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Die Autorin wendet in diesem Buch die bewährte 12-Schritte-Methode an, um dem Leser einen Weg zu mehr Gesundheit und Lebenskraft zu zeigen. Sie erklärt, wie Körper, Geist und Seele zusammenhängen und was passiert, wenn dieser Zusammenhang, wie so oft, ignoriert wird. Der Leser erfährt, wie er besser für sich sorgt, was er tun kann, um seine Gesundheit und Genesung zu unterstützen, und was ihm schadet.
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Seitenzahl: 189
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Susanne Hühn
Loslassen
und Heilung erfahren
In 12 Schritten
zur eigenen Gesundheit
Die Autorin
Susanne Hühn wurde 1965 in Heidelberg geboren. Schon mit fünf Jahren entschied sie, Masseurin zu werden. Nach dem Abitur besuchte sie eine Schule für Physiotherapie, machte 1986 ihr Staatsexamen und arbeitete danach als Krankengymnastin. Der Zusammenhang zwischen dem Denken und Fühlen und dem körperlichen Symptom, das ihre Patienten jeweils zeigten, interessierte Susanne besonders, und so absolvierte sie Ausbildungen und Seminare zum Thema ganzheitliche Medizin. Mit 28 Jahren ließ sie sich zur psychologischen Beraterin ausbilden. Aufgrund eigener Themen kam sie auch in Kontakt mit spirituellen Therapieformen wie Kinesiologie und Reinkarnationstherapie nach Rhea Powers.
Parallel zu ihrer Tätigkeit als Physiotherapeutin begann Anfang der 1990er-Jahre Susannes Weg als spirituelle Lebensberaterin und Meditationslehrerin. Zudem fing sie an zu schreiben. Nach wie vor faszinierte Susanne der Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele, und so begab sie sich auf ihre eigene Forschungsreise. Ihr erstes spirituelles Selbsthilfebuch, Loslassen und Vertrauen lernen, entstand 1999 und wurde im Schirner Verlag veröffentlicht.
2005 beendete Susanne ihre Tätigkeit als Physiotherapeutin, und seither widmet sie sich ganz der Lebensberatung und dem Schreiben von Büchern, Artikeln und Geschichten (Informationen über ihre zahlreich erschienenen Bücher und CDs unter www.schirner.com).
Kontakt: [email protected]
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© 2005 Schirner Verlag, Darmstadt
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-8434-6023-1
1. E-Book-Auflage 2014
Umschlag: Murat Karaçay, Schirner
E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster
www.schirner.com
Inhalt
Die Autorin
Vorwort
Einführung
Der menschliche Körper oder Bloß nicht atmen
Der erste Schritt
Der zweite Schritt
Der dritte Schritt
Der vierte Schritt
Zwischenschritt
Der fünfte Schritt
Der sechste Schritt
Der siebte Schritt
Der achte Schritt
Der neunte Schritt
Der zehnte Schritt
Der elfte Schritt
Der zwölfte Schritt
Nachwort
Widmung
Für all meine Patienten, für alle, denen ich eine Unterstützung sein durfte, und für alle, durch deren Schmerzen und Krankheit ich ganz direkt erfuhr und empfand, wie sich energetische Störungen und Programme körperlich ausdrücken.
Danke, dass ich nicht alle Erfahrungen selbst machen musste, sondern auch durch euch lernen konnte!
Krankheit ist ein Symptom verirrten Lebens.
Der Körper entzieht sich weiteren
Oberflächlichkeiten
und zwingt das Leben in die Tiefe.
Hans Kruppka
Vorwort
Darf ich ganz offen zu Ihnen sein? Als ich begann, dieses Buch zu schreiben, war ich von einer gewissen Überheblichkeit erfüllt. Denn ich arbeitete seit zwanzig Jahren als Krankengymnastin und glaubte, vieles schon zu wissen. Ich habe durch meine eigenen Essstörungen jede Menge Erkenntnisse über das Abnehmen und das Essen gewonnen, außerdem beschäftige ich mich seit über zwölf Jahren mit den Zusammenhängen zwischen Körper, Geist und Seele. Es dürfte also kein Problem sein, dachte ich, mal eben ein Buch über Heilung zu schreiben, welches alles enthalten sollte, was ich in den letzten Jahren erkannt, gelernt und neu entdeckt habe.
Ich hatte auch keine Einführung geplant, denn: Was sollte ich Ihnen, liebe Leser, denn bitte auch vorab großartig erklären? Dieses Buch handelt einfach davon, wie man auf seinen Körper hört und lernt, nach und nach bereit zu werden, alles zu unterlassen, was der körperlichen, geistigen und emotionalen Gesundheit abträglich ist.
So schreibe ich diese Zeilen erst jetzt, nachdem ich die Hälfte des Buches bereits vollendet habe. Es ist nämlich wie immer: Wenn ich beginne, ein Buch zu schreiben, dann zieht mich das Thema magisch in seinen Bann, ganz gleich, wie lange ich mich bereits früher damit beschäftigt habe oder nicht. Ich kann nicht aus der Distanz schreiben, im Gegenteil. Unweigerlich zieht mich das Leben in das Thema hinein. Ich erkenne dabei, wo ich selbst noch nicht so handle, wie ich es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, so eindringlich ans Herz legen möchte.
Nun, das Leben zeigt auch mir, was es für mich noch zu tun gibt. Es ist, als nütze es dem Buch, wenn ich alles, was ich schreibe, auch gleich noch einmal selbst erlebe und erfahre.
»Das ist auch der Fall«, höre ich gerade meine freundlichen spirituellen Führer und Lehrer sagen, und: »Warum schreibst du überhaupt? Geht es nicht darum, jedem zu zeigen, wozu er fähig ist, wenn er sich nur an seine eigenen inneren Kräfte wendet? Auch und gerade dir selbst?«
Wissen Sie, was? Während ich das Buch weiterschreibe, werde ich mich genau an das halten, was ich Ihnen erzähle und wovon ich ganz genau weiß, dass es richtig und zumindest meine einzige Chance ist. Wenn Sie mich begleiten möchten, lernen wir gemeinsam, unser Bewusstsein für unsere Schöpferkraft auf unsere Körper auszudehnen, unserer inneren Führung zu folgen und zu verstehen, was unsere Krankheiten brauchen und wozu sie dienen.
Kommen Sie mit mir? Trauen Sie sich, ein Stückchen Ihrer eigenen inneren Landschaft zu erkunden? Ich bin bei Ihnen, wir erforschen das gemeinsam, in Ordnung?
Noch eine kurze Anmerkung: Lassen Sie sich später im Text bitte nicht durch das Wort »Gott« irritieren. Ich habe lange gebraucht, bis ich es verwenden konnte, weil es für mich lange Zeit zu sehr mit kirchlichen Dogmen besetzt war. Aber es nicht zu verwenden hieße, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Setzen Sie bitte einfach das Wort ein, das Sie gerne benutzen möchten, betrachten Sie »Gott« als X in der Gleichung.
Selbstheilungskräfte, die Kraft der Natur, Ihre eigene innere Stärke – es geht nur darum, eine Kraft zu finden, die größer ist als das Bewusstsein, mit dem Sie den ganzen Tag umherlaufen, eine Kraft, die hinter die Kulissen schaut und den Überblick hat. Diese Kraft gibt es in jedem von uns, und jeder hat sie schon einmal gespürt, ganz gleich, wie wir sie nennen.
Nicht alles, dem man sich stellt, ist zu
ändern, aber nichts kann geändert
werden, solange man sich ihm nicht
stellt.
James Baldwin
Einführung
Ohne Gesundheit
können sich Wissen und Kunst nicht entfalten,
vermag Stärke nichts auszurichten,
und Reichtum und Intelligenz liegen brach.
Herophilos (um 335 v.Chr.), griechischer Arzt
Liebe Leserin, lieber Leser,
Was bedeutet Gesundheit eigentlich für Sie? Was wäre anders, was müsste geschehen, damit Sie sich völlig gesund fühlten? Schreiben Sie es hier doch einfach einmal auf.
Damit ich mich persönlich gesund fühle, müsste Folgendes anders sein:
......................................................................
......................................................................
Einige von Ihnen sind vielleicht schon froh, wenn sie keine Schmerzen haben. Ich arbeite schon so lange als Krankengymnastin, dass Sie mir vielleicht sogar schon begegnet sind. Vielleicht habe ich Sie massiert, vielleicht habe ich Ihnen Übungen gezeigt, oder wir haben über Ihre familiäre oder berufliche Situation gesprochen, die Ihnen Kopf- oder Rückenschmerzen bereitet. Vielleicht habe ich Ihnen ein bisschen geholfen. Geheilt habe ich Sie sicher nicht, denn zur Heilung gehört eine echte Systemänderung, und die kann nur von innen kommen.
Wenn Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Schmerzen ist, was ist sie dann?
Christian Friedrich Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, erklärte den Begriff im Jahre 1810 so:
»Im gesunden Zustand des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper (Organismus) belebende Lebenskraft (Autocratie) unumschränkt und hält alle seine Theile in bewunderungswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so dass unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höheren Zwecke unseres Daseins bedienen kann.«
(§ 9 Organon)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO definierte in ihrem Gründungsjahr 1948 Gesundheit folgendermaßen:
»Gesundheit ist ein Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.«
Aaron Antonovsky, ein bekannter amerikanisch-israelischer Medizinsoziologe, formulierte:
»Wer gesund ist, hat eine allgemeine Einstellung, die das Ausmaß eines umfassenden, dauerhaften, zugleich aber dynamischen Vertrauens beschreibt, dass die innere und äußere Umwelt vorhersagbar und überschaubar ist und dass sich die Dinge so gut entwickeln werden, wie vernünftigerweise erwartet werden kann.«
(1987, zit. in Schüffel, 326)
Was lernen wir daraus? Gesundheit ist ein umfassender Prozess, der nicht nur den Körper, sondern immer auch den Geist und die Psyche mit einbezieht. Gesundheit befähigt uns, über uns selbst hinauszuwachsen.
Deshalb kann ein Mensch von außen, gleichgültig, wie hervorragend er Sie auch behandeln mag, nur die Grundlagen dafür schaffen, dass sich Ihr Gesamtsystem aus Körper, Geist und Psyche (über die Seele reden wir später) in einem neuen Gleichgewicht einpendelt.
Warum ist es nun aber so schwer, sich an das zu halten, wovon wir alle wissen, dass es unsere Gesundheit fördert und wichtig für uns ist? Warum schaffen wir es nicht, regelmäßig Sport zu treiben oder wenigstens spazierenzugehen? Warum überarbeiten wir uns? Warum lassen wir es überhaupt zu so äußerst anstrengenden Zuständen wie Stress und Überlastung kommen? Warum essen wir zu viel? Warum rauchen wir? Warum nehmen wir alle möglichen Arten von Drogen, sei das nun zu viel Fernsehen, zu viel Zucker, zu viel Kaffee, zu viel Alkohol oder Schlimmeres?
Wir wissen doch, dass wir verantwortlich für unsere Gesundheit sind. Wir hören das doch immer wieder, obwohl damit meistens die finanzielle Verantwortlichkeit gemeint ist.
Wenn uns also klar ist, dass wir selbst verantwortlich sind, wenn wir eigentlich wissen, was zu tun ist – was hindert uns dann daran, dies umzusetzen?
Was genau hindert Sie persönlich daran, so zu leben, wie es für Ihr Wohlbefinden sinnvoll wäre? Stopp! Nicht so schnell, das ist keine rhetorische Frage. Bitte, halten Sie genau jetzt einen Moment inne, und spüren Sie in sich hinein. Bemerken Sie Ärger über die Frage? Ohnmacht? Sagt etwas in Ihnen »Ich kann aber nicht so, wie ich will«? Spüren Sie einen Kloß im Hals oder einen Knoten im Magen? Das Schwächegefühl im Körper oder die gerunzelte Stirn?
Da sind wir am Punkt. Wir leben nicht so, wie es gut für uns wäre, weil wir in den eigenen Strukturen gefangen sind. Wir müssen Geld verdienen; wir haben den Haushalt zu machen; wir arbeiten für einen Chef, der Überstunden fordert; wir machen mittlerweile zwei Jobs statt einen, weil so viele Stellen abgebaut werden. Oder eben gar keinen, das ist fast noch stressiger, wenn wir keine neuen Wege finden, damit umzugehen. Wir wohnen in Gegenden, in denen nicht einmal ein Hund Spaß am Spazierengehen hätte, und überhaupt haben wir keine Zeit, gut für uns zu sorgen.
Entspannen steht nicht auf der To-do-Liste. Entspannen werden wir uns dann, wenn endlich alles erledigt ist. Es wird aber nie alles erledigt sein, und wenn doch, dann weiß Ihr System gar nicht mehr, wie Entspannung eigentlich funktioniert. Dann wollen Sie sich entspannen, können aber nicht.
Wenn wir unser Leben mit dem Atem vergleichen, dann atmen wir aus und aus und aus (wir geben und geben und geben), nehmen uns aber nie wirklich die Zeit, in Ruhe einzuatmen, geschweige denn, den Atem einfach mal fließen zu lassen.
Dies ist kein Buch über Atemtherapie, davon gibt es bereits zahlreiche. Es ist ein Buch über Ohnmacht und Selbstverantwortung, über die eigene Schöpferkraft und die innere Freiheit, über Mut und über die pure Lust am irdischen, körperlichen Leben.
Sie werden etwas darüber hören, warum es auf eine verrückte Weise einen Sinn ergibt, nicht im Fluss mit sich selbst zu sein, also nicht heil zu sein. Und wir werden sehr viel über das Loslassen, über Selbstheilungskräfte und Höhere Mächte sprechen. Wir werden darüber reden müssen, ob Sie überhaupt auf der Erde sein wollen und wie und warum Sie vielleicht verhindern, dass Sie voll und ganz in Ihrem Körper anwesend sind.
Das Leben auf der Erde kann eine äußerst schmerzhafte, unbefriedigende und unerfüllte Angelegenheit sein. Dann ziehen wir im besten Fall die siebzig, achtzig Jahre irgendwie durch, meist ohne zu bemerken, dass wir wie scheintot durch die Gegend laufen. Wir funktionieren, befolgen Anweisungen und beugen uns den äußeren Umständen. Damit wir überhaupt einen Grund bekommen, zu leben, werfen wir Anker aus, die uns Halt geben sollen. Wir suchen uns einen Stoff oder eine Tätigkeit, die uns all das erfüllen soll, was das in höheren Sphären so hochgepriesene Leben auf der Erde erträglich macht. Wir essen oder arbeiten viel zu viel, wir rauchen, trinken und haben Sex mit den falschen Personen, um überhaupt etwas zu spüren. Wir bekämpfen unsere Schmerzen mit Tabletten, Alkohol oder anderen Drogen, anstatt nach der Ursache zu forschen.
Das ist für unsere Seele eine wichtige Erfahrung, aber wir haben sie jetzt gemacht. Jetzt ist es Zeit für Plan B.
Das Leben auf der Erde kann nämlich auch ein einziges aufregendes wundervolles Abenteuer sein, wenn Sie nur ein paar Dinge berücksichtigen.
Schauen Sie sich bitte die Buchstaben der beiden folgenden Wörter an, dann wissen Sie, was Ihnen noch fehlt.
Vom OPFER zum SCHOEPFER
S
für Selbstverantwortung
C
für Courage und Creativität
H
für Hier und Jetzt und
E
für Entspanne dich!
Wenn Sie all das verwirklichen wollen, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie sich selbst spüren, dass Sie Ihren Körper, Ihre Gefühle und Ihre Gedanken wahrnehmen. Wenn Sie darauf bestehen, nicht zu fühlen, verhindern Sie Ihr Leben.
Aber wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, dann sind Sie so weit, diese Erfahrung hinter sich zu lassen. Wären Sie noch nicht an diesem Punkt, dann kämen Sie nämlich erst gar nicht darauf, dass das überhaupt möglich sein könnte.
Solange wir in unseren irdischen Kinderschuhen stecken, glauben wir nicht, dass wir etwas ändern können – wir rennen unseren vermeintlichen Glücksbringern hinterher, und das war’s. Dieses Buch ist also für die Seelen gedacht, die aufwachen, die sich entscheiden, etwas zu verändern, die den Mut haben, ihre Verantwortung tatsächlich nach und nach wahrnehmen und tragen zu lernen. Andere interessieren sich sowieso nicht dafür.
Wir wissen mittlerweile, dass wir allein die Verantwortung für uns selbst haben. Wer sonst, wenn nicht wir? Und jetzt dürfen wir lernen, diese Aufgabe zu erfüllen. Wir lernen, wen wir um Unterstützung bitten können, wem wir unser Leben in die Hände geben und welche unserer vielen inneren Kräfte das Zepter erhält. Wir lernen, unser Leben bewusst zu lenken, unbewusst tun wir das ohnehin.
Und Sie erfahren, welche innere Kraft nur darauf wartet, endlich damit zu beginnen.
Ich bitte darum, Sie von nun an duzen zu dürfen (wie ich das in meinen Büchern immer tue), denn wir kommunizieren hier von Seele zu Seele, von geistigem Wesen zu geistigem Wesen. Wir machen die gleichen Erfahrungen und haben ähnliche Wünsche, Träume und Ziele, deshalb möchte ich dir hier ganz persönlich begegnen, wenn du es erlaubst. (Fühlen Sie sich unwohl dabei, denken Sie sich statt des Du bitte einfach das Sie.)
Um eines noch möchte ich dich bitten. Wie gesagt, arbeite ich seit langem als Krankengymnastin, aber auch als Reinkarnationstherapeutin und beziehe mich deshalb manchmal auf die Reinkarnation. In meinen Büchern schreibe ich so, als würde es sie geben, weil sie für mich selbstverständlich ist. Ich bestehe nicht darauf, dass wir wiedergeboren werden, ich halte diese Therapieform aber für ein sehr gut funktionierendes Werkzeug, mit dem man Energien lösen kann, und vieles ergibt unter diesem Aspekt viel mehr Sinn. Wenn du dich damit nicht anfreunden kannst oder Reinkarnation deinem Glauben widerspricht, dann bitte ich dich inständig, überlies die Stellen einfach, und ärgere dich nicht. Wirf nicht den ganzen Inhalt weg, nur weil vielleicht ein paar Ansichten für dich nicht stimmig sind. Ich danke dir sehr für deine Offenheit.
Der menschliche Körper oder Bloß nicht atmen
Der Körper, das ist ein spannendes Thema! Vielleicht bist du bereits sehr vertraut mit deinen Energiezentren, kennst dich aus mit Yoga, Meditationen und weißt vielleicht auch, was eine Aura ist.
Vielleicht aber glaubst du auch, dein Körper wäre irgendein von deinen Gefühlen und Gedanken unabhängiger Apparat, mit dem du dich herumschlagen musst und der von Zeit zu Zeit, einfach so, aus heiterem Himmel, die unmöglichsten Krankheiten oder Schmerzen entwickelt. Dann gehst du vielleicht zum Arzt, der hat das gelernt und der soll dich wieder heil machen.
Du tust so, als hätte die Krankheit nicht ihren Ursprung in dir selbst. Kannst du dir vorstellen, dass du dich möglicherweise irrst?
Es gibt sehr ausführliche wissenschaftliche Bücher über die Zusammenhänge zwischen Gefühlszuständen und dem Körperempfinden. Es geht darin um Hormone und Gehirnzentren, um Nervenzellen, Drüsen und um Biochemie.
Nutzt dir das etwas? Nein, denn dein Verstand ist zwar wunderbar, aber wenn du etwas nicht am eigenen Leib spürst, dann glaubst du es nicht wirklich. Und das ist gut so.
Du kannst wissenschaftliche Abhandlungen über eine Rose lesen, verstehen, wie sich das mit den Duftmolekülen und der Photosynthese verhält, du kannst sogar das Wunder der Schöpfung darin erkennen, weil dein Verstand die einzigartige Struktur wahrnimmt – aber das war es dann schon. Du hast die Rose nicht mit allen Sinnen wahrgenommen, deshalb existiert sie für deine Sinne auch nicht.
Was für eine Verschwendung, die Rose nicht zu riechen, ihre weichen Blütenblätter nicht an deiner Wange zu spüren und ihre leuchtenden Farben nicht tief in dich aufzunehmen!
Du bist ein sinnliches, körperliches Wesen, es nutzt dir nichts, etwas nur zu wissen. Das ist sehr wichtig, um die geistigen Strukturen zu erfassen, aber Wissen berührt dich nicht wirklich.
Es ist enorm wichtig, dass du spürst, wie alles zusammenhängt, dass du an dir selbst wahrnimmst, wie du funktionierst. Du musst dies selbst erfahren und verinnerlicht haben; es genügt nicht, dass du daran glaubst oder eben nicht.
Darf ich dich um etwas bitten? Das gilt besonders, wenn du der Meinung bist, es könnte einen Zusammenhang zwischen deinen Gefühlen und deinem Körper geben, aber keinen, der eine große Rolle spielt.
Alles, was du brauchst, ist ein bisschen Bereitschaft, dich auf ein Experiment einzulassen und zu fühlen, was du fühlst.
Experiment
Bitte schließe deine Augen, und beobachte deinen Atem.
Dazu musst du weder meditieren können noch irgendeine großartige Atemtechnik beherrschen. Achte einfach nur darauf, wie dein Atem fließt. Ja, deine Gedanken darfst du denken, du brauchst dich nicht einmal anzustrengen.
Wohin fließt der Atem? In die Schultern? In die Brust? In den Bauch? Es spielt keine Rolle, nimm es einfach nur wahr. Hier geht es nicht um richtig oder falsch.
Hast du etwas gespürt? Vielleicht nur ein kleines bisschen? Du achtest normalerweise nicht so sehr auf deinen Atem, nicht wahr? Aber immerhin, du hast sicher einige Bewegungen in deinem Körper wahrgenommen. Kannst du dir vielleicht merken, wo du etwas gespürt hast? Wiederhole die Übung lieber, das ist wichtig.
Wo spürst du den Atem? Im Bauch, in den Schultern, in deiner Brust?
Und wie spürst du ihn? Tief, frei und leicht? Oberflächlich und angespannt? Irgend etwas dazwischen?
So, und nun stelle dir bitte ganz bewusst eine angenehme Situation vor. Vielleicht bist du mit deinem oder deiner Geliebten zusammen? Vielleicht streichelst du eine Katze oder das weiche Haar deines Kindes? Vielleicht genießt du auch die blühenden Bäume und den blauen Himmel vor deinem inneren Auge. Stelle dir einfach etwas vor, was bei dir eine positive Reaktion auslöst.
Was macht dein Atem? Ist er freier, tiefer? Unverändert? Oder verkrampfter? Auch hier ist alles möglich, nimm es nur wahr, und merke es dir.
Wo spürst du den Atem? Im Bauch? In den Schultern? In deiner Brust?
Und wie spürst du ihn? Tief, frei und leicht? Oberflächlich und angespannt? Wieder irgend etwas dazwischen?
Und eine letzte Übung, leider wird es nun ein wenig unangenehm:
Stelle dir bitte eine Situation vor, in der du dich nicht wohlfühlst. Zum Beispiel bist du beim Zahnarzt, oder du bist bei der Arbeit, und dein Chef steht hinter dir und schaut dir über die Schulter, oder du hast Ärger mit deinem Kind. Du verstehst das Prinzip: unangenehme Situation vorstellen … sich schlecht fühlen … auf den Atem achten.
Bitte verzeihe mir, dass ich dich in diesen Teil der Übung geführt habe. Sie dient einem guten Zweck, nämlich deinem Verständnis für das, was sich zwischen deinem inneren Zustand und deinem Körper abspielt.
Wo spürst du nun den Atem? Im Bauch? In den Schultern? In deiner Brust?
Und wie spürst du deinen Atem jetzt? Tief, frei und leicht? Oberflächlich und angespannt? Irgend etwas dazwischen?
Wenn du jetzt dreimal das gleiche gefühlt hast, dann bitte ich dich, die Übung zu wiederholen und diesmal noch deutlicher auf deinen Atem zu achten.
Es ist manchmal ein bisschen schwierig, sich selbst zu spüren. Du hast vielleicht nicht besonders viel Übung darin, eher im Gegenteil. Es scheint ein großes Interesse daran zu geben, dass wir verlernen, uns selbst zu spüren.
»Das bildest du dir bloß ein!«, ist so ein Satz, der das Gefühl zu sich selbst zerstört. Woher will der- oder diejenige wissen, was du dir einbildest und was nicht?
Das geht so weit, dass es Menschen gibt, die nach einer wohltuenden Heilbehandlung sagen, sie bildeten sich ein, es tue nicht mehr ganz so weh, anstatt dass sie ihrer Wahrnehmung vertrauen. Wenn sie sich einbilden, dass es nicht mehr so weh tut, liegt es dann nicht möglicherweise daran, dass es wirklich so ist?
(Versuch das einmal: Bilde dir ein, dass du weniger Schmerzen hast. Wenn du das kannst, bist du schon ziemlich weit …)
Ärzte sind leider auch oft ganz gut dabei, einem zu erzählen, dass man nichts spüre, oder was man spüren solle. »Das kann gar nicht weh tun.« – »Soo schlimm kann es gar nicht sein.« Und die Eltern sind oft auch nicht viel besser: »Du hast überhaupt keinen Grund zum Weinen.«
Doch, hast du. Doch, es ist so schlimm. Und doch, es tut sogar verdammt weh. – Erlaube niemandem, dir deine Wahrnehmungen für dein Empfinden abzusprechen, noch nicht einmal dir selbst.
Schließe noch einmal deine Augen, und tue so, als könntest du dem, was du spürst, vertrauen. Jetzt stelle dir die unangenehme Szene von vorhin noch einmal vor.
Was macht dein Atem? Wird er wieder flacher?
Und nun gehen wir einen Schritt weiter.
Was fühlst du noch in deinem Körper? Spürst du da irgendwo eine Enge, eine Spannung? Verkrampfen sich deine Muskeln an einer bestimmten Stelle? Bemerkst du einen Schmerz, der dir vertraut ist? Wie fühlt sich dein Magen an? Dein Nacken? Deine Wirbelsäule?
Du kennst die Redewendungen: »Ich habe eine Wut im Bauch.« – »Die Angst sitzt mir im Nacken.« – »Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen.« (Ärger) – »Mir läuft die Galle über.« (Wut) – »Das geht mir an die Nieren.« (Traurigkeit) – »Das bricht mir das Herz.« (tiefe Trauer) ... Spüre und atme in die Stelle hinein, wo du die Enge fühlst.
In welchem inneren Zustand bist du im Moment? »Blöde Frage, was weiß ich, in welchem inneren Zustand ich bin?«,denkst du vielleicht. Aber du findest es ganz einfach heraus, wenn du bereit bist, nur einen kleinen Moment in dich hineinzulauschen. Du spürst deinen Zustand sehr genau, du bist nur vielleicht nicht mehr sonderlich gut mit deinem Körper in Kontakt.
Möglicherweise siehst du eine Farbe. Welche ist es? Ist sie leuchtend, grell, trüb oder einfach nur dunkel? Gefällt sie dir?
Oder ein inneres Bild erscheint. Kommst du dir vor, als würdest du immer im Kreis rennen? Oder als hättest du einen Knoten im Magen? Was auch immer auftaucht, du brauchst es nicht zu verändern, nimm es nur wahr.