Gerechtigkeit ist manchmal ganz dünnes Eis - Wolfgang Pein - E-Book

Gerechtigkeit ist manchmal ganz dünnes Eis E-Book

Wolfgang Pein

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Beschreibung

Wenn wieder und wieder etwas passiert, was man nun wirklich nicht gebrauchen kann, dann sagt man so manchmal "Du musst auch nicht immer hier schreien!" Manchmal scheint es wie verhext. Wird man vielleicht von "Murphy`s Gesetz" verfolgt? Das sagt doch "...dass alles irgendwem, irgendwann und/oder irgendwo passiert!" Wenn dann auch noch eine himmelschreiende Ungerechtigkeit eintritt - und diese auch noch mehrmals massiv, dann kann man schon der Verzweiflung sehr nahe sein. Den beiden Hauptpersonen in diesem Buch ist dies tatsächlich so passiert. Und die beiden haben erfahren, dass Gerechtigkeit manchmal ganz dünnes Eis ist. Wenn man dann noch völlig unschuldig einer Straftat bezichtigt wird, können Menschen nicht nur selbst Schaden erleiden. Wie weit kann das Schicksal gehen, wie weit oder nah ist die Grenze, um Gerechtigkeit selbst in die Hand zu nehmen?

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Ein Fass läuft über!

Eine Stadt in Norddeutschland

Ein erster Vertrauensverlust

Der zweite Fall

Ein dritter Fall

Fall Nr. 4

Fall 5 - noch zu glauben?

Fall sechs - absoluter Höhepunkt!

Prolog :

„Recht haben und Recht bekommen“, so sagt ein mir im Augenblick unbekannter Verfasser, „ist wohl manchmal Zweierlei!“

Anzunehmen ist, dass dieser Verfasser aus dem Bereich des Justizwesens kommt und vermutlich aus einem anwaltlichen Bereich.

Zugegeben, für die Justiz - deren Sinnbilder ja Waage und die verbundenen Augen der Justitia sind – ist es nicht immer leicht, Ereignisse 100%ig klären zu können, daraus dann noch verständlich Recht zu sprechen, es jedem recht zu machen.

Und dass immer wieder - auch nachträglich betrachtet – scheinbar gerechte Urteile manchmal erst viel später als Unrecht berichtigt werden, ist ebenfalls eine Tatsache, die dann in den Meldungen der Presse ihre Beachtung findet.

Für wen kann so etwas dann schlimmer sein, als für den mit Unrecht gestraften Betroffenen, der zeitweise sehr lange unter einer für ihn bitteren und ungerechten Schuld leiden muss – und manchmal diese Leidenszeit nie aufhört.

Ein Fass läuft über!

Jetzt war es schon wieder passiert! Mehrfach war Leopold in so eine grübelnde Lage geraten. Wenn man zurück dachte, dann war es jetzt bereits der 6. Fall – ein sechster Fall von bitterer Ungerechtigkeit, die ihm oder einem Familien-Angehörigen widerfahren war.

Zwischen diesen Dingen war manchmal ein jahrelanger Abstand, aber das machte die Sache im Augenblick für ihn auch nicht besser.

Als vor einigen Monaten dieser sechste Fall eintraf, hatte er noch den Kopf geschüttelt. Was war aus solch einem harmlosen Fall geworden?

Was nur ein absoluter Routine-Versicherungs-Fall war, hatte sich zu einem Alptraum entwickelt. Normal wäre das noch nicht so schlimm gewesen, aber da gab es ja noch die „vorherigen“ 5 Vorfälle.

Und nun summierte sich dies alles sehr heftig. Die Gesamtzahl der nun sechs Vorfälle brachte das Fass jetzt zum Überlaufen. Es reicht!

Persönliche Rückfragen an Sachbearbeiter hatten zunächst einen positiven Verlauf gezeichnet - dann trafen immer neue Schreiben ein.

Und wenn aus einer unschuldigen Geschädigten dann eine Beschuldigte in der Familie entsteht, dann ist „Schluss mit lustig“ – und zwar endgültig!

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Eine Stadt in Norddeutschland.

Keine guten Gedanken waren es, als Leopold jetzt in seinem Auto saß. Ärgerlich war sein Blick auf ein großes Gebäude vor ihm gerichtet. Und sein Blick konzentrierte sich auf den Nacht-Briefkasten im Eingang des Gebäudes.

Der große Parkplatz hatte sich geleert, und mit seinem Fahrzeug befanden sich nur noch eine Handvoll weitere dort. Es war bereits dunkel.

Leopold schnaufte ein letztes Mal kräftig - seine Gedanken spielten noch einmal durch:„Soll ich – oder soll ich nicht.“

Dann öffnete er entschlossen die Autotür. Als er zügig auf das Gebäude zuging, hatte er in seinen Händen einen ziemlich dicken Umschlag. Mit grimmigem Blick betrat er die ersten Treppen-Stufen Richtung Eingang, doch mit jeder Stufe wurde er langsamer. Zugleich kämpfte immer noch Zweierlei in ihm: „Soll ich – oder nicht?!“

Leopold hatte jetzt bereits die Hälfte der Stufen grimmig, aber mit Elan hinter sich gebracht.

Es war mehr unbewusst, dass er trotzdem noch einmal stehen blieb und sich nach seinem Auto umsah.

Dann blickte er wieder auf den Umschlag in seiner Hand und wendete sich wieder dem Gebäude zu.

Nach zwei Schritten blieb er erneut stehen

Als er seinen Blick noch einmal in Richtung Parkplatz wendete, bemerkte er einen Streifenwagen, der vor dem von Leopold angestrebten Gebäude vorfuhr, offensichtlich eine Sichtprüfung machte.

Leopold fühlte sich ertappt, drehte sich erneut um, die bereits erklommenen Stufen zum Gebäude jetzt wieder verlassend.

Erneut kamen in Leopold Zweifel auf.

„Soll ich es tun – oder nicht?“

All die Erinnerungen daran schossen ihm durch den Kopf, Erinnerungen daran, aus deren Gründen er jetzt hier stand.

Ein erster Vertrauensverlust

Froh gelaunt waren Elsbeth und Leopold in ihr Auto gestiegen und befanden sich auf der Autobahn – auf der Rückfahrt nach Hause.

Der Urlaub im Südtirol war wieder einmal „Erste Sahne“ gewesen. Froh waren die beiden also nicht, weil der Urlaub jetzt zu Ende war, sondern weil er so unglaublich schön war. Auf die beiden wartete nicht nur ihr gemütliches Zuhause, sondern auch ihr lieber Kater, der sie sicherlich vermisst hat, obwohl die freundliche Nachbarin ihn mit Essen, Trinken und vielen Streicheleinheiten immer sehr gut versorgt.

Die Pension in Norditalien – kurz vor Meran - zeichnete sich nicht nur durch ihre sehr lieben und aufmerksamen Besitzer aus, sondern auch durch ihre hervorragende Lage, weil man in alle Richtungen sehr viel unternehmen kann – von der leichten Wanderung angefangen, bis hoch hinauf auf einen Dreitausender.

Und in diesem Jahr hatte Leopold zusammen mit seinem Freund Karl auch seinen ersten Dreitausender erklommen – genau gesagt die „Hintere-Schöntauf-Spitze“ mit ihren 3325 Metern.

Also – insgesamt waren es so wunderschöne drei Wochen, die noch dadurch ergänzt wurden, dass Elsbeth und Leopold auf ihrem Weg nach Hause noch eine Nacht bei Freunden in Österreich verbrachten.

Das alles lag nun erst einmal schon weit hinter ihnen – aber die Autobahn würde sie noch die nächsten Stunden beschäftigen und ihre volle Aufmerksamkeit erfordern.

Im Autoradio wurde die Musik durch eine Warn-Nachricht unterbrochen:

„Vorsicht - bei Pfaffenhofen gibt es immer wieder mal Stillstand - durch einen Unfall auf der BAB!“

Leopold und Elsbeth in ihrem Astra sahen sich an und ihre Blicke sagten: „Bloß jetzt keinen Stau auf unserer noch langen Heimfahrt!“

Noch ging alles gut – der Verkehr lief. Dann war bald der im Radio durchgesagte Ort in der Nähe. Und jetzt gab es die ersten Bremslichter zu sehen, eine lange Reihe von Bremslichtern.

Zum Glück kam der Verkehr nicht zum Erliegen. Die Schlange setzte sich wieder in Bewegung. So ging es einige Kilometer lang – Stopp bis fast zum Stillstand, dann folgte wieder freie Fahrt.

Höchste Aufmerksamkeit war geboten, so wie es immer bei Fahrten nicht nur auf der Autobahn sein sollte. Leopold sagte gerade: „Hoffentlich haben die anderen Mitstreiter hier auch die Warn-Nachricht gehört und rücken uns nicht zu nahe auf die Pelle!“

Kaum war dieser Satz beendet, stoppte der Verkehr vor ihnen – abrupt, dieses Mal endgültig.

Der Astra kam auf der linken Spur zum stehen – etwa 2 Meter hinter einem BMW. Der Vorgang war wirklich trotz aller Vorsicht so etwas von abrupt, dass hier der Abstand zum vor ihnen stehenden Fahrzeug kürzer war, als es Leopold ansonsten gewohnt und lieb war.

Leopold sah in den Rückspiegel - wie man es instinktiv macht in so einer Situation. „Was macht der nachfolgende Verkehr?“ - eine manchmal lebenswichtige Entscheidung.