Hermann von Meyer - Ernst Probst - E-Book

Hermann von Meyer E-Book

Ernst Probst

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der bedeutendste Wirbeltierpaläontologe des 19. Jahrhunderts in Deutschland und vielleicht sogar in Europa steht im Mittelpunkt des E-Books "Hermann von Meyer: Der große Naturforscher aus Frankfurt am Main". Verfasser ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der ab 1977 viele Zeitungsartikel und ab 1986 zahlreiche Bücher über paläontologische Themen schrieb. Viele Sammler und Museen vertrauten Meyer ihre Fossilien zur Untersuchung an. Von 1828 bis 1869 verfasste der Freizeitforscher mehr als 300 Fachpublikationen. Zu den zahlreichen Urzeittieren, denen er einen wissenschaftlichen Namen gab, gehörten die Dinosaurier Plateosaurus und Stenopelix, etliche Flugsaurier, der Urvogel Archaeopteryx, Wildpferde und ein Rüsseltier. Andere Experten benannten insgesamt 37 fossile Pflanzen und Tiere zu Ehren von Meyer. Trotz einer Gehbehinderung besuchte dieser auf eigene Kosten etliche Fundstellen, Sammlungen und Tagungen. Für seine wissenschaftliche Arbeit nahm er kein Geld an. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als "Bundescassen-Controlleur" und "Bundescassier" des "Deutschen Bundestages" in Frankfurt am Main.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 78

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ernst Probst

Hermann von Meyer

Der große Naturforscher aus Frankfurt am Main

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Altsteinzeit. Eine Periode der Steinzeit in Europa vor etwa 1.000.000 bis 10.000 Jahren

Das Protoacheuléen. Eine Kulturstufe der Altsteinzeit vor etwa 1,2 Millionen bis 600.000 Jahren 

Impressum neobooks

Die Altsteinzeit. Eine Periode der Steinzeit in Europa vor etwa 1.000.000 bis 10.000 Jahren

Ernst Probst

Hermann von MeyerDer große Naturforscher aus Frankfurt am Main

Impressum:

Hermann von Meyer

Autor: Ernst Probst

Im See 11, 55246 Mainz-Kostheim

Telefon: 06134/21152

E-Mail: ernst.probst (at) gmx.de

Vorwort

Der bedeutendste Wirbeltierpaläontologe des 19. Jahrhunderts in Deutschland und vielleicht sogar in Europa steht im Mittelpunkt des E-Books „Hermann von Meyer: Der große Naturforscher aus Frankfurt am Main“. Verfasser ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der ab 1977 viele Zeitungsartikel und ab 1986 zahlreiche Bücher über paläontologische Themen schrieb. Viele Sammler und Museen vertrauten Meyer ihre Fossilien zur Untersuchung an. Von 1828 bis 1869 verfasste der Freizeitforscher mehr als 300 Fachpublikationen. Zu den zahlreichen Urzeittieren, denen er einen wissenschaftlichen Namen gab, gehörten die Dinosaurier Plateosaurus und Stenopelix, etliche Flugsaurier, der Urvogel Archaeopteryx, Wildpferde und ein Rüsseltier. Andere Experten benannten insgesamt 37 fossile Pflanzen und Tiere zu Ehren von Meyer. Trotz einer Gehbehinderung besuchte dieser auf eigene Kosten etliche Fundstellen, Sammlungen und Tagungen. Für seine wissenschaftliche Arbeit nahm er kein Geld an. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als „Bundescassen-Controlleur“ und „Bundescassier“ des „Deutschen Bundestages“ in Frankfurt am Main.

Hermann von Meyer

Der große Naturforscher aus Frankfurt am Main

Der Frankfurter Forscher Hermann von Meyer (1801–1869) gilt als der bedeutendste deutsche Wirbeltierpaläontologe des 19. Jahrhunderts. Nicht wenige halten ihn sogar für bedeutender als den französischen Gelehrten Georges Cuvier (1769–1832), der als Begründer der Wirbeltierpaläontologie angesehen wird. Genau genommen war Cuvier kein gebürtiger Franzose. Er wurde nämlich in Montbéliard (Mömpelgard), das damals zu Württemberg gehörte, als Georg Küfer geboren.

Christian Erich Hermann von Meyer – so sein vollständiger Name – kam am 3. September 1801 in Frankfurt am Main zur Welt. Er war das vierte Kind des evangelischen Theologen, Juristen und Politikers Johann Friedrich von Meyer (1772–1849) und dessen Ehefrau Maria Magdalena Franziska, geborene von Zwackh (1780–1849). Wegen einer Bibelübersetzung von 1819 wurde der Vater als „Bibel-Meyer“ bekannt. Er fungierte dreimal (1825, 1839, 1843) jeweils ein Jahr lang als „Älterer Bürgermeister“ der „Freien Stadt Frankfurt“. Der „Ältere Bürgermeister“ hatte den Vorsitz im Senat, war Chef der auswärtigen Beziehungen und des Militärwesens sowie das amtierende Staatsoberhaupt. Der „Jüngere Bürgermeister“ leitete die Polizei, das Zunftwesen und die Bürgerrechtsangelegenheiten und vertrat den „Älteren Bürgermeister“.Die Mutter von Hermann war die Tochter von Franz Xaver von Zwackh auf Holzhausen (1756–1843). Dieser wirkte als königlich-bayerischer Staatsrat und erster Regierungspräsident des bayerischen Rheinkreises in Speyer.

Hermann hatte fünf Geschwister:

Julie Magdalena Catharina Franziska (1796–1883), verheiratet am 12. November 1816 mit Carl Albert Leopold Freiherr von Stengel (1784–1865), Regierungspräsident von Unterfranken (1832), der Pfalz (1832) und Schwaben (1839),

Philipp Anton Guido (1798–1869), Legationsrat, Bevollmächtigter beim Bundestag in Frankfurt am Main, Schriftsteller,

Karl Franz Theobald (1799–1803), der im Kindesalter starb,

Amanda (1803–1887), verheiratet in Frankfurt am Main am 3. Juli 1826 mit Konrad Schanzenbach (1786–1854), Vorstand des Stadtrentamts in München,

Sophie Friederike (1804–1886), verheiratet am 27. Mai 1828 mit Wilhelm Aldefeld (1796–1838), Secretär, Oberpostmeister in Neuwied.

Hermanns Großvater väterlicherseits war der 1758 aus Hildesheim nach Frankfurt am Main eingewanderte Großkaufmann und Inhaber eines Blechwalzwerks, Johann Anton Meyer (1734– 1800). Letzterer wurde 1789 in den Adelsstand erhoben. Hermanns Onkel Heinrich Anton von Meyer (1766–1834) und Johann Georg von Meyer (1765–1838) wurden Anteilseigner der väterlichen Firma. Onkel Johann Georg gründete außerdem ein Bankhaus.

Wegen einer Missbildung, „eine Art von Klumpfüßen“, war Hermann von Geburt an gehbehindert und deshalb von manchen Kinderspielen ausgeschlossen. In Frankfurt am Main besuchte er vom Mai 1808 bis Oktober 1815 das Städtische Gymnasium (Lessing-Gymnasium). Zwei seiner Lehrer – nämlich der Mineraloge Wilhelm Adolph Miltenberg (1776–1824) sowie der Mathematiker und Physiker Johann Heinrich Moritz von Poppe (1776–1854) – begeisterten ihn für Mineralogie und Technologie. Bereits als Gymnasiast betrieb Hermann zusammen mit seinem ein Jahr älteren Freund Friedrich Wöhler (1800–1882), der sich später als Chemiker einen Namen machte, ernsthafte chemische und mineralogische Studien. Die Freunde trafen sich fast täglich und experimentierten ohne Anleitung im Hof des Hauses von Hermanns Eltern.

Früh erwachte in Hermann ein Hang zu mechanischer und naturwissenschaftlicher Beschäftigung. Irgendwann richtete er sich eine Schlosser-, Schreiner- und Dreherwerkstatt ein. Im Zeichnen und Konstruieren mechanischer Arbeiten erlangte er rasch große Fertigkeit. Sein Taschengeld verwendete er fast nur zur Anschaffung von Mineralien, Reagentien und Druckschriften über Chemie und Mineralogie. Anhaltendes Gehen oder Stehen fiel ihm wegen seines Gebrechens schwer.

Über das Leben von Hermann von Meyer hat 1967 der Frankfurter Paläontologe Wolfgang Struve (1924–1997) in seiner Publikation „Zur Geschichte der Paläontologisch-Geologischen Abteilung des Natur-Museums und Forschungs-Institutes Senckenberg“ anschaulich berichtet. Vor allem aus dieser Arbeit stammen die Fakten in dieser Biografie.

1818 arbeitete Meyer in einer Glasfabrik in Kahl, um sich auf das Hüttenwesen vorzubereiten. Aber schon nach einem Jahr gab er diese Stelle wieder auf. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er von 1818 bis 1822 im Bankhaus Gebr. Meyer seines Onkels Johann Georg von Meyer erfolgreich eine Lehre, die ihm aber nicht behagte. Auch in dieser Zeit verlor er sein Interesse an Naturwissenschaft nicht und setzte die chemischen Experimente mit Wöhler fort.

Nach seiner Banklehre studierte Meyer ab Mai 1822 Volkswirtschaft sowie daneben Mineralogie, Chemie, Mathematik und Physik an der Universität Heidelberg. Zu seinen berühmten akademischen Lehrern gehörten der Geologe und Paläontologe Heinrich Georg Bronn (1800–1862), der Mineraloge Karl Cäsar von Leonhard (1779–1860) und der Mineraloge und Pharmakologe Leopold Gmelin (1788–1853). Zwischen 1824 und 1825 studierte Meyer an der von Landshut nach München verlegten Universität Mineralogie. Während seiner Studienjahre in München entwickelte er ein inniges Verhältnis zu den „Bayerischen Staatssammlungen“ und hatte in seiner Freizeit viel Kontakt mit Malern, Bildhauern und Architekten.

Nach seiner Rückkehr aus München zu seinen Eltern lernte Meyer im Juli 1825 den Anatomen, Anthropologen, Paläontologen und Erfinder Theodor von Sömmerring (1755–1830) kennen, der 1817 Gründungsmitglied der „Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft“ („SNG“) in Frankfurt am Main geworden war. Auf Sömmerrings Veranlassung und auf Vorschlag von Dr. Johann Jakob Casimir Buch (1778–1851) von der Direktion wurde Meyer im Sommer 1825 als „wirkliches Mitglied“ in die „SNG“ aufgenommen.

Beim Ordnen der mineralogischen und paläontologischen Sammlungen der „SNG“ begeisterte sich Meyer immer mehr für die Paläontologie. Zum Studium der Osteologie (Knochenlehre) und Paläontologie wurde er durch den fossilen Schädel eines Wisents (Bison priscus) aus dem Rhein von Sandhofen bei Mannheim angeregt. Die Knochenverletzung im Stirnknochen soll durch eine zu Lebzeiten vermutlich durch Menschenhand geführte Waffe entstanden sein. Dank seines Talents und seines Fleißes wurde Meyer bald vom Schüler zum „Meister auf dem Gebiet der Versteinerungskunde“, heißt es.

Ab Sommer 1827 setzte Meyer sein naturwissenschaftliches Studium in Berlin fort. Dort traf er sich täglich mit der Schriftstellerin Bettina von Arnim (1785–1859), die wie er aus Frankfurt am Main stammte und meistens getrennt von ihrem Ehemann Achim von Arnim (1781–1831) lebte. Durch Bettina lernte Meyer bedeutende Künstler und Schriftsteller kennen. Den Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859), der ihn schätzte, verehrte Meyer sehr. Mit dem witzigen Philosophen und Lebemann Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), der seit 1818 in Berlin lebte, verstand sich Meyer nicht gut.

Im November 1827 betraute der Nürnberger Kaufmann Johann von Schwarz den 26jährigen Meyer mit der Leitung seines im Aufbau befindlichen Instituts für Glasmalerei. Schwarz hatte damals einen Auftrag zwecks Ausführung eines Fensters für den Regensburger Dom übernommen. Meyer baute eigenhändig Öfen zum Schmelzen der Farben und zum Brennen der gemalten Glasplatten, unternahm Versuche zur Herstellung guter Farben, arbeitete vom frühen Morgen bis zum späten Abend an den Öfen und sogar mit dem Pinsel, da die angestellten Maler wegen Unfähigkeit weg geschickt werden mussten. Trotz vieler Schwierigkeiten wurde das Fenster 1828 fertig und im Regensburger Dom über dem Haupteingang aufgestellt. Schwarz reagierte auf das große Engagement von Meyer mit Undank und beendete das Arbeitsverhältnis im Streit.

Nach diesem unerfreulichen Job in Bayern setzte Meyer mit neuem Eifer seine unterbrochenen paläontologischen Studien fort. Trotz seiner Gehbehinderung, die ihm ausdauernde Arbeit im Gelände erschwerte, besuchte er 1829 die deutschen Fossilfundstellen Solnhofen und Georgensgmünd in Mittelfranken sowie Eppelsheim in Rheinhessen. Dabei konnte er nicht lange gehen oder stehen.

Meyer untersuchte später immer wieder Fossilien aus der Gegend von Solnhofen, beschrieb sie und gab ihnen wissenschaftliche Namen. Die rund 150 Millionen Jahre alten Land-, Meeres- und Flugtiere aus der Oberjurazeit in den Solnhofener Plattenkalken blieben ungewöhnlich gut erhalten. Berühmt sind vor allem kleine Raubdinosaurier, Flugsaurier und Urvögel.

Im Sommer 1829 besuchte Meyer auf einer Anhöhe namens Biehl bei Georgensgmünd zwei Steinbrüche, aus denen Funde fossiler Säugetiere bekannt waren. Zur Tierwelt von Georgensgmünd gehörten Rüsseltiere (Deinotherium bavaricum), Nashörner, Giraffenverwandte (Palaeomeryx), Schweineartige (Hyotherium) und Urpferde (Anchitherium). 1834 veröffentlichte Meyer eine Abhandlung mit dem Titel „Die fossilen Zähne und Knochen und ihre Ablagerung in der Gegend von Georgensgmünd in Bayern“.

In Sandgruben von Eppelsheim mit rund zehn Millionen Jahre alten Ablagerungen des Ur-Rheins fand Meyer zahlreiche Zähne von Urpferden. Die Struktur dieser prähistorischen Zähne unterschied sich merklich von derjenigen heutiger Pferde. Über seine Untersuchungen in Eppelsheim berichtete Meyer am 19. August 1829 in der Sitzung der „Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde“. Anhand eines Unterkiefers aus Eppelsheim beschrieb Meyer 1829 das kleine dreihufige Urpferd Hippotherium primigenium. Meyer hat damals den Gattungsnamen Equus verwendet, der später durch Hipparion und zuletzt durch Hippotherium ersetzt wurde. In Eppelsheim hat man Knochen und Zähne exotischer Tiere – wie des Rhein-Elefanten Deinotherium giganteum