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Mit dem MERIAN Reiseführer Irland (mit Nordirland) wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
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Seitenzahl: 235
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
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Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Stella Schossow
Autorin: Cornelia Lohs
Redaktion: Edgar Endl, bookwise, München
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3220-5
1. Auflage 2021
GuU 2-3220 01_2021_02
Bildnachweis
Titelbild (Giant’s Causeway), AWL Images Ltd: Marco Bottigelli
Fotos: Dublin Diocesan Archives > akg-images: Ellen Spielmann > | Alamy Stock Photo: Kevin Foy >, National Geographic Image Collection >, RM Ireland > | AWL Images: Walter Bibikow >, >, >, John Warburton-Lee Photography Ltd > | Bildagentur Huber: S. Torrione > | Blarney Castle > | Bridgeman Images: Alain Le Garsmeur > | Corbis: Louis Laurent Grandadam >, Doug McKinlay/Design Pics >, Christine Spengler/Sygma > | Flonline >, > | Fotolia: eric epoudry > | gemeinfrei >, >, > | Getty Images: >, >, Charles McQuillan >, National Geographic Image Collection RF >, Peter Zelei Images > | Huber Images: Francesco Carovillano >, Douglas Pearson >, Riccardo Spila >, Massimo Ripani >, TC >, Luigi Vaccarella >, >, Sebastian Wasek >, > | imago: robertharding > | imago images: Design Pics > | Interfoto: imageBROKER/Martin Siepmann > | Jahreszeiten Verlag: Philip Koschel > | laif: Christophe Boisvieux/hemis >, >, Giuglio Gil/hemis >, Hartmut Krinitz >, Rene Mattes/hemis.fr >, robertharding >, Berthold Steinhilber >, >, > | Little Museum > | Cornelia Lohs >, > | Look: age fotostock > | mauritius images: age fotostock >, Aitormmfoto/Alamy >, Alamy >, Ros Drinkwater/Alamy >, >, Fabrice Jolivet Photography/Alamy >, Susan Kennedy/Alamy >, Masterfile RM >, Malcolm Park/Alamy >, Pennee Natgat/Alamy > | Martin Siepmann > | National Geographic Stock: Chris Hill > | picture alliance: AP Photo > | The Picture Rooms Studio > | Prisma: David Lyons >, > | Shutterstock.com: Benoit Daoust >, dies-irae >, Lmspencer >, LouieLea >, Madrugada Verde >, Magdanatka >, matthi >, Alexandros Michailidis >, MNStudio >, Stefano_Valeri >, svetok30 > | Siobhan Byrne Photography > | stock.adobe.com: Ewald Fröch >;
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Die komplizierte irische Sprache: Zuerst Irisch, dann Englisch! >
Jack Butler Yeats (1871–1957): Irlands wichtigster Maler des 20. Jahrhunderts >
Easter Rising – Osteraufstand: Der Wendepunkt auf dem Weg zur irischen Unabhängigkeit >
Irish Tea Time: Scones, Champagner und Räucherlachs >
Cecelia Ahern: Die irische Antwort auf Rosamunde Pilcher >
Whiskey: Wer hat ihn erfunden, die Iren oder die Schotten? >
Cashel Blue: Irlands siegreicher Blauschimmelkäse >
Die mythischen Leprechaun: Der irische Kobold aus der Anderswelt >
Drehorte in Irland: Spektakuläre Filmschauplätze >
Holy Wells – Heilige Quellen: Orte der Hoffnung und Heilung >
Der wunderbar beißende Torfgeruch: Was wäre Irland ohne Torf? >
Lissadell House and Gardens: Das Elternhaus der rebellischen Gräfin Markievicz >
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Endlose grüne Ebenen und Hügel, steil abfallende Klippen, tosende Atlantikwellen, schroffe Berge, lange Sandstrände, quirlige Städte und unzählige Schlösser und Burgen – die kleine Atlantikinsel verfügt über ein facettenreiches Landschaftsbild.
© Blarney Castle
Auf den Zinnen von Blarney Castle befindet sich der Stein der Sprachgewandtheit, den man kopfüber küssen muss, damit er die gewünschte Wirkung entfaltet.
Meine erste Begegnung mit Irland war Dublin im Juni 2008, und es war keine Liebe auf den ersten Blick. Am Himmel hingen dunkle Wolken, es war eiskalt, und die ganze Stadt kam mir grau und hässlich vor. Und überhaupt war ich nur dort, weil mir mein amerikanischer Freund und heutiger Ehemann das Land seiner Vorfahren zeigen wollte. Ich wusste damals nicht viel über Irland und seine Geschichte. Das änderte sich schlagartig, als wir drei Monate später mit dem Mietwagen an der Südwestküste entlangfuhren – über bergige Halbinseln, die wie die Finger einer ausgestreckten Hand ins Meer hineinragen, vorbei an Buchten und langen Sandstränden, durch bunte Küstenstädtchen, über den serpentinenreichen, kaum befahrenen Healy Pass am Ring of Beara mit atemberaubendem Blick über die Caha Mountains und romantische Seen. Ich war hin und weg und wollte mehr von der Insel sehen. In den Jahren darauf bereisten wir Irland an der Küste entlang von Ost nach West, von Süd nach Nord und quer durch die Midlands. Bei jedem Aufenthalt verliebte ich mich mehr in das Land und las alles, was ich über den mehr als 800 Jahre dauernden irischen Unabhängigkeitskampf in die Hände bekam. Wenn ich heute in Dublin bin, atme ich Geschichte auf Schritt und Tritt.
Fast mehr als die buchtenreiche Südwestküste hat es mir die raue Westküste angetan, wo die Wellen des Atlantiks dröhnend gegen die Felsen donnern, die Strände menschenleer sind und die Torfmoore sich fast bis zum Meer ausbreiten. In der kargen Landschaft, in der sich Felsen und Berge mit Moorlandschaften abwechseln, trifft man selten eine Menschenseele. Fern vom Rest der Welt fühle ich mich in der steinernen Welt der Aran Islands in der Galway Bay, wo im Herbst kaum noch Besucher unterwegs sind, viele Inselbewohner Irisch reden und Fischer am frühen Morgen mit dem Currach zum Fischen hinausfahren. In der Abgelegenheit der Inseln hat sich das kulturelle Erbe Irlands bewahrt.
Wenn Sie die Südwestküste schon kennen und ab Dublin zu einem erneuten Roadtrip entlang der Küste starten, fahren Sie statt in den Süden Richtung Norden. Die spektakuläre Küstenlandschaft Nordirlands, die Antrim Coast und die fast menschenleeren Täler der Glens of Antrim stehen der Schönheit der Westküste in nichts nach.
© Cornelia Lohs
Cornelia Lohs lebt in Heidelberg und ist freie Journalistin und Reisebuchautorin. Irland gehört zu ihren Lieblingszielen in Europa. Sie hat das Land von Nord bis Süd ausgiebig bereist und ist mehrmals im Jahr auf der Insel unterwegs – manchmal auch nur für ein kulturelles Event am Wochenende.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Irland weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.
© Shutterstock.com: dies-irae
Die Megalithanlage von Carrowmore bei Sligo wurde in der Jungsteinzeit zwischen 4000 und 2500 v.Chr. errichtet.
Die Kelten siedelten schon 500 v.Chr. in Irland, im 5. Jahrhundert christianisierte der hl. Patrick die Insel, doch die Historie Irlands liest sich zum größten Teil als Kampf gegen die britische Herrschaft.
© Martin Siepmann
Auch wenn das gälische Irisch nur noch in wenigen Gegenden Erstsprache ist, findet es doch auf offiziellen Beschilderungen oder Geschäften Verbreitung.
Laut Verfassung ist Irisch die Hauptamtssprache der Republik Irland. In Artikel 8 heißt es wörtlich: »The Irish Language as the national language is the first official language« und auf Irisch: »Ós í an Ghaeilge an teanga náisiúnta is í an phríomhtheanga oifigiúil í«. Auch wenn Englisch die alte Sprache im Alltagsleben längst verdrängt hat, sind sämtliche Straßenschilder, Hinweis- und Gedenktafeln in der Republik auf Irisch beschriftet, die englische Übersetzung steht darunter. In öffentlichen Verkehrsmitteln kommt die Durchsage zuerst auf Irisch, dann auf Englisch.
Irisch ist wie Schottisch keltischen Ursprungs, das gälische Schottisch und das gälische Irisch sind jedoch zwei verschiedene Sprachen. Bis zum 18./19. Jahrhundert war Irisch die einzige Sprache, die von den katholischen Iren gesprochen wurde. Daran änderten auch die von den Engländern 1695 erlassenen Strafgesetze nichts, die den Iren ihre eigene Sprache verboten. Als Englisch als Handelssprache immer wichtiger wurde, lernten die Städter die »Fremdsprache«, und Irisch wurde plötzlich zur Sprache der Bauern. Mit der Gründung der Irish Republican Brotherhood (1858) und der nationalistischen Home Rule League (1873), die ein von den Briten unabhängiges irisches Parlament forderten, entstanden unter den Iren Ende des 19. Jahrhunderts die Rückbesinnung auf die eigene Kultur und ein wachsender Stolz auf alte Traditionen. Die gebildeten Schichten lernten wieder die Sprache ihrer Väter und Großväter.
»Ohne das ›Irish Revival‹ wäre unsere Sprache längst ausgestorben.« (Manchán Magan, Autor und Dokumentarfilmer)
© mauritius images: Malcolm Park/Alamy
Das Gemälde »The Sky Lovers« von Jack Butler Yeats wurde 2020 bei Christie’s für 225.000 Pfund versteigert.
Der kleine Bruder von Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats war der erste Ire des damaligen Irischen Freistaats, der eine Olympiamedaille für sein Land holte. Jedoch nicht für eine sportliche Leistung, sondern für sein Gemälde »The Liffey Swim«, für das er während der Olympischen Spiele 1924 in Paris mit Silber ausgezeichnet wurde. Zwischen 1912 und 1948 kämpften neben Sportlern auch Künstler um olympische Medaillen. Gold, Silber und Bronze gingen an Vertreter aus den Bereichen Architektur, Bildhauerei, Literatur, Malerei und Musik, deren Werke einen Bezug zum Sport aufwiesen – wie »The Liffey Swim«. Das 61 × 91 cm große Gemälde, das die Atmosphäre des Dubliner Schwimmwettbewerbs zeigt, ist in der National Gallery in Dublin ausgestellt.
Immer wiederkehrende Motive in den Gemälden von Jack Butler Yeats sind Pferde mit und ohne Reiter, die Landschaft der rauen Westküste und die bunte Zirkuswelt.
Irlands »National Painter« war der jüngste Sohn des Porträtmalers John Butler Yeats. Er wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder William in Sligo an der Nordwestküste auf, die er in zahlreichen Gemälden verewigte. Nach seinem Studium an verschiedenen Kunstschulen in England verdiente Yeats sein Geld recht erfolgreich als Illustrator für Zeitschriften und als Comiczeichner von Sherlock-Holmes-Geschichten. Erst im Alter von 35 Jahren wagte er sich an die Ölmalerei und legte seinen Schwerpunkt auf die keltische Mythologie
An den dicken Wollpullis made in Ireland kommt keiner vorbei. Das berühmteste Kleidungsstück Irlands hat seinen Namen von den Inseln, auf denen es im 19. Jahrhundert entstanden ist: den Aran Islands an der Mündung der Galway Bay.
Die Bewohner der Aran Islands waren Fischer und Bauern, deren Leben und Lebensunterhalt stark miteinander verflochten waren. Daran hat sich bis heute nicht sehr viel geändert. Der Aran Sweater wurde aus dieser Umgebung geboren, von Generation zu Generation weitergegeben und ist seit seiner Entstehung eng mit den Clans der Inseln und ihrer Identität verbunden. Die vielen Kombinationen von Stichen auf dem Pulli sind nicht zufällig – die Muster wurden von den Strickerinnen eifrig gehütet und über Generationen hinweg im selben Clan gehalten. Die toten Körper von Fischern, die nach einem Unfall auf See am Strand angespült wurden, identifizierte man nicht selten anhand des Musters auf dem Pulli.
Die Eigenschaften des Pullovers haben ihn zur perfekten Kleidung für die Fischer- und Bauerngemeinschaft der Insel gemacht. Er ist wasserabweisend, kann 30 % seines Gewichts an Wasser aufnehmen, bevor er sich nass anfühlt, die Wolle ist atmungsaktiv, und er hält den Träger an kalten Tagen und Nächten auf See oder auf dem Bauernhof warm. Wolle hat aufgrund des hohen Luftvolumens ein ausgezeichnetes Isolationsvermögen und schützt den Träger vor übermäßiger Kälte oder Hitze.
© mauritius images: Susan Kennedy/Alamy
Die berühmten Aran-Pullover werden heute nur noch zum geringen Teil per Hand gefertigt und sind ein kostbares Mitbringsel aus Irland.
Ein fertiger Aran-Pullover enthält ungefähr 100.000 sorgfältig konstruierte Maschen und eine beliebige Kombination von Stichen, abhängig vom jeweiligen Clanmuster. Viele der verwendeten Stiche spiegeln die keltische Kunst wider, und es wurden Vergleiche zwischen den Stichen und Mustern gezogen, die an neolithischen Grabstätten wie Newgrange im County Meath gefunden wurden. Jeder Stich hat seine eigene Bedeutung, ein historisches Erbe aus dem Leben der Inselgemeinschaft vor vielen Jahren. Der Kabelstich ist eine Darstellung der Seile des Fischers und repräsentiert den Wunsch nach einem fruchtbaren Tag auf See. Der Diamantstich spiegelt die kleinen Felder der Inseln wider. Diese Diamanten sind manchmal mit irischem Moosstich gefüllt, der die Algen darstellt, mit denen die kargen Felder gedüngt und eine gute Ernte erzielt wurden. Daher ist der Diamantstich ein Wunsch nach Erfolg und Wohlstand. Der Zickzackstich, ein halber Diamant, wird häufig in den Aran-Pullovern verwendet und repräsentiert im Volksmund die gewundenen Klippenpfade auf den Inseln. Der Baum des Lebens ist einer der Originalstiche und einzigartig für die frühesten Beispiele der Aran-Strickwaren. Es spiegelt die Bedeutung des Clans wider und ist Ausdruck des Wunsches nach Claneinheit mit langlebigen Eltern und starken Kindern.
Die Nachfrage nach den unverwechselbaren Pullis ist groß. Der Mangel an qualifizierten Strickerinnen und die wirtschaftlichen Vorteile der maschinellen Herstellung der Pullover haben jedoch zu einem enormen Rückgang der von Hand gestrickten Exemplare geführt. Die zeitlos schönen Pullover, das ultimative Symbol der Aran Islands, sind selten und wertvoll geworden.
Fünf Tage und Nächte lang wird rund um das Temple-Bar-Viertel bei irischer Musik, aber auch mit Salsa und Flamenco gefeiert. 200 Konzerte, viele davon gratis, u.v.m.
Dublin | Temple Bar | Ende Januar | www.tradfest.ie
Dieser Feiertag ist Irlands Nationalheiligem gewidmet. Höhepunkt ist die Dubliner Parade. Während des fünftägigen Festivals gibt es Konzerte, Ausstellungen, Theater, Straßenkunst, Feuerwerk, und das Guinness fließt in Strömen.
17. März | verschiedene Veranstaltungsorte in Dublin | www.stpatricksfestival.ie
Was den Engländern Ascot, ist den Iren Punchestown. Irlands größtes Pferderennen mit Festivalcharakter findet an fünf Tagen in Naas statt. Aus dem ganzen Land kommen jährlich über 120.000 Pferdeverrückte.
Ende April/Anfang Mai | Punchestown Racecourse, Naas Co. Kildare | www.punchestown.com
Dichter und Literaten aus der ganzen Welt treffen sich jährlich in Dublin zum weltweit beachteten Literature Festival.
Ende Mai | verschiedene Veranstaltungsorte in Dublin | www.ilfdublin.com
Großes Folkmusic Festival in Ennis.
Ende Mai | Ennis, Co. Clare | www.fleadhnua.com
Am Tag, an dem James Joyce seinen Protagonisten Leopold Bloom in seinem »Ulysses« als modernen Odysseus durch Dublin wandern lässt, begeben sich alljährlich zahlreiche Joyce-Fans auf seine Spuren. Spontane und offizielle Lesungen von Joyce-Texten gibt es an verschiedenen Orten, Hauptschauplätze sind aber das James Joyce Museum und das Writers Museum.
16. Juni | Dublin | www.jamesjoyce.ie
Ende Juli | Ballyshannon, Co. Donegal | www.govisitdonegal.com
Zehn Tage lang Kunst, Musik, Theater und Literatur.
www.kilkennyarts.ie
Die Finalspiele in den gälischen Sportarten Hurling und Gaelic Football sind immer ein Erlebnis. Karten rechtzeitig besorgen!
Hurling: 2. Sonntag im September | Gaelic Football: 4. Sonntag im September | Dublin, Croke Park, Jones Rd | www.gaa.ie
Renommiertes Festival mit neuen Produktionen.
September bis Oktober | www.dublintheatrefestival.com
Drei Tage im Zeichen feinen Essens.
Anfang Oktober | Kinsale, Co. Cork | www.kinsalerestaurants.com
2. Oktoberhälfte | Belfast | www.belfastinternationalartsfestival.com
International renommiertes Festival mit Wiederauführungen vergessener Opern.
2. Oktoberhälfte | Wexford | www.wexfordopera.com
Das größte Jazzfestival der Insel.
Ende Oktober | Cork | www.guinnessjazzfestival.com
Hallowe’en ist ein traditionelles keltisches Fest, bei dem zum Sommerende die Seelen aus dem Totenreich zurückkehren. Bei der Parade in Dublin ziehen Tausende Hexen und Zauberer nach Temple Bar und Wood Quay.
31. Oktober | Temple Bar und Stadtzentrum, Dublin | www.visitdublin.com
»Willst du ein paar Tage glücklich sein, gönne dir einen Rausch. Willst du dein Leben lang glücklich sein, gönne dir einen Garten«, lautet eine irische Gärtnerweisheit. Diesen Rat haben sich die Iren zu Herzen genommen, denn im Land gibt es dank des vom warmen Golfstrom begünstigten milden Klimas mehr als 400 imposante Gärten.
Online-Karte
Auf der Suche nach einem idyllischen Fleckchen Land wurden der schottische Geschäftsmann und Politiker John Annan Bryce (1841–1923) und seine Frau Viola 1910 auf Garnish Island in der Bantry Bay fündig. Sie erwarben die kleine Insel vom britischen Kriegsamt (War Office) und beauftragten Landschaftsarchitekt Harold Peto mit der Anlage und Gestaltung von Gärten. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sich Garnish Island in eine Blumeninsel mit italienischen und japanischen Gärten voller blühender Blumen, Statuen, Säulengängen, einem Lilienteich sowie zahlreichen tropischen und subtropischen Pflanzen. Inmitten der Pracht steht die Villa des einstigen Inselbesitzers, in der seinerzeit Schriftsteller wie George Bernard Shaw und George William Russell zu Gast waren. Als Viola Bryce sich von Shaw verabschiedete, sagte sie: »Ich hoffe, wir sehen uns im Himmel wieder«, woraufhin er antwortete: »Madame, sind wir da nicht schon?« Himmlisch ist der Ausdruck, der die Insel beschreibt. Heute lebt niemand mehr auf dem 15 Hektar großen Eiland. Besucher dürfen Garnish Island von April bis Oktober besuchen, müssen aber vor 18 Uhr wieder gehen.
© mauritius images: Aitormmfoto/Alamy
Das 2002 bis 2004 aufwendig sanierte Große Palmenhaus ist Mittelpunkt und Blickfang der National Botanic Gardens of Ireland.
Übersichtskarte | Online-Karte
Lammeintopf und Kartoffeln waren gestern, innovative und kreative Küche ist heute. Längst hat auch Irland Kochstars, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.
Noch bis vor ein paar Jahren zeichnete sich die irische Küche nicht gerade durch kulinarische Vielfalt aus. Das änderte sich, als multinationale Konzerne im Zuge des Keltischen Tigers in den 1990er-Jahren reihenweise Firmen auf der Insel errichteten und über eine halbe Million neue Arbeitskräfte aus aller Welt ins Land strömten. Amerikaner, Franzosen, Italiener und Inder gaben sich nicht mit Irish Stew, Fleisch- und Kartoffelgerichten zufrieden. Irische Jungköche revolutionierten die Küche des Landes, setzten auf Qualität statt Quantität, erfanden traditionelle Gerichte neu, und inselweit schossen Spezialitätenrestaurants wie Pilze aus dem Boden. Star- und Fernsehköche erschienen auf der Bildfläche, wie Kevin Dundon, der zum Superstar der irischen Küche avancierte und heute als ihr Aushängeschild gilt. Der gebürtige Dubliner eröffnete 1997 sein Restaurant »Dunbrody« im Dunbrody Country House Hotel im Südwesten Wexfords und kocht, was Insel und Meer hergeben. Gemüse, Kräuter und Obst baut der Spitzenkoch selbst an. Dundon hat seine eigene Kochshow, seine Rezeptbücher stehen auch in den USA auf den Bestsellerlisten, und mit der Dunbrody Cookery School unterhält er sogar eine Kochschule.
Am traditionellen »Full Irish Breakfast« konnte die neue irische Küche nicht rütteln. Bestandteile des reichhaltigen Frühstücks sind in Wasser gekochte Haferflocken, Eier und Speck, Schweinswürstchen, gebackene weiße Bohnen in Tomatensoße, Räucherhering, gegrillte Tomaten, Toast und/oder hausgemachtes Sodabrot, gesalzene Butter, Orangenmarmelade und der obligatorische schwarze Irish Breakfast Tea.
© Bildagentur Huber: S. Torrione
Frische Austern gehören nicht nur an der irischen Küste zu den beliebten Delikatessen aus dem Meer.
Lange waren Irlands Delikatessen aus dem Meer mit dem Makel der Armut behaftet. Heute stehen in fast jedem Restaurant Garnelen, Hummer, Krebse, Lachs und Muscheln auf der Speisekarte. Beliebte Vorspeisen sind Räucherlachs, frische Austern, Miesmuscheln und Chowder, eine dickflüssige Fischsuppe. Lachs in allen Varianten ist ein unverzichtbarer Bestandteil der irischen Küche, dem sogar ein Festival gewidmet wurde: das sieben Tage dauernde Salmon Festival in Ballina (County Mayo), das jährlich über 250.000 Besucher anzieht. Der Auster wurden gleich mehrere Festivals gewidmet, wovon das bekannteste das Galway Oyster & Seafood Festival ist.
Nicht nur der Lachs, auch das Rindfleisch ist ein wichtiger Bestandteil der irischen Küche. Es wird als Steak, Stewing Beef (klein geschnitten), Roast und im traditionellen Sheperd’s Pie angeboten, wobei Letzterer auch Lammfleisch enthalten kann.
Auch die vegetarische und vegane Küche, die es bis vor wenigen Jahren in Irland kaum gab, findet immer mehr Anhänger. Allein in Dublin gibt es rund 20 vegetarische Restaurants, und auch in Cork, Belfast und Derry wird man fündig.
ale: obergäriges Bier
almonds: Mandeln
bacon: Speck
beef: Rind
bill: Rechnung
bitter: helles, bitteres Bier
black pudding: Blutwurst
braised: geschmort
bream: Brasse
brown bread: Vollkornbrot
cabbage: Kohl
cauliflower: Blumenkohl
cereals: Müsli
chicken: Hähnchen
chips: Pommes frites
chop: Kotelett
chowder: Fischsuppe
clams: Venusmuscheln
cod: Kabeljau
corn: Mais
crab: Krebs
crisps: Kartoffelchips
cucumber: Gurke
cutlet: Kotelett
deep fried: frittiert
draught beer: Bier vom Fass
Dublin coddle: Eintopf mit Wurst, Speck und Kartoffeln
dumplings: Klöße
eel: Aal
fish and chips: frittierter Fisch mit Pommes frites
fork: Gabel
fried eggs: Spiegeleier
game: Wild
gammon: geräucherter Schinken
garlic: Knoblauch
garnished: mit Beilagen
gateau: Torte
haddock: Schellfisch
halibutt: Heilbutt
ham: gekochter Schinken
herbs: Kräuter
herring: Hering
horseradish: Meerrettich
hot dish: scharf gewürztes Gericht
Irish Coffee: Whiskey mit heißem Kaffee, Rohrzucker und Sahne
Irish Stew: Eintopf mit Lamm, Kartoffeln, Zwiebeln und Petersilie
jellied: in Aspik
joint: Keule
kidney: Nieren
kipper: geräucherter Hering
lager beer: helles Bier
lamb: Lamm
lettuce: grüner Salat
liver: Leber
loin: Lendenstück
marinated: mariniert
mashed potatoes: Kartoffelpüree
mint sauce: Minzsoße
mustard: Senf
mutton: Hammelfleisch
onions: Zwiebeln
oysters: Austern
parsley: Petersilie
pastry: Gebäck
peas: Erbsen
peppers: Paprikaschoten
pheasant: Fasan
pickles: eingelegtes Gemüse
pie: Pastete
pike: Hecht
pike-perch: Zander
plaice: Scholle
poached salmon: gedünsteter Lachs
pork: Schweinefleisch
porridge: Haferbrei
porter: dunkles, süßlicheres Bier
poultry: Geflügel
prawns: Garnelen
rabbit: Kaninchen
raisins: Rosinen
rashers: Frühstücksspeck
raspberries: Himbeeren
red cabbage: Rotkohl
red mullet: Rotbarbe
roast: Braten
roll: Brötchen
salmon: Lachs
scallop: Kammmuschel
scrambled eggs: Rühreier
shepherd’s pie: Fleischauflauf mit Kartoffelbreikruste
skate: Rochen
slice: Scheibe
smoked: geräuchert
sole: Seezunge
soup: Suppe
spicy: herzhaft gewürzt
spinach: Spinat
spirits: Spirituosen
stew: Eintopf
stout beer: dunkles, stärkeres Bier
strawberries: Erdbeeren
stuffed: gefüllt
trout: Forelle
tuna: Thunfisch
veal: Kalbfleisch
vegetables: Gemüse
vinegar: Essig
whipped cream: Schlagsahne
white cabbage: Weißkohl
© Huber Images: Sebastian Wasek
Die Cliffs of Moher sind zwar nicht die höchsten Klippen Irlands, aber sie zählen zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf der Insel (>).
Die kosmopolitische Hauptstadt der Republik Irland zeigt sich als ein pulsierendes, modernes Zentrum. Nur wenige Kilometer entfernt liegen mystische Orte wie Newgrange oder Glendalough, die Geheimnisse der langen Vergangenheit der Insel bergen.
Dublin ist auch für Anfänger einfach zu erkunden: Im Osten ist die Stadt vom Meer begrenzt, im Süden von den Dublin und Wicklow Mountains, im Norden und Westen vom Tal des Boyne und von landwirtschaftlichen Flächen. Die Liffey trennt die irische Hauptstadt in die Southside und die Northside. Im Süden befinden sich die wichtigsten Kirchen, Museen und Restaurants sowie das Regierungs- und das alte Universitätsviertel. In der Northside sind Theater, der Hafen und die meisten Wohnbezirke beheimatet. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen in Fußnähe: Trinity College mit der 1200 Jahre alten Handschrift des Book of Kells, Dublin Castle, St. Patrick’s Cathedral, das National Museum of History mit seinen Schätzen, Galerien und jahrhundertealte Pubs mit traditioneller irischer Musik.
© Alamy Stock Photo: Kevin Foy
Musik gehört zu den größten Leidenschaften der Iren und wird gern auch auf der Straße zum Besten gegeben, wie hier im Dubliner Stadtteil Temple Bar.
Gegründet von den Wikingern, wurde die Siedlung nach der normannischen Invasion im 12. Jh. bald die wichtigste Stadt der Insel. Einen großen Aufschwung nahm Dublin im 17. Jh., wurde die zweitgrößte Stadt des Britischen Empires und die fünftgrößte Europas. Nach der Unabhängigkeit Irlands im Jahre 1922 nahm das neue Parlament (The Oireachtas), seinen Sitz in Leinster House, und Dublin wurde die Hauptstadt, zuerst des Irischen Freistaats und später der Republik Irland.
Noch vor zwei Jahrzehnten war Dublin eine verschlafene Hauptstadt an der Peripherie Europas. Erst mit Erwachen des Keltischen Tigers rückte es immer mehr in den Mittelpunkt. Zahlreiche Weltkonzerne wie Google oder Microsoft eröffneten hier ihre Europazentralen. Drei Universitäten und 17 Hochschulen und Akademien mit rund 90.000 Studierenden haben ihren Sitz in der irischen Metropole, die 2012 zur Europäischen Wissenschaftshauptstadt erkoren wurde und heute zu einer der jüngsten Hauptstädte Europas zählt – 50 % der Dubliner sind unter 36. Die Metropole zeigt ihren Charme nicht sofort. Man muss neugierig sein und hin und wieder die gängigen Touristenpfade und Pubrouten verlassen. In den Straßen und Parks, an der Liffey, am Hafen oder in einer der modernen Galerien erlebt man immer wieder solche Momente, die Dublin zu einer der besten und spannendsten Städte der Welt machen und zu einer, in die man immer wieder gern zurückkehrt.
Die Grafschaften an der irischen Ostküste – von Wicklow im Süden bis Meath im Norden – sind stark durch die Dominanz Dublins geprägt. Viele Bewohner pendeln zum Job in die Hauptstadt. Aber auch diese Regionen haben ein ganz spezielles Flair, das sich zu erkunden lohnt – nicht als Teil des touristischen Pflichtprogramms mit Glendalough, Newgrange oder dem Hill of Tara, sondern auf den Wanderwegen der Wicklow Mountains, in den Gärten der georgianischen Herrenhäuser oder in den Fischerdörfern der Halbinsel Cooley.
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