John Sinclair 2359 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 2359 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Die eine war blond und hieß Gilda. Die zweite hörte auf den Namen Kathy und hatte sich die Haare grün färben lassen. Die dritte hatte man Yvonne genannt, und ihre Haare waren schwarz.
Eines hatten sie allerdings gemeinsam. Sie waren tot. Erhängt, erstochen und erdrosselt.
Aber waren sie wirklich tot?


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Inhalt

Cover

Drei tote Girls in einer Nacht

Briefe aus der Gruft

Vorschau

Impressum

Drei tote Girls in einer Nacht

von Jason Dark

Eine alte Frau hatte Pat Wilson einmal erzählt, dass er irgendwann in seinem Leben dem Tod begegnen würde. Er solle sich in Acht nehmen, denn der Tod habe viele Gesichter und hole manche früh.

Pat hatte darüber nur leichtfertig gelacht. Er existierte noch, und das seit mehr als fünfzig Jahren. Er hatte sich gut gehalten, auch in der letzten Zeit auf der Platte.

Er war ein Stromer. Lebte im Sommer im Freien und suchte sich im Winter eine warme Unterkunft. Jetzt, im Juli, musste er daran noch nicht denken. Die Hitze hatte ihn raus aus der Stadt getrieben, in Richtung Wasser, denn dort gab es in einem kleinen Ort ein Haus, in dem niemand wohnte.

Der Ort hieß Bisley. Er war ein Nichts. Fiel nicht auf. Wäre da nicht das einsame Haus gewesen – und das geheimnisvolle Nonnenkloster ...

Pat Wilson hatte es geschafft. Und wenn er daran dachte, musste er grinsen. Er war mal wieder in eine Bahn hineingehuscht, ohne etwas zu bezahlen. Hatte das Abteil dann auf einem kleinen Bahnhof verlassen und sich bis zu seinem Ziel durchgeschlagen. Oder zumindest fast, eine letzte Strecke hatte er noch zu gehen.

Viele Habseligkeiten besaß Pat Wilson nicht. Was er brauchte, das passte in einen Rucksack, den er auf dem Rücken trug. An das Gewicht hatte er sich gewöhnt. Außerdem war es im Sommer leichter als im Winter.

Er hätte nach Bisley hineingehen können. Doch das ließ er bleiben. Der Ort brachte nicht viel. Außerdem war die Dunkelheit bereits dabei, der Welt ihren Stempel aufzudrücken.

Pat Wilson machte sich auf den Weg zu seinem Ziel. Mit jedem Schritt schien es dunkler zu werden. Das lag auch an den hohen Bäumen in der Nähe, die Schatten warfen. Sein Platz für die Nacht war gesichert, denn Pat glaubte nicht daran, dass dieses Haus in der Zwischenzeit von anderen Menschen besetzt worden war. Für ihn war das ein Geheimtipp.

Dennoch hielt er die Augen offen. Er kannte auch den Feldweg in der Nähe. Das war so etwas wie ein schmaler Highway für Liebespaare, doch nicht in dieser Nacht. Da hatte wohl niemand Lust.

Das Haus hatte früher möglicherweise im Freien gestanden. Heute nicht mehr. Da hatte sich die Natur nicht aufhalten lassen und war nahe an den Bau herangekommen. Man musste schon genau hinsehen, um es zu finden.

Das musste Pat Wilson nicht. Er kannte den Weg und lachte kurz auf, als er die Fassade vor sich sah, die mit scheibenlosen Fenstern bestückt war, hinter denen kein einziges Licht brannte. Es wäre auch nicht gut gewesen, wenn er Licht gesehen hätte. Er brauchte keine Mitbewohner.

In der Mitte der Fassade lag der Eingang. Zu ihm führte eine Treppe mit drei Stufen hoch. Eine Tür war nicht mehr vorhanden. Die hatte irgendjemand herausgerissen. So konnte man ohne Probleme das alte Haus betreten.

Pat Wilson ging die letzten Schritte, nahm dann die Stufen und schlurfte hinein in das Haus. Er war lange nicht mehr an diesem Ort gewesen, und er setzte voll und ganz darauf, dass sich nichts verändert hatte.

Wilson blieb stehen und saugte die Luft durch die Nase ein. Er kannte sich aus, schnupperte und bewegte auch seine Lippen, als wollte er die Luft nach ihrem Geschmack testen.

Er hielt inne.

Hier stimmte etwas nicht! Zumindest mit der Luft. Eines aber war wichtig. Sie roch nicht nach Mensch. Es hatte sich also hier in der Nähe niemand niedergelassen, um zu schlafen.

Und doch störte ihn etwas. Wilson konnte nicht sagen, was es war, aber es gab etwas in diesem Haus, das ihm nicht gefiel. Da wurde ihm eine Botschaft geschickt, aber er wusste nicht, wer dahintersteckte.

Wilson konnte sich erinnern, dass es im Bereich der unteren Ebene ein großes Zimmer gab. Wahrscheinlich hatte man dort früher Partys gefeiert. Ihm passte der Raum. Er wollte es sich dort gemütlich machen und einige Stunden schlafen.

Den Weg fand er sofort. Er sah auch die Tür, die nicht geschlossen war. Er musste sie nur weiter öffnen, um den größeren Raum zu betreten.

Das tat er auch. Blieb dann auf der Schwelle stehen und starrte in die Dunkelheit. Sie war da, aber nicht so tief, dass man nichts hätte erkennen können.

Da war etwas. Irgendetwas hatte sich verändert, und Pat Wilson wollte sehen, was es war, bevor er das Zimmer betrat.

Er holte seine flache Lampe aus der Tasche und wollte den Strahl durch das Zimmer wandern lassen.

In diesem Augenblick kamen ihm wieder die Worte der alten Frau in den Sinn. Der Tod hatte ihn persönlich nicht erwischt, aber was er zu sehen bekam, war einfach nur grauenhaft ...

Drei Tote sah er.

Drei tote Frauenkörper, und alle Frauen waren auf eine unterschiedliche Art und Weise ums Leben gekommen. Er konnte es nicht glauben, aber das Bild ließ sich nicht vertreiben.

Drei tote junge Frauen in einer einzigen Nacht!

Das haute ihn um. Und wäre die Wand nicht in der Nähe gewesen, er wäre gefallen. So kippte er nur und wurde gehalten. Aber das Bild blieb. Diese grausame Szenerie radierte niemand weg.

Erst als Wilson Druck bekam, da holte er Luft. In der letzten Zeit hatte er es nicht geschafft.

Pat Wilson wischte mit einer Hand über sein Gesicht. Als er sich die Fläche ansah, war sie nass. So sehr hatte er unter Druck gestanden, und das war noch immer so.

Die Augen hatte er kurz geschlossen. Jetzt öffnete er sie wieder. Seine Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Das grausame Bild war nach wie vor da. Er konnte es sich nicht wegwünschen. Es war auch keine Fata Morgana.

Drei tote Girls!

Nicht übersehen konnte man die Blonde. Sie war aufgehängt worden. Der Mund stand offen, die Augen waren leicht verdreht.

Die zweite Tote saß auf dem Boden, an die Wand gelehnt. Der Kopf war etwas nach vorn gesunken, dennoch war die Wunde im Hals zu sehen. Das Blut in ihrer Umgebung hatte schon einen schwachen Film bekommen. Die grünen Haare waren zu Strähnen geschnitten worden und lagen auf dem Kopf.

Es gab noch die dritte Frau. Die lag auf dem Fußboden und sah aus, als würde sie schlafen. Wer sie jedoch genauer betrachtete, der sah die Würgemale am Hals, die sich dort sehr deutlich abzeichneten. Auch bei dieser schwarzhaarigen Person hatte der Tod brutal zugeschlagen.

Pat Wilson war kein Fachmann, doch er glaubte fest daran, dass die drei jungen Frauen von ein und demselben Täter umgebracht worden waren. An eine Täterin wollte er nicht glauben.

Der Mann wunderte sich darüber, dass er noch immer auf der gleichen Stelle stand und nicht zusammengesackt war. Aber da half ihm schon die Wand.

Dann hörte er sich atmen. Nein, das war mehr ein Stöhnen. Dieser Laut sorgte dafür, dass er sich wieder bewegte. Er drückte sich zurück in den Flur, blieb dort stehen und dachte dabei an eine Institution, die er nicht besonders mochte. Das war die Polizei. Er wäre nie freiwillig zu ihr gegangen. In diesem Fall war das etwas anderes. Da musste er ihr Bescheid geben, denn was hier passiert war, das sprengte einfach den Rahmen.

Nicht alle Menschen in seinem Zustand hatten es geschafft, sich ein Handy zu besorgen. Bei Pat war das der Fall. Der besaß ein Telefon. Es funktionierte auch, und jetzt war es wichtig, die Polizei zu kontaktieren.

Er sah keine andere Möglichkeit. Alleine konnte er hier nichts ausrichten. Hinzu kam, dass er auch den oder die Mörder hinter Gittern sehen wollte.

Er warf noch einen letzten Blick in das Zimmer, dann holte er das Handy aus dem Rucksack und wählte die Notrufnummer der Polizei. Mehr konnte er nicht tun ...

Es dauerte nicht lange, da waren das Haus und auch dessen nahe Umgebung kaum wiederzuerkennen. Keine Spur von Dunkelheit mehr. Dafür helles Licht, dessen Schein auch auf abgestellte Fahrzeuge fiel. Unter anderem stand dort ein größerer Kastenwagen, bei dem die Ladefläche nicht einsehbar war. Man hatte ihn bewusst geholt, damit die Toten abtransportiert werden konnten.

Die Spurensicherung arbeitete auf Hochtouren. Hier war etwas geschehen, das nicht so einfach zu den Akten gelegt werden konnte. Ein dreifacher Mord war mehr als ungewöhnlich.

Und natürlich prasselten die Fragen auch auf Pat Wilson nieder. Der hatte keinen Grund, etwas zu verschweigen, aber er konnte immer nur das berichten, was er erlebt hatte.

Der Chef hier sah aus wie ein rothaariger Bulle. Bei seiner Figur konnte er es fast mit einem Kleiderschrank aufnehmen. Seine Leute hatten großen Respekt vor ihm.

Wilson saß in seiner Nähe und bekam mit, dass der Mann hin und wieder telefonierte. Als er wieder mal sein Handy zur Seite legte, erschien ein Schatten an der offenen Tür. Sekunden später schob sich eine schmale Gestalt fast in den Wagen hinein. Der Mann trug eine Brille und einen Hut auf seinem Kopf. Er war nicht mehr der Jüngste, denn in seiner Gesichtshaut zeigten sich zahlreiche Falten.

»Was gibt es, Gil?«

»Ein Problem.«

»Das dachte ich mir. Und?«

Gil starrte den Polizisten an und schüttelte dabei den Kopf. »Was mir hier widerfahren ist, habe ich noch nie erlebt.«

»Was denn?«

»Ich bekomme keine normalen Bilder von den Toten.«

»Wie?«

»Ja, ja, keine Fotos. Nur verschwommene Körper.« Gil ließ den Chief in das Fenster seiner Kamera blicken. Der Reihe nach präsentierte er ihm fünf Fotos.

»Und, Chief? Was sagen Sie?«

Vor der Antwort war ein Grinsen zu sehen. »Ist doch ganz einfach. Ihre Kamera taugt nicht mehr viel.«

»Das dachte ich auch. Ich habe sie überprüft. Sie ist in Ordnung. Es gab nur Schatten, sage ich einfach.«

»Und woran könnte das liegen?«

Der Fotograf lachte auf. »Keine Ahnung. Wirklich nicht. Da bin ich überfragt.«

Der Chief winkte ab. »Wissen Sie was, Gil? Wir werden uns morgen um alles kümmern. Die Toten werden zum Yard gebracht. Dort gibt es eine Abteilung, in der man sich um derartige Fälle kümmert. Es gibt bestimmt Spuren, die auf den oder die Täter hindeuten.«

»Das ist möglich, Chief. Aber ich habe auch mal etwas anderes gehört.«

»Und?«

Gil hob einen Zeigefinger. Dann senkte er seine Stimme und sagte: »Ich habe mal gehört, dass sich Vampire nicht fotografieren lassen. Ja, das sagt man so.«

Der Chief lachte. »Und wer sagt das?«

»Wohl Leute, die es wissen müssen.«

»Klar, Gil. Sie haben mir gesagt, dass sich Vampire nicht fotografieren lassen. Aber Sie haben doch hier was. Oder nicht?«

»Doch, das habe ich.«

»Dann lassen Sie uns normal weitermachen.«

»Sicher, Chief, sicher ...«

»Hast du mitgekriegt, was der Fotograf gesagt hat?«

»Nein.«

Danner, der Beifahrer, lachte kurz auf, bevor er seinem Kollegen die Antwort gab.

»Der Typ hat die drei Leichen fotografiert und keine normalen Aufnahmen von ihnen bekommen.«

»Wieso?«, fragte der Fahrer, der Fulton hieß.

»Weiß ich auch nicht genau. Aber es hat Probleme gegeben, das steht jedenfalls fest.«

Beide schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. Sie waren diejenigen, die die drei Leichen geladen hatten. Ihr Ziel war London. Und zugleich Scotland Yard. Da sollten die toten Girls hingebracht werden, wo man sie dann untersuchte.

»Das ist komisch«, sagte Fulton.

»Und ob.«

»Macht dich das nicht neugierig?«

Fulton schwieg, starrte nach vorn in die Dunkelheit, die von keiner Laterne erhellt wurde. Bis sie eine breite Hauptstraße erreichten, würde es noch dauern, und genau darüber dachte der Fahrer nach, wobei er seine Gedanken schon in eine bestimmte Richtung lenkte. Aber er war vorsichtig und tastete sich an das Thema heran.

»Du bist sicher, was der Fotograf gesagt hat?«

»Ja.«

Fulton fragte: »Aber überzeugt hast du dich nicht davon?«

»So ist es.«

»Das könnten wir aber.«

Danner atmete hastig ein. »Bitte?«

»Ja, wir können nachschauen.«

Es entstand eine Schweigepause. Fulton fuhr jetzt langsamer, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er stehen blieb und sogar den Motor abstellte.

Danner drehte sich seinem Kollegen zu. »Und das willst du wirklich machen? Mal nachschauen?«

»Warum nicht? Kostet nichts.«

»Und Angst hast du nicht?«, flüsterte Danner.

»Wovor? Vor drei Toten? Ich bitte dich, Kollege. Wie oft haben wir schon Leichen transportiert. Darin sind wir Routiniers.«

»Ja, ja, das stimmt schon.« Danner zuckte mit den Schultern. »Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl.«

»Warum denn? Wer tot ist, der ist tot.«

»Das sagt man so.« Danner schluckte. »Aber hast du schon mal etwas von scheintot gehört?«

»Klar, das habe ich.« Fulton lachte. »Du denkst doch nicht, dass die Frauen scheintot sind.«

»Ich rechne mit allem.«

Es entstand wieder eine Schweigepause. Beide Männer sahen sich dabei an.

Fulton nickte schließlich. »Wir können nicht ewig hier warten. Packen wir es?«

»Okay. Aber nur einen Blick.«

Damit waren beide einverstanden. Sie stiegen aus, und Danner hatte plötzlich das Gefühl, einen Eishauch auf seinem Rücken zu spüren. Er sagte dem Kollegen nichts davon, sondern ging zu ihm, der schon an der Rückseite des Wagens auf ihn wartete.

»Alles klar?«

Danner nickte. Dann half er seinem Kollegen dabei, die Ladetür zu öffnen.

Das war kein Problem. Beide schwiegen, als sie das taten. Zwei Türhälften mussten geöffnet werden, dann konnte man in den Wagen hineinklettern.

Das tat keiner von ihnen. Jeder wusste, was die breite Ladefläche enthielt.

Drei mit Toten gefüllte Särge. Die standen auch noch auf ihren Plätzen. Nur hatte sich was verändert. Es gab keine Deckel mehr. Die beiden Männer registrierten das zwar, doch es war zu spät für sie. Aus dem Dunkel der Ladefläche erfolgte der Angriff.

Genau das hatten die Männer nicht erwartet. Sie kamen zu keiner Abwehrbewegung. Aus dem Dunkel hervor wurden sie angesprungen. Es passierte so schnell, dass sie keine Chance bekamen, etwas dagegen zu tun.

Die Körper prallten gegen sie. Stießen sie zu Boden, und noch immer war es ihnen nicht möglich, sich zu wehren. Starke Hände rissen sie hoch, stellten sie auf die Beine. So blickten sie in die Gesichter der angeblich Toten.

»Blut ...«

»Nein ...«

»Doch ...«

»Zu auffällig.«

Danner und Fulton hatte das Zwiegespräch gehört, konnten aber nicht genau nachvollziehen, was es bedeutete. Überhaupt gab es keine Gelegenheit mehr für sie, etwas zu unternehmen. Die drei angeblich Toten schlugen zu.

Danner spürte den Schmerz, der seinen Kopf fast teilen wollte. Er fiel er zu Boden. Dort blieb er liegen und bekam nicht mit, dass sein Kollege ebenfalls zusammensackte.

Drei Augenpaare sahen auf sie nieder. Drei Münder öffneten sich so weit, dass ein Betrachter die spitzen Zähne hätte sehen können, die aus dem Oberkiefer wuchsen.

»Blut«, flüsterte die mit den grünen Haaren.

»Nein, nicht. Noch nicht. Das kommt später. Erst mal müssen wir uns finden.«

»Und dann?«

Ein Lachen erklang. »Wird man noch von uns hören ...«

Glenda Perkins bekam große Augen und fragte: »Ihr seid pünktlich?«

Ich blieb stehen und breitete die Arme aus. »Was denkst du denn? Das sind wir doch immer. Oder fast.«

»Das meine ich auch«, bestätigte Suko, der die Tür hinter uns geschlossen hatte.

»Das ist gut«, erklärte Glenda.

»Und warum?« Ich war misstrauisch.

»Weil ihr gleich zu Sir James kommen sollt.«

»Was heißt hier gleich?«

»Er ruft an, John.«

»Super. Dann kann ich mir ja einen Kaffee gönnen. Der ist doch frisch – oder?«

Glenda sah mich böse an. »Was denkst du denn?«

Ich musste lächeln. »Dass es dir gut steht. Dein buntes Sommerkleid. Toll, das farbige Muster.«

»Danke. Habe ich mir schicken lassen.« Glenda warf mir einen scharfen Blick zu. »Du könntest auch mal ein neues Outfit gebrauchen, Geisterjäger. Da nimm dir mal ein Beispiel an Suko.«

»Geht nicht, geht nicht. Der wohnt mit einer Frau zusammen, die ihm die nötigen Tipps gibt.«

Glenda hob beide Arme. »Kein Problem. Wir könnten uns mal zusammensetzen und über deine Garderobe sprechen.«

Ich wollte antworten, aber ich kam nicht dazu, denn auf Glendas Schreibtisch meldete sich das Telefon. Sie warf mir einen letzten beunruhigenden Blick zu und meldete sich.

Es war unser Chef, Sir James Powell, der nach uns fragte.

»Ja, Sir, sie sind hier.«

Zwei Sekunden später nickte Glenda uns zu, und wir machten uns auf den Weg. Meinen Kaffee hatte ich vergessen, was mir auch nicht oft passierte.

Auf dem Gang stieß Suko mich an. »Na, wirst du mit Glenda mal shoppen gehen?«

Ich verdrehte die Augen. »Auf keinen Fall. Ich bin der Meinung, dass ich genug habe.«

»Sicher.«

»Und bei dir, Suko?«

Er winkte ab. »Reden wir lieber nicht darüber.«

Also schwiegen wir und betraten das Büro unseres Chefs, in dem eine Aircondition für eine gewisse Kühle sorgte, was uns sehr entgegen kam.