Herr Bombelmann toll in Fahrt! - Wolfgang Lambrecht - E-Book

Herr Bombelmann toll in Fahrt! E-Book

Wolfgang Lambrecht

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Beschreibung

Das siebte Buch von Herrn Bombelmann sorgt für einige Überraschungen, ist gespickt mit viel Humor und Wortwitz und macht zweifelsohne Lust auf mehr. Hubert, der Maulwurf, und auch der Ide-Adde-Ude sind bei den meisten Erlebnissen mit von der Partie. Kenner wissen, dass Herr Bombelmann seinen lustigen Hut immer auf dem Kopf trägt ?normalerweise jedenfalls. Doch in der ersten Geschichte ist genau jene Kopfbedeckung spurlos verschwunden? Nach einem ungeahnten Vorfall im kleinen Laden von Frau Lieblich muss Herr Bombelmann nach Schottland reisen, um Wiedergutmachung zu betreiben. Dort bringen die Such nach einem versunkenen Schloss sowie einem übel riechenden, seltenen Käse und eine fallende Sternschnuppe erhebliches Durcheinander. Doch selbst nach der Rückkehr nach Poppelsdorf läuft nicht alles rund, und Herr Bombelmann fällt in ein tiefes Loch? Neun Geschichten mit tollen Illustrationen von Dennis Lohausen sogen für kurzweilige Unterhaltung und verzaubern Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

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Seitenzahl: 99

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Wolfgang Lambrecht

Herr Bombelmann toll in Fahrt

mit Illustrationen von Dennis Lohausen

Michael Imhof Verlag

Illustrationen: Dennis Lohausen

Wolfgang Lambrecht: Herr Bombelmann toll in Fahrt

© 2016 (1. Druckaufl. 2014)

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG

Stettiner Straße 25

D-36100 Petersberg

Tel. 0661/29 19 166-0

Fax 0661/29 19 166-9

Gestaltung und Reproduktion: Michael Imhof Verlag

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016

ISBN 978-3-7319-0378-9

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Der Hut ist weg

Der Ausflug

Herr Bombelmann und der seltene Käse

Das versunkene Schloss

Herr Bombelmann beim Käsehersteller

Herr Bombelmann und sein großer Wunsch

Der veränderte Hubert

Zurück nach Poppelsdorf

Oje, was war denn das …?

Der Hut ist weg

„Herr Bombelmann!“, rief eine Stimme, während es schon fast aufdringlich an der Tür klingelte und klopfte. „Sind Sie da?“

Erschrocken schlug Herr Bombelmann die Augen auf und blinzelte ins Licht. Es war hellichter Tag. So lange hatte er geschlafen? Dabei war er doch recht früh ins Bett gegangen. Wie viel Uhr mochte es wohl sein?

„Ja, ich bin da“, rief er noch nicht richtig wach, „habe noch geschlafen, komme aber gleich zur Haustür und mache auf.“

Er schälte sich aus dem Bett, schlurfte durch den Flur nach vorne und wollte öffnen. Irgendwie fühlte es sich anders um den Kopf herum an, frischer als sonst. Herr Bombelmann griff nach oben und … Der Hut? Wo war sein Hut? Den hatte er doch seit Jahren schon nicht mehr vom Kopf genommen! Eigentlich noch nie, seit er damit seinen alten ersetzt hatte.

So, ohne Kopfbedeckung, konnte er unmöglich öffnen.

Schnell rannte er zurück zum Bett, doch da lag nichts. Darunter auch nicht. Unter dem Kopfkissen, unter der Decke, sogar unter seinem Bettvorleger, in seinem Schlafanzugoberteil, in der Hose – nichts! Nicht die geringste Spur. Wo sollte er hingerutscht sein? Aufgelöst haben konnte er sich nicht. Oder doch? Oh je, nun hatte er schon gerufen, dass er gleich aufmachen wollte. Was war mit seinen Haaren? Ob sie sehr zerzaust aussahen nach der Nacht? Wie lang sie wohl mittlerweile waren? Ob er überhaupt noch welche hatte? Womöglich würde ihn der Besucher vor der Tür gar nicht erkennen!

Vorsichtig öffnete er einen kleinen Spalt und streckte einen Teil seines Kopfes hindurch: „Guten Morgen, äh, guten Tag, äh, guten Abend. Ich weiß auch nicht, warum ich heute so lange geschlafen habe. Entschuldigung.“

Vor ihm stand ein Herr, den er nicht kannte: „Guten Tag, Herr Bombelmann. Es tut mir leid“, entschuldigte er sich, „ich wollte Sie nicht wecken. Ich wusste nicht, dass Sie noch schlafen. Sorry.“

Herr Bombelmann lächelte: „Das macht doch gar nichts. Ich musste ohnehin spätestens jetzt aufstehen, weil es an der Tür geklingelt hat.“

Was redete er für ein Zeug? Geklingelt hatte doch der Mann! Herr Bombelmann war total durcheinander, die Sache mit dem Hut brachte ihn völlig aus dem Konzept. Eilig fragte er: „Was kann ich für Sie tun, junger Mann?“

„Eigentlich wollte ich nur fragen, ob Sie mir sagen können, wo ihr Nachbar Herr Schröder ist, und ob Sie wissen, wann er zurückkommt. Drüben öffnet niemand.“

Woher sollte Herr Bombelmann das wissen? Schließlich hatte er bis eben geschlafen. Deshalb antwortete er: „Nein, das weiß ich nicht. Aber fragen Sie doch mal bei Frau Lieblich im kleinen Lädchen. Die weiß über fast alles Bescheid.“

Der Mann bedankte sich: „Eine gute Idee, ich gehe gleich hinüber und frage. Danke und Entschuldigung noch mal. Auf Wiedersehen.“

Puh, endlich war die Tür wieder zu. Herr Bombelmann lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, hielt dabei den Türgriff fest und atmete tief durch. Seine Gedanken schossen in alle möglichen Richtungen. Wo konnte sein Hut nur hin sein?

Gestern Abend war Hubert, der Maulwurf, zu Besuch gewesen. Ob der ihm einen ungewöhnlichen Streich spielen wollte? Eigentlich passte das nicht zu ihm, denn er war herzensgut und hatte noch nie in seinem Leben Dummheiten gemacht. Schon gar nicht, wo ihm Herr Bombelmann so sehr geholfen und dafür gesorgt hatte, dass er seit dem Besuch beim Augenarzt eine Brille besaß und sehen konnte. Außerdem war der Hut noch auf dem Kopf, als Hubert ging. Oder nicht?

Auch wenn Frau Lieblich sonst alles wusste, diese Frage brauchte er noch nicht einmal ihr zu stellen. Woher sollte sie eine Antwort wissen? Dann hätte womöglich jemand mit dem Hut am Geschäft vorbeilaufen müssen. Nein, eher nicht. Herr Bombelmann stapfte ins Bad und machte sich frisch. Zähneputzen, duschen, abtrocknen, anziehen, Bett machen. Während des Frühstücks überlegte er, dass er einen neuen Hut kaufen musste, falls der alte nicht mehr auftauchen würde. Sicherheitshalber sollte er das vielleicht ohnehin tun.

Zum Glück gelangte er direkt vom Haus in die Garage und musste nicht außen herum gehen.

Das Verdeck seines alten, aber schönen und immer sauberen Autos, das er in Wales zum ersten Mal geschlossen hatte, schob er nun zum zweiten Mal nach oben und verriegelte es. Ohne seinen Hut konnte er unmöglich offen fahren. Wenn ihn jemand sah!

Kaum war er aus Poppelsdorf heraus, bog er in einen Feldweg ab, um auf die Wiese zu laufen und neugierig Hubert zu befragen. Vielleicht hatte der ja doch … Er klopfte an den Erdhaufen des Maulwurfbaus und wartete einen Moment.

Hubert schob seine schwarze Nase heraus, wischte sich die Brillengläser sauber und sagte: „Guten Tag, was wollen Sie? Warum klopfen Sie an meiner Wohnung an?“

Herr Bombelmann zuckte zusammen: „Hubert! Ich bin es, Herr Bombelmann. Ich wollte dich etwas fragen.“

„Nein, nein“, unterbrach der Maulwurf, „Sie sind nicht Herr Bombelmann. Der hat immer seinen Hut auf dem Kopf. Gerade so, als sei er festgewachsen.

Im Urlaub hatte er ihn noch nicht einmal beim Tauchen abgenommen! Sie können nicht Herr Bombelmann sein!“.

Damit drehte er sich um und verschwand wieder in seinem Bau.

Auch wenn Herr Bombelmann noch nicht hatte fragen können, eine Antwort war das in gewisser Weise schon. Hubert hatte mit dem Verschwinden des Huts nichts zu tun.

Zurück am Auto startete Herr Bombelmann in Richtung Großstadt. Dort wollte er sich in einem Hutgeschäft einen neuen Hut kaufen. Hoffentlich würde er etwas Vernünftiges finden.

In Großstadt angekommen suchte er einen Parkplatz und fuhr mit der Straßenbahn ins Zentrum zu dem ihm bekannten Laden. Hier hatte er vor Jahren seinen letzten Hut gekauft, den, der nun spurlos verschwunden war.

Leider fand er nicht mehr genau den Gleichen wie damals, noch nicht einmal ein Ähnlicher stand zur Auswahl. Aber ohne Kopfbedeckung wollte Herr Bombelmann nicht nach Hause zurückkehren, schließlich war er hier, um einen Hut zu kaufen.

Nach einigen Anproben entschied er sich für einen hellbraunen mit einem ziemlich großen, schwarzweißen Gamsbart daran und fuhr zurück, die Gedanken ständig unruhig bei seinem verschwundenen Lieblings-Hut. Wo sollte er noch nachschauen? Und ob er ihn je wiederfinden würde?

Den ganzen Tag war es Herrn Bombelmann nicht möglich, irgendetwas in Ruhe und mit voller Konzentration zu tun, zu sehr beschäftigte ihn dieser ungeklärte Fall. So saß er in seinem sonst so gemütlichen Schaukelstuhl, schaukelte von vorne nach hinten und von hinten nach vorne und zermarterte sich das Hirn.

Am Abend schließlich machte er sich auf ins Schlafzimmer, sicher, in dieser Nacht kein Auge vernünftig zumachen zu können. Denn ohne Lösung würde ihn sein Hut, der nicht mehr da war, auch die nächsten Stunden beschäftigen.

Kaum hatte er den Raum betreten, strahlte ihm vom ordentlich gemachten Bett sein Lieblingshut entgegen! Er lag auf der Decke, so, als hätte er ihn selbst dorthin gelegt.

Verwundert zwar, aber im Herzen froh und erleichtert, wurden die Hüte getauscht. Der auf dem Kopf verschwand im Schrank, der auf der Bettdecke wanderte umgehend auf den Kopf. Wohliger und vertrauter fühlte sich das an. So konnte die Nacht kommen, und der Schlaf würde voller innerer Zufriedenheit bestimmt tief und fest sein.

Glücklich und freudig lächelnd bereitete sich Herr Bombelmann für die Nacht und kuschelte sich in sein weiches Federbett. In der Dunkelheit aber huschten verschiedene Fragen durch seinen Kopf, die ihn nicht loslassen wollten. Wohin war der Hut verschwunden? Warum ist er so heimlich, still und leise wieder aufgetaucht? Warum lag er auf dem Bett, wo er vorher nicht gewesen ist?

Schlaflos wälzte sich Herr Bombelmann die halbe Nacht umher, griff immer wieder an seinen Hut und kontrollierte, ob er noch da war. Ständig suchte er nach Antworten – doch finden konnte er diese nicht. Irgendwann fielen ihm die bleischweren Augen aber vor Müdigkeit unvermeidlich zu, und er schlief endlich ein.

Lange und tief hatte er bestimmt nicht geschlafen, es war noch stockfinster draußen, da wachte er auf. Seine Gedanken hatten ihm selbst im Schlaf keine Ruhe gelassen und weckten ihn. Verschlafen, aber nahezu automatisch, ging der erste Griff zum Kopf. Mit einem Mal war Herr Bombelmann hellwach und saß aufrecht im Bett! Der Hut war schon wieder weg! Was ging nachts in seinem Haus vor sich? Waren Einbrecher eingedrungen? Aber was sollten die mit seinem Hut? Das konnte er sich nicht vorstellen, für andere war dieser doch wertlos. Oder etwa nicht? Weil es ein besonderer, weil es sein Hut war?

Sofort sprang er auf, knipste sämtliche Lampen und Leuchten an und durchstöberte alle Räume und Winkel des kleinen, bunten Hauses. Ohne irgendwelche Spuren oder etwas Außergewöhnliches entdeckt zu haben, nahm er hellwach und zutiefst beunruhigt im Schaukelstuhl Platz. Sein Gehirn knisterte schon vor Anstrengung, und er hatte den Eindruck, dass der Kopf qualmte und Rauch daraus nach oben stieg.

Apropos Rauch: der Kopf war ja noch immer nicht bedeckt – wofür war denn der neue Hut da? Den wollte Herr Bombelmann jetzt holen. Er stand auf, lief ins Schlafzimmer und öffnete den Schrank – doch das obere Fach wies eine Lücke auf. Genau an der Stelle, an der der Hut gelegen hatte. Wo war denn der nun wieder hingekommen? Langsam wurde es unheimlich. Niemand außer ihm war im Haus, und die Hüte verschwanden. Einfach so weg! „Das kann doch nicht sein“, sagte Herr Bombelmann zweifelnd zu sich selbst, „ich habe das neue Stück ausgezogen und hier im Schrank abgelegt. Das weiß ich ganz genau! Es ist, als würden unsichtbare Gestalten durch mein kleines Haus schleichen und mir einen Schabernack spielen wollen.“

Kaum zu Ende gesprochen, entdeckte er einen kleinen Schatten auf dem Fußboden. Schmale Arme und Beine sowie ein breiter Kopf mit vier Antennen wurden von der Lampe auf die Fliesen projiziert. Das konnte doch nicht sein! War das etwa …? Noch nicht fertiggedacht, rief es schon: „Ide-Adde-Ude, dadidadada wied wied!“

Tatsächlich, es war der Ide-Adde-Ude, auf den er bei seiner Suche nach Nessie getroffen war!

„Wie kommst du denn hierher?“, wollte Herr Bombelmann wissen. „Und wie lange bist du schon da?“

Das kleine Etwas antwortete: „Gestern bin ich heimlich in einem Auto aus Schottland angekommen. Ich habe gehört, wie jemand sagte, er komme aus Poppelsdorf. Da habe ich ihn verfolgt und bin in sein Auto geschlüpft, weil ich dich gerne wieder besuchen wollte. Wie du weißt, kann mich nur jemand sehen, wenn ich es möchte – denn ich passe mich immer genau meiner Umgebung an. Lediglich der Schatten könnte mich verraten.“

Herr Bombelmann war immer noch erstaunt: „Du hast meine Hüte versteckt? Du kannst es nicht lassen, was?“

Der Ide-Adde-Ude lachte: „Du weißt doch, wie gerne ich Quatsch mache! Und du hättest mal dein Gesicht sehen sollen. Überhaupt finde ich, dass du ohne Hut auch ganz gut aussiehst.“

„Na ja“, erwiderte Herr Bombelmann, „wir wollen es nicht gleich übertreiben. Das ist kein Grund, in Zukunft ohne Hut zu sein. Den werde ich auflassen. Komm mit rüber, ich mache uns noch ein paar leckere Wurstbrote.“

Schon drehte er sich um und lief in die Küche. Der Ide-Adde-Ude, der inzwischen seine blaue Farbe angenommen hatte, folgte ihm.

Mindestens zwei Stunden saßen sie noch da und erzählten, sahen auf das Bild an der Wand, das Herr Bombelmann am Loch Ness, dem schottischen See, von seinem kleinen Freund gezeichnet hatte, und machten Pläne für die nächsten Tage. Hubert würde sich bestimmt mächtig freuen, wenn er von diesem unerwarteten Besuch erfuhr …