Enda Blue - Michael Pick - E-Book
SONDERANGEBOT

Enda Blue E-Book

Michael Pick

0,0
2,99 €
0,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In einer nahen Zukunft: Berry tritt seinen ersten Job bei SecuDat, einem regierungsnahen Unternehmen an. Er trifft auf die schrullige Cove und die ehrgeizige Zajenskaja. Berrys Aufgabe ist das Sammeln von Daten über seine Mitmenschen. Dabei beobachtet er die attraktive Enda Blue und verliebt sich. Damit er sie öfter sehen kann, setzt er ihren Sicherheitsstatus um - mit fatalen Folgen ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Enda Blue
Michael Pick
Copyright © 2012 Michael Pick
All rights reservedThe characters and events portrayed in this book are fictitious. Any similarity to real persons, living or dead, is coincidental and not intended by the author.No part of this book may be reproduced, or stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, or otherwise, without express written permission of the publisher.CopyrightMichael Pick Imkenrade 15g23898 [email protected]
Enda Blue
Michael Pick
I
Berry war vor wenigen Tagen einundzwanzig Jahre alt geworden, als er zum ersten Mal seinen Fuß auf einen der abschüssigen Bürgersteige von New Moon City setzte. Der Himmel über dem East End schimmerte silbergrau. Ein Haufen graubrauner Sperlinge schoss in alle Richtungen davon, als sich die Tür des kanariengelben Transporters zischend öffnete. Berry schlüpfte aus der Kabine, zupfte an dem T-Shirt, bis es glatt an seinem schlanken Oberkörper hinab fiel und fühlte in der Hosentasche nach dem PersonaDesk. Zufrieden grinste er, als er das viereckige Gerät unter dem Stoff ertastete.
Über dem Zugang zum Haus 23 in der Burnsroad wölbte sich ein automatisches Lesegerät wie ein Vordach. Darunter war ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Zugang nur für autorisierte Personen“ an die Wand geschraubt. Die rote Abtastlinie strich über Berrys Schädel, verhielt auf der Höhe seiner Brust, um den Herzchip zu scannen, lief weiter, die Beine entlang bis zu seinen Schuhen. Hinter ihm fuhr die Transportkabine ab, als sich der Zugang zu seiner neuen Wohnung öffnete. Berry war autorisiert.
Das half nicht dagegen, dass ihn in diesem Augenblick ein Schauer überlief. Ein unbekanntes flaues Gefühl in seinem Magen, so, als müsse er sich übergeben. Sein Herz flimmerte; die Handinnenflächen wurden feucht. Es gab keinen Weg zurück.
Als die Mutter ihm prophezeite, dass er aufgeregt sein würde, hatte er sie in den Arm genommen und geküsst. Einundzwanzig Jahre war er jetzt alt und nein, er würde ganz ruhig bleiben. Mutter weinte und Berry hatte zugesehen, dass er die Transportkapsel bestieg. Im Transporter erinnerte ihn eine Videobotschaft seines Vaters daran, wem er den Job bei SecuDat zu verdanken hatte. Berry sollte sich smart anstellen, alles andere würde auf seinen alten Herrn zurückfallen. An dieser Stelle hatte Berry das Video abgeschaltet; es war ohnehin nichts mehr zu erwarten gewesen. Bis dahin hatte sein Vater ihm siebzehn Worte gewidmet, was den Stellenwert von seinem achtzehnten Geburtstag und dem ersten Weihnachten ohne seinen Erzeuger entsprach.
Der Zugang entpuppte sich als Fahrstuhl, in dessen Kabine der Song der Gruppe JuTu „Beautiful Day“ dudelte. Die Wohnung, zu der Berry auf dem Weg war, lag im dreiundzwanzigsten Stock. Als er den Aufzug verließ, fand er sich in einem niedrigen Flur wieder. Wände, Boden und Decke waren mit Plasma beschichtet. Im Umkreis von fünf Metern verwandelten sie sich bei jedem seiner Schritte in einen Dschungel aus Lianen, großen grünen fleischigen Blättern, Schimpansen, Schlangen ... Berrys Augen konnten nicht alles schnell genug erfassen. Als er bemerkte, dass er auf einem Termitenhaufen stand, sprang er zur Seite. Natürlich war der nicht echt und Berry schüttelte den Kopf über sich selbst. Er holte den PersonaDesk heraus. Das Gerät war hellblau (etwas günstiger als das nachtschwarze) und passte sich automatisch seiner Hand an. Der neueste Schrei; Berry hatte seine gesamten Ersparnisse dafür hingelegt. Irgendwie hatte er gefühlt, dass er zu diesem neuen Lebenspunkt etwas Eigenes beisteuern musste. Mutter hatte ihm angeboten, den PersonaDesk zu bezahlen, doch Berry hatte abgelehnt. Er wusste die Nummer der Wohnung auswendig, natürlich, er hatte die Adresse wohl hundert Mal studiert. Trotzdem rief er sie auf dem Desk auf. Burnsroad 23, Stockwerk zwölf, Wohnung Sieben.
Als er sich der Tür mit der schlichten granitgrauen Sieben darüber näherte, verwandelte sie sich in die Bretterwand eines Baumhauses. Die Wohnung war von SecuDat gemietet, diese Verkleidung passte so gar nicht. Noch ehe Berry mit dem Herzchip vor den Scanner treten konnte, wurde die Tür aufgestoßen und das spitze Gesicht einer Frau um die Dreißig erschien in dem Spalt zwischen Tür und Wand, genau in der Schlinge einer Boa Constrictor.
II
Das Gesicht gehörte zu Cove. Das sei ihr Vorname, sagte sie, während sie Berry am Ärmel seines Jacketts in die Wohnung zog. Cove London, zweiunddreißig, Datenanalytikerin bei SecuDat, Berrys Kollegin und Mitbewohnerin.
Sie steckte in grauweiß karierten Bermuda-Shorts, dessen weiß verwaschen und in Wirklichkeit grau war und in einem roten T-Shirt mit der Aufschrift That`s me. Ein ausgefranster Pony hing in ihrer Stirn, schwarze, schulterlange Haare, die wirr um ihren Kopf strähnten als wäre Cove gerade aufgestanden. Was auch den Geruch nach warmem Schlaf erklären würde.
„Deine Sachen sind vor einer Stunde angekommen. Das Zimmer dort hinten“, sie hatte Berrys Ärmel losgelassen und zeigte zum Ende des Flurs. Die Nippel ihrer großen Brüste drückten durch den T-Shirt-Stoff.
„Sawik, oder so, war dein Name? Ich hab`s in der Mail der Zajenskaja gelesen.“
„Savic“, berichtigte Berry.
„Saaawitschsch“, wiederholte sie, „wusste gleich, dass du so`n Besserwissser-Typ bist. Hochschulabsolvent.“
Sie betonte jede Silbe des Wortes.
„Wenn du denkst, ich bin blöde, weil ich keine Hochschule besucht habe, hast du dich geschnitten. Hier oben“, sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, „sitzt mehr Verstand, als du dir vorstellen kannst.“
Ich habe mir gar nichts vorgestellt, mit Ausnahme eines anderen Empfangs, dachte Berry und winkte ab.
„Zuerst musst du deine Sachen aus dem Arbeitsraum holen. Erste Tür rechts.“
Ihre Stimme war mit einem rauchigen Ton unterlegt. Seine Tasche lag auf einem von zwei schwarzen Drehstühlen, die gegenüber von einem Plasmabildschirm standen, der die gesamte Wand gegenüber der Tür einnahm. Vier mal zwei Meter, schätzte Berry. Auf der rechten unteren Ecke leuchtete das Logo von SecuDat, ein gleichschenkliges Dreieck mit einem D in der Mitte. Auf dem Bildschirm flimmerten sechzehn verschiedene Szenen. Verwirrend viele Eindrücke, die ihn schwindlig machten. Fünf Meter vor der Plasma-Wand stand ein Tisch, auf dem es ein Bedienfeld gab. Auf dem Tisch stapelten sich drei halbleere Nahrungskisten, aus einer tropfte grünlicher Schleim auf die Tischoberfläche. Es roch nach halb getrockneter Wäsche, synthetischer Nahrung und nach Schlaf.
Die Unordnung im Arbeitszimmer missfiel ihm und es juckte in seinen Fingern, es in Ordnung zu bringen. Das war jetzt sein Arbeitsplatz. Er spürte eine große Welle Energie in sich.
Er blickte sich noch einmal in dem Zimmer um. Sein Blick blieb auf einem der Quadrate auf dem Plasmaschirm hängen. Er sah eine junge Frau mit kurzen roten Haaren, die an einem Tisch saß und etwas mit einem weißen flachen Zeugs machte. Er seufzte und eilte zu seinem neuen Leben.
III
Sein Raum war nicht einmal halb so groß wie sein Zimmer in Trenchville, bei Mutter. Aber er gehörte jetzt ihm und er fühlte sich irgendwie zu Hause.
„Vielen Dank“, sagte Berry zu Cove, die ihm langsam gefolgt war.
Sie war eine Handbreit kleiner als Berry und blickte ihn misstrauisch an. Vielleicht glaubte sie, er mache sich über sie lustig. Die Einrichtung im Zimmer war zum Klappen. Ein Bett, ein Tisch, flankiert von zwei Klappstühlen.
„Hinter der Tür ist ein Schrank.“
Berry sah nach und war erleichtert, dass der Schrank nicht klappbar war.
---ENDE DER LESEPROBE---