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Der dritte Anthologieband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur. Wiederum ist das Beste versammelt, was das Ländle in der Mundartliteratur zu bieten hat. Die Vielfalt und Lebendigkeit der schwäbischen Literatur setzt sich auch im Zeitalter von E-Book und Digitalisierung durch. Schwäbischer Humor in Bestform!
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Seitenzahl: 140
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SchwäbischeGeschichten und Gedichte
Herausgegebenvon Pius Jauch und Wolfgang Wulzim Auftrag des Vereinsschwäbische mund.art e. V.Mit Zeichnungen von Karlheinz Haaf
Ohne die Unterstützung des Fördervereins Schwäbischer Dialekt e. V. und des Arbeitskreises Heimatpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart wäre die Drucklegung dieses Buches nicht möglich gewesen. Dafür sei herzlich gedankt.
1. Auflage 2019
© 2019 by schwäbische mund.art e. V.,Goldregenstraße 6, 71083 Herrenberg.
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Christoph Wöhler, Tübingen,unter Verwendung einer Zeichnung von Karlheinz Haaf.
Satz und Layout: Christof Seif, Herrenberg.
Druck: CPI books, Leck.
Printed in Germany.
Erschienen im Silberburg-Verlag,Schweickhardtstraße 5a, 72072 Tübingen.
ISBN 978-3-8425-2165-0
eISBN 978-3-8425-1849-0
Besuchen Sie uns im Internet und entdecken Sie die Vielfalt unseres Verlagsprogramms:
www.silberburg.de
Vorwort
Hanno Kluge: Auf gut Schwäbisch
Sabine Stahl: Samstag. Obend
Eberhard Rapp: Was i älles sodd
Hans-Joachim Schneider: Dämm’rung um da „Schwammaroa“
Jürgen Christner: Em Paradies
Karlheinz Haaf: Dr ewich Graes
Rudolf Korbel: Halt mi fescht
Michael Köhler: „oimol“
Marlies Grötzinger: S battet
Anke Hagner: Älles hot sei Zeit
Sonja Schneider: Friahleng
Gerhard Bäuerle: D’ Entscheidong
Erich Müller: Alt ond Jong
Helmut Zweigart: I, dr alte Opa
Eberhard Bohn: Dr alde Raddle vom Hasehof
Hugo Breitschmid: Feuerlöscher
Anton Hunger: Neidabbd
Dieter Huthmacher: Dialog über Schnecke
Wolfgang Heyer: Schwäbisches Geschäftsleben
Jürgen H. Riedel: Oms Muggaseggele
Susanne M. Zimmerer: Hoimweh em Schadda
Marion Kinzig: Richtiger Mut
Luise Besserer: Dienscht isch Dienscht
Elisabeth Kabatek: Dr Adventskaffee
Sabine Essinger: A Weihnachtsgschichd
Werner Gaus: Liabe oder Fuaßball
Doris Oswald: A heikler Fall. Tatmotiv Blomaschtrauß
Nicole Krieg: Dr Grenzpfoschda
Elisabeth Pachler: En dr Klinik
Herbert Demel: Wie’r a echdr Waldabuachr worda isch
Willi Birkle: Gfühal ond Liab
Horst W. Stierand: „Geits noh Schwobe’-n-überhaupt?“
Über die schwindende Bedeutung der schwäbischen Mundart im Zeitalter der Globalisierung
„Ens Blau nei gschrieba“ erschien uns der geeignete Titel für den vorliegenden dritten Band der Buchreihe, die seit dem ersten Sebastian-Blau-Preis für Literatur im Jahr 2002 jeweils mit ausgewählten Wettbewerbsbeiträgen herausgegeben wurde: „’s menschelet“ hieß damals der erste Streich, mit dem der Verein „schwäbische mund.art“ zeigen konnte, welche große Vielfalt unsere Mundartdichter*innen bei der Darstellung des Menschlich-Allzumenschlichen zu bieten haben. Nach dem großen Erfolg bei der Leserschaft mit zwei Auflagen kam dann im Jahr 2008 schon viel selbstbewusster das „’s goht älleweil weiter“ daher, ebenfalls ein „Blaupreisbüchle“ mit dem Feinsten aus der mundartlichen Szene, das wiederum zahlreiche Leser*innen gewinnen konnte.
Nun also „Ens Blau nei gschrieba“. Ein Titel, der die existentiellen Gefühle der schreibenden Zunft, insbesondere ihrer schwäbischen Mitglieder, in diversen Facetten umfasst: das bedingungslose Dichten und Schreiben in die blauen Weiten der Poesie hinein genauso wie die Unsicherheit, ob das literarische Produkt jemals einen Verlag und Leserinnen und Leser findet – oder irgendwo im Blau des unendlichen Kosmos verschwindet.
Die zahlreichen Einsendungen zum 8. Sebastian-Blau-Preis 2018 beweisen freilich, dass unter dem Schutz unseres unvergessenen Dichterpatrons Sebastian Blau, des genialen Rottenburger Ehrenbürgers Professor Josef Eberle (1901-1986), auch in unserem rasanten, digitalen Zeitalter noch blaue Blütenträume wahr werden können.
So legen wir mit Freude und Genugtuung diese Anthologie vor und danken allen, die uns unterstützt haben: der Familienbrauerei Dinkelacker-Schwabenbräu, die seit 2002 unsere Wettbewerbe hochkarätig dotiert; dem Förderverein Schwäbischer Dialekt, dem Arbeitskreis Heimatpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart und Rüdiger Müller, dem neuen Programmleiter des Silberburg Verlags, der nunmehr unter dem Dach von GeraNova Bruckmann das segensreiche Wirken von Titus Häußermann und Christel Werner zugunsten der schwäbischen Mundartschriftstellerei fortsetzt.
Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser wünschen wir genauso viel Lesespaß und interessante Anregungen zum Nachdenken, wie wir sie bei der Auswahl der Texte erfahren durften!
Pius Jauch und Wolfgang Wulz
Auf gut Schwäbisch
wird dr Schoklad älls hälenga em Biffee vrroomt.
Also a Schproochfehler ond a Geheimschprooch
mitra Fremdschprooch vrbandelt.
Auf gut Schwäbisch
isch a Knäusle knuschprig ond a Riebale altbacha.
Abr zu boidam koo mr en ällr Gmüatsruah
a Viertale schlotza ond gruaba.
Auf gut Schwäbisch
sott mr Herzle ond Schätzle ond drontrnei
au noh d Kehrwoch en da Kutteroimr vrbanna
wega Klischeevrdacht.
Auf gut Schwäbisch
sottasch an jedam Buggl migga. Also bremsa.
Abr em Grond gnomma isch schiar gar wurscht
weil heeba duats Glomp oinawääg net.
Auf gut Schwäbisch
semmr koine Angschthasa ond koine Bettsoichr.
Abr Reschpekt voram Nachtkrabb
hemmr fei emmr ghet.
Auf gut Schwäbisch
isch a Schofseggl au a Seggl
ond a Halbdackl zählt meh wia ganzer.
Wichtig isch halt a pflegte Konversatio.
Auf gut Schwäbisch
isch Heidanei noh lang koi Highlight.
Abr zmendescht so äbbas wia a Oowandlong
von Vrzückong ond Schtauna.
Auf gut Schwäbisch
woisch dass dei Ehne ond dei Deede
scho lang nemme mitnander schwätzet.
Ond des net bloß weil mr heitzdag
anders schwätzt.
Auf gut Schwäbisch
isch a Gosch voll Gluufa äggsdreem o-oogneem.
Drom hält mr bessr sei Maul
weil wo neggs rauskommt
koo au neggs nei.
Auf gut Schwäbisch
bisch em Flegga drenna vrwurzelt
ond hosch drussa an Platz gfonda
ond zwischa gerschd ond morga lebsch
Gegawart ond Traditio.
Auf gut Schwäbisch
isch d Hoimat dei Welt
ond d Welt isch dei Hoimat.
Hauptsach du hosch an Schtandpunkt
ond kommsch oimich rom.
Auf gut Schwäbisch
ischs End vom Liad dr Dood.
Ond der koschtet bekanntlich s Leba.
Abr wia said mr bei ons ällaweil?
A guatr Schluss ziert ällas.
Au auf gut Schwäbisch.
Soso, do kommt dr Herr Nochbr, dr Graf Protz,
mit seim vierkantiga Schädel und seim schicka
Blääser und seine tausend Einkaufsgucka.
Wird wieder ebbes „Leckers“ kocht und ebbes
„Feines“ trunka, ha…
Au noi, do, dia zwoi. Hei-jeijeijeijei.
Pussieret do uff dr Gass mitnander rom …
ha, des isch doch a Zumutung isch doch des …
muasch jo grad froh sei, wenn se sich net no näckich
ausziehat mitta uff dr Stroß … und do!
Glei hentadrei: Wieder so a paar …
so a paar Halbstarke,
bei denne d Arsch von de Hosa bis zom Knia
ronderhänget und ihre Grend no z kloi für dia Riesa-
kapuza send – jo, so ischs recht, schmeißet doch eure
Dosa und Kippa in d Kandl nei …!
H’hh – dui kenn i doch. Des isch doch d Hämmerle
vom Ordnungsamt!
Do guck no. Wer hätt au des denkt, dass die sich am
Samstagobend nemme gscheit uff de Fiaß halta ko und
total blau hoimwankt …
Aber sonst d Ordnung vertreta im öffentlicha Dienst.
Do woiß i scho Bscheid …
Oh jessas, und der do drieba – der glotzt wieder en sein
Kompjuter nei.
Duet der eigentlich nix anders?
Au! Höchste Eisabah. Jetzt pressiert’s abr.
s Sportstudio hot scho ogfanga
und i muaß no uff dr Lokus und no a Bier hola …
D’ Schdeier macha sodde
Schbiela sodde
Wascha sodde
Biegla sodde
Schdaubsauga ao
Meine Schuh buddsa sodde
’s Audo buddsa sodde
d’ Wenderroifa wechsla lassa sodde
Zom Tiff fahra sodde
ond vorher no da Kofferraum sauga
Eikaufa sodde
Rechnunga schreiba sodde
D’ Wohnung renoviera sodde
Dr Balkon buddsa sodde
’s Aldbabier wegbrenga sodde
A baar Brief schreiba sodde
A baar Geburdsdagsgschenggla bsorga sodde
Maim blenda Nachber beim Kielschrangg airäuma
helfa sodde
Uffs Driggfilmfeschdiwäll sodde
Schdraiobschdbäum foddografiera sodde
Ens neie Schdaddmuseum sodde
En d’ Siebdruggausschdellung vom Domberger sodde
En d’ Archidäggdurgallerie sodde
Uff da Killesberg sodde ao amal wieder
An da Bärasee sodde
En d’ Wilhelma sodde alloi scho wäga de Magnolia
ond ao uff da Fernsähturm sodde
Amal wieder Musigg macha sodde
Meh lesa sodde
Dr Urlaub vorbereida sodde
Main Foddoabberad repariera lassa sodde
Die Gebrauchsaleidung fir mei neis Händi sodde
endlich agugga
Mai Foddoarchiv alega sodde nadierlich ao
ond ao en Foddoschobbkurs belega sodde needichschd
Auf Inschdagramm sodde ebbes macha
ond meh Gedichd schreiba sodde ao
Vogelfudder sodde kaufa
Kurzärmeliche Hemda fir dr Sommer sodde no
a baar han
Dr Käller aufräuma sodde
Gugga sodde, ob em Flusasieb von dr Waschmaschien
ao wirglich Flusa dren send
Abrazzo sodde ao dringend kaufa wäga dem Tobf,
der wo mr neilich abrennd isch …
Überlega sodde, ob i mai alde Geig vrkauf oder doch no
nach ma neie Boga gugg
Mein alda Wasserkocher zom Wärdschdoff
brenga sodde
Meine Vrsicherungsrächnunga endlich eireicha sodde
Meh an d’ frische Luffd sodde generäll
ond xender leba ao
Endlich d’ Neijohrsboschd erlediga sodde
ond wie emmer ao no Sondermarga drfier kaufa
A baar neie Kullimiena sodde han
Gugga sodde, wo i jeddsd mai Sidol hergrieg,
nachdems dr Edeka oifach ogfragd außem Sordimend
gnomma hadd
Em obera Nachber sodde gelegendlich ao no saga,
dasser abends ned emmer sei Dier so zubaddscha soll
Dringend bälder ens Bedd sodde
Meh Schbord macha sodde
Imeils ausmischda sodde
A baar Pins ond Puks ond Passwörder
auswendig lerna sodde
Meine Schdabbl aufräuma sodde
Meine Bicher ordna sodde
Uff d’ Schbarkass sodde
Dr Rolladagurd repariera lassa sodde
Meine alde Vedder bsucha sodde
Mei Bäsle en England bsucha sodde
ond, ond, ond – bloß wann?
Ihr glaobed gar ned, was i älles sodd.
Zag und schinant steigt d’ Neab’lfrau
nab i’s Schilf und senkt da Schleier
und bald isch’s letschte Sunnafeuer,
g’schluckt vum fahla Dämmergrau.
D’ Eschach, stur, rauscht um da Tann, –
glitz’ret no, bricht älle Farba;
koboldige Feuergarba
zauberet da Wald in Bann.
Wund’rle, hoamlich und bluatleear,
senkt sich da Obed, neab’lschwear.
Da Birnbergwald, - wia an Walhai
zieht ’s letschte Hell und Duschter nei’ –
tieaf in si’n bucklig-hohla Roa …
Neab’lfetza nufzuas steiget,
d’ Vögele, die letschta, schweiget,
blos d’ Birnbergkatz’ wacht ganz alloa …
„Schwammaroa“ (Gewann-Name: Schwammenrain) ist ein raingestaffelter Wiesenhügel an der Eschach bei Dunningen, dem Birnberg gegenüber, dessen abgegangene Burg mit ihrem – von einem Untier bewachten „Silberschatz“ – sagenumwoben ist.
Wär’s Paradies em Ländle g’wäe’
nô hätts koin Sündâfall net gäe’!
Dr Adam hätt diâ Äpfel g’schüttlet
ond – wenn se drondernei au krittlet
â bissle Obacht geâbe’ soll er –
hätt’s d’ Eva mit em Äpf’lroller
eigsammlet, en ân g’schickte’, nette’
vom Adam g’flochtne’ Weide’krette’.
Ond frôgt dr Herrgott: „Hôsch vergesse’,
du sollscht doch vo deâm Boom nix esse’!“
Dr Adam druff: „Des wôiß i schau,
i kô halt nix vrkomme’ lau,
dromm han i denkt, des moscht i jetzt;
vom Trenke’ hôscht fei niâ nix gschwätzt.“
Er hätt des Obscht en d’ Moschte bracht
ond hätt ân schöne’ Saft druss g’macht.
Der Saft hätt nô em Fässle gore’
ond’s wär â guâter Moscht druss wôre’,
ond hätt mâ g’wartet â paar Woche’,
nô hätt dr Adam ’s Fass ôgschtoche’.
Was hätte dô diâ Engel g’schtaunt:
Dr Erzengel hätt wohlgelaunt
g’sait: „So â sauguâts Tröpfle
macht fei â wohligs Gfühl em Köpfle.“
Ond was dâ Weâg en’s Glas net fend
des hätt mâ zom â Obschtler brennt.
Ond d’ Schlang? Dui hätt halt saudomm guckt
ond hätt sich en dâ Boom verdruckt
ond wär se oimôl no frivol
nô käm se en dâ Alkohol.
So og’fähr wär des wahrscheins gschähe’
wär’s Paradies em Ländle gwäe’;
ond de ganz Menschheit – des isch gwiis –
wär no bis heut em Paradies.
’S isch Sommer, s’dsiàgd à Gwiddr rae
ond d’Schwälblà fliàgàd dsemlich diàf.
’S wurd grabbànaachd, faschd sieschd negs mae,
hao ab ens Haus, sonschd gôd’s no schiàf.
Eds blidsd’s ond rombld’s dondrschlächdich,
nô geid’s àn Haagl, gar kôen glôenà,
ond uff de Dächer boggld’s mächdich.
’S wurd äll Jôôr schlemmer, kennd mr môenà.
À schwärà Gluàd leid uff de Fäldr,
d’ Lufd wabràd dord àm Roggà,
’s isch Fuirgfahr en dirre Wäldr,
àm beschdà bleibschd em Schaddà hoggà.
D’ Gärschd’ isch aebrôchd ond dr Wôedsà,
d’ Haoà hàngàd eds em Schubbà.
Mr denggd ôfàngà schao àns Hôedsà,
’s geid raode Ràànà en dr Subbà.
Nô machsch dô morgàds en dr Fruà
vom Schlôfdsemmer dà Laadà uff,
guggsch na dsor Wies, de Vegl dsuà,
dô dsiàgàd weise Schwaadà ruff.
Wià sich dr Näbl hôd vrdsogà,
haone glei gschbierd, dr Härbschd isch dô.
Mid saeràm Farbàschbiel hôd’r dià Leid bedroogà,
dà Sommr fordgjaagd, frôg me ed wonô.
Är hôd aos älls no hoffà lao,
dà scharfà Wend brao-rood ôgschdrichà,
där isch omgschlaa ens Wendrblao
ond ’s glare Härbschdlicht isch vrblichà,
dassàs kaom mae dsom Säà làngd,
wià ’s ledschd vrhudsld Bladd
graad nao àm Äschdle hàngd.
’S ledschd Bladd isch gfallà middàm Schnae,
där s’Fäld hôd dsuàdeggd ond dà Wald.
Dr Wendr druggd wià d’ Kelde rae,
dserschd hälengà ond nô mid Gwald.
Där mid dr Sensà schleichd oms Haus
ond guggd, wäàm d’ Uhr uffs End dsuà laofd.
Am Kirchhof hebd mr Gräber aus,
doch Gschengglà wärràd ao schao kaofd.
Diàf en dr Naachd dô herd mr’s Leidà
vom Kirchturm raa mid hälle Gloggà,
eds kommàd se vo älle Seidà;
vo dobà rieslàd weise Floggà.
Dsor Grischdmedd send se beiànànd,
sengàd fromme Liàdr ond se bäddàd.
Mr wenschd sich Friedà ibràm Lànd
ond dass d’ Menschà àm End à Aesäà häddàd.
À weisàs Lôeduàch held ällàs bedeggd.
De Alde hôd mr làng schao ondrn Bodà dao,
em diesigà Donschd bleibd dr Daag vrschdeggd
ond d’ Jonge wern ao schao làngsàm grao.
Kenndschd môenà s’gôd ds’End mid därrà Wäld,
d’ Farbà ond ’s Liàchd send gàngà.
Wa soll ao no waasà uff deàm gfraorànà Fäld?
’S Gmiàd isch dr schwaards vrhàngà.
Du bisch gràndich ond em Kobf gàns läär,
des därf doch ed so bleibà,
dô muàß dr Ahland gegà d’ Hägsà här,
är soll dà Wendr vrdreibà.
Ond gugg, à Gnoschbà, wendsich ond fae,
à Bläàmle druggd raus aus dem graobraonà Drägg,
à Kend duàd beim Nôchbr dà erschdà Schrae
ond uff ôemôl isch dr gànse Schnae wäg.
D’ Sonnà druggd durch ond dr Kaadr wurd wach,
är will de Kadsà ans Fäll.
D’ Vegl machàd àn Haedàgrach,
ällàs wurd farbich ond d’Wäld widr häll.
Mr hädd sich’s faschd ed draud dsom hoffà,
doch eds dräàd sich älle Rädlà,
dr Wendr isch gao vollens gloffà
ond du guggschd schao widr nôch de Mädlà.
Ond du denggsch dr bloos:
„Eds gôôd dees ällas vo vôrnà loos.“
Halt mi fescht,
dass i et verloragang
in derer Welt
Halt mi fescht
I be a bissle dünn azoga
I kecht friera
Halt mi fescht
Damit mer koiner ebbes tuat
I be d’ Stärkschte et
Halt mi fescht
Der Wind kecht mi mitnemma
I wieg et viel
Halt mi fescht
Der Wind kecht mi mitnemma
I woiß et moa no
… wia a vogl fliaga
bsoffa vom diafa blau
leise gringl ziaga
on gugga, säll no au
dia wolga duan de kissa
on dronda schbield a schdigg
von hoemad, wäldr, wissa
a schäggad mosaigg
was kromm isch weid do onda
on schains a weng malad
wärd nur durch’s rondr gugga
faschd widdr kerza grad
am boda nemme bäbba
da hemml isch dei wäld
nergerddz muasch de heba
weil d’ lufd alloi de häld
wia a vogl fliaga
d’ schdärnla nebadra
wind duat d’ fädra biaga
on
du willsch nemme ra
I mag di
weil du bisch wi du bisch
I mag di
weil du mi magsch
aber it bloß
weil du bisch wi du bisch
ond du mi magsch
mag i di
I mag di
weil du mi sei losch wi i be
ond i mag di no viel meh
weil auf oimol
au i mi mag
so wi i be
I kann se ned zwenga
Die Worte
Sie kommad nur wenn se wellad
Die Worte
Voller Demut und Sanftmut wart i ab
Die Zeit isch eh mei Freindin
Wie’s scho emmer war
Ond so wart i
Still ond glicklich
Weil i woiß
Älles hot sei Zeit …
S wud Friahleng, s wud Friahleng – merget ihrs et?
Do hebt’s doch koin Mensch mai lang e saim Bett.
D’ Sonn scheint zom Feaschter rai – so hell ond warm,
dr Friahleng hot jo sain oigena Scharm.
D’ Badenga schprieasset ond d’ Veigala au
d’ Däg werdet länger ond dr Weed ischt lau.
D’ Vegel, diea zwitschret ond d’ Mädla senget,
wenn se frehlich iber d’ Wiesa schprenget.
S fraiet sich älle, ob grauß oder klai,
vorbei ischt dr Wender mit Eis ond Schnai.
Dr Friahleng zuiht es Land, d’ Beem schlaget aus,
selbscht d’ Schtubahocker zuiht’s jetzt wieder naus.
Em Garda bliehats ond au uf dr Wies
bloß dr Friahleng brengt’s fertich, säll ischt gwieß.
Am Friahleng do fraiet sich älle Leit,
des ischt oifach a fraidbrengende Zeit.
D’r Karle, sonscht a guater Ma
sich oifach net entscheida ka.
Er sieht dia blonde Lisa gern
mit ihre blaue Augaschtern,
doch au d’r Gret ihr schwarzer Schopf,
der goht em nemme aus em Kopf.
Dem Karle, dem isch gar net wohl,
er woiß net, was ’r macha soll.
Da greift nach ihm des Schicksals Hand
en Form von seinem Amtsvorschtand.
Er sait „du goscht auf Reitlenga
ond lescht d’r doselbscht beibrenga
wia mr zum Wohl der Bundesposcht