Herzflimmern im Duett - Sammelband 3 in 1 - Tina Keller - E-Book
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Herzflimmern im Duett - Sammelband 3 in 1 E-Book

Tina Keller

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Beschreibung

King of Romance: Amy wird für einen ungewöhnlichen Auftrag engagiert: Sie soll die erfolgreiche Autorin Juliette Love auf einer Lesetour mimen. Doch welches Geheimnis verbirgt Juliettes attraktiver Mann Jon? Love at last: Sarah hält überhaupt nichts von arroganten Millionären - bis sie sich in einen verliebt. Küsse schmecken besser als Schokolade: Abnehmen ist gar nicht so schwer, wenn man einen zuckersüßen Trainer hat.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 - Jon

Kapitel 2 - Amy

Kapitel 3 - Jon

Kapitel 4 - Amy

Kapitel 5 - Jon

Kapitel 6 - Jon

Kapitel 7 - Jon

Kapitel 8 - Jon

Kapitel 9 - Amy

Kapitel 10 - Jon

Kapitel 11 - Amy

Kapitel 12 - Jon

Kapitel 13 - Jon

Kapitel 14 - Amy

Kapitel 15 - Amy

Kapitel 16 - Jon

Kapitel 17 - Amy

Kapitel 18 - Jon

Kapitel 19 - Amy

Kapitel 20 - Jon

Kapitel 1 – Alex

Kapitel 2 – Sarah

Kapitel 3 – Alex

Kapitel 4 – Sarah

Kapitel 5 – Alex

Kapitel 6 – Sarah

Kapitel 7 – Alex

Kapitel 8 – Alex

Kapitel 9 – Sarah

Kapitel 10 – Sarah

Kapitel 11 – Alex

Kapitel 12 – Sarah

Kapitel 13 – Alex

Impressum

Originalausgabe April 2017 Herzflimmern im Duett

Sammelband 3 in 1

© Tina Keller, Berlin, Deutschland

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck oder andere Verwertung

nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Covergestaltung unter Verwendung

von DALL-E, © 2024, Tina Keller

Tina Keller

c/o Internet Marketing

und Publikations-Service

Frank W. Werneburg

Philipp-Kühner-Str. 2

99817 Eisenach

[email protected]

Tina Keller

King of Romance

Der heimliche Autor

Die junge Schauspielerin Amy wird für einen ungewöhnlichen Auftrag engagiert: Sie soll die erfolgreiche Autorin Juliette Love auf einer Lesetour mimen.

Als Amy Jon begegnet, ist es um sie geschehen. Jon ist genauso wie die Helden in Juliettes Romanen: groß, durchtrainiert, unverschämt sexy. Doch leider ist er Juliettes Mann und damit für Amy tabu.

Das ändert jedoch nichts an Amys Gefühlen, die von Tag zu Tag stärker werden. Auch Jon scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch was ist mit seiner Frau Juliette? Welches Geheimnis verbergen die beiden?

Kapitel 1 - Jon

„Jon, wir müssen unbedingt deine Identität lüften. Die Leserinnen wollen die Queen der sinnlichen Liebesromane jetzt endlich live und in Farbe sehen.“

Rebecca, meine Verlegerin, sieht mich hinter ihrer schwarzen Brille mahnend an. Dieser Blick verheißt nichts Gutes, das weiß ich aus Erfahrung. Er bedeutet, dass Rebecca längst einen Plan ausgeheckt hat, dem ich als Autor zustimmen muss.

Das letzte Mal war es ein scheußliches Cover, das vorletzte Mal musste sich meine weibliche Protagonistin für einen von zwei Männern entscheiden, obwohl ich eine launige Dreierkonstellation vorgesehen hatte. Aber das war laut Rebecca unmöglich, denn „die Leserinnen träumen von der großen Liebe zwischen zwei Menschen und nicht einem wilden Dreier.“

Und Rebecca hat natürlich immer Recht. Das ist Gesetz.

„Wie stellst du dir das vor?“, gebe ich zurück. „Soll ich mich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen oder reicht es, wenn ich im Kleid und auf Pumps durch die Gegend wackele?“

Rebecca zieht amüsiert ihre Augenbrauen hoch.

„Wie immer witzig, der Star-Autor. Nein, mein Guter, ich will aus dir keinesfalls eine Transe machen.“

„Du meinst, ich soll mich outen? Wir teilen der Welt mit, dass die Bestseller-Autorin Juliette Love in Wirklichkeit Jonathan Brandon heißt und ein Kerl ist?“

„Selbstverständlich nicht.“

Rebecca schüttelt energisch ihren Kopf mit den feuerroten Locken.

„Das machen wir auf gar keinen Fall. Millionen von treuen Leserinnen würden sich total verarscht fühlen. Das geht nicht. Sie verschlingen seit Jahren Romane von Juliette Love, einer Autorin. Und genau die müssen wir ihnen jetzt präsentieren. Die Leserinnen wollen endlich wissen, wer diese fantastischen Romane schreibt, die vor Erotik nur so knistern.“

Ich runzele die Stirn. „Und wie willst du das machen?“

„Ganz einfach.“ Rebecca zündet sich eine Zigarette an und pustet mir den Rauch ins Gesicht.

„Wir engagieren eine Schauspielerin, die Juliette Love spielt.“

„Wie bitte?“, rufe ich empört aus. „Eine fremde Frau soll mich spielen? Auf gar keinen Fall gebe ich dazu mein Einverständnis. Das kannst du vergessen.“

„Sie spielt nicht dich, sondern Juliette Love,“, weist Rebecca mich zurecht. „Juliette Love gibt es nicht, Darling.“

„Natürlich“, widerspreche ich. „Ich bin Juliette Love.“

„Nein, du bist Jonathan Brandon. Ich hoffe, du hast durch das jahrelange Schreiben unter einem weiblichen Pseudonym keine Persönlichkeitsstörung bekommen. Dafür wäre dann ja ich verantwortlich.“

Rebecca lacht ihr typisches kehliges, heiseres Lachen. Ja, sie ist für einiges verantwortlich, was in meinem Leben passiert ist.

Vor drei Jahren habe ich einen Krimi an ihren Verlag geschickt. Daraufhin rief sie mich an und verkündete, ihr gefalle mein Schreibstil, doch sie suche jemanden, der erotische Romane schreiben könne. Ob ich mir vorstellen könne, Erotik zu schreiben? Nein, das konnte ich nicht. Ich hatte bis dahin nicht einen einzigen Erotikroman gelesen, weil mich dieses Genre überhaupt nicht interessierte.

Damals arbeitete ich bereits seit einigen Jahren als freier Journalist, nachdem ich mein Studium in Journalistik und Kommunikationswissenschaft abgeschlossen hatte. Während meines Studiums hatte ich bei einer Tageszeitung als Praktikant gearbeitet (natürlich unentgeltlich) und mein Geld als Sporttrainer verdient. Nach meinem Studium wollte ich am liebsten zum Fernsehen oder zumindest zum Radio.

Doch das gestaltete sich als äußerst schwierig. Grundvoraussetzung war ein mindestens halbjähriges Volontariat in Vollzeit, bei dem ich keine Zeit gehabt hätte, nebenbei Geld zu verdienen. Das ging natürlich nicht, denn wovon hätte ich dann leben sollen?

Also schlug ich mir die Karriere als smarter Nachrichtensprecher aus dem Kopf und arbeitete freiberuflich für ein Sportmagazin und weiterhin als Personal Trainer.

Das reichte mir auf die Dauer aber nicht. Ich wollte etwas eigenes machen, etwas Neues erschaffen. Mir wurde klar, dass ich ein Buch schreiben wollte. Das hatte ich schon als Kind gewollt, es war ein langer Traum von mir. Und den wollte ich mir jetzt erfüllen.

Demzufolge beschloss ich, neben der Tätigkeit als Journalist und Trainer Autor zu werden, am besten natürlich Bestseller Autor. Ich feilte fast ein Jahr lang an einem Krimi, den ich für ein Meisterwerk hielt und war überzeugt, mich bald auf den Bestseller-Listen wiederzufinden.

Meine Enttäuschung war groß, als ich eine Absage nach der nächsten sammelte bzw. sich die meisten der 80 angeschriebenen Verlage erst gar nicht meldeten.

Als ich mir ein Bein brach und somit ein halbes Jahr lang nicht als Sporttrainer arbeiten konnte, wurde es finanziell eng. Sehr eng.

Ich erinnerte mich an Rebecca Lobster vom DiamondsVerlag, rief sie an und fragte sie, was man denn so als Erotik-Autor schreiben müsse. Sie empfahl mir ein paar erotische Romane und ich begann, diese zu lesen – und konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Das wollten die Leute lesen? Männer in Plüschhemden, die generell ohne Unterhose herumliefen und permanent eine Erektion hatten, wo sie gingen, standen und lagen? Immergeile Frauen, die vor Nässe trieften, die ihnen an den Beinen entlang lief und zu ihren Füßen eine Pfütze bildete? Verstanden das die Leser unter Erotik? Ich fand es einfach nur albern. So einen Mist wollte ich nicht schreiben.

Doch dieser Mist verkaufte sich, während meinen Krimi nach wie vor niemand haben wollte. Also las ich mich zähneknirschend durch Berge von Pornos, um zu verstehen, was von einem Erotik-Autor erwartet wurde.

So ganz verstand ich es offenbar auch nach der Lektüre von gefühlten hundert Romanen immer noch nicht, denn mein erster Versuch scheiterte kläglich.

Und mir wurde eines klar: Erotik zu schreiben war keinesfalls so leicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es reichte nicht aus, selbst Sex zu haben und demzufolge zu wissen, wie Sex ablief. Man musste diesen Ablauf auch in Worte fassen können. Und das war verdammt schwierig. Ich brach mir wirklich einen ab und gab mir die größte Mühe, doch mein Erstlingswerk wurde schrecklich.

Rebecca las sich meine Story durch und meinte resigniert, Erotik sei wohl nicht mein Ding und ich solle besser bei meinen Krimis bleiben. Auch, wenn sie keiner verlegen wollte.

Das verletzte meinen Stolz. Warum sollte ich nicht das können, was Tausende anderer Autoren schließlich auch konnten? Ich war jung und hatte viel Sex; was also war so schwierig daran, darüber zu schreiben?

Fortan begann ich, mich beim Sex zu beobachten. Was genau fühlte ich und wie konnte ich das in Worte fassen?

Meine niederschmetternde Diagnose war: Ich konnte es nicht. Niemand konnte es. Wie soll man jemandem einen Orgasmus beschreiben, der selbst noch nie einen hatte? Es ist schlichtweg unmöglich. Man kann die sexuellen Handlungen beschreiben, aber nicht, was innerlich in einem vorgeht. Diese Wörter gibt es einfach nicht. Das war eine frustrierende Erkenntnis.

Dennoch bemühte ich mich fortan, mit meiner Sprache möglichst nah an dieses Gefühl heranzukommen und überarbeitete meinen Porno. Ich verzichtete auf vulgäre Ausdrücke und verwendete lieber Umschreibungen. Ich stellte die Gefühle in den Vordergrund und weniger die körperliche Akrobatik. Ich wollte, dass der Sex das widerspiegelte, was zwischen den beiden Protagonisten ablief.

Es war Knochenarbeit, doch es lohnte sich. Als ich den Roman einige Monate später an Rebecca schickte, war sie total überrascht. Sie konnte kaum glauben, dass ich tatsächlich der Autor war. Aus dem Porno war ein gefühlvoller Liebesroman mit ansprechenden erotischen Szenen geworden.

Er gefiel ihr ausnehmend gut, und sie wollte ihn in ihrem Verlag veröffentlichen – allerdings unter einem weiblichen Autorennamen. Erotik-Romane werden zum größten Teil von Frauen gelesen, und die lesen lieber Bücher von Autorinnen, war Rebeccas Statement. Angeblich können sich nur Frauen richtig in eine Frau hineinversetzen. Was natürlich Quatsch ist, wie ich bewiesen habe, aber das darf ich leider nicht publik machen.

Ich konnte nicht lange mit mir hadern, denn mein Konto war inzwischen so weit überzogen, dass der Bankberater jede Woche bei mir anrief und mich ermahnte, den Saldo endlich auszugleichen. Ich musste finanziell wieder auf die Füße kommen, und darum war mir so ziemlich alles egal. Ich brauchte einfach nur Kohle, und zwar dringend. In dieser Situation hätte ich allem zugestimmt.

Rebecca glaubte an mich und steckte eine Menge Geld in die Werbung. Ich erblickte mein Buch an Plakatwänden, in Buchhandlungen und Magazinen.

Juliette Love – Geschichten mit Esprit, Leidenschaft und Tiefgang.

Ihr Konzept ging auf: Gleich der erste Roman verkaufte sich 250.000 mal. Der Großteil des Geldes ging zwar an die Buchhandlungen und den Verlag, aber für mich blieb auch noch eine Menge übrig.

Das war auch bitter nötig, denn durch meinen langen Arbeitsausfall hatten sich eine Menge Schulden angesammelt, nicht nur bei der Bank. Nachdem ich diese abgetragen hatte, befanden sich auf meinem Konto immer noch 300.000 Dollar. Drei-hundert-tausend-Dollar!!!

Ich saß stundenlang nur da und starrte meinen Kontoauszug an. Das war der absolute Wahnsinn! So viel Kohle hatte ich noch nie in meinem Leben besessen! Ich schnappte völlig über vor lauter Begeisterung.

Angestachelt durch diesen wahnsinnigen Erfolg schrieb ich wie im Fieber innerhalb von nur sechs Wochen den zweiten Roman, der sich doppelt so oft verkaufte wie der erste. Und der dritte verkaufte sich so oft wie die ersten beiden zusammen!

Ich war wie im Rausch und schrieb wie ein Besessener. Mein Leben fand nur noch auf der Couch mit dem Laptop auf den Knien statt. Ich leistete mir eine Putzfrau und beschäftigte mehrere Lieferdienste, die mir das Essen brachten. Meine Wohnung verließ ich nur noch morgens zum Joggen und am Wochenende, um irgendeine Frau abzuschleppen. Wenn ich über Sex schrieb, musste ich schließlich auch welchen haben.

Meine sozialen Kontakte schliefen völlig ein. Ich fühlte mich lebendig, wenn ich über ein aufregendes Leben schrieb, ich musste es selbst gar nicht mehr führen. Ich lebte für meine Romane und in meinen Romanen. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich mich einmal zu einem derartigen Eigenbrötler entwickeln würde.

Aber so ist das nun mal mit den kreativen Berufen. Entweder man macht sie ganz oder gar nicht, jedenfalls eine Zeitlang. Ich wollte einfach nichts anderes mehr tun. Es war, als sei ein Ventil geplatzt. Das Skurrile war: Ich fühlte mich pudelwohl und wollte gar nicht anders leben. Ich liebte es.

In nur zwei Jahren schrieb ich zehn Romane, und sowohl Rebecca als auch ich verdienten daran ein Vermögen.

Inzwischen habe ich ein luxuriöses Penthouse in New York und ein mondänes Haus in der Karibik. Geld spielt keine Rolle mehr, ich kann mir jeden erdenklichen Luxus leisten. Im Grunde bräuchte ich nie wieder eine einzige Zeile zu schreiben. Ich habe ausgesorgt, und das mit 32. Das gibt mir ein irre gutes Gefühl von Freiheit. Ich kann machen, was ich will. Und vor allem: Ich muss nichts mehr machen, was ich nicht will.

Bloß: Ich liebe es zu schreiben. Ich kann es selbst kaum glauben, aber ich schreibe inzwischen gerne Erotik. Mein nächstes Buch wird der verschmähte Krimi mit einigen erotischen Szenen sein, auch wenn Rebecca die Augen verdreht und glaubt, dass diese Kombination ein Flop wird. Und wenn schon. Mit ein paar Millionen auf dem Konto kann sich Juliette Love auch mal einen Flop leisten. So what?

***

„Warum müssen die Leserinnen Juliette denn unbedingt sehen?“, frage ich. „Autoren leben doch eher im Verborgenen. Es sind scheue Gestalten, die den ganzen Tag vor ihrem Laptop hocken und die Öffentlichkeit meiden. Warum willst du Juliette plötzlich ins Rampenlicht zerren? Es reicht doch, wenn sie weiterhin erfolgreiche Bücher schreibt. Niemand muss wissen, wer sie ist und wie sie aussieht.“

„Da irrst du dich aber gewaltig.“ Rebecca schüttelt den Kopf.

„Die Leserinnen sind verrückt nach deinen Büchern. Sie wollen wissen, wer die Autorin ist, die ihnen prickelnde Lesestunden beschert. Sie verehren Juliette, sie lieben sie wie eine Freundin, sie identifizieren sich mit ihr. Sie glauben, sie längst zu kennen. Sie ist ihnen vertraut. Und jetzt möchten sie eben ein Gesicht dazu haben, einen Menschen aus Fleisch und Blut. Ich finde, das ist ein sehr verständlicher Wunsch, den wir ihnen erfüllen müssen. Tun wir das nicht, laufen wir Gefahr, dass die Verkaufszahlen rapide sinken. Ich denke, das wollen wir beide nicht riskieren.“

Nein, natürlich nicht. Abgesehen vom Geld gibt mir der Erfolg den totalen Kick. Es ist gigantisch mitzuerleben, wie ein Buch durch die Decke geht. Das ist mit nichts zu vergleichen. Darauf will ich nicht verzichten. Das ist meine Droge, nach der ich lechze.

Ich denke über Rebeccas Worte nach. Sie hat sicher recht. Die Leute wollen jemanden zum Anfassen haben. Juliette ist gesichts- und körperlos. Vielleicht vermuten einige schon, dass es sie in Wirklichkeit gar nicht gibt und ein Schwung von verschiedenen Autoren die Romane schreibt.

Das wollen die Leserinnen aber nicht. Sie wollen eine Autorin haben, die sie mit diesen Romanen in Verbindung bringen. Sie sind neugierig auf die Frau, die ihre Sehnsüchte kennt und in Worte fasst. Sie wollen wissen, wer diese Person ist. Und sie würden wahrscheinlich tot umfallen, wenn sie wüssten, dass diese Person ein Mann ist. Tot umfallen und die Romane nicht mehr kaufen. Nein, das geht nicht.

„Ich verstehe, was du meinst“, sage ich schließlich. „Die Leserinnen wollen jemanden zum Anschauen und Anschwärmen haben. Trotzdem ist mir nicht wohl bei der Sache, dass eine andere Frau … äh, ich meine, eine Frau meine Bücher präsentieren soll. Es sind schließlich meine Babys, die ich mit viel Herzblut geschrieben habe. Es passt mir nicht, dass irgendjemand diese Bücher als seine eigenen ausgibt.“

Ich spüre, wie ich richtig eifersüchtig werde.

„Die Schauspielerin gibt deine Bücher nicht als ihre eigenen aus, sondern als die Bücher von Juliette“, stellt Rebecca klar. „Wir erinnern uns: Es gibt Juliette gar nicht.“

„Aber wie soll das weitergehen?“, will ich wissen. „Soll diese Schauspielerin ihr Leben lang Juliette spielen?“

„Nein.“ Rebecca schüttelt den Kopf. „Es soll eine einmalige Sache sein. Sie wird auf große Leserreise quer durch die Vereinigten Staaten gehen, und dann ist Schluss. Dann haben die Leute gesehen, was sie sehen wollen, und die scheue Autorin zieht sich wieder zurück. Wie du schon richtig bemerkt hast: Autoren stehen für gewöhnlich nicht im Rampenlicht.“

„Aber was ist, wenn sie jemand auf der Straße trifft? Sie muss jederzeit damit rechnen, dass sie jemand für Juliette hält“, wende ich ein.

„Natürlich werden wir sie für ihre Rolle entsprechend zurecht machen“, beruhigt Rebecca mich. „Und zwar so, dass man sie ungeschminkt und mit ihren echten Haaren nicht erkennt. Sie wird nur eine Rolle spielen, Jon. Perücke, Make-up, farbige Kontaktlinsen, andere Figur, das ganze Programm. Sobald sie abgeschminkt ist, wird es Juliette Love nicht mehr geben.“

„Hm.“ Ich bin nicht ganz überzeugt. Aber es ist natürlich auch mein gekränktes Ego, das Einspruch erhebt.

„Es gefällt mir nicht, dass irgendeine Schauspielerin die Lorbeeren einheimst, die mir zustehen.“ Ich trommele mit einem Stift auf dem Tisch herum.

Rebecca lächelt nachsichtig.

„Jon, du hast Millionen an diesen Büchern verdient, reicht dir das nicht? Du kannst im Publikum sitzen – wohl wissend, dass die Ovationen dir gebühren. Meine Güte, du bist ja wirklich schon fast so zickig wie eine Frau.“

„Ich bin nicht zickig“, widerspreche ich. „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es meine Bücher sind. Des Weiteren: Wenn die Leserinnen Fragen stellen, wie soll eine Schauspielerin, die meinen Hintergrund nicht kennt, diese Fragen beantworten können?“

„Selbstverständlich gehen wir alles im Vorfeld durch, auch mögliche Fragen“, beschwichtigt mich Rebecca.

„Wir fertigen einen Fragenkatalog an und besprechen genauestens, was Juliette antworten soll. Den Text lernt sie auswendig, als Schauspielerin ist sie das ja gewohnt.“

Ich seufze auf. „Hast du schon jemanden auf dem Schirm?“

„Natürlich.“ Rebecca nickt. „Die Anforderungen waren ja klar: Sie darf keine Superfrau sein, damit sich die Leserinnen mit ihr identifizieren können. Also eher der Typ nettes Mädchen von nebenan, ein Kumpeltyp. Ich habe fünf Kandidatinnen für dich. Du darfst dir deine Juliette aussuchen.“

Wenigstens etwas.

Rebecca klappt ihren Laptop auf und tippt flink etwas ein. Dann dreht sie den Bildschirm zu mir und präsentiert mir fünf junge Damen.

Ich weiß sofort, wer Juliette ist. Die in der Mitte mit den lustigen Sommersprossen und den rotblonden Haaren. Sie hat strahlende, grüne, wache Augen und ein umwerfendes Lächeln. Keine Superfrau und strahlende Schönheit, sondern tatsächlich ein Kumpeltyp. Die sympathische Frau von nebenan.

„Die da.“ Ich zeige auf das Foto. „Wer ist sie?“

„Sie heißt Amy Stevens, ist 28 und spielt vorwiegend am Theater“, weiß Rebecca sofort, ohne nachzusehen.

„Sie ist auch meine erste Wahl. Sie hat nämlich eine absolut sinnliche Stimme. Ich habe alle Damen gebeten, ein paar Passagen aus einem erotischen Roman zu lesen. Ich kann dir sagen, du schmilzt förmlich dahin, wenn du Amy sprechen hörst. Sie wird deinen Romanen eine ganz neue Dimension verleihen.“

Rebecca ist richtig begeistert, während ich Amy noch eine Weile auf dem Bildschirm betrachte. Sie sieht fröhlich und unbeschwert aus; ein Typ zum Pferdestehen. Sie gefällt mir.

„Sollen wir gleich einen Termin mit ihr vereinbaren?“ Rebecca zückt ihren Terminkalender.

„Sie wohnt in Boston. Ich könnte sie nächste Woche einfliegen lassen. Oder bist du dann nicht in New York?“

Da ich überall schreiben kann, bin ich oft in meinem Haus in der Karibik, um mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Auf einer großen Terrasse mit Blick aufs Meer schreibt es sich sehr viel angenehmer als in der hektischen Großstadt. Aber im Moment bin ich ganz gern in New York. Nirgendwo anders kann man so schnell und so unkompliziert Sex kriegen. Im Moment heißt sie Stacy.

Stacy habe ich eine Weile lang trainiert. Die meisten Frauen, die ich trainiert habe, wollten nach einer Weile das Training sehr gerne ins Bett verlegen, wogegen ich mich in den seltensten Fällen gesträubt habe. Schließlich musste ich ja Material für meine Romane sammeln.

Am Anfang habe ich meine Bett Gespielinnen tatsächlich oft gefragt, was genau sie beim Sex empfunden haben. Sie haben sich nicht mal gewundert, sondern fanden es toll, dass sich ein Mann so dezidiert danach erkundigt. Also haben sie mir bereitwillig Auskunft gegeben und ich habe mich bemüht, mir alles zu merken. Am liebsten hätte ich mein Notizbuch gezückt, aber das konnte ich ja nicht, da mein geheimes Schaffen als Erotik Autorin stets im Verborgenen stattfindet.

Jedenfalls ist Stacy eine gute Adresse, wenn es um hemmungslosen, unverbindlichen Sex geht. Und mehr will ich nicht. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jahrelang immer mit derselben Frau ins Bett gehen … wie öde! Außerdem hätte ich dann keine Inspiration für meine Romane mehr. Nein, eine feste Beziehung kommt für mich absolut nicht in Frage.

„Ich bin nächste Woche hier“, antworte ich. „Du kannst diese Amy einfliegen lassen.“

Da bin ich ja mal gespannt, wer meine Rolle als Juliette übernehmen wird.

Kapitel 2 - Amy

Die Aufführung war wie immer anstrengend. Zum 73. Mal habe ich Lulu Green gespielt, die hin und her gerissen ist zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern und sich für keinen entscheiden kann. Also lebt sie mit beiden – und ist fassungslos, als sie herausfindet, dass die beiden Männer dasselbe tun. Auch sie haben jeweils eine andere Beziehung, die sie nicht aufgeben wollen.

Nach dem ersten Schock versuchen alle, diese Sechser-Konstellation zu führen, doch es geht natürlich schief. Eifersucht, Misstrauen und Unsicherheit sind an der Tagesordnung, und schließlich müssen sich sie sich eingestehen, dass die konventionelle Zweierbeziehung eben doch stabiler ist.

Am Ende zerbrechen alle Beziehungen gleichzeitig. Ein tragisches Ende, das die Zuschauer verwirrt und manchmal auch enttäuscht zurücklässt, denn sie haben sich natürlich ein Happy End gewünscht.

„Wer alles will, steht am Ende mit leeren Händen da“, höre ich plötzlich eine tiefe, rauchige Stimme hinter mir, als ich in der Garderobe bin und mir die falschen Wimpern abnehme.

Ich drehe mich um und stehe einer Frau Mitte Dreißig mit langen, feuerroten Haaren und einer Zigarette in der Hand gegenüber. Sie ist sehr schick und sehr teuer angezogen, das sehe ich sofort. Ein blaues, eng geschnittenes Kleid aus einem edlen Stoff, hohe Pumps und eine Tasche von Hermès, die locker ein paar tausend Dollar kostet.

„So ist es“, stimme ich ihr etwas heiser zu. Am Ende hat Lulu geweint und geschrien, und ich muss meine Stimme etwas schonen.

„Ihre Performance war sehr beeindruckend.“

Die Frau sieht mich anerkennend an und stellt ihre wertvolle Tasche auf der Garderobe ab. Mir erschließt sich ehrlich gesagt nicht, warum man für so eine hässliche Tasche so viel Geld ausgibt. Das ist wirklich nur was für gelangweilte Leute, die sonst alles haben.

„Sie haben alles gegeben und waren mit Leib und Seele dabei.“

„Vielen Dank.“

Ich verstaue meine falschen Wimpern in einem Etui. Natürlich bin ich mit Leib und Seele dabei. Ich bin Schauspielerin. Wenn ich in eine Rolle schlüpfe, dann spiele ich sie nicht, sondern ich bin diese Rolle. Das ist ja das Tolle an meinem Beruf: Ich kann in einem einzigen Leben in ganz viele Leben eintauchen, wenn auch nur temporär. Das ist immer wieder aufs Neue faszinierend.

„Darf ich mich vorstellen? Rebecca Lobster, Inhaberin des Diamonds Verlags.“

Die Rothaarige streckt mir ihre Hand entgegen.

„Angenehm. Amy Stevens“, sage ich und ergreife ihre Hand.

„Was verschafft mir die Ehre?“

Mrs Lobster nimmt einen tiefen Zug von ihrem Glimmstängel und zieht die sorgfältig gezupften Augenbrauen in die Höhe. Sie ist nicht nur perfekt angezogen, sondern auch perfekt geschminkt und perfekt frisiert. Ich glaube, sie macht keine halben Sachen, in jeder Beziehung.

Jetzt mustert sie mich eingehend von oben bis unten.

„Ich habe ein etwas ungewöhnliche Anliegen“, beginnt sie und lässt sich ungefragt auf einem Stuhl nieder.

„Immer raus damit“, ermuntere ich sie. Schlimmer als die Anfrage, einen Kürbis zu spielen und zwei Stunden lang bewegungslos auf der Bühne zu stehen, kann es auch nicht sein.

„Könnten Sie sich vorstellen, eine Lesereise zu machen, auf der Sie erotische Texte lesen?“, fragt Mrs Lobster.

Na, so ungewöhnlich ist dieses Anliegen jetzt aber auch nicht. Das habe ich schon oft gemacht. Ich habe für Autorinnen Texte aus ihren Romanen vorgelesen, die sie nicht über die Lippen bekamen. Sie können zwar die wildesten Sachen schreiben, aber aussprechen können sie sie nicht.

Damit habe ich kein Problem. Ich kann alles aussprechen. Mir bleibt kein noch so vulgäres Wort im Hals stecken. Ich habe sogar schon Pornos synchronisiert.

Ich zucke mit den Schultern.

„Klar kann ich mir das vorstellen. Ich habe schon eine Menge erotischer Texte vorgelesen. Das ist für mich kein Thema.“

„Ich weiß.“ Mrs Lobster nickt. „Ich habe Ihre Stimme gehört und war begeistert. Sie haben die Fähigkeit, detaillierte Sexszenen so zu lesen, dass sie sich niemals obszön anhören. Das ist wirklich eine große Gabe. Und genau darum bin ich hier, Miss Stevens.“

„Nennen Sie mich doch Amy“, bitte ich.

„Okay, aber dann müssen Sie Rebecca sagen.“

„Einverstanden.“

Wir lächeln uns an.

„Ich habe seit vielen Jahren eine Autorin unter Vertrag, die einen ganzen Schwung erotischer Bestseller geschrieben hat“, erklärt Rebecca. „Nun möchten ihre Leserinnen sie unbedingt kennenlernen. Daher habe ich eine Lesereise geplant. Das Problem ist: Die Autorin selbst ist nicht in der Lage, diese Lesereise zu machen.“

„Nanu?“ Fragend schaue ich Rebecca an. „Wieso nicht? Ist sie krank?“

Rebecca wiegt den Kopf hin und her.

„So was in der Art. Sie ist sehr scheu und meidet die Öffentlichkeit. Sie … sie hat eine Art Sozialphobie. Sie bekommt Schweißausbrüche und Panikanfälle, wenn sie von vielen Menschen umringt ist. Es ist völlig unmöglich, sie auf eine Menschenmenge loszulassen.“

„Wie schrecklich. Das tut mir aufrichtig leid.“

Rebecca zuckt mit den Schultern.

„Ach, so schlimm ist es nicht. Sie ist eigentlich ganz happy, dass sie in ihrem Turm sitzen und schreiben kann. Das ist einfach ihr Ding. Sie hat ja auch sehr viel Geld damit verdient. Nur die Leserinnen werden ungeduldig und wollen ihre Lieblingsautorin kennenlernen. Da kämen Sie jetzt ins Spiel.“

Ich blicke Rebecca fragend an. So ganz verstehe ich nicht, was da mein Part sein soll.

Oder doch.

„Sie meinen – jemand anderes soll diese Autorin praktisch spielen?“, fällt bei mir der Groschen.

Rebecca beobachtet mich ganz genau.

„Sie haben es erfasst.“

Ich schlucke.

„Aber … damit führen Sie die Leserinnen doch an der Nase herum.“

„Aber nein.“ Rebecca lacht kehlig auf. „Wir würden Sie so zurechtmachen, dass Sie aussehen wie die echte Autorin. Die echte Autorin können wir nun mal nicht bieten. Sie würde mit Sicherheit einen Panikanfall bekommen und weglaufen. Auch, wenn sie nur daneben sitzen würde. Dieses Risiko können wir nicht eingehen. Ihre Fans wären total geschockt. Das können wir beiden Parteien nicht zumuten.“

Ich runzele die Stirn. „Also, ich habe schon für Autorinnen erotische Texte gelesen, aber da saß die Autorin daneben und jeder wusste, wer das Buch geschrieben hatte und dass ich nur die Vorleserin war. Aber so zu tun, als sei ich diejenige … Ich weiß nicht …“

Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache. Ich möchte niemanden an der Nase herumführen und vortäuschen, jemand zu sein, der ich gar nicht bin. Okay, als Schauspielerin mache ich das natürlich immer, aber da weiß jeder, dass es nur eine Rolle ist.

Hier aber würden alle in Wirklichkeit denken, ich sei jemand, der ich nicht bin. Das finde ich nicht fair den Leuten gegenüber. Die himmeln mich an, weil ich tolle Bücher geschrieben habe, dabei stimmt das gar nicht. Ich heimse da Lorbeeren ein, die mir nicht zustehen. Das will ich nicht. Ich will nicht für Leistungen hofiert werden, die ich nicht erbracht habe.

„Haben Sie Skrupel?“ Rebecca lacht und steht von ihrem Stuhl auf. „Das müssen Sie nicht. Bedenken Sie: Die echte Autorin ist damit einverstanden. Sie wünscht es sich sogar. Sie würden ihr einen großen Gefallen tun, und sie wäre Ihnen auf ewig dankbar.“

„Hm.“ Ich packe meine Sachen zusammen.

„Könnte ich mit ihr sprechen? Ich meine, ich müsste ja auch wissen, was ich in ihrem Sinne auf irgendwelche Fragen antworten soll.“

Rebecca holt tief Luft.

„Nein, das geht nicht. Sie lebt nicht in Amerika. Aber Sie können sich über Email mit ihr austauschen.“

Das finde ich jetzt aber schon ein bisschen schräg. Weiß die Autorin überhaupt, dass sie gedoubelt wird? Oder wollte sie vielleicht zu viel Gage haben und der Verlag will sparen?

„Sie können mit ihr telefonieren“, schiebt Rebecca nach.

„Wie gesagt: Sie ist sehr menschenscheu. Viele Autoren sind das. Und auf sie trifft das in besonderem Maße zu.“

Rebecca schreitet etwas nervös in der Garderobe hin und her. Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Angebot halten soll. Ich würde es sofort machen, wenn die Autorin neben mir säße und jeder wüsste, dass ich nur vorlese. Aber so?

„Sprechen wir über die Gage. Vielleicht beeinflusst die Ihre Entscheidung.“

Rebecca wirft ihre Haare zurück. Ihr dezentes Parfüm verteilt sich im Raum. Es riecht teuer, wie alles an ihr.

„Pro Lesung zahlen wir Ihnen fünftausend Dollar. Wir planen zunächst eine kleinere Lesetour mit 15 Terminen in vier Wochen. Das bedeutet, Sie könnten in nur einem Monat 75.000 Dollar verdienen.“

Ich starre sie an und sinke entgeistert auf meinen Stuhl. Will sie mich auf den Arm nehmen? 75.000 Dollar in vier Wochen? Das verdiene ich sonst nicht in drei Jahren!

Ich muss immer ums Überleben kämpfen und darum, die Miete zahlen zu können. Ich arbeite viel, ich übe viel – und komme doch kaum über die Runden. Aber ich lebe meinen Traum, und das ist es mir wert. Ich wollte immer Schauspielerin werden, und ich habe mir diesen Traum erfüllt. Aber ich zahle auch einen hohen Preis dafür, denn ich lebe von der Hand in den Mund.

Natürlich wäre es wunderbar, mir eine Zeitlang keine Sorgen um Geld machen zu müssen. Es ist anstrengend, jeden Abend auf der Bühne mein Bestes zu geben, Texte zu lernen, zu proben – und immer Angst haben zu müssen, dass die Waschmaschine kaputt geht oder sonst irgendetwas ansteht, das ich nicht bezahlen kann. Jede Ausgabe außerhalb der Reihe ist eine Katastrophe.

Und für 75.000 Dollar könnten eine Menge Katastrophen passieren, die dann plötzlich keine mehr wären. Das ist wirklich ein äußerst verlockender Gedanke.

„Danach machen wir eine kurze Pause, und dann geht es mit weiteren zwanzig Terminen die Westküste entlang“, fährt Rebecca fort. „Das würde zusätzliche hunderttausend Dollar für Sie bedeuten.“

Ich glaube, ich kollabiere gleich. Hunderttausend Dollar!!! Davon kann ich jahrelang leben! J-A-H-R-E-L-A-N-G!!!

Ich muss keinen Anfall mehr kriegen, wenn der Kühlschrank seinen Geist aufgibt, ich kann mir neue Klamotten kaufen, ich kann meiner Großmutter einen Treppenlift schenken, denn sie kommt kaum noch die Treppe hoch.

Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich sehe, wie sehr sie sich abmüht, aber sie will nicht umziehen, weil sie schon so lange in ihrem Apartment wohnt. Der Lift wäre eine große Erleichterung für sie, und ich kann dafür sorgen, dass sie diese Erleichterung bekommt. Das ist ein tolles Gefühl. Es wäre schön, ihr etwas zurückgeben zu können, denn sie hat so viel für mich getan. Ja, ich werde es für Granny tun.

„Wenn wir ins Geschäft kommen, müssten Sie natürlich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben“, schreckt mich Rebecca aus meinen Gedanken auf. Jetzt wird ihr Blick streng, und ich zucke unwillkürlich zusammen.

„Wenn Sie jemals jemandem erzählen, dass Sie die Autorin nur spielen, müssen Sie drei Millionen Dollar zahlen.“

Jetzt zucke ich gleich noch mal zusammen. Da würde ich dann wohl den Rest meines Lebens im Knast verbringen.

„Aber wenn Sie den Mund halten, sind Sie um 175.000 Dollar reicher.“ Jetzt lächelt Rebecca wieder zuckersüß.

„Gern runde ich den Betrag auf glatte 200.000 Dollar auf. Ich würde sagen, da fällt die Entscheidung doch nicht schwer, oder?“

Ich schlucke. Nein, eigentlich nicht. So viel Geld werde ich nie wieder irgendwo angeboten bekommen. Mir fällt so vieles ein, das ich damit machen könnte.

Meine Matratze ist durchgelegen. Das Apartment könnte einen neuen Anstrich vertragen. Die Teppiche sind fleckig. Der Kühlschrank röhrt seit Monaten und kühlt nicht mehr richtig. Meine Schuhe sind durchgelaufen. Die Möbel sind alt und wacklig. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Und überhaupt: Wenn ich es nicht tue, macht es eben eine andere Schauspielerin, die nicht so viele Skrupel hat. Und warum habe ich die überhaupt? Die Autorin ist damit einverstanden, sie will es sogar. Ich tue ihr einen Gefallen. Was also hält mich noch zurück?

Gar nichts.

Ich atme tief durch.

„Okay, ich mache es.“ Fest blicke ich Rebecca in die Augen.

Sie lächelt. „Sie werden es bestimmt nicht bereuen, Amy. Wenn Sie nächste Woche Zeit haben, würde ich Sie gern in mein Büro in New York einladen, um alles genau zu besprechen. Hier ist meine Karte.“

Mit zitternden Händen greife ich nach der Karte.

Oh mein Gott.

Ich bin reich!

***

Eine Woche später stehe ich vor dem gläsernen Eingang eines mondänen Bürokomplexes. Ich bin in New York, der Stadt, die niemals schläft.

Ich habe die letzte Nacht vor lauter Aufregung auch nicht geschlafen. Und wenn ich mal eingenickt bin, sah ich mich von kreischenden Fans verfolgt, die mit Handtaschen auf mich einschlugen und schrien:

„Du bist die Falsche! Du Betrügerin! Du hast unsere Romane gar nicht geschrieben!“

Ich bin schweißgebadet aufgewacht und habe mich gefragt, ob ich eigentlich mein Leben lang diese Autorin, deren Namen ich immer noch nicht kenne, spielen muss.

Was, wenn mich auf der Straße jemand erkennt? Muss ich dann jedes Mal Autogramme geben? Was, wenn mich jemand verfolgt und mitkriegt, dass ich in einer abgefuckten Bude wohne, in der ganz sicher keine Bestseller Autorin haust? Was, wenn alles auffliegt?

Wenn Millionen ihre Bücher gelesen haben, werden mich Millionen hassen. Dann kann ich nur noch auswandern. Da nützt mir auch das viele Geld nichts mehr.

Jetzt werde ich doch wieder unsicher. Verkaufe ich nicht mein eigenes Leben? Das ist kein Geld der Welt wert.

Ich gehe durch die gläserne Drehtür und finde mich in einer riesigen Halle wieder, fast wie auf einem Flughafen, nur viel luxuriöser. Der Boden und die Wände sind aus dunklem Marmor, an den Seiten stehen gewaltige Säulen und von den Decken baumeln gigantische Kronleuchter. Hier in New York ist vermutlich alles ein bisschen größer.

Ich gehe auf einen monströsen Kasten zu, der offenbar so etwas wie einen Empfang darstellt. Zumindest befinden sich hinter dem Marmorblock einige junge, hübsche Frauen, die aussehen wie Stewardessen. Sie sind perfekt angezogen, perfekt geschminkt, absolut makellos.

In dieser Hinsicht erinnern sie mich an Rebecca. Ich fühle mich plötzlich etwas unwohl in meinen Jeans und mit meiner schwarzen Lederjacke. Aber ehrlich gesagt habe ich nicht das Geld, um mir teure Fummel leisten zu können. Noch nicht!

Eine blonde Stewardess lächelt mich mit ihren unglaublich weißen Zähnen so strahlend an, als stände George Clooney splitternackt vor ihr.

„Herzlich willkommen im Broadway Office Center, wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt sie.

„Amy Stevens. Ich habe einen Termin mit Mrs Lobster vom Diamond Verlag“, erwidere ich.

Die blonde Schönheit lächelt. Ob sie Model ist und hier nur nebenbei jobbt, wie die anderen Stewardessen auch? Sie sind wirklich alle bildschön.

„Wunderbar, ich rufe sofort dort an“, gibt das Mädchen mit leuchtenden Augen bekannt und greift zum Telefon.

Donnerwetter. Die sind bessere Schauspielerinnen als ich. Echt kann ihre Euphorie nicht sein, denn warum sollte sie sich so sehr darüber freuen, einen Termin abzufragen?

Ich blicke mich um. Überall wuseln Menschen herum. Menschen in teuren Anzügen oder Kostümen. Menschen mit wichtigen Gesichtern, Aktentaschen oder 5.000 Dollar Handtaschen. Es ist wirklich eine ganze andere Welt hier. Eine Welt, zu der ich nicht gehöre. Aber bald schon werde ich so tun müssen, als sei es für mich ganz normal, mich in dieser Welt zu bewegen. Hoffentlich bekomme ich wenigstens ein gutes Coaching!

„Mrs Lobster freut sich sehr, dass Sie hier sind und erwartet Sie in Stock 32, Büro 328. Ein Page wird Sie begleiten“, gibt das schöne Mädchen Auskunft und macht eine nickende Kopfbewegung nach rechts.

Im nächsten Moment steht ein ebenso schöner junger Mann neben mir, der einen roten Anzug mit goldenen Ornamenten trägt. Das ist dann wohl der Page. Wow, die haben extra männliche Models, die die Leute zum Aufzug führen. Ich fasse es ja nicht! Ich glaube, ich könnte mich in der Welt der Schönen und Reichen doch ganz wohl fühlen.

„Hallo, willkommen in New York“, sagt der schöne Page, der aussieht wie Brad Pitt, nur viel jünger. Er scheint sofort zu sehen, dass ich nicht von hier komme. Hoffentlich wirke ich nicht wie das totale Landei. Aber Boston ist ja nun auch nicht gerade eine Kleinstadt.

„Danke“, gebe ich zurück und laufe dann neben dem Model her, bis wir vor einem gläsernen Aufzug stehen. Alles ist hier gläsern, nur die Menschen nicht. Die verstecken sich hinter ihrer Maske und ihren teuren Klamotten.

Der Page bedeutet mir mit einer Handbewegung, den Aufzug zu betreten und drückt dann die Taste 32. Mit einem strahlenden Lächeln verabschiedet er sich und ich bedaure, dass er nicht mitfährt. Er war wirklich ein schöner Anblick.

Im 32. Stock lande ich in einem langen Flur und schaue mir die Schilder an. Zu dem Verlag geht es nach rechts. Ich biege also rechts ab. Meine Schritte werden von einem roten Teppich verschluckt, und ich laufe eine Weile, bis ich vor der Nummer 328 stehe. Ich drücke auf den Klingelknopf und eine Melodie ertönt. Im nächsten Moment wird die Tür geöffnet.

WOW! Das ist alles, was ich denken kann, als ich IHM gegenüberstehe. Ist das schon wieder ein Model?

Vor mir steht ein irrsinnig gutaussehender Kerl. Er ist groß, extrem gut durchtrainiert, hat schwarze, kurze Haare, dunkle Augen, einen Fünf-Tage-Bart und sieht absolut scharf aus. So scharf, dass ich ihn sekundenlang nur anstarre, ohne einen Ton zu sagen. Ich bin so benebelt, dass ich gar nicht weiß, was ich überhaupt sagen soll. Meinen Namen vielleicht?

„Sie müssen Amy Stevens sein“, nimmt er mir die Mühe ab. Doch er ist nicht so gut geschult wie die anderen, denn er lächelt nicht. Genau genommen schaut er sogar ziemlich finster aus der Wäsche. Immerhin streckt er mir seine Hand entgegen, die ich mechanisch ergreife.

„Ja“, stottere ich. „Die bin ich.“

„Jonathan Brandon.“ Er lächelt immer noch nicht. Seltsamerweise tut das seiner Attraktivität überhaupt keinen Abbruch. Er ist der heißeste Typ, der mir seit langem begegnet ist. Wer er wohl ist?

Fünf Minuten später sitzen wir zu dritt an einem riesigen

Tisch: Mr Universum, Rebecca und ich. Was für eine Funktion Mr Muscle Man hat, teilt mir niemand mit. Dafür erklärt mir Rebecca die Basics.

Ich muss zum Glück nicht auf Lebenszeit diese Autorin, deren Namen ich immer noch nicht kenne, spielen, sondern wirklich nur für die Lesereise. Danach verschwindet sie wieder in der Versenkung.

Ich soll so gestylt werden, dass ich nicht mehr aussehe wie ich selbst. Ich soll sogar zehn Kilo zunehmen, damit ich eine andere Figur bekomme. Auch das habe ich für einige Rollen schon hinter mir, also kein Ding.

Ich muss höllisch aufpassen, dass ich alles mitkriege, was Rebecca sagt, denn ER macht mich ganz wuschig. Er sitzt da mit zusammen gezogenen Augenbrauen, lächelt immer noch nicht und starrt mich an, als wolle er mich sezieren. Außerdem sagt er keinen Ton. Warum ist er überhaupt hier? Ist er Anwalt?

Was hat der Kerl nur? Mag er mich nicht? Aber warum nicht? Er kennt mich schließlich gar nicht. Irgendwie habe ich den Eindruck, ihm passt es nicht, dass ich hier bin und diese Autorin geben soll. Ist er ihr Mann?

Natürlich wage ich es nicht, das zu fragen. Der Typ schüchtert mich richtig ein.

Oh mein Gott. Jetzt habe ich die Frage laut ausgesprochen, ohne es zu wollen. Rebecca und ER wechseln einen merkwürdigen Blick.

„Sorry“, murmele ich. „Tut mir leid. Das geht mich nichts an. Ich dachte nur ...“

„Ja, ich bin der Mann.“ Jonathan blickt mich ernst an.

„Und ich bin hier, damit alles im Sinne meiner Frau abläuft. Ich weiß am besten, was sie will und was nicht.“

„Natürlich.“ Ich hänge an seinen Lippen. Verführerische, volle, sinnliche Lippen, die zum Küssen einladen …

Ob er ihre Muse ist? Schreibt sie über erotische Szenen mit IHM? Oder spielt sich zwischen ihnen nichts mehr ab und sie hat sich deshalb in eine Traumwelt geflüchtet?

Und warum zum Teufel interessiert mich das überhaupt?

„Ich komme mit auf diese Lesereise und sorge dafür, dass alles so ist, wie sie es gewollt hätte.“ Jonathan kneift die Augen zusammen. Es hört sich an, als ob sie gar nicht mehr leben würde.

Plötzlich zucke ich innerlich zusammen. Ist es das? Lebt die Autorin nicht mehr? Das würde natürlich erklären, warum ihr Mann das Lachen verlernt zu haben scheint. Oh mein Gott, wie tragisch.

Es soll nicht an die Öffentlichkeit dringen, dass es die Autorin gar nicht mehr gibt! Wie schmerzlich muss es für Jonathan, ihren Witwer, sein, sich erotische Geschichten anzuhören, in denen er womöglich die Hauptrolle gespielt hat!

Jonathan bemerkt meinen entsetzten Blick offenbar. Plötzlich geschieht etwas, mit dem ich nicht mehr gerechnet hätte: Er fängt schallend an zu lachen. Rebecca und ich schauen ihn irritiert an.

„... wie sie es gewollt hätte“, wiederholt er schnaubend.

„Das hört sich ja so an, als ob sie nicht mehr unter uns weilen würde. Und Amys Gesicht nach zu urteilen, ist es genau das, was sie geglaubt hat.“

Er kann sich gar nicht wieder einkriegen und sieht dabei noch attraktiver aus.

„Nein, keine Sorge, meine Frau erfreut sich bester Gesundheit. Ich meine, abgesehen davon, dass sie es unter so vielen Menschen nicht aushält.“ Jonathan grinst.

„Aber das ist für uns beide kein Problem. Wir sind sowieso lieber unter uns.“

Ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Da geht bestimmt die Post ab, und seine Frau kann danach alles aufschreiben.

Es ist echt so bescheuert, aber ich spüre, wie ich eifersüchtig werde. Sie hat massig Geld, sie hat Erfolg und sie hat ihn. Sie hat alles. Ich habe nichts von alldem.

Das Leben ist so unfair.

Kapitel 3 - Jon

Was für eine geniale Idee! Ich bin der Mann von Juliette Love! Darauf hätten Rebecca und ich auch von selbst kommen können. Wir hatten uns schon überlegt, in welcher Funktion ich auf der Lesereise mitkomme, denn dass ich mitkomme, steht außer Frage. Rebecca hatte vorgeschlagen, ich sei ihr Assistent. Ja, das könnte ihr so passen. Ich trage ihr doch nicht den Kaffee hinterher! Der Ehemann von Juliette ist viel besser.

Als ihr Mann werde ich penibel darauf achten, dass ihre Interessen vertreten werden. Als ihr Mann kenne ich ihre Romane in und auswendig. Das ist einfach perfekt.

„Und Ihre Frau stört es nicht, dass Sie vier Wochen lang weg sind?“, erkundigt Amy sich und kraust die Stirn.

Amy ist wirklich ganz entzückend, genauso wie auf den Fotos und Videos. Natürlich, fröhlich, sympathisch. Sie wird die Herzen der Leserinnen im Sturm erobern, dessen bin ich mir sicher. Wir haben mit ihr die bestmögliche Wahl getroffen.

„Nein“, lächele ich. „Sie schreibt an einem neuen Roman, da störe ich sie nur. Wenn sie schreibt, lebt sie komplett in einer anderen Welt und hat für die Realität keinen Blick. So lange jemand da ist, der ihr etwas zu essen und zu trinken hinstellt, ist alles bestens. Und da ist unsere Haushälterin unschlagbar. Sie kann auch viel besser kochen als ich.“

Das ist noch untertrieben. Ich kann überhaupt nicht kochen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie eine warme Mahlzeit zubereitet. Über meinem Herd hängt ein großes Schild mit der Aufschrift:

Wenn Gott wollte, dass ich koche, warum hat er dann Restaurants geschaffen?

Ich bin einfach der Meinung, es gibt Menschen, die können das viel besser als ich. Also tue ich das, was ich gut kann und bezahle davon Leute, die kochen können. Das bedeutet, dass ich grundsätzlich in Restaurants esse oder mir etwas bringen lasse. Vielleicht engagiere ich demnächst eine Haushälterin, denn aufräumen liegt mir auch überhaupt nicht.

„Amy, würde es Ihnen etwas ausmachen, einmal eine Passage aus einem Roman von Jons Frau zu lesen?“, schaltet sich Rebecca ein. Noch immer haben wir Amy nicht gesagt, dass es sich bei der Autorin, die sie mimen soll, um Juliette Love handelt.

Rebecca hat vorgeschlagen, dass ich mir zuerst anhören soll, wie Amy meine Texte liest und dann die endgültige Entscheidung getroffen wird.

„Nein, natürlich macht mir das nichts aus.“

Amy schüttelt den Kopf. Sie ist keine klassische Schönheit, aber sie hat eindeutig was. Sie ist lebhaft, wach und … echt, authentisch, ehrlich. So kommt sie jedenfalls rüber. So, als könne man ihr vertrauen. Umso blöder ist es, dass wir sie anlügen müssen.

Ich schiebe ihr ein paar Seiten über den Tisch. Es ist eine Passage aus meinem Roman „Hot Business Guys“, und natürlich eine recht deftige. Ich muss wissen, ob sie die wirklich so locker lesen kann, wie Rebecca behauptet.

„Wollen Sie sich den Text erst mal durchlesen?“, will Rebecca wissen. „Sie können sich ganz entspannt auf die Couch setzen und eine Tasse Kaffee trinken. Wir haben Zeit.“

Amy nickt. „Ja, danke. Das würde ich sehr gerne tun.“

Während Rebeccas Sekretärin Amy mit Kaffee, Wasser und Keksen versorgt, ziehen Rebecca und ich uns in ihr Büro zurück.

„Na, wie findest du sie?“, will Rebecca wissen und steckt sich die hundertste Kippe heute an.

„Süß“, erwidere ich. „Ja, sie passt. Sie könnte wirklich Juliette sein. Außerdem ist es eine geniale Idee, dass ich Juliettes Mann bin. Da kann ich mich jederzeit einschalten, wenn es eine Frage zum Inhalt gibt.“

„Aber nicht, wenn die Fans nach der Lesung etwas fragen“, stoppt mich Rebecca und schaut mich mahnend an.

„Nicht, dass du Amy übers Wort fährst. Sie ist offiziell die Autorin, nicht du. Vergiss das bloß nicht. Fang bloß nicht an, zu erklären, warum was wer in deinen Romanen tut. Das weißt du offiziell gar nicht.“

„Ich meinte, falls Amy eine Frage hat“, verbessere ich mich.

„Dass ich auf der Lesung nichts zu melden habe, weiß ich auch.“

„Na, vielleicht wirst du gefragt, ob du die Sexszenen, die Juliette beschrieben hat, am eigenen Leibe erfahren musstest“, gibt Rebecca trocken zurück.

„Gab es da nicht eine Szene, wo jemand am Baum gefesselt war und der andere ihn sexuell gereizt hat? Bestimmt gucken dich die Frauen an und stellen sich vor, dass du es warst, der da am Ast gehangen und um Erlösung gefleht hast. Eine sehr anregende Vorstellung.“

„Ich habe an keinem Ast gehangen“, gebe ich zurück. „Glaubst du nicht, dass die Leserinnen Realität und Fiktion unterscheiden können? Kein Autor hat alles erlebt, was er schreibt.“

Rebecca grinst. „Ich bin mir sicher, dass sich die Zuhörer alles Mögliche zwischen dir und Amy vorstellen werden. Aber warum nicht? Lass ihnen doch den Spaß.“

„Die Leserinnen werden sich vorstellen, dass die Sexszenen, die ich in den Romanen beschrieben habe, in Wirklichkeit zwischen Amy und mir stattgefunden haben?“, wiederhole ich begriffsstutzig. „Wieso denn das?“

„Na, das liegt doch auf der Hand“, findet Rebecca. „Amy glaubt, du bist der Ehemann von Juliette Love. Die Leserinnen glauben, Amy ist Juliette. Also würde es Sinn machen, dass du bei den Lesungen Amys Gatten spielst.“

Ich weiß nicht, warum, aber diese Vorstellung verursacht ein leichtes Prickeln in meinem Magen.

Rebecca zieht an ihrer Kippe. „Es macht einen seriöseren Eindruck, wenn Juliette verheiratet ist. Sonst denken die Leserinnen, sie hat alle sexuellen Eskapaden selbst erlebt, und das macht sie eher unsympathisch. Es ist besser, wenn sie glauben, Juliette lebt ein langweiliges Leben und hat sich all ihre Geschichten nur ausgedacht. Sie soll schließlich nicht als Schlampe rüberkommen, die dauernd wilden Sex mit wechselnden Partnern hat.“

„Hm.“ Mehr fällt mir dazu nicht ein. Außer, dass mein Herz etwas schneller klopft. Amy und ich sollen also ein Ehepaar mimen. Ob ihr diese Idee gefällt?

Doch jetzt soll Amy zuerst einmal eine Passage aus meinem ersten Roman vorlesen. Die Story handelt von einer etwas prüden Sekretärin, die aus allen Wolken fällt, als ihre drei Chefs ihr eine recht pikante Aufgabe zutragen: Sie soll eine Sexparty für sie organisieren.

Die Idee stammte damals nicht von mir. Eine Autorin hatte ursprünglich diesen Roman schreiben wollen, war aber nicht recht vorangekommen. Sie hatte Rebecca den Plot verkauft und die hatte ihn an mich weitergereicht.

In der ersten Version hatte ich Wörter wie Geschlechtsverkehr, Poloch und Möse verwandt, und Rebecca hatte die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Ich musste mich wirklich erst in die Welt der Verbalerotik einarbeiten, bevor es aufwärts ging …

Amy sitzt kerzengerade auf einem Stuhl und hält die Blätter in der Hand. Rebecca und ich lassen uns auf der Ledercouch nieder und schauen Amy erwartungsvoll an. Ich bin wirklich gespannt, denn ich habe Amy bisher noch nicht lesen hören.

Amy holt tief Luft, strafft sich und beginnt.

Amy liest aus „Hot Business Guys“ – Anfang

Luke starrte Jessica ungehemmt zwischen die Beine, während er langsam seinen Schaft auf und ab rieb. Es erregte ihn ungemein, Jessica so zu sehen.

„Wollen Sie das auch mal spüren?“

Jessica öffnete ihre Augen und blickte Luke auffordernd an. Luke ging mit wackeligen Beinen auf sie zu. Jessica richtete sich ein Stück auf und hielt ihm den surrenden Vibrator entgegen. Vorsichtig kam Luke näher. Damit hatte er bisher noch keine Bekanntschaft gemacht.

Als Jessica den Vibrator an seine Spitze hielt, stöhnte Luke laut auf. Es fühlte sich an, als werde sein Schwanz von tausend Zungen gleichzeitig stimuliert.

„Das gefällt Ihnen offenbar, Mr Turner“, stellte Jessica fest und stellte die Vibration höher ein. Lukes Becken begann zu zittern. Jessica zog den Vibrator zurück und reizte sich wieder selbst damit.

„Das tun Sie also, wenn ich denke, Sie arbeiten.“

Lukes Stimme war heiser, er konnte kaum noch sprechen.

„Ja, Mr Turner. Aber Sie onanieren ja auch gerade. Das erwarte ich auch nicht von meinem Chef während der Arbeitszeit.“

„Ich onaniere, weil ich Sie dabei beobachte, wie Sie sich mit einem Dildo beschäftigen“, keuchte er und rieb sich nun immer schneller und heftiger. „Sie sind schamlos, Miss Williams. Sie sind meine Sekretärin und sollten sich in Ihrer Freizeit dieser Art Vergnügungen hingeben und nicht an Ihrem Schreibtisch. Ich muss Sie dringend bitten, Ihre Aufgaben hier in Zukunft wieder etwas ernster zu nehmen.“

„Das werde ich tun, Mr Turner.“

Luke hielt es jetzt vor lauter Verlangen nicht mehr aus. Er kniete sich auf den Boden direkt vor Jessica. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrer intimsten Stelle. Der Vibrator fiel zu Boden. Instinktiv griff sie nach seinem Haarschopf und krallte sich in ihm fest. Es pochte wie verrückt vor lauter Vorfreude. Das hatte ihr Ex-Freund nie gemacht. Sie wusste gar nicht, wie es sich anfühlte, geleckt zu werden.

Luke fuhr mit der Nase über ihre geschwollenen Schamlippen und steckte einen Finger in sie hinein. Ihre Nässe erregte ihn ungemein. Dann drückte er sein Gesicht gegen ihre Scham und begann sie zu lecken.

Jessica stöhnte laut auf, und ihr Becken begann unkontrolliert zu zucken. So fühlte es sich also an! Es war gigantisch. Unglaublich zart und unglaublich gut. Es pulsierte wie verrückt zwischen ihren Beinen und wollte immer mehr. Lukes Zunge tänzelte spielerisch um ihre Perle. Jessica warf den Kopf hin und her. Dann endlich fuhr er sanft über ihre empfindlichste Stelle. Jessica krallte ihre Hände fester in seine Haare.

„Ja, so ist es gut“, keuchte sie. „Mach es genau so.“

Lukes Zunge massierte ihren Kitzler quälend langsam. Jessica drückte seinen Kopf fest nach unten und gab ungeduldige Laute von sich, doch Luke ließ sich nicht beirren. Er leckte sie so sanft und langsam, dass sie fast den Verstand verlor. Sie brauchte es schneller und fester, sonst würde sie ausflippen.

„Bitte, bitte ...“ Sie erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder „Mach es etwas fester, bitte.“

Luke gehorchte und leckte sie schneller und fester. Jessicas Stöhnen wurde lauter. Sie wurde von einer Ekstase zur nächsten geschleudert. Ihr Becken zuckte jetzt so heftig, dass Luke sie festhalten musste, um nicht den Kontakt zu verlieren.

„Ja, so ...“, keuchte sie. „Genau so. Mach weiter, hör nicht auf. Oh Gott, hör jetzt bitte nicht auf, ich brauche das so sehr …“

Dann explodierte sie. Der Orgasmus trug sie in einer großen, weichen, warmen Welle davon. Jessica stöhnte hemmungslos und vergrub ihre Nägel in Lukes Schopf.

Luke richtete sich schwankend auf und zog Jessica, die leicht taumelte, aus dem Stuhl hoch.

„Ich bin total geil auf dich“, raunte er dicht an ihrem Ohr und presste sich fest an sie. Sein hartes Glied rieb sich gegen ihren flachen Bauch. Dann schob er ihr seine Zunge in den Mund und begann, leidenschaftlich mit ihrer Zunge zu spielen. Jessica wurde schwindlig, und es rauschte in ihren Ohren. Lukes Lippen waren zart und warm, seine Zunge weich und emsig.

Er fuhr mit den Händen über ihre Brüste, dann biss er leicht in ihren Hals. Jessica stöhnte. Das Rauschen in ihren Ohren nahm dramatisch zu. Es war so wundervoll, ihn zu spüren. Seine samtigen Lippen, seine Härte, seine zärtlichen Hände. Sie konnte nicht genug davon bekommen.

„Ich kann keine Minute länger warten.“

Lukes Gesicht war vor Erregung verzerrt. Er hob Jessica hoch, als sei sie eine Feder und setzte sie auf den Schreibtisch. Dann zog er endlich seine Hose aus. Sein Schwanz presste sich hart gegen ihren Bauch. Automatisch griff Jessica danach und seufzte selig auf. Er fühlte sich wahnsinnig gut an, so stark und mächtig. Sie liebte dieses Gefühl. Ihre Finger streichelten ihn ganz zart.

„Ja, das tut mir gut“, stöhnte Luke und bewegte seinen Unterkörper rhythmisch hin und her. Jessica umschloss seinen Schwanz, doch ihre Hand konnte ihn nicht ganz umfassen, so dick war er. Sie begann auf und ab und reiben. Luke verzog erregt das Gesicht.

„Ja, so ist es gut, mach es mir ...“ Er griff in ihr Haar und zog ihren Kopf zu sich heran. Eine Weile genoss er ihre Stimulation, dann schob er ihre Hand abrupt weg und seinen Schwanz in sie hinein.

Jessica schrie auf. Und dann schrie sie immer weiter, denn Luke fickte sie wie ein Besessener, geradewegs in den Himmel hinein. Und dort wollte sie für immer bleiben.

Amy liest aus „Hot Business Guys“ – Ende

Es ist so still im Raum, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Amy blickt auf. Ihre Wangen sind gerötet, ihre Augen glänzen.

Unwillkürlich frage ich mich, ob sie das, was sie gerade vorgelesen hatte, erregt hat. Niemand liest das einfach so herunter. Man hat Bilder dabei vor Augen, und die sind stimulierend.

Ich muss zugeben: Mich hat es erregt. Amy hat den Text mit einer so weichen, erotischen, sinnlichen Stimme vorgelesen, dass mir ganz anders wurde. Sie hört sich unglaublich sexy an. Sie ist wirklich fantastisch. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass meine eigenen Texte eine derartige Wirkung auf mich haben. Das passiert sonst nicht mal beim Schreiben.

„Wow“, durchbreche ich die Stille. „Das war … wirklich genial, Amy. Ich bin sehr angetan.“

Wie sehr, würde sie sehen, wenn ich jetzt aufstehen würde, denn meine Hose spannt etwas im Schritt. Ich wundere mich selbst darüber. Erstens kenne ich den Text in und auswendig. Zweitens reagiere ich im allgemeinen nicht besonders stark auf erotische Texte, sie machen mich in den seltensten Fällen an. Ich bin niemand, der erotische Romane liest und sich dabei einen runterholt. Sie stimulieren mich einfach nicht.

Das mag sich für einen Erotik Autor seltsam anhören, aber so ist es nun mal. Mich törnen auch meine eigenen Texte nicht an, dazu ist es viel zu mühsam, sie zu schreiben.

Vielleicht liegt es daran, dass ich anders zu diesen Büchern gekommen bin als die meisten Erotik Autoren. Rebecca behauptet, einige würden die Sexszenen mit einem Vibrator zwischen den Beinen schreiben. Das tue ich ganz sicher nicht.

Ich war von diesen Romanen nicht begeistert, ich wollte einfach nur Geld verdienen. Ich habe sie nicht geschrieben, weil ich das toll fand. Mittlerweile habe ich mich zwar daran gewöhnt und schreibe sie gerne, aber erregen tun sie mich nach wie vor nicht.

Bis jetzt. Bis sie von Amy vorgelesen wurden. Ich weiß nicht, wie und warum das passieren konnte. Jedenfalls habe ich jetzt eine Erektion und kann nicht aufstehen.

„Vielen Dank, Jon.“ Amy holt tief Luft und strahlt mich an.

„Es war grandios“, vernehme ich Rebeccas tiefe Stimme.

„Gut, dass keine Männer kommen, denn die wüssten gar nicht, wohin mit ihrem Ständer.“

Ja, vielen Dank, Rebecca, dass du Amy darauf hinweist, dass ich einen stehen habe.

Amy lacht unbekümmert und ist nicht im mindesten verlegen.

„Kommen denn wirklich nur Frauen?“, will sie wissen. „Lesen keine Männer diese Romane?“

„Männer gucken sich lieber Pornos an, weil sie eher auf visuelle Reize reagieren“, erklärt Rebecca. „Sie haben einfach keine Fantasie und müssen alles auf dem Silbertablett serviert bekommen, nämlich Geschlechtsteile in Großaufnahme. Frauen hingegen haben eine lebhafte Fantasie und können sich alles ganz genau ausmalen. Das können Männer nicht. Sie müssen es sehen, bis ins Detail. Denen fehlt da einfach was.“

„Also eine reine Frauenveranstaltung.“ Amy grinst. „Bis auf Jonathan.“

Ich setze mich kerzengerade auf. Daran habe ich ja überhaupt noch nicht gedacht. Amy heizt sie mit ihrer erotischen Stimme und den Texten auf – und ich bin der einzige Mann im Saal?

„Keine Sorge, Jon, sie werden sich schon nicht alle auf dich stürzen und dir die Klamotten vom Leib reißen“, hat Rebecca meine Gedanken natürlich sofort durchschaut.

„Auch, wenn du noch so ein Hingucker bist. Außerdem bist du ja offiziell Juliettes Mann.“

Amy reißt ihre Augen weit auf und starrt mich an. Ich kann nicht erkennen, ob sie geschockt oder erfreut ist. Sie ist eben Schauspielerin.

„Das haben wir uns gerade erst überlegt“, erklärt Rebecca und lächelt. „Es macht einen sympathischeren Eindruck, wenn die Autorin verheiratet ist.“

„Aber das ist sie ja auch.“ Amy kraust auf eine ganz entzückende Art ihre Stirn.

Da sich mein Blut momentan nicht in meinen Hirnwindungen befindet, fällt mir das Denken etwas schwer. Ich verstehe erst nach einigen Sekunden, was Amy damit meint.

Klar, wenn Amy meine imaginäre Frau Juliette spielt, ist es naheliegend, wenn ich Amys Mann gebe. Eigentlich logisch. Hoffentlich bringe ich nicht irgendwann alles durcheinander, wenn ich womöglich die ganze Lesung lang eine Erektion habe und nicht mehr klar denken kann.

„Ich meine, ich spiele Ihre Frau, also sind Sie zwangsläufig mein Mann“, wendet sie sich an mich.

Ich nicke automatisch. Klar. Ich bin Amys Mann. Ich bin der Mann der Frau, die ich eigentlich selber bin.

***

In den nächsten Stunden besprechen wir die Modalitäten des Vertrags. Amy ist sehr unkompliziert, vertraut uns und will den Vertrag nicht mal einem Anwalt zeigen. Dazu raten wir ihr jedoch dringend, und sie lässt sich schließlich überreden.

Zwei Wochen später ist sie erneut bei uns in New York und händigt uns den unterschriebenen Vertrag aus. Noch immer weiß sie nicht, wen sie doubeln soll. Das wollen wir ihr heute verraten.

„Natürlich musst du wissen, wen du nun eigentlich spielst“, ergreife ich das Wort. „Sagt dir der Name Juliette Love etwas?“

Amy reißt ihre wunderschönen grünen Augen weit auf. Sie sieht aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen.

„Was? Juliette Love? Ihr wollt doch wohl nicht behaupten … oh mein Gott! Juliette Love ist die Königin der erotischen Romanzen. Sie hat zehn Bestseller in Folge geschrieben und Millionen von Exemplaren verkauft! Das ist nicht euer Ernst. Ich soll Juliette Love spielen? Wirklich? Ich kann es nicht glauben.“

Amy fasst sich an den Kopf und bekommt hektische rote Flecken im Gesicht. Rebecca und ich schauen uns überrascht an. Diese tosende Euphorie haben wir nicht erwartet.

„Welchen Text habe ich denn eigentlich beim letzten Mal vorgelesen?“, will Amy begierig wissen. „Seltsam, dass ich ihn nicht erkannt habe. Ich habe doch alle Bücher von Juliette geradezu verschlungen.“

„Es waren die Hot Business Guys“, gebe ich Auskunft.

Amy denkt kurz nach. Dann erhellt sich ihr Gesicht.

„Ach, das war doch der Roman von der Sekretärin, die heimlich in ihren Chef verliebt war und für die drei Brüder eine Sexparty organisieren musste und damit völlig überfordert war“, trifft sie genau ins Schwarze.

„Und dann hat sie die Party richtig erregt, und auch Luke taute irgendwann auf. Die Story war so klasse! Und auch Debbie und Patrick mochte ich total gut leiden. Wow! Ich bin absolut geflasht, dass ich diese tollen Romane lesen darf.“

Amy sieht aus wie ein Kind vor der Weihnachtsbescherung. Ich bin richtig gerührt. Sie hat vor lauter Freude Tränen in den Augen. Mir wird richtig warm ums Herz. Schade, dass ich ihr nicht die Wahrheit sagen kann. Ich würde mich gern über die Details meiner Romane mit ihr unterhalten, denn das kann ich mit meinen Leserinnen ja nicht. Es ist eher eine anonyme Masse, die meine Bücher zwar kauft, die ich aber nicht kenne. Das bedauere ich sehr. Darum freue ich mich ganz besonders, dass ich diese anonyme Masse auf der Lesereise kennenlernen werde, wenn auch nur inkognito.

„Und wir sind absolut geflasht, dass du diese Romane liest“, lächelt Rebecca. „Niemand könnte das besser als du.“

Zur Feier des Tages gehen wir in ein exklusives Restaurant essen. Da wir ungestört sein wollen, haben wir kurzerhand den kleineren Raum für uns ganz allein gemietet. Amy ist sichtlich beeindruckt von all der Pracht um uns herum, dem Springbrunnen mitten im Raum, den Skulpturen und den meterhohen Pflanzen.

Natürlich unterhalten wir uns vorwiegend über die kommenden vier Wochen, die für uns alle sehr aufregend werden. Nach dem fünften Cocktail, als Amy gerade auf der Toilette ist, kommt mir eine super Idee.

„Was hältst du davon, wenn ich