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Dies ist der autobiografische Bericht einer Tibet-Reise, die Peter Mt. Shasta 1994 auf Anfrage des Sechzehnten Karmapa unternimmt. Dieses erleuchtete Wesen war ihm während einer Meditation erschienen und hatte ihm aufgetragen, nach Tibet zu reisen und das legendäre wunscherfüllende Juwel zu suchen. Während Peter sich in Tibet auf die Suche begibt, wird ihm vom Dalai Lama eine weitere Mission aufgetragen, die mit dem geheimnisvollen wunscherfüllenden Juwel untrennbar verbunden ist. In einer Reihe von erweckenden Begegnungen und Ereignissen erfährt Peter zunehmend die Macht der alten Tantrischen Lehren und erkennt, dass diese eine Fortsetzung der ICH BIN-Lehren sind, wie sie ihm in Mount Shasta gegeben wurden. Der Meister Saint Germain, der den Autor über 12 Jahre geschult hatte, wünschte nun, dass die buddhistischen Lehren, die er in Tibet auf der Suche nach dem wunscherfüllenden Juwel aufgenommen hatte, in ihrer Übereinstimmung mit der ICH BIN-Lehre, veröffentlicht werden sollen. Diese Lehren werden uns dazu verhelfen, durch die Verwirklichung unserer grundlegenden Güte und angeborenen Vollkommenheit unser tägliches Leben zu transformieren.
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Seitenzahl: 163
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Ich möchte Yemana Sanders danken für ihre Einsichten und die stetige Ermunterung während der Entstehung dieses Buches. Mein Dank gilt auch Susanne Meyer für ihren editorischen Beitrag, das Lektorat und die grafische Gestaltung, sowie Reinhold Köglmeier für die Übersetzung ins Deutsche.
V
ORWORT
A
NMERKUNG
Ruf nach Tibet
Ankunft in Lhasa
Yambulagang
Überquerung des Großen Wassers
Von einem Yidam gerettet
Zu Füßen des Karmapa
Begegnung mit einem Naljorpa
Mahakala kommt zurück
Die Essenz des Tantra
Zuflucht nehmen
Deine drei Körper
Bierpause
Das ist nicht fair
Zurück nach Lhasa
Im tibetischen Institut für Medizin und Astrologie
Das Erscheinen der Göttlichen Mutter
Bettys Transformation
Die Bitte des Dalai Lama
Chenrezig – Gott des Mitgefühls
Der Sechzehnte Karmapa
Potala-Palast, Lhasa
Barkhor hinter dem Jokhang-Tempel in Lhasa
Yambulagang-Palast, Yarlung-Tal
Das Kloster Samye
Yab Yum-Meditation zur inneren Vereinigung der Energien
Bei einem Kloster in Zentral-Tibet
Dakini Khondro Tsering Chödrön
Om Ah Hung
Pilger werfen sich nieder auf dem Weg nach Lhasa
Padmasambhavas drei Körper
Dach des Potala-Palastes in Lhasa
Die Weiße Tara
Der Dalai Lama auf dem Weg zum Amtssitz
Pearl Dorris
Chenrezig, Gott des Mitgefühls
Saint Germain in seiner ätherischen Form
E inen Teil des Alten Wissens habe ich der westlichen Welt in den 1930er-Jahren durch Guy Ballard vorgestellt, der unter dem Namen Godfre Ray King schrieb. Da dies im Westen eine Zeit der wirtschaftlichen und moralischen Krise war, bekannt als die Große Depression, erhoffte man sich auf Seiten der Meister, und so auch ich selbst, dass diese Lehren über die innere Gott-Gegenwart den Individuen helfen würde, sich aus ihrer Opferrolle zu erheben und sie zur Fähigkeit zu ermächtigen, ihre Beziehung zum Leben zu ändern. Diese Lehren waren nicht als endgültige Lehren auf dem spirituellen Pfad gedacht, sondern als erster Teil einer schrittweisen Offenbarung alter Weisheit an den Westen, welche im Osten seit Langem bekannt war.
Ich wünsche, dass nun weitere Lehren offenbart werden, ohne die religiösen und kulturellen Vorstellungen, die in Indien, Tibet und China damit verbunden sind, deshalb inspiriere ich Peter Mt. Shasta, einige dieser Lehren hier zu offenbaren. Bitte behalten Sie im Gedächtnis, dass Worte nie die höchste Wahrheit übermitteln können, sondern diese nur im Inneren erfahren werden kann.
– Saint Germain
4. Juli 2016
Jade Lake, East Meredith, N Y
D ieses Buch beruht auf meinen persönlichen Reisen in den Osten, besonders nach Tibet und Dharamsala in Indien. Gewisse zeitliche Abfolgen wurden komprimiert, um profane Ereignisse auszulassen. Die Namen wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert.
Viele Jahre sind vergangen, seit den Erlebnissen, über die hier geschrieben wird, und obwohl ich mich bemüht habe, alles, was ich gelernt habe, in meine nachfolgenden Bücher und Vorträge einfließen zu lassen, habe ich es erst jetzt unternommen, diesen gesonderten Bericht dieser ungewöhnlichen Reise zu schreiben. Der Anstoß zum Schreiben kam während eines Retreats in einer Hütte in den Bergen im Norden von New York, als Saint Germain mich daran erinnerte, dass ich versprochen hatte, dies zu vollenden.
Chintamani Mahakala offenbart Geheimnisse buddhistischer Alchemie: Echter Reichtum wird erlangt durch Freigiebigkeit.... Indem wir alles verschenken, was wir erreichen – geistig, spirituell, materiell – werden wir neu geboren in das Buddha-Gebiet riesigen Überflusses, frei von Habgier und Angst.... Die Ausströmungen aus den tiefsten Dimensionen des Geistes mögen zuerst erschreckend erscheinen, aber indem sie als unerforschte Bereiche der Psyche erkannt werden, bieten sie vollständige Befreiung von unserer Versklavung durch emotionale und materielle Anhaftungen...“
– Ian A. Baker, Celestial Gallery, Callaway, 2000.
E iner meiner Vorfahren war der erste Westler, der Tibet betrat, so ähnlich erzählte es meine Großmutter. Ihr Großvater war in dieses legendäre Königreich gereist, nachdem er das Sterben und Leiden im Bürgerkrieg gesehen hatte – höchst wahrscheinlich, um Zuflucht vor dem herrschenden Chaos zu suchen.1 Diese Geschichte machte auf mich als Kind einen solchen Eindruck, dass ich mir wünschte, eines Tages zu diesem friedlichen Ort reisen zu können, der damals als das Dach der Welt bekannt war. Hatte seine Suche nach Wahrheit im neunzehnten Jahrhundert sich in das Schicksal unserer Familie eingeprägt und so meine eigene Zukunft gestaltet?
Bei meiner ersten Reise nach Indien 1971 wurde dieser Wunsch beinahe erfüllt. Als ich in den Bergen nahe der Grenze zu Tibet umherwanderte, traf ich auf dem Wanderweg einen amerikanischen Landsmann, der von einem magischen wunscherfüllenden Juwel sprach, den es in Tibet gab. Diesem wurde nachgesagt, dass er physische und emotionale Probleme heile, aber vor allem die Erfüllung von Wünschen gewähre. Ich dachte daran, über den Pass in dieses verbotene Land zu wandern, um diesen Juwel zu suchen, aber als ich erfuhr, dass die Kommunisten auf jeden schossen, den sie auf dem Pass vorfanden, verschob ich meine Suche.
Ich kehrte heim nach New York und fuhr in Richtung Westen nach Kalifornien, aber während ich mich bei einem Freund in Berkeley aufhielt, stellte ich fest, dass mich das Streben nach Sinnesfreuden und der Erwerb materieller Dinge nicht mehr interessierten. Ich sehnte mich nach den höheren Welten, die ich in der Meditation im Himalaya erlebt hatte. Ich dachte an den Yogi, bei dem ich in den Kumon Hills gewohnt hatte, der sich unter der Anleitung des großen Babaji darauf vorbereitet hatte, seinen Körper zu verlassen. Ich sehnte mich danach, das Gleiche zu tun.
An einem frühen Morgen fuhr ich über die Golden Gate Bridge nach Muir Woods, wo ich hoffte, mein irdisches Leben zu beenden; aber in diesem Augenblick erschien der Meister, der als Saint Germain bekannt ist, und materialisierte sich aus dem Nichts in die physische Form. Er bot Befreiung an, aber nachdem er mir die Augen für das Leiden der Welt geöffnet hatte, empfand ich ein solches Mitgefühl, dass ich nicht mehr fort wollte. Da ich es vorgezogen hatte zu bleiben, sagte er, er werde mich nach Mount Shasta zur Ausbildung schicken, die es mir ermöglichen werde, ihm bei seiner Arbeit für die Menschheit zu helfen. Dort wurde ich von Pearl Dorris, einer früheren Assistentin von Godfre Ray King, darin ausgebildet, wie man die ICH BIN Gegenwart kontaktiert und deren göttliche Kraft im alltäglichen Leben anruft (Lesen Sie den vollständigen Bericht in meiner Autobiografie, Abenteuer eines Westlichen Mystikers, Bd.2, Im Dienst der Meister).2
Als Teil meiner Ausbildung und meines Dienstes wurde ich anschließend zum Titicaca-See, zur Großen Pyramide und zurück nach Indien geschickt, um Sathya Sai Baba zu besuchen. Inzwischen hatte ich meine Finanzen aufgebraucht und wohnte in einem kleinen Appartement in Mount Shasta. Das folgende Abenteuer begann 1997.
Der Sechzehnte Karmapa
An einem frühen Morgen meditierte ich gerade, als zu meiner Überraschung der Sechzehnte Karmapa über mir erschien. Er hatte seinen physischen Körper vor dreizehn Jahren verlassen, doch war nun seine Strahlung unverkennbar und hob mein Bewusstsein an.3
Da ich zu diesem Wesen nie gebetet hatte, war ich über sein plötzliches Erscheinen überrascht, und ich war noch mehr überrascht, als er sagte,
„Ich möchte, dass Du nach Tibet gehst.“
„Wie bitte?“, gab ich zurück und dachte, dass ich mir das möglicherweise einbildete.
„Geh nach Tibet“, wiederholte er.
„Warum?“, fragte ich, eine Frage, die die Meister selten beantworten, wie ich inzwischen herausgefunden habe.
„Besuche den neuen Karmapa.“
Da ich mich jetzt mit dem Karmapa unterhielt, verstand ich nicht, warum ich um die halbe Welt reisen sollte, um seine neue Form zu besuchen.
„Ist das alles?“, fragte ich.
„Und suche auch das, was du dir seit langem gewünscht hast“, sagte er nach einer kurzen Pause.
„Was ist das?“
„Das Kostbare wunscherfüllende Juwel.“
„Aber ich habe nicht genug Geld, um nach Tibet zu reisen.“
Er lachte und verschwand.
Ich hatte im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, dass die Meister mich regelmäßig dazu nötigten, auch den letzten Cent auszugeben, deshalb hatte ich irgendwann begonnen, immer, wenn es mir möglich war, ein bisschen Geld zurückzubehalten und es in einer verborgenen Tasche in meinem Koffer zu verstecken, in der Hoffnung, die Meister würden es nicht bemerken. Sollte ich jetzt darauf zurückgreifen? Ich hatte inzwischen gelernt, dass scheinbare Hinderungsgründe wie fehlendes Geld, den Großen wenig bedeuten; wenn sie einen etwas tun lassen wollen, öffnen sich Wege und die Mittel werden bereitgestellt. Trotzdem war es mir angenehm, wenigstens die Illusion von finanzieller Sicherheit zu fühlen.
Soll ich wirklich nach Tibet reisen, oder ist das eine weitere Prüfung, fragte ich mich? Ich meditierte über mein Höheres Selbst, die ICH BIN Gegenwart, und sandte auch telepathisch eine Botschaft um Bestätigung an meinen Mentor, den Meister Saint Germain. Ich schwor mir, dass ich nur dann reisen würde, wenn ich eine persönliche Einladung vom Dalai Lama bekäme. Da ich mir sicher war, dass er meine Telefonnummer nicht hatte, erschien eine Einladung von ihm wenig wahrscheinlich.
Ich beschloss, Affirmationen zu sprechen, um mein Denken zu klären und die Intention zu erzeugen, Führung zu erhalten. Ich hatte entdeckt, dass die Worte, die der Aussage ICH BIN nachfolgen, die Quelle anrufen und jemandes Bewusstsein verändern, aber nur, wenn man sie in Stille und in der Einheit mit der Quelle wiederholt. Andernfalls wird das Wiederholen von Affirmationen einfach nur das Ego und den persönlichen Willen stärken.
Ich affirmierte,
ICH BIN frei von allen falschen Gedanken und Begierden, und ICH BIN erfüllt mit dem Wunsch, nur das zu tun, was mit dem Göttlichen Plan übereinstimmt.
Am nächsten Tag begann ich, Reiseoptionen zu erkunden. Um nach Tibet zu gelangen, war gute Planung und ein beträchtlicher Geldbetrag erforderlich. Es war die Anfangszeit des Internet und ich hatte nur eine langsame Einwahlverbindung. Ich verschickte einige Informationsanfragen an Reisebüros und erhielt einige E-Mails, aber keine Einladung vom Dalai Lama.
Einige Tage später jedoch läutete das Telefon und ich war überrascht, als ich ein Mädchen fragen hörte, „Bin ich mit Peter verbunden?“
„Ja.“
„Wie ich gehört habe, wollen Sie nach Tibet reisen?“
„Wie haben Sie das erfahren?“
„Jemand hat mir Ihre E-Mail weitergeleitet.“
„Ich spiele mit dem Gedanken, nach Tibet zu reisen, aber nur dann, wenn ich vom Dalai Lama eingeladen werde.“
„Der Dalai Lama ist zufällig mein Onkel, und ich lade Sie ein. Reicht das?“
„Wie bitte? Der Dalai Lama ist Ihr Onkel?“
„Ja, mein Vater ist der Bruder Seiner Heiligkeit. Er kam vor langer Zeit in die USA und ich bin seine Tochter. Ich arbeite für ein Reisebüro in Colorado.
Ich war schockiert. „Nun, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir die Reise leisten kann. Was kostet sie?“
Der Preis, den sie nannte, entsprach auf den Dollar genau dem Betrag, den ich in meinem Geheimfach versteckt hatte. Ich murmelte, dass ich es mir überlegen würde.
In dieser Nacht stand ich auf, um zur Toilette zu gehen, und als ich das Licht anknipste, stand der leibhaftige Dalai Lama vor mir. Noch ehe ich irgendetwas sagen konnte, sagte er, „Ich habe etwas zu tun für dich.“
„Was ist das?“, platzte ich heraus, immer noch im Schock, aber er war schon fort. Obwohl ich wusste, dass er mich in seinem ätherischen Körper besucht hatte, war seine Form so deutlich wie der physische Körper. Ich blieb stundenlang wach und fragte mich, warum er mir erschienen war und was er mich tun lassen wollte. Ich meditierte über die Affirmation:
ICH BIN die Erleuchtende, Offenbarende Gegenwart, die mir zeigt, was ich wissen soll und was ich tun soll.
Am Morgen hatte ich noch keine direkte Nachricht erhalten. Wann immer ich Hilfe brauchte, betete ich nie zu Wesen auf der physischen Ebene, sondern zu den Aufgestiegenen Meistern, denn ich wusste, solange jemand noch menschlich ist, besteht die Möglichkeit des Irrtums. Also wer waren diese Tibeter, die mir nun erschienen, und sollte ich ihren Bitten entsprechen? Erst erschien der Karmapa und nun der Dalai Lama? Ich wusste, dass Saint Germain diesen Kontakt nicht zulassen würde, wenn er nicht Teil eines Planes war, aber von welchem Plan? War es vielleicht eine Prüfung? Obwohl es keine mündliche Botschaft gab, verspürte ich den Drang, die Nichte des Dalai Lama zurückzurufen und die von ihr angebotene Reservierung anzunehmen. Als ich ihr sagte, dass mir ihr Onkel während der Nacht erschienen war und eine Bitte vorbrachte, lachte sie und sagte, „Ich glaube, er brauchte Ihre Telefonnummer nicht.“
Nachdem ich aufgelegt hatte, ging ich im Zimmer auf und ab. Schließlich sollte ich mir meinen Kindheitswunsch erfüllen! Ich fragte mich, was der Dalai Lama wollte, und ob es zum wunscherfüllenden Juwel führen würde?
Ich sollte in zwei Wochen abreisen und begann, warme Kleidung zu besorgen, die ich brauchen würde. Dann hatte ich in einer Nacht ein furchterregendes Erlebnis, das mir Angst davor machte, nach Tibet zu reisen. Ich wachte durch eine unheilvolle Gegenwart im Zimmer auf, und als ich aufschaute, sah ich ein dämonisches Wesen. Aus seinem offenen Maul ragten Fangzähne hervor, und auf seinem Kopf trug es eine Krone aus fünf menschlichen Schädeln. Es rief, „Ich werde dich niemals nach Tibet hineinlassen“, und verschwand.
Aus Angst davor, mich wieder schlafen zu legen, setzte ich mich auf und fragte mich, ob es zu spät sei, die Reise zu stornieren und eine Rückerstattung zu bekommen. Ich hatte Geschichten über Dämonen gelesen, die in Tibet gelebt hatten, und hatte kein Verlangen, besetzt zu werden. Der indische Mahasiddha Padmasambhava, der den tantrischen Buddhismus im achten Jahrhundert nach Tibet brachte, hatte diese Wesen angeblich unterworfen und sie gezwungen, als Schützer des Buddha Dharma zu dienen.4 Es sah jedoch danach aus, dass einer von ihnen entkommen war.
Bevor ich in der nächsten Nacht zu Bett ging, betete ich um Schutz und hüllte mich in den Kristallmantel von Mighty Victory, dem Mächtigen Siegreichen.5 Mit großer Bestimmtheit sagte ich,
ICH BIN unbesiegbar geschützt durch den Kristallmantel von Mighty Victory.
Ich rufe Erzengel Michael, Saint Germain und alle anderen Aufgestiegenen Meister, mich zu allen Zeiten zu beschützen, mit der Kraft Gottes, Die ICH BIN!
Das Licht Gottes Versagt Nie, Das Licht Gottes Versagt Nie, das Licht Gottes Versagt Nie, und ICH BIN Dieses Licht!
Wenngleich ich wusste, dass die Meister nie zulassen würden, dass einem ihrer Schüler größeres Unglück geschieht, so wusste ich auch, dass es meine Aufgabe war, die Angst aufzulösen. Schließlich schlief ich ein, aber während der Nacht wurde ich wieder durch jemanden im Zimmer geweckt. Diesmal war die Gegenwart freundlich, es war die einer Frau, die ich jahrelang gekannt hatte, die aber vor sechs Monaten gestorben war. Obwohl sie erst in ihren Fünfzigern war und bei fast vollkommener Gesundheit, brach sie eines Tages zusammen, als sie durchs Zimmer ging. Sie war eine langjährige Schülerin der Meister gewesen und ich hatte die Meister gebeten, sie von all ihrem Karma zu reinigen und sie in den Aufgestiegenen Zustand zu erhöhen. Sie war eine kraftvolle Frau gewesen mit einem starken inneren Licht, und nun sprach sie sogar mit noch mehr Kraft, „Dieses Wesen wird dich nicht wieder belästigen.“ Damit verschwand sie.
Nach drei Tagen des Reisens mit mehreren Flügen und einer Zwischenlandung in Bangkok, kam ich schließlich erschöpft in Katmandu an. Ich hoffte, dass ein Beauftragter des Hotels, bei dem der Reiseveranstalter eine Reservierung gebucht hatte, mich begrüßen würde, aber als ich im Meer der Gesichter und hochgehaltenen Schilder der verschiedenen Hotel-Pendelbusse und Reiseveranstalter Ausschau hielt, konnte ich kein Willkommensschild sehen. Bei der Gepäckausgabe stand ich eine halbe Stunde lang und starrte auf das Transportband, bis mir klar wurde, dass meine Reisetasche nicht angekommen war. Der Sack voller warmer Kleidung und weiterem Reisebedarf für die Höhenanpassung befand sich wahrscheinlich auf einem Gepäck-Karussell in einem der Flughäfen zwischen Seattle und Bangkok. Ich sprach einen Flughafen-Bediensteten an, der verdrießlich aufschaute und mich bat, ein Formular auszufüllen.
„Machen Sie sich keine Sorgen, er wird beim nächsten Flug dabei sein“, sagte er.
„Wann ist der?“
„Morgen um dieselbe Zeit.“
„Aber ich fliege morgen Vormittag nach Lhasa“, stammelte ich.
„Das ist Pech; vielleicht ist er da, wenn Sie zurückkommen.“
Ich schwang meinen Rucksack über die Schulter und wankte nach draußen in die feuchte Hitze. In dem Augenblick, als ich den Gehsteig erreichte, wurde ich von mehreren Jungen bedrängt, jeder zerrte mich in eine andere Richtung und sie riefen die Namen konkurrierender Unternehmen, „Snowlands Hotel? Trek Tours? Snowlion Tours?“
„Nein. Shambhala!“, rief ich und verteidigte meinen Rucksack, aber es half nichts. Einer von ihnen riss ihn an sich und lief durch die Menge davon. Als ich ihn einholte, stand er neben einem jungen Mann mit einem weißen T-Shirt und einer schwarzen Sonnenbrille, der sich gegen ein Motorrad lehnte, in einer Art, die an den jungen Marlon Brando erinnerte.
„Shambhala?“, fragte ich und schaute umher nach Flughafenpolizei und fragte mich, ob ich kämpfen müsste, um meinen Rucksack wiederzubekommen.
„Sicher, Mann“, nickte er.
„Gut, wo ist das Auto?“
„Kein Auto, Bike“, sagte er und nickte zum Motorrad, an dem er lehnte. „Spring auf“, sagte er und zeigte auf den leeren Platz hinter ihm.
Ich schwang meinen Rucksack über die Schulter und wir schlingerten aus dem Flughafen. Während wir durch die engen Straßen schwirrten, ragten meine langen Beine und die Knie hervor, knapp vorbei an Ziegen und Straßenverkäufern. Ich sandte eine Affirmation nach oben zu meinem geliebten Mentor,
Saint Germain, übernimm die Führung über diesen Fahrer und bring mich sicher zum Hotel!
Wie durch ein Wunder kamen wir nach einigen Minuten beim Hotel Shambhala an. Es war nicht gerade das Shangri-La aus Lost Horizon, Der verlorene Horizont, aber das Zimmer war sauber.6 Ich duschte und ging dann durch den hinteren Ausgang in den Blumengarten. Als ich an einer Mango-Lassi nippte, bemerkte ich eine stämmige amerikanische Frau mittleren Alters, die an einem Tisch in der Nähe saß, und die gelegentlich in meine Richtung schaute.
„Sie sind wohl Peter?“, fragte sie, stellte sich als Betty vor und sagte mir, dass unser Führer, Steve, ihr gesagt habe, sie solle nach einem großen Amerikaner Ausschau halten. Er wäre am Morgen da, um uns zum Flughafen zu bringen. Sie sagte, sie sei eine Sonntagslehrerin aus Bridgehampton in New York. Da ihr Gatte Reisen nicht mochte, machte sie jedes Jahr alleine Urlaub. Vergangenes Jahr war sie mit dem Club Med in der Karibik. Dieses Jahre wollte sie etwas Exotischeres. Sie schien sich selbst in diesem semiluxuriösen Hotel nicht wohl zu fühlen, und ich fragte mich, wie es ihr in der Wildheit Tibets ergehen würde.
„Was brachte Sie hierher?“, fragte sie.
Ich zögerte, etwas zu weit Hergeholtes zu sagen, aber da wir zusammen reisen sollten, dachte ich, sie könne genauso gut sogleich wissen, wer ich war, also platzte ich heraus, „Ein tibetischer Lama erschien mir ätherisch und sagte mir, ich solle hier seine neue Inkarnation besuchen.“
Ihr panischer Gesichtsausdruck gab mir zu verstehen, dass ich wohl weder die Anweisung, ein wunscherfüllendes Juwel zu suchen, noch das Erscheinen des Dalai Lama erwähnen sollte. Sie hat sich bestimmt gefragt, ob es sicher war, mit mir zu reisen; aber als ich ihr erzählte, dass mein Gepäck verloren gegangen war und ich bis zum Morgen einige Kleidung haben musste, bot sie mir an, mir das Einkaufsviertel weiter unten an der Straße zu zeigen.
Da wir ausgehungert waren und die Sonne unterging, beschlossen wir, erst etwas zu essen. In einem kleinen Restaurant in einer Seitenstraße reichte uns die Bedienung die Speisekarten. In diesem Moment gingen die Lichter aus und wir waren in Dunkelheit gehüllt. Als die Bedienung kam, um unsere Bestellung aufzunehmen, zeigte ich einfach blind auf die Speisekarte und betete, dass ich etwas Genießbares bekommen würde. Es wurden einige Kerzen angezündet, aber als unser Essen kam, konnte ich immer noch nicht sehen, was auf dem Teller lag. Es gab kein Besteck, also aßen wir mit den Fingern. Ich erinnerte mich an eine Geschichte, die ich von jemandem gehört hatte, der Nepal besucht hatte und der an einem riesigen Parasiten fast gestorben war.