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Nichts vermittelt das Gefühl reiner Lebensfreude und Gesundheit besser als eine dem Felsen entspringende, munter sprudelnde Quelle. Frisches, wohlschmeckendes Wasser gehört zu den wichtigsten Ressourcen unseres Landes und ist das 'Lebensmittel' schlechthin. Jede Quelle ist in einem gewissen Sinn heilig, manche werden aber als heiliger empfunden als andere, weil sich bei ihnen die 'Geister' der Quelle sichtbarer manifestieren. An diesen Stellen wachsen meist große Bäume, Kapellen oder Kirchen wurden um sie herum erbaut. Erstmals sind jene Quellen, die von Einheimischen und Wallfahrern als heilsam und heilig verehrt und benützt werden, genau beschrieben. Der Leser findet über die Tradition der einzelnen Wasserstellen mit ihren Geschichten, Sagen und Heilberichten zu einem Stück Natur zurück.
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Seitenzahl: 296
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ISBN 978-3-99025-258-1
© 2016 Freya Verlag GmbH
Alle Rechte vorbehalten
A-4020 Linz
www.freya.at
Siegrid Hirsch Wolf Ruzicka
»Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser.«Johann Wolfgang von Goethe
Wasser stand als lebensnotwendiges Gut neben der Nutzung im Alltag auch immer im Mittelpunkt kultischer Handlungen und des Brauchtums. Um die meisten der »heiligen« Quellen ranken sich Sagen und Mythen, einige entwickelten sich zu bedeutenden Wallfahrtsorten, andere wurden vergessen.
Die heiligen Quellen innerhalb sakraler Orte, wie es eine Kapelle, eine Kirche oder auch ein bronzezeitlicher Kultplatz sein kann, haben »reifes« Wasser. Ein Wasser ist dann reif, wenn es durch seine eigenen Kräfte und durch den eigenen Druck zutage tritt (artesische Quelle). Reifes Wasser weist einen hohen Anteil kristalliner Strukturen auf. Die Wasserstoff-Brücken (Cluster-Bildung) sind etwa zwanzigmal fester gebunden als in normalem Wasser. Je höher der Reifegrad eines Wassers, umso höher ist der Anteil seiner kristallinen Strukturen (z. B. Maria Schutz und Pottenstein). Reifes Wasser isoliert Keime und verhindert deren Wachstum, dies erklärt auch die fast unbegrenzte Haltbarkeit, die jeder »Abfüller« der heiligen Quelle selbst beobachten kann. Die energetisierende Wirkung eines Wassers nach einer Abfüllung bei Vollmond steigt übrigens um zirka das Zehnfache gegenüber jener an anderen Tagen (z. B. Ollersdorf).
Während das Wasser im Altertum für rituelle Waschungen oder als Orakelmedium benützt wurde, ist später durch Wallfahrt und Gebet der religiöse Charakter erhalten geblieben. Der Mensch beschäftigt sich seit Jahrtausenden mit dem Wasser und die Beobachtung zeigt ihm - Wasser ist nicht gleich Wasser. Was unterscheidet nun die einfache Berg-, Wiesen- oder Brunnenquelle von der Heilquelle oder der heiligen Quelle? Eine Heilquelle ist klar definiert. In ihr befinden sich therapeutisch wirksame Stoffe, die den anderen Wässern fehlen. Warum aber baute man Kirchen und Kapellen bei manchen Quellen und ließ gleichwertige, die daneben austraten, unbeachtet? Vielleicht wurden diese Quellen von Tieren häufiger aufgesucht als andere ( Augenbründl Hirschwang) oder es wuchsen seltene Pflanzen an ihren Rändern. Vielleicht waren den Vorfahren geheimnisvolle Messmethoden bekannt, von denen die Wissenschaft nichts mehr oder noch nichts weiß.
Die Vorstellung, Wasser übertrage Himmelskräfte, ist eine sehr alte. Bei den Priestern der archaischen Muttergöttin löschte die »heilige Quelle« nicht nur den Durst des Körpers, der Materie also, sie versorgte den Geist mit Wissen und trug die Gedanken und Gebete der Menschen zu den Göttern. Im Alten Testament schwebt Gott »über allen Wassern«, bevor er mit seinem Schöpfungswerk beginnt. Im biblischen Quellteich Betesda teilt sich das Göttliche dem Irdischen über das Medium Wasser mit. »Ein Engel des Herrn bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hinabstieg, der wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war« (Joh. 5,2-9). In der indischen Mythologie wird Brahma in seinem goldenen Weltei von Wasser getragen. Die Göttin Aphrodite, die aus dem Schaum des Meeres Geborene, ist ein Symbol für Fruchtbarkeit; in Rom nannte man sie Venus, in Gallien Frigga, in Germanien Freya.
Wasser sorgt für das Gleichgewicht in allen lebendigen Systemen und ist so alltäglich für uns wie die Luft zum Atmen. Es hat viele Wesen und viele Ebenen; Wasser ist eine Quelle der Inspiration. Für Theodor Schwenk, einen von den Lehren Rudolf Steiners geleiteten Wasserforscher, ist Wasser das Medium, mit dem der Mensch Impulse aus der spirituellen Welt empfängt. Viktor Schauberger ist ähnlicher Meinung und spricht dem Wasser eine Art nichtphysikalischer Lebenskraft zu.
Der französische Physiker Jacques Benveniste vertritt heute die These, Wasser habe ein Gedächtnis, vergesse nichts von dem, was es erfahren habe, und fungiere als Informationsüberträger. Seine Forschung erscheint vielen seiner Kollegen noch unglaubwürdig, stößt aber bei Homöopathen auf Beifall, da sie als Erklärungsmodell für die Wirksamkeit hochpotenzierter Arzneien dienen könnte. Als Dr. Bach seine Bach-Blüten entdeckte, verwendete er dazu Wasser aus einer unberührten »heiligen« Quelle. Homöopathen brauchen frisches Quellwasser, um hochwertige Heilmittel aus Pflanzen potenzieren zu können. Wasser aus den heiligen Quellen ist für sich schon ein Wert, es könnte aber zusätzlich zu einer »blauen Apotheke« für uns werden. Zeugnisse darüber findet man zu Hunderten als Votivgaben bei den Quellkirchen oder -kapellen und in den Überlieferungen.
Manche Wasserforscher vermuten eine Art kosmische Energie in heiligen Quellen, vergleichbar dem genetischen Code des Menschen. Ein Tropfen Wasser aus dem Bodensee sieht unter dem Dunkelfeld-Mikroskop ganz anders aus als ein Tropfen aus einem schwedischen See und wiederum ganz anders als ein Tropfen aus der Mineralwasserflasche oder dem Heilwasser. Jedes Wasser hat seinen eigenen Charakter und sein eigenes Muster. Eine Kommunikation zwischen Wasser und Wasser (auch der Mensch besteht zu 70 % aus Wasser) scheint nach den heutigen Erkenntnissen nicht mehr unmöglich, im Gegenteil, sie ist sogar mehr als wahrscheinlich. Hierzu eine Anregung: Wasser ist in der Lage, alle Schwingungen aus seiner Umgebung aufzunehmen, vor allem auch aus seinem Behälter. Das schädliche Schwingungsmuster einer Plastikflasche ist bereits nach ca. 10 Minuten nachweisbar. Bei der guten alten Glasflasche oder dem Tongefäß (das Ausgangsmaterial ist natürlich!) ist nicht mit einer Veränderung der Schwingung zu rechnen.
Nicht alle Quellen, die von alters her als »heilig« oder »heilend« bekannt waren, sind intakt. Manchmal steht nur mehr eine Kapelle oder ein Marterl an dem einstmals hochgehaltenen Ort und die Quelle ist abgeleitet oder versiegt. Manchmal findet man prächtig renovierte Brunnenkapellen und auch sprudelndes Wasser, allerdings mit dem Zusatz »Kein Trinkwasser«. Manche Quellen sind in Vergessenheit geraten und nicht einmal die unmittelbaren Anwohner wissen über sie Bescheid.
Es gibt aber noch eine Vielzahl bezaubernder Stellen, wo heilige Quellen ungehindert fließen dürfen und jeder Mensch sich an ihnen freuen und sie benützen kann. Es sind häufig stille Plätze ohne Rummel, an denen die Harmonie von Stein - Baum - Quelle anzieht und wo man vollkommene Ruhe findet. Es sind aber auch prächtige Wallfahrtskirchen mit regem Besuch, wo das Wasser aus liebevoll renovierten Anlagen fließt. Der Eindruck ist natürlich ein subjektiver, trotzdem sind einige Orte »heiliger« als die anderen. Offene Menschen erfahren hier seelische und geistige Reinigung.
Wir haben jede beschriebene Quelle besucht und ihr Wasser an Ort und Stelle getrunken. Wir haben mitgebrachte Flaschen mit dem Wasser gefüllt und es mit nachhause genommen. Nach zum Teil monatelanger Lagerung schmeckte das Wasser aus den heiligen Quellen noch immer frisch und jung. Das Pendel zeigte bei jeder der Quellen einen Rechtsausschlag, das heißt, die Quellen liefern rechtsdrehendes Wasser, im Gegensatz zum Leitungswasser, das in den meisten Fällen linksdrehend ist. (Rechts- bzw. linksdrehend hat in diesem Zusammenhang nur mit der Ausschlagrichtung des Pendels zu tun.)
Der Autor Paul Schmidt beschreibt in seinem Buch »Steuerplan des menschlichen Körpers« die Schwingungsfrequenzen der einzelnen Organe. Besitzt ein Wasser positive Frequenzen und treten diese mit unseren Körperfrequenzen in Resonanz, so unterstützt uns dieses Wasser, es hilft uns bei unserer Regeneration. Auch dies ist eine Erklärung für »heilige« Wässer. Wohlbefinden und Gesundheit hängen nicht zuletzt von der Qualität des Wassers ab, das wir täglich trinken, mit dem wir unsere Speisen zubereiten und mit dem wir uns waschen. Eines ist uns auf den vielen tausend Kilometern, die wir auf der Suche nach den »Bründln« zurückgelegt haben, klar geworden: So wie jeder Mensch verschieden ist, so ist es auch jedes heilige Wasser. Wenn er es zulässt, wird jeder Mensch »sein« persönliches heiliges Wasser spontan erkennen. Es ist wie ein Ruf, eine Kraft, die anzieht und der man ohne nachzudenken folgt. Immer und immer wieder haben wir davon gehört und es selbst stark empfunden. Das Mysterium kann man nicht erklären.
Trotzdem es so viel Wasser auf der Erde gibt, ist es kostbar. Der scheinbare Wasserüberfluss ist für uns nur beschränkt nutzbar, denn nur 3 % des Planetenwassers besteht aus Süßwasser und auch hiervon ist der größte Teil im ewigen Eis gebunden.
Niemand kann es ignorieren - Wasser ist einzigartig. Nach zwei Jahrtausenden philosophischer und wissenschaftlicher Untersuchungen ist die wichtigste aller Substanzen noch immer von vielen Geheimnissen umgeben. Vielleicht kann man auf dieser Basis akzeptieren (auch wenn man es nicht verstehen kann), warum manche Quellen »besonders« für uns sind; sie entspringen an energiegeladenen Plätzen und transportieren die Kraft der Erde in die Welt; vielleicht sogar durch uns, die wir uns dem jungfräulichen Wasser dankbar nähern. Kehren wir dorthin zurück, wo im ewigen Kreislauf des Wassers wieder alles beginnt - zur Quelle.
Wir wünschen Ihnen dieselbe Freude bei der Entdeckung der heiligen Quellen in unserem schönen Land, die wir erleben durften.
»Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Heilbrunnen.«Jesaja 12,3
Tourist/web Info
Wegbeschreibung
WASSERentnahme
Tel: 02876 258
www.albrechtsberg.at
Krems – Weißenkirchen – Purkersdorf – Els
Quelle frei zugänglich, viel Wasser
Albrechtsberg ist die Heimat von Berühmtheiten, z. B. des Weinpfarrers Hans Denk und des Geologen Tollmann, Autor zweier Aufsehen erregender Bücher und Besitzer des schönen Schlosses. Das Schloss ist mit der Kirche durch einen Gang verbunden. Der Gebäudekomplex bietet einen imposanten Anblick und ist infolge seiner Höhenlage weithin sichtbar. Dieses Schloss und seine verschiedenen Besitzer haben durch Jahrhunderte die Geschichte der Ortschaft und ihrer Bewohner bestimmt. Von den vielen Sehenswürdigkeiten seien zwei erwähnt, ein geologischer Lehrpfad und die berühmte Gudenushöhle in einem Kalkmarmorband des Felsens unterhalb der Burg Hartenstein. Die Fundstücke stammen aus der Zeit vor ca. 70.000 Jahren, als Neandertaler Mammut, Wollnashorn, Wildpferd und Höhlenbär jagten. 130 km markierte Wanderwege führen auf zahlreichen Routen durch die Gemeinde, im Sommer bietet ein Naturteich Abkühlung. Auf den Hängen des Seidenbühels, im Westen der Ortschaft, findet man eine botanische Seltenheit, die sonnenliebende Kuhschelle.
Inmitten des Ortes liegt rechter Hand das Schloss, man fährt an der Mauer entlang bis zum Parkplatz auf der hinteren Seite. Der asphaltierte Weg endet hier und geht in einen feinschottrigen über. Die Straße führt in Richtung Wald. 100 Meter nach dem letzten Häuschen macht der Weg eine Rechtskurve, hier geht man links in den Wald und folgt dem Schild »Augenbrünnl«. Der Ausblick in das weite Land, kurz bevor man den Forst betritt, ist atemberaubend. Nach etwa 7 Minuten Fußmarsch auf einem Waldsteig, der über Wurzeln und Felsen leicht bergab führt, weitet sich der Platz. Von weitem schon hört man die Quelle.
Die Legende stammt aus einer Zeit, als die herrschaftlichen Kalköfen noch in Betrieb waren. Als wieder einmal Kalk gebrannt werden musste, wurden drei Bauern eingeteilt, Wache zu halten. In der Nacht bekamen sie großen Durst. Da der einzige Dorfbrunnen in der Taverne wegen der vorgerückten Stunde nicht mehr zugänglich war, ging einer der Wächter zum Augenbründl, kam jedoch bald darauf mit einem leeren Krug zurück. Er war völlig außer sich, fiel auf sein Angesicht nieder und stammelte unzusammenhängende Worte. Erst am folgenden Tag war er fähig, etwas zu erzählen. Nie mehr wieder, nicht einmal um 1.000 Kronen, würde er nochmals zur Wasserstelle gehen, denn dort habe er einen Geist gesehen. Was ist wirklich geschehen? Vielleicht war der Mann auf Grund seiner Übermüdung in einer Art Trancezustand, der ihn empfänglich für die Wesen anderer Dimensionen machte? Vielleicht hat er das gesehen, was von den Vorfahren Geist der Quelle oder Quellnymphe genannt wurde?
Die Kultdynamik des Platzes ist beachtlich. Die Quelle entspringt im Abhang inmitten tiefen Waldes, über dem Ursprung ist eine Holzhütte erbaut worden. Seltsamerweise ist keine Kapelle entstanden, auch Heilungen sind nicht überliefert, wiewohl das Gewässer im Volksmund immer schon Augenbrünnl hieß. »Mögst immer Labung finden du, an dieser schattenkühlen Stelle, im stillen Wald, an frischer Quelle, der heil’gen Schöpfung weiter Pracht, so wundersam für dich erdacht.« Über ein Holzrohr fließt das Wasser in einen großen Holztrog und von dort über den Waldboden den Abhang hinab zur Krems. Einige Bänke sind aufgestellt, es kommen wenige, aber regelmäßige Besucher. Der Kultgegenstand war früher ein Bildnis der hl. Odilie, einer blinden Herzogstochter, die nach der Taufe (nachdem sie glaubte) ihr Augenlicht zurückerhielt.
Reinstes, feinstes Quellwasser, kühl und belebend und mit extrem hoher Schwingung, sprudelt in hoher Schüttung aus dem Gerinne. Eine Flasche ist in ½ Minute voll, allerdings ist der Transport umfangreicher Gebinde wegen des Waldsteigs etwas beschwerlich. Radiästheten der Region bescheinigen dem Wasser kraftvolle Stärke. Die enthaltene Information könnte Naturliebhaber besonders erfreuen: »Wild und unbezähmbar sein wie die freie Natur.«
Tourist/web Info
Wegbeschreibung
WASSERentnahme
Tel: 02552 22000
www.poysdorf.at
B 7 - Wolkersdorf-Poysdorf
Quelle frei zugänglich, viel Wasser
Altruppersdorf gehört mit seinen etwa 350 Einwohnern zur Großgemeinde Poysdorf mit ihren Weingärten und Kellergassen, selbst bezeichnet man sich als »Sekthochburg« Österreichs. Direkt im kleinen Ort findet man außer Wein viel Korn und große Felder mit Feinschmeckerspargel.
Den Kirchenweg, die erste Gasse rechts an der Kirche vorbei, bis zur Gabelung fahren, hier rechts in den Bäckersteig einbiegen und kurz darauf wiederum rechts in den Grotte-Weg. Am Parkplatz stehen bleiben. Eine Treppe führt zu einer Lichtung am Waldrand. Die Grotte ist jener in Lourdes nachempfunden. Sie ist zwar erst 1908 unter Pfarrer Karl Rasberger gebaut worden, die Quelle war aber schon vorher bekannt - »ein gutes Wasser«, »zum Augenauswaschen«! Die vielen Holzbänke zeigen, hier werden häufig Andachten gehalten und es kommt eine große Anzahl Menschen. So gibt es alljährlich Grottenfeste und regelmäßige Maiandachten.
Die Wasserstelle liegt tiefer als die Andachtsstätte. Stetig rinnt frisches Quellwasser aus dem Berg, es schmeckt prickelnd. An einem Haken hängt - zum Gebrauch bestimmt - ein Glashäferl. Flaschen können sehr schnell befüllt werden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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