Frühpädagogik - Ludwig Liegle - E-Book

Frühpädagogik E-Book

Ludwig Liegle

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  • Herausgeber: Kohlhammer
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Der Ausbau der öffentlichen Kleinkind- und Vorschulerziehung hat derzeit Hochkonjunktur. Vor allem Studierenden, aber auch schon in der Praxis tätigen Fachkräften bietet dieser Band Orientierungswissen zu grundlegenden Fragen der Frühpädagogik und klärt gleichzeitig die hier verwendeten Grundbegriffe. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei ein dialogischer Ansatz: Betreuung, Erziehung und Bildung werden aufgefasst als Aspekte eines kommunikativen Geschehens, das von den Eltern bzw. Fachkräften und den Kindern in ihren wechselseitigen Beziehungen und dem gemeinsamen Bezug auf Welten der Bildung hervorgebracht und gestaltet wird. Dieser Ansatz wird an ausgewählten Beispielen als Grundlage einer dialogisch orientierten beziehungspädagogischen Praxis in Familien und in Tageseinrichtungen für Kinder vorgestellt. Von überschaubarem Umfang fügt der Band Grundbegriffe, pädagogische Ansätze und schließlich das pädagogische Geschehen zu einem stimmigen Gesamtbild und bietet so einen kleinen Grundriss der Frühpädagogik.

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Seitenzahl: 232

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Der Ausbau der öffentlichen Kleinkind- und Vorschulerziehung hat derzeit Hochkonjunktur. Vor allem Studierenden, aber auch schon in der Praxis tätigen Fachkräften bietet dieser Band Orientierungswissen zu grundlegenden Fragen der Frühpädagogik und klärt gleichzeitig die hier verwendeten Grundbegriffe. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei ein dialogischer Ansatz: Betreuung, Erziehung und Bildung werden aufgefasst als Aspekte eines kommunikativen Geschehens, das von den Eltern bzw. Fachkräften und den Kindern in ihren wechselseitigen Beziehungen und dem gemeinsamen Bezug auf Welten der Bildung hervorgebracht und gestaltet wird. Dieser Ansatz wird an ausgewählten Beispielen als Grundlage einer dialogisch orientierten beziehungspädagogischen Praxis in Familien und in Tageseinrichtungen für Kinder vorgestellt. Von überschaubarem Umfang fügt der Band Grundbegriffe, pädagogische Ansätze und schließlich das pädagogische Geschehen zu einem stimmigen Gesamtbild und bietet so einen kleinen Grundriss der Frühpädagogik.

Ludwig Liegle war Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen.

Ludwig Liegle

Frühpädagogik

Erziehung und Bildung kleiner Kinder - Ein dialogischer Ansatz

Verlag W. Kohlhammer

Dem Freund und Vordenker Andreas Flitner gewidmet

Alle Rechte vorbehalten © 2013 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlagmotiv: © istockphoto: Matka Wariatka Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-17-022480-3

E-Book-Formate

pdf:

epub:

978-3-17-027610-9

mobi:

978-3-17-027611-6

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Kindheit zwischen biologischer und kultureller Evolution: Die „kulturelle Natur“ der menschlichen Entwicklung

1.1 Kindheit – ein Ergebnis der biologischen Evolution

1.2 Von der biologischen zur kulturellen Evolution: Institutionalisierung der Erziehung

1.3 Innere Widersprüche der Institutionalisierung der Erziehung: Entdeckung und Kolonialisierung der Kindheit

1.4 Innere Widersprüche der Erziehungs- und Betreuungspolitik: Investitionen in das künftige Humanvermögen und/oder Durchsetzung der Rechte der jeweils gegenwärtig lebenden Kinder

1.5 Innere Widersprüche der Erziehung: Die Kindheitspädagogin als Advokatin der Kinderrechte und als Repräsentantin von Kultur und Gesellschaft

1.6 Eine These: Mit Fröbels pädagogischer Theorie und Programmatik und mit dem Kindergarten setzt weltweit die Kinderrechtsbewegung ein

1.7 Kindheitsgestalten – historisch-gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt

1.8 Vom anthropologischen Dual (Anlage – Umwelt) zur anthropologischen Trias: Kinder als „Werk“ der Natur, der Gesellschaft und ihrer selbst

2 Erziehung in Beziehungen: Grundbegriffe der Pädagogik der frühen Kindheit in der Perspektive eines Lebenslauf begleitenden Beziehungsgeschehens

2.1 Entwicklung im Lebensverlauf – Ausgangspunkt und Voraussetzung sowie Ziel und Ergebnis von Erziehung

2.2 Erziehung

2.3 Betreuung

2.4 Bildung bzw. Lernen; „Spielendes Lernen“ in der Frühpädagogik

2.5 Zusammenhänge zwischen Erziehung und Bildung bzw. Lernen: Erziehung als Aufforderung zur Bildung/zum Lernen

2.6 Sozialisation

2.7 Zusammenhänge zwischen Sozialisation und Erziehung: Umgang mit sozialer Ungleichheit und kultureller Differenz

3 Zwischen den Generationen: Facetten der erzieherischen/sozialisatorischen Beziehungen

3.1 Generationenbeziehungen – der wichtigste soziale Kontext des Lebenslauf begleitenden Beziehungsgeschehens

3.2 Das Konzept der Generation

3.3 Generationenlernen im Kontext des Erziehungssystems der Gesellschaft

3.4 In den Prozessen der Vermittlung und Aneignung wird Kultur re-produziert bzw. neu erschaffen

3.5 Machtverhältnisse und der lebensgeschichtliche Lernprozess im Umgang mit Macht

3.6 Generationenbeziehungen sind durch ein Machtgefälle, aber auch durch Wechselseitigkeit gekennzeichnet

3.7 Ambivalenz in Generationenbeziehungen und der lebensgeschichtliche Lernprozess im Umgang mit Ambivalenz

3.8 „Bindung“ – ein transaktionales Beziehungsgeschehen am Anfang des Lebenslaufs

3.9 Historisch-gesellschaftliche und kulturelle Kontextbedingungen für die Wahrnehmung und Gestaltung erzieherischer Beziehungen

3.10 Erziehung und Bildung als dialogisches Geschehen: Die Kategorie des „Zwischen“

4 Institutionalisierung von Betreuung und Erziehung: Kinder im Schnittfeld von Familie und Tageseinrichtung

4.1 Familienkindheit und elterliche Erziehung

4.2 Die Kindertageseinrichtung als sozialer Ort der Erziehung, Betreuung und Bildung

4.3 Die Kindertageseinrichtung als sozialer Ort der Kinderkultur und des ko-konstruktiven Lernens

4.4 Familien und Tageseinrichtungen für Kinder: Gemeinsamkeiten – Unterschiede – Wechselwirkung

4.5 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft als gemeinsame Aufgabe von Fachkräften und Eltern

5 Ansatzpunkte einer „Beziehungspädagogik“: Dialogische Erziehung in Familien und in Tageseinrichtungen für Kinder

5.1 Wie Kinder Verantwortlichkeit lernen. Aspekte der moralischen Erziehung

5.2 Perspektiven einer Didaktik der indirekten Erziehung

Literatur

Einleitung

Wer sich heute auf eine Pädagogik der frühen Kindheit einlässt, ist mit einer Reihe von Fragen befasst, unter denen ich die folgenden hervorheben und ihnen auch besondere Aufmerksamkeit schenken möchte:

Wie lässt sich – nach Jahrzehnten des bildungspolitischen Stillstands in Sachen Frühpädagogik – die derzeitige Hochkonjunktur für die Frühpädagogik in Deutschland, aber auch europaweit (EU) und weltweit (OECD, UNESCO) erklären? Verdankt sie sich der Überzeugungskraft pädagogischer Argumente, welche die Rechte, Interessen und Bedürfnisse der Kinder betonen, wie zum Beispiel das Recht auf Bildung

bzw.

auf einen Kitaplatz? Oder ist diese Hochkonjunktur eher auf die Wirkung außerpädagogischer Argumente zurückzuführen, welche betonen, dass Kinder „unsere Zukunft“ sind, dass frühkindliche Bildung zur Sicherung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, der Balance von Familien- und Erwerbstätigkeit und des künftigen Humankapitals notwendig ist und dass der Ausbau von Kitaplätzen zu einer Erhöhung der Geburtenrate beitragen kann? Oder sollten wir davon ausgehen, dass ein breiter gesellschaftlicher Konsens über die Notwendigkeit von Investitionen in den Ausbau und die Qualitätssicherung von frühpädagogischen Angeboten nur dann zustande kommt, wenn pädagogische

und

außerpädagogische Argumente in irgendeiner Form miteinander verbunden werden können und sich nicht wechselseitig ausschließen, sondern ergänzen?

Wenn es denn beim Ausbau der familienergänzenden Früherziehung um die Kinder und ihr Wohl(-befinden) oder Wehe geht, wünscht man sich eine zuverlässige Antwort auf die Frage, wie sich die Teilnahme der Kinder an öffentlicher Erziehung langfristig auf ihre Entwicklung auswirkt. Können wir vertrauen auf die heutzutage in den EU-Ländern vorherrschenden, durch einige Forschungsbefunde gestützten Erwartungen, Hoffnungen und Versprechungen, denen zufolge durchaus positive Wirkungen zu erwarten sind, die insbesondere bei Kindern aus unterprivilegierten, bildungsarmen Familien zu Buche schlagen? Oder sollten wir uns Sorgen machen angesichts der in früheren Zeitperioden vorherrschenden, heutzutage ebenfalls auf einige Forschungsbefunde gestützten Warnungen, denen zufolge überwiegend negative Wirkungen zu erwarten sind? Oder müssen wir damit rechnen, dass es weder ausschließlich positive noch ausschließlich negative Wirkungen gibt, sondern eine in sich widersprüchliche Kombination von Effekten, zum Beispiel – das hat die bislang umfassendste Langzeitstudie (Belsky 2010) gezeigt – die Kombination von positiven Wirkungen in bestimmten Bereichen der Entwicklung (hier: sprachlich-kognitive Entwicklung) mit negativen Wirkungen in anderen Entwicklungsfeldern (hier: sozial-emotionale Entwicklung)?

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