Zwei von drei - Charlie Richards - E-Book

Zwei von drei E-Book

Charlie Richards

0,0
5,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Für das zu kämpfen, was das Herz begehrt, ist immer die Mühe wert. Nachdem eine Verletzung Brendan Gateman dazu zwingt, seine Karriere als Profi-Footballer zu beenden, greift er auf seinen Abschluss als Sportlehrer zurück und beginnt, an der Highschool Football zu trainieren. Als er sich in einer neuen Stadt niederlässt und mit seinem Defensive Coordinator Dan Roper anfreundet, hat Brendan endlich das Gefühl, dass sein Leben wieder auf dem richtigen Weg ist. Sein einziges Bedauern ist, dass die Angst, nicht nur sein neues Leben, sondern auch seine Familie zu verlieren, ihn dazu zwingt, sich weiterhin nicht zu outen. Doch er hat immerhin zwei von drei Dingen, die jeder sich im Leben wünscht, und das reicht ihm. Zumindest denkt er das, bis er den Rettungssanitäter Randy Coughlan trifft. Der offen schwule Mann bringt Brendan dazu, seine Entscheidungen zu überdenken. Doch Probleme in Randys Leben zwingen den Mann dazu, einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Wird Brendans Unsicherheit ihn dazu bringen, wegzugehen? Oder wird er endlich zu dem Mann werden, der er immer sein wollte, auch wenn er das nie für möglich gehalten hat? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 46.000 Wörter

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Zwei von drei

Für das zu kämpfen, was das Herz begehrt, ist immer die Mühe wert.

Nachdem eine Verletzung Brendan Gateman dazu zwingt, seine Karriere als Profi-Footballer zu beenden, greift er auf seinen Abschluss als Sportlehrer zurück und beginnt, an der Highschool Football zu trainieren. Als er sich in einer neuen Stadt niederlässt und mit seinem Defensive Coordinator Dan Roper anfreundet, hat Brendan endlich das Gefühl, dass sein Leben wieder auf dem richtigen Weg ist. Sein einziges Bedauern ist, dass die Angst, nicht nur sein neues Leben, sondern auch seine Familie zu verlieren, ihn dazu zwingt, sich weiterhin nicht zu outen. Doch er hat immerhin zwei von drei Dingen, die jeder sich im Leben wünscht, und das reicht ihm. Zumindest denkt er das, bis er den Rettungssanitäter Randy Coughlan trifft. Der offen schwule Mann bringt Brendan dazu, seine Entscheidungen zu überdenken. Doch Probleme in Randys Leben zwingen den Mann dazu, einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Wird Brendans Unsicherheit ihn dazu bringen, wegzugehen? Oder wird er endlich zu dem Mann werden, der er immer sein wollte, auch wenn er das nie für möglich gehalten hat?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 46.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Zwei von drei

Carry Me: Halte mich 3

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Three Point Tuck“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Für alle, die es sich gerne mit einem guten Buch vor dem Kamin gemütlich machen.

Kapitel 1

Brendan Gateman beobachtete, wie die ersten Spieler seines Footballteams den Dauerlauf beendeten. Vier Teenager joggten zu ihm hinüber und blieben stehen. Zwei von ihnen stützten ihre Hände auf die Knie, die anderen beiden stemmten die Hände in die Hüften, und alle keuchten schwer.

Brendan schaute die Laufbahn hinunter und beobachtete, wie Dutzende von Jungen um die letzte Kurve der Strecke bogen und langsam eintrudelten. Er schritt zwischen ihnen hindurch und prüfte den Grad ihrer körperlichen Fitness. Der Defensive Coordinator des Teams, Dan Roper, schlenderte neben ihm her.

Die ersten Wochen des Trainings sollten ihnen nicht nur Aufschluss darüber geben, wie fit die Jungs über den Sommer geblieben waren, sondern auch über ihre Einstellung und wie sie zusammenarbeiteten. Brendan und Dan verglichen am Ende jedes Tages ihre Notizen und arbeiteten mögliche Aufstellungen aus. Er hatte Dan gebeten, ihm nichts über die Spieler zu erzählen, die aus dem letzten Jahr zurückgekehrt waren, da er sich nicht aufgrund vorschneller Schlüsse beeinflussen lassen wollte. Außerdem wollte Brendan fair sein. Er wollte einem Teenager keine Position zuweisen, nur weil er diese im letzten Jahr gespielt hatte.

Als er zu Dan sah, bemerkte Brendan den finsteren Blick des Mannes und sein leichtes Kopfschütteln. Er verbarg eine Grimasse, weil er wahrscheinlich zu demselben Schluss gekommen war wie Dan. Die meisten der Teenager hatten über den Sommer kein Fitnessprogramm absolviert, und das merkte man ihnen auch an. Ihre Ausdauer war einfach miserabel.

„Alle auf den Boden“, brüllte Brendan. „Ich will zwanzig Liegestütze, jetzt!“

Viele der Jungen stöhnten auf, aber alle gehorchten, wenn auch einige viel langsamer als andere. Brendan und Dan gingen zwischen ihnen umher, um ihre Haltung zu verbessern, während sie die geforderten zwanzig Liegestütze absolvierten.

Brendan wusste, dass er sich damit nun nicht gerade beliebt machen würde, aber nach den Liegestützen führte er die Spieler durch ein intensives Zirkeltraining mit Kniebeugen, Hampelmännern, Ausfallschritten und Windsprints. Er beachtete das Gemurre nicht weiter, merkte sich aber, wer am lautesten war.

„Was zum Teufel ist das hier?“, brummelte ein blondhaariger, blauäugiger Junge. „Ein Boot-Camp? Ich dachte, wir sind hier, um Ball zu spielen.“

Brendan sah auf seiner Liste nach, um nach dem Namen des Jungen zu schauen – Cory Reed, angehender Senior, Running Back im letzten Jahr. Hmm, den würde man im Auge behalten müssen.

„Halt die Klappe“, schnauzte ein anderer Teenager zurück. Er war groß, etwa ein Meter neunzig, und ein schlanker, muskulöser Afroamerikaner mit rasiertem Kopf und dunklen Augen. „Je schneller wir den Scheiß hier erledigen, desto eher können wir spielen.“

Verdammt, wann haben Teenager angefangen, so sehr wie Erwachsene auszusehen und zu sprechen? Ein weiterer Blick auf Brendans Klemmbrett verriet, dass es sich bei dem Spieler um Tony Arnett handelte, einen der letztjährigen Wide Receiver und ebenfalls ein angehender Senior.

„Willst du dich beim neuen Coach einschleimen?“, spöttelte Cory.

Tony schaffte es irgendwie, die Augen zu verdrehen, während er einen perfekten Squat-Thrust ausführte. „Ich will bloß atmen können. Und jetzt halt die Klappe“, antwortete Tony.

Cory hörte tatsächlich auf seinen Freund, obwohl ein finsterer Blick auf seinem Gesicht blieb, als er mit seinen Übungen fortfuhr.

Brendan wurde auf andere Nörgeleien aufmerksam und setzte seinen Rundgang fort. Einer beschwerte sich über die Ausfallschritte und meinte, sie könnten seine Knie schädigen. Als Brendan den breitschultrigen, dunkelhaarigen Teenager beobachtete, dachte er, dass er wahrscheinlich Recht hatte. Er ging in dessen Richtung und tippte dem Teenager auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.

„Drew, richtig?“, fragte Brendan.

Der Teenager schaute nervös zu seinen Kumpels, dann nickte er. „Ja, Coach.“

Brendan fragte sich, ob er sich jemals daran gewöhnen würde, das zu hören. Vielleicht nach ein paar Jahren, aber sicher nicht im ersten Semester. „Pass auf, dass dein Knie nicht über deine Zehen geht. Du könntest dir damit schaden. Mach es so.“ Er führte den Ausfallschritt ein paar Mal richtig vor, dann richtete er sich auf. „Versuch es noch einmal.“

Diesmal machte Drew den Ausfallschritt zwar etwas langsamer, aber er hatte die richtige Technik. Auf den fragenden Blick des Teenagers hin, der sich offensichtlich vergewissern wollte, ob er es richtig machte, nickte Brendan. „So ist es richtig“, ermutigte er. „Wir wollen, dass deine Beine gut in Form sind, nicht kaputt.“ Er klopfte ihm auf die Schulter, dann entfernte er sich.

Brendan stieß einen Seufzer aus und sackte in seinem Bürostuhl zusammen. Müdigkeit durchflutete seinen Körper. Alles, was er wollte, war nach Hause zu kriechen, zu duschen, ein Bier zu trinken und sich auf der Couch vor einer stumpfsinnigen Fernsehsendung auszuruhen.

Dan lachte, als er sich auf die Couch nahe der Wand fallen ließ. „Sie haben doch nicht etwa geglaubt, dass das einfach werden würde, oder?“

„Ah“, stöhnte Brendan. „Natürlich nicht.“ Er grinste. „Wer glaubt, dass es einfach ist, mit fünfunddreißig Kids zu arbeiten, ist wahnsinnig.“

„Da haben Sie recht.“ Dan grinste und legte den Kopf schief, als er ihn musterte. „Sie können aber gut mit ihnen umgehen.“

Brendan schnaubte und erwiderte: „Das sollte ich auch, schließlich habe ich geholfen, vier jüngere Brüder großzuziehen.“

„Oh Mann, vier? Sie sind einer von fünf?“ Dan beugte sich vor, die Augen weit aufgerissen in seinem tief gebräunten Gesicht. Er rieb sich mit einer Hand über den Nacken und fuhr sich dann durch sein kurzes, schwarzes Haar. Sein Blick wurde neugierig. „Geholfen großzuziehen? Darf ich, äh ... darf ich fragen, was Sie damit meinen?“

Brendan war überrascht über die scheinbar reservierte Haltung des Mannes. Er kannte ihn noch nicht lange, denn er war erst vor einem Monat in diese Stadt gezogen, um die Stelle des Sportlehrers und Head Coaches anzutreten. Sie hatten auch noch nicht wirklich viele persönliche Informationen ausgetauscht. Es ist wohl an der Zeit, das zu ändern. Es gab zwar einige Dinge, die Brendan unbedingt geheim halten wollte, aber seine Familie gehörte nicht dazu.

Brendan lehnte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und grinste. „Ja. Fünf Jungs. Mein Pops hatte alle Hände voll zu tun.“ Er zwinkerte.

„Ihr Pops?“

Anhand des verlegenen Gesichtsausdrucks seines Kollegen erkannte Brendan, dass Dan das wahrscheinlich nicht hatte sagen wollen. Er nickte. „Ja, mein Vater, Arnold Gateman. Hey, Sie scheinen sich unwohl zu fühlen. Wir müssen nicht darüber reden, wenn Sie nicht wollen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie das hier ganz professionell halten wollen, verstehe ich das.“

Dan lehnte sich zurück und ließ die Hände auf die Oberschenkel sinken. „Tut mir leid. Ich ... na ja, Coach Kimble, der Kerl, den Sie ersetzen, war nicht besonders gut darin, persönliche Informationen zu teilen“, gab er zu. „Er, äh, hat seine Arbeit mit Jugendlichen geliebt, aber aus irgendeinem Grund ist er mit Erwachsenen nicht so gut klargekommen.“

„Wow, das muss hart gewesen sein, mit so jemandem zu arbeiten“, antwortete Brendan. Er konnte sich nicht vorstellen, irgendjemanden auf diese Art und Weise vor den Kopf zu stoßen.

Dan zuckte mit den Schultern. „Man hat sich daran gewöhnt. Er war schon fast dreißig Jahre hier und hat seinen Job gut gemacht. Er wollte lediglich mit niemandem außerhalb der Arbeit zu tun haben. Das war alles. Er hat sein Privatleben einfach für sich behalten.“

„Nun, ich kenne hier niemanden und würde es vorziehen, nicht ganz so förmlich zu sein. Meinen Sie, das ist in Ordnung für Sie?“, fragte Brendan.

Dan nickte grinsend. „Sie, Mister Gateman, sind eine willkommene Abwechslung.“

„Duzen wir uns doch bitte. Ich bin Brendan, Dan.“

„In Ordnung, Coach.“ Brendan verzog den linken Mundwinkel zu einem halben Lächeln. Er fragte sich, ob Dan das auch so sehen würde, wenn ... Brendan richtete sich auf. „Im Sinne des gegenseitigen Kennenlernens schlage ich vor, dass wir das hier an einen etwas gemütlicheren Ort verlegen.“ Er schnappte sich seine Jacke und trat um den Schreibtisch herum. „Es gibt eine Kneipe in der Vierten, drei Blocks weiter. Ich wollte schon immer mal sehen, ob das Bier vom Fass dort so gut ist, wie alle behaupten. Was sagst du dazu?“

„Na klar“, antwortete Dan und stand auf. „Das klingt nach einem großartigen Plan.“

Dreißig Minuten später saßen sie an einem Tisch. Sie hatten Potato Skins und Chicken Wings bestellt, ein dunkles Bier stand vor Brendan und ein helles vor Dan. Brendan legte eine Hand um sein Bier und sah sich im schummrigen Inneren des Pubs um. „Nicht schlecht“, murmelte er und nahm die irische Einrichtung in Augenschein. „Mir gefällt’s.“

Dan gluckste. „Hast du eine Vorliebe für irische Pubs, Brendan?“

„Nicht wirklich“, antwortete Brendan und hob seinen Krug. „Aber ich mag das Bier.“

Lachend hob Dan sein eigenes Glas und seine braunen Augen funkelten dabei. Sie stießen mit ihren Gläsern an, und Brendan nahm einen großen Schluck. Das bittere Gebräu glitt seine Kehle hinunter und löschte seinen Durst. „Also“, sagte er. „Mein Vater hat fünf Jungs großgezogen.“ Er hob eine Hand, bevor Dan ihn unterbrechen konnte. „Das waren ich, Devon, Carmen, Peter und Nick. Wir waren ein ziemlich rüpelhafter Haufen.“ Er lächelte, als er an all die Streiche dachte, die sie einander gegenseitig gespielt hatten.

„Du stehst deinen Brüdern wohl sehr nahe.“

Es war keine Frage, aber Brendan nickte trotzdem. „Ja.“

„Und deinem Vater?“

„Ja“, antwortete Brendan. „Wir hätten uns keinen besseren Vater wünschen können.“ Er schmunzelte „Ich glaube, er hat sich mehr über meine Verletzung aufgeregt als ich selbst.“

„Die, die deine Football-Karriere beendet hat?“ Dan sah zu der Kellnerin hinüber und zwinkerte ihr zu. „Sind die für uns?“

Die schlanke Blondine kicherte, sie kicherte tatsächlich, als sie antwortete: „Ja, Sir. Ihre Potato Skins und Chicken Wings. Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen?“

Brendan konnte gerade noch dem Drang widerstehen, erstaunt zu schnauben. Wer hätte gedacht, dass sein Devensive Coordinator so ein Frauenheld war? Wenn er Glück hatte, konnte er vielleicht jede Frau, die sich ihm näherte, einfach an seinen neuen Freund abschieben.

Dan warf einen Blick auf Brendan, der den Kopf schüttelte. Mit den Skins, den Wings und dem Bier ging es ihm blendend. Dan grinste die Kellnerin an und erwiderte: „Nein, wir haben alles, Schätzchen.“

Holly, so stand es auf dem Namensschild, lächelte in offensichtlicher Flirtlaune. „Nun, wenn Sie doch noch etwas brauchen, rufen Sie mich einfach.“

„Das werde ich tun“, antwortete Dan mit einem weiteren Zwinkern. Während sie wegging, starrte er ihr unverhohlen auf den Hintern. Als er sich schließlich wieder Brendan zuwandte, zogen sich seine Augenbrauen hoch. „Was?“

Brendan konnte es nicht länger verbergen und verengte seine Augen ein wenig, während er den Kopf schüttelte. „Ich nehme an, du bist Single, denn sonst müsste ich dir einen missbilligenden Blick zuwerfen.“

Dans Augenbrauen schnellten hoch, eindeutig überrascht.

Brendan verzog das Gesicht. „Verdammt, das muss ich wohl erklären“, murmelte er.

Langsam senkten sich die Augenbrauen seines Begleiters. „Okay, dann erklär’s mir“, forderte er ihn mit einer Handbewegung auf.

„Untreue ist ein heikles Thema für mich“, gab Brendan zu. „Meine Mutter hat meinen Vater betrogen. Als Nick drei war, hat sie uns verlassen, um mit ihrem viel jüngeren Liebhaber zusammen zu sein.“ Er runzelte die Stirn und knurrte: „Es war nicht ihr erstes Mal.“

„Wow, Mann. Tut mir leid“, murmelte Dan.

Brendan zog eine Grimasse und schüttelte den Kopf. „Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht deswegen angehen sollen.“

„Nein, Mann“, erwiderte Dan. Er berührte leicht Brandons Arm. „Ich habe einen Nerv getroffen. Ich verstehe das. Das passiert auch den Besten von uns.“ Dan lächelte aufmunternd. „Außerdem kann ich dich beruhigen“, fügte er hinzu. „Ich bin ein alleinstehender, heterosexueller Mann mit einem gesunden Appetit.“ Grinsend fügte er hinzu: „Aber keine Sorge. Ich verpasse keine einzige Minute meiner mir zustehenden Zeit mit Luke. Ich würde die Zeit mit meinem Sohn um nichts in der Welt missen wollen.“

Brendan hob eine Augenbraue und musterte Dans linke Hand. „Und der Ring?“, fragte er beiläufig und deutete kurz darauf, bevor er nach einem Chicken Wing griff.

Dan gluckste. „Aufmerksam“, bemerkte er.

Brendan hob eine Schulter und machte sich nicht die Mühe, zu antworten.

„Es ist eine Angewohnheit“, gab Dan zu, nachdem er einen Bissen Potato Skin heruntergeschluckt hatte. „Es ist wie das Anlegen meiner Uhr, meines Gürtels oder das Einstecken meines Handys. Ich stecke ihn einfach immer an.“ Er hob den Blick und sah Brendan in die Augen. „Ich war sechs Jahre lang verheiratet und bin seit etwas mehr als einem Jahr geschieden. Ich habe einen Sohn, Luke, und ich sehe ihn jedes zweite Wochenende, außerdem jeden Donnerstagabend. Ich liebe die Wochenenden, wenn ich ihn für drei Tage bekomme“, gab er zu. „Er ist sechs Jahre alt und wächst so schnell.“

„Das kann ich mir vorstellen“, antwortete Brendan. Er merkte, wie sich sein Puls verlangsamte. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie enttäuscht er sich gefühlt hatte, als er gedacht hatte, Dan würde seine Frau betrügen. Nichts ließ seine Wertschätzung für einen Menschen schneller sinken als sowas. „Hast du noch ein gutes Verhältnis zu deiner Ex?“

Dan nickte. „Ziemlich gut. Wir haben uns nur ... nicht mehr geliebt, verstehst du?“

Brendan verstand es nicht wirklich. Er war noch nie verliebt gewesen, aber er nickte trotzdem.

„Es war ziemlich surreal, ehrlich gesagt. Eines Tages setzte sie sich mit mir zusammen und meinte, sie würde sich fragen, wann wir zu Freunden statt zu Liebenden geworden wären. Ich hätte es fast geleugnet, aber dann habe ich innegehalten und festgestellt, dass wir seit über einem Jahr keinen Sex mehr gehabt hatten.“ Dan schnaubte und schüttelte den Kopf. „Das war die längste Durststrecke, seit ich mit sechzehn gelernt habe, was man mit seinem Schwanz macht“, gab er zu.

Brendan gluckste, weil er Dans Worte zwar derb fand, aber sie erklärten die Sache sehr gut.

„Wie auch immer“, fuhr Dan fort. „Wir haben über die Vor- und Nachteile des Zusammenbleibens um unseres Sohnes Willen gesprochen und schließlich beschlossen, dass eine allmähliche Trennung das Beste wäre. Wir haben unser Bankkonto, unser Vermögen und unsere Sachen aufgeteilt und immer mehr Zeit mit Luke getrennt verbracht. Es hat etwas mehr als ein Jahr gedauert, bis ich dauerhaft in meiner eigenen Wohnung gewohnt habe. Zu diesem Zeitpunkt war die Scheidung bereits seit über sechs Monaten abgeschlossen.“ Er schnaubte. „Wir haben allerdings bis vor ein paar Monaten damit gewartet, mit anderen Leuten auszugehen. Wir wollten, dass Luke sich langsam an den Gedanken gewöhnt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Er scheint gut damit zurechtzukommen.“

„Wow“, murmelte Brendan. „Das ist ... das ist wirklich anständig.“

Dan zuckte mit den Schultern. „Nicht jede Scheidung endet in einem Blutbad.“

Brendan seufzte. „Verstehe.“

„Du bist doch zu jung, um so abgestumpft zu sein, Brendan“, stichelte Dan, obwohl sich seine Brauen besorgt zu runzeln schienen.

Brendan grinste Dan frech an und scherzte: „Nicht abgestumpft, nur realistisch.“

Dan warf einen Blick in Richtung der Kellnerin und warf ihm dann einen verschmitzten Blick zu. „Wir müssen nur ein nettes Mädchen für dich finden, um dich aufzumuntern.“

Genau das, was ich nicht brauche, noch jemand, der mich verkuppeln will. Brendan zwang sich zu einem Schmunzeln. „Warum lässt du mich nicht erst mal in meinem Job ankommen, hm? Ich bin erst seit einem Monat in der Stadt. Meine Wohnung sieht immer noch wie ein Schlachtfeld aus.“

Dan lachte und sah aus, als wolle er widersprechen. Zu Brendans Erleichterung nickte der Mann jedoch und sagte: „Na schön, schon gut. Lass uns darüber reden, was du diese Woche von den Jungs gehalten hast.“

Brendan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus – auch wenn er nicht vorgehabt hatte, an diesem Abend weiter zu arbeiten. Er zog sein Notizbuch aus der Tasche. „Klingt nach einem Plan.“

Kapitel 2

Randy Coughlan verließ zügig das Krankenhaus, mehr als bereit, den Tag zu beenden. Zehn Minuten. Wenn sie zehn Minuten lang nicht zu einem Einsatz gerufen würden, könnte er nach Hause gehen und volle acht Stunden schlafen. Dann würde er wieder aufstehen und alles von vorne beginnen müssen.

Wenigstens hatte er es vermeiden können, Cameron über den Weg zu laufen. Dr. Myron Cameron Booker. Verdammt, ich weiß es besser, als an meinem Arbeitsplatz herumzuvögeln. Warum zum Teufel habe ich meinem Schwanz erlaubt, mein Urteilsvermögen außer Kraft zu setzen? Richtig, es war zu lange her gewesen, dass er Sex gehabt hatte, er hatte ein Bier zu viel getrunken, und er hatte auf Camerons Beteuerungen gehört, dass sie nur zwei Kerle waren, die ein Bedürfnis befriedigten und es nicht unangenehm werden würde.

Falsch gedacht!

„Bist du bereit, zurück zur Wache zu fahren?“, fragte Wade Sloan, sein Sanitäterkollege, der neben ihn trat.

Randy nickte und ging weiter zu ihrem Wagen. Während sie den Papierkram erledigten und ihre Ausrüstung kontrollierten, sah er zu, wie die Minuten verstrichen. Er seufzte erleichtert und schenkte seinem Partner ein schiefes Lächeln.

Wade erwiderte den Blick. „Lass uns von hier verschwinden.“

„Scheiße, ja.“ Randy kletterte auf den Beifahrersitz und rieb sich, nachdem er den Sicherheitsgurt angelegt hatte, mit einer Handfläche über das Gesicht. Normalerweise liebte er seinen Job, aber wenn sie zuerst zu einem Unfall mit mehreren Autos gerufen wurden, bei dem sie einen Patienten verloren hatten und der andere noch immer in einem kritischen Zustand war, und dann noch einen Diabetes-Patienten abholen mussten, hätte es eigentlich besser werden müssen. Stattdessen traf Randy dann auch noch auf Cameron, und er musste ein unangenehmes Gespräch darüber führen, warum er an diesem Wochenende keine Zeit hatte, sich mit dem Arzt zu treffen. Als er an dem Nachmittag das nächste Mal zurück gekommen war, hatte Cameron ihn böse angestarrt. Zumindest hatte er ihn dieses Mal nicht getroffen.

Jetzt wollte Randy einfach nur in Ruhe gelassen werden, um die versprochenen acht Stunden zu schlafen. „Duschen, Abendessen und schlafen ... in dieser Reihenfolge.“

„Ich verstehe dich. Ist schon eine Weile her, dass wir so einen Tag hatten.“ Wade gluckste.

Eines konnte man über seinen Partner und Freund sagen: Wade ließ sich von nichts unterkriegen. Seine Sichtweise war stets auf die Sonnenseite des Lebens ausgerichtet.

„Hey, vergiss nicht, dass wir die Freiwilligen für das Spiel am Freitag sind.“

Randy runzelte die Stirn und versuchte, sein müdes Gehirn so weit zum Funktionieren zu bringen, dass er verstand, worauf sich Wade bezog. Das Spiel?

„Du hast es doch nicht vergessen, oder?“ Wade klopfte ihm auf den Oberschenkel. „Highschool-Football, schon vergessen? Es ist das erste Spiel der Saison.“

Stöhnend lehnte Randy seinen Kopf gegen den Rücksitz. „Stimmt, ja.“

Er hatte sich von Wade überreden lassen, den freiwilligen Sanitätern beizutreten, die die Footballspiele der örtlichen Highschool überwachten. Aus irgendeinem Grund waren Teenager eher anfälliger für Unfälle als weniger. An diesem Freitag musste er nicht arbeiten, also würde er wenigstens ausgeruht sein, um ein Spiel zu ertragen, das ihm keinen Spaß machte.

Warum habe ich nochmal zugestimmt? Richtig, weil Wade ein manipulatives Arschloch ist.

„Um wie viel Uhr ist es?“

„Das Spiel beginnt um sieben, aber wir müssen dreißig Minuten früher dort sein, um alles vorzubereiten und sicherzugehen, dass wir alles haben, was wir brauchen“, erklärte Wade.

Randy nickte. Sein Freund hatte sich letztes Jahr freiwillig gemeldet und erzählt, wie viel Spaß es machte. Die meiste Zeit hatte es keine Verletzungen gegeben, und so hatte er viel Spaß dabei gehabt, mit einigen der anderen Jungs herumzualbern und sich das Spiel anzusehen.

„Unsere Jungs haben dieses Jahr einen neuen Coach. Ich hoffe, er ist der Aufgabe gewachsen“, kommentierte Wade müßig.

„Ein neuer Coach?“ fragte Randy neugierig. Wer war der letzte gewesen? Zum Teufel, er hatte keinen blassen Schimmer.

„Coach Brendan Gateman ist der neue Trainer. Soweit ich gehört habe, hatte er ein Football-Stipendium auf dem College und wurde sogar von der NFL gedraftet. In seinem letzten Jahr hat er sich das Knie verletzt. Er hat es wirklich richtig ruiniert“, erklärte Wade und schüttelte den Kopf.

Randy erschauderte bei diesen Worten. Es spielte keine Rolle, was für eine Verletzung es genau war. Wenn Wade sagte, dass es schlimm war, musste es auch schlimm sein.

Wade lenkte den Wagen nach links über eine belebte Kreuzung und fuhr dann weiter. „Sie haben Brendan ein Jahr lang auf die Ersatzbank geschickt und ihm einen Haufen Physiotherapie verordnet. Leider hat ein böser Angriff in seinem zweiten Jahr wieder alles kaputt gemacht, so dass er sich entschlossen hat, aufzuhören.“

Randy fragte sich, ob Wade Englisch sprach. Sein Kumpel wusste es besser, als mit ihm über Football zu reden. Sicher, er hatte sich freiwillig gemeldet, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sich um mehr kümmerte als um die Gesundheit der Sportler, die das Spiel spielten.

Glücklicherweise schien Wade bei diesem Gespräch keine Beteiligung zu benötigen. „Schade für ihn, und jetzt muss er in große Fußstapfen treten. Alle waren überrascht, als Dan, der Defensive Coordinator unserer Schule, den Posten des Head Coaches nicht bekommen hat.“

Verwirrt hob Randy eine Hand und versuchte, sich an die ursprüngliche Bemerkung zu erinnern. „Äh, ist jemand in Rente gegangen?“

Wade sah ihn kurz finster an, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Ja. Coach Kimble ist zurückgetreten. Sie haben letztes Jahr auch eine erfolgreiche Saison gehabt.“ Wade schüttelte den Kopf, und Randy unterdrückte ein belustigtes Grinsen. Sein Kumpel schien nicht verstehen zu können, warum ein Coach in Rente gehen wollte. „Er hatte zu Beginn des Jahres zwar gesagt, dass es seine letzte Saison sein würde, aber da die Jungs die Meisterschaft gewonnen hatten, haben alle angenommen, er würde seine Meinung ändern. Fehlanzeige.“ Wade schlug auf das Lenkrad, als wäre es eine persönliche Beleidigung.

Randy lächelte ein wenig und hörte mit halbem Ohr zu, wie sein Freund über Football sprach, während er seine Gedanken schweifen ließ.

„Was zum Teufel hast du mit Doktor Booker gemacht?“ fragte Wade, der seinen Kopf über ein Klemmbrett beugte, um das Inventar zu überprüfen. Er sah auf und grinste: „Er hat es schon seit ein paar Tagen auf dich abgesehen.“

Randy verzog das Gesicht. Er hatte an diesem Tag nicht so viel Glück gehabt, dem Arzt aus dem Weg zu gehen. Irgendwie schien Cameron jedes Mal, wenn er das Krankenhaus betreten hatte, Bescheid gewusst zu haben. Seufzend schnappte sich Randy das Klemmbrett mit den Protokollen und begann, den Papierkram auszufüllen.

„One-Night-Stand“, murmelte er und seine Wangen wurden heiß. „Er will mehr und will kein Nein akzeptieren.“

Aus den Augenwinkeln sah Randy, wie Wades Kopf hochschnellte. Die Augen seines Partners weiteten sich für einen kurzen Moment, bevor sich ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Er nahm sein eigenes Klemmbrett und schlug damit nach Randy.

„Verdammt, du geiler Hund, Mann. Du hast den Doc gevögelt!“ Wade gluckste.

„Halt die Klappe“, knurrte Randy und zog die Worte in die Länge. „Ich hätte es nicht tun sollen.“

„Warum, Mann?“ Wade wurde ein wenig ernster, grinste aber immer noch. „Es schadet nie, ein bisschen Dampf abzulassen und den Docht nass zu machen.“

Randy stöhnte und rollte mit den Augen. Wade war so ein Hornochse. „Wenn es mit jemandem ist, mit dem du zusammenarbeitest, schon“, beharrte er.

---ENDE DER LESEPROBE---