Gierig und unersättlich 2 | Erotische Geschichten - Amy Walker - E-Book

Gierig und unersättlich 2 | Erotische Geschichten E-Book

Amy Walker

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 164 Taschenbuchseiten ... Tauchen Sie ein in die Fantasien geiler Frauen: Begleiten Sie die süße Studentin beim Ausleben ihrer Sehnsüchte bei einer Verbindungsorgie, seien Sie dabei, wenn die Reporterin bei ihrer Recherche zur Edelprostituierten wird, die Fremdenführerin dem Sexappeal eines Rockstars erliegt oder die Sklavin sich inmitten eines lustvollen Spiels mit zwei Mastern wiederfindet ... In diesen Geschichten erleben Sie die tabulose Leidenschaft hautnah! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 222

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Impressum:

Gierig und unersättlich 2 | Erotische Geschichten

von Amy Walker

 

Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2022 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © max5799 @ 123RF.com © 4595886 @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750772038

www.blue-panther-books.de

Collegegirls - süß und gierig

»Was machst du hier eigentlich, Shelly?«, frage ich mich, starre in den Spiegel und seufze leise. »Du siehst richtig scheiße aus!«

Und das liegt nicht nur an meinem verwischten Lidstrich, sondern in erster Linie an dem missratenen Abend, den ich hinter mir habe. Dabei habe ich mich richtig auf diese Party gefreut. Ich hatte wirklich das Gefühl, mein soziales Leben würde endlich in Schwung kommen, aber das dachte ich ja auch schon damals, als »Alpha Omicron Pi« – eine internationale Frauenverbindung – mich aufgenommen hatte. Nun scheinen beide Entwicklungen in einer Sackgasse zu enden. Die Partys unserer männlichen Verbindungsbrüder, die ich besucht habe, sind nur aufs Saufen und Aufreißen ausgerichtet, und so richtig zugehörig fühle ich mich zu meiner Schwesternschaft auch nicht. Außer jeder Menge extra Dienste für soziale Zwecke und eine schnarchende Mitbewohnerin hat mir das Ganze nichts gebracht. Für heute bin ich allerdings zu müde, mir weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, wie ich den richtigen Anschluss auf dem riesigen Campus der »Purdue University« in Indiana finde. Verdammt, ich will mich endlich ausleben und Abenteuer erleben – unter anderem natürlich auch sexueller Natur. Aber davon scheine ich nach jüngsten Erkenntnissen weiter entfernt zu sein denn je.

Ich seufze schwer und schnappe mir mein Duschzeug vom Rand des Waschbeckens. Es ist zwar schon nach elf und sicher nicht mehr die übliche Zeit, um sich zu duschen, aber ich habe das dringende Bedürfnis, mir den Mief von der Party vom Körper zu waschen. Scheiß auf diese Partys und alle Typen, die sie nur dazu benutzen, ein Mädchen abzufüllen, um mit möglichst geringem Aufwand an ihr Höschen zu gelangen.

»Mistkerl!«, zische ich und denke dabei an Darren. Seinetwegen stinke ich wie ein Schnapsladen. Das Miese dabei ist, dass ich durchaus vorhatte, mit ihm ins Bett zu gehen, hätte er sich auch nur ein wenig um mich bemüht. Pustekuchen!

Genervt streife ich mir den Bademantel von den Schultern, hänge ihn an einen Haken und stelle mich unter den mittleren der drei Duschköpfe. Das tut gut … Genüsslich lege ich den Kopf in den Nacken, schließe die Augen und lasse die warmen Tropfen an mir hinunterrieseln.

»Oh Shelly!«

Der leise Ausruf schreckt mich auf. Ich blinzle mir das Wasser aus den Augen und bin im nächsten Moment hellwach.

»Ich hatte nicht damit gerechnet, um diese Zeit hier noch jemanden zu treffen.«

»Tut mir leid, ich bin gleich fertig«, entschuldige ich mich, obwohl das eigentlich mein Stockwerk und damit auch mein Badezimmer ist.

Amber hingegen hat, wie die anderen Verbindungsältesten, ihr eigenes kleines Bad, das zu dem Einzelzimmer gehört, das die Verbindungsältesten im obersten Stock bewohnen.

»Schon gut, du musst dich nicht hetzen … Wenn es dir nichts ausmacht …?«, meint sie leichthin, öffnet die Enden ihres flauschigen Bademantels und hängt ihn neben den meinen. »Mein Duschkopf ist kaputt und das Wasser spritzt in alle Richtungen«, erklärt sie grinsend, während sie sich neben mich stellt und das Wasser aufdreht.

»Mm«, brumme ich und wende mich meinem Shampoo zu.

Ich habe keine Ahnung, worüber ich mich mit ihr unterhalten soll. Immerhin ist sie im letzten Jahr, hat also durchaus mehr Campuserfahrung als ich am Anfang meines zweiten Semesters und wurde, soweit ich weiß, dreimal in Folge zum Verbindungsliebling der Schwesternschaft gewählt. Sie ist süß, engagiert, kümmert sich leidenschaftlich als Mentorin um die Studienanfänger, und dennoch ist sie unnahbar. Dass sie jetzt nackt neben mir steht und genüssliche kleine Stöhnlaute von sich gibt, während das warme Wasser über ihren perfekten schlanken Körper rinnt, macht mich irgendwie nervös.

»Shit«, zische ich leise, während ich versuche, die verknoteten Strähnen meiner Fischgrätenzöpfe auseinanderzuzurren. Diese klebrige Wodka-Saft-Mischung, die Darren mir andrehen wollte, und die letztendlich auf mir gelandet ist, hat mein Haar völlig verklebt.

»Kann ich dir helfen?«

Noch ehe ich begreife, steht Amber plötzlich schräg hinter mir und greift nach einem meiner beiden Zöpfe.

»Ähm, danke. Aber das ist nicht nötig.« Befangen nestle ich an meinem Haar herum.

Aber Amber kümmert sich nicht darum und sortiert konzentriert meine dunkelblonden Strähnen. »Du hast schönes Haar«, bemerkt sie beiläufig.

Mir ist klar, dass sie nur Small Talk betreibt, trotzdem fühle ich mich geschmeichelt.

»Danke.« Ich werfe ihr ein Lächeln über die Schulter zu und halte automatisch inne. Ich stehe bestimmt nicht auf Frauen, aber Ambers Anblick haut mich glatt um.

Sie sieht aus wie ein Bondgirl, das gerade aus dem Meer gestiegen ist. Ihr langes schwarzes Haar hat sie streng zurückgestrichen, sodass keine Strähne in ihr ovales Gesicht fällt. Ihre Haut ist makellos, in ihren dichten, langen Wimpern glitzern Wassertropfen. Das Schönste sind jedoch ihre wässrig blauen Augen, die fast durchsichtig wirken. Amber ist einfach eine Schönheit! Ihr nackter Körper ist mir so nah, dass ich automatisch eine Gänsehaut bekomme.

»Ich war auf einer Party. War ziemlich heftig …«, erkläre ich ihr, um meine demolierte Erscheinung zu erklären.

Mein aufwendiges Make-up muss inzwischen völlig verschmiert sein. Himmel, während sie aussieht wie eine exotische Amazone, muss ich wie ein Pandabär aussehen!

Als lese Amber meine Gedanken, lacht sie leise. »Das dachte ich mir schon, so wie du riechst.« Gespielt übertrieben schnuppert sie in meine Richtung und rümpft ihre Stupsnase.

»Oh, nein! Es ist nicht so, wie du denkst!«, sage ich schnell, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Immerhin bin ich erst neunzehn. »Ich habe nicht getrunken. Darren wollte mir Kirschsaft mit Wodka unterjubeln. Als ich ihn zur Rede gestellt habe, ist er davongestürmt und hat mich angerempelt …«

»Dieser Typ wollte dich abfüllen?« Abrupt stoppt Amber ihre Bemühungen an meinem Haar und schaut mir unvermittelt in die Augen.

Ein Schauder durchrinnt mich, als mich ihr blasser Blick so unerwartet trifft.

»Oh, ich kenne solche Typen, und ich garantiere dir, dass er innerhalb von zehn Minuten mit dir fertig gewesen wäre«, ergänzt Amber und widmet sich wieder meinem Zopf, den sie inzwischen zur Hälfte geöffnet hat.

Erstaunt, dass eine süße Person wie sie derart direkte Worte in den Mund nimmt, nicke ich. »Ist dir das auch schon passiert?«

»Mehr als einmal, darum besuche ich derlei Partys nicht mehr«, sagt sie und lächelt gedankenverloren in sich hinein.

Sie kämmt mein geöffnetes Haar mit den Fingern durch und greift nach dem anderen Zopf, den ich inzwischen völlig vergessen habe. Ihre Fingerspitzen streifen meinen Nacken und hinterlassen dort ein nervöses Kribbeln.

»Und was hast du jetzt vor? Ich meine, versuchst du es wieder, bis du vielleicht den einen von zehn Typen gefunden hast, der kein Mistkerl wie dieser Darren ist?«, fragt sie.

»Keine Ahnung«, antworte ich und begreife ernüchtert, dass es um meine Aussichten auf wirklich erotischen Spaß schlecht bestellt ist.

»Ich würde dir davon abraten, wenn du dir eine ganze Menge Frust ersparen willst«, meint Amber, während sie zart über mein Haar und meine Schultern streicht und mich damit völlig irritiert.

Frustriert presse ich die Lippen aufeinander und nicke. »Was für ein Mist!«

Amber kneift nachdenklich die Augenbrauen zusammen und rückt näher an mich heran. »Weißt du, was ich denke?«

Zart streicht sie mit den Fingerspitzen über meinen Arm nach unten und greift an mir vorbei nach meiner Shampoo-Flasche auf der Ablage. Für einen Moment berühren ihre festen Brüste meinen Rücken. Innerlich erschaudere ich und schüttle den Kopf. Meine Stimme ist plötzlich wie erstickt.

»Du bist eine dieser Frauen, die sich während des Studiums so richtig austoben wollen – und damit meine ich nicht, die Beine für besoffene Idioten breitzumachen. Du willst Sex, hingebungsvollen, heißen Sex«, raunt sie mir zu, während sie die fruchtig duftende Haarlotion auf meinen Hinterkopf träufelt.

Etwas Gefährliches liegt in ihrer leisen Tonlage und in ihren Berührungen. Mit gespreizten Fingern reibt sie über meine Kopfhaut und drängt sich enger an meinen Körper. Elektrisiert von dem Gefühl ihrer nackten Haut, lege ich meinen Kopf nach hinten und lasse zu, dass sie mir die Haare wäscht.

»Ich weiß nicht«, stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, um das Ende dieses Gespräches hinauszuzögern und nicht kratzig zu klingen. Davon abgesehen, dass es sich ungewohnt anfühlt, von einer Frau angefasst zu werden, ist es unheimlich heiß, wie sich ihre nackte Haut an die meine schmiegt. Das warme Wasser, das von oben auf uns herabregnet, verstärkt das Wohlgefühl und weckt ein sinnliches Summen in mir. Heimlich schließe ich die Augen und genieße es.

»Komm schon, Shelly, sag es mir. Wir sind doch unter uns … Bist du ein braves oder ein böses Mädchen?«, drängt Amber mich und lässt ihre Hände von meinem Kopf auf meine Schultern gleiten. Abwartend verharrt sie einen Moment und beginnt dann, meinen verspannten Nacken zu massieren.

»Ich bin zwar kein braves Mädchen, aber sicher auch keine Schlampe, die mit einem abgefuckten, betrunkenen Typen ins Bett will. Aber warum soll es nicht ab und zu ein One-Night-Stand sein?«, schnurre ich wohlig.

Dass sie mich mit ihren Fragen und ihren Berührungen an meine sinnlichen Bedürfnisse erinnert, macht mich unglaublich scharf und mein Körper reagiert darauf. Unwillkürlich gebe ich einen genüsslichen Laut von mir.

»Gute Antwort. Warum sollten wir uns mit weniger begnügen, als uns Frauen zustehen sollte?«, meint Amber.

Einfach so gleiten ihre Hände zu meinen Brüsten und verreiben den Schaum, der aus meinen Haaren tropft, auf meiner Haut. Ich kann mir ein wohliges Seufzen nicht verkneifen, als ihre Handflächen in sinnlichen Kreisen über meine aufgerichteten Nippel gleiten. Glitschig und weich verteilt sich die Wärme ihrer Finger auf meinen Brüsten und reizt meine Brustwarzen.

»Wahrscheinlich dachtest du, wie ich damals, das College wäre genau der richtige Ort, um neue Erfahrungen zu sammeln, richtig?«, fährt sie fort.

Langsam verkleinern sich die Kreise und richten ihren Fokus immer mehr auf meine Brustspitzen aus.

»Ja«, keuche ich leise, als sie die Mitte erreicht und die steifen Spitzen zwischen die Finger nimmt. Amber versteht mich, und sie versteht, was ich brauche.

»Oh, ich weiß genau, wie es sich das anfühlt.«

Aufreizend wandert eine ihrer Hände über meine Rippen und legt sich auf meinen Bauch. Ganz tief an meiner Mitte regt sich Begehren.

»Wie sich was anfühlt?«, keuche ich. Eigentlich ist es mir egal, ich will nur noch fühlen.

»Es ist frustrierend, nicht wirklich gesehen zu werden, während man sich danach sehnt, begehrt und verführt zu werden«, sagt sie.

Warm streift Ambers Atem meine Wange und ihre Lippen bewegen sich an meiner Haut. Zentimeter für Zentimeter streichen ihre Fingerspitzen tiefer und gleiten durch mein kurz gestutztes Schamhaar.

»… und es ist ätzend, dabei an Typen zu geraten, die nur mal eben schnell über dich drübersteigen wollen. Dabei wollen wir doch einfach nur eines: richtig geilen Sex.«

»Amber!« Ich schreie leise auf, als ihr Zeigefinger sich unverwandt, wie um die Schärfe ihrer Worte zu unterstreichen, auf meine Klitoris legt. Glühendes Verlangen rast in mir empor, und ich stöhne erregt auf.

»Oh ja, genau so«, raunt Amber mir zu und massiert unnachgiebig meine Klit.

Immer mehr Nässe tritt zwischen meine Schamlippen, je länger Amber mich genüsslich zwischen den Schenkeln streichelt und abwechselnd über meine Brustwarzen reibt. Obwohl ich bis in die Zehenspitzen hinab angespannt bin, dringen ihre Berührungen bis in mein Innerstes und lassen mich vor Verlangen erschaudern. Mein Atem wird lauter und mein Becken passt sich wie von selbst ihren Bewegungen an. Noch nie bin ich so verführt worden – nicht von einem Mann und schon gar nicht von einer Frau. Dass ihre Brüste mich während ihrer ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge am Rücken berühren, beruhigt mich paradoxerweise. Sie genießt es offensichtlich, mit mir zu spielen, aber es scheint sie nicht zu erregen.

»Ich hatte recht: Du liebst es, richtig schön verwöhnt zu werden«, flüstert sie mir zu und lässt ihre Fingerspitzen immer tiefer zwischen meine nassen Falten gleiten.

Zwischen meinen Beinen zieht es heftig. Ihr Handballen reibt über meinen Schamhügel und verstärkt den Druck. Bis ich so feucht bin, dass ihre Finger wie von selbst in mich eindringen.

»Oh ja!« Erregt winde ich mich, um die zarte Reibung zu verstärken.

Unnachgiebig prasselt das warme Wasser auf uns herab, trifft wie kleine Nadelstiche auf meine sensible Haut und verstärkt meine Empfindungen. Alles an mir fühlt sich empfindlich an, als Amber vorsichtig ihre Finger zurückzieht und mit etwas mehr Kraft wieder in mich stößt.

»Oh ja!«, stöhne ich lauter und spreize meine Schenkel.

Es ist schon so unglaublich lange her, dass ich dort fremde Berührungen gespürt habe. Jetzt reagiere ich mit jedem meiner Sinne darauf. Tief in meinem Becken rollt ein Orgasmus heran, während Amber mich fest in ihren Armen hält und mich immer tiefer hinab in ein unfassbar heftiges Verlangen zieht.

Immer wieder bohren sich ihre Finger zwischen meine Schenkel, doch sie hat es nicht eilig. Langsam und kontrolliert schaukelt meine Lust empor, bis jeder Muskel meines Körpers wohlig angespannt ist und sich ein unglaublicher Druck zwischen meinen Beinen aufbaut.

»Oh ja«, keuche ich ein letztes Mal und komme.

Wie ein wohliges Seufzen von ganz tief innen heraus, fluten die erlösenden Spasmen in meiner Vagina meinen angespannten Körper. Mit derselben Ruhe, mit der Amber mich dazu gebracht hat, ziehen meine Muskeln sich gleichmäßig zusammen und entspannen sich wieder. Es ist kein heftig aufwallender Orgasmus, der mich hart und schnell schüttelt, bis ich befriedigt in mich zusammensinke, doch die Ruhe und die Kraft, mit der er wellengleich durch mich hindurchflutet, löscht auf ungewohnte Weise das sehnsüchtige Brennen in meiner Pussy. So langsam, wie er mich erreicht hat, so langsam verebbt er wieder.

Vorsichtig zieht Amber ihre Finger zurück und schlingt ihre Arme um meinen Bauch. Benommen lehne ich mich an ihre Brust und spüre dem wohligen Summen der Befriedigung nach. Es fühlt sich gut an, und ich bin noch nicht bereit, die Augen aufzuschlagen und darüber nachzudenken, was ich da eben zugelassen habe.

»So sollte es sich jedes einzelne Mal anfühlen, findest du nicht auch?«, raunt Amber mir zu und haucht mir einen zarten Kuss auf die Wange.

Ich blinzle verwirrt, als sie verschwindet und mich allein unter dem Wasserstrahl stehen lässt.

»Amber …?« Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Aber ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht einfach so stehen lassen kann.

Ihre Worte haben einen Funken in mir entzündet, der nicht wieder verglühen wird, und ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Doch auf einmal fühle ich mich viel zu nackt, als sie sich ihren Bademantel schnappt und hineinschlüpft.

»Was machst du, wenn du zu keiner Party mehr gehst?«, frage ich, anstatt wissen zu wollen, wie sie zu diesem Vergnügen kommt, das sie mir so eindrücklich beschrieben hat.

»Ganz einfach: Ich veranstalte meine eigenen Feste«, sagt sie und lächelt, als wäre das alles nicht geschehen. Sie hat allerbeste Laune. »Fährst du am Freitag nach Hause?«, will sie anstelle einer Antwort wissen.

Ich nicke verwirrt und taste beiläufig nach meinem eigenen Bademantel. »Wir fahren doch alle zu Thanksgiving nach Hause.«

Das Verbindungshaus soll grundgereinigt werden, deshalb sollten alle bereits am Freitag das Haus räumen. Amber müsste das wissen, schließlich stammt die Ankündigung von ihr und den anderen Anführerinnen der Schwesternschaft. Sie mustert mich nachdenklich. Schnell schlüpfe ich in meinen Bademantel und schlinge den Frotteestoff um meine nackte Haut.

»Eigentlich beginnt die Reinigungsfirma erst am Samstagmorgen mit der Arbeit«, sagt sie.

Als habe ich sie bei etwas Unanständigem ertappt, beißt sie sich auf die Unterlippe und zieht die Schultern nach oben. Sie kann damit aber nicht das verräterische Funkeln in ihren Augen verbergen. Irgendetwas führt sie im Schilde.

»Die Mädels und ich wollten das Haus nur mal wieder für uns haben – eben für eine kleine Party«, erklärt sie mir mit schuldbewusster Stimme, legt ihren Kopf zur Seite und wringt ihre nassen Haare aus. »Nur wir und ein paar Typen, anständige Typen.«

Überrascht, dass sie mir so beiläufig davon erzählt, ziehe ich die Augenbrauen nach oben und warte ab. Amber wirft ihr dunkles Haar über die Schultern, atmet erfrischt durch und blitzt mich fröhlich an.

»Wenn du erst am Samstag fährst, könntest du auch kommen …«, schlägt sie vor.

Damit dreht sie sich um und lässt mich stehen, einfach so, als wäre es keine große Sache, dass sie mich gerade zu einer privaten Party der engen Clique unserer Schwesternschaft eingeladen hat. Einer Party mit Männern … Schon bei dem Gedanken daran, was Amber unter Spaß zu verstehen scheint, beginnt es zwischen meinen Schenkeln erneut zu kribbeln. Genau dort, wo sie mich eben noch berührt hat …

***

Sechs Tage später schwirre ich durchs Zimmer, halte mir ein Teil aus meinem Kleiderschrank nach dem anderen vor dem Spiegel vor und werfe es achtlos aufs Bett meiner Mitbewohnerin. Wie auch der Rest der Hausbewohnerinnen ist Simone bereits für das lange Wochenende nach Hause gefahren. Nur die Clique aus dem oberen Stock und ich sind noch im Haus, und das macht mich verdammt nervös.

Unwillkürlich zuckt mein Blick zu meiner Unterwäscheschublade. Amber hat nicht genauer definiert, welcher Art ihre Party sein wird, doch die Umstände, unter denen sie mich eingeladen hat, sprechen Bände. Eine Pyjamaparty wird das sicher nicht. Dass mir lediglich auf ihre Einladung hin die schmutzigsten Gedanken durch den Kopf gehen, ist völlig verrückt. Sicher wird es hier oder da zu einem heißen Knistern kommen, so wie auf anderen Festen diverser Verbindungen auch, aber Amber wird wohl kaum ein solches unter dem Motto »geiler Sex für die Verbindungschwestern« veranstalten!

Innerlich schüttele ich den Kopf über mich und schnappe mir das eng anliegende, dunkelgraue Strickkleid, das zuletzt auf dem Stapel gelandet ist. Ich mache mir viel zu viele Gedanken. Dennoch prickelt meine Haut, als ich mich der nächsten Auswahl widme und mich der Wäscheschublade zuwende. Zumindest wird es nicht schaden, ein Set der heißeren Sorte auszuwählen … Ich entscheide mich für einen bronzefarbenen BH und den dazu passenden Tanga. Nachdem ich meine Haare zu einer blondwallenden Mähne geföhnt und ein dezentes Augen-Make-up aufgelegt habe, bin ich so weit.

Schon vom Fuß der Treppe aus kann ich die Stimmen und die leise Musik aus dem großen Aufenthaltsraum hören und mein Puls wird schneller. So wie es klingt, sind schon ein paar Leute da. Aufgeregt trete ich durch den offenen Durchgang und halte überrascht inne.

Die Atmosphäre wirkt mehr als gediegen. Das Licht ist gedimmt, im offenen Kamin flackert ein Feuer. In meinem Bauch kribbelt es, denn die jungen Frauen, die ich als meine Verbindungsschwestern kenne, sind allesamt verdammt sexy gekleidet. Wo ich auch hinsehe, blitzen mir Strasssteinchen, hauchdünne Spaghettiträger und Wasserfallausschnitte, sowohl am Rücken als auch am Dekolleté, entgegen. Insgesamt zähle ich grob zwanzig Leute, die Hälfte davon Männer. In meinem Becken steigt ein begehrliches Prickeln auf … und was für Kerle hier anwesend sind!

Ich stehe auf stilvoll gekleidete Männer – und das sind sie hier allesamt, in dunklen Jeans und blütenweißen Hemden oder eher lässigen, eng anliegenden Shirts. Als würden die gedämpften Stimmen, die ich über die klassische Musik hinweg höre, mich magisch anziehen, trete ich mit einem kribbeligen Gefühl im Bauch ein. Es fühlt sich an, als würde ich in eine andere Welt eintauchen, eine, in die ich mit meinem Strickkleid irgendwie nicht so richtig hineinpasse.

»Shelly, da bist du ja endlich!«

Ehe ich zuordnen kann, woher dieses elektrisierte Gefühl in mir stammt, entdeckt Amber mich und kommt auf mich zu. Ihre dunklen Haare hat sie zu einem eleganten Knoten hochgesteckt, der mit den lose herabfallenden Strähnen ihren schlanken Hals betont. Als bemerke sie meine Befangenheit und sei wild entschlossen, sie mir zu nehmen, hakt sie sich fröhlich bei mir unter und zieht mich mit sich.

»Entspann dich, es wirkt nur auf den ersten Blick etwas einschüchternd«, raunt sie mir zu und führt mich zu einem Tisch, auf dem Dekanter mit rotem und weißem Wein und Platten mit Häppchen stehen.

Amber greift nach einer Gabel von den Servierplatten und schlägt ein Weinglas an. Gefühlt alle Augenpaare richten sich auf mich. Mir wird heiß, und über meinen Schultern breitet sich eine Gänsehaut aus. Aber das ist lächerlich … Unauffällig will ich zur Seite treten und mich dem übrigen Publikum anschließen, doch schon ergreift Amber mich wieder am Arm.

»Da wir nun vollständig sind, freue ich mich, euch bei ›Alpha Omicron Pi‹ begrüßen zu dürfen.« Sie wirft ein strahlendes Lächeln in die Runde, das von allen Seiten erwidert wird. »Nachdem seit unserem letzten Beisammensein ein paar von uns den Abschluss gemacht haben, freue ich mich besonders, euch unsere Schwester Shelly als neuen Gast vorstellen zu dürfen.«

Innerlich stöhne ich auf, als sich nun wirklich alle Blicke auf mich richten. Wie peinlich, jetzt auch noch im Mittelpunkt zu stehen! Automatisch verziehe ich die Lippen zu einem steifen Lächeln und suche nach einem Punkt, auf den ich meinen Blick richten kann, bis das hier vorbei ist. Ich finde ihn, aber er wirkt alles andere als beruhigend auf meine plötzlich viel zu angespannten Nerven.

Es ist ein großer Mann, der etwas abseits steht. Meine Nackenhärchen stellen sich bei dem Gefühl auf, von ihm fixiert zu werden.

»Da Shelly sich unter uns noch etwas unsicher fühlen könnte, erwarte ich, dass ihr besonders lieb zu ihr seid und euch ihr gegenüber angemessen benehmt«, fährt Amber fort.

Der Mann bewegt sich, und sein ganzer Körper spannt sich an, als warte er nur darauf, zu mir rüberzukommen und sich mit mir auseinanderzusetzen. Mein Herz schlägt ein paar Takte schneller. So munter, wie Amber weiterplappert, sollte ich mir keine Gedanken darüber machen. Trotzdem höre ich gar nicht mehr richtig hin.

Viel zu sehr beschäftigt mich der Mann mit dem angespannten Blick, der prüfend an mir hinabwandert und von unten nach oben genüsslich über meine langen Beine gleitet. Es wirkt eine Spur zu intensiv, wie er mich durchleuchtet, und ich muss mich beherrschen, den Saum meines Kleides nicht weiter nach unten zu ziehen. Als spüre er meinen inneren Widerstand, stockt er und fixiert die Stelle zwischen meinen Beinen, die mein Rock Gott sei Dank gut verbirgt. Dennoch wird mir unglaublich heiß bei der Frage, was ihm dabei durch den Kopf geht. Der Zug um seinen Mund wirkt hart. An seinem Hals kann ich sehen, wie er schluckt. In meiner Magengrube meldet sich ein unbestimmtes Flattern. Ich habe zwar keine Ahnung, welche Fantasie dieser Kerl gerade in Gedanken mit mir durchlebt, aber mit dieser Party hat es definitiv etwas auf sich.

»Ansonsten bleibt mir jetzt nur noch, euch zu wünschen, was schon der gute alte Martin Luther zu schätzen wusste: genießt den Abend …«, dringt Ambers Stimme wieder in mein Bewusstsein. Sie schnappt sich ihr Weinglas vom Tisch hinter uns und prostet in die Runde. »… mit Wein, Weib und Gesang.«

Mir wird seltsam zumute bei ihren Worten. Der Kerl nickt zustimmend und stimmt in das beifällige Klatschen der anderen ein. Ein nervöses Kribbeln rinnt durch meinen Körper. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er vor allem das Ende von Ambers kleiner Rede begrüßt, denn er lässt mich nicht mehr aus den Augen …

Ich reiße mich von seinem Anblick los und wende mich in schierer Panik Amber zu. »Was …« … zur Hölle ist hier los?, will ich sie fragen, doch sie unterbricht mich und legt besänftigend ihre Hand auf meinen Unterarm.

»Entspann dich, Shelly. Du kannst hier tun und lassen, was du willst, nicht mehr und nicht weniger. Ich rate dir nur, Tom eine Chance zu geben. Er ist ein ausgesprochener Gentleman, wenn du verstehst, was ich meine …« Verschwörerisch nickt sie in die Richtung dieses Mannes, lässt mich stehen und gesellt sich zu den anderen.

»Oh! Mein! Gott!«, murmele ich vor mich hin und meine Knie werden weich. Automatisch halte ich mich an der Tischkante hinter mir fest. Hier geht es um nichts anderes als Sex!

Erst jetzt bemerke ich nach Ambers Ansprache die aufkeimende Unruhe unter den Gästen. Plötzlich scheinen alle auf der Suche zu sein. Worte werden gewechselt und beiläufige Berührungen ausgetauscht. Das erste Paar, Tyra und ein Fremder, nimmt auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten Platz, die aus einer Couchgarnitur und mehreren, paarweise beisammenstehenden Sesseln bestehen. Ohne Umschweife zieht er sie in seine Arme und küsst sie.

Ich will wegsehen, um die surreale Szenerie auszublenden, aber ich bin wie gelähmt.

»Keine Sorge, das hier ist nur am Anfang ein wenig einschüchternd«, sagt eine dunkle Stimme neben mir, wie zu Beginn schon Amber.

Ich zucke trotzdem zusammen, denn ohne nachzusehen, weiß ich bereits, wer plötzlich neben mir steht.

»Ich bin Tom«, stellt er sich vor.

Er klingt locker, dennoch erschaudere ich in seiner unvermittelten Gegenwart.

»Shelly. Aber das weißt du ja bereits«, antworte ich zittrig und kann mich nicht dazu überwinden, ihn anzusehen.

Ein aufgewühltes Zittern breitet sich in mir aus. Plötzlich ist der Raum erfüllt von knisternden Berührungen, und sie werden immer eindeutiger. Hier streifen Lippen wie zufällig über eine Wange, dort streicheln Hände genüsslich langsam über eine Taille. Der Kerl bei Tyra geht richtig ran. Mit beiden Händen streift er ihr die dünnen Träger von den Schultern und lässt seine Lippen über ihre nackte Haut gleiten. Gleich darauf schiebt er ihr Kleid nach oben. Er wird sie nehmen. Hier und jetzt, unter all diesen Leuten …

»Oh nein …« Aufgebracht reiße ich mich los, wirble herum und pralle direkt gegen Tom, den ich völlig verdrängt habe.

»So stürmisch …?«, neckt er mich.

»Nein!« Hastig weiche ich zurück und stoße mit der Hüfte gegen den Tisch. »Fuck!«

Tom ist mir viel zu nah, und es fühlt sich an, als nehme die Hitze seines Körpers mich gefangen. Auch er hat eindeutige Ambitionen – sie gelten mir. Der Gedanke sollte mich abstoßen, stattdessen versetzt er jeden Zentimeter von mir in Aufruhr.

»Dir scheint es hier nicht besonders zu gefallen«, neckt Tom mich und mustert mich eingehend von der Seite.

Mir wird heiß, panisch versuche ich, einen meiner wild durcheinanderwirbelnden Gedanken zu erfassen, aber es sind zu viele.

»Keine Ahnung, ich wusste nur nicht …«, antworte ich schnell, um Tom auf Abstand zu halten, breche aber nach der Hälfte des Satzes ab, als ich sehe, wie Amber mit gleich zwei Männern auf dem Sofa Platz nimmt.

Ohne Umschweife schiebt sich einer der beiden ganz nah an sie heran, während der andere sich zu ihr neigt und sie küsst. Seine Hand gleitet über ihre Schulter und bleibt auf ihrer schmalen Taille liegen. Mit den Lippen berührt der andere ihren Nacken.

Das Zittern in meinem Körper wird heftiger und richtet sich unausweichlich auf meine untere Körperregion.