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Es gibt Tage, an denen fühlen wir uns dünnhäutiger als sonst und wollen einfach nur unsere Ruhe haben. Müssen wir dennoch das Haus verlassen, uns unter Menschen begeben, ist es wichtig, Tools zu kennen, um auf emotionaler und spiritueller Ebene gut für uns zu sorgen. Sonst werden wir leicht zum Spielball der Hast, der Ängste, der herausfordernden Energien anderer. Susanne Hühn und Mo Moberg stellen in diesem Buch zahlreiche Übungen vor, mit denen wir unsere inneren Ressourcen schützen sowie neue Kraft tanken können. Mit ihnen bewahren wir unser seelisches Gleichgewicht, erlangen die Freiheit, bewusst zu entscheiden, wem oder was wir wie viel unserer Energie schenken wollen, und können uns von schweren und zehrenden Kräften abgrenzen.
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Seitenzahl: 194
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ISBN 978-3-8434-6426-0
Susanne Hühn & Mo Moberg:
Emotionaler Schutz
Die besten Tipps, wie du deine Seele schützt und zu innerer Stärke findest
© 2020 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Simone Fleck, Schirner, & Ewa Ledergerber, www.k-und-d.de,
unter Verwendung von Bildern von www.shutterstock.com (siehe Bildnachweis)
Print-Layout: Ewa Ledergerber, www.k-und-d.de
Lektorat: Claudia Simon, Schirner
E-Book-Layout: Rudolf Scholz, Schirner
Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com)
unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0
E-Book-Erstellung: Datagrafix GSP GmbH, Berlin
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2020
Susanne Hühn wurde 1965 in Heidelberg geboren und ist staatlich anerkannte Physiotherapeutin, Seminarleiterin und Autorin. Ihr Schwerpunkt ist das Lehren emotionaler Intelligenz und innerer Freiheit mithilfe einer liebevollen, beschützenden Beziehung des Erwachsenen zum eigenen Inneren Kind.
Der Zusammenhang zwischen dem Denken und Fühlen und dem körperlichen Symptom, das ihre Patienten jeweils zeigten, interessierte Susanne Hühn besonders, und so absolvierte sie Ausbildungen und Seminare zum Thema »ganzheitliche Medizin«. Mit 28 Jahren ließ sie sich zur psychologischen Beraterin ausbilden. Aufgrund eigener Themen kam sie auch in Kontakt mit spirituellen Therapieformen wie Kinesiologie und Reinkarnationstherapie nach Rhea Powers.
Parallel zu ihrer Tätigkeit als Physiotherapeutin begann Anfang der 1990er-Jahre Susanne Hühns Weg als spirituelle Lebensberaterin und Meditationslehrerin. Zudem fing sie 1992 an, zu schreiben. Nach wie vor faszinierte sie der Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele, und so begab sie sich auf ihre eigene Forschungsreise. Ihr erstes spirituelles Selbsthilfebuch entstand 1999 und wurde im Schirner Verlag veröffentlicht. Im Jahr 2005 beendete Susanne Hühn ihre Tätigkeit als Physiotherapeutin. Seither widmet sie sich ganz der Lebensberatung und dem Schreiben von Büchern, Artikeln und Geschichten.
www.susannehühn.de
Mo Moberg, geboren 1962, ist Künstler, Schriftsteller, Designer, Musiker und spiritueller Coach. Als hochsensibles und sehr einfühlsames Kind war er schon früh auf der Suche nach höheren Wahrheiten. Sein Weg als Musiker führte ihn 1989 nach Los Angeles, wo er sich nicht nur in der Musikszene etablierte, sondern auch in die lebhafte spirituelle Szene eintauchte. Er versuchte sich in vielen spirituellen und meditativen Praktiken, um seinen Weg zu finden. So erlernte er die Techniken des Rebirthings, der holistischen Massage und der energetischen Heilung. Seine praktischen Erfahrungen erlaubten ihm, auch eigene Techniken zu entwickeln, mit denen er seinen Klienten eine tiefere Selbsterkenntnis und Heilung ermöglichen konnte.
Neben seiner Tätigkeit als Heiler folgte er weiterhin seinen kreativen Berufungen, sei es als Musiker, Fotograf oder Schauspieler. Es waren immer der Kontakt und die Arbeit mit Menschen, die ihn bewegten.
Nach zehn Jahren verließ er Los Angeles. Sein Weg führte ihn über mehrere berufliche Stationen als Manager zuerst nach Deutschland, dann für weitere zehn Jahre nach Finnland. Dort studierte er Design und machte sich nach erfolgreichem Abschluss mit Designprojekten im öffentlichen Raum einen Namen. Gleichzeitig arbeitete er immer wieder mit Einzelpersonen und Gruppen als spiritueller Berater und Coach. Seine feinfühlige Intuition zeigte sich auch bei der Ausbildung zum Hundetrainer in einer hundegerechten Erziehungsmethode, die sich an der Art und am Wesen des Hundes orientiert.
Heute schreibt er spirituelle Texte und unterstützt als internationaler Coach und spiritueller Lehrer viele Menschen.
Über uns: So unterschiedlich unsere Lebenswege bisher auch waren, so erkannten wir dennoch, dass wir unser jeweiliges Leben aufgrund sehr ähnlicher spiritueller Erfahrungen und Erkenntnisse gestalten. So war uns schnell klar, dass wir etwas Gemeinsames in die Welt bringen wollen, ein Buch, durch das wir diese Erfahrungen weitergeben können. Es ist uns eine Freude, unseren Lesern unsere erste Synergie aus unserem Wissen und unserem Bewusstsein vorzustellen.
Über die Autoren
Einleitung – Seelenerwachen erfordert Achtsamkeit und Schutz
Achtsamkeit – Bleibe bei dir
10 Regeln für ein selbstbestimmtes Leben – Hilfreiche Richtlinien für deinen Alltag
Die eigene Zeit – Bewahre dir deine Selbstbestimmung durch Zeitlimits
Übung: Finde dein Zeitlimit
Die goldene Acht – Behalte genügend Raum für dich
Übung: Die goldene Acht (Teil 1)
Übung: Die goldene Acht (Teil 2)
Emotionale Sicherheit für das Innere Kind – Schütze deinen verletzlichsten Anteil
Übung: Der sichere Ort deines Inneren Kindes
In der eigenen Kraft stehen – Bleibe auf deinem Platz
Übung: Nimm deinen Platz ein
Die eigenen Absichten – Schütze dein Energiefeld
Übung: Dich von dunklen Kräften reinigen
Die Kraft der Erde – Deine Sicherheit durch ideale Erdung finden
Übung: Dein ideales Erdchakra
Übung: Deine Erdkraft
Übung: Das Herz der Erde
In Sicherheit bleiben, auch wenn du viel fühlst – Emotionale Reinigung macht dich stabil
Übung: Dich emotional reinigen
Übung: Deine emotionale Stabilität wiedererlangen
Dein Krafttier – Die Stärkung deiner Lebenskraft durch ganz besondere Helfer
Übung: Dein Krafttier rufen
Mehr Energie in dein Leben rufen – Neue Projekte bewusst mit Lichtkraft nähren
Übung: Mehr Seelenkraft in deinen Körper ziehen
Das goldene Ei – Dein innerer Rückzugsort
Übung: Dein Rückzugsort
Reinigung und neue Energie schöpfen – Selbstfürsorge, während du für andere sorgst
Übung: Dein Kristall der Reinigung
Übung: Deine goldene Lichtnahrung
Schutzengel – Finde deine himmlischen Helfer
Übung: Deine Schuldgefühle loslassen
Übung: Dein Schutzengel
Nervenschutz für den Alltag – Errichte eine Schutzhülle für deine Empfindungen
Übung: Der Silbersee
Will ich das? – Schütze dich mit deinem Ja und deinem Nein
Übung: Deinen eigenen Willen erkennen
Abstinenz – Vermeide schädliches Verhalten
Übung: Dein dich schützender Umhang
Übung: Deine Abnabelung von Ungesundem
Übung: Deine Bitte um Hilfe
Co-Abhängigkeit – Von der Sucht, gebraucht zu werden
Übung: Das Haus deiner inneren Wahrheit
Die violette Flamme – Sorge für Reinigung und Transformation
Übung: Deine violette Flamme der Transformation
Um Segen bitten – Erbitte Trost und Hilfe, wenn du sie brauchst oder spenden willst
Übung: Um Segen für dich bitten
Sich selbst beistehen – Leiste dir selbst Erste Hilfe
Übung: Deine Selbstrettung
Äußere Hilfsmittel für deinen inneren Schutz – Über die Kraft von Symbolen
Übung: Lege dir dein Medizinrad
Beispiele für die Anwendung im Alltag – Wie du die Werkzeuge nutzen kannst
Selbst Engel brauchen Auszeiten – Bewusst Selbstverantwortung übernehmen
Wenn du die Kontrolle verloren hast – Über Sucht
Bildnachweis
Seelenerwachen erfordert Achtsamkeit und Schutz
Wenn wir uns mit uns und unserem Bewusstsein beschäftigen, unsere Sinne auch für das Nichtsichtbare schärfen, wird uns eines schnell klar: Nicht alles, was wir wahrnehmen, stärkt uns. Wir sind auf einmal empfindlicher, fühlen uns weniger lebenstauglich als zuvor. Wir funktionieren nicht mehr. Die Umwelt ist zu laut, zu hart, zu fordernd.
Wir erleben einen Konflikt: Wir wollen uns öffnen, durchlässig werden, die Stimmen unserer Seele und unseres Herzens vernehmen. Und wir wollen uns am liebsten mehr und mehr abschotten, einen Schutzwall errichten, damit wir nicht die Energien all derer in uns aufnehmen, die um uns herum sind.
Wenn wir lernen, uns mehr zu fühlen, dann fühlen wir notgedrungen alles – das, was stärkt, und auch das, was schwächt. Wir betreten mit unserem Bewusstsein eine neue Welt, in der es nichtstoffliche Informationen gibt, die wir zum Teil als Fremdbestimmung erleben. Wir nehmen diese in Form von Gefühlen, Körperempfindungen, Gedanken und Stimmungen wahr. Diese Informationen waren auch schon vorhanden, als wir uns ihrer noch nicht gewahr waren, und sicher hatten sie auch da bereits eine gewisse Wirkung auf uns. Doch weil wir uns damals selbst nicht bei vollem Bewusstsein erlebten, sondern uns sowieso wie ferngesteuert fühlten, erfuhren wir die schädlichen Einflüsse um uns herum nicht als solche. Wir kannten ja nichts anderes, als dass andere Menschen und äußere Gegebenheiten unser Leben bestimmten.
Jetzt sind wir auf dem Weg in die innere Freiheit, wir wollen lernen, unserer inneren Stimme zu folgen, statt uns von außen vorschreiben zu lassen, wie wir zu leben haben. Wir verspüren in uns einen Ruf, den Ruf der Seele, die sich ausdrücken will. Sie wird ihren eigenen Weg auf der Erde nicht nur gehen, sondern ihn sich, wenn nötig, auch bahnen.
Ob du dich als Engel erlebst, an Engel glaubst oder wie ein Engel für andere da bist:
Du darfst dich um dich selbst kümmern.
Du darfst dir Auszeiten nehmen und dich und deine Spiritualität hegen und pflegen.
DIE EIGENE WAHRHEIT ANERKENNEN
Wir befinden uns zum Beispiel nach einer Meditation in einer großartigen Stimmung, sind sicher und geborgen in uns, wissen, wer wir sind und was wir wollen. Doch ein Satz, eine hochgezogene Augenbraue machen alles zunichte. Wir fallen in uns zusammen, als wäre unser Energiesystem ein Luftballon, der Bekanntschaft mit einer auf ihn gerichteten Nadel gemacht hat. Wir üben, uns gut zu fühlen, friedlich zu werden, unsere positiven Kräfte zu bündeln und die Ängste und schmerzlichen Gefühle, die uns bislang gefangen hielten, in die Heilung zu bringen, und sind deshalb besonders anfällig für die Gefühle anderer. Wir meditieren, verbinden uns mit nichtstofflichen Ebenen, schweben mit Engeln, lernen, uns immer weiter zu öffnen. Wir rufen das Licht der Liebe in unser Herz und spüren es sogar. Und dann das.
Wir alle haben bestimmt schon Ähnliches erlebt: Wir kommen zum Beispiel strahlend ins Büro, feinfühlig und offen, wie wir es in Seminaren und durch viele Bücher gelernt haben, und sind auf einmal überwältigt von all den negativen Kräften, die auf uns einprasseln. Wir können fast nicht mehr einkaufen gehen, so sehr schmerzen uns die Hast, die Ungeduld, die Schwingungen anderer. Wir verlieren das Gefühl für uns selbst wieder viel zu rasch, denn wir sind noch nicht stabil in unserer neuen Selbstwahrnehmung. Wir fühlen uns mit dem Partner an unserer Seite nicht mehr wohl, er zieht uns runter. Unsere Freunde passen nicht mehr zu uns, und wir fühlen uns einsam.
Wenn wir nun wütend werden, haben wir ein Problem: »Wut ist schlecht« ist der Grundtenor in der Welt derer, die ihren spirituellen Weg gehen. »Schlecht« sagt man auch nicht in dieser neuen Welt der selig Lächelnden, denn Wut zu haben, zeigt, dass wir eben noch nicht erleuchtet, nicht in unserer Mitte sind. Wir hören: »Wut muss transformiert werden.« Sie gilt als irgendwie unheilig. Am liebsten würden wir uns die Ohren zuhalten und laut singen. Wir spüren, dass etwas nicht stimmt, doch wir lernen ja gerade. Wütend durften wir als Kinder schon nicht sein. Wir sind also darauf gedrillt, sie nicht zu spüren, ja, sie sogar zu fürchten.
Trauer ist in der Welt der selig Lächelnden für eine gewisse Zeit erlaubt. Schmerz zu erleiden, wird von vielen als Voraussetzung für spirituelles Wachstum missverstanden. Jeder spirituelle Mensch, der etwas auf sich hält, leidet beinah lustvoll unter dem Schmerz, hier auf der Erde zu sein. Doch bei Wut hört der Spaß auf. Wut zu haben, ist verpönt. Wir hören: »Wärst du in der Liebe, wärst du auch nicht wütend.«
Nun, wir sind Menschen. Wir sind auf der Erde. Wir haben ein Gehirn mit vielen verschiedenen Arealen. Wir können wütend werden, also dürfen wir es auch, sonst wäre es so nicht in uns angelegt.
Fühle doch einfach, was du fühlst. Es ist okay.
DER IMAGO-PROZESS
Du entwickelst dich, bist wie die Raupe, die sich zum Schmetterling entfaltet, in einem Imago-Prozess.* Man kann getrost die Erlebnisse der Raupe auf jeden Entwicklungsprozess übertragen, die Mechanismen sind überall die gleichen. Ohne Kokon geht es in diesem spirituellen Evolutionsprozess nicht. »Imago« bezeichnet ein Zwischending, ein nicht außerhalb des Kokons lebensfähiges, halb fertiges Insekt.
Im Kokon findet ein echtes Drama statt: Während sich die Raupe schon auflöst, um zum Schmetterling zu werden, werden die neu entstehenden Zellen von ihrer Immunabwehr noch bekämpft. Das erklärt, warum du schutzbedürftig bist und das auch sein darfst, ja, sein musst. Das Alte löst sich auf, das Neue ist noch nicht greifbar, und etwas in dir kämpft sogar dagegen an. Und doch ist die Veränderung unaufhaltsam und irreversibel. Was ist das für ein Stress! Kein Wunder, dass du deine Ruhe haben willst.
Das Problem ist, dass wir, während wir uns wie die Raupe verpuppen, gleichzeitig weiterhin in der Welt da draußen bestehen müssen. Wir müssen Kinder versorgen, einkaufen gehen, unserer Arbeit nachkommen. So sehr wir uns auch wünschen, uns zurückzuziehen und die Tür so lange hinter uns zu schließen, wie wir das wollen, so sehr wir uns auch eine Auszeit ersehnen, meistens ruft der Rest unseres Lebens laut nach uns.
Wir brauchen eine Zwischenlösung. Wir brauchen Auszeiten im Kokon, damit sich das Neue, das Feinfühlige, das Echte, in uns entfalten kann.
* Buchtipp: Susanne Hühn: Der Imago-Prozess – Veränderungen meistern oder von der ganz natürlichen Einsamkeit einer Raupe im Kokon, Schirner Verlag 2016 (ebenfalls als E-Book erschienen).
Bleibe bei dir
Das, was dir echten, wahren Schutz bietet, ist Achtsamkeit. Wir werden dir deshalb bei allen Übungen in diesem Buch auch Gedanken der Achtsamkeit und der Bewusstwerdung anbieten. Denn wenn du dir darüber bewusst bist, wie kostbar deine Ressourcen sind, sei es deine Zeit, deine körperliche, deine emotionale oder deine mentale Kraft, dein Geld oder deine Aufmerksamkeit, wirst du insgesamt sehr viel liebevoller und fürsorglicher damit umgehen. Wenn du dir darüber bewusst bist, wie wertvoll deine Kraft ist, wirst du sie nicht mehr verschleudern. Statt dich ständig nur um andere zu kümmern, bleibst du mit deiner Aufmerksamkeit bei dir und schenkst dir damit Energie. Deine grundlegende Absicht verändert sich, weil du dich selbst wahrnimmst und dadurch deine Bedürfnisse besser erkennst.
Das ist der Schutz, den du wirklich brauchst. Wie du ihn entwickelst, zeigen wir dir in diesem Buch. Die Schutztechniken, die du dir durch die Übungen erarbeitest, sind bei Bedarf wie eine massive Stahltür zwischen dir und deiner Umgebung. Sie können aber auch wie ein leichter Vorhang sein, den du zur Abgrenzung einfach zuziehen kannst.
SCHÄDLICHE EINFLÜSSE ERKENNEN
Weshalb ist es so wichtig für uns, dass wir uns schützen? Existieren tatsächlich negative Kräfte, vor denen wir uns abgrenzen müssen? Es gibt letztlich einfach nur energetische Informationen. Nicht jede Information dient dir in dem, was du gerade für dich willst und brauchst. Wenn du zum Beispiel lernen willst, erfüllt und glücklich im Vertrauen auf deine innere Führung zu leben, dann hilft dir die weitverbreitete Information, dass das ganze Leben ein Kampf ist, nicht weiter. Genau diese Idee, alles wäre ein Kampf, willst du ja überwinden. Weil du aber jetzt dein Leben neu ausrichten und gestalten willst, darfst und musst du deinen inneren Radiosender neu einstellen und dich auf das für dich Wesentliche konzentrieren. Du hörst ja auch nicht zig Sendungen gleichzeitig, schon gar nicht, wenn dich das Programm eines ganz bestimmten Senders besonders fesselt und interessiert. Es geht beim Selbstschutz nur darum, jene Radiosender auszublenden, deren Programm du nicht hören willst.
Dieses bewusste Auswählen der Informationen, die für dich wesentlich sind, ist ein äußerst wichtiger Teil des Weges in deine Selbstbestimmung. Denn nur, wenn du dir darüber bewusst bist, was du willst, kannst du den für dich passenden Radiosender einstellen. Und nur, wenn du weißt, was dich stört, kannst du das, was nicht passt, ausschalten. Tust du das nicht, bleibst du wie die meisten Menschen ohne jede Kontrolle allen möglichen energetischen Einflüssen ausgesetzt.
Deine innere Stimme, das Flüstern deiner Seele, kannst du nur dann vernehmen, deine wahren Bedürfnisse nur dann erkennen, wenn du dir den Raum gibst, auf dich selbst zu hören, und dafür sorgst, dass du nicht ständig von den geistigen Energien und Emotionen anderer gestört wirst.
WARUM SPIRITUELLER SCHUTZ WICHTIG IST
Deine Seele ist hier auf der Erde, um ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Die Erfahrungen einer anderen Seele sind für diese wichtig, doch für dich möglicherweise sogar schädlich. Du öffnest dich, weil du immer durchlässiger werden willst, um dich selbst und deine Seelenkräfte zu spüren. Deshalb erlebst du auch die Energien um dich herum deutlicher. Für deine spirituelle und geistige Klarheit gilt: Du musst deinen Sender hören, nicht den der anderen.
Spirituellen Schutz anzuwenden, bedeutet, deine Individualität, deine Integrität, dein Du-Sein anzuerkennen. Wir werden dich immer wieder daran erinnern, wie wichtig es für dich und dein Leben ist, dass du herausfindest, wer und was du wirklich bist. Das ist gar nicht so leicht, da um dich herum jede Menge Lärm herrscht. Jeder will etwas von dir, aber auch du willst etwas, sogar dann, wenn du gar nicht genau weißt, was. Dir wird suggeriert, dass du etwas zu wollen hast, auch wenn du es nicht brauchst, dass du dir etwas kaufen sollst, selbst wenn du es dir gar nicht leisten kannst.
Die Leistungs- und Konsumgesellschaft, in der du lebst, verlangt Gehorsam in dieser Angelegenheit. Ausnahmen werden nicht geduldet. Damit du dich aber dennoch herausnehmen, dich um dein spirituelles Wachstum bemühen kannst, anstatt anderen zu gefallen, brauchst du ein Bewusstsein für dich als Individuum. Du musst wissen, dass du nicht von deinem göttlichen Ursprung, deiner Quelle, getrennt bist. Aus diesem Verständnis heraus wirst du dich zu genau dem Wesen entwickeln, das du von Anfang an sein wolltest: ein Mensch mit spirituellem Bewusstsein, der sich hier auf der Erde erfahren will.
Um das zu gewährleisten und um diesen Prozess zu beschützen, brauchst du deine eigene Integrität. Nur du kannst wissen, wer oder was du bist und was du hier willst. Das dir selbst gegenüber zuzugeben und es in deinem Leben zu verantworten, heißt, du selbst zu sein.
DIE SEELE HAT EINEN FREIEN WILLEN
Selbstverständlich darfst du deine Energie frei verströmen, solange du willst, aber eben genau das: solange DU willst. Du brauchst spirituellen Schutz, damit du die Kontrolle darüber hast, was mit deinem Energiesystem geschieht. Gerade wenn du liebevoll bist, also voller Liebe, brauchst du Schutz und Rückzugsmöglichkeiten, um diesen inneren Zustand bewahren und weitergeben zu können.
Wir werden oft gefragt: »Brauchen wir überhaupt Schutz, wenn wir in der Liebe und nur in der Liebe sind?« Wir sind hier, um alle Gefühle zu erfahren, nicht nur reine Liebe. In Momenten, in denen wir verletzlich und mit uns selbst beschäftigt sind, uns sehr um andere sorgen, etwas Neues wagen, einen Verlust erleiden, in Momenten, in denen das Leben uns fordert, brauchen wir das Bewusstsein dafür, wie wir auf unser Innerstes aufpassen können.
Was wäre, wenn sich die Seele schon vor der Geburt, vor dem Start in dieses Leben, sehr genau aussucht, wie, wo, wann, in welcher Familie und unter welchen Bedingungen sie inkarnieren will? Vielleicht wählt sich die Seele ihre Lebensumstände auf der Erde, um bestmögliche Chancen und Voraussetzungen für ihren Zuwachs an Erfahrung und Liebe zu haben. Den freien Willen übt sie in diesem Leben aus, indem sie sich sehr kreativ Situationen aussucht, in denen sie gefordert wird. Auch Situationen, in denen du als Mensch überfordert bist, sind von der Seele gewählt. Das ist gut so, denn dann muss dein angstvolles Ich beiseitetreten, um deiner spirituellen Weisheit den Vortritt zu lassen.
WANN MUSS MAN SICH SCHÜTZEN UND WANN NICHT?
Sich zu schützen, heißt, verantwortungsbewusst zu wählen, mit welchen Situationen wir uns heute auseinandersetzen wollen und mit welchen nicht. Es bedeutet nicht, sie zu vermeiden und zu verurteilen, sondern, sich in dem Wissen, sicher und geschützt zu sein, auch schwierigen Situationen zu stellen.
Mithilfe der Übungen, die wir in diesem Buch vorstellen, wirst du ein neues Bewusstsein erlangen und die Angst vor vielem verlieren. Du erkennst, wer du bist, wirst handlungsfähig. Du bist kein Opfer der Situation mehr, sondern bleibst selbstbestimmt.
Du hast ein Fürsorgerecht, aber auch eine Fürsorgepflicht dir selbst gegenüber. Es gibt Tage, an denen du deine Ruhe haben willst, weil du sie dringend brauchst. Und es gibt Tage, da musst du dich Herausforderungen stellen, um weiterzukommen. In beiden Fällen ist es sinnvoll, ein paar Möglichkeiten zu haben, innere Ruhe zu bewahren, denn sonst wirst du zum Spielball anderer oder deiner eigenen Ängste.
Deine Seele will sich ausdrücken, ihr eigenes Lied singen, so, wie die Seele eines jeden anderen auch. Jedes Lied hat seine Berechtigung und seine Schönheit. Doch sicher willst du nicht all die Lieder auf einmal hören, sondern selbst entscheiden, welchem du deine Aufmerksamkeit schenkst und welchem nicht. Nicht alle Lieder sind für deine Ohren bestimmt. Wenn alle Lieder gleichzeitig ertönen, erlebst du eine Kakofonie.
Wir zeigen dir, wie du herausfiltern kannst, was für dich wichtig ist, wie du Grenzen setzt, damit du dich und dein eigenes Seelenlied hören kannst.
Woran erkennst du, dass du spirituellen Schutz benötigst?
•Du nimmst eine dunkle Wolke wahr, die sich um dich legt.
•Du fühlst dich selbst nicht mehr richtig, stehst wie neben dir.
•Du hast fremde Gedanken.
•Du hast fremde körperliche Wahrnehmungen: Unwohlsein, Herzdruck und manchmal auch Angst oder Herzrasen.
•Du spürst, dass sich dein gesamtes Energiefeld senkt, du dich insgesamt dunkler und schwerer fühlst.
WARUM EMOTIONALER SCHUTZ WICHTIG IST
Du bist ein spirituelles Wesen, aber als Mensch auch ein emotionales. Wir haben im Gehirn einen Anteil, der dafür prädestiniert ist, die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen und sie zu unseren eigenen zu machen: Der Mandelkern, die Amygdala, ist das sogenannte Angstzentrum im Gehirn. Angstauslösende, also potenziell gefährliche Situationen zu erkennen, ist überlebensnotwendig. Da, wo andere Menschen Angst zeigen, ist es offensichtlich auch für uns gefährlich. Da geht man besser nicht hin, lernen wir, und das ist richtig so. Weil wir aber in einer emotional aufgepeitschten Gesellschaft leben und die Medien einiges dazu beitragen, dass eine Angstwolke um die Köpfe der meisten Menschen wabert, wird die Amygdala ständig mit einseitigen emotionalen Informationen gefüttert. Und das steckt an. Uns also vor den Emotionen anderer zu schützen, damit wir uns selbst spüren können, ist eine Notwendigkeit, wenn wir nicht emotional von außen programmiert werden wollen. Wir schirmen unsere Amygdala vor diesen emotionalen Informationen ab, indem wir spirituellen und emotionalen Schutz nutzen.
Noch einmal: Diese Nachahmreaktion der negativen, also eine Bedrohung anzeigenden Gefühle anderer ist für uns als soziale Wesen, die vollkommen hilflos auf die Welt kommen, lebensnotwendig. Und diese Gefühle wären auch gar kein Problem, würde jeder emotional angemessen auf seine Umgebung reagieren. Doch das tun nicht alle. Wir sind von Menschen umgeben, die sich sorgen, die in Ängsten und Ressentiments leben. Und weil auch wir selbst oft noch aus den alten emotionalen Verletzungen heraus die Welt betrachten, strahlen vielleicht auch wir ständig Stress auslösende Emotionen aus, bemerkt oder unbemerkt. Unsere Amygdala ist in ständiger Habachtstellung, auf die nun wiederum die Amygdala eines jeden, mit dem wir es zu tun haben, unbewusst reagiert. Sind wir ständig in Angst und Sorge, dann stecken auch wir unsere gesamte Umgebung damit an.
Wir haben also allen Grund, auf unser emotionales Umfeld zu achten, da wir wissen, dass wir unweigerlich mit den Gefühlen anderer in Resonanz gehen.
Wir wechseln durch unseren spirituellen Weg von einem auf Angst basierenden Grundgefühl in eines, das auf Liebe und Vertrauen ins Leben fußt. Dabei dürfen wir nicht ständig gestört werden. Denn wenn permanent die alten Verteidigungs-, Vermeidungs- und Fluchtreaktionen abgerufen werden, entwickeln sich im Gehirn keine dauerhaften neuen Verbindungen. Emotionaler Schutz ist so wertvoll und notwendig, weil wir sonst nicht nachhaltig vom hoch ansteckenden Weltschmerz genesen können und ihn deshalb weitergeben.
FÜR EINE POSITIVE ENTWICKLUNG BRAUCHT ES NEGATIVE AUSLÖSER
Ganz schwierig wird es, wenn die schmerzlichen Gefühle derer, denen wir begegnen, unseren eigenen Verletzungen ähneln. Dann meldet unser Gehirn nicht nur »Vorsicht!«, sondern auch: »Rette sich, wer kann, das haben wir schon einmal fast nicht überlebt!« Unsere Ängste werden also angeregt, das heißt getriggert.