Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Warum gibt es Kriege?
Kann es endgültig einen
Frieden geben?
Gibt es sowas wie Heimat?
In ihr angekommen zu sein!
Das E-Book Frieden, nur eine Atempause wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Frieden, Kriege und Kämpfe, Gründe für Kriege, Gesellschaftsentwicklung, Gesellschaftsstrukturen, Heimat, geschichtliche Ereignisse, Gesellschaftsroman
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 293
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorspann
1.Teil: Frieden, nur ein Aufatmen zwischen den Kriegen?
Einführend
Spiel als Kampf oder Frieden
Krieg in den Geschichtsbüchern
Kriege zur Selbsterhaltung
Kriege durch Begreifen
Kriege zur Machtentfaltung
Währt das Feudale ewig?
Veränderungen durch die Produktion
Der menschliche Drang zur Kriegsführung
Kriege durch die Gesellschaftsstruktur
Die Ansprüche einer absoluten Ideologie
Kriege aus Selbsterhaltung und Bewusstsein
Was könnte Frieden sein?
Frieden als Idee
Frieden, nur ein waffenloser Krieg?
Frieden, durch Veränderung der ökonomischen Basis
Frieden durch Reformen?
Globaler Frieden durch elektronische Datenübertragung
Digitalisierung mit Vernunft?
Handeln, mit egoistischer Neigung
Frieden durch Kommunikation und Vereinbarungen
Abmachungen, trieb-, bewusstseinsbedingt
Die Suche, was Heimat sein könnte
Heimat haben, mit Frieden vereint
Frieden unter Einzelherrschaft?
Frieden, doch nur im Sozialismus?
Immerwährender Kampf
Naturprozess auch in der Gesellschaftsentwicklung?
2. Teil: Verschlungenes Blut
Die Winkenden so vor 10 000 Jahren
Ein Winken, so 120 vor Christi Geburt
Der Winkende so 09 nach Christi
Die Nebelmänner, genannt auch Nibelungen um 450
Die Winkenden so 900 nach Christi
Die Leibeigenen erheben sich; so um 1500
Eine Winkende, so in den Jahren nach 1600
Eine Winkende, so nach 1789
Die winkenden Vorboten, Anfang des 20 Jahrhunderts
Die Winkende so um 1941
Die Winkenden nach 1945
Ein Winken, so nach 1982
Allein, als Suchende so nach 2005
Das Winken der nächste Generation
Die Bedeutung dieser Winkenden
Werden wie das ewig Wirkende?
Literaturverzeichnis
Der Autor
Weitere Bücher des Autors
Diese Erzählung gibt die Diskussion in einer Familie wieder. Beteiligte sind: die Großeltern. Deren Tochter mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern; einem Mädchen sowie einem Jungen und dessen Freund. Dann weitere, der Sohn der Großeltern und dessen Frau. Eine Zeit später betritt dann noch die Freundin der Tochter, Clara die Bühne.
Warum gibt es Kriege?
Kann es endgültig einen Frieden geben?
Gibt es sowas wie Heimat?
In ihr angekommen zu sein!
Die Proteste gegen die Naturzerstörungen, den Anstieg des Erdklimas.
Sie beschließen, dann sich einmal pro Woche zu treffen. Der Großvater berichtet dazu, was er so alles erlebt, aufgeschrieben hat. Er bezeichnet seine Erzählungen, die wirklich mal stattgefunden haben, wie er betont, als: »Das verschlungene Blut«. So will er auch darauf hinweisen, dass zwar die Menschen sterben müssen. Doch ihre »Hoffnung« nicht. Weitergegeben wird von Generation zu Generation, Wirkend in ihren Gefühlswelten.
Die Gesprächsinhalte werden untermauert mit verschieden Geschehenem. Mit Erkenntnissen aus der Religion, Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaften, Psychologie und anderen Theorien.
Es war berauschend. Umarmend im Tanzschritt, in gefühlsbetonten Klängen eingebettet zu sein. Man hofierte sie, lächelte ihr zu, überhäufte sie mit Komplimenten. Es war die Zeit zwischen den Kriegen. Doch reichte diese aus, endlich in der ersehnten Heimatstätte, vielleicht sogar dauerhaft angekommen zu sein?
Der Papa stand auf dem Balkon, hielt Ausschau nach seinen Kindern. Rief nach ihnen: das Essen sei fertig. Mama habe ein leckeres Mittagessen zubereitet. Die Beiden, Mädchen und der Junge, so im Pubertätsalter, kamen daraufhin angesaust. Man sah ihnen an, dass sie hungrig waren.
Die Familie hatte nun gemeinsam am gedeckten Tisch Platz genommen. Das Essen duftete sehr lecker.
Während der Mahlzeit unterhielt man sich sehr gerne untereinander.
Der Vater fragte dann, mit interessierter Miene, beide Kinder, ob es beim Spielen schön gewesen sei.
Sein Bub, recht temperamentvoll, sprudelte auch gleich los. Sie hätten mal ausprobiert, wenn man sich über den anderen geärgert habe, diesen dann zu hassen. Ihn sozusagen als Feind »zu bekriegen«. So richtig mit Kämpfen und Töten, vernichten.
Das Mädel, etwas sanfter in ihrem Wesen, erzählte, sie hätte mit ihrer Freundin mal wie in einem Film geprobt, was nun Liebe, ein Miteinander sein könnte. Ob’ s von Herzen komme oder doch rein in einem, wie ein Trieb wirke.
Der Junge lachte keck dazu und meinte, dass Kämpfen sei viel spannender gewesen. Dann schaute er zu seinen Eltern und fragte, etwas wichtigtuend: »Die Menschen kämpfen ja auch immer untereinander. Ja und warum machen sie immer wieder Krieg gegeneinander?
Sagt’s«, betonte er noch, etwas provozierend wirkend!
Die Eltern wirkten etwas verlegen. Schauten zu den Kindern, etwas ahnungslos wirkend hin. Nach einigem Grübeln; seine Stirn etwas mit Falten durchzogen, erwiderte der Papa:
»Seht mal, ihr zwei Hübschen! Ich hatte euch so ein bisschen bei eurem Spielen zugeschaut.
Euch Jungs, bei euren Kämpfen. Diese hatten es aber in sich. Jedenfalls nach meinen Empfindungen, dass ihr euch gegenseitig nichts Gutes zukommen lassen wolltet. Krass ausgedrückt, willentlich, sogar mit einer Portion Freude daran, war ja euer Ziel, den anderen »kalt zu machen«, auszulöschen.
Habe ich recht, wollte er sich bestätigend wissen.
Nun aber mein Eindruck über das Spiel der Mädels. Sie hatten dabei die Rollen von hingebungsvoller Teilnahme zum Ausdruck bringen wollen. Liebevoll sorgend zu sein. Ihre Absicht war sicherlich auch von ihren Gefühlen her, nicht etwas zu vernichten, sondern Leben zu erhalten, gedeihen zu lassen. Ganz so wie eure Mutter euch Beide, – hoffentlich auch mich –, liebhat.
Somit, meine ich, beinhalteten eure Spiele sehr ausdrucksvoll diese zwei Seiten von Gegen-, Miteinander; Nicht- und Fürsorge; Liebe und Hass, Vernichten- Gedeihen.
Der Papa ergänzte dann noch. Na ja, es ist halt so, es gebe eben Starke und Schwache. Die Starken seien gerne die Sieger. Vor allem, wenn sie von sich überzeugt sind, mehr Kraft, Power, als die anderen in sich zu spüren.
Die Mama war mit dem nicht so zufrieden und meinte, aber auch weil es unter den Menschen viele unterschiedliche Meinungen gibt. Einer will immer Recht behalten und wenn’s sein muss, will er diese auch mit allen erdenklichen Tricks durchsetzen. Wie heißt es doch als Sprichwort: «Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein«. Alle lachten los.
Ja aber Spiel bedeutet doch, dass man den anderen nur »aus Spaß töten« möchte. Alles andere zu spielen, wäre doch für uns Jungens etwas zu langweilig, nichts Spannendes. Das lese ich auch immer in meinen PC- Apps, auch in den Büchern, die ich vom Inhalt her verstehe, meinte der Sohn.
Hier, schaut nur! So steht in einem geschrieben:
»Spiel in der Theorie: … Jede lustvolle Tätigkeit von Tier und Mensch, die nur aus Freude an der Tätigkeit selbst motiviert ist, ohne unmittelbaren Bezug zum Ernstverhalten (Bedürfnisbefriedigung), wenn es auch unmittelbar durch die Übungen von Funktionen, durch Nachahmung und spielerisches Lernen bzw. durch seinen Erholungswert auf das Ernstverhalten bezogen ist«. (zit. n. Lit.: 1a. S. 458)
Doch eins fehlt hier, in dieser Erörterung, meinte nun der Papa. Die Jungen sprachen auch, dass sie, obwohl Spiel, auch gegeneinander sich im Kampf gemessen haben, wer nun der Stärkste sei. Somit zeigten sie, auch wenn es keinen ernsten zerstörerischen Ausgang nahm, die Bereitschaft, sogar Freude, zur Gewaltanwendung. Es sei hier erst dahingestellt, ob sie diese Neigung naturbedingt in sich spürten oder diese schon durch soziale Beeinflussungen nachahmend zum Ausdruck brachten. Interessant ist aber, dass die Mädchen mehr ein zuneigendes, umsorgendes Verhalten in ihrem Spiel zeigten. Könnte das schon darauf hindeuten, dass die weiblichen Lebewesen innerlich geringer, von ihrer natürlichen Veranlagung, zur Gewaltbereitschaft neigen, so ergänzte der Papa noch dazu.
Dann machte er einen weiteren Vorschlag: »Seht ihr, dort in dem Regal meine Geschichtsbücher. Nach dem Essen schauen wir mal nach, wann so alles mit dem gegenseitigen Gewalttätigen, Bekämpfen, auch dem Bekriegen angefangen haben könnte.
Halt, halt, wendete die Mama ein. Erst räumen wir gemeinsam den Mittagstisch ab und dann dürft ihr in den Büchern rumstöbern. Alles klar«!
Gesagt, getan!
Der Papa nahm dann eines der Bücher. »Seht ihr, meinte er. Hier steht was darüber. Sogar mit Bildern dazu:
Vorweg muss ich euch sagen, dass es meist so beschrieben wird, dass die Ablösung bestimmter Lebewesen von anderen Tierarten so vor, geschätzt wird 4 Millionen Jahren begann. Diese nennt man Hominiden (Frühmenschen) Diese geologische Erdepoche nennen die Wissenschaftler das Anthro-pozoikum. Doch Befunde darüber, die definitiv dieses belegen könnten gibt es nicht. Die Kriterien dieser Menschwerdung sollen dessen Fähigkeit des aufrechten Ganges, des sinnlichen Begreifens, des Gebrauchs seiner Arme, Hände sein. (vgl. Lit.: S.24ff; J. Wolf; – Menschen der Urzeit – Weltbild Verlag-1989)
»Die Menschen, in Urzeiten hatten sich zusammengetan, um auch besser zu überleben. Das soll so vor 1 Million Jahre begonnen haben. Gemeinsam, nicht als Einzelgänger durchstreiften diese ihre Umgebung. Alle der Gruppe Zugehörigen beteiligten sich an ihrer Suche nach Nahrung. Sie sammelten für ihren Daseinserhalt genießbare Naturprodukte. Meist Früchte, Beeren, Wurzeln, Eier, Käferlarven und auch Kleinsttiere wie Eidechsen, Mäuse und ähnliche. So lebten diese in Horden als Sammler und Jäger. Erst als sie fähig waren Werkzeuge und damit auch diese als Waffen zu verwenden, töteten sie auch größere Tiere. Hatten ihre angestammten schutzbietenden Rast-, Schlafplätze.
Zogen, um ihren Hunger zu stillen, in der Gegend herum. Sammelten und jagten auch alles, was sie sättigen konnte. Es waren Pflanzen, Früchte, Beeren. Doch auch, von ihnen getötete, andere Lebewesen.
Sie mussten, zu ihrem Bestehenbleiben, ihrer Selbsterhaltung so handeln. Diese Produkte der Natur zu sich nehmen; sie auch zerstören und verschlingen. Auch begriffen sie es mit der Zeit, all das auch zu ihren Rastplätzen mitzunehmen, damit die Dortigen auch ihren Hunger stillen konnten, satt wurden. Sie teilten untereinander all dieses; waren, wie man danach annehmen kann, untereinander alle gleich. Es soll keinerlei Rangunterscheidungen gegeben haben. Nur in dieser Gemeinsamkeit hatten sie auch eine Chance weiter zu bestehen, nicht ausgelöscht zu werden«. (vgl. Lit. 4-Bd.5. S.11ff)
Ich muss aber hier hervorheben, dass ich bis jetzt noch nichts echt Nachweisbares darüber gelesen oder auch gehört habe, dass unter ihnen »vollkommen eine Gleichheit« bestanden haben soll. Vielleicht so beim gemeinsamen Sammeln und Jagen. Hervorhebend dagegen auch deshalb schon, dass es biologisch unterschiedliche Formen in der körperlichen Gestaltung gab, gibt. So wird es auch in diesen Gruppen Klein-, Großwüchsige, Starke und Schwächere, Aktive oder Zurückhaltende gegeben haben. Vielleicht auch, dass die ersteren zur Befriedigung ihres naturbedingten Selbsterhaltungstriebes, – wie man sagt im Futterneid –, anderen gegenüber doch schon, Gewalt anwendeten oder diese sogar töteten.
Nun werden wohl etliche dieser Horden, oder auch Gruppen in der Umgebung umhergestreift sein. Sicherlich hatten sie Kontakt untereinander. Verständigten sich durch ihre Laute und Gesten. Vermutlich kam es dann auch bei ihren Begegnungen untereinander, dass sie sich die entdeckten, für sie nahrhaften Sachen streitig machten. Gegebenenfalls auch dazu »gewaltsam« vorgingen. Es gibt aber darin diesen Unterschied, dass diese damaligen genannten Urmenschen wahrscheinlich ihre Handlungen noch nicht, – so wie wir heute dazu fähig sind – begriffen. Noch nicht gedanklich nachvollziehen konnten. Das setzte erst ein, in der Zeit der Entwicklung des »homo sapiens, des vernunftbegabten Menschen«, vor circa 400 000 Jahren, wie es dargestellt wird. Die Entwicklungszeiträume der Hominiden werden entsprechend als »homo habilis, befähigt; homo erectus, aufrecht; homo sapiens und homo sapiens-sapiens« beschrieben. (Lit. s. oben ders. S.55ff, alles n. »Menschen der Urzeit …«
So wird aber doch in einem Geschichtsbuch diese schon mögliche Rivalität untereinander in dieser Entwicklungsperiode noch verneint. Es herrschte danach ein Gemeinsamkeit, ein Miteinander.
So heißt es dort:
….. »wie ihre tierischen Vorfahren lebten die Urmenschen, vor ca. 1 Million Jahren, in kleinen Gruppen zusammen, 20-25 Personen, die als Horden bezeichnet werden. Für mehr Menschen reichte die Nahrung nicht aus, die beim Umherstreifen erbeutet wurde. Die Urmenschen rasteten und schliefen unter freiem Himmel. Manchmal fanden sie im Dickicht, unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen Schutz. Fast immer war die Horde zusammen. Nur gemeinsam konnten die Urmenschen sammeln, größere Tiere erlegen und sich vor Raubtieren schützen. Allein gingen sie zugrunde«. (alles zit. n. Lit. 4-Bd.5, S.11ff)
Doch die jetzigen Menschen, die homo sapiens-sapiens, können ihr Verhalten bewusst nachvollziehen. Sie haben gelernt, sich in die Lage eines anderen zu versetzen. Sie wissen auch die Zeiten in ein Gestern, Heute, Morgen zu unterscheiden. Dieses so in Abschnitte aufzuteilen, macht ja ihr einzigartiges Begreifen aus. Prinzipiell, im Bewegungsablauf der Natur, gibt es ja nur eine Bewegungsrichtung. Das ist die in die Zukunft. Damit können sie auch nachvollziehen, wenn sie etwas vernichten, auslöschen, dass dieses für immer, so wie es mal war, niemals mehr in Erscheinung treten wird.
»Das kann aber, auch wenn sie sich ihr Essbares streitig machten, doch noch nicht einen Krieg erklären, meinte die Mama. Vielleicht bestand untereinander eine Konkurrenz um die Nahrung, da ja alle Lebewesen in sich die Neigung haben, leben zu wollen. Zur Selbsterhaltung befriedigend sich zu sättigen. Doch deswegen Kriege, Kämpfe untereinander zu führen, dass muss wohl noch andere Ursachen haben. Denn ich meine, dass auch die Damaligen deswegen überleben konnten, weil sie miteinander, gemeinsam für sich sorgten. Als einzelne wäre das bestimmt, wie du schon erwähntest, nicht gut für sie ausgegangen«.
»Das ist sehr gut überlegt. Unsere Mama ist die Beste«, meinten dazu die Kinder.
»Ja, darüber berichtend gibt es sehr vieles in der Literatur Geschriebenes. So habe ich erfahren können: Es muss eine evolutionäre Höherentwicklung gewesen sein. Wahrscheinlich als sie begriffen, dass man zum eigenen Selbsterhalt den anderen, die zum Leben notwendigen Sachen, auch mit Gewalt, wegnehmen kann. Bekämpften so die anderen und töteten sie auch. Sie müssen aber bestimmt in dieser Entwicklungsstufe, unterscheidend zu den Tieren, schon begreifen könnend gehandelt haben. Die sogenannten Raubtiere, welche auch töten, begehen dieses deswegen, um ihren Hunger zu stillen, ohne dass ihnen bewusst ist, dass sie anderes Leben damit auslöschen. Es ist ihr Instinktverhalten. Die Menschen unterschieden sich von diesen, waren schon eine komplexere, vielschichtige Stufe weiterentwickelt. Ihnen muss zu diesem Zeitabschnitt schon bewusst gewesen sein, dass sie rein durch ihre Arbeit, dem Produzieren, gezwungen sind, die für ihr Dasein notwendigen Sachen herstellen zu müssen. Somit kann man auch annehmen, dass es ihnen sicherlich bewusst war, dass sie gegenüber anderen gewaltanwendend, die notwendigen Sachen wegnehmen müssten. Damit auch begriffen, verstanden, vernichtend, tötend zu handeln, zur eigenen Daseinsabsicherung, um sich damit auch selbst, ohne eigene Arbeit, auf das Beste zu verwirklichen«.
Neugierig fragte der Sohn: »Was versteht man denn unter Produzieren, um sich selbst zu verwirklichen.«?
Damit ist das Herstellen von lebenswichtigen Sachen gemeint. Eine Eigenschaft, nur bei den Menschen vorhanden. Umschreibend heißt es dazu, dass die Menschen nur durch ihrer Hände Arbeit existieren können. So heißt es auch allgemein, dass das Lebewesen Mensch, damit er sich so von anderen Lebewesen komplexer unterscheiden kann, als einziges in der Lage sei, durch Arbeit sein Dasein zu gestalten. Er sei, wie man es nennt ein planendes, entwerfendes, herstellendes Lebewesen.
Hier in einem Buch wird dies sehr gut dargestellt: »Arbeit ist die zweckmäßige, bewusste Tätigkeit des Menschen; ein Prozess zwischen Menschen und Natur … …, Worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur (Atmen, Essen, Verdauen, Auf-, Abbau) durch seine eigene Tat (Handlung) vermittelt, regelt und kontrolliert«. So heißt es treffend bei beiden Philosophen, K. Marx/Fr. Engels. (zit. Lit. 3-Bd.1, S. 110-Arbeit)
»Puh, frohlockte der Sohn, dass klingt ja so echt nach Kämpfen zwischen den Menschen gegen die Natur. Also ist der Kampf doch was sehr Lebenswichtiges für uns Menschen!
Das ist es tatsächlich auch, meinte sein Papa. Damit wir Menschen in unserem Dasein bestehen können, brauchen wir die Produkte der Natur. Wir entnehmen sie aus der Luft, dem Wasser, der Erde und anderen Quellen. Eigentlich echt ausbeutend, sogar auch zerstörerisch vorgehend.
Das kann man ja so richtig, wie unser Kampfspiel auffassen, meinte der Sohnemann.
Ein reines Spiel wird es bestimmt nicht sein. Doch vielleicht gibt es zwischen beiden etwas Verbindendes. Im Spiel empfindet man meist so etwas wie Lust, Freude. Diese Gefühle kann man auch beim Arbeiten haben. So wenn man schöpferisch in der Herstellung der Dinge vorgeht. Doch in der Arbeit kann auch schmerzendes, leidvolles Fühlen vorhanden sein. Das habe ich schon als Quälendes erfahren müssen, wenn ich nach Schulende noch die Hausaufgaben erledigen musste, meinte dazu die Tochter.
Apropos Schule: Das steht auch schon, so wie wir es in der Schule gelernt haben, in der Bibel, im Alten Testament. Als Adam und Eva für immer aus dem Garten Eden, dem Erdenparadies, wegen ihrer Versündigung gegenüber Gottes Befehl vertrieben wurden. So sprach die Mama, so heißt es im 1.Buch Mose, Kap.3, Vers 17-19:
» ….. verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest
Ja das könnte der reinste schmerzhafte Leidensweg auch in meinem Leben werden, meinte die Tochter, etwas traurig ausschauend dazu.
Nein, nein meinte die Mama, denn es steht auch in der Bibel, obiges weitergeschrieben im Vers 28: »Seid fruchtbar und mehret euch … füllet die Erde, machet sie euch untertan …herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und alles Getier, das auf Erden kriecht«.
Mit dem ersten Halbsatz kannst du im Moment noch nichts anfangen meinte ihre Mama etwas ironisch. Doch mit dem Weiteren, als werdende Frau, sollst du die Kraft schöpfen, wenn es sein muss, auch mal energisch vorzugehen.
Schon der Dichter J. W. Goethe reimte unter anderem in einem Gedicht: … …«du musst steigen oder sinken, du musst herrschen und gewinnen. Oder dienen und verlieren. Leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein«. (Lit.S.34; Goethe-Lesebuch)
Ach, ich möchte aber doch an erster Stelle meine Liebe jemanden schenken, meinte das Mädel.
Die Mutter fuhr dann fort:
Vielen anderen von uns Erdenbürger kam der Satz in der Bibel auch sehr gelegen. Sie beuten, verbrauchen, zerstören sogar all das in der Natur, was so zu verwerten ist. Vieles, sehr vieles, wurde von ihnen schon vernichtet. Sogar unwiederbringbar.
Doch auch erfahrend, dass man bei diesen Raubzügen nicht alle umbringen soll, da man diese als Gefangene gut, als Arbeitende für den eigenen Bedarf einsetzen kann. Man brauchte dann selbst keine, sich unangenehm fühlenden Körperanstrengungen erbringen. Seine innerlichen Bedürfnisse damit besser zufriedenzustellen. Dass sie diese Vorgehensweise schon als etwas Unrechtes, Böses oder sogar als rechtens annahmen, wird man wohl nicht genau klären können, führte die Mutter, redefreudig wie sie nun mal war, aus.
Nun wollte der Papa, mit seinem Wissen darbringend, seiner Frau nicht nachstehen: So wird es wohl gewesen sein, als das Kämpfen, Krieg führen, unter den Menschen seinen Lauf nahm. Diese Handlungen blieben bestehen und nahmen auch immer weiter zu.
Es wird hier in dem Geschichtsbuch so beschrieben, ergänzte er weiter. Es geschah so vor ca. 9000 Jahren. Eine, aus späterer Zeit, darüber entstandene Erzählung:
»Der Kampf der Bewohner Uruks gegen die benachbarte Stadt Kisch (Mesopotamien, heute Iran). Der Fürst Gilgamesch führte die Männer Uruks, musste aber erst die Ältesten und die Versammlung der Krieger befragen.
»Der Herr Gilgamesch, den Ältesten seiner Stadt, legte er die Frage vor, wirbt um das Wort: Unterwerfen wir uns nicht dem Hause Kisch, schlagen wir es mit unseren Waffen. Nachdem die Ältesten bereit waren, sich zu unterwerfen, wandte sich Gilgamesch mit derselben Frage an die versammelten Kämpfer der Stadt. Unterwirf dich nicht dem Hause Kisch, schlagen wir es mit unseren Waffen.
Die Kriegszüge weisen darauf hin, dass die Ackerbauern und Viehzüchter größere Vorräte produzierten. Das versprach gute Beute. Besonders die Ältesten trachteten danach, sich die Produkte fremder Sippen und Stämme anzueignen. Sie fanden es lohnend, Kriegszüge zu unternehmen. Stämme schlossen sich gemeinsam zu Stammesverbänden zusammen, um gemeinsam zu kämpfen. Sie eroberten auch befestigte Siedlungen«. (zit. Lit.4, Bd.5, S.39ff)
Ja, lasst uns weiter in den Geschichtsbüchern nachschauen.
In weiterer Zeitspanne vermehrten sich die Menschen immer mehr. Aus den Horden waren nun Sippen, Stämme und zahlenmäßig sogar Völker entstanden. Aber, und das ist auch wieder etwas rätselhaft, es gewannen einzelne ihrer die Führung. Wurden deren Herrscher, welche die vielen anderen Zugehörigen beherrschten. Es waren ihre Untertanen. Es vollzog sich eine Ungleichheit unter den Menschen. Warum sich das so vollzog, darüber ist ja sehr vieles geschrieben worden. So wird angenommen, dass der Mensch so etwas wie ein Herdentier sei, welches sich seinem Stärksten, »dem Alpha-Tier« gerne unterordnet. Wiederum heißt es, dass dies in der Natur der Sache, somit beim Menschen vom Bedürfnis seiner Triebbefriedigung gesteuert werde. Dann auch, als einzelne begriffen, andere auszubeuten, sich an ihnen zu bereichern, entstanden Machthaber und Untertanen. Der Kriegführende, dessen Armee, deren Krieger gewannen immer mehr an verherrlichender Glorifizierung. Man stellte sie als ihre Helden, sogar als Götterboten, sogar Gottgleiche, Unsterbliche dar.
Schon eigenartig meinte das Mädchen, diese Totschläger, Mörder, werden als die »vorbildlich Handelnden« dargestellt.
So unter den Germanenstämmen. Für sie war der Krieger, der Kampf, das höchst Erstrebenswerte, wie erzählt wird. Nur die im Kampf, im Töten sich hervorgetan hatten, waren ihre sagenhaften Helden. Kamen sie dabei auch selbst um, dann waren sie diejenigen, die von den Walküren, den Totenwächterinnen auserkoren waren, in Odins Reich, das Walhall, einziehen zu dürfen. Dort lebten sie dann ewiglich weiter. Der Tod eines Menschen wurde damals schon als erfüllende Hoffnung erhoben, zum ewigen Weiterleben eines prachtvollen, glückserfüllten Daseins, doch im Jenseits, für immer dem Erdendasein entglitten. (vgl. Lit. 7a, S. 160f)
So heißt es dazu in der Literatur:
»Die Walküren waren weibliche Geister, die in der Gefolgschaft Odins über die Schlachtfelder zogen und die dort ehrenvoll Gefallenen, die Einherjer, auswählten, damit sie in Walhall Platz nehmen konnten. Sie waren also so etwas wie Todesgeister, deren Aufgabe darin bestand, Menschen ins Jenseits zu bringen. Als Odins Mädchen führten sie seine Wünsche aus, und bestimmten damit das Schicksal der Kämpfer. Odin war der Kriegsgott …. Ihn verehrten die Krieger …. Er lebte in Asgard, in dem Palast Gladsheim, wo Frohsinn und Glanz herrschten und in dem sich der Saal Walhall befand, in den die Helden nach ihrem Tod Aufnahme fanden«. (zit. Lit. ders. S.128, S. 160)
Ein griechischer Philosoph, es war Heraklit, hatte auch schon, so tausend Jahre zuvor sich mit der Erkenntnis hervorgetan, dass der Krieg der Schöpfer aller Dinge sei. Er leitete es aber aus seiner Feststellung der Ur-Energie ab, die in ihrer Gegensätzlichkeit, dem Wachsen-Vernichten, unablässig ihre Vielheit entfalte.
Aber es kam alles noch schlimmer, fuhr der Papa fort.
Die Herrscher errangen immer größere Macht. Nannten sich Gottespriester oder -boten, Schahs, Khans, Cäsaren, Kaiser, Könige, Fürsten. Ihre Untertanen, so verlangten diese Herrn es, mussten ihnen gehorchen, deren Anweisungen, Urteile befolgen. Sie schufen auch für sich als Schutz, aber auch um andere zu bekämpfen, eine zahlenmäßig große Kriegerschar, mit Waffen ausgerüstet. Genannt auch Soldatenheer oder Armee. Mit den steigenden Fähigkeit der Menschen immer bessere Gebrauchsgegenstände zu produzieren, wuchs auch die der Waffentechnik.
Mit diesen, – sicher um ihren Machtbereich gezielt immer mehr zu vergrößern, zu verwirklichen –, zogen sie kämpfend in andere Gebiete. Sie führten Eroberungskriege. Töteten, zerstörten, raubten, brandschatzten. Gliederten das Eroberte in ihr Reich ein. Auch war es ihr Interesse, viele Gefangene zu machen. Diese mussten dann in deren Herrscherreich das meiste der notwendigen Arbeiten leisten. Wurden aber nicht als Gleichwertige betrachtet. Sondern wie es hieß, als Arbeitstiere, als Sklaven, deren Arbeitskraft ausgebeutet wurde. Aber diese selbst kein Recht auf Freiheit, auch Leben hatten. Die Herrschenden hatten schon vortrefflich für ihr Dasein begriffen, dass nur durch der »Hände Arbeit Anderer«, es vorzüglich schon im Diesseits leben ließ.
Dieses nannten in späterer Zeit lebende Theoretiker Sklavenhaltergesellschaft.
So wird dieses in einem Geschichtsbuch beschrieben:
»Im Mittelmeerraum entwickelte sie sich. Erreichte ihren Höhepunkt im Stadtstaat (Polis) Athen und im Weltreich (Imperium) Rom. Im Vergleich zur Urgesellschaft und zur ersten Klassengesellschaft gab es hier eine Weiterentwicklung der Produktivkräfte. Mit der Verarbeitung von Eisen (Ferrum), für die Werkzeuge des Handwerks und der Landwirtschaft; mit der Spezialisierung der einzelnen Wirtschaftszweige und …. neuer Arbeitsverfahren entstand …. ein noch größeres Mehrprodukt (Warenansammlung). Das von den Sklaven Erarbeitete war die Grundlage des verschwenderischen Lebens der Sklavenhalter. Zugleich aber bildete es Voraussetzung dafür, dass bedeutende Leistungen in der Kultur und Wissenschaft möglich wurden. Neu dabei war die Rolle, die der Mensch spielte. (Klassik) Darstellung und seine Schönheit … Überwindung des Götterglauben durch Kenntnisse über die Natur … (zit. Lit 4’, Bd.5, S.121f)
Auch in dem Darauffolgendem, weiteren vielen hundert Jahren, bestanden diese Machtsysteme weiter fort. Die Herrscher, in ihrer Selbstverherrlichung, nicht nur Mächtigster, sondern auch sorglos, im Überfluss existenznotwendiger Güter leben zu können, beuteten weiter ihre Untertanen, auch Gefangene aus. In ihrem Luxus hatten auch viele dieser ein Gefallen an ihnen gehörenden Luxusgütern, an Schmucksachen, an schön klingender Musik, Gesang, Poesie, Lyrik. Das Abhalten von prächtigen Festgelagen ließ ihre Herzen höherschlagen. Diese, welche all das herzurichten hatten, waren ihnen nicht gleichgestellt; hatten keine persönlichen Freiheiten. Es waren ihre Diener, ihre Hörigen, die Leibeigenen. Deren Befehlende ihres Besitzes, über ihren Körper und persönlichen Entscheidungen bestimmen konnten. Die Machthaber selbst hatten meist die zielgerichteten Absichten Kriege zu führen, um Allermächtigste, absolute Herrscher zu werden. Führten diese, sogar wenn es ihnen gebot, gegen Rivalen im eigenen Bereich. Sie ließen sich, wenn es ihnen gelang, als Kaiser ihre Krone vom »Heiligen Vater in Rom« auf ihr Haupt setzen. Erhielten ihre ölige Salbung, Zepter und Erdkugel, alles so, wie es vom Kirchenoberhaupt dargestellt, »Gottes Wille sei«.
Mit der Entwicklung des weiteren Begreifens, der Anreicherung von Wissen unter den Menschen, vollzog sich aber auch immer mehr ein Widerstand gegen diese ungleich, ungerecht empfundenen Verhältnisse. Nach langen, »verlustreichen Kämpfen« gelang es dann auch, dass die Existenzinteressen anderer Bewohner berücksichtigt wurden. Sie wurden geduldet. Denn die Menschen verstanden es immer besser, die notwendigen Arbeitsleistungen, auch den Warenaustausch zur Existenzerhaltung auszubauen. Dieses wurde gesellschaftlich als aufkommendes »Handwerker-, Bürgertum« bezeichnet. Die meisten Feudalherrscher, auch Monarchen genannt, behielten aber weiterhin ihren großen Machteinfluss.
Dazu heißt es in einem Geschichtsbuch.
Die allgemeinen Merkmale des Feudalismus sind:
»Der Feudalherr (Kaiser, König, Fürst, Herzog, Erzbischof) besaß den Grund und Boden als Eigentum. Die feudal abhängigen Bauern, Leibeigene, Lohnarbeiter, besaßen Produktionsinstrumente als Eigentum. Weil die Feudalherren das wichtigste Produktionsmittel, den Grund und Boden besaßen, konnten sie die Bauern, Landbewohner ausbeuten …Der Feudalstaat (Monarch, Fürsten, Gerichte, Ministeriale, Armee) war das Machtinstrument der Herrscher. Er sicherte die feudalen Produktionsverhältnisse im inneren des jeweiligen Landes und verwirklichte deren feudale Eroberungspolitik (Kriege) nach außen … verschieden religiöse Lehren (Christentum, Islam) … dienten den Feudalherren als ideologische Machtstütze. (zit. Lit. 4’, Bd.6, S. 152f, S. 125)
Es entwickelte sich weiter in der Produktion ein System, dass viele der ehemaligen Leibeigenen für ein Entgelt ihre Arbeitsleistung dem Wareneigentümer erbrachten. Die Arbeitenden konnten damit immerhin eigen verfügen, einem anderen ihre Arbeitskraft zu »verkaufen«. Dieser bezahlte von dem so erarbeiteten Wert einen Arbeitslohn an diejenigen, welche dessen Produkte hergestellt hatten. »Stadtluft macht frei«, hieß es treffend dazu im Volksmund. Das was produziert worden war, wurde gewinnbringend als Ware veräußert. Dies wurde »Kapitalistisches Wirtschaftssystem« genannt. Es entwickelte sich in der Massenherstellung von Sachen, die rein durch Handarbeit hergestellt wurden, genannt Manufakturen. Dann entwickelte man Maschinen mit mechanischen Antrieben, die viel schneller und auch qualitativ besser die Waren anfertigten. Es begann das Zeitalter der »Industrieproduktion«. Für die Arbeitenden schon eine Erleichterung in Anwendung ihrer manuellen Herstellungskraft. Aber auch mit den großen Sorgen, nicht mehr als Arbeitskraft gebraucht, massenhaft entlassen und in Not und Armut gestürzt zu werden. All dies besteht auch noch gegenwärtig, in vielen Teilen der Erde so.
So wird dieses System in der Literatur folgend dargestellt:
Es ist eine »ökonomische Gesellschaftsformation, die auf dem Privateigentum an den wichtigsten Produktionsmitteln (Arbeitsgegenstände, -mittel) in der Hand der »Bourgeoisie« und der darauffolgenden Ausbeutung der »Arbeiterklasse« beruht …. Im Kampf gegen den Feudalismus verkörpert sie, das kapitalistische System, den gesellschaftlichen Fortschritt … …. wie bürgerliche Demokratie, die Kultur und progressiven Ideen, die Idee der persönlichen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit aller Menschen«. Es setzte, in weiteren Jahrhunderten, eine kolossale Entwicklung in der Verwendung der Naturprodukte, der Industrialisierung, der Technisierung, Anwendung chemischer Erkenntnisse, Aufbau von Verkehrsmitteln, elektrischer Verbindungen, Urbanisierung großer Landflächen, hohem Bevölkerungszuwachs ein. (alles Lit.3, Bd.1, S.606f)
Es muss aber hier auch erwähnt werden, wendete die sehr belesene Mama ein, dass viele Theoretiker den hier beschriebenen Klassenbegriff der Ausbeutung der Arbeiter nicht verwenden und dieses als freiheitliches Streben, einer »menschliche Neigung«, das Beste für sich zu erreichen, bevorzugen. Es wird auch als Selbstverwirklichung bezeichnet.
Doch der Papa nutzte dies. Holte tief Luft und fuhr mit temperamentvoller Stimme fort: Stellt euch vor, um wirtschaftlich, aber auch machtpolitisch den größten Einfluss zu erreichen, wurden fürchterliche Kriege, sogar Weltkriege geführt, mit unzähligen Millionen von Toten, zerstörten Städte und Landschaften.
Das gehe auch jetzt noch so weiter, ergänzte noch die Mutter. Überall auf der Erde gibt es Kriege.
»Hm, meinte das Mädel, warum haben denn die Menschen so böse gehandelt? Sie hätten doch auch untereinander, freundschaftlich zusammenlebend, alles besprechen, dann auch vereinbarend alles gerecht aufteilen können. So wie ganz am Anfang, als noch alle in Gleichheit lebten. Auch unsere Püppchen, mit den wir spielen, möchten es, dass ihre Mamis lieb und zärtlich zu ihnen sind. Dann fühlen sie sich so richtig geborgen und heimisch. Auch wenn deren Eltern größer, stärker, auch klüger als sie sind«.
Doch ihre Mama meinte dazu: Mir kommen dazu doch meine Bedenken, dieses Verhalten als prinzipiell etwas »Böses« zu bezeichnen.
Dieses Wort ist ja mehr ein ethisch-moralischer Begriff. Der wird ja, meist ideologisch so verwendet, entsprechend den gegebenen gesellschaftlichen Meinungsprägungen. Dabei ist immer ausschlaggebend, wer das politische Sagen in dieser Situation ausübt. In dessen Interesse wird dann meist festgelegt, was das Rechte, Unrechte; das Vernünftige, auch was gut oder böse sei. Gelingt dazu noch eine überzeugende Beeinflussung der meisten dort Lebenden, dann ist dies »die Richtschnur dessen, was den Lebenssinn, -inhalt, somit auch was gut oder böse sei ausmacht«.
Hättest du denn eine Idee, durch wen man, oder auch wo man Weiteres nachlesen könnte; dieses: »warum Krieg führen« vielleicht tiefgreifender erörtert wird, fragte seine Frau, die den anderen nun doch etwas Passendes zu vermitteln beabsichtigte. Vielleicht kann man es nicht so ohne Weiteres als ein »böses Adjektiv« betrachten. Es könnte ja auch, was im Menschen wirkendes, Naturbedingtes sein.
Ja, meinte der Papa, das ist von dir tiefsinnig überlegt! Warum greift man zu den Waffen. Bringt sich um?
Nur, die Geschichtsbücher geben darüber, wie ich meine, nichts voll Treffendes her. Haben keine Antwort darauf. In diesen wird dargestellt, dass etwas so und so geschehen sei. Somit, dass so entsprechend gehandelt wurde. »Warum« aber die Menschen, so auch die Herrschenden, so handelten, dass kann mit den geschichtlichen Darstellungen nicht voll beantwortet werden. Das sind so meine Erkenntnisse. Vielleicht mit dem geläufigen Hinweis, willentlich Mächtigster, Herrscher über alle zu sein, zu werden. Doch mal sehen, vielleicht finden wir, von anderen wissenden Menschen beschrieben, was darüber. Sicher haben sich schon viele mit dieser Thematik beschäftigt. Auch dann umfassende Theorien dazu entwickelt.
So weiß ich, dass vor allem die Philosophen, warum es Kriege, aber auch Frieden gibt, sehr beschäftigt haben.
Schon die damaligen, sogenannten Schriftgelehrten in Ägypten, Persien; vor allem die griechischen, haben darüber nachgedacht, geschrieben. Dann auch weitere, die im Mittelalter, der Neuzeit ihre Theorien darlegten. Es gab unter ihnen sehr verschiedene Aussagen. So, aber auch der Gegenwärtigen nicht Wenige, die den Kampf, die Kriege recht positiv; andere aber auch sehr kritisch betrachteten.
So auch das Letztere hervorhebend, in der Epoche des späten Mittelalters:
So steht hier dazu: Mit der Herausbildung des «Frühkapitalismus« und dem damit Erstarken des Bürgertums, Handwerk, Manufakturbesitzer, Kaufleute, Advokaten und weiteren Dienstleistern, entwickelte sich auch eine bürgerliche Weltanschauung, Wissenschaft, Kunst, genannt auch Humanismus (Menschlichkeit) oder Renaissance (Wiedergeburt). Ihr Ziel, der Letztgenannten war es, durch Erforschung und Pflege der alten Sprachen (griechisch, Latein), Literatur, Kunst und Kultur, ein Weltbild zu schaffen, das den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt: Ihm ein optimistisches, »humanistisches« Lebensgefühl vermittelt. Ihn auf seine eigenen Kräfte und die Ausbildung seiner menschlichen Persönlichkeit, wie Wille, Vernunft orientiert. (vgl. Lit.3, Bd.1, S.525f- Humanismus).
Ja und dann, von denen inspiriert, beeinflusst, meine Erkenntnisse bereichernd, die materialistisch-dialektisch ausgerichteten Denker, wie K. Marx und Fr. Engels, gleich genauso auch eine Vielzahl anderer Theoretiker. Unmöglich für mich diese namentlich alle zu benennen. Auch später von den religiös und weltlichen Propheten. Sie versuchten meist aus ihren historisch – gesellschaftlichen, – aber auch Analysen menschlicher Eigenschaften-, Erkenntnisse aufzuzeigen, warum es dauerhaft unter den Menschen Kriege gibt. Ich bleibe mal bei den Erstgenannten. Sie legten dar, dass dies mit deren Vorhandensein eines wirtschaftlichen Gewinnstrebens als Ursache zusammenhänge.
Der einzelne dieser, und auch deren Herrschaftssystem geht zielgerecht vor, andere arbeitsmäßig auszubeuten, auch zu unterdrücken. Zur Ausweitung ihres Einflussbereiches werden dann politisch gezielt Eroberungskriege geführt. So kam es immer wieder zu den grauenhaften großen Waffengängen, wie Kolonial-, Imperial-, zum Ersten, Zweiten Weltkrieg. Man nannte sie auch treffend »Imperialistische Kriege«. (Lit. vgl. ders., Bd. 1, S. 676ff)
Der Krieg sei die Fortsetzung der Politik der ökonomisch herrschenden Klasse und historisch in der Sklavenhalter-, des Feudal-, des kapitalistischen Systems zur Unterdrückung der beherrschten Klasse durchgeführt worden und gilt auch heute noch.
Der Krieg sei die Fortsetzung dieser Politik, geführt nur mit »anderen Mitteln«, so wird es auch allgemein beschrieben. Hinweisend wird aber auch betonend von gerechten Kriegen, den Befreiungs-, Freiheits-, Bürgerkriegen gesprochen. (n. Lit. ders. Bd.1, S. 676ff)
Es muss aber hier erwähnt werden, dass diese Festlegung des Strebens einer rein ökonomischen Zielsetzung, rein verursacht durch dieses, sprich kapitalistische System doch angezweifelt wird, ergänzte so die Mama, die darüber sich ein hohes Wissen angeeignet hatte.
Dies darin anzweifelnd, da auch von den führenden »sozialistischen Machthabern, so der UdSSR, genauso China und weiteren, Androhungen, sogar Durchführungen von Kriegshandlungen erfolgten. Mit Überfällen anderer Länder, Zerstörungen, Tötungen von Menschen.
Darauf weisen immer wieder schriftliche Darstellungen, der meist pazifistisch ausgerichteten Friedensbewegungen hin. So als Beispiel in den Publikationen der damals jener sehr Einflussreichen, Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts: »Die Angst ging einher …, dass das Wettrüsten der beiden Supermächte, USA und UDSSR, zu einer Katstrophe führen könnte. Vor allem als die NATO plante, als Reaktion auf die Ankündigung der sowjetischen Führung in ihren Bündnisländern atomare Mittelstreckenraketen zu stationieren, ging die Nato als Abschreckung dazu über ähnliches auch hier, in der BRD durchzuführen. Die Angst deswegen wuchs damit, dass aus dem »Kalten Krieg ein alles vernichtender Krieg entstehe.« (nach. Lit. 3’, S.126f)
Deren »Pazifistisches Ideal« wuchs aber auch weiter, dass es doch endgültig gelingen müsse, dass die Menschen auf der ganzen Erde aufhören, sich gegenseitig in Kriegen umzubringen.
So auch deutlich hervorgehoben in deren Parolen, wie »Frieden schaffen, ohne Waffen«, oder so der Friedensbewegung in der DDR, dass man »Schwerter in Pflugscharen verwandeln« sollte. Ein Zitat aus der Bibel. Dort, in diesem »sozialistischem Land«, wurde diese Bewegung sogar als staatszersetzend eingestuft, Mit aller staatlicher Gegenwehr von der bestehenden Regierung nicht geduldet.
Doch der Sohn meinte, wenn die Menschen eine bessere Welt erreichen wollen, dann müssen deren Hindernisse, welche diese blockieren, beseitigt werden. Dieses könne dann auch die Auslöschung von Menschenleben bedeuten. Also muss es ein Kämpfen berechtigterweise geben, denn deren Gegner »räumen ja nicht freiwillig ihren Platz«. Das wird aber genauso als Krieg, meist mit der Vorsilbe »Befreiung« bezeichnet.