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In Anchorage ist ein US-Senator ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft verlangt, dass Detective Fowler bei dem Mordfall als Berater fungiert. Während die Mordkommission ihre Ermittlungen führt, recherchiert Fowler mit seinem Team auf eigene Faust nach dem Täter. Dabei decken sie mehr auf, als sie sollten, und kommen so einem düsteren Geheimnis aus der Zeit des Kalten Krieges auf die Spur, das mächtige Leute in der Regierung unter Verschluss halten wollen. Und als Fowler plötzlich spurlos verschwindet, beginnt ein Wettlauf auf Leben und Tod...
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2020
Die Handlung des Romans ist eine Erfindung des Schriftstellers. Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass ich mir bei der Schilderung einiger Persönlichkeiten aus der Politik geringe Freiheiten erlaubt habe. Alle anderen fiktiven Charaktere sind frei erfunden.
Copyright-Hinweis: Sämtliche Inhalte, Fotos und Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Verfassers weder ganz noch auszugsweise kopiert, verändert, vervielfältigt oder veröffentlicht werden. ©Oliver M. Pabst
In Anchorage ist ein US-Senator ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft verlangt, dass Detective Fowler bei dem Mordfall als Berater fungiert. Während die Mordkommission ihre Ermittlungen führt, recherchiert Fowler mit seinem Team auf eigene Faust nach dem Täter. Dabei decken sie mehr auf, als sie sollten und kommen so einem düsteren Geheimnis aus der Zeit des Kalten Krieges auf die Spur, das mächtige Leute in der Regierung unter Verschluss halten wollen. Und als Fowler plötzlich spurlos verschwindet, beginnt ein Wettlauf auf Leben und Tod...
Alaska
CIA Hauptquartier,
Langley,
Virginia, Vereinigte Staaten
Februar 2015
Dichte grau-weiße Rauchschwaden kräuselten sich träge von dem glimmenden Zigarettenstummel zur Decke und hüllten die Bilder auf dem großen Monitor an der Wand in Nebel. Davor saßen mehrere Männer an einem großen Konferenztisch, allesamt älteren Semesters teuren Anzügen gekleidet. Sie verfolgten die Szenen schweigend, doch es war deutlich zu spüren, dass die gezeigten Aufnahmen großes Unbehagen bei den Anwesenden hervorrief.
In kurzen Ausschnitten war die abgesperrte Absturzstelle von einem abgestürzten Zivilflugzeug des Typs DC-3 sowie das rege Treiben einiger Männer zu sehen, die gerade einen Autokran in Position brachten. Außerdem scharte sich ein mehrköpfiges Expertenteam um einen halb verwesten Leichnam und diskutierten heftig miteinander wie weiter vorzugehen sei.
Wer auch immer die Kamerabilder gefertigt hatte, vergrößerte die Einstellung langsam und holte eine der Leichen bis auf die Erkennbarkeit heran. Missbilligend schnaufte der unnatürlich schlanke, beinahe schon asketische Mann mit der Zigarette und warf sie achtlos in den übervollen Aschenbecher zu seiner Rechten.
»Das hätte niemals passieren dürfen«, kam der seufzende Ausruf eines Kollegen und machte die Unzufriedenheit laut, die jeder der Anwesenden nun bei diesem Anblick empfand. »Jetzt müssen wir unbedingt verhindern, dass sich das FBI oder die örtliche Polizei einmischt. Keiner darf auch nur im Ansatz erfahren, was da gefunden wurde«, sagte er noch und zerdrückte die Zigarette mit tiefgründiger Genüsslichkeit, bis der letzte noch aufsteigende Rauch im Keim erstickt war.
Die Kameraeinstellung schwenkte weiter über drei Männer in Schutzanzügen und blieb dann an weiteren menschlichen Leichen hängen, die im Permafrostboden zwischen den Flugzeugtrümmern lagen.
»Wir können nur hoffen, dass die Presse von allem nichts erfährt, sonst wird uns das wesentlich größere Schwierigkeiten bereiten, wenn wir nicht aufpassen.«
Ein weiterer Mann meldete sich zu Wort. Er war untersetzt und sein Haar bereits vollkommen ergraut. Seine Stimme ließ die Dringlichkeit seiner Worte forscher klingen, als beabsichtigt.
»Wir dürfen die Situation auf keinen Fall unterschätzen. Ich schlage vor, wir bringen alles nach Nevada.«
Die sechs Männer schienen einen Moment über diese Möglichkeit nachzudenken, doch der rauchende Mann erhob Einspruch.
»Nein! Wir transportieren nur die Trümmer nach Area 51, die Leichen deponieren wir in Fairbanks, Das erweckt am wenigsten Aufmerksamkeit.«
»Dem stimme ich zu«, fügte ein anderer hinzu. »Wir müssen handeln, das steht außer Frage. In erster Linie geht es jetzt um absolute Geheimhaltung.«
Erneut trat Schweigen ein und die Männer blickten weiterhin gebannt auf die sich bewegenden Bilder. Der dürre Mann griff nach seiner roten Schachtel Morleys und zündete sich eine weitere Zigarette an. Tief sog er den heißen Rauch in seine Lungen.
»Ich werde mich darum kümmern«, sagte der Raucher noch, dann war die Sitzung beendet.
Büro von Senator Miles Hancock,
Anchorage Downtown,
Alaska, Vereinigte Staaten
Vier Monate später
Über Stadt Anchorage hatte sich Dunkelheit gelegt oder das, was man im US-Bundestaat Alaska zur winterlichen Jahreszeit als Dunkelheit bezeichnen konnte. Senator Miles Hancock war trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit immer noch in seinem Büro und brütete über einen Haufen Akten. Der Senator seufzte und rieb sich die Augen. Als er daraufhin zur Analoguhr an der Wand schaute, ließ er seinen Kopf in seine Hände fallen. Eigentlich wollte er längst zu Hause sein, aber musste mit seiner Arbeit heute noch fertig werden, bevor sich mit dem Gouverneur treffen würde. Ein Klopfen an der Bürotür riss ihn aus seiner Lethargie und er stand widerwillig auf. Langsam schlurfte Hancock zur Tür und öffnete diese. Er erkannte die Person auf der anderen Seite sofort.
»Was wollen Sie hier?«, fragte er den anderen verwundert.
Als Antwort bekam der Senator mit einer schallgedämpften Waffe mehrere Kugeln in den Oberkörper geschossen, worauf er rückwärts in sein Büro fiel. Der Angreifer ging hinterher, zog den Körper in die Mitte des Raumes und schloss die Tür hinter sich. dieser davon überzeugt hatte, dass er erfolgreich war, durchsuchte der Unbekannte alle Schubladen im Büro, fand aber nicht, nach was er zu finden hoffte. Anschließend verließ der Mann den Raum wieder.
Am nächsten Morgen kam die Sekretärin des Senators, Christina Miller, zur Arbeit, pünktlich wie immer um sieben Uhr morgens. Was der jungen, blonden Frau sofort auffiel war, dass der Wagen ihres Chefs noch auf dem Parkplatz des Bürogebäudes stand. Anstatt bei ihm in das Büro zu gehen und ihn zu fragen, was er bereits so früh er hier tat, fing sie im Vorzimmer zu arbeiten an. Erst nach über einer halben Stunde, als der Senator nicht aus seinem Büro kam oder Miller drinnen ein Geräusch vernahm, wurde sie argwöhnisch. Also entschied sie sich, doch in das Büro ihres Chefs zu schauen, um sich davon zu überzeugen, dass es diesem ihm gut ging. Aber sie musste feststellen, dass dem nicht so war. Als sie die Tür geöffnet hatte, lag Hancock mit drei Löchern in der Brust auf dem Teppichboden. Miller fing vor Schreck an zu schreien und rannte aus dem Büro, um die Polizei zu informieren.
Abteilung Gewaltverbrechen,
Police Department Anchorage,
Alaska, Vereinigte Staaten
Als Captain Tom Patterson, Leiter der Abteilung Gewaltverbrechen, beim Anchorage Police Department, kurz gesagt APD, an diesem Morgen das Großraumbüro betrat, fielen seine Augen direkt auf Detective Johnson, die zur Zeit alleine an ihrem Schreibtisch saß und ging zu ihr hinüber. Theresa Johnson war jung, hatte dichtes brünettes Haar, drahtig und athletisch gebaut, mit tief blauen Augen.
»Detective Johnson, wissen Sie, wo die Detectives Fowler und Mulligan sind?«, fragte er sie gekünstelt freundlich.
»Beide sind vom Chief hoch gerufen worden. Ich weiß nicht, worum es dabei geht«, antwortete die Frau, ohne von ihrem Papierkram aufzuschauen.
Patterson nickte etwas nachdenklich.
»Würden Sie mich bitte in mein Büro begleiten, Detective?«
Diese Bitte, die eigentlich mehr ein Befehl war, überraschte Johnson, aber nickte zustimmend. Sie stand auf und folgte ihrem Boss in sein Büro, wo zu ihrer Überraschung bereits ein anderer Mann auf sie wartete. Patterson schien ebenfalls ein wenig überrascht zu sein, schüttelte dies aber schnell ab. Die Ermittlerin erinnerte sich, dass der Fremde auch anwesend war, als man sie Detective Fowler zuteilte. Der Mann saß auf der Couch in der Ecke des Raumes und rauchte eine Zigarette.
»Worum geht es, Sir?«, fragte sie Patterson, nachdem dieser sich an seinem Schreibtisch gesetzt hatte.
»Nehmen Sie bitte Platz, Detective«, antwortete er und bot ihr einen der Stühle vor seinem Tisch an.
»Ich denke, ich bevorzuge zu stehen, Sir«, erwiderte Johnson. »Was möchten Sie von mir wissen?«
»Was halten Sie von den Detective Fowler?«
»Sir?«
Johnson war verwirrt.
»Ich meine beruflich.«
»Er ist ein hervorragender Ermittler, auch wenn seine Methoden teilweise etwas verschroben sind. Aber er löst damit eigentlich immer seine Fälle«, antwortete sie.
Patterson nickte und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.
»Und Detective Mulligan?«
»Sie ist näher an den Standardverfahren, lässt sich aber von Detective Fowler immer dazu überreden, von diesen abzuweichen und, wie ich gestehen muss, ich ebenfalls.«
»Die beiden sind sehr eng miteinander befreundet, ist das richtig?«
»Ja, Sir. Aber ich habe nie mitbekommen, dass es über das berufliche hinaus gehen würde.«
Johnson hatte langsam das Gefühl, dass Patterson sie offenbar dazu benutzen wollte, um Fowler oder vielleicht auch Mulligan loszuwerden. Der Captain und der Mann mit der qualmenden Zigarette warfen sich fragende Blicke zu.
»Danke Detective Johnson, das wäre alles«, meinte ihr Vorgesetzter schließlich und die junge Frau verließ daraufhin das Büro.
Als Johnson die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte sich der Fremde an Patterson.
»Tja, wie es aussieht, ist das wieder in die Hose gegangen«, merkte dieser an. »Wir wissen beide, dass Johnson inzwischen genauso zu Fowler hält, wie Mulligan. Sie würde keinen der beiden jemals verraten. Ich hatte eigentlich die Hoffnung, dass Sie jemand auf ihn ansetzen würden, der wirklich dazu in der Lage wäre, seine Arbeit zu diskreditieren, dass wir den Detective aus dem Department bekommen.«
»Ich habe mich für Johnson entschieden, weil sie eine vielversprechende Kandidatin zu sein schien«, verteidigte sich Patterson.
»Das war Mulligan auch. Vielleicht sollten Sie diese Sache künftig mir überlassen.«
»Was haben Sie vor?«
»Keine Sorge, es wird ihnen nichts passieren.«
»Wollen Sie die drei etwa beseitigen lassen?«, fragte Patterson entsetzt.
»Ich muss vor Ihnen keinerlei Rechenschaft ablegen, die Hackordnung verläuft anders herum«, erwiderte der Mann eiskalt. »Vergessen Sie das nicht.«
Dann nahm er die Zigarette aus seinem Mund, presste den Stummel im Aschenbecher auf den Schreibtisch und verschwand, während Patterson schwer schluckte.
Als der Fremde durch das Großraumbüro schritt, beobachtete Johnson ihn von ihrem Schreibtisch aus den Augenwinkeln heraus und sah danach durch die Glasscheibe mit der geöffneten Jalousie in das Zimmer ihres Bosses, der sich ganz normal an seine Arbeit machte, dabei aber seltsam angespannt wirkte.
Büro von Bureau Chief William Murdock,
Police Department Anchorage,
Alaska, Vereinigte Staaten
William Murdock war ein groß gewachsener Mann, etwa von Fowlers Größe. Fünf Jahre lang hatte er den Posten des Chief of Detectives inne, bevor er die Beförderung zum Bureau Chief erhalten hatte. Seine Haare waren inzwischen grau, kurz geschnitten und er hatte eine Stirnglatze.
Wie in seiner Position üblich trug er eine Polizeiuniform. Der momentanen Jahreszeit entsprechend, handelte es sich um die warme Ausführung mit einem Pullover, während die dazu gehörige Winterjacke auf einem Kleiderständer in der Ecke seines großen Büros hing.
Murdock saß hinter seinem Schreibtisch auf einem Bürostuhl. Während er an seinem täglichen Papierkram arbeitete, hörte er ein lautes Surren von seinem Telefon und drückte daraufhin auf den Freisprechknopf.
»Ja, Elisa?«
»Die Detectives Fowler und Mulligan sind da«, antwortete seine Sekretärin.
»Gut, schicken Sie diese bitte herein.«
Murdock nahm seinen Finger vom Knopf, während die beiden Ermittler in den Raum traten. Jason Fowler war ein großer Mann mit braunem Haar und blau-grauen Augen. Tyra Mulligan war eine junge Frau mit kurzen roten Haaren und gut fünfzehn Zentimeter kleiner als ihr Partner. Beide trugen Zivilkleidung, wobei Mulligan im Gegensatz zu ihrem Kollegen keine Krawatte unter dem Pullover trug.
Der Murdock erhob sich, um seine Besucher zu begrüßen.
»Schön Sie beide endlich einmal persönlich kennenzulernen, bitte setzen Sie sich«, sagte er und bot ihnen die Stühle vor seinem Schreibtisch an.
Etwas zögernd setzten sie sich die beiden Detectives.
»Was können wir für Sie tun, Sir?«, fragte Fowler.
»Was halten Sie von Johnson?«
Die Ermittler sahen den Chief verwundert an.
»In zehn Tagen ist das Fortbildungsprogramm vorbei und ich würde gerne wissen, wie sie sich geschlagen hat.«
»Nun, Sie ist eine gute Ermittlerin«, antwortete Fowler. »Allerdings muss sie es sich noch abgewöhnen vorschnell zu irgendwelchen Urteilen zu springen und Theorien aufgrund reiner Vermutungen aufzubauen.«
»Hinzu kommt, dass sie sich noch ein dickeres Fell wachsen lassen muss, was wahrscheinlich daran liegt, dass Alaska nicht gerade ein sehr gefährliches Pflaster darstellt«, fügte Mulligan hinzu.
Murdock nickte und beugte sich über seinen Tisch zu den beiden hinüber, wobei er seine Hände zusammenfaltete.
»Wissen Sie, wer dieses Austauschprogramm angeleiert hat?«, fragte er ein wenig verschwörerisch.
Beide Detectives schüttelten den Kopf.
»Captain Tom Patterson. Alle anderen Abteilungsleiter waren mit der Idee einverstanden und daher habe ich sie durchgewunken. Um die Wahrheit zu sagen, ich fand es eine gute Idee.«
»Und was hat Ihre Meinung gerändert?«, fragte Fowler, der mitbekommen hatte, dass der Chief in der Vergangenheitsform gesprochen hatte.
»Das Programm sollte ursprünglich nur drei Monate gehen, also bis Ende März. Inzwischen hat Patterson dies für Johnson auf das doppelte ausgeweitet und ich sehe aus allen Unterlagen über ihre Partnerin keinen Grund mehr das Ganze zu verlängern«, erläuterte er.
Sie nickten. Dennoch fand es Fowler etwas seltsam, dass Johnson noch immer seinem Team angehörte, was aber nicht so schlimm war, da sie die Arbeitslast von ihm und Mulligan etwas erleichterte. Außerdem hatte sich die Ermittlerin mit ihnen inzwischen gut angefreundet.
»Und was ist Ihre Theorie dazu?«, fragte Fowler.
»Ich habe keine«, antwortete Murdock. »Aber ich gehe davon aus, dass Sie eine haben oder mit zumindest sagen können, warum Patterson erst dafür gekämpft hat Johnson in seine Abteilung zu bekommen und sie jetzt nicht mehr loswerden will. Gibt es da etwas Persönliches zwischen den beiden?«
Erneut schüttelten beide Detectives den Kopf.
»Nein, Sir, nicht dass wir wüssten«, antwortete Mulligan.
Der Chief zuckte leicht mit den Schultern.
»Das wäre der einzige Grund, den ich mir noch erklären könnte, aber so...«, er hörte zu sprechen auf und hielt eine Dienstakte hoch. »Das hier ist Johnsons Akte. Sie hat keine Verwarnungen, aber auch keine großartigen Belobigungen oder Erfolge. Ihr Detective Test war durchschnittlich, dasselbe gilt für den Aufnahmetest an der Akademie und genauso den Abschlusstest. Als Patterson dagegen Mulligan wollte, war jedem sofort klar warum. Sie waren Jahrgangsbeste gewesen und haben die besten Tests absolviert, die bisher nur Fowler hier abgeliefert hatte. Wenn man allein von diesen Daten ausginge, wären Sie beide wohl die besten Detectives in der Geschichte des APD.«
Beide schauten Murdock leicht verlegen in die Augen.
»Das meine ich durchaus ernst und ich denke in anderen Abteilungen wären Ihre Fähigkeiten sehr viel besser aufgehoben, als in der Abteilung Gewaltverbrechen. Aber hier soll es nicht um Sie gehen, sondern um Johnson. Patterson hat nämlich erneut eine Verlängerung um drei weitere Monate gebeten, die ich abgelehnt habe, denn das Police Department in Juneau möchte sie unbedingt wieder haben. Ich möchte aber trotzdem gerne wissen, warum?«
»Ich denke, er hat sie mir aus dem gleichen Grund zugeteilt, wie damals Mulligan«, meinte Fowler.
»Und der wäre?«
»Ich bin überzeugt, er will meine Arbeit diskreditieren, um mich hier aus dem Department zubekommen.«
Murdock musste beinahe lachen.
»Warum sollte Patterson das tun?«
»Weil er mich und meine Ermittlungsmethoden nicht leiden kann und deswegen gerne loswerden würde, aber keinen triftigen Grund dafür hat, da ich fast alle meine Fälle löse«, erklärte Fowler, verschwieg dabei aber weitere Teile seiner Verschwörungstheorie, von denen nur Mulligan wusste.
Dann klingelte auf einmal sein Telefon auf dem Tisch.
»Murdock«, meldete er sich. »Ja, die beiden sind hier«, erwiderte der Chief und damit war klar, dass der Anrufer etwas von Fowler und Mulligan wollte. »In Ordnung, wir sind unterwegs«, antwortete er und legte auf. »Kennen Sie Miles Hancock?«
»Ja, er ist Senator und ein Mitglied des Senats«, antwortete Mulligan.
»Er wurde gestern in seinem Büro ermordet. Staatsanwalt McDowell hat mit dem Commissioner einen Deal ausgehandelt, dass Sie bei den Ermittlungen der Mordkommission als Berater mitwirken dürfen, Fowler«, sagte der Chief.
Der Detective musste schmunzeln und wusste, warum man ihn verlangte: Einst konnte er dessen Vertrauen teilweise gewinnen, weshalb dieser Fowler als den einzigen fähigen Ermittler des Anchorage Police Department hielt.