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Klar, wer zum ersten Mal nach Irland reist, möchte touristische Highlights wie Trinity College, Guinness Storehouse, Ring of Kerrry, Cliffs of Moher, Rock of Cashel und das Titanic Museum in Belfast nicht verpassen. Aber wie wäre es bei einem zweiten oder dritten Besuch mal mit der einsamen, aber nicht weniger spektakulären Panoramaküstenstraße Ring of Beara statt des vielbefahrenen Ring of Kerry? Oder den Steilklippen von Dún Aonghasa auf Inishmore im Westen anstelle der gut besuchten Cliffs of Moher? Und wie wäre es mit einem Pint Guinness im ältesten Pub der Insel in den Midlands statt im überfüllten Dubliner Temple-Bar-Viertel? Irland hat abseits der Touristenmagnete jede Menge zu bieten. Burgen mit dunklen Geschichten, Schlösser, in denen es spuken soll, Moorlandschaften in den Midlands, kleine, teils unbewohnte Inseln vor der Küste, Museen, wie das National Famine Museum in Strokestown, das der Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts gewidmet ist oder das Freilichtmuseum Glencolmcille Folk Village, das eine Zeitreise ins alte Irland ermöglicht. Ob Geschichte, Kultur oder Natur – garantiert gibt es den einen oder anderen Ort abseits der 50 ausgetretenen Pfade, den Sie auch als Irland-Fan noch nicht kennen.
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Seitenzahl: 154
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Cornelia Lohs
IRLAND
IMPRESSUM
Irland
50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Cornelia Lohs
© 2023 360° medien
Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
360grad-medien.de
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Redaktion und Lektorat: 360° medien
Satz und Layout: Elke Gräfe
Gedruckt und gebunden:
LD Medienhaus GmbH & Co. KG I Van-Delden-Str. 6-8 I 48683 Ahaus
www.ld-medienhaus.de
Bildnachweis: siehe Seite 256
ISBN: 978-3-96855-438-9
Hergestellt in Deutschland
360grad-medien.de
Cornelia Lohs
IRLAND
VORWORT
Ich habe Irland durch meinen amerikanischen Ehemann, der irische Wurzeln hat, kennen- und lieben gelernt. Seit 2008 reise ich immer wieder durch das Land – von Ost nach Süd, von West nach Nord und querdurch. Manchmal zur Recherche für meine Irland-Reiseführer, oft aber auch, weil mein Mann Ahnenforschung betreibt und mittlerweile zahlreiche O’Learys und Cronins entdeckt hat, mit denen man sich gerne mal auf ein Pint Guinness im Pub trifft.
Orte abseits der ausgetretenen Pfade waren einerseits leicht, andererseits aber gar nicht so leicht zu finden. Denn was für die einen Irlandreisenden „off the beaten path“ ist, ist es für andere nicht. Klar, wer immer nur an der Südwestküste unterwegs ist, findet den gesamten Nordwesten oder die Midlands abseits der ausgetretenen Pfade und umgekehrt. Sie finden unter den Orten, die ich für dieses Buch ausgewählt habe, fünf oder sechs Schlösser, die nicht jeder und jedem bekannt sind (mal ehrlich, wie viele der 30.000 Schlösser und Burgruinen in Irland kennen Sie?), Museen, in die sich wenige verirren, kleine Inseln, Gärten, historische Stätten, Pubs, Events, die Sie vielleicht dem Namen nach kennen, aber an denen Sie nie teilgenommen haben, und Landschaften.
Übrigens, falls Sie noch nie in Irland waren, hören Sie nicht auf das gängige Vorurteil, dass es dort ständig regnet. Es kommt zwar öfter Nass vom Himmel als in Deutschland, dafür aber selten lange und heftig. Regenschauer verschwinden ebenso schnell, wie sie gekommen sind. Zudem ist das Wetter so vielfältig wie das Land – auf einem Roadtrip erleben Sie mitunter vier Jahreszeiten an einem Tag.
Cornelia Lohs
Killarney Nationalpark – eine Idylle ohnegleichen
INHALTSVERZEICHNIS
WILLKOMMEN IN IRLAND
TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN
KURIOSES & BESONDERHEITEN
DER OSTEN MIT DUBLIN
1.Castle Roche: Burg der Gattenmörderin
2.St. Peter’s Church in Drogheda: Reliquie des Oliver Plunkett
3.Grand Canal: Radelspaß am Wasser
4.John Kavanagh’s: ein Pint auf die Dahingeschiedenen
5.Pearse Museum: spannendes Kapitel der irischen Geschichte
6.Bloomsday: Es lebe die fiktive Romanfigur!
7.Iveagh Gardens: Kleinod im Verborgenen
8.Marsh’s Library: der spukende Erzbischof
9.James Joyce Tower: Zankort
10.Glendalough: Der Rückzugsort des heiligen Kevin
MIDLANDS
11.Birr Castle Demesne: Pflanzenpracht und Monsterteleskop
12.Sean’s Bar: auf einen Whiskey in Irlands ältestes Pub
13.Clara Bog Nature Reserve: die Magie des Moores
14.The National Famine Museum: Geschichte der Hungersnot in Irland
15.Rock of Dunamase: die Geister, die er rief
16.Leap Castle: Burg mit blutiger Geschichte
SÜDEN
17.Cashel Farmhouse Cheesemakers: der siegreiche Cashel Blue
18.Kennedy Homestead: die Wurzeln von JFK
19.The Butter Museum: alles in Butter
20.Shandon Bells & Tower: himmlisches Geläut
21.The Titanic Experience: letzter Stopp des Unglücksschiffes
22.Kinsale Gourmet-Festival: das Beste aus Irlands Küche
SÜDWESTEN
23.The Irish Sky Garden: dem Himmel so nah
24.Cape Clear Storytelling Festival: Es war einmal
25.Whiddy Island: verstecktes Juwel in der Bantry Bay
26.Ring of Beara: rings um die Beara-Halbinsel
27.Dursey Cable Car: Irlands einzige Seilbahn
28.Meeting of the Waters: Treffpunkt dreier Seen
29.Bere Island: grünes Insel-Idyll
30.Bray Head Loop Walk: Rundweg mit Aussicht
31.South Pole Inn: das Pub des Polarforschers
32.Great Blasket Island: Gesternwelt
WESTEN UND NORDWESTEN
33.The Foynes Flying Boat Museum: Wasser, Luft und Irish Coffee
34.Die Klippen von Dún Aonghasa: schwindelerregende Tiefe
35.The Irish Workhouse Centre: letzte Zuflucht der Notleidenden
36.Clare Island: Insel der Piratenkönigin
37.Ballintubber Abbey: Die Abtei, die allen Widrigkeiten trotzte
38.Country Life: Spaziergang durch 100 Jahre Geschichte
39.Croagh Patrick: der heilige Berg der Iren
40.Deserted Village: Ruinenlandschaft
41.Lissadell House and Gardens: Elternhaus der rebellischen Gräfin Markievicz
42.Glencolmcille Folk Village: Zeitreise ins alte Irland
43.Toraigh: Traditioneller geht’s nicht
44.Glenveagh National Park: Seen, Schluchten und Wälder, soweit das Auge reicht
NORDIRLAND
45.Ulster American Folk Park: spannende Reise in die Vergangenheit
46.Castle Coole: Schloss mit Wow-Effekt
47.Old Bushmills Distillery: Whiskey hautnah
48.Kelly’s Cellars: Pub der Rebellen
49.Museum of Free Derry: Gedenkstätte des Bloody Sunday
50.Ballygally Castle: gespenstisch gute Nacht
REGISTER
BILDNACHWEIS
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.
Torc Waterfall inmitten der märchenhaften Kulisse des Killarney Nationalparks
WILLKOMMEN IN IRLAND
Willkommen auf der grünen Insel! Hier erwarten Sie endlos grüne Ebenen durchzogen von sanften Hügelketten und schroffen Bergen, Weiden und Wälder soweit das Auge reicht, einsame Seen, prächtige Landschaftsgärten – dem milden Klima des Golfstroms sei Dank, tosende Atlantikwellen, steil abfallende Klippen, beeindruckende Sandstrände und Buchten, kleine Inseln, quirlige Städte, 30.000 Burgen und Schlösser, geheimnisvolle Ruinen und last but not least die einzigartige Herzlichkeit und der Humor der Insulaner.
Mit einer Einwohnerzahl von fünf Millionen in der Republik und 1,9 Millionen in Nordirland ist die Atlantikinsel bei einer Größe von 84,421 Quadratkilometern eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas. Von der Südspitze bis hinauf in den Norden sind es 486 Kilometer, an der breitesten Stelle misst die Insel 275 Kilometer. Von der Mitte aus gesehen ist das Meer also nie weit. Die Hauptstadt Dublin an der Ostküste, ein hervorragender Startpunkt für Touren durch das Land, ebenso wenig. Man braucht zwei Autostunden bis Belfast in Nordirland, drei bis Cork und zweieinhalb bis Galway.
Im idyllischen Küstenstädtchen Westport findet man viel Wasser, Natur und Ruhe.
Westport am Südostende der Clew Bay im County Mayo
Irland verfügt über ein facettenreiches Landschaftsbild. Die Ostküste punktet mit viel Geschichte, 5000 Jahre alten Ganggräbern, einer mittelalterlichen Klostersiedlung und der Gebirgslandschaft Wicklow Mountains mit Tannenwäldern, Hochmooren, Seen, Flüssen und Wasserfällen. In den Midlands, einer dünn besiedelten Region mit zahlreichen Seen und Flüssen, allen voran der Shannon, zählen die frühchristliche Klosteranlage Clonmacnoise, das Riesenteleskop Leviathan im Park von Birr Castle und die älteste Kneipe Europas in Athlone zu den Attraktionen. Beliebteste Reiseregion ist die Südwestküste, denn dort herrscht mediterranes Flair, es gibt Palmen, zahlreiche Halbinseln, lange Sandstrände und die 180 Kilometer lange Panoramaküstenstraße Ring of Kerry.
Im Westen und Nordwesten findet man einsame Küsten und windumtoste Inseln, die spektakulären Steilklippen Cliffs of Moher, die mit Felsen, Mooren und Seen übersäte Region Connemara und zahlreiche fjordähnliche Buchten. Nordirland, Teil Großbritanniens, punktet mit grünen Hügeln, dramatischen Küstenlandschaften sowie dem Erlebniszentrum Titanic Belfast, dem einzigartigen Giant‘s Causeway und der ältesten Whiskey-Destillerie der Welt.
Nahe der nordirischen Grenze beginnt eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt – der 2014 eröffnete Wild Atlantic Way, der in Donegal beginnt und sich über die gesamte Westküste entlang bis hinunter zum Süden im County Cork auf einer Länge von 2500 Kilometern erstreckt.
In Irland begegnen Sie Geschichte auf Schritt und Tritt. Dabei gibt es zwei historische Themen, die das Land durchziehen und auf die Sie immer wieder treffen: Der jahrhundertelange Freiheitskampf und die Große Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Elend der Iren begann im 12. Jahrhundert, als zwei Provinzkönige sich zankten, der eine auf Rache sann und nach England eilte, um sich Unterstützung zu holen. Dass er damit 1169 die anglo-normannische Besatzung ins Land holte, war ihm nicht bewusst. Die Iren waren plötzlich Bürger zweiter Klasse im eigenen Land. So richtig schlimm wurde es an dem Tag, an dem sich Heinrich VIII. von England zum König Irlands ernannte. Die irischen Katholiken verloren ihre Rechte und mit der Flucht des irischen Adels 1607 auch ihr Land, das die englische Regierung nun an Protestanten verteilte und die irischen Besitzer zu Pächtern machte. Überall im Land begegnen Ihnen Statuen der Freiheitskämpfer, Dauerausstellungen in Museen, die ihnen gewidmet sind, und Gebäude, die eine große Rolle im Unabhängigkeitskampf spielten, wie das GPO (General Post Office) in Dublin, das Hauptquartier der Rebellen während des Osteraufstandes 1916.
Turlough Park & Gardens bei Castlebar im County Mayo
Cape Clear Island – die südlichste bewohnte Insel Irlands
The Great Famine, der Großen Hungersnot, und der Diaspora, die sie auslöste, sind mehrere Museen gewidmet – lesen Sie die Geschichte dazu in Tipp 14, denn das National Famine Museum in Strokestown ist definitiv „off the beaten path“ – abseits der ausgetretenen Pfade.
TOP 10
DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IN IRLAND
1EPIC Ireland – die irische Diaspora: Die Ausstellung in dem einzigartigen Museum in Dublin ist der irischen Geschichte seit der Großen Hungersnot gewidmet. Damit auch kein Besucher und keine Besucherin eine der 20 interaktiven und multimedialen Stationen auf der spannenden Zeitreise verpasst, bekommt man an der Kasse einen Pass ausgehändigt, den man an jeder Station an einer Maschine abstempeln kann. In den Ausstellungen geht es um Migration, Hoffnungen und Ängste in der neuen Welt, Prominente mit irischen Vorfahren, irische Musik, Film, Forschung, Kulinarik, Künstler, Designer und vieles mehr. epicchq.com
2Book of Kells – das schönste Buch der Welt: Das Meisterwerk der Kalligrafie ist um 800 entstanden, befindet sich in der „Old Library“ des Trinity College in Dublin und ist dort in der „Book of Kells Exhibition“ mit zwei aufgeschlagenen Seiten hinter Sicherheitsglas ausgestellt. Mit seinen ineinander verwobenen Bändern und Spiralen, der fantasiereichen und filigranen Gestaltung, dem Flechtwerk der Ornamente und dem Reichtum an Illustrationen, Symbolen und bildlichen Darstellungen in leuchtenden Farben ist das 33 mal 25 Zentimeter große Buch, das die lateinische Version der vier Evangelien enthält, eine Pracht ohne gleichen. „It is the most purely Irish thing we have“ sagte James Joyce über das Book of Kells. „Von Engeln geschaffen!“ meinten seine Kollegen in den Jahrhunderten vor ihm. tcd.ie/visitors/book-of-kells
3Kilmainham Gaol – geschichtsträchtigstes Gefängnis Irlands: Es gab seit Ende des 18. Jahrhunderts kaum einen irischen Freiheitskämpfer, der nicht im Kilmainham in Dublin einsaß. Zu den prominentesten Gefangenen gehörten die 14 Führer des Osteraufstandes 1916, die hier nach der gescheiterten Rebellion auf ihre Hinrichtung warteten und am 12. Mai desselben Jahres im Exekutionshof des Gefängnisses erschossen wurden. Der Ort wurde nach der Unabhängigkeit Irlands geschlossen. Heute ist er Gedenkstätte und Museum. Man sieht die winzigen Zellen, in denen die Verurteilten des Osteraufstandes ihre letzten Stunden verbrachten, und erfährt die Geschichte von Joseph Plunkett, dem erlaubt wurde, seine Verlobte im Gefängnis zu heiraten – eine Stunde, bevor er exekutiert wurde. Schaukästen mit Schriftstücken der Gefangenen dokumentieren die Geschichte des irischen Freiheitskampfes.
kilmainhamgaolmuseum.ie
4Rock of Cashel – majestätisches Monument irischer Geschichte: Cashel war seit dem 4. Jahrhundert Sitz der Könige der Provinz Munster – ihre Befestigungsanlage befand sich auf dem 65 Meter hohen Kalksteinfelsen. Der Legende nach soll der heilige Patrick den Felsen zum Bischofssitz gemacht und hier im Jahr 450 König Aengus getauft haben. Vier Jahrhunderte später ließ sich Irlands legendärer Hochkönig Brian Boru auf dem Felsen zum König von Munster krönen und machte Cashel zu seiner Hauptstadt. Erzbischof Cormac Mac Cárthaigh ließ 1127 die kleine Kirche Cormac’s Chapel errichten. Im 13. Jahrhundert entstand mit der gotischen Kathedrale das größte Gebäude auf dem Felsen, die Bischofsburg wurde zwei Jahrhunderte später errichtet. Das 70 Meter hohe Hügelplateau bietet einen fantastischen Blick über die Landschaft rund um Cashel.
5Garnish Island – südländisches Flair: Die unbewohnte Insel liegt am nordöstlichen Ende der Bantry Bay im County Cork und ist ein subtropisches Blumenparadies mit italienischen und japanischen Gärten, Statuen, Säulengängen, griechischem Tempel, Lilienteich, fantastischen Spazierwegen unter exotischen Bäumen und dem prächtigen Haus des einstigen Inselbesitzers John Annan Bryce (1841-1923). Der schottische Politiker erwarb die Insel 1910 vom britischen Kriegsministerium als Rückzugsort und verwandelte sie mithilfe des Landschaftsarchitekten Harold Peto in das, was sie heute ist. Häufiger Gast war seinerzeit der Schriftsteller George Bernard Shaw, der sich auf der Insel wie im Himmel gefühlt haben soll. Die Räume im Haus sind noch im Originalzustand und dürfen im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Bryces Sohn vermachte die Insel 1953 dem irischen Staat. garinishisland.ie
6Ring of Kerry – malerische Panoramaküstenstraße: Mit seinen majestätischen Hügellandschaften, wilden Mooren, Buchten, kleinen Inseln und weißen Sandstränden ist der Ring of Kerry rund um die Halbinsel Iveragh die mit Abstand beliebteste Touristenattraktion Irlands. Auf der 180 Kilometer langen Küstenstraße liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie der Killarney National Park, prächtige Herrenhäuser, prähistorische Ringforts, der feinsandige Dünenstrand Rossbeigh Beach auf einer 3000 Meter langen Landzunge, der Ort Caherdaniel an der malerischen Derrynane Bay, wo sich die einstige Residenz von „The Liberator“ Daniel O’Connell befindet, und vieles mehr.
7Cliffs of Moher – Spaziergang am Abgrund: Die spektakulären Klippen im County Clare stürzen an ihrer höchsten Stelle, am O’Briens Tower, 214 Meter senkrecht in den Atlantik. Der Politiker Cornelius O’Brien ließ den Tower 1835 als Aussichtsturm für Touristen errichten. Bei klarer Sicht garantieren die Klippen einen spektakulären Rundumblick: im Süden auf die Liscannor Bay, im Norden auf die Gebirgszüge Twelve Pins und Maumturks in Connemara und im Westen auf die Aran Islands.
cliffsofmoher.ie
8Kylemore Abbey – Märchenschloss in Connemara: Der Arzt Mitchell Henry ließ das 50-Zimmer-Schloss in den 1860er-Jahren für seine Frau Margaret bauen. Die Familie zog 1871 ein. Als die Henrys im November 1874 durch Ägypten reisten, erkrankte Margaret an der Ruhr und starb am 4. Dezember im Alter von 45 Jahren. Mitchell konnte sich mit ihrem Tod nicht abfinden, ließ seine tote Frau einbalsamieren und brachte sie nach Kylemore zurück, wo er sie in der Haupteingangshalle aufbahrte, bis das Mausoleum fertig war, das er auf dem Anwesen für sie errichten ließ. Als er 1910 starb, wurde er dort neben seiner Margaret beigesetzt. Kylemore wechselte zwei Mal den Besitzer, ging 1920 an die „Benedicitne Women“ von Ypern, einen benediktinischen Orden, und wurde zum Kloster. Die Haupteingangshalle und die angrenzenden Räume sind für die Öffentlichkeit zugänglich. kylemoreabbey.com
9Giant’s Causeway – Damm des Riesen: Das gigantische Naturwunder im nordirischen Bushmills besteht aus rund 40.000 fünfzig bis sechzig Millionen Jahre alten Basaltsäulen. Der Legende nach baute der Riese Fionn Mac Cumhaill den Damm aus Klippenfelsen, damit sein schottischer Widersacher Benandonner, den er zum Kampf herausgefordert hatte, nach Irland kommen konnte. Als Fionn den Schotten aber sah, war er von dessen Größe so erschrocken, dass er zurück nach Hause floh und seine Frau bat, ihn als Baby zu tarnen. Benandonner wiederum erschrak beim Anblick des Riesenbabys, und der Gedanke, wie groß der Vater dann erst sein müsse, veranlasste ihn zur Flucht. Er rannte nach Schottland zurück und zerstörte dabei den Damm, um den Iren davon abzuhalten, ihn jemals aufzusuchen. nationaltrust.org.uk/giants-causeway
10Titanic Belfast – weltgrößte Ausstellung des Ozeanriesens: Allein das Gebäude mit seinen wie riesige Schiffsbuge emporschießenden vier Baukörpern in Aluminiumverkleidung ist eine architektonische Augenweide. Hier auf dem Gelände der Werft von Harland & Wolff lief die Titanic nach zwei Jahren Bauzeit 1912 zur Jungfernfahrt nach Southampton aus. In dem monumentalen Erlebniszentrum, das 100 Jahre nach der Katastrophe eröffnet wurde, erfährt man in einer multimedialen Ausstellung alles vom Bau bis zum Untergang des Luxusdampfers – inklusive Geräuschen, Gerüchen und Rekonstruktionen.
titanicbelfast.com
KURIOSES & BESONDERHEITEN
IN IRLAND
Leprechaun Museum – ein Hoch auf den Kobold
Der irische Nationalkobold hat in Dublin (Jervis Street) seit 2010 sein eigenes Museum. Die winzigen Männchen mit den schweren Bärten, den großen grünen Hüten, grünen Kniebundhosen und Schnallenschuhen sind die Schuhmacher der Feen und unsagbar reich. Gelingt es einem Menschen, einen Leprechaun zu fangen, erfüllt dieser im Tausch für seine Freiheit drei Wünsche. Sobald sich diese materialisieren, darf der Leprechaun wieder in seine Anderswelt zurück. Aber Vorsicht: Hat man den Kobold nicht ganz fest im Griff, löst er sich schwuppdiwupp in Luft auf. leprechaunmuseum.ie
Cab Drivers‘ Shrine – gesegnet sind die Taxifahrer
Den Taxistand in der Dubliner O’Connell Street markiert ein Schrein mit einer kitschigen Jesus-Statue in einer Plastikglas-Box auf einem Granitsockel. Jesus trägt ein weißes Gewand, darüber einen roten Umhang und hat die Arme in Richtung der Taxis weit ausgebreitet. „Möge Gott die Taxifahrer segnen, sie beschützen und auf ihren Fahrten über sie wachen“, steht auf einer Plakette unter der Statue. „The Cab Drivers’ Shrine“ befindet sich hier bereits seit dem Bürgerkrieg (1922-1923).
Puck Fair – Krönung des Ziegenbocks
Im kleinen Bilderbuchstädtchen Killorglin am nördlichsten Punkt der Iveragh-Halbinsel wird auf dem Volksfest „Puck Fair“ (10.-12. August) ein lebender Ziegenbock zum König gekrönt. Und das schon seit Jahrhunderten! Das Fest geht auf einen heidnischen Fruchtbarkeitsritus zurück. Wahrzeichen des Ortes ist tatsächlich die Statue eines gekrönten Ziegenbocks. puckfair.ie
Napoleons Zahnbürste – kaiserliches Relikt
Was sucht die Zahnbürste des französischen Kaisers in Dublin, wo er selbst nie war? Er hatte einen irischen Arzt! Der Dubliner Chirurg Barry Edward O’Meara war Schiffsarzt auf dem Kriegsschiff der britischen Royal Navy, wo sich Napoleon im Juli 1815 nach der Niederlage von Waterloo den Briten ergab. Er begleitete ihn als Leibarzt in die Verbannung nach St. Helena. Als den Ex-Kaiser Zahnschmerzen plagten, zog O’Meara ihm einen Weisheitszahn. Als der Arzt die Insel 1818 verließ, schenkte ihm Napoleon zur Erinnerung an die gemeinsamen drei Jahre seine Zahnbürste und anderen persönlichen Kleinkram. Durch Vererbung landete das kaiserliche Relikt beim Royal College of Physicians, wo es öffentlich ausgestellt ist.
Matchmaking Festival – Bauer sucht Frau
Im 800 Einwohner zählenden Dorf Lisdoonvarna im County Clare findet bereits seit 1857 das vierwöchige Matchmaking Festival statt. Jährlich kommen Heiratswillige Anfang September aus dem ganzen Land nach Lisdoonvarna und begeben sich auf Brautschau. Früher fiel das Festival mit dem Bauern- und Viehmarkt zusammen – was auch die Absicht der Veranstalter war, denn so fanden junge Bauern aus entlegenen Gegenden ihre zukünftige Bäuerin.
DER OSTEN MIT DUBLIN
Das Tal Glendalough in den Wicklow Mountains ist bekannt für eine der namhaftesten Klostersiedlungen der Insel.
1.Castle Roche: Burg der Gattenmörderin
2.St. Peter’s Church in Drogheda: Reliquie des Oliver Plunkett
3.Grand Canal: Radelspaß am Wasser
4.John Kavanagh’s: ein Pint auf die Dahingeschiedenen
5.Pearse Museum: spannendes Kapitel der irischen Geschichte
6.Bloomsday: Es lebe die fiktive Romanfigur!
7.Iveagh Gardens: Kleinod im Verborgenen
8.Marsh’s Library: der spukende Erzbischof
9.James Joyce Tower: Zankort
10.Glendalough: Der Rückzugsort des heiligen Kevin