Einweihungen für Anfänger - Harry Eilenstein - E-Book

Einweihungen für Anfänger E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Einweihungen sind ein häufiges Thema in der okkulten und magischen Literatur - aber in der Regel ist dieser Begriff nicht sonderlich präzise definiert und eine genaue Analyse der Bestandteile einer Einweihung und ihres Aufbaus ist noch seltener. Wenn man die klassischen Einweihungen - also Eleusis, Samothrake, Mithras, Orpheus, Sol invictus usw. - miteinander vergleicht, zeigt sich überall dieselbe Grunddynamik. Diese grundlegenden Merkmale einer Einweihung lassen sich durchaus auch in den Erfahrungen heutiger Magier wiederfinden. Und wie fast überall in der Magie ist die Realität zugleich sehr viel schlichter und zugleich geheimnisvoller als die diffusen Vorstellungen über die Einweihungen.

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Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Einweihung?

Belehrung und Kraftübertragung

Ananda Marga

Axel

Visionssuche

auf dem Fahrrad

Bonner Experimentalmagie-Kreis

Frank Duval

Mother Meera

Jörg

Schwitzhütten-Meditation

Britta

Elemente-Mandala

Bioladen

Am See

Zusammenfassung

Einweihungen, Mysterienkulte und anderes

Traumreisen

Die Deutung des Horoskops

Telepathie-Versuche

Telekinese-Versuche

Familienaufstellung

Traumreisen nach Chesed

Invokationen von Gottheiten

Dämonenbeschwörung

Einweihungen in einem Orden

Schamanen-Einweihung

Hethiter

Visionssuche der Indianer

Mithras-Kult

Prajapati-Ritual

Kybele und Attis

Samothrake

Dionysos

Orpheus

Sol Invictus und Liber Pater

Mysterien von Eleusis

Osiris-Mysterien

Isis-Mysterien

Druiden-Einweihung

Germanen-Einweihung

Buddha, Jaina, Laotse, Zarathustra, Pytagoras, Zalmoxis

Christliche Einweihung

Jesuiten

Externsteine

Tibet

Rosenkreuzer

Golden Dawn

Zauberlehrling

Drogen

Zusammenfassung

Selbsteinweihung

Geschichte

Die Suche nach der Einweihung

Bücherverzeichnis

I Was ist eine Einweihung?

„Einweihung“ ist eines der schillerndsten Worte im Bereich der Magie, der Religion, des Okkultismus und der Esoterik, aber es wird nur selten einmal eingehender betrachtet oder gar genau analysiert. Einweihungen werden gesucht oder verachtet, es ranken sich viele Geschichten um diesen Begriff und nur selten trifft man jemanden, der einem wirklich Genaueres dazu sagen kann.

Deutlich ist jedenfalls, daß es bei einer Einweihung einen Eingeweihten gibt, der die Einweihung für einem Neuling durchführt.

Die Wirkung, die das haben soll, ist hingegen schon wieder sehr viel undeutlicher. Sie kann Selbsterkenntnis verleihen oder Macht oder magische Fähigkeiten oder heilen und noch so manches andere – hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt.

Man kann zumindestens festhalten, daß die Einweihung eine magisch-spirituelle Veränderung zum Besseren bewirken soll – auch wenn dieses „Bessere“ in der Regel nicht genauer definiert ist.

Oft – vor allem in Magier-Orden – finden sich ganze Systeme, d.h. Reihen von Einweihungen, durch die man in einer Grad-Skala aufsteigt.

Offensichtlich hängt die Qualität einer Einweihung von dem oder von denen ab, durch die jemand eingeweiht wird, denn es ist nicht anzunehmen, daß jemand einem anderen etwas geben, vermitteln oder erklären kann, was er selber nicht hat, kann oder versteht. Daraus ergibt sich die Suche nach dem richtigen Lehrer, der den Suchenden auf eine effektive Weise einweihen kann.

Und schon ergibt sich die nächste Frage, die meistens ebenfalls nur ein diffuser Nebel ist: Was sucht der Suchende eigentlich? Was will er durch die Einweihung erlangen? Und ist die Einweihung tatsächlich der gerade und der effektivste Weg zu dem Ziel des Betreffenden?

Nicht nur die Einweihung selber, sondern auch das Umfeld der Einweihungen ist in der Regel weitgehend konturlos und daher mit allerlei diffusen Heilserwartungen behaftet.

Da der Begriff „Einweihung“ jedoch in der Magie und angrenzenden Gebieten immer wieder auftaucht, könnte es sich lohnen, sich diesen Begriff und wofür er stehen könnte, einmal genauer anzuschauen.

II Belehrung und Kraftübertragung

Nichts ist anschaulicher als eine Erzählung über das in Frage stehende Thema, bei dem jemand das erreicht hat, was sein Ziel war. Daher folgen jetzt einige Schilderungen von Einweihungen und Einweihungs-ähnlichen Erlebnissen, die ich selber erhalten bzw. erlebt habe und die ich auf keinen Fall missen will.

Diese Erlebnisse sind chronologisch angeführt.

1. Ananda Marga

Das Erlebnis, das einer „klassischen Einweihung“ am nächsten kommt, habe ich mit ungefähr 23 Jahren gehabt. Damals hat mir eine Freundin erzählt, daß es Menschen gibt, die eine Meditation beherrschen, bei der sie aufhören zu denken, zu fühlen und innere Bilder zu sehen. Das fand ich völlig unvorstellbar und zugleich faszinierend. Da war für mich klar, daß ich das unbedingt lernen wollte! Ich hatte allerdings nicht die geringste Ahnung, wie ich dahin kommen könnte …

Einige Zeit später habe ich in Bad Godesberg, wo ich damals wohnte, auf einem Plakat gelesen, daß in dem vegetarischen Restaurant „Magnolia“ ein Yogi einen Vortrag über Meditation halten würde. Also bin ich an dem betreffenden Abend ins Magnolia gegangen, weil ich damals noch so gut wie nichts über Meditation wußte.

Dort saßen in einem Nebenzimmer ungefähr ein Dutzend Leute und der Yogi, der mir ein Engländer zu sein schien. Wir erzählten ungefähr eine Stunde lang verschiedene Anekdoten und der Yogi hat auch einige Fragen an ihn beantwortet.

Schließlich schlug er vor, daß wir zusammen meditieren. Eine Anleitung gab es nicht. Ich habe also meine Augen geschlossen und nicht so recht gewußt, was ich nun tun sollte.

Auf einmal spüre ich das Bewußtsein des Yogis in meinem Bewußtsein. Er schien ganz sanft mit seiner Hand die Wogen in meinem Bewußtsein zu glätten … und auf einmal war es völlig still in mir. Ich konnte in dieser Stille bleiben, aus ihr heraustreten, wieder in sie hineingehen …

Seitdem habe ich die Fähigkeit, von einem Augenblick zum nächsten in diese innere Stille zu gehen.

Ich habe diese Stille dann immer wieder aufgesucht und dabei gemerkt, daß sie nach einer Weile stabil wird. Das ist wie einen Berg hinaufsteigen, auf dessen Gipfel ein flaches Tal ist, in dem man ruhen kann. Um die Stille wieder zu verlassen muß man dann ein wenig Energie aufwenden – man muß sozusagen wiede zu dem Rand des Gipfel-Tals emporsteigen, um dann den Berg hinabsteigen zu können.

- - -

Bei diesem Erlebnis kann ich zwei Elemente sehen, di ein ihm gewirkt haben: zum einen mein Wunsch, die Gedankenstille zu erlernen, und zum anderen die Fähigkeit des Yogis, mich mit in seine Gedankenstille hineinzunehmen – oder wie auch immer man diesen Vorgang präzise beschreiben müßte.

2. Axel

Meine zweite Einweihung hatte einen ganz anderen Charakter und man kann die Frage stellen, ob das eigentlich eine Einweihung gewesen ist.

Es begann mit zwei zum Glück gescheiterten Selbstmordversuchen aus Liebeskummer – damals bin ich 21 Jahre alt gewesen. Danach saß ich ziemlich ratlos im Godesberger Stadtpark unter meinem Lieblingsbaum. Da sagte jemand hinter mir „Lerne Magie.“ Als ich mich umgedreht habe, war da jedoch niemand. Sehr merkwürdig …

Daraufhin bin ich in die Stadt runter gegangen und habe in der Bibliothek und im Buchladen nachgesehen, aber gab es nur Bücher, die erklärten, wie man Kaninchen aus Zylindern zieht – das konnte die Stimme jedoch unmöglich mit „Magie“ gemeint haben. Also bin ich wieder in den Park gegangen und habe mich wieder unter meinen Lieblingsbaum gesetzt und habe mich gewundert.

Kurz darauf kam ein Klassenkamerad meines Schulfreundes und lud mich zu sich auf eine Fête ein. Damals war ich noch ein richtiger Waldschrat – ich wußte, was die Wildschweine im Wald machten, aber auf einer Fête war ich noch nicht gewesen und wußte auch nicht so recht, wie ich mir so etwas vorstellen mußte.

Abends bin ich dann auf diese Fête gegangen und habe dort Annette kennengelernt, die mir von ihrem Frankreich-Urlaub erzählt hat. Plötzlich sah ich die Bilder von Südfrankreich vor mir und konnte immer wieder zwischendurch ihren Urlaub weitererzählen, weil ich ihn bildlich vor mir gesehen habe.

Da habe ich ihr von der Stimme erzählt, die mir „Lerne Magie“ gesagt hat. Da hat sie mich mit in ihre WG genommen und dort Axel vorgestellt, dem ich von meinem Wunsch, Magie zu erlernen, erzählt habe. Daraufhin hat er ein paar Versuche mit mir angestellt, war zufrieden und hat mich als Zauberlehrling angenommen.

In den folgenden Jahren haben wir zusammen sehr viele Experimente angestellt und sehr viel erlebt – Axel hatte damals auch selber noch kaum praktische Erfahrungen in der Magie.

- - -

Hier sind mehrere Dinge deutlich erkennbar: Meine eigene Initiative bestand vor allem in meiner Ratlosigkeit darüber, wie mein Leben weitergehen soll. Daraufhin habe ich die Stimme „Lerne Magie“ sagen gehört – vermutlich ist das meine eigene Seele gewesen. Anschließend gab es dann eine Reihe von „sinnvollen Zufällen“, die mich zu Annette und zu Axel geführt haben, mit denen ich eine Menge an Magie erlebt habe.

3. Visionssuche

In einem von Axels Büchern habe ich die Beschreibung einer Meditation gefunden, mit der man ein „Höheres Ich“ finden kann. Ich hatte keinerlei Vorstellung davon, was dieses „Höhere Ich“ sein könnte, aber ich wußte sofort, daß ich mein Höheres Ich unbedingt kennenlernen wollte. Dieses Buch war „Techniques of High Magic“ von Francis King und Stephen Skinner.

In dieser Meditation, die ich jeden Tag durchgeführt habe, geht man zunächst durch die Wüste. Dann kommt man zu einer mittelalterlich wirkenden Stadt mit einer Stadtmauer. Man wird von dem Torwächter eingelassen und geht dann durch die Stadt zu ihrem Zentrum. In der Stadt stehen Bäume an den Straßen und es gibt viele Flüsse und Kanäle. Nach und nach sieht man immer mehr Menschen, die einen schließlich auch sehen und grüßen. In der Mitte der Stadt steht ein kreisrunder Tempel mit einem goldenen Kuppeldach, der oben in der Mitte offen ist. In diesem Tempel stellt man sich in die Mitte und „entflammt sich im Gebet“, wie es in der Anleitung so schön heißt.

Diese Meditation habe ich fast zwei Jahre lang täglich durchgeführt ohne daß etwas Großes passiert wäre – aber ich habe nie daran gezweifelt, daß das, was ich da mache, richtig ist.

Eines Tages kam mir in der Stadt auf dem Weg zum Tempel eine Frau entgegen, umarmte mich und sagte: „Ich bin …, die Wölfin.“ (Ihren Namen behalte ich für mich.) Ich war einfach nur glücklich ohne auch nur zu wissen warum – als ob ich schon jahrelang auf diese Begegnung gewartet hätte. Ab dem nächsten Tag ist sie mir dann nicht mehr als Frau, sondern als Wölfin erschienen – sie ist mein Krafttier.