Halt mich jetzt ganz fest - Elizabeth Lane - E-Book

Halt mich jetzt ganz fest E-Book

Elizabeth Lane

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Beschreibung

Nach einer Bruchlandung irren der Geschäftsmann Jake und die Pilotin Kelly verletzt durch die Wildnis Alaskas. Fast hoffnungslos verloren, finden sie etwas, an das sie beide nicht mehr glaubten: Liebe! Doch würde die auch ihre Rückkehr in die Zivilisation überstehen?

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Seitenzahl: 202

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IMPRESSUM

Halt mich jetzt ganz fest erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 1995 by Elizabeth Lane Originaltitel: „Wild Wings, Wild Heart“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCABand 971 - 1995 by CORA Verlag GmbH, Hamburg Übersetzung: Giséle Bandilla

Umschlagsmotive: Aleshyn Andrei/ Shutterstock

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733787127

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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1. KAPITEL

Später fiel Jake Drummond ein, dass der Himmel grau wie ein Sturmtaucher war und die Meeresbucht perlmuttfarben schimmerte. Er erinnerte sich an fedrige schwarze Schierlingsblüten, den Salzgeschmack des Windes und den Glanz der Kieselsteine, sobald die Wellen an den Strand rollten. Aber im Moment war er mit Wichtigerem beschäftigt.

Die DeHavilland Beaver brummte beim Aufsteigen wie eine riesige Wespe. Der Flugzeugrumpf bebte, als die Schwimmer sich von der Wasseroberfläche lösten und die kleine Maschine knapp über den Baumwipfeln nach oben segelte. Jake hatte sich am Sitzpolster festgeklammert. Er versuchte, sich zu entspannen. Den Start hatte er überlebt, nun musste er es nur noch rechtzeitig nach Juneau schaffen.

Die Pilotin war dunkelhaarig und hübsch und sah so jung aus, dass man ihr kaum eine Fluglizenz zutraute. Jake schwor sich, wenn er das hier überlebte, würde er nie wieder in eine so kleine Maschine steigen.

Das Flugzeug gewann an Höhe und legte sich in eine scharfe Kurve. Unten konnte Jake das Wasser sehen, die zerklüfteten, bewaldeten Inseln, die zackigen vereisten Berge am Horizont. Ein schönes Land, dachte er, aber sich von Shamus und Roger zu diesem Angeltrip in Alaska überreden zu lassen, war ein Fehler gewesen. Sie hatten gemeint, ein bisschen Ablenkung tue ihm gut, denn seit Anns Tod vor neunzehn Monaten hatte er sich nur noch in die Arbeit gestürzt. Aber ohne die Arbeit hatte er das Gefühl, plötzlich im Leeren zu sein, und ihn hatte wieder Verzweiflung gepackt. Die Möglichkeit, mit dem Wasserflugzeug zu den für ihn wichtigen Sea-Mar-Verhandlungen fliegen zu können, erschien ihm wie eine Erlösung.

Die junge Pilotin war konzentriert und bediente alles so routiniert, als fliege sie seit dem Zweiten Weltkrieg. Jake fühlte sich in kompetenten Händen.

Normalerweise bediente sie diese Strecke nicht. Charlie Barnes, der Jake und seine beiden Partner zum Angelcamp geflogen hatte, würde Shamus und Roger Ende der Woche abholen. Jake hatte wegen der Sea-Mar-Konferenz früher weggemusst und war der einzige Passagier in diesem winzigen Viersitzer.

Eine Windböe ließ die Flügel vibrieren. Die Pilotin warf einen prüfenden Blick auf den Kurszeiger. Sie hatte wegen des aufkommenden Wetters den Flug verschieben wollen, aber eine Verzögerung kam für Jake nicht infrage, sonst hätte seine Firma ein wichtiges Geschäft verloren. So hatte sie sich mit einem Schulterzucken gefügt.

Die Maschine kämpfte gegen den Wind. Die Pilotin blieb gelassen. Ihre schmalen Hände am Steuerknüppel reagierten auf jede Böe. Ihr mädchenhaftes Gesicht, das von kinnlangen dunklen Locken gerahmt war, strahlte Ruhe aus. Sie trug Kakihosen, ein weites Flanellhemd und war ohne Make-up. Wie hieß sie noch? Katy? Ach, nein, Kelly. Kelly Ryan.

„Schönes Land!“, sagte er laut durch den Motorenlärm. „Und wunderbares Flugwetter!“

„Freut mich, dass es Ihnen gefällt“, rief sie zurück. „Falls wir es in einem Stück bis Juneau schaffen, können Sie Ihren Enkeln etwas erzählen!“ Sie biss sich bei der nächsten Böe auf die Lippen und versuchte, die Maschine zu stabilisieren.

Tüchtige Person, dachte Jake, der versuchte, seine Angst zu verdrängen.

„Alles in Ordnung?“, fragte sie über dem Lärm.

Jake nickte und lächelte gequält.

Sie flogen über eine Bucht. Kelly flog so tief, dass die Schaumkronen der Wellen deutlich zu sehen waren und ein Fischerboot, das sich bemühte, die windgeschützte Seite der Kupreanof-Insel zu erreichen. Zwanzig vor eins. Kein Grund zur Besorgnis. Noch Zeit genug.

Jake dachte an das Geschäft, das er hoffte, für seine Reederei in Seattle mit Sea-Mar abzuschließen, und das lebenswichtig für seine Firma war. Japaner bemühten sich ebenfalls um den Vertrag. Das bedeutete harte Konkurrenz. Früher hätte Jake so ein Kampf Vergnügen bereitet, nun bedeutete ihm ein Sieg nur noch wenig, da Ann den Triumph nicht teilen würde.

Über einer größeren Insel ging die Beaver tiefer, überflog ein verwittertes Holzhaus und ein angepflocktes Wasserflugzeug. Ein magerer alter Mann schwenkte heftig seine Kappe hinauf zu ihnen.

„Mein Großvater“, rief Kelly. Der alte Mann hatte irgendwie aufgeregt gewirkt. Vielleicht war er wegen des Wetters beunruhigt.

Das da unten musste Admiralty Island sein. Nur eine Handvoll Menschen lebte hier. Die Hänge waren in Nebel gehüllt.

Der Wind pfiff, der Motor dröhnte. Kelly hatte deutlich Mühe, das Flugzeug im Gleichgewicht zu halten. Als sie in dichte graue Wolken tauchten, wurde Jake sich dessen bewusst, dass sie sich nur durch seine Sturheit jetzt in Gefahr befanden!

Auf einmal war der Wind weg. Die Stille hatte etwas Unheimliches. Kelly erstarrte beim Blick auf das Armaturenbrett, dann zog sie den Steuerknüppel hoch und ließ die Beaver steil auf­steigen.

Beim Blick auf das Wolkengebirge unter ihnen zwang Jake sich, tief durchzuatmen. Kein Grund zur Besorgnis, die junge Frau versuchte nur, durch den Sturm zu kommen. Bald würden sie wieder festen Boden unter sich haben. Dann könnte er sich dafür entschuldigen, dass er auf dem Flug bestanden hatte.

Eine Böe traf sie wie ein Faustschlag. Das kleine Flugzeug taumelte wie ein Moskito. Kellys Hände krallten sich um den Steuerknüppel. Jake fühlte sich entsetzlich hilflos, alles hing von der Pilotin ab.

Sie tauchte mit der Beaver wieder in die Wolken. Grauer Nebel wirbelte um sie herum und ließ allen Sinn für die Richtung schwinden. Regen prasselte an die Scheiben.

Der heulende Sturm schüttelte die sich bäumende Maschine. Vielleicht mussten sie beide sterben, dachte Jake. Nun, für ihn war das nicht schlimm, dann wäre wenigstens sein Schmerz um Ann vorüber. Aber am Tod dieser jungen Frau wollte er nicht schuldig sein!

Das Flugzeug schleuderte immer mehr. Gegenstände flogen durch den Raum.

„Der Stabilisator funktioniert nicht!“, schrie Kelly. „Festhalten, wir gehen runter!“

Jake spürte, wie sie steil nach unten gingen. Wie aus der Ferne hörte er, wie Kelly SOS funkte. Er klemmte sich ein Kissen auf den Bauch und krümmte sich nach vorn, um die harte Landung aufzufangen.

Die Luft zischte um sie herum. Jake wunderte sich, wie ruhig er war. Er flüsterte „Ann“, dann spürte er den Aufprall, und alles um ihn herum wurde schwarz.

2. KAPITEL

Das Flugzeug lag in einer Waldsenke, auf einem Bett von Farn und grünem Moos. Der linke Flügel lag abgebrochen fünfzig Meter hinter ihnen. Der rechte hing gerade noch am zerdrückten Rumpf. Von den verdrehten Propellerblättern tropfte der Regen.

Kelly öffnete die Augen. Graues Licht fiel durch das zersplitterte Sicherheitsglas. Der Scheibenwischer war grotesk verbogen. Das einzige Geräusch kam vom Regen, der ans Metall platterte. Bei der Erinnerung an den Sturm stöhnte sie auf. Sie hätte keinesfalls fliegen dürfen, sondern sich gegen die Forderung ihres Passagiers stellen müssen!

Passagier? Der hing neben ihr bewegungslos aus der offenen Tür, nur gehalten durch den Sitzgurt. Hastig löste Kelly ihren Gurt … und verspürte einen scharfen Schmerz. Die Flugzeugseite war wie eine Metallfolie eingedrückt und klemmte ihr linkes Bein ein. Sie versuchte es herauszubekommen, aber der Schmerz war zu groß. Keine Zeit, darüber nachzudenken, ob das Bein gebrochen war. Jake Drummond konnte schwer verletzt sein, innere Blutungen haben oder sogar …

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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