Familienschicksale im Zeitgeschehen - Manfred Chaluppa - E-Book

Familienschicksale im Zeitgeschehen E-Book

Manfred Chaluppa

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Beschreibung

Vom Miteinander zum Gegeneinander, von der Hoffnung zum Wissen, von der Selbstverwirklichung zum Miteinander. Wird es endlos weitergehen? Historisch-sachliche Erzählungen menschlicher Schicksalswege, zurückblickend aus Ur-Urzeiten bis gegenwärtig. Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

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DAS BUCH

Vom Miteinander zum Gegeneinander, von der Hoffnung zum Wissen, von der Selbstverwirklichung zum Miteinander. Wird es endlos weitergehen?

Eine historisch-sachliche Chronik menschlicher Schicksalswege, zurückblickend aus Ur-Urzeiten bis gegenwärtig. Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

DER AUTOR

Geboren 1944 im damaligen Ostpreußen, besuchte Manfred Chaluppa die Volksschule und wurde von Beruf Maschinenschlosser. Nach einer Berufsqualifizierung erhielt er die Möglichkeit, an einer Fachhochschule und Universität zu studieren. Die meiste Zeit seiner Berufsjahre war er als Sozialpädagoge mit der Betreuung neuro-psychisch Erkrankter beschäftigt. Gegenwärtig ist er als Honorardozent bei verschiedenen Bildungsträgern tätig und gibt Unterricht in Deutsch, Mathematik, Gemeinschafts-, Sozialkunde. Meist für diejenigen, welche es in der vorher durchwanderten Schulbildung nicht leicht hatten.

Er ist ein begnadeter, guter Zuhörer und macht sich stets Notizen über Gespräche. Nun fühlt er, dass seine Lebenserwartung immer kürzer wird. Auch das abnehmende Suchen hat ihm die innere Ruhe verschafft, all diese Mitteilungen in seinen Erzählungen darzulegen. Die Mitteilenden wurden dazu von ihrer Zahl her immer weniger.

Inhalt

Vorwort

Hinweise

Allgemeines Nachdenken

Die Menschen vor Ur-Urzeiten

Die Hunnen kommen

Die Hunnen überfallen das Abendland

Schicksal des hunnischen Reiternachfahren

Der Raub einer Gallierin

Der Hunnenkrieger wird sesshaft

Die Kinder des Hunnen machen weiter

Entwicklung des Frankenreiches sowie des islamisch-arabischen Großreiches

Erkenntnisse, die sich aus den Machtsystemen Abend- und Morgenland ergeben

Einfall der Wikinger

Der Sklave überlebt

Er wird Krieger der Byzantiner

Geschichte Byzanz

Die Haremsfrau und ihr Sohn

Der Sohn wird Krieger eines Sultans

Die Kreuzzüge beginnen

Der Sohn des Dolmetschers

Entstehung des Normannenreiches in Unteritalien

Werdegang von Friedrich II.

Friedrich II. als König und Kaiser

Schicksal des Sohnes Thao von Burjaten

Weisheit griechischer Philosophen

Das Kind des Geblendeten

Die Familie kommt nach Prag

Der Sohn als Knappe bei den Deutschordensrittern

Der Sohn findet seine Liebe

Deren Kinder machen weiter

Die Tochter findet den polnischen Bauer

Die Bauernfamilie wird nach Masuren verschleppt

Die Nachkommen des Hofknechtes und der Magd

Entwicklung zum 30-jährigen Krieg

Die Hugenotten fliehen nach Preußen

Der Werdegang eines Hugenottenkindes

Die Kinder der Hofgänger

Revolution in Frankreich und ihre Auswirkungen

Die Abwanderung in die Industriegebiete

Die Familie des Schulmeisters in Preußen

Das Proletariat in den Fabriken

1. Weltkrieg

Der Monarch muss abdanken

Es entsteht ein Führer-Reich

Das Leben, sich dem Kriegsende zuneigend

Das Schicksal des Sohnes dieser Magd und dem Knecht

Die Zukunft des Schlossergesellen

Der Wandernde an der Wegkreuzung

Atomkraftwerkskatastrophe Tschernobyl (UdSSR)

Technische Verwendung der Quantenmechanik

Biologisch-chemische Experimente

Atomarer Super-GAU in Fukushima (Japan)

Erkenntnisse der »Kritischen Theorie der Frankfurter Schule«

Die »Arbeiterklasse« in der EDV-Welt

Der Freitag für die Zukunft mit der Natur

Eiszeit durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg

Handeln, zu welchem Zweck?

Danke

Literaturquellenverzeichnis

Weitere Veröffentlichungen

Vorwort

Tochter und Sohn saßen eine Zeitlang ruhig, in sich versunken an ihren Tischen. Malten eifrig in farbenträchtigen Tönen Bilder. Dann kam Bewegung in die beiden, und sie tänzelten in das Wohnzimmer hinüber, wo sich ihre Eltern aufhielten. Die Kinder blickten zu Mama und Papa mit etwas spöttisch lausbubenhaftem Gesichtsausdruck. Dann überraschten sie ihre Eltern:

»Schaut mal her! Wir haben zwei schöne Bilder von euch gemalt.«

Beide schauten nun neugierig herüber. Die Mama, mit heller Stimme, meinte: »Das soll ich sein? Das sieht mir mehr wie eine Blume aus, die mit ihren Augen einen anlächelt.«

Der Papa schaute sich das andere Bild an. »Waaas, das kann doch nicht sein? Da sehe ich zwei Tiere. Das eine sieht ja aus wie ein schläfriges Murmeltier. Das andere zierlich klein. Doch einen mit dunkelglänzend, flinken Äuglein anschauend. Dazu in ein wärmendes Fell verpackt.«

»Ja, ja«, meinte der Sohn, »dieses possierliche Tierchen soll einen Siebenschläfer darstellen.«

Nun ja, sein Papa war darüber doch etwas erstaunt.

»So ist es aber«, entgegneten die Kinder. »Das seid ihr zwei. So nehmen wir euch wahr. Verzaubert in Wesen, aus früheren Zeiten herstammend. Doch immer in gemischter Art und Weise.«

Alle lachten darüber. Dachten aber doch über dieses Vergangene nach.

Hinweise

Von Theoretikern verfasst, schon vor Tausenden von Jahren zurückliegend bis gegenwärtig, liegt uns eine hohe Anzahl von Dokumenten vor. Vieles ist literarisch aufgezeigt in historischen Schriften. Diese werden hier aussagend vielfach verwendet. Doch meist hinterfragend, war und ist dieses menschliche Verhalten nun etwas »Gutes« oder doch etwas »Böses«? Immer wieder wird darin erwähnt, dass dieses vergangene, auch in uns gegenwärtig existierende Lebewesen wieder wirksam wird. Erscheinend als das zur »Vernunft Befähigte«, »Das Triebhafte«. Das Zurückliegende als das »Kollektive Bewusstsein«. Aber auch das Dunkle als das »Sogenannte Böse«.

Folgend dazu werden nun einige dieser Erkenntnisse aufgezeigt:

Philosophen des »Historisch-Dialektischen Materialismus« kamen zur Erkenntnis, dass das Dasein das Bewusstsein bestimmt. Doch immer auf dem gesellschaftlich ökonomischen Fundament aufbauend entwickelt sich deren Kultur, Sozialstruktur, sowie auch die Art und Weise der menschlichen Handlungen. Diese umfasse die Gesamtheit der sinnlichen/rationalen Widerspiegelungsformen sowie den Bereich der menschlichen Emotionen und des Willens; das bedeutet die gesamte psychische Tätigkeit des Menschen (n. Lit. 3, 1. Bd., S. 224 f – Stichwörter: Bewusstheit, Bewusstsein).

Sigmund Freud erkannte, auch wenn die Menschen fähig sind zu begreifen, die elementaren, naturbedingten Triebe in diesen: Den Selbst-, Fortpflanzungs-, dann, schockiert über den 1. Weltkrieg, den Todestrieb, später auch bezeichnet als Destruktionstrieb. Diese verlangen ihre Befriedigung. Gelingt das nicht, so komme es rein zu deren Verdrängung, niemals zur Auslöschung (vgl. Lit. 9‘, S. 19). Die Ersatzbefriedigung, auch der Destruktion kann sich in Aggressions-, Gewalt-Herrschaftsverhalten widerspiegeln. Dieses erklärte S. Freud nicht explizit. Doch kann man es daraus schlussfolgern.

Alfred Adler zeigte auf, dass durch soziale Ablehnung die psychischen Vorgänge, wie Machtstreben zum Beispiel, sich in der Person manifestieren können. Seelische Vorgänge somit im Zusammenhang »mit der sozialen Gemeinschaft« auftreten (n. Lit. 11‘, S. 73 ff.).

C. G. Jung, ein Psychotherapeut, sprach davon, dass sich fortbestehend von Generation zu Generation das Zurückliegende als »kollektives Unbewusste«, ein Urbild, immer wieder in der Persönlichkeitsstruktur der Nachkommenden zeige. Er bezeichnete dies, zwar kompliziert formuliert, als Archetypus (n. Lit. 9‘, S. 26).

Von später lebenden Theoretikern auch so als differenziertes System bezeichnet, aus dem seine Form und deren elementaren Erscheinungen genauer erkennbar beschrieben werden können. Benannt als »Systemtheorie«. Diese Erkenntnisse gingen vor allem daraus hervor, da man feststellen musste, dass nicht, wie die vorher genannten Philosophen aussagten, generell aus einer weiter komplexeren aufgebauten ökonomischen Basis eine gesellschaftliche besser Lebensexistenz für die Menschen daraus entwachse. Bewiesen dadurch, dass aufgrund revolutionärer Umwälzungen meist menschenrechtsverachtende politische Zustände eintraten (vgl. Lit. 1a, S. 481, Begriffserklärungen: System, -dynamik, -theorie).

Kritisch gegenüber diesem vorher Genanntem standen die Theoretiker des »Kritischen Rationalismus«. Namentlich genannt seien hier nur einige von ihnen: Hans Albert, Raimund Popper, Max Weber. Der Letztgenannte bejahte zwar auch die grundlegende Bedeutung des Produktionsfaktors in den Gesellschaftssystemen. Doch hob dieser anders erkennend hervor, dass mit einer einhergehenden Technisierung in der Industrieproduktion gleichzeitig sich »die Fähigkeit des Begreifens bei den Menschen erweitert«. Die Menschen werden sich ihres Daseins dadurch immer bewusster. Die Verbesserung ihres Daseins kann somit nicht rein aus einer »siegreichen Revolution der Proletarierklasse« gelingen. Auch wenn deren Fundament eine andere Qualität hervorbringt. Die Werte des Lebens weiterzuentwickeln, benötige deswegen »transformierend« ein Vorhandensein der »freien Diskursionsethik«, des politisch-sittlichen Handelns. Auch so zu bezeichnen, dass es generell eine Meinungsfreiheit grundrechtlich geben muss. M. Weber verlangte dieses auch allgemein im industriellen Produktionsprozess (vgl. Lit. 42, S. 219 ff.).

Mehrere Theoretiker der »Kritischen Theorie« (Frankfurter Schule) kamen zur Erkenntnis, dass jede Staatsdogmatik, die keine Änderung verbunden mit Kritik zulässt, den Kern einer Einzelherrschaft, Diktatur, in sich trage. Nur eine offene Ideologie, Doktrin, habe den Keim eines Fortschrittes in sich. So heißt es dazu von Jürgen Habermas: »Jede gültige Norm muss der Bedingung genügen, dass Folgen und Nebenwirkungen, die sich aus ihrer allgemeinen Befolgung für die Befriedigung der Interessen jedes Einzelnen […] ergeben, von allen Betroffenen zwangslos akzeptiert werden können.« Das Postulat der Möglichkeit einer Realisierung sei die »Theorie des kommunikativen Handelns« (n. Lit. 42, S. 192 f).

All diese genannten Thesen, so kann man bestimmt schlussfolgern, werden sich wohl dann, so ab 1970, führende Politiker zu Herzen genommen haben. Mit den Plänen, doch »mehr Demokratie zu wagen«, und dann auch mit dem Versuch »einer friedlichen Koexistenz unter den Kalten Kriegern« wollte man dem »Prinzip der Hoffnung« zu deren Verwirklichung eine Brücke bauen. Vor allem einige regierende Politiker der SPD betraten diesen Pfad. Gaben sich zur Versöhnung die Hände mit ihren »Klassengegnern«. Auch mit dem Gedanken, durch Annäherung gesellschaftlich einen Wandel zum Besseren zu erreichen. Sie beschrieben dies mit dem Satz: »Wandel durch Verhandeln.« Namentlich zu nennen sind dazu die Bundeskanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt (vgl. Lit. 3‘, S. 124 f).

Ob dieser politische Weg letztendlich etwas dazu beitragen konnte, für die Menschen ein besseres Dasein zu ermöglichen, wird sich am Ende der weiter nun geschilderten Familienschicksale zeigen.

In sich selbst einkehrend, zurückverfolgend was geschehen ist, entstanden so in ihm seine Einschätzungen daraus.

Allgemeines Nachdenken

Nun beginnt die Suche danach, was vorher Erwähntes in den Menschenschicksalen sich widerspiegeln könnte.

Dies hier sind Erzählungen von Familienmitgliedern aus dem Zurückliegenden. Meist interessiert darüber, von wem sie abstammen mögen, welche Nachfahren sie möglicherweise sein könnten. Was könnte von diesem Gestern in ihnen noch wirksam sein? Beginnend am Anfang dieser, wie sie benannt wird, »Menschlichen Urgesellschaft«. Das muss so geschätzt vor einer Million Jahren seinen Anfang genommen haben. Vertieft und ergänzt, aber ohne Berichte hinterlassend, durch die nachfolgenden Generationen. Vieles, was gewesen ist, wurde sicherlich aus unterschiedlichen Motiven von diesen auch in Art und Weise verändert dargestellt. Spätere Archäologen konnten diese Fundstücke nur rein deutungsweise beschreiben, für was sie gebraucht oder auch verwendet worden waren (alles vgl. Lit. 4‘, Bd. 5, S. 7 f). Um auch bei anderen die Spannung zu erhöhen, was so diese Urzeitwesen »in ihren pulsierenden Adern« archetypisches in sich schon mittrugen, wurde vielleicht auch manches hinzugefügt.

Doch immerhin, all das, was gewesen ist, verschwand nicht, wurde weitergereicht bis ins Gegenwärtige.

»Vergangen, vorbei, aber niemals vergessen …« Das Vergangene sei in uns als Schmerz oder auch Hoffnung, heißt es sprichwörtlich.

Literarisch ist alles so aufgebaut, dass es mit historischen Ereignissen und deren menschlichen Handlungen verknüpft wird. Dazu immer wieder hinweisend, auch erklärend mit den Aussagen von Philosophen, Historikern, Propheten und anderen weisen Menschen, sogenannten Schamanen, Esoterikern.

Wie von vielen erzählt, die schon längst nicht mehr unter uns weilen, wurde immer wieder der Beginn gesucht, wie dieses – häufig für andere schwer nachvollziehbar – sich fortgepflanzt hat.

Man kann auch immer wieder eine emotionale Fassungslosigkeit anderer vernehmen über bestimmte Verhaltensweisen von Menschen, wie etwa ihrem Drang, herrschen zu wollen, Mächtigste zu sein. Auch dieses, wie immer und immer berichtet, doch schwer zu Fassende, dass es immer wieder zu Kriegen komme. So wird meist, aus ideologischen Interessen, eine Seite als Kriegsverursacher bezeichnet. Doch dessen Gegner ist dann meist derjenige, dem man seine volle Solidarität bekundet.

Ja, weshalb denn das?

Immer wieder wunderte man sich, dass die Menschen zwar auch als Produkte der Natur entstanden sind, doch, sich unterscheidend von anderen, eine den meisten Lebewesen konträre Verhaltensart aufzeigen.

Tiere wie auch Menschen töten, vernichten, verwerten, um selbst ihr Dasein zu erhalten. Doch die meisten der Tiere handeln entsprechend, wie man sagt »instinktgesteuert«. Dass sie dazu ein anderes Leben auslöschen, ist für sie nicht begreifbar und nachzuvollziehen. Doch dem Menschen in seiner komplexeren biologischen Entwicklung ist es bewusst, dass er dadurch anderes, sogar nicht wiederbringbares Leben vernichten kann. Durch sein Begreifen versteht er, was ein Anfang und ein Ende bedeutend in sich birgt. Auch dass diese entscheidende Zäsur durch sein Handeln sogar sich vollzieht.

Mit ihrem Wissen erkannten diese auch, dass es eine Unzahl anderer Lebewesen gibt, die sich rein pflanzlich, somit ihresgleichen nicht tötend, ernähren. Sie existieren in friedfertiger Art und Weise. Rivalisieren zwar auch zum Zwecke ihres Selbsterhalts untereinander. Zerstören, vernichten auch zu ihrer Sättigung die Naturprodukte. Doch ihre Ernährung war rein vegetarisch.

Somit liegt prinzipiell, um zu existieren, immer ein Moment irgendeiner Vernichtung anderer vor. Der Unterschied menschlichen Verhaltens dazu kann aber damit aufgezeigt werden, dass dieser weiß, dass er anderes Leben, um es sich einzuverleiben, zerstört. Alle anderen Lebewesen sind dazu nicht befähigt. Das macht aus ihm, wie es bezeichnet wird, eine Art Lebewesen, welches seine Handlungen wissentlich begreift.

Erwähnenswert scheint auch zu sein, dass einige dieser tierischen Pflanzenverwerter die Nähe zu den Menschen nicht scheuten. Ihren Fluchtinstinkt ablegten. Bei den Menschen blieben. Sie ließen sich von diesen, wie es genannt wird, »domestizieren«. Doch die Menschen ahmten die Lebensart dieser friedfertigen Tiere nicht nach. Töteten weiter, verwerteten diese. Nahmen von diesen Tieren beispielzeigend nicht an, dass man auf reiner vegetarischer Basis sein Leben auch gut erhalten kann.

Hier beginnt schon das kritische Hinterfragen vieler der hier ihre Lebensschicksale Erzählenden. Warum lebten, auch nachahmend, die Menschen nicht ausschließlich von pflanzlicher Kost, so wie diese Tierarten? War es für deren Lebensexistenz denn notwendig, das Fleisch der Tiere verwerten zu müssen? Durch ihr Begreifen müssten die Menschen verstanden haben, dass das Töten nicht ohne Vernichtung anderer geschehen kann! Doch es geschah weiterführend noch Schlimmeres unter ihnen. Sie gingen dazu über, ausgerüstet mit ihren erfundenen Werkzeugen, gebrauchend als Tötungsgegenstände, Waffen, andere zu überfallen. Gewalt, Raub, Zerstörungen, Gefangennehmen ihresgleichen zu verüben. Mutmaßlich von der Erkenntnis geleitet, mit dieser Vorgehensweise ihre eigene Lebensexistenz besser sichern zu können. Dann auch später, mit gezielter Absicht, sich gleichstellend wie göttlich Unsterbliche, als die alles Beherrschenden sich zu glorifizieren. Dieses eigentümlich menschliche Streben existiert bis in die Gegenwart hinein, wird auch in der Zukunft weiterhin mit Sicherheit gegeben sein.

Ist diese menschliche Art und Weise zu erklären?

Die Erkenntnisse, dass es historisch »Ausbeuter und gegensätzlich Ausgebeutete (Klassenantagonismus)« gibt, aber auch triebbedingt »Eros sowie Destruktion (Selbsterhaltung)« in den Handlungen der Menschen wirksam seien, war für die Erhöhung menschlicher Erkenntnisse sehr ausschlaggebend.

Doch weitere Forscher gaben sich damit nicht zufrieden:

S. Freuds ehemaliger Schüler, dann nachfolgender Psychoanalytiker, C. G. Jung, der diese Annahme einer allgemein Triebstruktur zwar ebenfalls betonte, unterteilte differenziert das Verhalten der Menschen in extravertierte beziehungsweise introvertierte Persönlichkeitstypen. Schlussfolgerte daraus, dass bei ersteren eine Neigung bestehe, in ihrem Verhalten aggressiv sich verwirklichen zu wollen (vgl. Lit. 9‘, S. 26 f).

Da diese Merkmale aber nicht generell bei allen auftreten, allgemein seien, nannte er gegenteilig, zu S. Freuds Darstellung eines Todestriebes (Destruktion), dass doch merkwürdigerweise viele Menschen sich anpassend, unterordnend zeigten. Das sei schon irgendwie ein Widerspruch, triebbedingt sich zu realisieren. Eine klärende Antwort darauf versuchte er mit der Aussage, dass damit deren »unterdrückte Aggression« subjektiv selbstzerstörend innerlich gegen sich selbst ausgerichtet werde. Auch ein anderer Psychoanalytiker, Alfred Adler, war der Ansicht, falls der Einzelne eine zu starke Ablehnung erfahre, könne es verknüpfend damit zu einem Geltungsstreben, somit auch nach angestrebter Machterfüllung kommen. Falls dieses erfolglos bliebe, dann könnte dieses durch Unterordnung kompensiert sein.

So wollte er auch den Nachweis erbringen, dass in den subjektiv-psychischen Vorgängen schon ein Zusammenhang durch soziale Beeinflussung der Person mit ausschlaggebend sei. Er kreierte dazu bezeichnend die Begriffe extravertiert und introvertiert. Beide können sich auch vermischen (vgl. Lit. 10‘, S. 71 f u. Lit. 1a, S. 12).

Ein zeitlich folgender Theoretiker, Erich Fromm, der diese Erkenntnisse übernehmend fortführte, erklärte, mit seinen beruflichen Erfahrungen als Psychiater, diese Phänomene entsprechend.

Rein empirisch waren diese Beschreibungen aber nicht generell vollständig zu beweisen. Auch bei zahlenmäßig hoher hypothetischer Befragung blieb deren Auswertung lückenhaft. Methodisch kausal-empirisch forschende Theoretiker bezweifelten deren Verifizierbarkeit und dessen Richtigkeitswert.

Es wurde daraus eine alternative »Differenzielle System-Psychologie« entwickelt. Methodisch ähnlich den Naturwissenschaften, empirisch nach dem Ursachen-Wirkungsprinzip strukturiert (vgl. Lit. 6a, S. 7 ff.; auch Lit. 9‘, S. 29 f).

Nach Meinungen dieser drei vorher genannten Theoretiker waren deren Erkenntnisse aber doch dafür ausschlaggebend, dass man akzeptieren musste, dass eine »triebdynamische Veranlagung« in den Menschen wirkt, die danach drängt, »befriedigt zu werden«. Den Beweis, dass dieses auch nun bei den Herrschern, Machthabern, Gottesgleichen sicherlich in ihren Triebbedürfnissen selbstverwirklichend zum Ausdruck komme, war explizit nicht beweisbar.

Doch sind diese exemplarisch, entsprechender menschlicher Handlungen, konkret immer wieder eine Tatsache. Man kann sie entsprechend interpretierend, doch als etwas wirksam Vorhandenes deuten.

Doch ist dabei weiter mit zu berücksichtigen, dass die Menschen, trotz ihrer aufgezeigten naturbedingten Triebdynamik, auch »begreifen könnend«, bewusst entscheidend zur willentlichen Handlung genauso fähig sind. Sehr beeindruckend hatten Philosophen in ihren Abhandlungen aufgezeigt, dass die Spezies Mensch »durch sein Begreifen zwar ein zur Vernunft begabtes Wesen sei«, doch auch mit seiner Begabung dazu, nicht generell von einer reinen Vernunft geleitet werde.

Konrad Lorenz, ein Zoologe und Psychologe, kam in seinen Forschungen über die Veranlagung von Lebewesen zu dem Ergebnis, dass dieses »sogenannte Böse«, wie er es nannte, trotz komplexer biologischer Weiterentwicklung naturbedingt im Menschen, vergleichend anderer Tiere, faktisch auch wirke. So bezeichnete er dieses als Aggressions-, sogar Macht- und Herrschertrieb (vgl. Lit. 8‘, Vorwort).

Doch irgendwie waren das alles keine voll zufriedenstellenden Erklärungen, die ein definitiv allgemeines Erscheinungsbild allgemeingültig definieren konnte.

Andere erkannten dem diametral, dass dieses »sogenannte Böse« gekoppelt sei mit dem historisch gewachsenen, realen gesellschaftlichen »Dasein« der Menschen, welches auch ihr Verhalten, einbezogen das triebbedingte, gefühlsmäßige bestimme. So argumentieren mehrere philosophisch ausgerichtete Theoretiker. Auch E. Fromm als Psychoanalytiker war davon überzeugt und versuchte verbindend mit entsprechenden Erklärungen einen menschlichen Verhaltenskodex zu erarbeiten. Dessen Erkenntnisse wurden fundamental begründet, dass das Da-Sein (gesellschaftlicher Zustände) das Bewusst-Sein des Menschen präge und es nicht umgekehrt sei. Damit vollzog er einen verbindenden Brückenschlag zur materialistischen Philosophie, vor allem zu Karl Marx und Friedrich Engels (vgl. Lit. 6aa, S. 29 ff.).

Doch mit all dem sich nicht zufriedengebend, suchten andere, mehr ausgerichtet nach den kausalen Erkenntnismethoden aus der Physik, empirisch, durch Beobachtung und statistischer Auswertungen von Befragungen, nach allgemeingültigen Ergebnissen über Eigenschafts- und Verhaltensmerkmalen bei den Menschen. Man nahm damit nicht mehr, da empirisch nicht belegbar, die Triebstruktur zur Grundlage menschlicher Eigenschaften, sondern deren allgemein erkannten Persönlichkeitsmerkmale. Vor allem Forscher aus den USA kamen damit zu beweisbaren exakteren Ergebnissen. Sie nahmen als Grundlage in der Einzelerscheinung ein System an und legten daraus die Form und deren Elemente fest. Das ergibt sich aus der Untersuchung eines »Problems« in der Zerlegung seiner »verschiedenen Einzelerscheinungen« (vgl. Lit. 9‘, S. 5 ff.).

Auch vorher schon brachte der Russe Petrowitsch Pawlow den Beweis, dass durch einen Einfluss, ausgelöst durch einen Reiz (hier Lichtreiz), es generell zu einer Wirkung (Konditionierung) im Körper zur Auslösung eines Bedürfnisses (hier Nahrungsaufnahme) komme. An Hunden konnte er nachweisen, dass bei einem permanent erfahrbaren Lichtreiz sich symptomatisch im Stoffwechsel eine Speichelausschüttung erhöht und das Tier dadurch sein Bedürfnis nach einer Sättigung mit einer Nahrungsaufnahme gleichsetzt. Später wurde sogar erkannt, dass durch biologisch vorhandene Abläufe im Gehirn der Einzelne den Drang in sich habe, bestimmte Handlungen ohne eigene Überlegungen, Entscheidungen, somit »neuronal gezwungen werde, diese zu vollziehen«. So sprach man davon, dass ein veranlagter Mörder, getrieben durch seine Hirnfunktion, seine Tat nicht schuldhaft und überlegt begehe, sondern innerlich dazu getrieben werde. Das erkannte unter anderem ein amerikanischer Neurologe, Frederic Skinner (alles nach o. g. ders. Literatur 9‘). Somit war nachweisbar, eingeschlossen auch die Triebbefriedigung, dass durch biophysikalische Vorgänge im Gehirn sich ein bestimmtes Verhaltensmuster entwickelt. Man wollte damit den Beweis erbringen, dass sogenannte »Transmitterabläufe« dazu führen, dass der Einzelne sich zielgesteuert fühlt und sein Verhalten dadurch sogar gelenkt werden kann. Ein Mensch wird beispielhaft zum Totschläger, da er biophysikalisch so gesteuert werde. Ein Mensch wird durch seine ausgeschütteten Botenstoffe im Gehirn so gesteuert, auch als Beispiel annehmend, um alle anderen führen zu müssen und Machthaber, Stärkster, Bester zu sein, so könnte man daraus schlussfolgern.

Vieles wurde immer wieder exakt nachgewiesen, aufgeschrieben und darüber berichtet. Doch es gab keine wirkliche Beantwortung. Die Zweifel vieler, trotz letztgenannter Erforschungen, blieben damit bestehen.

Immer wieder fragten sich viele, warum in der Vergangenheit, aber auch gegenwärtig, dieses von den Menschen ausgehende Machtstreben, Gewaltpotential, sich immer wieder realisiere. So auch durch Diktatoren, Einzelherrscher, Abermillionen getöteter Menschen in verheerenden Kriegen.

Woraus viel ertragenes Leid entstand und ganze Kulturen vernichtet wurden. Sogar gegenwärtig mit der atomaren Waffentechnik durch den »Knopfdruck eines einzelnen Mächtigen« alles Leben vernichtet werden kann. Auch aktuell der kriegerische Überfall des Machthabers Wladimir Putin mit seiner Armee auf das souveräne Nachbarland, die Ukraine. Auch hier, einschätzend dieser Kriegsgegner, haben beide die Zielrichtung in sich, den einen gegenüber dem anderen in einer Machtausdehnung zu überflügeln. Die ganz große Gefahr der Möglichkeit einer vollkommeneren Auslöschung des Lebens auf der Erde ist aber darin gegeben, dass beide Seiten diktieren können, mit einem Knopfdruck ihre alles vernichtenden Atomraketen abzufeuern.

Alternativ, durch seine Begabung zur Vernunft, könnte der Einzelne auch entscheiden, dass er sein einzelnes Streben nach Macht, Weltherrscher zu sein, aufgeben, löschen könnte. Er ist ja vom Wesentlichen her begabt, sich »vernünftig motiviert« entscheiden zu können. Es wäre doch für ihn machbar, so motiviert zu sein, dass er sich grundlegend, dieses Gewaltvolle vollkommen verdrängend, für eine friedliche, im »Miteinander« lebende menschliche Gemeinschaft festlegen könnte.

Damit herleitend zurückblickend, muss es doch auch ähnliche friedfertige Zustände, etwas ideell klingend, ein fürsorgendes Miteinander gegeben haben. Die Menschen, schon als Begreifende, hatten diesen Weg doch betreten und mussten dazu in der Lage gewesen sein, den anderen mit zu berücksichtigen. So wird es beispielsweise in Geschichtsbüchern häufig dargelegt, dass in der Zeit der Sammler und Jäger alles Erworbene gemeinsam aufgeteilt wurde. Es soll weder Anführer noch Untertanen, folglich keinen Kampf untereinander gegeben haben. Diesen Beschreibungen fehlen aber doch die empirischen Nachweise; sie können somit nur in Möglichkeitsform beschrieben werden.

Doch paradox dazu, soweit man zurückblickt, gab und gibt es permanent Gewalt, Kriege, Vernichtungen, Unterwerfungen, Ausbeutung, Herrscher und Beherrschte.

Umschreibend wird dazu erklärt, dass Einzelne rein aus ökonomisch-politischer Zielsetzung Kriege führen, wenn sie dazu die Macht haben (vgl. Lit. 6a, S. 16 f).

Doch die Versuche einer Überwindung dessen blühten wie Blumen im Frühling immer wieder auf. Fortschreitend, sicherlich auch mit ihrem höher entwickelten Bewusstsein, verbreitete sich unter den Menschen immer von Neuem ein Handeln, sogar ein Kämpfen, zur Erreichung eines doch möglichen friedfertigen Miteinanders, »einer gerechteren Welt«. Doch immer im Wechselspiel, einmal siegend, dann auf der Verliererseite sich wiederfindend. Auch erscheinend als Idee, als ideelles Phänomen. Immer aufrüttelnd zu einem Besseren, dann doch wieder scheiternd. Beispielhaft historisch dazu, dass es mit dem Sozialismus keine Ausbeutung anderer Menschen, doch ein gerechtes Miteinander geben muss. Doch was war das Ergebnis? Es entstand eine Einzelherrschaft, eine Diktatur.

Ob alternativ dieses jemals doch erreicht wird?

Wer weiß, wer weiß!

Es muss aber auch das weitverbreitete Verhaltensmuster der zustimmenden Unterordnung, sogar deren Begeisterung vieler Menschen hier in Erwägung gezogen werden. Anpassung den Machthabern gegenüber ist immer wieder geschehen, und es vollzieht sich sogar gegenwärtig, dass diese motiviert sind, »ihren Führern bedingungslos zu folgen«. Was wird wohl der Auslöser dieser weit verbreiteten Vertrauensbasis sein?

Sicherlich eine gut ankommende lobende Berichterstattung über die Pläne und Handeln ihres Staatsführers. Mit der Verwendung von Massenmedien ist dieses sehr gut zu machen. Aber auch, dass es für viele spürbar erreichbar erscheint, durch dessen Politik eine breite Daseinsabsicherung zu erhalten. So heißt es ja im Volksmund treffend: »Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.«

Notwendig dazu ist eine gezielt gelenkte ideologische Überzeugung mit der wirkenden Akzeptanz und auch Prämierung durch angemessene Respektierung der herrschenden Staatsdoktrin.

Die Menschen vor Ur-Urzeiten

Es gibt nichts direkt Beweisbares. Nur diese Überreste von Knochenfunden, mit denen man nachweislich erklärt, dass alles, was den Menschen werden ließ, so vor, wie neuerdings beschrieben wird, sieben Millionen Jahren begonnen haben muss (vgl. Zeitungsartikel Berliner Morgenpost, 22.03.2008, »Wie der Mensch laufen lernte.«).

Die Fähigkeit, aufrecht sich fortzubewegen. Das Greifen mit den nun freien Armen und Händen. Das Begreifen! In der Folge, dank ihres Überlebens in der Natur, erlernten diese Lebewesen, notwendig zu ihrer Existenz, zu sammeln und auch zu jagen. Dazu benutzten sie sogar schon umherliegende Gegenstände als ihre Werkzeuge. Wie Steine und Stöcke. Sie begriffen auch, dass sie nicht als Einzelne, sondern nur gemeinsam eine Chance zum Überleben hatten. Zu ihrer Selbsterhaltung bildeten sie Gruppen. Genannt auch Horden. In von sich gebenden Lauten verstanden sie es auch, sich untereinander zu verständigen.

Dann erlernten sie nicht nur, dass man beim Jagen zum eigenen Lebenserhalt die Tiere töten musste, sondern sie auch zu domestizieren. Man konnte sie einfangen, zähmen. Mit der Zeit gewöhnten sie sich an diese aufrecht gehenden Wesen. Dazu waren sie in ihrer Nahrungsverwertung reine Vegetarier. Sie hatten vieles an sich, was die Menschen für ihre Lebensexistenz gut verwerten konnten. Doch die Menschen nahmen ihre Friedfertigkeit nicht als ihr Vorbild an. Sie töteten weiterhin. Vernichteten, um dann ihr Fleisch, ihren Körper zu verzehren.

Diese nun, wie man sie nennt, domestizierten Tiere vermehrten sich in ihrer Anzahl sehr stark. Genannt auch Herden. Sie zogen gewöhnlich dorthin, wo sie ausreichenden Pflanzenwuchs fanden, um satt zu werden. Die Menschen passten sich ihren Wanderungen an. Zogen mit den Tieren. Blieben bei diesen eine Zeit. Bauten dazu vorübergehend ihre Behausungen, Zelte auf. Sie bezeichnete man als Nichtsesshafte oder auch als umherziehende Nomaden.

Nun könnte man, angeglichen an das Verhalten der Tiere, daraus schlussfolgern, dass diese Nomaden ein friedfertiges Dasein führten. Gleich diesen Tierherden, die nur, um satt zu werden, auf der Suche nach den für sie günstigsten pflanzlichen Futterplätzen umherzogen.

Doch seltsam, diese Menschen behielten doch, anders als diese Pflanzenverzehrer, in sich eine Neigung. Mit ihren angefertigten Gegenständen, Werkzeugen, hatten sie auch in Erfahrung gebracht, dass diese zum Töten anderer Lebewesen gut zu gebrauchen waren.

Ja, und dann vollzog sich auch noch, dass man seinesgleichen damit umbringen konnte. Sogar all das, was der Getötete besessen hatte, nun sich zu Eigen machen konnte. Sogar seine schwächeren Angehörigen gefangen nahm und diese verschleppte, damit sie in der Sippe der siegesreichen Krieger bestimmte Arbeiten oder Dienste zu verrichten hatten. Damit zeigten diese Menschen, dass sie nicht rein friedfertige Lebewesen gleich diesen Tierherden waren. Sondern bei ihnen ein gewaltanwendendes Verhalten ausgeprägt war.

Es wurde weiter entfacht, dass in der Gruppe, Horde, es einer oder auch mehrere erreichten, deren Anführer, sogar Herrscher, Beherrscher zu werden.

In späterer Zeit, als die Menschen durch die Weiterentwicklung ihres Wissensstandes vieles, was um sie herum geschah, hinterfragten, wurde vieles darüber verfasst, immer der Frage nachgehend, ob der Mensch nun von Natur aus diese Gewaltentfaltung generell in sich trage.

Ganze Bibliotheken wurden mit diesen Schriften bereichert. Doch man erreichte keine endgültige Erkenntnis. Man wird es sicherlich nie genau herausfinden können.

Auch auf dem asiatischen Kontinent müssen diese Nomaden in den schier endlosen Grassteppen, mit ihren meist Schafs- und Ziegenherden, auch schon vor 5.000 Jahren umhergestreift sein. Mittlerweile hatten diese auch erreicht, größere Tiere, wie Pferde, einzufangen. Sie sogar so zu zähmen, um sie zum Reiten benutzen zu können. In Horden zusammenlebend zogen sie, ihre Wohnzelte auf- und abbauend, zusammen mit ihren Tierherden von einem Futterplatz zum nächsten.

Entsprechend dieser Lebensweise entwickelten sie weiter ausbauend verbal einen Verständigungsaustausch. Sie betrieben noch keinen Tauschhandel untereinander. Der Ackerbau und Pflanzenanbau war ihnen auch noch fremd. Ihre ökonomische Grundlage war die Herdenbetreuung ihrer Tiere.

So wird es auch in einem Geschichtsbuch beschrieben: Hier werden sie schon als Hunnen benannt, waren reine nomadisierende Volksstämme. Hirten, aber auch Krieger. Lebten in Jurten, runden Filzhütten. Auch ihre Führer, die Khans, hatten keine feste Residenz. Bei ihren Raubzügen, meist in Richtung Osten, wurden sie von den chinesischen Kriegsheeren, etwa 100 bis 10 v. Chr., besiegt (vgl. Lit. 5‘, S. 351).

Doch wie es heißt, führten die einzelnen »Stämme«, obwohl sie Nomaden waren, Raubzüge gegen andere durch. Wendeten Gewalt an. Töteten und raubten sogar. Sie waren somit nicht mehr friedfertig.

In ihrem Glauben mystisch eingestellt, gab es überall die nicht begreifbaren Geisterwesen. Die Informationen dieser vermittelten einigen Stammesmitgliedern, die sich überzeugend darstellten, mit diesen nichtfassbaren Geistern und Dämonen verbunden zu sein. Um ihr Glück, Wohlergehen oder Unglück zu deuten, gab es unter ihnen jene Götterboten, welche zu dem Nichtbegreifbaren einen Kontakt erreicht hatten.

Sie besaßen die Eingebung, mit denen in Verbindung zu treten, um dann den anderen kundzutun, was in ihrem Verhalten wichtig sei, um diese Götter für ihr Dasein gnädig, wohlwollend zu stimmen. »Deren weissagende Blicke war die Verbundenheit mit dem Unendlichen des Gewölbten über ihnen, von dem dann auch der Regen für das Gedeihen der Graslandschaften, dem Futter für ihre Tierherden gesendet wurde. Doch nur dann, wenn sie die Gebote ihres Priesters, ihrer Boten der Götter oder Schamanen befolgen würden.«

Diese wurden häufig als ihre Führer akzeptiert. Auch die Stärksten und bei der Jagd und ihren Raubzügen Mutigsten wurden gewürdigt, anerkennend meist als ihre Anführer, die sich als die von den Geistern Gesandten darstellten. In Gesängen und Tänzen, auch schon untermauert mit Trommelschlägen, umrundeten sie eine Feuerstelle, gaben den anderen ihre erhaltenen Botschaften der Nichtfassbaren wieder. Meist so darlegend, dass die Horden-Mitglieder sich ihren Weissagungen unterzuordnen hatten. Damit erreichten diese eine gesonderte Rolle in der Gruppe. Vieles von dem, was sie voraussagten, orakelten, traf dann auch seltsamerweise zu.

Ging der Tag zu Ende, dann trafen sie, nun auch genannt Hirten, in ihren Zelten, Jurten, ein. Die Frauen, ausübend in der Mutter- und Versorgerrolle, hatten die Aufgabe der Zubereitung ihrer Mahlzeiten. Auch bestand schon die Fähigkeit, dass man zur Fertigstellung des Essens eine Feuerstelle benutzte. Die große Kinderschar und auch die anderen verlangten, meist jammernd, nach etwas Essbarem. Wollten ihren quälenden Hunger stillen. Die Männer, Väter, wurden mehr und mehr die Oberhäupter im Zusammenleben der Horden. Dass damit auch die Unterdrückung der Frauen einsetzte, kann man wegen der fehlenden Quellennachweise nicht definitiv festlegen.

Doch das umliegende Land in Besitz zu nehmen, sein Eigentum zu nennen, daran bestand bei diesen Nomaden kein Interesse. Die Steppe, das Erdreich, der Himmel, das sei alles »Ataman«, das von den Menschen nicht zu Erreichende. So zelebrierten, besangen es ihre Priesterführer.

»Nicht Blut und Boden, sondern die gemeinsamen Interessen, der Schutz gegen Naturgewalten, die feindliche Stämme«, schweißten diese Horden und immer größer werdenden Stämme, genannt Sippen, zusammen (alles beschrieben n. Lit. 1‘, S. 133).

Doch nachts musste man wachsam sein, damit sie nicht von feindlichen Gruppen ausgeraubt, getötet wurden. Diese Gewaltanwendungen verbreiteten sich immer mehr.

Es geschah nun an einem dieser Tage. Die Dunkelheit senkte sich schon über das Land. Auch türmten sich am fernen Horizont grauschwarze Wolkenberge auf.

Die Hunnen kommen

Nun geht es weiter mit dem, was vollständig beweisbar zu sein scheint.

Dann vernahm man es. Doch es kam kein Gewitter auf. Ein Dröhnen, Heranrauschen von Reiterscharen mit ihren bewaffneten Kriegern umzingelte das Lager der Nomaden-Horde. Sie drohten damit, alle niederzumachen, sollten sie Widerstand leisten. Befahlen den Bewohnern, dass alle jungen Männer heraustreten und sich auf dem Platz in einer Reihe aufstellen sollten. Dem kamen auch die meisten nach.

Es stiegen einige Bewaffnete von ihren kleinwüchsigen Pferden herunter. Begutachteten die Jünglinge und befahlen den Ausgewählten, auf die Pferde zu steigen. Dann ritten sie mit diesen davon. Alles hatte sich sehr schnell zugetragen. Die Frauen und Mütter fingen an zu jammern, vor Schmerz zu weinen, zu schreien. Warfen sich auf die Erde und bewarfen ihr Haar mit Staub. Die Männer schauten betreten und machtlos zu. Die Sonne spiegelte sich bleich in ihrem Abendschein.

Die Gefangengenommenen wurden im schnellen Galopp zu einem Sammellager der Krieger gebracht. Man legte ihnen Handfesseln an und brachte sie zur Nachtruhe in ein großes Rundzelt, auch Jurte genannt. Am anderen Morgen, nach dem Wecken, nahm man ihnen die Fesseln ab, und sie erhielten ein prächtig schmeckendes Frühstück und dazu die Milch von einer Pferdestute. Das kam bei den meisten von ihnen gut an.

Dann begann für sie die Zeit, aus ihnen starke, kampfbereite Krieger zu formen. Sie seien die Auserwählten für den Ruhm eines von den Götzen auf die Erde gesandten Boten, ihres Khans. Ihm sei aufgetragen worden, in allen Himmelsrichtungen der Mächtigste zu werden. In den Krieg zu ziehen. Ihn zum mächtigsten Herrscher unter dem Himmel zu machen (vgl. Lit. 1‘, S. 133).

Das erfüllte sie mit Stolz. Auch wurde ihnen verkündet, auf den Eroberungszügen große Beute an Sachen, Vieh und Menschen machen zu können. So erlernten sie nun mit großem Eifer das Reiten, Kämpfen, zu plündern, zu morden.

Bald beherrschten diese auf ihren flinken Pferden, sich mit ihren bestiefelten Füßen stützend in den von ihnen erfundenen Steigbügeln, im vollen Galopp ihre Bogenpfeile abzuschießen. Zur Kampferprobung mit ihren kurzen Schwertern wurden ihnen Gefangene vorgeführt, denen sie im schnellen Ritt die Köpfe abschlagen, sie enthaupten mussten.

So züchtete man sie zu furchtlosen Kriegern heran. Sie erlernten auch, im Ritt auf ihren Pferden zu schlafen und ihre Nahrung zu sich zu nehmen. Es wird erzählt, dass sie Klumpen rohen Fleisches zum Verzehr erhielten. Um es weicher zu machen, legte sie es unter ihre Sättel und quetschten es so lange, bis es genießbar war. Es war für die meisten ein abenteuerliches Dasein und vielversprechender, als in der Grassteppe ihre Tierherden zu betreuen.

Ja, und dann kam der Tag, an dem sie in endlos erscheinenden Reiterkolonnen aufbrachen. Gen Osten, um im Kampf für ihren Khan, König, weitere Länder zu erobern. Es ging gegen die chinesischen Völkerschaften. Doch die dortigen Herrscher hatten vorausahnend zu ihrer Verteidigung gegen mögliche Eindringlinge angefangen, ihr Reich mit einer Schutzmauer zu umgeben. Waren dazu gegen die Raubzüge dieser Steppenkrieger gut mit einem eigenen Kriegsheer zur Abwehr gewappnet. Immer wieder kam es zu großen Schlachten, meist ohne feststehenden Sieger. Aber doch bezahlt mit einem hohen Blutzoll an Menschenleben. Das zog sich über einige Jahrhunderte dahin. Die Kriegsbeute der hunnischen Angreifer fiel deswegen sehr dürftig aus.

Auch in späterer Zeit ließen chinesische Herrscher zum Schutze gegen die nomadischen Heerscharen aus den asiatischen Steppen weiter ein monumentales Bauwerk, eine Tausende von Kilometern lange Schutzmauer, ausbauen. Diese zu überwinden, um die Verteidiger zu vernichten, gelang den feindlichen Reiterheeren somit nicht. Mit hohen Verlusten zogen sie sich erstmals zurück in ihre angestammten Gebiete. Diese kriegerischen Niederlagen vollzogen sich etwa in den Jahren 30 bis 10 vor Christi Geburt.

Dann wurde unter ihnen ein neuer König, Khan, auserkoren. Dieser hatte wiederum die ihm vom Himmel verkündete Vision, mächtigster Herrscher, der Unterwerfung und Befriedung aller Völker der vier Himmelrichtungen zu sein. Dazu rüstete er, wie schon seine Vorgänger, ein riesiges Reiterheer auf.