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Manchmal führen Pläne nicht dorthin, wo wir eigentlich hinwollten ... sondern zu etwas Besserem. Trace Plinter ist ein Spieler. Das bestreitet er gar nicht. Als sein derzeitiger Liebhaber beschließt, ihn zu verlassen, gibt er Patrick bereitwillig seinen Segen. Schließlich war er schon seit über einem Monat bereit, das Gleiche zu tun. Als Trace bei einem Scheunenbrand einen süßen Farmer namens Laramie rettet, erkennt er das Interesse in den sanften grünen Augen des Mannes, aber er hat keine Zeit, mit ihm zu sprechen und befürchtet, dass er seine Chance verpasst hat, einen neuen Liebhaber zu finden – bis Trace Laramie in einem Diner wiedersieht und sein Glück versucht. Laramie Goshen ist gerade dabei, den Tod seines Onkels zu verarbeiten, als der Vater, der ihn geschlagen und verleugnet hat, weil er schwul ist, plötzlich wieder in sein Leben tritt und behauptet, ihm gehöre die Hälfte der Schweinefarm, die sein Onkel Laramie hinterlassen hat. Als Laramie sich weigert, den Forderungen seines Vaters nachzugeben, kommt es zu Problemen auf der Farm. Laramie fantasiert von dem scharfen Feuerwehrmann, der ihn aus dem Feuer gerettet hat, bei dem seine Scheune niedergebrannt ist. Aber als eben dieser Feuerwehrmann Interesse bekundet, ist Laramie im Zwiespalt. Eine komplizierte Beziehung ist das Letzte, was er brauchen kann. Sie treffen eine Abmachung: Sex ohne irgendwelche Verpflichtungen. Trace ist begeistert von dieser Abmachung, aber er ist nicht auf die beschützenden Gefühle vorbereitet, die aufkommen, als er erfährt, dass Laramies Vater die Baufirma davon überzeugt hat, Laramies Auftrag abzulehnen, was es für ihn fast unmöglich macht, seine Scheune wieder aufzubauen. Trace zieht in Betracht, ihre Beziehung zu vertiefen, aber ist Laramie überhaupt bereit dazu? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 46.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Epilog
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Huckepack
Manchmal führen Pläne nicht dorthin, wo wir eigentlich hinwollten ... sondern zu etwas Besserem.
Trace Plinter ist ein Spieler. Das bestreitet er gar nicht. Als sein derzeitiger Liebhaber beschließt, ihn zu verlassen, gibt er Patrick bereitwillig seinen Segen. Schließlich war er schon seit über einem Monat bereit, das Gleiche zu tun. Als Trace bei einem Scheunenbrand einen süßen Farmer namens Laramie rettet, erkennt er das Interesse in den sanften grünen Augen des Mannes, aber er hat keine Zeit, mit ihm zu sprechen und befürchtet, dass er seine Chance verpasst hat, einen neuen Liebhaber zu finden – bis Trace Laramie in einem Diner wiedersieht und sein Glück versucht.
Laramie Goshen ist gerade dabei, den Tod seines Onkels zu verarbeiten, als der Vater, der ihn geschlagen und verleugnet hat, weil er schwul ist, plötzlich wieder in sein Leben tritt und behauptet, ihm gehöre die Hälfte der Schweinefarm, die sein Onkel Laramie hinterlassen hat. Als Laramie sich weigert, den Forderungen seines Vaters nachzugeben, kommt es zu Problemen auf der Farm. Laramie fantasiert von dem scharfen Feuerwehrmann, der ihn aus dem Feuer gerettet hat, bei dem seine Scheune niedergebrannt ist. Aber als eben dieser Feuerwehrmann Interesse bekundet, ist Laramie im Zwiespalt. Eine komplizierte Beziehung ist das Letzte, was er brauchen kann.
Sie treffen eine Abmachung: Sex ohne irgendwelche Verpflichtungen. Trace ist begeistert von dieser Abmachung, aber er ist nicht auf die beschützenden Gefühle vorbereitet, die aufkommen, als er erfährt, dass Laramies Vater die Baufirma davon überzeugt hat, Laramies Auftrag abzulehnen, was es für ihn fast unmöglich macht, seine Scheune wieder aufzubauen. Trace zieht in Betracht, ihre Beziehung zu vertiefen, aber ist Laramie überhaupt bereit dazu?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 46.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Huckepack
Carry Me: Halte mich 2
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Piggyback“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Widmung
Für all die großartigen Organisatoren und freiwilligen Helfer der GRL 2012! Vielen Dank für eure Zeit, eure harte Arbeit und eure fröhliche, wunderbare Art!
Trace lehnte an der Ecke und nippte an seinem Bier. Er stand im Schatten des Holzspaliers, das die Grenze zwischen dem Garten und der hinteren Terrasse des Hauses bildete. Seine Freunde, Carl Lewis und Vincent Androse, veranstalteten eine Grillparty, um zu feiern, dass Vincent wieder gesund geworden war. Er war von seinem Ex-Geliebten Lonnie aus Eifersucht angeschossen worden. Trace gluckste leise, als er daran dachte, wie der Pizzabote dem betrügerischen Ex seines Freundes mit dem Pizzakarton auf den Kopf geschlagen und ihn dann mit einem Schlag zu Boden gebracht hatte. Hut ab vor dem Pizzaboten.
Während er mit seiner leeren Bierflasche gegen sein Bein klopfte, beobachtete Trace, wie sein Date gerade mit einem anderen Typen flirtete. Er war seit fast vier Monaten mit Patrick zusammen. Er dachte, dass er sich vielleicht ärgern oder sich beleidigt fühlen sollte, vielleicht sogar sauer sein, dass der Mann dies direkt vor seinen Augen tat. Stattdessen fühlte Trace aber nur Erleichterung.
Vier Monate, überlegte Trace. So lange war er noch nie mit einem Mann zusammen gewesen, und er musste zugeben, dass er seit ein paar Wochen ruhelos war. Er verstand nicht, warum seine Freunde jahrelang mit einem Mann zusammen sein wollten, aber er wünschte ihnen viel Glück. Trace genoss es, immer wieder neue Liebhaber zu entdecken und herauszufinden, was sie zum Stöhnen, Zucken und Schreien brachte.
„Hey.“
Trace drehte sich um und sah Vincent an seiner Seite. Er brachte ein halbes Lächeln für seinen Freund zustande. „Hey, Vincent. Schöne Party“, sagte er.
„Ja.“
An der Art, wie sein Freund das Wort aussprach, erkannte Trace, dass Vincent etwas auf dem Herzen hatte. Man musste kein Genie sein, um herauszufinden, was seinen Freund beunruhigte. Trace folgte dem Blick seines Freundes und beobachtete, wie Patrick eine Hand auf die Brust des Mannes legte, mit dem er sich die letzte halbe Stunde angeregt unterhielt. Trace vermutete, dass es sich um Devon handeln könnte, den Bruder von einem von Carls Freunden bei der Polizei.
Er warf einen Blick auf Vincent und grinste. „Patrick scheint Gefallen an Devon gefunden zu haben.“
Vincent runzelte die Stirn. „Ist das okay für dich?“
„Es hat sich schon länger abgezeichnet.“ Er schenkte seinem Freund ein freches Lächeln. „Du weißt, was für ein Spieler ich bin. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass Patrick und ich uns ein gemeinsames Leben aufbauen würden, oder?“
An Vincents Gesichtsausdruck konnte Trace ablesen, dass sein Kumpel von der Feuerwehr genau das erwartet hatte. Er legte einen Arm um die Schultern seines Freundes und drückte zu. „Keine Sorge, Vince“, sagte er und stieß mit seinem Kopf sanft gegen den des anderen Mannes. „Das bewahrt mich wenigstens davor, mit ihm Schluss machen zu müssen.“
Er hob seine leere Flasche hoch und sagte: „Ich hole mir noch eines, und ich höre schon, wie ein Burger nach mir ruft.“
Trace trat aus dem Schatten und ging auf die Kühlbox und den Grill zu. Sein Magen knurrte, was bewies, dass er kein Lügner war. Während er sich einen Burger zusammensetzte, beobachtete er Patrick aus dem Augenwinkel. Okay, das Grinsen und Lachen störte ihn ein wenig, aber das hatte mehr damit zu tun, dass sein Date sich nicht einmal die Mühe machte, ihm irgendetwas zu sagen, bevor er sich entschied, unverhohlen einem anderen Mann nachzustellen.
Verdammt, das ist wahrscheinlich meine eigene Schuld. Patrick musste gespürt haben, dass er sich zurückzog. Es dauerte ein oder zwei Tage, bis er ihn zurückrief, statt nur ein paar Stunden wie zu Beginn ihrer Beziehung. Sie hatten sich seit einer Woche nicht mehr gesehen und es war zwei Wochen her, dass er mit Patrick Sex gehabt hatte. Wenn er so darüber nachdachte, waren zwei Wochen wohl eine ziemliche Durststrecke für ihn.
Er beschloss, dass er etwas dagegen tun musste, stellte seinen Teller ab, schnappte sich drei Bier und ging auf die beiden zu. Als er bei ihnen ankam und sich räusperte, errötete Patrick und trat einen Schritt von dem anderen Kerl weg. Trace übersah das geflissentlich und hielt den beiden zwei Bier hin. „Devon, richtig?“, fragte er, nur um sicherzugehen.
„Äh, ja“, antwortete Devon. Er schaute zwischen Trace und Patrick hin und her und versuchte offensichtlich, ihre Beziehung zueinander zu ergründen.
Trace wollte nicht, dass der Mann lange überlegen musste, vor allem, wenn Devon Patrick geben wollte, was er nicht konnte. Er grinste Patrick an und zwinkerte ihm zu. „Ihr zwei seid wirklich ein süßes Paar.“ Damit sagte er die Wahrheit. Mit Patricks schlanker Statur bei einer Größe von eins fünfundsiebzig, seinen grauen Augen und roten Haaren passte er perfekt zu Devons muskulösem, knapp einem Meter neunzig großen Körper. Der Blondschopf sah gut aus, und wenn sein zukünftiger Ex-Geliebter ihn nicht im Visier gehabt hätte, hätte Trace vielleicht selbst ein Auge auf ihn geworfen, zumindest wenn er sicher sein könnte, dass es Devon nichts ausmachte, im Schlafzimmer die Kontrolle abzugeben.
Er umfasste Patricks Kinn, aber anstatt seine Lippen zu küssen, küsste er ihn auf die Stirn, bevor er dem schlankeren Mann ins Ohr flüsterte: „Ich werde deinen knackigen Arsch vermissen. Schnapp ihn dir, Tiger.“
Als er losließ, blickte er zum Tisch und verzog das Gesicht. „Verdammt. Ich habe meinen Burger vergessen. Ich komme später nochmal zu euch.“ Er hob sein Bier zum Gruß und schritt davon. Als er sich in Bewegung setzte, überkam ihn ein Gefühl der Freiheit, das er seit einem Monat nicht mehr gespürt hatte. Er grinste, als er Mayo, Ketchup und Senf auf sein Brötchen schmierte. Dazu legte er ein Burgerpatty mit Käse, Salat, Tomaten und Gurken.
Trace nahm gerade einen großen Bissen, als er spürte, dass jemand an seiner Schulter stand. Während des Kauens blickte er zu Carl hinüber. Er lächelte, hielt den Burger hoch und nickte zum Dank. Nachdem er geschluckt hatte, sagte er: „Ein verdammt guter Burger, mein Freund.“
Carl lächelte. „Danke.“ Er legte den Kopf schief, als er Trace ansah, und Trace wusste, was er sagen wollte. Der Detective überraschte ihn mit den Worten: „Verdammt anständig von dir.“
Er schnaubte. „Es hat sich zwischen uns abgezeichnet. Patrick ist ein guter Kerl, aber ich bin nicht das, was er braucht.“
„Wie meinst du das?“, fragte der Detective.
Schmunzelnd antwortete Trace: „Sagen wir mal so: Vier Monate war die längste Beziehung, die ich je mit einer Person hatte, und ich bin seit fast einem Monat bereit, die Sache zu beenden. Ich wollte ihn ermutigen.“ Dann zuckte er mit den Schultern. „Außerdem, was würde es bringen, eine Szene zu machen? Ich verabschiede mich lieber mit Anstand.“
Carl zog eine Grimasse. „Oje. Ja, das kann ich verstehen.“ Sie standen einen Moment lang schweigend beieinander, aßen und tranken. Ab und zu tauschte Carl mit Vincent auf der anderen Seite der Terrasse ein verträumtes Lächeln aus. Vincent stand auf der anderen Seite des Gartens und unterhielt sich mit Devons älterem Bruder, Lance Brody. Lance war nicht schwul und hatte seinen schwulen Bruder Devon mitgebracht. Ein weiterer Polizist, den Carl eingeladen hatte, Brian, ging sehr offen mit seiner Sexualität um. Brian beäugte und begutachtete jeden, den er wollte, und wies sein Date Zack, einen süßen Blondschopf, der an seinen Lippen hing, auf bestimmte Eigenschaften hin. Trace starrte auf Zacks Hintern und leckte sich über die Lippen. Nett!
„Mach dich ja nicht an Brians Date ran, Trace“, sagte Carl und grinste. „Das würde eine Szene geben. Brian guckt vielleicht und redet, aber ich habe noch nie gehört, dass er seine Dates mit anderen teilt.“
Trace lachte. „Das habe ich nicht vor“, erwiderte er und klopfte dem Liebhaber seines besten Freundes auf den Rücken. „Wo ist Jake heute Abend?“
Carl verzog das Gesicht. „Bei seiner Mutter.“
„Rhonda versucht doch nicht, die Kinder von dir fernzuhalten, oder?“, fragte er. Beinahe hätte er sich zu Patrick umgedreht, um ihn herbeizurufen. Sein ... Freund war Anwalt für Sorgerecht.
„Nein, nein, nichts dergleichen“, antwortete Carl schnell. „Es ist Rhondas Wochenende, an dem sie die Kinder hat. Deshalb habe ich das Grillfest für Erwachsene für heute Abend geplant, damit sie keinen Grund hat, sich zu beschweren“, fügte er hinzu.
Trace konnte sehen, dass den Detective immer noch etwas beunruhigte. „Hat sie nach wie vor Probleme, Jakes Sexualität zu akzeptieren?“ Jake hatte sich vor ein paar Monaten auf Aufsehen erregende Weise geoutet. Als sie dann auch noch erfuhr, dass Carls verletzter männlicher Liebhaber in sein Haus gezogen war, war Rhonda nicht gerade begeistert gewesen.
Carl runzelte die Stirn und schien über seine Antwort nachzudenken. „Ich glaube, es sind nur die missbilligenden Blicke und ihr ständiges Bemühen, hübsche Mädels zu erwähnen.“
„Verdammt“, murmelte Trace. „Das ist echt ätzend.“
Carl seufzte. „Könnte schlimmer sein, nehme ich an. Wenigstens hat sie keinen Sorgerechtsstreit angefangen.“
Trace brummte zustimmend.
Zwanzig Minuten später sah er zu, wie Patrick und Devon zusammen weggingen. Es war bittersüß, aber er würde den Mann lieber als Freund behalten, als einen Keil zwischen sie zu treiben. Dafür mochte er seinen jetzt Ex zu sehr und er wollte wirklich, dass Patrick glücklich war.
Er verdrückte noch einen zweiten Burger und machte es sich dann in einem Stuhl auf der hinteren Terrasse bequem. Die Winter im südlichen Oregon waren ziemlich mild, aber Trace war trotzdem froh, dass er eine Jacke mitgebracht hatte. Er stützte sein Bier auf seinem Oberschenkel ab, neigte seinen Kopf zu Vincent und beobachtete, wie sich sein bester Freund neben ihm niederließ.
„Weißt du, was du hier noch brauchst?“, fragte Trace.
Vincent grinste. „Was? Eine Tanzfläche?“
Trace gluckste. „Das ist doch mal eine Idee.“ Vincent schnaubte, und Trace schüttelte den Kopf. „Einen Pool.“ Er dachte darüber nach und trank einen Schluck Bier. Wenn er nicht vorhatte, auf der Couch seines Freundes zu übernachten, musste dies das letzte für den Abend sein. Trace wusste, dass Vincent kein Problem damit hätte, wenn er blieb, aber er wollte sich nicht aufdrängen. Und seinen Freunden beim Sex zuhören zu müssen, wenn sein Date gerade mit einem anderen Mann weggegangen war, war auch nicht gerade seine Vorstellung von einem gelungenen Abend. Er verdrängte diesen Gedanken, als er das Lachen seines Freundes hörte.
Trace war zuversichtlich, dass er noch früh genug einen neuen Bettwärmer finden würde.
„Ein Pool. Es ist fast Dezember! Was zum Teufel sollen wir mit einem Pool anfangen?“, erwiderte Vincent.
Trace lehnte sich dicht an seinen Freund und wackelte mit den Augenbrauen. „Sag bloß, du hattest noch nie Sex im Pool.“ Als Vincent die Augen verdrehte, grinste er. „Das macht richtig Spaß.“
„Da bin ich mir sicher“, murmelte Vincent, obwohl in seinen Augen jetzt ein leerer Blick lag, als ob er abgelenkt wäre.
Trace grinste, weil er genau wusste, woran sein Freund gerade dachte.
„Babe, du solltest diesen Gesichtsausdruck nicht aufsetzen, wenn andere hier sind“, neckte Carl und ließ sich zwischen den Beinen seines Geliebten auf dem Liegestuhl nieder. Mit dem Rücken zu Vincent drehte Carl ihm seinen Hals zu und ließ sich einen Zungenkuss geben.
Obwohl er noch nie etwas auch nur annähernd Sexuelles mit einem der beiden Männer angestellt hatte und wusste, dass er das auch nie tun würde, erkannte Trace an, dass die beiden zusammen heiß aussahen. Sein anschwellender Schwanz stimmte ihm da zu. Er bewarf die beiden Männer mit seinem Kronkorken und rief: „Nehmt euch ein Zimmer.“
Die beiden Männer brachen den Kuss ab. Lachend warf Carl den Verschluss zurück zu ihm. „Bleibst du über Nacht?“
Trace schüttelte den Kopf. „Nein.“ Als Carl die Augen verengte, zwinkerte er ihm zu. „Keine Sorge, Detective, das ist mein letztes Bier heute Abend. In einer Stunde bin ich nüchtern und ihr seid mich los.“
Carl nahm das hin. Ryan Straton, Carls Partner bei der Polizei, ließ sich auf einen Stuhl in der Nähe fallen. „Was wirst du jetzt tun, wo du Single bist?“, fragte er Trace.
Er hätte wissen müssen, dass der Mann mitbekommen würde, dass sein Date mit einem anderen Mann weggegangen war. Trace zuckte mit den Schultern. „Ich probiere gerne mal was anderes aus.“ Selbst als er das sagte, musste er zugeben, dass sich seine Arme leer anfühlten, zumindest für ihn selbst. Patrick hatte eine Leere hinterlassen, von der Trace gar nicht wusste, dass er sie gefüllt hatte. Leider war Trace ausschließlich ein Top, und Patrick wechselte gerne ab und zu. Er war nicht in der Lage gewesen, dieses Bedürfnis seines Geliebten zu befriedigen.
Ryan schien ihm einen langen, prüfenden Blick zuzuwerfen. Trace fühlte sich dabei fast unwohl, als ob der Detective ihm direkt in die Seele blicken würde. Zu seiner Erleichterung drehte sich Ryan zu dem glücklichen Paar um und kratzte sich den Bart. „Wollt ihr ihn jetzt verkuppeln?“
Anscheinend war Trace nicht der Einzige, der dachte, dass Vincent und Carl vom Verkupplungsvirus befallen waren.
Vincent warf Trace ein warmes Lächeln zu. „Nein.“
Erleichtert über diese Antwort, grinste Trace. „Danke, Mann“, und er meinte es ernst.
Laramie Goshen warf eine letzte Schaufel voll Mist in die Schubkarre und lehnte das Werkzeug an die Wand der Box. Das war die letzte Box, um die er sich heute kümmern musste. Laramie säuberte nur sonntags die Ställe, wenn er seinen beiden Helfern den Tag frei gab. Er packte die Griffe der Schubkarre, schob sie aus dem Stall und kippte ihren Inhalt auf den Misthaufen.
Als er zurücktrat, zog Laramie das Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich damit über die schwitzende Stirn. Er betrachtete seine Ranch mit den dösenden Ponys, den weidenden Rindern, den Wiesen mit dem besten Gras und dem Dutzend niedriger Schweineställe. Vor zwölf Jahren war es die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, all seinen Mut zusammenzunehmen und zu seinem Onkel zu ziehen.
Der Gedanke an seinen Onkel machte ihn traurig. Der Mann war erst vor acht Monaten gestorben und Laramie vermisste ihn schrecklich. Sein Onkel, Damian Goshen, war sein Fels in der Brandung gewesen, seine Stütze in so vielen schwierigen Zeiten und Momenten der Selbstfindung. Er vermisste schon jetzt den scharfen Verstand und die Einsicht des Mannes.
Das Knirschen von Reifen auf Schotter lenkte Laramies Aufmerksamkeit von seinen Gedanken ab. Zuerst dachte er, das sei ein Segen – schließlich war jede Ablenkung von seinen Gedanken willkommen. Aber als er um die Ecke bog und erkannte, wer in dem Auto saß, das die Einfahrt hinaufrollte, fluchte Laramie leise vor sich hin. Seine Familie hatte nie etwas mit Onkel Damian zu tun haben wollen, als er noch lebte. Das war der einzige Grund, warum Laramie einen Hoffnungsschimmer verspürt hatte, als er zu seinem Onkel kam, nachdem sein Vater ihn verstoßen hatte. Jetzt, wo er gestorben war, schien sein Vater zu glauben, dass ein Teil der Ranch ihm gehörte. Zum Glück für Laramie hatte sein Onkel ihm die Ranch vererbt, und er hatte jede Menge Dokumente, die das belegen konnten.
Laramie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit einer Schulter gegen die Türöffnung. Er verfolgte, wie sein Vater Simon, seine Mutter Regina und sein Bruder Lane aus dem Auto stiegen.
Sieh mal einer an, schon wieder ein Familientreffen.
Das ging nie gut aus.
Laramie verbarg sorgfältig seinen Gesichtsausdruck und ließ die Ankömmlinge zu sich kommen. Er musterte seinen Vater und erkannte die Kraft und Anmut, die noch immer in den Bewegungen des Mannes steckten. Sein Vater und sein Bruder überragten Laramie mit seinen eins fünfundsiebzig, aber Laramie hatte schlanke, zähe Muskeln und einen ausgeprägten Instinkt. Er war zwar allein auf der Ranch, aber er war sicher, dass er sich verteidigen konnte, wenn es darauf ankam. Laramie hatte sich an dem Tag, an dem er mit sechzehn Jahren aus dem Haus seines Vaters gehumpelt war, geschworen, dass er sich nie wieder von einem Mann schlagen lassen würde, und dieses Versprechen würde er heute ganz sicher nicht brechen.
Laramie sparte sich die Begrüßung und fragte, sobald sie in Hörweite waren, kalt: „Was wollt ihr hier?“ Er ließ seinen Blick über seine Mutter schweifen, die Frau, die sich nicht für ihren Sohn eingesetzt hatte, und über seinen älteren Bruder, der selbst ein oder zwei Mal kräftig zugetreten hatte, als Laramie am Boden lag. Er empfand weder Respekt noch Liebe für irgendeinen von ihnen.
Nachdem sein Vater und sein Bruder gegangen waren, war Laramie ins Badezimmer gekrochen, hatte erst die Toilette und dann das Waschbecken benutzt, um aufzustehen, einen Teil des Blutes weggewischt und war dann in sein Zimmer gehumpelt. Seine beschissene Familie war zum Abendessen verschwunden, ihrem üblichen Samstagabend-Ritual, und hatte ihn zurückgelassen. Zum Glück! Er hatte es irgendwie geschafft, ein paar Blocks weit zu laufen und dann ein Taxi zu finden. Es hatte ihn fast jeden Cent gekostet, den er bei sich hatte, aber Laramie hatte sich an die einzige Hoffnung in seiner Familie geklammert – dass sein verstoßener Onkel ihn bei sich aufnehmen würde.
Onkel Damian hatte einen Blick auf ihn geworfen und ihn in sein Haus gewunken. Er hatte ihn verarztet, ihm ein Zimmer gegeben und, als er wieder gesund war, dafür gesorgt, dass er die Schule abschloss und auf der Farm Verantwortung lernte. Es waren wirklich die besten Jahre seines Lebens gewesen. Und jetzt war er siebenundzwanzig und Onkel Damian war weg. Und dieser ... Abschaum ... versuchte, Laramie alles zu nehmen, was ihm lieb und teuer war.
„Na, mein Sohn, begrüßt man so seinen Vater?“
Die Unverschämtheit des Mannes haute Laramie glatt um. „Du bist nicht mehr mein Vater, seit du mich angegriffen hast“, schnauzte er zurück. „Ihr seid hier alle nicht willkommen.“ Er zeigte mit der Hand auf sie alle und machte ihnen klar, dass seine Worte auf jeden in der Gruppe zutrafen. „Verschwindet, oder ich rufe die Cops.“
An der Art, wie Simons Augen sich verengten, erkannte er, dass dies keine leere Drohung war. „Diese Ranch gehört zum Teil mir und das weißt du“, knurrte er. „Du kannst mich nicht von hier vertreiben.“
„Du hast überhaupt keine Rechte an diesem Land“, beharrte Laramie. „Onkel Damian hat deine Anteile vor fast zehn Jahren aufgekauft. Das ist jetzt meine Farm.“ Schließlich stemmte er sich vom Türrahmen ab und machte einen Schritt auf sie zu. „Runter von meinem Grundstück“, knurrte er.
Der eisige Ton in seiner Stimme, oder vielleicht war es auch die Art, wie er die Augen verengte, ließen Simon einen Schritt zurückweichen. Wem wollte Laramie eigentlich etwas vormachen? Es war die Art, wie er sein Handy umklammerte, mehr als bereit, die Polizei zu rufen.
Regina ergriff Simons Arm und drängte ihn mit leisen Worten und Zupfen, zum Auto zurückzukehren. Lane funkelte ihn an und schnauzte: „Warte nur ab, Laramie. Die Farm hätte an Dad gehen sollen. Du wirst es noch bereuen, dass du sie geerbt hast.“
Laramie kümmerte sich nicht um diese Stichelei. Er wusste, dass das Einzige, was seine Familie tun konnte, war, ihn zu schikanieren. Sie hatten keinen rechtlichen Anspruch auf das Land. Als sie alle wieder im Auto saßen und das Fahrzeug wendete und wegfuhr, stieß Laramie endlich die Luft aus, von der er gar nicht gemerkt hatte, dass er sie anhielt.
„Verdammt“, murmelte er leise vor sich hin. Kopfschüttelnd wartete Laramie, bis sie auf die Straße abgebogen waren und sich von ihm entfernten, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete.
Er räumte Schaufel, Harke und Schubkarre weg. Als die Scheune gefegt war, brachte er die Pferde zur abendlichen Fütterung herein. Laramie besaß vier Quarter Horses und zwei Tennessee Walker. Die vier wurden für die Arbeit auf der Ranch eingesetzt, um Kühe zu treiben und zu brandmarken, aber die Walker waren seine Lieblinge. Er nutzte sie für lange Ausritte über die bewaldeten Flächen der Farm.
Das ältere Pferd, Skye, war eine acht Jahre alte champagnerfarbene Stute. Die meisten würden sie als Schimmel mit schwarzen Flecken bezeichnen, aber sie war trotzdem umwerfend, egal wie man es ausdrückte. Sie war ein Geschenk seines Onkels zu seinem einundzwanzigsten Geburtstag gewesen. Skye war damals erst ein Jahr alt, und Laramie hatte hart daran gearbeitet, sie zu trainieren. Vor ein paar Jahren hatte Laramie Skye mit einem Walker-Hengst aus dem Nachbar-County zusammengebracht. Sie brachte ein hübsches schwarzes Hengstfohlen hervor, Tyson. Er hatte Tyson in den letzten Jahren als Deckhengst eingesetzt.
Als die Gesundheit seines Onkels vor ein paar Jahren nachließ, hatte Laramie angefangen, Tyson zu reiten – so konnte sein Onkel auf Skye reiten. Dank ihres sanften Gemüts und bequemen Gangs konnte Onkel Damian seine Lieblingsbeschäftigung weiter ausüben, auch wenn der Krebs ihn immer mehr auffraß.
Laramie holte tief Luft und kämpfte gegen die Tränen an, die immer hervorzutreten drohten, wenn er daran dachte, wie die Krankheit den Mann, den er als seinen Vater angesehen hatte, zerfraß. Er vergrub sein Gesicht in Skyes Mähne, atmete ihren einzigartigen Pferdeduft ein und lächelte traurig. Pferdefell, Männerschweiß, Heu und Leder – das waren die wenigen Gerüche, die ihn immer zu beruhigen schienen.
Nachdem er die Pferde für den Abend versorgt hatte, ging Laramie durch die Schweineställe und beobachtete das halbe Dutzend Mitarbeiter, die sich um die Fütterung der Tausenden von Schweinen kümmerten. Dann sah er nach dem Wasser für seine kleine Angusherde. Er hatte mit seinem Onkel über den Kauf eines weiteren Bullen gesprochen, aber nach Damians Tod hatte er das aufgeschoben. Laramie wusste, dass sein Onkel ihm eine Ohrfeige verpasst und ihm gesagt hätte, er solle sich auf das Geschäft konzentrieren. Onkel Damian würde darauf bestehen, dass es keine Zeit für Trauer gab, wenn Entscheidungen anstanden. Natürlich hätte Damian ihn dann umarmt, herumgedreht, in den Bürostuhl gesetzt und ihm aufgetragen, einen Zuchtbullen zu suchen.
Kopfschüttelnd begab sich Laramie in das ruhige Haus. Er machte sich frisch, aß etwas zu Abend und setzte sich mit einem Bier auf die Veranda, um dem Gesang der Grillen zu lauschen.
Laramie ruckte nach vorne und stürzte fast von der Verandaschaukel. Er stellte seine gestiefelten Füße auf den Dielen der Veranda ab und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Als sein Verstand wieder einigermaßen funktionierte, versuchte er herauszufinden, was ihn aus seinem Schlummer gerissen hatte.
Ein seltsames Leuchten kam von der anderen Seite der Scheune. Seine Augen weiteten sich. Das Heulager stand in Flammen! Der Unterstand, in dem das Heu aufbewahrt wurde, war an die Scheune angebaut. Sofort zog Laramie sein Handy aus der Tasche und wählte im Laufen den Notruf. Noch während er seinen Notfall und seinen Standort durchgab, stieß Laramie das Scheunentor auf und rannte zur ersten Box.
Er hustete.
Der Rauch hatte bereits begonnen, den Dachboden zu füllen. Während er die Boxentüren aufriss, sprach Laramie ein stilles Dankgebet, dass er im Moment kein Heu dort oben lagerte. Der Bereich wurde vor allem dann verwendet, wenn das Winterwetter ein paar Tage lang schlecht war und sie die Tiere von oben fütterten.
Die Pferde wieherten vor Angst, wobei das Geräusch fast vom Heulen der Sirenen übertönt wurde. Er hatte gerade die letzte Box geöffnet, und der Rauch ließ ihn husten und würgen. Laramie konnte dem Pferd nicht schnell genug ausweichen und wurde von der Schulter des verängstigten Quarter Horse getroffen, was ihn herumschleuderte und zu Boden warf.
Laramies Kopf dröhnte, aber er schaffte es, auf die Knie zu kommen. Er blinzelte durch den Dunst und Rauch und versuchte, sich zu orientieren. Aus den aufgewirbelten Rauchschwaden, die seine Sicht behinderten, trat die kräftige Gestalt eines Feuerwehrmanns in voller Montur hervor. Der Mann legte einen starken Arm um ihn und half ihm auf die Beine.
„Ist hier noch jemand drin?“
Die gedämpften Worte waren schwer zu verstehen, aber Laramie war geistesgegenwärtig genug, um den Kopf zu schütteln.