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In unseren unsicheren und informations-überladenen Zeiten sind wir Opfer des Relativismus geworden. Bar jeder Orientierung, die sich auf Traditionen und den Einsichten der Alten gründet, hat der HeilsBringer ein leichtes Spiel. Glücklich der, der erahnen kann, was der HeilsBringer neben seinen Versprechungen noch in seinem "Rucksack" bei sich trägt. Tom Matschke belebt in dem 2. Band der Gefährten-Reihe wieder einmal die alltäglichen Besonderheiten auf seine kreative Art und Weise.
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Seitenzahl: 43
Veröffentlichungsjahr: 2025
Alles scheint festgefahren, …
… und wir tun uns schwer, einen Ausweg zu finden. Das ist frustrierend und spannend zugleich, da in dem Prozess der Neufindung die interessanten Erkenntnisse zu Tage treten. Manchmal schleichend und fast unbemerkt und dann wieder explosiv wie ein Vulkanausbruch.
In dieser Phase wird es darauf ankommen, ob wir uns mehr oder weniger Regeln für das Zusammenleben in Freiheit auferlegen. Jede neue Regel führt zwangsweise zur Geburt einer neuen Kontrollfunktion und der inhärenten Gefahr, dass über das Ziel „hinausgeschossen“ wird. Jede gestrichene Regel wird die Freiheitsgrade des Einzelnen erhöhen, jedoch ist die „Furcht vor der Freiheit“ ein nicht zu unterschätzender menschlicher Faktor.
Der Mensch verlangt nach Orientierung – doch das (Über)Angebot an Informationen macht gerade orientierungslos. Ein Heimspiel für Heilsbringer, die ihre Botschaften prägnant zu formulieren wissen. Doch was schleppen diese Heilsbringer unerkannt im Rucksack ihrer Botschaften mit?
Wir sollten weiter gehen, als die kurze Strecke vom Bett zum Trog – wahrscheinlich finden wir auf dem Weg ein paar Fixsterne, die uns die Orientierung geben, die wir für ein redliches und erfülltes Leben brauchen.
Rubikon
Vertrauen
Die Nacht (eine Studie)
Teuflische Geschäfte
Kleine Götter, falsche Engel
Funkenflug
Traumlos
Schwarze Tauben
Tabu
Geliebter Treibsand
Heiteres & Weiteres, I
Schnelle Liebe
Sirup (der Spatz)
Dilemma
Heute!
Narzisst
Wahre Kunst
Zufluchtszelt
Planetare Muse
Rätsel
Schales Bier
Heilsbringer
Heiteres & Weiteres, II
Im Keller
Robbie's Sphäre
Türen
Licht
Erinnerung
These, Antithese, Synthese?
Konform
Sieben Frauen
Sieben Männer
Lebemann
Die Wespe
So spät
Heilige Barbara
Mein gesundes Ich
Mein krankes Ich
Liebe ohne Mängel
Die Kritische Masse des Simplicissimus
Tänzer und Zeugen
Femme Fatale
Zu guter Letzt
Der Rubikon war nur ein kleiner Fluss
Auf dem Weg zum Bürgerkrieg
Er endete schließlich mit Cäsars Todeskuss
Und einem vom Bruderblut tropfenden Sieg
Auf dem Weg der Versuchung, dem Streben nach Macht
Ist der letzte Schritt nur ein kleiner symbolischer Akt
Sein eigenes Gewissen hat man vorher umgebracht
Nur hat man dies selbst-betrügerisch verpackt
Die Würfel sind schon lange vor dem Schritt gefallen
In Gedanken, Worten und in den Taten
Die sich vor Entschlossenheit zusammenballen
Und die Soldaten schärfen bereits die Spaten
Mit denen sie Gräben durch fruchtbare Felder ziehen
Als würden sie sich dort eine Ewigkeit verschanzen
Doch ich seh' sie abends betend auf den Knien
Weil in ihren Köpfen die Albträume tanzen
Der Bruder wird dem Bruder gegenüber stehen
Doch für ihren Herren werden sie sterben
Familien werden ohne Väter zu den Göttern gehen
In ihren Opferhänden nichts als Scherben
Die Toten grüßen die Lebenden nur mit Gestank
In ihren leeren Augen ist alles Göttliche erloschen
Ihre Seelen sind beim Teufel, Gott sei Dank!
Sie haben sich umsonst bis zum Ende gedroschen
Dafür öffnet sich nicht die Himmelstüre
Denn wer den Selbst-Erhaltungs-Trieb verrät
Glaubt nur der Herren falschen Schwüre
Pfeifen die Todesgeschosse, kommt die Erkenntnis zu spät
Vertrauen schenken, Vertrauen geben
Vertrauen nehmen, Vertrauen wagen
Gemeinsam viele Schätze heben
Oder den Mann im Mond anklagen
Denn er hat uns heut' nur Wind und Regen geschenkt
Zu zweit unterm kleinen Regenschirm im Sturm
Habe ich mir den Hals verrenkt
Als wäre ich ein Regenwurm
Beim In-sich-selber-schauen
Habe ich mir die Frage gestellt
Kann ich mir selber auch vertrauen
Oder ist das Urteil über mich bereits gefällt?
Welche meiner schwarzen Lügen,
Wird das Ego-Haus von außen zerstören?
Ich wollte mich nicht betrügen
Doch auch nicht auf mein Gewissen hören
Im Unterdrücken bin ich Meister geworden
Sodass ich nach außen gefestigt wirke
Doch mein Stern kennt keinen Norden
Meine Seele steht wie eine Hänge-Birke
Du schenkst mir dein Vertrauen!
Die Raben verlassen den Tower
Wir werden etwas Neues erbauen
Ohne eine falsch-gesetzte Mauer
Es wird keine neuen Grenzen geben
Und auch keine Selbst-Schussanlagen
Wir werden einen gemeinsamen Mantel weben
Unter dem wir uns immer die Wahrheit sagen
Die Nacht zieht in mich ein
In dem geöffneten Fenster
Spiegelt sich der Mondenschein
Werden meine Träume reflektieren,
Was ich tagsüber vergraben habe,
Oder werde ich mich weltenfern verlieren?
Mein Onkel Richard schloss nie die Augen
Er spürte seine alten Erinnerungen
Wie ein Oktopus an ihm saugen
Krieg, der Wald voller Partisanen
Woher die tödlichen Kugeln kamen
Konnte man nur erahnen
Onkel Richard floh den Schlaf
Schreiend lief er durch die Stadt
Doch die Toten schwiegen leis' und brav
Es ist friedlich, was für ein großes Glück
Selbst ich in meinem vergeblich-täglichem Ringen
Wünsche mir nicht den sinnlosen Krieg zurück
Vielleicht sollten wir unser Leben genießen
Oder es zu mindestens inniglich versuchen
Als am Alltäglichen lamentierend zu verdrießen
Wir müssen selber unsere Zufriedenheit finden
Und uns nicht in falscher Bequemlichkeit
An die Versprechen anderer binden
Vielen Dinge müssen so selbstverständlich werden
Wie die mich umarmende, dunkle Nacht
Dann senkt sich auch der Frieden über die Menschenherden
Ich glaube, die Unschuldigen sind längst ausgestorbenOder haben sich in Teufel's Restaurant als Kellner beworbenBeim Notieren der Bestellungen sehen sie bekannte Gesichter