John Sinclair 2292 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2292 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Er war da. Er grinste. Er schlug die Pauke. Die Menschen sahen ihn und jammerten. Sie wussten, dass sie ihm nicht entkommen konnten, denn er war gnadenlos.
Jeder musste sterben. Auch die Menschen damals hatten sterben müssen. Aber sie hatten noch etwas loswerden müssen und die Treffen zwischen Menschen und Skeletten an die Wände und Decken gemalt.
Was aber würde geschehen, wenn sie plötzlich lebendig würden?


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Inhalt

Cover

Der tanzende Tod

Briefe aus der Gruft

Vorschau

Impressum

Der tanzende Tod

von Jason Dark

Vorkommnisse in der Nacht hatte es in meinem Leben schon immer gegeben, aber was in dieser Frühsommernacht passierte, das setzte allem wohl die Krone auf.

Ich lag im Bett. War früh eingeschlafen, wollte Ruhe haben. Doch jetzt war ich wieder wach, denn das Wetter vor dem Fenster hätte viel besser in den April gepasst. Es regnete, es war kühl geworden. Unter die Tropfen mischte sich Hagel, der gegen meine Fensterscheibe schlug.

Damit hatte ich mich inzwischen anfreunden können.

Aber da war noch etwas anderes ...

Kein Graupel, kein Hagel, der außen gegen die Scheiben schlug. Ich hatte sogar den Eindruck, dass dieses Geräusch innen entstanden war. Also in meiner Wohnung.

Ich richtete mich im Bett auf und konzentrierte mich. Ich hätte das Licht einschalten können, was ich erst mal nicht wollte. Es war besser, abzuwarten und sich zu konzentrieren. Das tat ich auch.

In meinem Schlafzimmer war es nie dunkel, denn auch London erstickte nicht in der Dunkelheit. Es gab immer wieder helle Flecken, und die erreichten auch schwach mein Fenster, sodass es nie zu einer stockfinsteren Schwärze kam.

Ich saß – ich lauschte.

Nichts war mehr zu hören. Auch der Hagel hatte nachgelassen. Ich hatte eine relative Stille um mich herum und konnte mich auf das andere konzentrieren.

Das andere?

Was war es? Gab es das andere überhaupt? Ich hatte so meine Bedenken, war aber irgendwie doch aufgeschreckt. Ich hätte mich jetzt nicht hinlegen und wieder einschlafen können. Die innere Unruhe war da, und sie würde so schnell nicht verschwinden.

Da hörte ich es wieder!

Nicht im Schlafzimmer, sondern in einem der anderen Räume. Da alle Türen offen standen, konnten sich Geräusche und Laute gut fortpflanzen.

Also doch!

Aber was war es?

Ich horchte noch mal genau, es war eine Art Klappern.

Aber wieso? In meiner Küche oder auch im Bad klapperte nichts. Im Wohnzimmer stand auch alles fest, aber das Geräusch war deutlich zu hören, und das Klappern brachte meine Gedankenwelt schon ziemlich durcheinander.

Eine normale Erklärung fand ich dafür nicht. Doch ich war neugierig genug, um nachzusehen.

Ich wollte das Geräusch nicht unbedingt als eine Gefahr einstufen, aber etwas vorsichtig war ich schon. Zumindest bewegte ich mich langsam und schoss nicht wie ein Kastenteufel aus dem Bett.

Ich drehte mich, schwang die Beine über den Rand und blickte dabei auf die offene Schlafzimmertür. Ich konnte nicht behaupten, dass ich mit vielem gerechnet hatte, doch was ich jetzt fast auf der Türschwelle sah, das schlug dem Fass den Boden aus.

Woher der Besucher gekommen war, das wusste ich nicht. Aber ich sah ihn jetzt und traute meine Augen nicht.

Auf der Schwelle stand ein nacktes Skelett!

Nein, ich lachte nicht, obwohl ich es fast getan hätte. Aber ich schüttelte den Kopf und konnte eigentlich nicht fassen, was ich dort sah. Ich glaubte es auch nicht so richtig, schloss die Augen, doch als ich sie wieder öffnete war das Skelett noch da. Ich sah es noch immer in meiner Wohnung stehen.

Das war nicht mehr normal. Das war auch nicht spaßig, das war einfach nur verrückt.

Hässlich sah es aus. Die Farbe der Knochen lag zwischen braun und bleich. Es waren auch ein paar hässliche Flecken auf dem blanken Schädel zu erkennen.

Etwas Haut sah ich auch. An einigen Stellen hing sie wie dünne Lappenstücke an den Knochen.

Im ersten Moment hatte ich lachen wollen, aber das erstickte mir im Hals, so lächerlich dieser Knochenmann auch aussehen mochte. Ich hatte einen nächtlichen Besucher bekommen. Allerdings uneingeladen, das stand fest.

Kam er?

Ja, es gab bei ihm einen Ruck, dann setzte er sich in Bewegung. Sein Ziel war ich. Die Person, die abwartend auf einer Bettkante saß und erst mal nur beobachtete.

Konnte ich gegen das Skelett ankommen?

Waffen lagen griffbereit in der Nähe. Das waren die Beretta, aber auch das Kreuz. Noch nahm ich keines davon in die Hand. Ich wollte wissen, was der Besucher vorhatte. Warum war er gerade zu mir gekommen und nicht zu Suko, der nebenan wohnte?

Der unheimliche Besucher ging. Da war nichts Gleitendes in seinen Bewegungen. Man konnte von einer militärischen Exaktheit sprechen. Als er sein rechtes Knochenbein anhob, da hörte ich wieder dieses Klappern, und jetzt wusste ich Bescheid.

Es gab nur ein Ziel, und das war ich. Aber danach sah es nicht aus, denn es passierte etwas, über das ich nur den Kopf schütteln konnte. Das Skelett hatte den Platz am unteren Bettrand erreicht und fing an zu tanzen.

Lachen?

Nein, ich lachte nicht, auch wenn der Tanz steif aussah, obwohl sich alle Körperteile bewegten, die nicht zu fest saßen.

Es war verrückt, aber ich nahm den Blick von dem Skelett nicht weg. Es tanzte nicht einfach nur vor und zurück, nein, es bildete auch Figuren, es drehte sich im Kreis, und der Begriff Totentanz kam mir in den Sinn.

Das musste es sein. Es fehlte nur noch, dass mich das Skelett zum Tanz aufforderte, und zum ersten Mal kräuselten sich meine Lippen zu einem Lächeln.

Aber nur für einen Moment, denn jetzt änderte das Skelett seine Tanztaktik.

Es blieb nicht mehr auf dem Fleck oder der Stelle, sondern gab sich selbst einen Schwung und setzte dabei das rechte Bein vor. Kein Zweifel, es wollte weiter.

Ich bekam kaum Zeit, nachzudenken, denn plötzlich tauchte das Skelett vor mir auf, und durch mein Gehirn zuckte ein Begriff.

Totentanz!

Ja, das war ein verdammter Totentanz, den ich miterleben sollte und bei dem es letztendlich ein Ziel gab.

Meinen Tod!

Nur wollte ich das nicht, aber ich kam nicht dazu, etwas zu unternehmen. Ich hörte plötzlich eine Stimme, die meinen Kopf erreichte und ihn im Innern durchsirrte.

»Es ist dein Tanz. Dein Totentanz. Wenn ich ihn beende, wirst du sterben.«

Es war keine Lüge. Ich spürte etwas in meinem Innern, einen Druck, der zunahm, weil die Gestalt vor mir immer schneller tanzte.

Plötzlich fiel mir das Luftholen schwerer, und das war bei mir der Knackpunkt. Ich stand praktisch neben dem Nachttisch, griff nach rechts und bekam das Kreuz zu fassen.

Es gab keine Augen in dem Schädel, und doch hatte ich das Gefühl, das sich dort etwas bewegte.

Es lag daran, dass mein Kreuz sich schon recht nah an diesem knöchernen Körper befand.

Das Skelett zuckte zusammen und bewegte dabei so heftig seinen Schädel, dass zu befürchten war, er könnte abfallen. Das war nicht der Fall. Er blieb auf dem Körper, der mich nicht mehr schocken konnte.

Ich ging auf ihn zu. Es war kein Problem, an ihn heranzukommen. Ich musste nur einen Schritt vorgehen.

Das tat ich.

Und das war für das Skelett genau ein Schritt zu viel. Da ich die Hand mit meinem Kreuz ausgestreckt hatte, war es kein Problem, das Skelett mit dem Kreuz zu berühren.

Es war sein Ende.

Und das lief in Sekundenschnelle ab. Ich sah noch das Zittern, dann nahmen die Knochen eine andere Farbe an, glühten wie ein Kohlefeuer und waren plötzlich weg.

Einfach nicht mehr da!

Das war, wie man so schön sagt, ein Hammer. Ich stand noch immer nahe der Bettkante und blickte auf die leere Stelle, wo das Skelett getanzt hatte.

Das war verrückt. Das war nicht mehr nachvollziehbar, obwohl ich es gesehen hatte.

Auf der Stelle blieb ich stehen. Die Augen hielt ich offen. Mein Blick glitt ins Leere, und ich hatte erst mal den Eindruck, alles wie einen Traum zu erleben.

Nein, nein, das war kein Traum. Alles, was ich erlebt hatte, entsprach der Wahrheit.

Ein Skelett tanzte bei mir im Schlafzimmer. Es war gekommen, um mich zu holen. Das war verrückt, das war irre, aber ich dachte auch daran, was ich in dieser Welt schon alles erlebt hatte. Vorgänge, die eigentlich nicht wahr sein durften, gehörten zur Normalität bei meinem Job.

Und so etwas wie das Skelett?

Auch, aber dafür musste es erst erschienen sein. Wo lag der Grund? War ich es?

Ja, das traf zu. Da musste ich nicht erst lange nachdenken. Der Grund war ich. Aber warum hatte man mich zu diesem Grund gemacht?

Es musste eine Lösung geben, und es gab auch eine, da war ich mir sicher.

Ich wusste sogar Bescheid. Und ich wusste auch, wo die Lösung höchstwahrscheinlich lag.

Nicht hier in England. Ich würde in ein anderes Land reisen müssen, aus dem ich erst vor Tagen nach London zurückgekehrt war.

Und zwar aus Deutschland ...

Fünf Tage zuvor!

»Was hältst du von Totentänzen, die Künstler der Nachwelt als Bilder und Fresken hinterlassen haben?«

»Bitte?«

Harry Stahl ließ nicht locker. »Diese Motive sollten wir uns ansehen. Das wird dich interessieren, denke ich.«

Ich musste lachen. »Und was steckt wirklich dahinter?«

»Eine große Kunst. Jahrhunderte alt. Du weißt selbst, dass sich die Menschen über die Zeiten hinweg mit dem Tod beschäftigt und dies auch für die Nachwelt hinterlassen haben. Das wäre doch was für dich. Wir gehen hin, schauen uns die gruseligen alten Bilder an, die schon vor Jahrhunderten den Menschen Angst eingejagt haben. Und wenn wir das hinter uns haben, dann gönnen wir uns ein tolles Essen und mehr als einen guten Schluck.«

»Tja«, erwiderte ich nur.

»Nun hör auf, John. Dir kann man den Urlaub nachwerfen, so viel hast du noch davon.«

»Ja, das ist wohl wahr. Nur kommt alles so plötzlich für mich, verstehst du?«

»Nein, John, ich verstehe nicht. Oder muss ich dich daran erinnern, wie schnell du gekommen bist, wenn ich dich angerufen habe?«

»Ja, ja, das weiß ich. Aber das war auch etwas Dienstliches. Kannst du nicht mit Dagmar los?«

»Nein, John, sie ist nicht da. Auch sie hat Urlaub und ist zu Freunden gefahren.« Er lachte und fragte: »Oder bist du schon so alt geworden, dass du dir immer weniger zutraust?«

»Ha, ha, du willst mich locken?«

»Auch, aber diese Malereien sind wirklich super. Davon kannst du ausgehen und das ist schon etwas wie eine kleine Sensation. Die Menschen haben hinterlassen, wie sie sich bestimmte Dinge vorstellten, und mit dem Tod haben sie sich schon beschäftigt. Das wissen wir beide.«

»Stimmt.«

»Und du glaubst nicht, John, was das für tolle Bilder geworden sind. Die sehen verdammt echt aus, obwohl sie schon so alt sind. Es lohnt sich.«

Ich räusperte sich. »Gesetzt den Fall, ich sage zu.«

»Das hoffe ich.«

»Gut. Wo müssten wir dann hin? Gibt es einen bestimmten Ort, den du bevorzugst?«

»Genau. Wir fahren dorthin, wo man die Bilder ausgestellt hat. Und zwar in einem Kloster im Hunsrück. Das ist nicht weit von Wiesbaden entfernt. Und wir haben mal Zeit füreinander.«

Ich atmete tief durch und stöhnte dabei. Ich gab innerlich zu, dass ich es gar nicht so schlecht fand, wenn ich meinem Freund Harry einen Besuch abstattete. Wenig zu tun zu haben und die Seele baumeln zu lassen, das war nicht das Schlechteste.

»Und? Hast du dich entschieden?«

»Nun ja, du Quälgeist ...«

»Also doch.«

»Ich komme.«

»Super!«, rief Harry Stahl. »Das ist mal ein Wort. Wir beide allein auf der Pirsch, und da können wir alles locker laufen lassen. Es gibt keinen dienstlichen Stress.«

»Hoffentlich.«

»He, sei mal optimistisch. Und ich habe auch gehört, dass die Sonne scheinen soll, John.«

»Ist doch klar, Harry. Wenn ich komme, dann lacht die Sonne. Und dann bin ich sie sogar.«

Ich hatte Harry Stahl selten sprachlos erlebt. In diesem Fall schon ...

Er war nicht sprachlos, als er mich vom Flughafen in Frankfurt abholte und ich den ersten Satz sagte.

»Du hast die Currywurst schon gegessen?«

»Nein, ich habe abgewartet.«

»Sehr brav.«

Es tat mir gut, so mit Harry zu sprechen. Der Grund lag auf der Hand. Ich war nicht dienstlich zu ihm geflogen, sondern privat, und das machte großen Spaß.

Wir hatten so etwas wie einen kleinen Stammimbiss, den wir besuchten. Auch heute, und ich wunderte mich über meine innere Ruhe, die dafür sorgte, dass ich mich einfach treiben ließ.

Ich wollte zahlen, aber das verbat Harry sich. Wir nahmen beide nur die Currywurst, denn eine Portion Pommes wäre zu viel gewesen. Stumm aßen wir nicht. Harry berichtete, was uns erwartete.

»Du wirst staunen, John. Ehrlich. Was man da erleben kann, das ist der reine Wahnsinn. Die Menschen haben sich schon immer mit dem Tod beschäftigt, aber wie sie das vor einigen Hundert Jahren getan haben, das ist schon bemerkenswert. Der Tod tauchte bei ihnen stets als ein Skelett auf. Er wurde Gevatter Hein genannt.«

Ich schluckte ein Stück Bratwurst herunter. »Kenne ich.«

»Ja, und du wirst sehen, John, wie sich die Menschen vor dem Tod gefürchtet haben. Sie haben ihre Ängste gemalt, als Erinnerung an die Lebenden.« Er tippte mich an. »Und eines ist sicher. Der Tod ist oder war stets der Gewinner.«

»Ist das nicht heute auch so?«

Harry Stahl dachte kurz nach. »Ja, das ist es. Nur die Zeiten und die Umstände sind andere geworden.«

»Eben.«

Durst hatten wir auch bekommen. Harry spendierte zwei kleine Flaschen Wasser, die wir langsam leerten. Da Harry immer wieder mal auf die Uhr schaute, stellte ich die Frage.

»Brennt es?«

»Nein, ganz und gar nicht. Bis zum Kloster müssen wir nicht weit fahren.«

»Das ist super. Und wo übernachten wir?«

»In der Nähe gibt es ein kleines Hotel. Dessen Besitzer haben sich auf Gäste aus dem Kloster spezialisiert.«

»Dann ist ja alles klar.«

»Und ob.«

Mit den letzten Schlucken leerten wir die Flaschen, und dann hielt uns nichts mehr zurück.

Das Kloster lag nicht direkt am Rhein, sondern weiter nach Osten. Im Hunsrück.

Gab es am Rhein die Flut von Touristen, so konnte man hier vom Gegenteil ausgehen. Eine herrliche Ruhe umgab die Menschen, die sich im Freien bewegten, und diese Ruhe überkam auch mich.

Ich hatte es mir auf dem Beifahrersitz des Insignia bequem gemacht und ließ meinen Blick über das noch zaghafte Grün der Bäume und Büsche gleiten. Die Hauptstraße hatten wir verlassen und rollten über eine hügelige Nebenstrecke unserem Ziel entgegen.

Wir hatten abgemacht, zuerst zum Hotel zu fahren, wo wir unser Gepäck lassen konnten, und dann zum Kloster. Dort konnten wir uns die ersten Exponate ansehen. Man hatte sie aus einigen Ländern Europas geholt und im großen Klostergarten ausgestellt.

Wäre das in einer Großstadt geschehen, dann hätten sich die Verantwortlichen vor Besuchern nicht retten können. So aber konnte man sie an einer Hand abzählen. Das hatte mir Harry gesagt, der seinen Opel jetzt in die letzte Kurve lenkte, wo wir dann ein Gebiet erreichten, in dem kaum etwas unsere Sicht behinderte.

Aber wir sahen kein freies Feld vor uns liegen, sondern eine kleine Ortschaft.

»Sind wir da?«, fragte ich.

»Sicher.«

Beim nächsten Halt hatten wir das kleine Hotel erreicht, das jenseits der Hauptstraße lag, die es in diesem Ort auch gab. Vor dem Haus mit dem verzogenen Dach parkten zwei Autos. Für unseren Opel war genügend Platz vorhanden.

Wir hatten den Wagen kaum verlassen, da wartete der Besitzer schon vor der Treppe auf uns.

»Einer von Ihnen ist Herr Stahl.«

Harry hob seinen Arm.

»Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Es ist alles gerichtet. Dafür hat meine Frau gesorgt.«

»Wunderbar.«

Wir bekamen unsere Zimmer zugewiesen und mussten über eine krumme Treppe in die erste Etage gehen. Zwei Türen standen dort bis zum Anschlag hin offen.

Mein Zimmer hatte alles, was man brauchte, und die Dinge waren liebevoll angerichtet. Auch ein Bad war vorhanden. Man sah ihm an, dass es erst vor Kurzem angelegt worden war.

Harry hatte es eilig. Das hörte ich an seinem Klopfen.

»Komm rein.«

Das tat er. »Und?«

»Wir können.«

»Okay.«

»Gehen wir zu Fuß?«

Harry lachte. »Wenn wir eine Wanderung machen wollen, dann können wir es versuchen.«

»War nur eine Frage.«

Wenig später rollten wir wieder an und fuhren über eine schmale Straße, die von der Natur umrahmt wurde. Dadurch war uns die Sicht genommen. Sie wurde allerdings besser, als wir nach einer Linkskurve in eine Zone oder einen Bereich fuhren, der einem Garten glich und recht naturbelassen war. Dort, wo der Garten endete, standen die Klostermauern, auf die wir nicht zufuhren, sondern zuvor anhielten.

»Aha«, sagte ich nur.

Harry lachte. »Was hast du denn gedacht?«

»Gar nichts.«

»Dann werden wir einen Spaziergang machen.«

»Du bist der Boss.«