Einfach anders - Michael Müller - E-Book

Einfach anders E-Book

Michael Muller

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Michael Müller spricht in der stark erweiterten Neuauflage seines Buches (Be different) nun gemeinsam mit seiner Ehefrau Barbara über die Auswirkung ihrer Entscheidung: ?Kein Sex vor der Ehe?.  Beide sind felsenfest überzeugt, dass sich das Warten gelohnt hat und  sprechen den Jugendlichen Mut zu, sich gegen dem Zeitgeist entgegenzustellen und eine konsequente Entscheidung zu treffen. Sie bieten Hilfe an und schildern ehrlich und offen die Kämpfe, in denen viele junge Menschen stehen, doch ebenso verlässlich weisen sie auf die Bibel hin, in der uns der Weg gezeigt wird, den Gott für uns Menschen vorbereitet hat. Ein Buch, das Mut machen und den Blick schärfen will - und Hilfe anbietet.

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Michael Müller

 

Wozu die Liebe fähig ist!

 

© 2011 by

Teamwork 17.12

Verlag, Musik + Handel GmbH

E-Mail: [email protected]

www.teamwork17-12.de

Alle Rechte vorbehalten

 

2. Auflage 2012

 

Es handelt sich bei diesem Buch um die stark erweiterte Neuauflage des vorher im Hänssler-Verlag erschienenen Taschenbuchs: Be different – Wahre Liebe wartet.

Kontakt mit dem Autor Michael Müller können Sie unter folgender E-Mail Adresse aufnehmen:

[email protected]

 

ISBN: 978-3-936811-22-3

 

Umschlaggestaltung und Innenillustrationen:

Cornelia Trometer

 

Inhalt

Vorwort

Teil 1

Liebe ist nicht logisch

Wahre Liebe wartet – du bist es wert

Drei Türen

Was will Gott?

So ist Gott

Die tätowierte Seele

Die 10.000-Euro-Uhr

Mein Brief an Gott

7 Tipps von Josef

Liebe kennt Fairplay

Exklusivität hat ihren Preis

»So habe ich das noch nie gesehen«

Gnade ist immer unfair

Freiheit pur

Mission Possible –

nichts ist unmöglich!

Kann es etwas Schöneres geben?

Es ist dein Leben, deine Chance!

Teil 2

Im Rückblick – danke, danke, danke!

Applaus vom Himmel –

Jesus steht zur Treue!

Sexuelle Reinheit –

mehr als eine Unterschrift …

Auswirkungen von sexueller Reinheit

Wozu die Liebe fähig ist

 

 

 

 

Gott zu lieben heißt, seine Gebote zu befolgen, und das ist nicht schwer.

1. Johannesbrief 5,3

»Neues Leben«-Übersetzung

 

Vorwort

Ich habe leider nicht miterlebt, wie die Kinder Israel durchs Rote Meer zogen. Auch die Speisung der Fünftausend und viele andere Wunder, von denen die Bibel berichtet, habe ich nicht gesehen. Aber ganz zweifellos habe ich mit eigenen Augen ein Wunder gesehen.

Im Jahr 1993 fühlten sich führende Persönlichkeiten in der Regierung, im Gesundheits- und Erziehungswesen der Vereinigten Staaten schockiert und hilflos aufgrund der sozialen Folgen der zunehmenden sexuellen Unmoral bei Jugendlichen. Leider sahen die meisten keinen anderen Ausweg als die Teenager zu bitten, manche Risiken bei ihren sexuellen ­Abenteuern möglichst einzuschränken. Andere Jugendleiter bei »LifeWay Christian Resources«, wo ich arbeitete, ­beteten um eine bessere Möglichkeit.

Nashville in Tennessee ist sehr bekannt für die amerikanische Country-Musik. Es gibt da aber auch eine kirchliche Jugendgruppe, die sich für Gottes Pläne und Ziele bereithält. An einem Wintertag stand ich als ihr Jugendleiter vor ihnen und sagte:

»Viele von euch kenne ich gut, denn wir arbeiten seit Jahren zusammen. Ich weiß, dass die meisten von euch sich konsequent verpflichtet haben, sich ­sexuell zurückzuhalten und bis zur Hochzeit unberührt zu bleiben. Aber das ist ein sehr persönlicher privater Entschluss. Vielleicht wissen nicht einmal eure guten Freunde, dass das für euch ein hoher Wert ist. Aber denkt einmal nach, was passieren könnte, wenn Gottes Jugend sich von jetzt an gemeinsam und öffentlich für sexuelle Reinheit einsetzt. Stellt euch vor, wie dadurch jede und jeder Einzelne gestärkt würde. Stellt euch vor, wie das junge Leute beeindrucken würde, die noch nicht wissen, wie sie sich entscheiden sollen. Denkt einmal, wie stark das auf eine verlorene Generation wirken könnte. Ich frage euch also jetzt: Seid ihr ­bereit öffentlich zu bekunden, dass ihr Gott versprochen habt, bis zu eurer Hochzeit keinen Sex zu haben?«

Durch Gottes Gnade meldeten sich 53 Teenager, die mit Begeisterung bereit, waren diesen Standpunkt zu vertreten. »LifeWay Christian Resources« (damals hieß es noch »The Sunday School Board«) schickte wenig später 1000 Jugendpfarrer nach Nashville. Die 53 ersten Jugendlichen von »True Love Waits« (»Wahre Liebe wartet«) traten vor die Jugendpfarrer und sagten: »Wir glauben, dass es in allen euren Gruppen Schüler und Studenten gibt, die auch bereit sind und den Mut haben, sich öffentlich für Reinheit und Verzicht bis zur Heirat einzusetzen.« Die Jugendpfarrer sprangen auf, weinten und applaudierten mehr als zehn Minuten lang.

Am nächsten Tag kehrten die Jugendpfarrer in ihre Wohnorte in allen 50 Staaten der USA zurück. Sie merkten schnell, dass junge Leute in ihren Gruppen tatsächlich bereit waren, ihre Überzeugung öffentlich zu bekunden. In etwa 48 Stunden wuchs »True Love Waits« von einer einzigen Jugendgruppe zu einer landesweiten Bewegung. In den USA überwand die Bewegung schnell die Konfessionsgrenzen und wird jetzt von fast 100 nationalen Institutionen und Jugendorganisationen unterstützt. Nach wenigen Wochen breitete sich die Bewegung in andere Kontinente aus und arbeitet jetzt in über 100 Ländern.

Weil die Bewegung von Gottes Hilfe und Leitung lebt, wirkt sie überall, wo sie hinkommt. Anfang 1990 hatte die sexuelle Unmoral in den USA zwanzig Jahre lang ständig zugenommen. Seit dem Start von »True Love Waits« mit der Unterstützung einer breiteren Bewegung für Enthaltsamkeit sind die Raten sexueller Betätigung, Abtreibungen, unehelicher Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten unter Jugendlichen jedes Jahr gefallen. In Uganda ist »True Love Waits« explosionsartig gewachsen, während die Infektionsraten mit Aids von 30 auf 10 Prozent der Erwachsenen und Jugendlichen gefallen sind.

Weltweit entschließen sich Jugendliche für Enthaltsamkeit. Wer weiß, wohin das führt? Vielleicht will Gott in seiner Gnade eine weltweite Erweckung unter Jugendlichen starten. Vielleicht gehört ihr engagierter Einsatz für Reinheit zur Vorbereitung auf die Aufgabe, die nächste Erweckungsgeneration zu sein. Michael Müller ist genau der Richtige, um dieses Buch zu schreiben. Er ist ein bescheidener Mensch, aber Gott selbst hat Michael als wichtigsten Sprecher der Reinheitsbewegung in Europa in seinen Dienst genommen. Er hat alle öffentlichen Foren und alle Medienangebote genutzt, um Gottes Wahrheit klar und in ansprechender Weise bekannt zu machen. Michael und ich sind über die Meere gereist, um die Gemeinschaft miteinander zu genießen. Ich begrüße dieses Buch mit Freude; er hat damit eine wunderbare neue Möglichkeit gefunden, für Gottes Reich einzutreten.

 

Richard Ross, Ph. D.

September 2003

Fort Worth, Texas, USA

(Gründer von TLW und ihr Sprecher)

Professor für Jugendseelsorge

Southwestern Baptist Theological Seminary

 

Teil 1

Liebe ist nicht logisch

Denke ich an die Anfänge der »Wahre Liebe wartet«-Bewegung in Deutschland zurück, so kann ich nur ­staunen. Was unscheinbar begann, wurde zu einer lauten Herausforderung. Zu Gast in Talkshows, Teenagerkreisen, Interviews und auf Konferenzen konnte ich zu Jugendlichen über Gottes Gedanken zum Thema Nr. 1 sprechen. Mit Teenagern verschiedener Nationalitäten und kultureller Hintergründe sprach ich über einen Lebensentwurf, der die Exklusivität der Ehe schätzt.

Dabei fällt immer wieder auf: Gründe für das ­»Warten« lassen sich nicht herleiten wie eine mathematische Formel. Liebe ist nicht logisch.

Dieses Taschenbuch ist weniger der Versuch einer »Beweisführung«, als vielmehr Anstoß zum Perspektivenwechsel. Es ist eben eher eine Frage des Blickwinkels als der Argumente. Doch wer diesen Schritt zum Perspektivenwechsel wagt, dem eröffnet sich eine ungeahnte Schönheit. Eine Schönheit, die sich nicht erst in der Ehe entdecken lässt, sondern die schon in Teenager- und Jugendjahre hineinstrahlt.

In den vergangenen Jahren habe ich sehr viele wertvolle Menschen kennengelernt. Ansteckende Vorbilder aller Altersklassen waren mir immer wieder Motivation, den richtigen Blickwinkel zu behalten. Ihnen habe ich viel zu verdanken.

Doch mein größter Dank gilt dem, der sein Leben für mich gegeben hat und dem mein Leben gehört – Jesus Christus. Er ist der Grund meiner Überzeugung.

 

Viel Freude beim Lesen wünscht

 

Michael Müller

Initiator der Aktion »Wahre Liebe wartet«

in Deutschland

 

Wahre Liebe wartet – du bist es wert

»Verfolgung« mit Folgen

Es war ein heißer Tag. Die Eiswürfel ihrer Pepsi waren schon zu flachen Scheiben zusammengeschmolzen und auf dem Beifahrersitz lagen noch einige Pommes. Wenig abwechslungsreich präsentierte sich die steinige texanische Landschaft, durch die sie der Highway Nr. 10 kerzengerade führte. Langeweile war angesagt. Auch das Radio hatte längst nichts Aufregendes mehr zu bieten. Den ständigen Blick auf die Uhr empfand sie schon fast als anstrengend. »Warum wandert der Zeiger heute so langsam?« Der Minutenzeiger schien ihr eigenartig träge zu sein. Durch kein Zählspiel konnte sie sich noch effektiv ablenken, denn es kamen ihr auch immer seltener Fahrzeuge entgegen. Einfach das Lenkrad festhalten, Gas geben und nach vorne schauen.

»Nur noch 4 Stunden und 15 Minuten, bis ich bei meiner Tante in El Paso bin«, murmelte sie vor sich hin. »Immerhin, zwei Stunden habe ich doch schon hinter mir.« Auf dieses Treffen freute sie sich riesig. Ihre Geschwister, die beide im Ausland studierten, würde sie dort endlich wieder sehen. »Natürlich ist es schön, per E-Mail mit ihnen Kontakt zu halten, doch dort kann man mal wieder zusammensitzen, gemeinsam lachen, mexikanisch essen gehen und für ein paar Stunden alles andere vergessen«, dachte sie. Die Erinnerung an ihre Geschwister lief wie ein Film vor ihr ab.

Die drei verstanden sich schon immer sehr gut, aus diesem Grund fiel es allen schwer, so weit voneinander entfernt zu wohnen. Umso mehr freuten sie sich auf die wenigen gemeinsamen Stunden. Beide waren älter als sie und doch gehörte »die kleine Schwester« immer ganz dazu. Ihr Bruder hatte zwar einen leichten Hang zum Kommandoton, war aber trotzdem ausgesprochen gutmütig. Man musste eben nur wissen, wie er es meinte. An ihrer Schwester gefiel ihr der unaufhörliche Ideenreichtum. Außerdem konnte sie jeden Menschen zum Lachen bringen. Dieser Erinnerungsfilm schien ihr eine kleine Ewigkeit zu dauern. Schließlich verriet ihre Uhr – nur noch 4 Stunden und 9 Minuten. Allen möglichen Reglern und Knöpfen im Auto verpasste sie Fantasienamen, um sich nach einiger Zeit wieder selbst zu testen. Sie bestand ihre eigenen Prüfungen mit Bravour, was die Sache auch nicht unbedingt spannender machte.