Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. - Mathias Bröckers - E-Book

Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. E-Book

Mathias Bröckers

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Beschreibung

Mit jedem Tag wird deutlicher, dass die US-Regierung über die Terroristen vor dem 11.9. sehr viel mehr wusste als sie jemals zugegeben hat. In ihrem neuen Buch "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise" fördern Mathias Bröckers und Ko-Autor Hauß dutzendweise Widersprüche und Merkwürdigkeiten der offiziellen Version vom 11.9. zutage. Zum Beispiel: - Zwei US-Flugschulen bildeten Dutzende von arabischen Flugschülern aus, darunter auch acht der 19 mutmaßlichen Attentäter. Eine der beiden Flugschulen gehörte zu dieser Zeit einem Freund von Jeb Bush, dem Gouverneur von Florida und Bruder des US-Präsidenten. Nach dem 11.9. wird dort alles Beweismaterial mit einer Transportmaschine weggebracht, in der Jeb Bush sitzt. - Atta, der offiziell als einer der Haupttäter geführt wird, unterhielt offensichtlich Verbindungen zu einem US-Geheimdienst. In die USA darf er auch mal ohne gültiges Visum einreisen. Er bekommt an der Grenze eines für acht Monate, nach Gespräch mit einem Beamten, den die Einwanderungsbehörde gesehen hat, aber nicht kennt. - Das neue Buch rekonstruiert: Was haben die wichtigsten Regierungsmitglieder - Bush, Cheney, Rumsfeld - am Tag des 11.9. gemacht? Kaum zu glauben. - Dass ein Terroranschlag mit entführten Zivilflugzeugen "jenseits des Vorstellbaren" (Condoleezza Rice) lag, wie die Bush-Regierung zur Entschuldigung ihrer Tatenlosigkeit bei der Verhinderung der Attentate immer wieder behauptet, ist nicht wahr: Noch wenige Monate zuvor war in einer Notfallübung simuliert worden, wie eine entführte Boeing 757 in das Pentagongebäude crasht. Und es ist dann auch eine Boeing 757 reingestürzt. - Spezialtruppen in Afghanistan dürfen zu ihrer Verblüffung die "Creme de la creme" der Al Qaida nach dem 11.9. nicht beschießen oder gefangen nehmen - auf direkten Befehl aus Washington. Selbst Bin Ladens engste Familienangehörige werden auf Weisung von oben ungehindert ausgeflogen. - Bis heute ist die Identität aller 19 Attentäter nicht gerichtsfest geklärt.

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Ebook Edition

Mathias Bröckers Andreas Hauß

Fakten, Fälschungen und die unterdrückten

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Dieses e-book erschien gedruckt in 1. und 8. Auflage, Juli – Dezember 2003, bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main.

ISBN 978-3-938060-78-0

Copyright der digitalen Ausgabe © 2011 Mathias Bröckers, Frankfurt/Main 2011

Lektorat: Klaus Gabbert, Büro Z, Wiesbaden

Register: Ekkehard Kunze (Büro W, Wiesbaden)

Korrektorat: Beate Koglin, Frankfurt am Main; Florian Kohl, Berlin; Ekkehard Kunze (Büro W, Wiesbaden)

Umschlag: Fritz Fischer und Sabine Kauf, Plön, mit einer Idee von Meisterstein

E-Book: Publikations Atelier, Dreieich

Nicht in allen Fällen konnten die Inhaber der Bildrechte ermittelt werden. Wir bitten gegebenenfalls um Hinweis an den Verlag.

Inhalt

Einleitung
Die große Erzählung von Osama und den 19 Räubern
Who is who – Die 19 Attentäter
Flugnr.: AA11
Flugnr.: UA 175
Flugnr.: AA77
Flugnr.: UA 93
Salem Al-Hazmi (Flug AA 77)
Achmed Al-Nami (Flug UA 93)
American Airlines 11
United Airlines 175
American Airlines 77
United Airlines 93
Abdulaziz Al-Omari (Flug AA 11)
Said Al-Ghamdi (Flug UA 93)
Walid Al-Sheri (Flug AA 11)
Wail Al-Sheri (Flug AA 11)
Khalid Al-Midhar, ein alter Bekannter von CIA und FBI
Einbürgerungsgeschichten
Die zwei Attas
Der doppelte Jarrah
Der doppelte Hanjour
Beweise, die nichts beweisen
Neun Leichen
Gefälschte Passagierlisten
Die Handyanrufe
Über weitere Telefonate und ihre Untauglichkeit, die »Entführung« zu beweisen
Ein Endlostelefonat bis zum Crash
Eine kurze Geschichte des Nichtfliegens
Die ganz normale Routine
Keine Abfangjäger, nirgends
To Intercept or Not To Intercept
Zwei Nichtflieger aus Otis
Technisch möglich: die Fernsteuerung
C-130 und andere Flieger
Die Evakuierung
Entführte Entführer?
Der göttliche Strahl – Raytheon
Wer tat was wann am 11. 9.
Alibigeschichten
Fünf Sekunden in Sarasota
Timeline
Der erste Arbeitstag
Ein interessanter Tag
Vorauswissen
Propaganda und die Spitze des Eisbergs
Boeing 757 vs. Pentagon – eine Simulation im November 2000
Aufrüstung und Abriss
Rumsfeld – sicher wie in Abrahams Schoß
Das Treffen
Durchsichtige Ausreden
»Terrorchef« und/oder Agent?
Mohamed Atta and the Venice Flying Circus
Tausendundeine Nacht in Hamburg
Nichtermittlungen
Fabrizierte Beweise
Die Zeit des Vergnügens und der Zeitverschwendung ist vorüber
Unterdrückte Beweise
Verschwundene Beweise
Blockierte Ermittlungen
Der Fall Hopkins
Das Elend der Ausschüsse
Lügen haben kurze Beine – ein Nachwort
Die Septemberlüge
Die Vorgeschichte: Dschihad Inc. – made in USA
Szenario 1: Der Zauberlehrling
Szenario 2: »Let one happen, stop the rest«
Szenario 3: Ein neues Pearl Harbor
Ein Krieg gegen Europa
Kritik der Kritiker und Widerlegung der »Widerlegungen«
Belege
Supplement: Mohamed Atta and The Venice Flying Circus
Dank

Einleitung

»Nach diesem Tag ist nichts mehr, wie es war« – ein unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 oft gebrauchter Satz, der seither zum geflügelten Wort geworden ist. Dieses Buch allerdings zeigt, dass schon am 11. September (fast) nichts so war, wie es angeblich gewesen sein soll – und legt somit nahe, auch das, was nach dem 11. September geschah, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Der Afghanistan- und, fast mehr noch, der Irakkrieg sind der Beleg dafür, wie sehr die Regierung Bush mit dem war on terrorism geostrategische Ziele verfolgt. Zu dieser Instrumentalisierung der Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon gehört eine schier unglaubliche Gehirnwäscheoperation, der die US-Bevölkerung seitdem zum Opfer gefallen ist: Nach einer CBS-Umfrage im Februar 2003 halten mittlerweile 42 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner Saddam Hussein für den Hauptverantwortlichen der Anschläge und die Flugzeugentführer mehrheitlich für Iraker. Und im März antworteten bei einer CNN-Umfrage auf die Frage, ob Saddam Hussein in diese Anschläge »persönlich involviert« sei, 72 Prozent mit »sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich«.[1] Da scheinen wir im »alten Europa« noch ein Stückchen besser dran zu sein: Hier gehört es immerhin noch zum Allgemeinwissen, dass die Mehrzahl der verdächtigten Selbstmordtäter des 11. 9. aus Saudi-Arabien stammt und dass Osama Bin Laden als Mastermind hinter ihnen steckt. Doch auch bei dieser »Wahrheit« handelt es sich um eine nach wie vor unbelegte Verschwörungstheorie, für die selbst knappe zwei Jahre nach der Tat keinerlei gerichtsfähige Beweise gefunden worden sind.

Als ich am Morgen des 12. September 2001 unter dem Titel »WTC Conspiracy« die ersten »Verschwörungstheoretischen Anmerkungen zu einem Terroranschlag« verfasste, konnte ich die Folgen nicht absehen. Aus dem als Zwischenruf gedachten ersten Kommentar wurde eine 60-teilige Serie, die erst im Online-Magazin Telepolis (www.telepolis.de) und später in erweiterter Fassung unter dem Titel Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11. 9. als Buch erschien (das hier öfter mal als VVG angeführt wird). Der Zuspruch, auf den das Buch bei den Leserinnen und Lesern stieß und der für mittlerweile 31 Nachauflagen und Übersetzungen in so exotische Sprachen wie Indonesisch sorgte, war umso erstaunlicher, als die großen Medien, wenn überhaupt, meist abfällig darüber berichteten (worauf wir im Nachwort noch zurückkommen). Unter dem nachwirkenden Schock der Ereignisse öffnete sich eine eigentümliche Schere zwischen den spitzen Fingern, mit denen die Medien das Buch anfassten, und den roten Ohren, die sich ein immer größer werdendes Publikum beim Lesen holte.[2]

Spiegel & Co. hatten kaum eine andere Wahl, als mein Buch tunlichst zu beschweigen oder doch wenigstens lächerlich zu machen. Hätten sie sich mit den hier aufgedeckten Ungereimtheiten und Widersprüchen ernsthaft auseinander gesetzt und sie aufgegriffen, wäre ihnen nichts anderes übrig gebheben, als ihre eigene, völlig unkritische Berichterstattung über den 11. 9. in Frage zu stellen – und damit ihre gesamte Glaubwürdigkeit. Gerade diejenigen, die doch alles immer zuerst und am besten wissen – die Journalisten, Chefkommentatoren, »Experten« –, hätten zugeben müssen, dass sie spätestens am 11. 9. alle Standesregeln ihrer Branche über Bord geworfen und sich nolens volens zu Marionetten einer Propagandaoperation gemacht haben. Ob TV-Stationen, Radios, Nachrichtenmagazine oder Tageszeitungen, nahezu ohne Ausnahme befreite sich die »freie Presse« umstandslos von ihren investigativen Kardinalpflichten: der Überprüfung des Wahrheitsgehalts offizieller Behauptungen, der kritischen Nachfrage, der eigenen Recherche und der vorurteilsfreien Berichterstattung. Stattdessen fungierte sie als PR-Agentur des Weißen Hauses und des Pentagon. Mit klassischen Begriffen wie »Zensur« oder »Gleichschaltung« ist diese freiwillige Selbstaufgabe der Medien nicht mehr passend zu umschreiben, denn weder standen auf den Redaktionsfluren geheimdienstliche Zensoren herum noch wurden die »Schriftleiter« per Dekret auf eine bestimmte Richtung getrimmt. Es reichte aus, dass jede alternative Sicht auf die Ereignisse als »Verschwörungstheorie« tabuisiert worden war, wie es George W. Bush in seiner UN-Rede am 10. November 2001 vorgemacht hatte: »Lasst uns niemals frevelhafte Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit den Anschlägen des 11. September tolerieren, boshafte Lügen, die bezwecken, die Schuld von den Terroristen selbst abzulenken, weg von den wahren Schuldigen.«

So konnte es kommen, dass nicht nur in den Tagen, sondern auch in den Wochen und Monaten nach der Tat niemand mehr nachfragte, wie denn dieses unfassbare Ereignis eigentlich stattfinden konnte. Die »wahren Schuldigen« standen per Definition fest, und mit dem martialischen »with us or with the terrorists« wurde jeder Zweifler automatisch dem Lager Osama Bin Ladens oder später »den Hilfstruppen Saddams« zugeschlagen.

Die Folge diesen kollektiven Black-outs ist, dass wir bis heute über die Täter und ihre Hintermänner praktisch genauso wenig wissen wie 48 Stunden nach den Anschlägen, als die Liste der 19 verdächtigten Hijacker veröffentlicht und ihre »Verbindung zu Osama Bin Laden« behauptet wurde. Eines der schrecklichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte ist nach fast zwei Jahren völlig unaufgeklärt. Der Verdacht allerdings, dass es sich bei diesen Anschlägen nicht um die Tat eines isolierten islamistischen Terrorkommandos handeln könnte, sondern um einen von staatlichen Geheimdiensten organisierten und unterstützten Plot dieser schreckliche Verdacht hat sich mittlerweile so erhärtet, dass er nicht einfach mehr als abwegig abgetan werden kann.

Über die Details wird die Öffentlichkeit im Dunkeln gehalten, zumindest für die kommenden zwanzig bis dreißig Jahre – so lange wie die Aussagen vor dem Untersuchungsausschuss des USKongresses unter dem Siegel des Staatsgeheimnisses in unzugängliche Archive verbannt werden. Die »Wahrheit« über den l1.September, die Ermittlungen, Fahndungen und Haltbarmachung der Helfer und Hintermänner, die Sühne für die Ermordung Tausender Unschuldiger – all dies muss, wie es scheint, auf dem Altar der »nationalen Sicherheit« geopfert werden. Wie einst die Untersuchungsdokumente zum Überfall auf Pearl Harbor, der erst nach über 50 Jahren aufgrund 1994 freigegebener Akten nahezu zweifelsfrei als provoziertet und vorausgesehener Angriff rekonstruiert werden konnte [3], so droht auch die »Akte 9/11« zu einem Fall für die Historiker der Zukunft zu werden. Das Aktenzeichen 9/11 ist ungelöst und gibt eben deshalb einen idealen Nährboden für Verschwörungstheorien jeder Art ab, vor denen alle Verschwörungsfakten verblassen müssen.

Deshalb scheint es mir an der Zeit, die Herangehensweise an das Thema zu ändern. Die spielerische Tarnung unter dem Wappen »WTC-Conspiracy« hatte es ermöglicht, über Hintergründe und Zusammenhänge der Anschläge zu berichten, die »ernsthaft« in dieser Zeit kaum publizierbar waren – auch wenn sie natürlich ernst gemeint waren (und von den meisten Leserinnen und Lesern auch so verstanden wurden). Doch jetzt weiter unter diesem Blickwinkel zu schreiben, würde nichts anderes bedeuten, als das Spiel derer zu spielen, die öffentliche Ermittlungen über den Tod Tausender Unschuldiger verhindern und als Staatsgeheimnis versiegeln. Deshalb habe ich den Job des »Konspirologen« fürs Erste an den Nage gehängt und nehme, zusammen mit Andreas Hauß, die Haltung des Dokumentaristen ein. In diesem Buch, das wir bis auf diese Einleitung und das Nachwort gemeinsam geschrieben haben, geht es nicht um die Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse, sondern um die Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9. Es geht um eine Dokumentation der gesicherten Ungereimtheiten, bevor diese von den Medien mit neuen Legendenbildungen verkleistert werden.

Die tausendfach wiederholten Bilder der in das World Trade Center rasenden Flugzeuge sind tief in das Weltgedächtnis eingebrannt, und mit ihnen sind untrennbar die Assoziationen »Bin Laden« und »19 Hijacker« verbunden. Wie in Säugetierhirnen solche Verbindungen gelegt werden, ist spätestens seit Pawlows Hundeexperimenten bekannt: Die gewünschte Assoziation wird durch ständige Wiederholung der verbundenen Reize erzeugt. Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Bilder nur einmal kurz in den Nachrichten gesehen und dabei gehört, dass Bin Laden und 19 Hijacker mit Teppichmessern verdächtigt werden, und seien dann umgehend auf eine einsame Insel ohne jeden Medienkontakt ausgewandert. Jetzt, nach fast zwei Jahren, bekommen Sie erstmals Besuch und sind begierig zu erfahren, was seitdem in der Welt geschah. Sie fragen nach dem fürchterlichen Terroranschlag in New York. Wer war das, wer steckte dahinter, was haben die Ermittlungen ergeben, wurde die Bande gefasst? Was wird der Besucher, ein durchschnittlich informierter Nachrichtenkonsument, Ihnen über die Hintergründe und Hintermänner berichten können? Dass ein Koran und »arabische Flugunterlagen« auf islamistische Täter deuten …, dass eine Bin Laden-ähnliche Figur in einem verwackelten Video ihr Vorauswissen bekannt hat …, dass einige der Terroristen in Florida fliegen gelernt und in Deutschland studiert haben …, dass die gesamte zivilisierte Welt von einem »Terrornetzwerk« bedroht wird … Was noch? Angesichts der Situation beginnt sich Ihr Besucher am Kopf zu kratzen, irgendwie ist ihm völlig klar, dass Bin Laden und Al Qaeda dahinter stecken, aber jetzt, wo Sie ihn zum Nachdenken zwingen, weiß er eigentlich gar nicht, warum ihm das so klar ist. Indem Sie darauf insistieren, dass es doch nach fast zwei Jahren eindeutigere Spuren, Beweise, Erkenntnisse geben müsse, wird Ihrem Besucher deutlich, dass er offenbar einer Konditionierung anheim gefallen ist, die »WTC« und »Bin Laden« so untrennbar miteinander verknüpft wie der Pawlowsche Hund den Reiz mit dem Wurstzipfel. Für die Lektüre dieses Buchs sei deshalb vorab eine virtuelle Dekonditionierung empfohlen: Versuchen Sie, Ihr Gehirn in Sachen 11. 9. in den quasi jungfräulichen Zustand dieses Insulaners zurückzuversetzen – und die Pawlowschen Reflexe, die uns durch tausendfache Wiederholung antrainiert wurden, zu durchschauen und außer Kraft zu setzen.

Was wissen wir wirklich? Wo sind wir Fälschungen oder Vertuschungen aufgesessen? Welche Beweise müssten eigentlich vorliegen und werden zurückgehalten? Wer steckt dahinter? Von einem handelsüblichen Puzzlespiel – sagen wir: das World Trade Center in 5000 Teilen – unterscheidet sich das 9/11-Rätsel in einem zentralen Punkt: Auf der Schachtel findet sich nicht das ganze Bild. Insofern weiß keiner, was dieser Berg von Puzzlesteinen, richtig zusammengelegt, am Ende für ein Bild ergeben könnte. Dass wie bei jedem offenen Kriminalfall auch einige weiße Flecken oder schwarze Löcher vorkommen, erschwert die Sache noch zusätzlich – und zumindest am Anfang wäre Streit unter den Spielern vorprogrammiert, was denn die ersten kleinen Ordnungsinseln, die sie aus dem Meer von Chaos zusammenfügen, ergeben könnten. Einige passgenaue Teile in derselben Farbe könnten ein Stück Himmel oder Wasser sein, aber auch ein Fenster oder ein Teil einer Fassade … Solange keine Vorstellung des Gesamtzusammenhangs besteht, ist es schwierig, die Fragmente zuzuordnen. Beim probeweisen Konstruieren eines möglichen Gesamtbilds ist jeder Spieler zudem von seinen Ahnungen und Vorurteilen geleitet. Wenn die fragmentarisch zusammenpassenden Ausschnitte dann größer werden, scheiden bestimmte Möglichkeiten aus. So muss ein Fragment in undefinierbarem Blau, auf dem zum Beispiel eine Wolke oder der Kondensstreifen eines Flugzeugs erkennbar wird, zum Himmel gehören und eben nicht zum Wasser.

Was bei dem Puzzle des 9/11-Rätsels nun auffällt, ist, dass solche Alternativen von Anfang an überhaupt nicht existierten. Der Vorgabe zuliebe, die schon 48 Stunden nach dem Anschlag feststand – dass es sich bei dem Bild um einen Überraschungsangriff von Osama Bin Laden und 19 Mittätern handeln muss –, wurden seitdem alle möglichen Alternativen mit medialer Gewalt (»frevelhafte Verschwörungstheorie!«) vom Spieltisch verbannt. Das bedeutet: Jedes Teil, das nicht in die Kontur der offiziellen Version passt, scheidet nicht nur automatisch aus, es ist auch verboten, mit den ausgeschiedenen Teilen weiter herumzupuzzeln – zumindest auf dem offiziellen Spieltisch, den die großen Medien als einzige Realität abbilden. Durch dauernde Wiederholung erscheint die dort zusammengelegte Kontur als die einzige Lösungsmöglichkeit und wird so in den Rang einer unhinterfragbaren »Wahrheit« gehoben. Doch wer nur etwas genauer hinschaut, sieht sofort, wie diese »wahre« Lösung des 9/11-Puzzles zusammengepfuscht ist – und dass sie nur zustande kommen konnte, weil ein ganzer Berg dazugehöriger Puzzlesteine einfach disqualifiziert wurde. Dieses Buch bringt sie zurück auf den Spieltisch – und die Konturen, die sich daraus abzeichnen, sind erschreckend.

Die folgenden Kapitel enthüllen nicht die Wahrheit über den 11. September, wir kennen sie nicht und überlassen Offenbarungen unter dem Titel »Was wirklich geschah« auch fürderhin den ehemaligen Nachrichtenmagazinen. Wir können nur dokumentieren, dass die bis heute präsentierte »Wahrheit« nichts anderes ist als ein dürftiges Konstrukt. Zwar gilt dieser Konstruktionsvorbehalt für jede Wahrheit, und auch die des 11. 9. wird von jedem Beobachter in seinem höchsteigenen Hirnkastl konstruiert. Doch wenn ein solches Konstrukt zu Propagandazwecken millionenfach und permanent verbreitet und diese Simulation als Fanal für einen Weltkrieg genutzt wird, ist es allerhöchste Zeit, es als Lügengebäude zu entlarven.

Um es noch einmal klar zu machen: Wir hecken keine Verschwörungstheorien aus wie die Legende von Osama und den 19 Räubern, sondern präsentieren Fakten, die wir nach bestem Wissen recherchiert haben und mit seriösen Quellenangaben belegen. Da fast alle Quellen über das Internet zugänglich sind, können ihre Wertigkeit ebenso wie die Schlüsse, die wir daraus gezogen haben, ganz leicht überprüft werden. Nehmen wir zum Beispiel das Phänomen der »elusiven Information«, dem wir bei unseren Recherchen permanent begegnet sind. Das sind Nachrichten, die kurz auf- und dann dauerhaft wieder ab tauchen, Nachrichten, die nicht am Erscheinen gehindert werden, die aber sofort wieder aus dem Aufmerksamkeitsfokus der Medien herausfallen, weil sie nicht ins Bild passen, und damit so gründlich entsorgt sind, als hätte es sie nie gegeben. Wäre da nicht das grandiose Weltgedächtnis des Internets, das in seinem Archiv all diese weggeworfenen Krümel registriert, sammelt und zugänglich macht!

Anders als mein erstes Buch über den 11. 9. bleibt dieses sehr eng am Tag, an der Tat und der Tätertheorie – und auch da nur an den wichtigsten Knackpunkten. Viele Aspekte des Falls sparen wir ausso die »Spur des Geldes« in Form der nicht weiterverfolgten Finanzspekulationen; die Anthraxfälle, deren Spuren auf den Irak gemünzt waren, aber in US-Labors führten; die Hinweise auf eine zusätzliche Sprengung der WTC-Towers und vieles andere. Nicht, weil sie nicht ebenfalls weitere Untersuchung verdienten, doch scheinen uns diese Fälle zweitrangig verglichen mit dem hier vorgelegten Material. Es zeigt, dass die offizielle Behauptung eines »Überraschungsangriffs« mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Lüge ist.

Die Quellenfülle dieses Buchs beruht zu einem erheblichen Teil auf der Recherchearbeit von Andreas Hauß. Andreas betreibt die Webseite www.medienanalyse-international.de. die mir schon kurz nach den Anschlägen mit ihrer gegen den Mainstream gebürsteten Nachrichtensammlung und Kommentierung aufgefallen war. Nachdem wir uns über E-Mail, telefonisch und später persönlich kennen gelernt hatten, stellten wir fest, dass wir beide Mitte der 70er Jahre an der FU Berlin Literaturwissenschaft und Politik bzw. Geschichte studiert hatten. Obwohl wir danach ziemlich verschiedene Berufs- und Lebenswege eingeschlagen haben, scheint sich bei uns gleichermaßen gehalten zu haben, was die Professoren uns damals vermittelten: der Geist der »Aufklärung« und ein hartnäckiger demokratischer Impetus. Nimmt man aus den Publizistikseminaren, die ich damals ebenfalls belegt hatte, noch die absolute Unbedingtheit einer freien Presse hinzu, dann wäre der Wertekanon beisammen, dem sich dieses Buch verpflichtet fühlt. So lange diese Werte noch irgendetwas gelten, so lange ist es die verdammte Pflicht jedes Journalisten, auf den gigantischen Skandal aufmerksam zu machen, der sich hinter dem unaufgeklärten Massenmord des 11. September verbirgt. Seine Spuren weisen mitten ins Zentrum jener Macht, die jetzt angetreten ist, die Welt vom Terror zu befreien: der Geheimdienste und Militärs der Vereinigten Staaten.

Berlin, 1. Juli 2003

Mathias Bröckers

Notiz: Alle Zeitangaben in diesem Buch beziehen sich auf die US-Ostküstenzeit EDT (Eastern Daylight Time). Die Zeitdifferenz zu unserer Weltgegend beläuft sich auf sechs Stunden. Als also die AAll um 8.45.h in den Nordturm des WTC raste, war es in Berlin 14.45h.

Die große Erzählung von Osama und den 19 Räubern

Die Türme des World Trade Center waren noch nicht eingestürzt, da tauchte in den CNN-Berichten über die Terroranschläge erstmals der Name des Hauptverdächtigen auf: Osama Bin Laden. Zwar hatten sich die Flugzeugentführer weder über Funk noch mit einem Bekennerschreiben in irgendeiner Weise zu erkennen gegeben; zwar ließen Politiker und einschlägige Behördenvertreter in den Stunden, Wochen, Monaten danach immer wieder verlauten, wie sehr man von dieser unvorhersehbaren Attacke überrascht worden war; zwar konnte zu diesem Zeitpunkt über die Hintergründe und Hintermänner der Tat noch nichts ermittelt worden sein, doch Bin Laden stand von vornherein als Oberschurke und »Mastermind« fest, andere in Frage kommende Verdächtige wurden erst gar nicht benannt. Als Reaktion auf die Anschläge hatte Präsident Bush an einer Grundschule in Florida zuerst noch 25 Minuten Kindergeschichten angehört, bevor er in der Air Force One zu einem längeren Rundflug aufbrach und gegen 10.37 Uhr am Telefon erfuhr, »dass seine Frau Laura und seine beiden Töchter in Sicherheit sind. Scherzhaft fragt er, was mit Barney, dem Hund der Familie, sei. Andy Card, sein Stabschef, witzelt, der sei inzwischen Osama Bin Laden auf den Fersen.«[4]

Man hat zwar bis vor kurzem noch Zweitklässlern gelauscht und wusste von gar nichts, kaum eine Stunde später aber jagt die Präsidententöle schon den Täter. »Das riecht nach Al Qaida«, soll CIA-Chef Tenet am Abend des 11. 9. der um Präsident Bush versammelten Beraterrunde gesagt haben – und definierte damit den nächsten Baustein der großen Erzählung, das mysteriöse »Netzwerk« des Terrorchefs. Bis dahin war der Begriff »Al Qaida« in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt, nun machte er in Windeseile Furore: als heimtückisches, um die ganze Welt gespanntes Netzwerk von »Schläfern«.

Unterfüttert wurde dieser Baustein dann durch das ganze Arsenal von eindeutigen Hinweisen, die die Hijacker massenweise in Mietwagen und Koffern zurückgelassen hatten: Flugunterlagen fehlten genauso wenig wie ein Koran, ein Testament und eine dezidierte Anweisung für die letzten Minuten an Bord. Damit waren alle Ingredienzien beisammen, um einen neuen Typus von Terroristen zu definieren: den islamistischen Terrorpiloten. Keine 48 Stunden nach der Tat wurden 19 von ihnen auf einer Liste des FBI als Verdächtige präsentiert. Dass sich in den Tagen danach sechs der als Hijacker benannten Personen lebend meldeten – und sich beschwerten, dass sie fälschlich auf diese Liste gelangt waren, half ihnen wenig. Sie stehen dort bis heute. Auch Osama Bin Laden, der sich kurz darauf in einem von Al Dschasira gesendeten Video zu Wort meldete und jede Beteiligung an den Anschlägen abstritt, konnte sich dadurch nicht entlasten. Sechs Wochen später reichten die USA ein von der CIA gefundenes Homevideo nach, in dem der »Terrorfürst« angeblich seine Mitwisserschaft kundtut. Trotz der zweifelhaften Übersetzung, der fragwürdigen Bildqualität und der insgesamt dubiosen Herkunft ersetzt nun dieses Video als Baustein der großen Erzählung das erste. Bei den Medien-Rückblicken zum Jahrestag der Ereignisse im September 2002 wurde das erste, authentische Video mit dem Dementi Bin Ladens schon kaum noch erwähnt. In die Geschichte geht das verwackelte Homevideo mit dem angeblichen Bekenntnis ein.

Ein weiterer Baustein der großen Erzählung ist die Höhle Tora Bora im Norden Afghanistans, der vermeintliche Stützpunkt der Übeltäter. Erst verkündet Präsident Bush: Wir werden sie »jagen«, wir werden sie in ihren Löchern »ausräuchern«, wir werden sie kriegen, »tot oder lebendig«. Dann lässt er Tora Bora mit Bomben eindecken – und die Taliban, die Helfershelfer Al Qaidas, gleich dazu. Osama Bin Laden allerdings hat sich in Luft aufgelöst.

Tot freilich, oder zur Strecke gebracht, wären er und seine Räuber zu nichts mehr nutze. Nur als Verschwundene oder Untote liefern sie den Anlass, den »Kampf gegen den Terrorismus« fortzusetzen und auf andere Regionen auszudehnen. Deshalb wird der großen Erzählung jetzt ein weiterer Baustein zugefügt: dass nämlich der »Terrorfürst« Osama Unterstützung von einem anderen bösen Herrscher, Saddam Hussein, erhielt. Dies wiederholen die Märchenerzähler so oft, dass am Ende alle Zuhörer glauben, die 19 Räuber aus der Tora-Bora-Höhle seien eigentlich Iraker gewesen, weshalb man nun gegen Bagdad in den Krieg ziehen müsse.

Who is who – Die 19 Attentäter

»Es ist leicht, sich eine unendliche Anzahl von Situationen vorzustellen, in denen die Regierung legitimerweise falsche Informationen ausgibt.«

US-General Solicitor (Kronanwalt) Theodor Olson, 18. 3. 2002

Wenn Sie bis dato wie selbstverständlich davon ausgegangen sind, dass für die Anschläge vom 11. September 19 Hijacker verantwortlich waren und diese Täter identisch sind mit den Verdächtigen, die FBI und Interpol auf ihren Plakaten führen, dann wird dieses Kapitel Ihren Glauben nachhaltig erschüttern. Denn mindestens sechs der angeblichen Entführer leben noch – zumindest taten sie das in den Tagen unmittelbar nach dem 11. September, als sie sich wunderten, dass sie mit ihrem Namen samt Geburtsdatum und Passbild auf der FBI-Liste der verdächtigten Massenmörder auftauchten, und ihre Verwunderung in Presse und Fernsehen öffentlich kundtaten. Wenn Sie sich nun Ihrerseits wundern, warum Sie davon noch nie gehört haben, können wir nur auf das Phänomen der »elusiven Information« verweisen, das wir bereits erläutert haben und dem wir im Verlauf dieses Falls noch häufig begegnen werden.

Warum sich überhaupt mit den Attentätern beschäftigen, selbst wenn die eine oder andere Identität unklar bleibt? Irgendjemand muss doch die Flugzeuge entführt und gesteuert haben, warum also nicht die 19, die das FBI so schnell ermittelt hat? Hatten die sich nicht schon vorher verdächtig gemacht und fliegen gelernt?

Was uns jedoch als Erstes stutzig machte, das waren die wahrhaftigen »Elefantenspuren« (Andreas von Bülow), die zu ihnen führten: liegen gelassene Koranbücher, hängen gebliebene Reisetaschen mit fundamentalistischen Testamenten, »Flugunterlagen« in arabischer Sprache in vor den Flughäfen geparkten Autos usw. Und alle Welt nahm das wie selbstverständlich hin.

Die Gerichtssprache in Deutschland ist Deutsch. Die Sprache im internationalen Flugverkehr ist Englisch. Nicht Arabisch. Was sollen das also für Flughandbücher sein? Die zum Erlernen des Fliegens (Englisch) oder etwa die Bedienungsanleitungen für Geräte? Für die Cockpits der großen arabischen Flugzeugindustrie? Für den großen Markt der in den arabischen Ländern weit verbreiteten Gyrokompasse, künstlichen Horizonte, Triebwerktemperaturanzeigen? Also: Welche Flugunterlagen in arabischer Sprache können das gewesen sein, die die »Spur« sofort in Richtung Islamisten/Bin Laden lenkten? Wieso hatten sie überhaupt Fluganleitungen und Handbücher im Gepäck und im Kofferraum der gefundenen Autos? Hatten sie nicht schon genug gelernt? Mussten sie die Bücher wirklich mit sich rumschleppen?

Dazu kamen erste Ungereimtheiten der Identitäten, das beginnende Puzzle der veröffentlichten Passagierlisten sowie die ersten Nachrichten über die bescheidenen Flugkünste der auf Kleinstmaschinen ausgebildeten Hobbyflieger, die kaum für die komplizierten Manöver der vier Boeings am 11. 9. ausreichten. Neben diesen ersten Verdachtsmomenten tauchten schon bald weitere wichtige Anhaltspunkte auf: CIA, FBI sowie deutsche und andere Geheimdienste kannten die Hijacker schon vor dem 11. 9. und bevor sie überhaupt in die USA einreisten. Darüber hinaus deuten ihre Visabeschaffung, Arbeitsorte, Wohnorte etc. auf Hilfestellung, vielleicht sogar Steuerung durch Geheimdienste hin.

Wenn wir nun behaupten, dass einige der so genannten Hijacker des 11. 9. noch lebten, nachdem sich die letzte der vier Maschinen in den Boden gerammt hatte, ergeben sich daraus weit reichende Konsequenzen für den gesamten Fall, weil dann völlig unklar wäre, wer die Flugzeuge eigentlich gesteuert hat. Doch zunächst zur Hauptaussage, die wir bewusst vorsichtig formulieren (»lebten«). Denn eine Garantie dafür, dass die auch jetzt noch der Fall ist, können wir nicht geben. Wir haben sie nicht aufgesucht und persönlich interviewt. Sie sind in letzter Zeit auch von sonst keinem interviewt worden.

Kleine Übersicht über die vier Todesflüge

Flugnr.: AA11

• Typ: Boeing 767

• Passagiere/Crew/angebliche Hijacker: 76/11/5

• Start in: Boston Logan

• Start um: 7.59h

• Transponder aus: 8.14h

• Kurswechsel: 8.20/8.40h

• FAA informiert NORAD: 8.20/8.38h

• angeblicher Start der Abfangjäger: Otis, Mass. 8.52h

• Crash in: WTC-Nordturm

• Crash um: 8.45h

• Flugmanöver: aus 29.000 Fuß Höhe direkter Sinkflug in 8 Minuten

Flugnr.: UA 175

• Typ: Boeing 767

• Passagiere/Crew/angebliche Hijacker: 51/9/5

• Start in: Boston Logan

• Start um: 7.58h

• Transponder aus: 8.43h

• Kurswechsel: 8.40/8.46h

• FAA informiert NORAD: 8.43h

• angeblicher Start der Abfangjäger: Otis, Mass. 8.52h

• Crash in: WTC-Südturm

• Crash um: 9.03h

• Flugmanöver: letzter Schwenk kurz vor dem Einschlag

Flugnr.: AA77

• Typ: Boeing 757

• Passagiere/Crew/angebliche Hijacker: 53/6/5

• Start in: Washington Dulles

• Start um: 8.10h/8.20h

• Transponder aus: 8.55/9.02h

• Kurswechsel: 8.56h

• FAA informiert NORAD: 9.24h

• angeblicher Start der Abfangjäger: Langley, V. 9.30h

• Crash in: Pentagon

• Crash um: 9.41h

• Flugmanöver: aus 7000 Fuß Höhe einer 270-Grad-Kurve flach genau in die Mitte

Flugnr.: UA 93

• Typ: Boeing 757

• Passagiere/Crew/angebliche Hijacker: 34/7/4

• Start in: New York Newark

• Start um: 8.01h/8.14h

• Transponder aus: 9.20/9.28h

• Kurswechsel: 9.36h

• FAA informiert NORAD: ?

• angeblicher Start der Abfangjäger: -

• Crash in: Shanksville, Pa.

• Crash um: 10.03/10.10h

• Flugmanöver: einige Meilen in Rückenlage und Zickzack

Alle Angaben in starker Anlehnung an offiziele Behauptungen und daher ohne Gewähr – Wer sich durch die Quellen kämpft, ist mit den absurdesten Abweichungen vor allem bei den Zeitangaben konfrontiert. Diese Widersprüche sind derzeit nicht auflösbar.

Wir sollten Verständnis für jemanden haben, der in vollem Ornat mit Foto, Name und Geburtstag des vieltausendfachen Massenmords bezichtigt wird und der nach seiner umgehenden Beschwerde und einer lauen Entschuldigung erfahren muss, dass sein Foto und Name weiter auf dem Plakat der toten Verdächtigen steht und wieder und wieder durch die Medien gepumpt wird. So ein Mensch wird sich angesichts der Morddrohungen aus den USA in den hinterletzten Winkel seines Heimatdorfes verkriechen und für Interviewanfragen nicht zur Verfügung stehen. Die Karriere als Pilot ist hin, das Berufsleben vorbei.

Die offizielle FBI-Interpol-Liste[5] gilt weltweit unverändert, bis heute, also lange nach den ersten Beschwerden angeblicher »Attentäter«, sie seien noch am Leben und hätten mit all dem nichts zu tun. Dennoch sind es ihre Fotos, ihre Namen, ihre Geburtsdaten. Handelte es sich um einen Mr. X oder Y, müsste auf der Liste auch Mr. X oder Y stehen, mit einem Phantombild (gezeichnet oder per Bildverfahren nach Zeugenerinnerungen zusammengesetzt) und den benutzten Aliasnamen. Doch so sehen die FBI-Verdächtigenlisten nicht aus, sie bestehen aus einer Aufzählung realer Personen, denen nur unterschiedliche Schreibweisen zugeordnet werden. Die offizielle Behauptung lautet also bis heute: Diese 19 haben am 11. September 2001 das Verbrechen begangen.

Schon am 20. September, also nur wenige Tage nach den Anschlägen, hatte dagegen der saudi-arabische Außenminister Prinz Saud Al-Faisal vor der arabischen Presse nach einem Treffen mit Präsident George W. Bush erklärt: »Es ist bewiesen, dass fünf der Namen aus der FBI-Liste nichts mit dem zu tun hatten, was passierte.«[6] Wie konnte er das sagen? Und warum wurde diese Aussage nicht in dem Maße gewürdigt, wie sie es verdient – bzw. genauer: Warum wurde sie völlig ignoriert? Waren die Verdächtigen nicht mehrheitlich Saudis und ist nicht eine Identitätsprüfung durch lokale Behörden und ein eindeutiges Statement ihres Außenministers von gewisser Relevanz? Offenbar nicht, denn die FBI-Liste wurde und wird bis heute kommentarlos weiterveröffentlicht. Am 28. September 2001 titelte der Spiegel: »FBI legt endgültige Liste der mutmaßlichen 19 Terroristen vor«, und ergänzte: »Nach US-Medienberichten vom Freitag sind die Personen über Passagierlisten, Pässe, Führerscheine und andere Dokumente identifiziert worden.« Na, dann muss es ja zweifelsfrei stimmen …

Als habe es keine Unterredung zwischen Bush und Al-Faisal gegeben. Als hätten sich keine angeblichen Attentäter gemeldet. Als hätten BBC, CNN, Le Monde, Independent und andere nie darüber berichtet. Die Liste der 19 gilt somit fort und fort bis in alle Ewigkeit.

Eine Frage allerdings stellt sich schon vorab. Wenn diese Liste so offenkundig nicht stimmt – und diesen Beweis werden wir antreten –, was für eine Funktion hat sie dann? Dem FBI ging es ja nicht darum, ein Fahndungsplakat in die Welt zu setzen, mit dem die geschockte Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche gemeingefährlicher Terroristen gebeten werden sollte. Vielmehr gelten die 19, die hier präsentiert werden, erklärtermaßen als tot. Das FBI hat also 19 Grabsteine aufgestellt. 19 Grabsteine als nachgereichter Pranger: Die da waren’s! Warum sind dann jedoch eindeutig fiktive Grabsteine darunter?

Wir dekonstruieren hier zwar die offizielle Attentäterstory und halten uns beim Dekonstruieren des Personals brav an das offizielle Drehbuch. Aber unser Ziel ist nicht der Austausch der bekannten Schauspieler oder der Zweifel an deren Fähigkeiten. Unser Ziel ist vielmehr der Beleg für die Behauptung, dass es sich bei den uns erzählten Geschichten des 11. 9. um ein Drehbuch handelt – und nicht nur um eine »schlecht recherchierte« Reportage. Bei der »Besetzung« sind die unterschiedlichsten Akteure zum Zug gekommen: reale Untote, Doppelgänger, Joker, zusammengesetzte Figuren und pure Fiktionen. Die von uns hier nicht angesprochenen »Personen« unter den 19 sind dermaßen »blutleer«, haben keine Geschichte, bleiben bis auf Angabe ihrer Namen so anonym, dass wir uns fragen, ob es sich bei denen nicht um den schlichten Mix irgendwelcher Fotos mit irgendwelchen Geburtsdaten handelt.

Selbst CNN schreibt am 21. 9. 2001: »Experte: Wahrsheiniich waren die Hijacker mit falschen Identitäten ausgerüstet.«[7] Die geringste Konsequenz daraus sollte dann doch wohl sein wahre und falsche Identitäten auseinander zu halten – besser noch: sie aufzuklären. Sofern es ein Interesse daran gäbe.[8]

Die sechs lebenden Selbstmordattentäter

Von den 19 verdächtigten Attentätern waren nach dem 11. September mindestens sechs noch lebendig – nicht weil sie den Crash der Maschinen auf magische Weise überlebt hätten, sondern weil sie gar nicht an Bord und zum fraglichen Zeitpunkt nicht einmal in den USA waren.

Wir sagen »mindestens«, weil uns zu einigen weiteren dieser »Terroristen« nur spärliche Nachrichten vorliegen. So wurde zum Beispiel Mohald Al-Sheri nur in der bereits angeführten Erklärung des saudisehen Außenministers Al-Feisal als lebend gemeldet. Das ist alles, andere Informationen gibt es nicht. Und wir wissen nicht einmal etwas von einer Verwandtschaft dieses Mohald zu den beiden anderen Al-Sheris, von denen noch die Rede sein wird.

Noch ein Rätsel, das wir nur anführen, das wir aber nicht auflösen können: Am 15. April 2002 wurde von Al-Jazeera ein Video gesendet, das angeblich den »Entführer« Al-Hasnawi zeigtevor einem Bild mit dem brennenden WTC.[9] Diese Information wurde auch in Deutschland kurz registriert und dann gleich wieder ad acta gelegt.[10] Über die Identität dieses »Attentäters« vor dem Ort des Attentats darf man getrost spekulieren.[11] Den entschiedensten Erklärungsvorschlag hatte wieder einmal der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld parat: »Kann sein, dass die der Welt immer noch vorspielen wollen, dass sie leben, und das, obwohl das nicht der Fall ist.«[12]

Salem Al-Hazmi (Flug AA 77)

Salem Al-Hazmi, so berichtet der Londoner Telegraph am 23. September 2001, »war, als die Hijacker zuschlugen, gerade auf seinen Arbeitsplatz in einem petrochemischen Komplex in der östlichen Industriestadt Janbo zurückgekehrt, nachdem er in SaudiArabien seinen Urlaub verbracht hatte. Er war beschuldigt worden, die American Airlines Flight 77, die das Pentagon traf, entführt zu haben.« Der Reporter des Telegraph, David Harrison, hatte AIHazmi und drei weitere angebliche Hijacker interviewt und unter anderem in Erfahrung gebracht, dass Al-Hazmi noch nie in den USA war: »Die Männer – alle aus Saudi-Arabien – sprachen von ihrem Schock, irrtümlich vom FBI zu Selbstmordterroristen erklärt worden zu sein. Keiner der vier war am 11. September in den Vereinigten Staaten, und alle befinden sich wohlauf in ihrem Heimatland. Der Telegraph war die erste Zeitung, die die Männer interviewen konnte, seit sie erfuhren, dass sie auf der FBI-Liste der Hijacker stehen, die in den Crashs in New York, Washington und Pennsylvania ums Leben kamen.«[13]

Achmed Al-Nami (Flug UA 93)

Achmed Al-Nami, geboren 1977, ist Verwaltungs angestellter der Saudi Arabian Airlines in Riad und soll laut FBI an Bord der in Pennsylvania abgestürzten Maschine gewesen sein – tatsächlich ging er aber seinem Job in der saudischen Hauptstadt Riad nach. Dem Reporter des Telegraph berichtete er: »Ich lebe noch, wie Sie sehen. Ich war geschockt, meinen Namen durch die amerikanischen Justizbehörden erwähnt zu sehen. Ich habe noch nicht einmal je von Pennsylvania gehört, wo das Flugzeug, das ich angeblich entführt haben soll, abgestürzt ist.« Er habe auch nie seinen Pass verloren, und es mache ihm »große Sorgen«, dass ihm seine Identität offenbar »gestohlen« und vom FBI ohne irgendwelche weiteren Überprüfungen veröffentlicht worden sei.[14]

Die FBI-Liste der 19 mutmasslichen Terrorpiloten

American Airlines 11

Mohammed Atta, geb. 1968, Ägypten

Abdulaziz Al-Omari, geb. 1979, Saudi-Arabien

Walid Al-Sheri, geb. 1978, Saudi-Arabien

Wail Al-Sheri, geb. 1973, Saudi-Arabien

Satam Al-Sukami, geb. 1976, Vereinigte Arabische Emirate

United Airlines 175

Marwan Al-Shehi, geb. 1978, Vereinigte Arabische Emirate

Ahmed Al-Ghamdi, geb. 1979, Saudi-Arabien

Hamsa Al-Ghamdi, geb. 1980, Saudi-Arabien

Fajis Ahmed, geb. 1977, Saudi-Arabien

Mohald Al-Sheri, geb. 1979, Saudi-Arabien

American Airlines 77

Hani Hanjour, geb. 1972, Saudi-Arabien

Khalid Al-Midhar, geb. 1975, Saudi-Arabien

Salem Al-Hazmi, geb. 1976, Saudi-Arabien

Nawaf Al-Hamsi, geb. 1981, Saudi-Arabien

Madjid Moqed, geb. 1977, Saudi-Arabien

United Airlines 93

Ziad Jarrah, geb. 1975, Libanon

Ahmed Al-Hasnawi, geb. 1980, Saudi-Arabien

Achmed Al-Nami, geb. 1977, Saudi-Arabien

Said Al-Ghamdi, geb. 1979, Saudi-Arabien

Abdulaziz Al-Omari (Flug AA 11)

Zuerst wurde Al-Omaris Vorname mit Abdulrahman angegeben.[15] Einen Abdulrahman Al-Omari gibt es auch. Der ist Pilot, ebenso lebendig, lebt und arbeitet in Jiddah, hat mit dem 11. 9. nichts zu tun und weigerte sich, ans Telefon zu gehen, um Journalisten Auskünfte zu geben.[16] Auch gibt es zwei »Abdulazize«, deren einer offenbar vom FBI recht schnell fallen gelassen wurde, während es sich auf den uns nun dauerpräsentierten Bösling endlich einigte und versteifte. Dieser Abdulaziz Al-Omari befand sich zur fraglichen Zeit in Riad. Er saß gerade an seinem Schreibtisch bei der Saudi Telecommunication Society, als die Angriffe stattfanden: »Ich konnte es nicht glauben, als das FBI mich auf seine Liste setzte. Die gaben meinen Namen und mein Geburtsdatum an, aber ich bin kein Selbstmordattentäter . Ich bin hier. Ich lebe. Ich habe keine Ahnung, wie man ein Flugzeug fliegt. Ich habe damit nichts zu tun.«

So zitiert ihn am 23. 9. der Telegraph. Immerhin war sein Pass 1995 in Denver, Colorado, geklaut worden, wo er seit 1993 Ingenieurwissenschaften studiert hatte. Am 31. Dezember 1995 erhielt er in Riad einen neuen, setzte im Januar 1996 sein Studium in den USA fort und kehrte nach dem Examen im Jahr 2000 nach Riad zurück, wo er zuerst bei der staatlichen Strom- und dann bei der Telekommunikationsgesellschaft arbeitete.

Über sein Interview mit dem Telegraph hinaus tauchte Al-Omari im Fernsehen bei Al Dschasira auf. Dort sah er genauso aus wie auf der FBI-Liste, wo doch eigentlich eine Galerie von toten Entführern versammelt ist. Der Guardian hat Al-Omaris Einlassungen vor der Kamera von Al Dschasira übersetzt und zitiert ihn so: »Möge Gott alle belohnen, die mich auf diesem Weg ausgebildet haben und hinter dieser großen Tat standen, und eine besondere Erwähnung verdient der Mudschaheddinführer Sheik Osama Bin Laden, möge Gott ihn schützen.«[17] Ein sehr merkwürdiges Statement, das zwar zu einem toten Selbstmordattentäter, aber nicht so recht zu dem lebenden Telefoningenieur passt, den der Telegraph interviewt hat.

Wie auch immer, bei Drucklegung dieses Buches prangte auf der FBI- und Interpol-Liste der Verdächtigen immer noch das altbekannte Foto von Abdulaziz. Das Video auf Al Dschasira hatte man bei den Ermittlungsbehörden offenbar nicht gesehen oder nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Ebenso wenig wie den Widerspruch bei seinem Geburtstag: Auf der FBI-Interpol-Liste wird er mit dem 24. 12. 1972 angegeben, auf dem Visaantrag jedoch mit 28. 5. 1979. Wenn den Ermittlungsbehörden zwei Geburtsdaten in offiziellen Dokumenten vorliegen, aber nur ein Foto, das wiederum zu einem lebendigen Menschen passt, der seinerseits nach allen bekannten Naturgesetzen nur ein Geburtsdatum haben kann – dann ist ein Geburtsdatum übrig. Zu einer Person, deren Foto nicht vorliegt, die sich (berechtigt oder unberechtigt) mit dem Namen Al-Omari schmückt.

Said Al-Ghamdi (Flug UA 93)

Said Al-Ghamdi ist Pilot. Nach dem 11. 9. wurde er zunächst von der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung Aharq Al Awsat interviewt, wie BBC am 23. September 2001 berichtete.[18] Und auch beim Telegraph meldete er sich: »Ich war vollkommen geschockt. In den letzten zehn Monaten war ich in Tunesien stationiert, zusammen mit den 22 anderen Piloten, um den Airbus A320 fliegen zn lernen. Das FBI hat für meine angebliche Verwicklung in den Anschlag keinen Beweiß erbracht. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie das ist, als Terrorist? und als Toter? bezeichnet zu werden, wenn man anschuldig ist und lebt.«

Auch die Fluglinie sei entsetzt gewesen und habe ihn dann »letzte Woche« nach Hause gebracht, um eine Festnahme oder Befragung zu verhindern, schreibt der Telegraph. Das FBI hat sich durch das Lebenszeichen des qua Listenzuordnung tot Erklärten nicht irremachen lassen: Said Al-Ghamdi wird weiterhin als einer der [19] Verdächtigen angeführt.

Walid Al-Sheri (Flug AA 11)

Auch Walid Al-Sheri ist Pilot und ließ sich zur Tatzeit gerade fortbilden. BBC berichtete über ihn am 23. September 2001: »Dieser protestiert jetzt in Casablanca (Marokko), er sei unschuldig. Er erklärte Journalisten, dass er nichts mit den Attacken in New York und Washington zu tun hätte und dass er zur Tatzeit in Marokko gewesen sei. Laut saudischen Presseberichten hat er sich bei amerikanischen und saudischen Behörden gemeldet. Er bestätigte, dass er Flugunterricht in Daytona Beach in den USA genommen hätte und derjenige Walid Al-Sheri sei, auf den sich das FBI bezieht. Doch er sagte, er hätte die USA im letzten September verlassen, um Pilot bei der Saudi Arabian Airlines zu werden, und absolviere zur Zeit einen Fortbildungskurs in Marokko.

Wail Al-Sheri (Flug AA 11)

Wie sein Bruder Walid soll auch Wail Al-Sheri an Bord der American Airlines 11 gewesen sein. Tatsächlich ist er aber ebenfalls Berufspilot und war in den Tagen danach noch quicklebendig. Der Sprecher der saudi-arabischen Botschaft in Washington, Gaafar Allagany, berichtete, dass sein Vater als saudischer Diplomat in Bombay akkreditiert sei. »Ich habe mit beiden, Vater und Sohn, heute gesprochen«, so Allagany gegenüber der Los Angeles Times.[20] Wail ist der Bruder von Walid. Im Boston Globe wurden die Familienverhältnisse am ausführlichsten beschrieben – von islamistischem Fundamentalismus kann bei allen Al-Sheris keine Rede sein.[21]

So viel zu den mindestens sechs in den Tagen nach dem 11. 9. eindeutig als lebend gemeldeten »Selbstmordattentätern«. Was uns immer wieder wundert – und dann aber auch wieder nicht, wenn man den beklagenswerten Zustand des investigativen Journalismus bedenkt –, ist die Nonchalance, mit der die Medien über die von ihnen selbst dargestellten Fakten hinweggehen. Diese Auflistung der als lebend berichteten Attentäter ist nicht durch von uns durchgeführte Interviews zustande gekommen, sondern durch Sammlung allgemein zugänglicher, bekannter und nicht dementierter Presseberichte in »seriösen« Medien. Zwar gesteht das FBI selbst seiner offiziellen Liste zu, dass die Identitäten einiger Hijacker nicht völlig geklärt sind. Doch geht es bei dieser Menge lebender »Attentäter« nicht mehr um Irrtümer, Namensverwechslungen oder Schlamperei. Es geht darum, dass die gesamte Liste der Attentäter in Frage gestellt werden muss. Sie war vom ersten Tag an eine systematische Fälschung und ist es bis heute. Dies wird noch deutlicher werden, wenn wir uns den weiteren Verdächtigen zuwenden; doch schon die bis hierher festgehaltenen Ungereimtheiten sollten klar machen, dass bis heute nicht nur keinerlei Hintermänner des 11. 9. namhaft und dingfest gemacht werden konnten, sondern dass nicht einmal die Identität der eigentlichen Täter in irgendeiner Weise geklärt ist.

Als Erklärung für die Probleme bei der Identitätsfeststellung wurde in den Wochen nach dem 11. 9. zweierlei genannt: Zum einen könnten die Täter falsche Pässe benutzt haben – so das FBI in einer Entschuldigung nach den ersten Protesten[22] dann aber hätten spätestens nach Meldung der Personen, deren Pässe offenbar benutzt wurden, die Listen geändert werden müssen. Und zum anderen wurde auf die Schwierigkeiten der Transkription arabischer in lateinische Buchstaben verwiesen. Das klingt so wunderbar einleuchtend – haben uns Ussama und Osama, Al Qaida und El Kaeda nicht schon öfter verwirrt? –, dass gar nicht mehr weiter nachgedacht wird. Denn wer besorgt beim Bestellen eines Flugtickets die Transkription? Der Geheimdienst? Das FBI? Die Reisebüroangestellten? Wenn Sie je ein Ticket gekauft haben, wissen Sie die Antwort: Sie, und niemand sonst, buchstabieren bei der Buchung Ihren Namen. Und deshalb müssen auch die Attentäter, wie jeder andere Ticketkäufer auf der Welt, ihren Namen angegeben und, sofern er nicht eindeutig verständlich war, buchstabiert haben.

Wären die Namen der Attentäter also den Fluglisten der Airlines entnommen, müssten sie richtig geschrieben gewesen sein. Diese bei jedem Passagierflug obligatorische Passagierliste, mit der die beim Boarding abgegebenen Bordkarten abgeglichen werden – wenn ein Passagier fehlt, erfolgen die bekannten Aufrufe übers Lautsprechersystem des Flughafens –, wurde im Fall der vier Todesflüge des 11. 9. nie veröffentlicht. Stattdessen wurden separate Listen der Passagiere und der Hijacker publiziert. Letztere wurde dann umgehend mit Passbildern komplettiert – und die Geschwindigkeit, in der das geschah, schien uns ein weiteres Indiz dafür, dass diese Verdächtigenliste nicht aus den Fluglisten stammt, sondern anders zustande gekommen sein muss. Über das Videobild Mohammed Attas vom Flughafen – das einzige aller »19«, das an einem der Flughäfen durch Videokameras aufgezeichnet wurde wird noch zu sprechen sein. Die Zusatzinformationen über seinen ursprünglichen Wohnort Hamburg könnte man gewiss so fix ermitteln – aber wie kommen die Medien schon 48 Stunden nach der Tat an Passbilder? Da sie wohl nicht zum Abreißen an der Hamburger Wohnungstür gehangen haben, dürften sie vom FBI stammen. Aber nicht aus den Passagierlisten.

Halten wir fest: Die originalen Passagierlisten, die die Airlines für diese Flüge führten – in alphabetischer Reihenfolge und in der von den Passagieren selbst angegebenen Schreibweise der Namen –, sind nie veröffentlicht worden. Stattdessen wurde der Öffentlichkeit – angeblich aus Pietätsgründen – eine in Opfer- und Täterlisten separierte Dokumentation der angeblichen Insassen dieser vier Flüge präsentiert. Bei einigen der »Todespiloten« konnten wir bereits zeigen, dass sie entweder gar nicht an Bord waren oder dass anderen Personen ihre Identität zugeordnet wurde. »Ja, aber was sollen die Behörden denn auch ermitteln, wenn die Täter unter falschem Namen geflogen sind?«, lautet ein beliebter Spontaneinwand. Dazu nur so viel: Es gab für sie keinerlei Grund, falsche Namen zu benutzen, da sie zuvor kreuz und quer durch die USA gereist waren, Kurse belegt, Wohnungen gemietet hatten etc., ohne je irgendwelche Probleme zu bekommen. Warum also ein Verhaltens- oder Namenswechsel? Sie buchten ja sogar auch die Flüge auf die betreffenden Namen. Im Übrigen werden uns auf den FBI-Listen keinerlei Aliase angeboten (außer Schreibvarianten), und per Foto und Altersangaben werden ja bis heute auch diejenigen als Terroristen ausgegeben, die sich als lebend gemeldet haben.

Wie auch immer, es gibt bloß zwei Alternativen. Entweder sind BBC, Telegraph,Guardian und alle anderen, die über die lebenden Hijacker berichteten, falschen »Informationen« aufgesessen – oder das FBI und Interpol haben ihrerseits falsche Informationen verbreitet. Tertium non datur. Was aber sind die richtigen? Und wer hat warum diese Fehlinformationen in die Welt gesetzt?

Khalid Al-Midhar, ein alter Bekannter von CIA und FBI

Nach diesem ersten Blick auf putzmuntere »Selbstmordattentäter« des 11. 9. kann es uns kaum noch überraschen, dass möglicherweise auch noch weitere von ihnen gar nicht tot sind.

BBC meldete am 15. September 2001 nach der Diskussion von Al-Sheri, Al-Omari und Al-Ghamdi: »Es gibt Hinweise, dass ein weiterer Verdächtiger, Khalid Al-Midhar, ebenso lebendig sein könnte. FBI-Direktor Robert Mueller gab am Donnerstag zu, dass die Identität einiger Selbstmordattentäter noch zweifelhaft sei.«[23] Da mehr als dieser vage Hinweis auf die Lebendigkeit von Khalid Al-Midhar nach dem 11. 9. nicht existiert und er sich nicht bei einer Botschaft oder Zeitung gemeldet hat, können wir ihn nicht zweifelsfrei zu den »lebenden« Selbstmordattentätern zählen. Gleichzeitig macht aber die Geschichte dieses Herrn klar, dass ein Al-Midhar mit dem Geburtsdatum und Passbild, die auf der FBI-Liste prangten – sofern er denn überlebt haben sollte –, sich nicht bemüßigt sehen dürfte, sich offiziell zu melden. Während anhand der oben zitierten »lebenden« Hijacker idealtypisch gezeigt werden konnte, dass das FBI an einer Ermittlung der wahren Täter und Hintermänner offenbar gar nicht interessiert ist, tritt uns mit ihm der Idealtypus jenes »Selbstmordattentäters« gegenüber, der eine Erklärung für diese nur scheinbar unverständliche Nichtermittlung liefert: Khalid Al-Midhar wurde seit Jahren aufs Engste von USGeheimdiensten »observiert«. Wir haben »observiert« nicht etwa deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil die Beobachtung Al-Midhars in Frage stünde – als herauskam, dass er seit Jahren auf der »Terrorist Watch List« der USA stand, machte dies als »größte Geheimdienstpanne aller Zeiten« weltweit Schlagzeilen –, sondern weil Observation ein sehr vornehmer Ausdruck für das ist, was ihm an tätiger Hilfe bei seinen Aktionen widerfuhr.

Zwei »Meilensteine« auf dem Weg zum 11. 9. müssen wir uns für diese Geschichte ins Gedächtnis rufen. Sofort nach ihrer Machtübernahme im Januar 2001 ließ die Regierung Bush die Fahndung nach saudischen und jemenitischen Terroristen sowie dem Bin Laden-Clan herunterfahren: »Uns wurde gesagt: Wenn wir euch dabei erwischen, die Saudis und die Bin Ladens auszuspionieren oder eure Nase in ihre Angelegenheiten zu stecken, verliert ihr euren Kopf!«, zitierte Greg Palast in BBCNewsnight am 6. November 2001 dazu zwei CIA-Agenten[24] Ähnliches dürfte auch der FBI-Anti-Terror-Chef und unermüdliche Al-Qaida-Jäger John O’Neill‘s zu hören bekommen haben, bevor er – und dies ist der zweite Meilenstein – sich im Juli 2001 gezwungen sah, seinen Job zu quittieren, und Sicherheitschef des WTC wurde (siehe VVG, S. 173 ff.). Den letzten Ausschlag für seine Demission hatte das State Department mit einem Einreiseverbot für O’Neill in den Jemen gegeben. Dort und in Saudi-Arabien hatte er seit den Anschlägen auf die afrikanischen US-Botschaften 1998 ermittelt, verstärkt seit den Anschlägen auf eine US-Basis in Saudi-Arabien und das Schlachtschiff »Cole« im Oktober 2000.

Seit 1998 stand ein Haus mit regem Besucherverkehr in der Vorstadt von Sanaa (Jemen) unter Beobachtung amerikanischer Dienste, die auch das dortige Telefon abhörten. Es gehört dem als Bin Laden-Sympathisanten bekannten Ahmed Al-Hada und gilt mittlerweile als das Nest, in dem die Anschläge von Nairobi bis zur USS »Cole« ausgebrütet wurden. Als am 13. Februar 2002 der Sohn des Hausbesitzers, Mohammed Al-Hada, mit Sprengstoff hantierte und sich dabei selbst in die Luft jagte, sahen sich die US-Beobachter genötigt, ihren langjährigen »Draht« zu dieser Al Qaida-Schaltzentrale öffentlich zu machen, wobei sie zugleich einräumen mussten, dass es sich bei den Al-Hadas um niemand anderen handelte als um den Schwiegervater und Schwager von Khalid Al-Midhar, dem »Terrorlogistiker« (Spiegel) der Pentagonmaschine.

Seine Familienverhältnisse und sein Umfeld sind den Behörden also seit 1998 bekannt. Da hielt er sich schon in den USA auf, vor allem in San Diego, wo er bis zum Jahr 2000 Flugunterricht nahmgute zwei Jahre also, in denen er mehrmals unbehelligt ein [25]- und ausreiste und für einige Zeit dort sogar bei einem Zimmer vermietenden FBI-Inforrnanten wohnte. Nach den Anschlagen wird sich der lokale FBI-Chef Bill Gore lautstark darüber beschweren, dass seiner Behörde keinerlei CIA-Informationen über den terroristischen Hintergrund Al-Midhars vorlagen[26] – und dies, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon ein Geheimdienstvideo existiert, auf dem er mit den vermuteten Chefplanern des Anschlags auf die USS Cole« zu sehen ist. Doch erst ein Jahr später, im August 2001, als er schon seit Wochen wieder im Lande ist, wird Al-Midhar von der CIA auf die» Terrorist Watch List« gesetz [27] – aber das bedeutet noch lange nicht, dass auch alle davon wissen. Das FBI in San Diego hat nach Auskunft seines Sprechers Thurman erst zwei Tage nach dem 11. 9. erfahren, dass Al-Midhar auf dieser Liste steht.

Wer hier nach wie vor bereit ist, guten Willen aufzubringen und Pleiten, Pech und Pannen für dieses »Versehen« zu unterstellen, muss schon mehr als nur ein Auge zudrücken. Aber o.k., Murphys Law gilt überall, und was schief gehen kann, geht eben auch mal in Serie schief. Zwar hatten die CIA-Beschatter dem Kandidaten AIMidhar im Januar 2000 auf der Spur bleiben können, als er zu einem Al Qaida-Meeting nach Kuala Lumpur (Malaysia) und wieder zurück nach Los Angeles reiste, doch dieses Mal, im Vorfeld der WTC-Anschläge, könnte er ihnen nach seiner Ankunft in den USA ja vielleicht entwischt sein. Am 4. Juli 2001 trifft Al Midhar auf dem JFK-Flughafen in New York ein, als Wohnadresse auf dem Einreiseformular gibt er das Mariott-Hotel an. Dass er seinen Beschattern jetzt verloren gegangen sein könnte, ist aber mehr als unwahrscheinlich, denn er zahlt Rechnungen gern mit seiner Kreditkarte; so auch am 24. August, als er versucht, sein Ticket für den 11. September über die Website der American Airlines zu buchen. Die Zahlung wird zurückgewiesen da keine gültige Postadresse für den Ticketversand angegeben ist – er holt, wie Newsweek am 6. Juni 2002 berichtet, das Ticket zwei Tage später am Washington International Airport ab[28]