Das innere Kind- Schuldgefühle loslassen - Susanne Hühn - E-Book

Das innere Kind- Schuldgefühle loslassen E-Book

Susanne Hühn

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Beschreibung

Schuldgefühle lasten bleiern auf uns. Sie nehmen uns die Lebensfreude und innere Leichtigkeit. Doch woher kommen Schuldgefühle? Und wie können wir sie loswerden? Schuldgefühle entstehen, wenn wir ein Abkommen mit einem anderen Menschen verletzen. Als Kind schließen wir unbewusst viele solcher Verträge, um versorgt und beschützt zu werden. Wenn wir erwachsen sind, ist unser Inneres Kind oft noch immer in diesen emotionalen Verträgen verstrickt. Wir wollen unseren eigenen Weg gehen, doch wir spüren ständig den Zug dieser Verstrickungen, die wir als Schuldgefühle wahrnehmen. Susanne Hühn unterstützt uns dabei, die Versprechen, die unser Inneres Kind gegeben hat, zu erkennen und diese ein für alle Mal einzulösen oder rückgängig zu machen. So können wir endlich alle Schuldgefühle loslassen und befreit unseren eigenen Weg gehen.

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Seitenzahl: 96

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SUSANNE HÜHN

DAS INNERE KIND

Schuldgefühle loslassen

Über die Autorin

Susanne Hühn ist ausgebildete Lebensberaterin und ganzheitliche Physiotherapeutin. Sie schreibt spirituelle Selbsthilfebücher und gibt Lebensberatung, Channelings sowie Meditationskurse für Erwachsene und Kinder. Seit 1986 begleitet sie Menschen auf deren Weg zur Gesundung. Mit dem Schreiben begann sie 1992. Zuerst schrieb sie spirituelle Romane, dann vermittelte sie ihr Wissen in Sachbüchern und auf CDs, die sie mittlerweile in großer Zahl veröffentlicht hat.

www.susannehuehn.de

Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlags keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

ISBN 978-3-8434-6354-6

Susanne Hühn:

Das Innere Kind – Schuldgefühle loslassen

© 2016 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung von # 273297023 (Nadezhda Shlemina) und # 53473669 (Polina Katritch), www.shutterstock.com

Logo »Hände«: Murat Karaçay, Schirner

Lektorat & Print-Layout: Claudia Simon, Schirner,

unter Verwendung der Bilder vom Umschlag

Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com)

unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0

E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage 2017

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und

sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe

sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Inhalt

Über die Autorin

Einleitung

Woher kommen Schuldgefühle?

Was hat das Innere Kind mit Schuldgefühlen zu tun?

Innere Reise: Alte Verträge loslassen

Fürsorge für das Innere Kind übernehmen

Übung: Kontakt mit dem Inneren Kind aufnehmen

Innere Reise: Resilienz erkennen und stärken

Übung: Das fremde, in Not geratene Innere Kind erleben

Das Innere Kind in Sicherheit bringen

Innere Reise: Das eigene Innere Kind befreien

Innere Reise: Der Zaubergarten des Inneren Kindes

Innere Reise: Das eigene Innere Kind in Sicherheit bringen

Innere Reise: Das fremde Innere Kind in gute Hände geben

Innere Reise: Radikaler Selbstschutz

Innere Reise: Den allzu hilfsbereiten Anteil erlösen

Innere Reise: Das eigene Innere Kind zu sich zurückholen

Nachwort

Einleitung

Lieber Leser, Schuldgefühle lasten bleiern auf uns. Sie nehmen uns die Lebensfreude, die innere Freiheit und die Leichtigkeit, nach denen wir uns doch so sehr sehnen. Wenn wir Schuldgefühle haben, dann machen wir uns selbst nieder, setzen uns unter Druck, beschimpfen uns selbst, erlauben uns nicht, glücklich und zufrieden zu sein, solange wir nicht perfekt sind und alles erfüllen, was andere von uns wollen oder zumindest wollen könnten. Wir dürfen nicht glücklich sein, solange es andere, meistens ganz bestimmte, uns nahestehende Menschen nicht auch sind. Schuldgefühle nehmen uns den Atem. Die Angst, etwas falsch zu machen und andere damit zu verletzen, lähmt uns. Schuldgefühle wiegen schwer. Sie tarnen sich mit den Masken »Fürsorge« und »Pflichtbewusstsein« und sind vielschichtig.

Doch woher kommen Schuldgefühle? Dienen sie überhaupt zu etwas? Und wie wird man sie los? Denn eines ist klar: Schuldgefühle haben noch nie jemanden glücklicher und entspannter werden lassen. Weder dich, wenn du sie hast, noch die Menschen, die du beschützen willst. Sie sorgen nur dafür, dass du im alten Trott bleibst und dich doch wieder ausbeuten lässt, dich überforderst und mehr als angemessen für andere da bist. Schuldgefühle sind wie ein schleichendes emotionales Gift, das du ein für alle Mal loslassen und loswerden darfst.

Und dennoch haben diese merkwürdigen emotionalen Gebilde einen Sinn. Denn echte Gefühle sind das nicht. Hinter wie Nebelschwaden wabernden Schuldgefühlen verstecken sich zumeist sehr geschickt die wahren Empfindungen.

Woher kommen Schuldgefühle?

Das Perfide ist: Schuldgefühle haben meistens einen ganz realen Ursprung, der aber tief im Verborgenen liegt. Du hast irgendwann, meistens als Kind, etwas unbewusst versprochen, was du nicht (mehr) halten kannst. Entweder, weil die Einhaltung des Versprechens gar nicht (mehr) in deiner Macht liegt, oder weil du nicht mehr weißt, welcher Art das Versprechen überhaupt war.

Die Scham darüber, jemanden (vermeintlich) im Stich gelassen zu haben, auch wenn dir das in keiner Weise bewusst ist, kann dich ernsthaft krank machen. Zumindest vergällt sie dir die Lebensfreude und macht es dir unmöglich, deinen ureigenen Weg in Freude und Frieden zu gehen. Es scheint, als hättest du einen emotionalen Pakt geschlossen, der besagt, dass es dir nicht gut gehen darf, zumindest nicht besser als deiner Mutter, deinem Vater oder deiner kranken Schwester, dass du nicht unabhängig werden darfst, nicht eigenständig. Vielleicht auch, dass du niemanden brauchen darfst, dass du niemals unglücklich sein darfst. Es gibt sehr viele, sehr unterschiedliche Pakte, die sich widersprechen, und alle nehmen sie dir deine Freiheit.

Jedem Schuldgefühl liegt also ein Versprechen zugrunde, das du nicht einhalten kannst. Das ist wichtig zu wissen, denn dein Unterbewusstsein weiß das. Es ist unbestechlich. Deshalb kannst du dir Schuldgefühle nicht einfach ausreden. Sie sind unlogisch und verbergen einen tiefen Schmerz – meistens nicht einmal deinen eigenen. Darum kommst du mit Vernunft nicht weiter, so wichtig sie auch für dein Leben ist.

Machen wir uns auf zu einer Forschungsreise. Erkennen wir gemeinsam, welche Versprechen du gegeben hast und wie du sie ein für alle Mal einlösen oder rückgängig machen kannst. Denn manchmal, sogar oft genug, müssen wir die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir ein Versprechen eben nicht halten können. Das tut wirklich weh. Denn du hast versucht, den Schmerz des anderen auf dich zu nehmen, damit er ihn nicht mehr spüren muss. Du hast versucht, dich auf eine Weise zu verhalten, die den Schmerz des anderen entweder lindert oder ihn erst gar nicht auslöst.

Beispiele für Versprechen:

 »Ich werde niemals einem Lebewesen Schaden zufügen.«

 »Ich rette dich.«

 »Ich werde dir nie Ärger machen.«

 »Ich werde immer lieb sein.«

 »Ich mache mich so klein, dass du mich gar nicht bemerkst.«

 »Ich werde dich glücklich machen.«

 »Meine Liebe hält dich gesund.«

 »Ich werde dich nie verlassen.«

Ein klassisches Beispiel für Schuldgefühle ist die typische Co-Abhängigkeit, die in der Kindheit entsteht: Ein Familienmitglied hat ein Problem, das es nicht zugibt und auch nicht zu lösen versucht. Oft ist es eine Krankheit, zum Beispiel eine Sucht oder eine unbehandelte Depression. Doch auch jedes andere Verhalten, das die Familie schädigt, kann zu Co-Abhängigkeit führen. Die Familie deckt die Krankheit oder das schädigende Verhalten, tut so, als wäre alles in Ordnung. Und du musst mitmachen. Du musst schweigen, du musst die Ausfälle und emotionalen Ausbrüche oder auch die Kälte des Familienmitgliedes nicht nur aushalten, sondern womöglich sogar noch decken. Du nimmst die Schmerzen und die Ohnmacht deiner Geschwister und auch die des Inneren Kindes deiner Mutter oder deines Vaters wahr. Vielleicht bist du selbst sogar das Opfer des schädigenden Verhaltens, doch du darfst nichts sagen, damit du das Familiengefüge nicht störst. Unterschwellig spürst du: Würdest du deine Wahrheit sagen, dann brächtest du das ganze System ins Wanken und würdest auch bei den anderen Unbehagen, Angst, Scham und Schmerzen auslösen, zum Beispiel bei deiner kleinen Schwester oder bei deiner Mutter, die nie richtig erwachsen geworden ist. Also schweigst du und machst die Dinge mit dir selbst ab. Du übernimmst die Scham, die Angst und die Schmerzen des ganzen Systems, die du durch dein Schweigen zu vermeiden versuchst.

Gleichzeitig spaltest du dich von dir selbst ab, denn das, was du aushalten musst, ist oft nicht zu ertragen. Dass du so tun musst, als sei alles in Ordnung, potenziert den Schmerz ins Unermessliche. Auch diesen Schmerz spaltest du ab. Nur eine dumpfe Müdigkeit oder eine seltsame Gleichgültigkeit markiert nun noch die Stelle auf deiner emotionalen Landkarte, an der das Unglück tobte. Diese Stelle wirkt jedoch weiterhin auf die Art ein, wie du mit dir und dem Leben umgehst. Doch du umkreist sie nun weiträumig, vermeidest, sie anzuschauen, die Trümmer wegzuräumen und etwas Neues aufzubauen, um im Bild zu bleiben.

Wie passen die Schuldgefühle dazu? Schuldgefühle sorgen dafür, dass du dich auf eine Weise verhältst, die verhindert, deine wahren Schmerzen und die wahren Defizite in deiner Familie zu erkennen und zu spüren. Sie schützen dich vor dem inneren Katastrophengebiet, indem sie dich großräumig um die Unglücksstelle herumführen. Schuldgefühle sind wie Umleitungsschilder. Sie halten dich von den wahren Gefühlen in dir fern. Das hilft dir dabei, weiterhin zu funktionieren, und somit erfüllen die Schuldgefühle meisterhaft ihren Zweck. Aber heil wirst du auf diese Weise nicht.

Oft erlöst es uns bereits, wenn wir erkennen, dass wir uns übernommen haben. So gern das Herz und der Engel in dir und auch in mir auch das Leid der Welt heilen, zumindest mildern wollen, sie können es nur bedingt. Doch wenn wir zum Leid der Welt auch noch unsere Schuldgefühle hinzufügen, dann vergrößern wir es. Und das können wir ändern!

Es gibt einlösbare und uneinlösbare Versprechen. Das, wofür du verantwortlich bist, und das, woran du keine Schuld trägst, ist nicht verhandelbar und auch nicht flexibel. Es ist allerdings äußerst vielschichtig, so, wie das Leben eben ist. Für bestimmte Aspekte eines Ereignisses trägst du womöglich sehr wohl Verantwortung, für andere nicht. Wenn du unter Schuldgefühlen leidest, ist es ganz wichtig, dass du sehr genau unterscheidest, wo du etwas wiedergutmachen darfst und auch solltest und wo du loslassen und voller Mitgefühl auf die Ereignisse schauen darfst.

Emotionale Klarheit ist für jemanden, der unter Schuldgefühlen leidet, überlebensnotwendig. Oftmals legten sich Schuldgefühle über eine tiefe Scham, nie gut genug gewesen zu sein, über den Schmerz, die Eltern nicht so stolz gemacht zu haben, wie man es doch so gern getan hätte. Und wirklich sehr oft trägt jemand, der unter Schuldgefühlen leidet, den Schmerz des Inneren Kindes eines oder mehrerer Familienmitglieder und versucht, ihn zu lindern oder ihn zumindest nicht zu vergrößern. Natürlich scheitert man daran. Also fühlt man sich schuldig. So einfach ist das.

Aber nicht immer. Denn natürlich kannst du dich auch schuldig fühlen, weil du wirklich falsch gehandelt hast. Lasse uns zur Unterscheidung Folgendes miteinander vereinbaren: Wenn du jemanden bewusst verletzt, aus Feigheit oder Angst nicht unterstützt oder verraten und im Stich gelassen hast, dann nennen wir das in diesem Buch »Schuld tragen«. Echte Schuld kann man zumeist durch eine Handlung, zum Beispiel eine Bitte um Vergebung, wiedergutmachen. Nicht umsonst gibt es das Wort »Schuldbewusstsein«, das bedeutet, sich seiner Schuld bewusst zu sein. Echte Schuld hat, wenn man sie einsieht und anerkennt, Reue und eine aufrichtige Bitte um Vergebung zur Folge. Echte Schuld bedingt meistens echte Scham und echtes Bedauern. Man hat wirklich etwas falsch gemacht und jemanden oder sich selbst verletzt, obwohl es in der eigenen Macht stand, anders zu handeln. Du fühlst dich zu Recht schuldig, weil du in deiner Komfortzone geblieben bist, statt über deinen Schatten zu springen und ehrlicher, mutiger, authentischer und hilfsbereiter zu sein, als du es gewesen bist. Echte Schuld erlebst du, wenn du unter deinen Möglichkeiten gehandelt und dadurch etwas versäumt oder etwas vollkommen Unangemessenes getan hast.

Das Gute ist: Du kannst die Energien wieder ins Gleichgewicht bringen. Selbst wenn dir der andere nicht vergibt oder nicht mehr vergeben kann, kannst du durch deine aufrichtige Bitte um Vergebung, deine Reue und deine Wiedergutmachung eine harmonische Ordnung wiederherstellen. Du kannst bereit werden, in Frieden mit dem zu kommen, was ist, und damit die Dinge wieder ins Gleichgewicht bringen.