Herr Bombelmann und der geheimnisvolle Zaubersee - Wolfgang Lambrecht - E-Book

Herr Bombelmann und der geheimnisvolle Zaubersee E-Book

Wolfgang Lambrecht

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Beschreibung

Wieder ein echter ?Herr Bombelmann?! Eine grandiose Themenauswahl, spannende, lustige, unerwartete Momente und alte Bekannte wie Robin Hood, Christoph Kolumbus oder die Ritter der Tafelrunde laden zu einer fantastischen Reise ein. Wer möchte die Hauptfigur nicht gerne begleiten, wenn sie im Wilden Westen nach Gold schürft, im Neandertal ungewollt an einer Steinzeitolympiade teilnimmt, in der Wüste einigen Tuareg begegnet oder bei den alten Römern zu Gast ist? Eine Riesenüberraschung gibt es am Schluss des Buches ? und selbst Herr Bombelmann kann es kaum fassen? Die zauberhaften Illustrationen stammen von Dennis Lohausen. Der vorliegende Band ist das fünfte Buch aus der Reihe ?Herr Bombelmann? von Wolfgang Lambrecht ? und jedes kann unabhängig voneinander gelesen werden, weil es sich nicht um Fortsetzungsgeschichten handelt.

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Seitenzahl: 87

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Wolfgang Lambrecht

Herr Bombelmann und der geheimnisvolle Zaubersee

mit Illustrationen von Dennis Lohausen

Michael Imhof Verlag

Illustrationen: Dennis Lohausen

Wolfgang Lambrecht: Herr Bombelmann und der geheimnisvolle Zaubersee

© 2016 (1. Druckaufl. 2009)

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG

Stettiner Straße 25

D-36100 Petersberg

Tel. 0661 / ​29 19166-0

Fax 0661 / ​29 19166-9

Gestaltung und Reproduktion: Michael Imhof Verlag

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016

ISBN 978-3-7319-0375-8

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Wie alles begann

Herr Bombelmann und ein Schiffskapitän in Not

Herr Bombelmann in Neandertal

Herr Bombelmann und die alten Römer

Herr Bombelmann als Goldsucher im Wilden Westen

Herr Bombelmann und die Ritter der Tafelrunde

Herr Bombelmann bei Robin Hood im Sherwood Forest

Herr Bombelmann und die Wüstenkarawane

Herr Bombelmann und das geheimnisvolle Etwas

Wer für den Bombelmann-Spaß sorgt

Andere Bücher aus der Reihe „Herr Bombelmann“

Wie alles begann

Was war denn das? Hatte da eben das schöne, aber alte und immer saubere Auto in der Garage gehupt? Ging das überhaupt? Und wenn ja, dann wahrscheinlich nur deshalb, weil es schon lange nicht mehr auf eine Fahrt gehen durfte und eine solche anmahnte.

Herr Bombelmann legte die Zeitung zur Seite, erhob sich aus dem Schaukelstuhl und ging in die Garage. Hier stand schon seit Tagen einsam und allein sein treuer Gefährte, der ihn über viele Jahre zuverlässig überall hingebracht hatte. Herr Bombelmann strich mit seiner Hand über den glatten Kotflügel vorne auf der Fahrerseite und sagte: „Du hast recht, mein Guter, wir sollten wieder mal zu einer gemeinsamen Fahrt aufbrechen. Auch wenn ich momentan kein festes Ziel habe – ich hole den Schlüssel und wir starten.“

Hätte das Auto jetzt etwas sagen oder tun können, es wäre bestimmt mit den vorderen Stoßdämpfern eingetaucht und hätte kräftig genickt. Bald konnte es wieder frische Luft durch seinen Vergaser pumpen und über die Straßen holpern. Endlich.

Nachdem Herr Bombelmann im Haus den Autoschlüssel geholt und das Garagentor geöffnet hatte, startete er den Motor. Das kleine Auto schüttelte sich zu Beginn recht kräftig, als wolle es den Staub der vergangenen Tage loswerden. Langsam rollten sie rückwärts über die Einfahrt auf die Straße. Per Knopfdruck ließ Herr Bombelmann das Garagentor schließen, legte den richtigen Gang ein und fuhr die Hauptstraße entlang. Bald schon hatten sie Poppelsdorf hinter sich gelassen und tuckerten gemütlich vor sich hin der Sonne entgegen. Rechts ging eine schmale Straße ab, an der auf einem Schild geschrieben stand: „Zaubersee – ca. 2km“.

„Das Schild habe ich ja noch nie gesehen“, sagte Herr Bombelmann, „was für ein komischer Name für einen See! Und diese Straße kenne ich auch nicht. Lass uns da mal runterfahren.“ Er setzte den Blinker, drehte am Lenkrad und bog ab.

Die Fahrt endete an einem großen, leeren Parkplatz. „Hier scheinen wir ganz alleine zu sein“, sagte Herr Bombelmann zu seinem Auto, gerade so, als würde es ihn verstehen können, „da kannst du dich noch nicht einmal unterhalten während ich einen kleinen Spaziergang mache.“

Schnell war eingeparkt, der Motor abgestellt und ausgestiegen. Ein ganz leichter, warmer Wind strich sanft um das Gesicht von Herrn Bombelmann, der das Auto verriegelte und seinen Blick schweifen ließ. Zwei schmale Wege gingen vom Parkplatz ab, jeweils gesäumt von dichtem Buschwerk. Bestimmt handelte es sich um einen Rundweg um den See – und falls dieser nicht zu groß war, könnte man ja herumlaufen. Aber das wusste Herr Bombelmann nicht, schließlich war er noch nie hier. So lenkte er seine Schritte nach links zwischen den Büschen hindurch. Die kleinen Steinchen knirschten unter seinen Schuhen bei jedem Schritt und bald schon konnte er das Wasser sehen. Trotz einer leichten Brise lag die Oberfläche ruhig und glatt vor ihm, ohne eine Welle, ohne dass das Wasser kräuselte. Ein glänzend weißer Schwan glitt lautlos darüber – und auch er verursachte keine Wellen. Die Oberfläche um ihn herum blieb ruhig und still. Komisch.

Herr Bombelmann schaute sich verwundert um, denn so etwas war äußerst ungewöhnlich, fand er. Normalerweise machte doch alles auf oder im Wasser irgendwelche Wellen. Er bückte sich, nahm einen Stein und warf ihn in den See. Dort, wo er eintauchte, verschwand er – aber es spritzte nicht und es gab auch keine Wellen. Der Stein tauchte ein und war weg.

Herr Bombelmann dachte nach. Wie wäre es, wenn er mit den Füßen hineinstieg? Ob das vielleicht eine Veränderung der Wasseroberfläche bewirken würde?

Schon zog er Schuhe und Strümpfe aus, krempelte die Hose nach oben und stieg vorsichtig ins Wasser. Das Einzige was geschah war, dass seine Füße unter der Oberfläche verschwanden und nicht mehr zu sehen waren. Stattdessen sah er seinen Körper und sein Gesicht, wie er nach unten schaute und die Füße suchte. Seltsam war auch, dass er im Wasser stand und dennoch nicht das Gefühl hatte, nass zu sein. Vorsichtig ging er weiter und versuchte den Grund abzutasten, damit er nicht stolperte. Bereits bis zu den Knien stand er im See, immer noch nicht nass, nicht merkend, ob das Wasser nun kalt war oder warm. Es war, als wäre dort nichts.

„Komm herein“, rief eine sanfte weibliche Stimme, „du bist herzlich eingeladen. Sei mein Gast und lass es dir gut gehen.“ Es war der Schwan, der sich Herrn Bombelmann zugewandt hatte und mit ihm sprach: „Dies ist der geheimnisvolle Zaubersee. Er sieht aus wie ein See, ist aber keiner. Er ist ganz ohne Wasser. Unter der Oberfläche verbirgt sich sein wahrer Schatz und eine Stunde der Zeit fühlt sich für dich an wie ein ganzer Tag.“

„Aber wer sagt mir denn, dass mir nichts passiert? Hier ist niemand außer mir und dir, einem sprechenden Schwan. Du kannst mir ja viel erzählen“, erwiderte Herr Bombelmann.

Der Schwan kam näher: „Nur alle zweihundert Jahre zeige ich mich und gebe ausgewählten Menschen die Möglichkeit, mich an einem Tag zu besuchen. Es wird dir gut gefallen, Herr Bombelmann.“

Normalerweise war Herr Bombelmann sehr vorsichtig, zumal er ja nicht wusste, was sich in diesem See verbarg. Aber er war auch neugierig und der Schwan machte ihm nicht den Eindruck, als würde er lügen. „Du kennst meinen Namen?“

Sanft antwortete der Schwan: „Natürlich kenne ich deinen Namen. Ich weiß alles über dich, das brachte dich zu mir. Du solltest bald entscheiden, denn bei Anbruch der Dunkelheit ist der Tag vorbei und es ist schon spät.“

Das stimmte. Während sie, der sprechende Schwan und Herr Bombelmann, diskutierten, lief die Zeit weiter. Sie ließ sich nicht anhalten – aber das war ja immer so. Alles, was in der Gegenwart geschah, war sofort wieder Vergangenheit. Warum also noch weiterhin Zeit verplempern? Herr Bombelmann setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. An den Sohlen fühlte es sich nicht an wie unebener, steiniger Grund, es war eher wie ein weicher Teppich aus dickem Samt. Weich und angenehm war jeder Schritt. Die Oberfläche des Sees reichte Herrn Bombelmann schon bis zum Hals. Ein kleines Stück noch und er würde komplett im See verschwunden sein.

Unter der Oberfläche herrschte eine angenehme Temperatur, wohliges Licht durchflutete das Gebiet, das scheinbar endlos dalag, und leise, feine Musik klang in der sauberen, wohltuenden Luft. Sah Herr Bombelmann nach oben, so waren dort einige Wolken, die am Himmel zogen – doch von der Oberfläche war nichts zu sehen.

Vor ihm stand plötzlich eine Frau, nicht jung, aber auch nicht alt. Sie war vornehm gekleidet und hatte glatte, scheinbar zarte Haut. Mit der gleichen sanften und weichen Stimme, mit der der Schwan gesprochen hatte, sagte sie: „Sei willkommen im geheimnisvollen Zaubersee, Herr Bombelmann. Ich bin Aqualia, bitte folge mir ein kleines Stück, ich möchte dir etwas zeigen.“

Schon schritt sie elegant vor Herrn Bombelmann her, bis sie an einen Schrank kamen: „Suche dir ein Kleidungsstück aus, das dir gefällt, ziehe es aus dem Fach und schon wirst du dort sein, wo du mit dieser Kleidung hingehörst.“ Mit diesen Worten öffnete Aqualia zwei Schranktüren. Herrn Bombelmann fiel der Unterkiefer herab, mit offenem Mund sah er auf die verschiedenen Kleidungsstücke, die in unterschiedlichen Fächern sauber und ordentlich gefaltet waren. „Römische Tunika mit Toga“ stand an einem Fach auf einem kleinen Schild. Hier lagen eine purpurne, mit goldenen Sternen verzierte Toga und eine Tunika. So etwas trugen im alten Rom wichtige und erfolgreiche Leute. Das kannte Herr Bombelmann bisher nur aus Büchern und von Bildern. Er fragte: „Und wenn ich das jetzt herausnehme, dann bin ich im alten Rom?“

Aqualia lächelte gütig und antwortete sanft: „Ja, dann wirst du sofort im alten Rom sein und dort eine Stunde deines Lebens verbringen. Erinnere dich: Eine Stunde deines Lebens wird sein wie ein ganzer Tag – dort wo du dann gerade bist.“

„Und es ist egal, für was ich mich entscheide?“, wollte Herr Bombelmann wissen.

„Ja, das ist völlig egal. Ob du dieses Mammutfell aussuchst“, damit zeigte sie auf ein anderes Fach, „oder vielleicht den Raumanzug für Astronauten. Du wirst sofort woanders sein. Du kannst dir etwas aussuchen. Und wenn du möchtest, dann kannst du einige Dinge hintereinander tun. Eine Stunde für Stunde. Aber du hast nur diesen einen Tag bis zum Sonnenuntergang.“

Herr Bombelmann war überwältigt. Mit was sollte er anfangen? Und ob das wirklich funktionieren würde? Falls ja, so würde er möglicherweise viele Dinge erfahren und weitererzählen oder aufschreiben können. Gespannt griff er nach einem Stapel Kleidung in einem Fach, um ihn sich anzusehen. Kaum hatte er ihn jedoch in der Hand und aus dem Schrank genommen, war er verschwunden …

Herr Bombelmann und ein Schiffskapitän in Not

„Hey Chris“, rief ein kräftiger Mann mit stechenden, dunklen Augen, „wir wollen nicht mehr weiter! Nun sind wir schon seit Wochen auf hoher See und nichts tut sich.“ Ein Dutzend anderer Männer stand hinter ihm: „Ja, das stimmt!“ - „Wir segeln keine Meile mehr!“ -„Jetzt ist Schluss! Wir drehen um und kehren nach Spanien zurück!“

Es roch nach gewaltigem Ärger. Ein anderer Mann, der mit einer Feder in ein Buch geschrieben hatte, erhob sich von seinem Stuhl: „Bastiano, ich überlege selbst schon seit Tagen, ob wir besser umkehren sollten. Normalerweise hätten wir schon längst Land sehen müssen!“

„Es ist nicht nur das, Chris“, entgegnete Bastiano energisch, „die Natur ist gegen uns! Erinnerst du dich an die Blitze in der Nacht, obwohl keine Wolken am Himmel zu sehen und keine Donner zu hören waren? Oder unser Kompass: Die Nadel wich immer mehr vom Nordstrich ab und wanderte in nordwestliche Richtung! Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Irgendetwas stimmt da nicht.“