Just One Heartbeat – Mein Verlangen nach dir - Stacey Lynn - E-Book
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Just One Heartbeat – Mein Verlangen nach dir E-Book

Stacey Lynn

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Beschreibung

Ich will ihn von mir stoßen, aber er zieht mich unwiderstehlich an.

Vor fünf Jahren habe ich meinen Traummann geheiratet. Eigentlich sollte unser Glück für die Ewigkeit sein. Er versprach, mir die Welt zu Füßen zu legen, aber in nur einer Nacht wurde unser Traum zerstört. Jetzt versuche ich irgendwie damit klarzukommen - und das Leben zu führen, das wir eigentlich zusammen verbringen wollten.

Dann taucht plötzlich Cooper Hawke auf meiner Ranch auf - Schauspieler, Frauenheld und unheimlich heiß. In seinen Augen kann ich die gleiche Dunkelheit erkennen, die auch mich umgibt. Und so sehr ich auch versuche, ihn nicht in mein Herz zu lassen, droht er meine Schutzmauer zu durchdringen.

Wir beide haben Dinge erlebt, die unser Vertrauen erschüttert und unsere Herzen gebrochen haben - trotzdem ist Cooper davon überzeugt, dass wir füreinander bestimmt sind. Aber soll ich mich wirklich darauf einlassen?

Der neue prickelnde Roman von Erfolgsautorin Stacey Lynn.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Das sagen unsere Leserinnen und Leser:

»Ein Wunderschönes und vor allem gefühlvolles Buch. Man bekommt einfach nicht genug davon.« (_Lovely_Books, Lesejury)

»Das Buch entwickelt sich zu einer wunderschönen Liebesgeschichte, die sich jedes Mädchen schon mal erträumt hat. Dazu gibt es sehr schöne erotische Szenen, die dem Lesen die nötige Würze geben. Das Buch ist wunderbar geeignet um eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen und ins Träumen zu geraten.« (Nadinemaria, Lesejury)


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Seitenzahl: 539

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Inhalt

Cover

Weitere Titel der Autorin

Über dieses Buch

Über die Autorin

Titel

Impressum

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechszehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Kapitel Neunzehn

Kapitel Zwanzig

Kapitel Einundzwanzig

Kapitel Zweiundzwanzig

Kapitel Dreiundzwanzig

Kapitel Vierundzwanzig

Kapitel Fünfundzwanzig

Kapitel Sechsundzwanzig

Kapitel Siebenundzwanzig

Kapitel Achtundzwanzig

Kapitel Neunundzwanzig

Kapitel Dreißig

Kapitel Einunddreißig

Kapitel Zweiunddreißig

Kapitel Dreiunddreißig

Kapitel Vierunddreißig

Kapitel Fünfunddreißig

Kapitel Sechsunddreißig

Kapitel Siebenunddreißig

Kapitel Achtunddreißig

Kapitel Neununddreißig

Kapitel Vierzig

Kapitel Einundvierzig

Epilog

Danke

Weitere Titel der Autorin

Nur ein einziger Song – Nicole & Zack

Nur ein einziger Song – Mia & Chase

Just One Heartbeat – Verborgene Sehnsucht

Über dieses Buch

Vor fünf Jahren habe ich meinen Traummann geheiratet. Eigentlich sollte unser Glück für die Ewigkeit sein. Er versprach, mir die Welt zu Füßen zu legen, aber in nur einer Nacht wurde unser Traum zerstört. Jetzt versuche ich irgendwie damit klarzukommen – und das Leben zu führen, das wir eigentlich zusammen verbringen wollten.

Dann taucht plötzlich Cooper Hawke auf meiner Ranch auf – Schauspieler, Frauenheld und unheimlich heiß. In seinen Augen kann ich die gleiche Dunkelheit erkennen, die auch mich umgibt. Und so sehr ich auch versuche, ihn nicht in mein Herz zu lassen, droht er meine Schutzmauer zu durchdringen.

Wir beide haben Dinge erlebt, die unser Vertrauen erschüttert und unsere Herzen gebrochen haben – trotzdem ist Cooper davon überzeugt, dass wir füreinander bestimmt sind. Aber soll ich mich wirklich darauf einlassen?

Über die Autorin

Stacey Lynn liebt es, Geschichten zu schreiben, bei denen sich die Leser in die Charaktere verlieben und sich wünschen, es wären im realen Leben ihre besten Freunde oder Familie. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in North Carolina. Tagsüber versorgt sie liebevoll die Familie, abends macht sie es sich mit einer Decke und einem Buch oder Laptop auf der Couch gemütlich und schreibt all die Geschichten auf, die ihr durch den Kopf gehen.

Weitere Informationen unter: www.staceylynnbooks.com

STACEY LYNN

Just OneHeartbeat

Mein Verlangen nach dir

Aus dem Amerikanischenvon Nina Bellem

beHEARTBEAT

Deutsche Erstausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2018 by Stacey Lynn, USA

Titel der amerikanischen Originalausgabe: »This Time Around«

Diese Ausgabe wurde vermittelt durch Claudia Böhme Rights & Literary Agency, Hannover (www.agency-boehme.com)

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2021 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung Manuela Städele-Monverde unter Verwendung von Motiven © Shutterstock: tomertu | LightField Studios

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-0878-4

be-ebooks.de

lesejury.de

Kapitel Eins

Rebecca

»Komm schon Max, das kannst du unmöglich ernst meinen.«

»Ich denke, es würde ihm guttun, Rebecca. Und du könntest Hilfe gebrauchen.«

Oh Junge, das konnte ich. Das Handy hielt ich in der einen Hand, die andere krallte sich an der Arbeitsplatte meiner Küche fest. Vor meinem kleinen Küchenfenster weideten Kühe auf dem Feld, und Ziegen kauten auf ihrem Heu herum. Ich lag mit allem zurück – dem Vieh, den anderen Tieren, dem Haus und den Rechnungen.

Ich wusste, wann ich geschlagen war, spürte es, durch die Stille, die mir durch das Handy entgegenschlug, und fragte daher: »Wie hieß er noch mal?«

Mein Onkel lachte leise und gutmütig. »Cooper Hawke, und du bist wahrscheinlich die einzige Frau, die nicht weiß, wer er ist.«

»Na ja, wer hat heutzutage noch Zeit, fernzusehen?«

»Filme, Rebecca. Er tritt in Filmen auf.«

Was auch immer. Das war sogar noch schlimmer. Für Filme hatte ich sogar noch weniger Zeit. Ich atmete tief aus und wischte mir lose schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht, die meinem Pferdeschwanz entkommen waren, der gerade im Begriff war, sich aufzulösen. »Wann wird er hier ankommen?«

»Ich muss das erst mit ihm absprechen, aber ich hoffe auf Samstag.«

Großartig. Mir blieben vier Tage, um mich darauf vorzubereiten, dass Hollywoods Herzensbrecher meine Ranch betreten würde. Diese Vorstellung gefiel mir nicht, aber Onkel Max war, abgesehen von meinem Bruder Jordan, alles, was mir von meiner Familie geblieben war. Auch wenn er in Los Angeles lebte, hatten wir uns immer nahegestanden. Er würde mich nicht um Hilfe bitten, wenn er sie nicht verzweifelt brauchen würde.

Und nur weil ich Max so sehr liebte, konnte ich die größte Sorge, die mich plagte, seit er angerufen hatte, in Worte fassen: »Es ist kein Mann mehr hier gewesen, Max, nicht seit …«

»Ich weiß, Liebes. Ich weiß.« Seine Stimme wurde weicher, der mitfühlende Ton darin brachte fast den Damm zum Einsturz, den ich selbst an guten Tagen kaum zusammenhalten konnte. Heute war keiner dieser guten Tage. »Aber Joseph ist tot, und du brauchst Hilfe. Cooper braucht das. Er muss raus aus der Stadt, muss die Paparazzi loswerden, die ihm ständig auf den Fersen sind. Das geht seit Monaten so, und es macht ihn wahnsinnig. Er muss sich konzentrieren, bevor wir in ein paar Monaten mit den Dreharbeiten beginnen können. Lass ihn arbeiten, und lenk ihn ab. Er kann das gerade wirklich gebrauchen, und ich verspreche dir, er ist ein guter Mann.«

Ich vertraute Max blind. Er würde mir keinen Vollidioten unterjubeln.

Außerdem hatte ich noch Jordan, der mir, falls nötig, den Rücken freihalten würde. Die Menschen legten sich selten mit mir an, nachdem sie herausgefunden hatten, dass mein Bruder Jordan Marx war, ehemaliger MLB-Pitcher der Colorado Rockies. Er lebte mittlerweile hier im Ort und leitete das Carlton Golf Resort und Spa. Nachdem er seine Karriere als Baseballprofi an den Nagel gehängt hatte, hatte er die Anlage entworfen und sie dann eröffnet.

Es freute mich wahnsinnig, meine Familie endlich wiederzuhaben, nachdem ich mir jahrelang nichts anderes gewünscht hatte, als dass wir alle wieder zusammen sind, aber wie auch sonst im Leben machte mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung.

Zuerst waren es unsere Eltern.

Dann war es Joseph.

Und seitdem hielt ich mich mit Müh und Not über Wasser. Wenn ich nicht bald echte Hilfe bekam, würde es nicht mehr lange dauern, bis ich ertrank.

»Ich vertraue dir, Max, und du weißt, ich würde alles für dich tun, alles, was in meiner Macht steht, aber –«

»Ich weiß, Süße, und das weiß ich auch zu schätzen. Es wird alles gutgehen. Das verspreche ich dir. Sobald ich mich mit Cooper getroffen und alles besprochen habe, rufe ich wieder an.«

»Bist du dir sicher, dass er überhaupt hierherkommen will?« Mein Daumen fand seinen Weg zwischen meine Zähne, und ich knabberte daran herum. Es war gut möglich, dass diese ganze Sache doch noch abgeblasen wurde.

Ich hasste die Vorstellung, dass ein anderer Mann auf meiner Ranch arbeiten sollte. Ich wollte dazu in der Lage sein, alles selbst zu machen, wie ich es mir früher immer erträumt hatte, auch wenn der Grund dafür mein dickköpfiger Stolz und die immer lauernde Trauer waren, vermischt mit jeder Menge Wut.

»Er wird kommen«, sagte Max. »Er wird machen, was ich sage, weil er weiß, was auf dem Spiel steht, wenn er es nicht tut.«

Mein Onkel war ein Agent. Wie er selbst sagte, der beste in L.A., und auch wenn ich kaum Fernsehen sah, bezweifelte ich das nicht. Er war nicht nur charismatisch, sondern auch intelligent und mächtig. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren mehr Karrieren begonnen und auch wieder beendet als irgendwer sonst in Hollywood. Ich schätzte, Cooper Hawke wusste das.

Wenn er weiter in dem Business erfolgreich bleiben wollte, musste er auf Max hören.

»Okay, ich muss wieder zurück an die Arbeit. Ruf mich an, wenn du mehr weißt.«

»Mache ich, Süße. Sieh zu, dass du dich etwas ausruhst.«

»Klar.«

Klar. Denn die Arbeit auf einer Ranch lässt einem so viel Zeit für Spa-Tage und Nickerchen.

Wir verabschiedeten uns, und als ich wieder im Pferdestall stand, um die Pferde zu füttern, hatte ich bereits im Kopf eine Liste mit all den Dingen erstellt, die noch erledigt werden mussten, bevor Cooper hier ankam.

Wir besaßen ein Gästehaus, ein kleines Gebäude mit zwei Zimmern etwa einhundert Meter vom Haupthaus entfernt. Es war nicht mehr benutzt worden, seit wir das letzte Mal Besuch gehabt hatten. Zur Beerdigung meiner Eltern.

Die kommenden Abende würde ich damit verbringen müssen, das Gästehaus nach der Arbeit auf der Ranch auf Vordermann zu bringen, es abzustauben, Staub zu saugen, zu putzen, und die Bettwäsche musste auch gewechselt werden.

»Jap, eindeutig kein Spa-Tag für mich«, murmelte ich Gray zu, meinem liebsten Araber-Pferd. Er war das Pferd, auf dem ich Reiten gelernt hatte. Jetzt, wo er langsam alt wurde, konnte ich ihn nicht mehr für die Arbeit reiten, aber er war mein Liebling.

Er wieherte gegen meine Handfläche, als ich ihm einen zusätzlichen Apfel gab, dann rieb ich ihn gut ab und verließ den Stall wieder.

Gegen Abend kletterte ich erschöpft ins Bett und besaß kaum noch die Energie, mir eines von Josephs alten College-Shirts von der Iowa State University überzustreifen. Mittlerweile hatte ich Max’ Anruf schon vollkommen vergessen, ebenso wie den anstehenden Besuch von Cooper Hawke.

Ich hätte Cooper Hawke niemals googeln dürfen. Nachdem ich Stunden damit verbracht hatte, das Gästehaus für ihn herzurichten, beging ich einen der größten Fehler in meinem Leben und suchte online nach ihm.

Er war das geballte männliche Paket, von dem Singlefrauen träumten, wenn sie keinen Mann hatten, der ihnen dabei half, sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Nachdem ich einige Stunden damit verbracht hatte, den Klatsch rund um seine kürzliche Trennung von seiner Ehefrau – einem brasilianischen Supermodel – zu lesen, konnte ich die Anziehungskraft, die er ausübte, nachvollziehen.

Nicht, dass ich davon träumen würde, dass er sich um meine Bedürfnisse kümmert. Dieser Teil von mir starb an dem Tag, an dem auch Joseph gestorben war – in derselben Nacht hatten wir einen hässlichen Streit, den schlimmsten, den wir jemals gehabt hatten. In dieser Nacht verlor er auf der vereisten Straße die Kontrolle über seinen Truck.

An dem Tag, an dem Joseph starb, wurde meine Welt dunkel. Er hatte mich mit jeder Menge Wut und Fragen zurückgelassen, die niemals beantwortet werden würden.

Aber ich war noch immer eine Frau, die nachvollziehen konnte, wie Cooper, ein unglaublich berühmter Schauspieler, es schaffte, Frauen mit nur einem Zwinkern seiner hellgrünen und faszinierenden Augen verrückt zu machen. Während ich meine Zeit damit zubrachte, mich durch die Fotos und Artikel über ihn zu wühlen, fiel mir auf, dass sein freundliches und leicht spöttisches Lächeln, das er bei seinen Besuchen auf dem roten Teppich oder bei seinen Auftritten in den abendlichen Talkshows aufsetzte, in denen er über seine bald erscheinenden Filme sprach, im Laufe der letzten Monate immer düsterer geworden war.

Seine Frau Camilla Rinaldi behauptete, dass sie Cooper und ihre Haushälterin in einer kompromittierenden Position vorgefunden hatte, nachdem sie nach Hause gekommen war. Er hatte diese Vorwürfe mehr als einmal zurückgewiesen.

Da ihr Gesichtsausdruck sich in den letzten Monaten nicht verändert hatte und sie am lautesten brüllte, ging ich davon aus, dass sie die Schuldige in diesem Fall war. Meiner Erfahrung nach waren es immer die, die am lautesten brüllten und damit versuchten, die Wahrheit zu übertönen. Ein Teil von mir bewunderte Cooper, weil er ihr während dieser Scheidung, die sich wirklich übel entwickelt hatte und zu andauernden Streitigkeiten anstatt zu einer Einigung führte, noch nicht an die Kehle gesprungen war.

Dass ich Mitleid mit ihm hatte, lag nicht nur am Geld. Es lag an dem verlorenen Ausdruck in seinen Augen. Der Schleier aus Schmerz und Traurigkeit sagte mir, dass er den Verlust von etwas – jemandem – beklagte, der ihm nahegestanden hatte. Diesen Schleier hatte ich schon auf meinem eigenen Gesicht gesehen.

Ich wollte nicht, dass irgendetwas Cooper und mich verband. Er kam hierher, um dem Klatsch in Hollywood zu entkommen. Er kam hierher, damit er auf der Ranch arbeitete.

Wir würden viele Stunden gemeinsam miteinander arbeiten. Ich würde ihm alles beibringen, was ich wusste, und hoffte inständig, dass er nicht zu gut, zu arrogant oder zu zimperlich war und dadurch Angst hatte, sich die Hände und Stiefel ein wenig schmutzig zu machen, während er hier war.

Ich würde ihm helfen. Ihm ein wenig Ruhe und Frieden schenken.

Und dann würde ich ihn wieder nach Kalifornien schicken, damit er zu seinem alten Leben zurückkehren konnte.

Dann wäre ich wieder allein mit meinem.

Kapitel Zwei

Cooper

Meine blonde Perücke, die unter der leuchtend blauen, frisch gekauften Kappe der University of Kansas steckte, juckte wie verrückt, als hätte ich Läuse. Wenn ich Max nicht so verdammt vertrauen würde, hätte ich ihm nicht nur verboten, mir diese lächerliche Verkleidung zu kaufen – die angesichts des leeren Blickes meines Fahrers überraschend gut zu funktionieren schien –, sondern ihm auch gesagt, er solle zur Hölle fahren, als er mehr als nur freundlich vorgeschlagen hatte, dass ich den Sommer in Kansas verbringen solle.

Ich sollte mitten im Nirgendwo leben und seiner Nichte auf der Familienranch aushelfen.

Ich. Cooper Hawke. Ein dreimaliger Emmy-Gewinner in der Kategorie Bester Schauspieler in einem Drama sollte die nächsten drei Monate damit verbringen, Pferdescheiße zu schaufeln.

Es wäre zum Totlachen, wäre es nicht die perfekte Metapher für das, was in den letzten sechs Wochen aus meinem Leben geworden war, seit Camilla einen neuen Weg gefunden hatte, wie sie mir auf eine ganz neue Weise unter die Haut gehen konnte.

Ich hatte mich auf einer Casting-Party für einen Film, den ich vor fünf Jahren gedreht hatte, in sie verliebt. Damals hätte ich schon wissen müssen, dass sie sich darauf vorbereitete, ihre Klauen in einen reichen Mann zu schlagen, denn sie tauchte auf der Party in Begleitung eines zweitklassigen abgetakelten Schauspielers auf. Wenn man sich lange genug in Los Angeles und in der Nähe von Menschen aufhielt, die nur eines wollten – nämlich herausfinden, wie man ihnen am besten nützen konnte –, lernte man sehr schnell, die Zeichen richtig zu deuten.

Unglücklicherweise konnte sie sich an meinem sechsten Sinn für Schmarotzerinnen vorbeischleichen und sich direkt auf meinen Schwanz stürzen – nur weil ich mich sofort in Camillas honigfarbenen Augen und verlor und fasziniert war von ihrer Flexibilität. Sowohl von der ihres Körpers als auch ihrer Bereitschaft, etwas Neues im Bett auszuprobieren, wann immer ich es vorschlug. Ich hatte keine Ahnung, dass sie nicht nur mehrere Affären hatte, was in Hollywood keine Überraschung sein sollte, sondern dass sie mich auch in Wirklichkeit überhaupt nicht liebte.

Zumindest war es das, was sie gesagt hatte, als ich im Januar nach Hause kam und sie über die Arbeitsplatte in der Küche gebeugt war, während es ihr ein Hundesitter besorgte, ironischerweise im Doggy Style.

Wir besaßen nicht einmal einen Hund.

Bevor ich ihm meine Faust ins Gesicht rammen konnte, war er schon über seine halb heruntergezogene Jeans gestolpert und aus dem Haus gerannt.

Sie hatte ihre riesigen Brüste wieder in ihren BH gestopft und ihr Kleid glattgestrichen, wobei sie ihr weißes Spitzenhöschen, das ihr um die Knöchel hing, völlig ignorierte. Dann hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt.

Ich hatte dagestanden und war vollkommen sprachlos gewesen. Ich liebte sie. Ich hatte sie von dem Augenblick an geliebt, in dem ich sie das erste Mal gesehen hatte, und ich dachte, wusste, dass wir das Hollywood-Paar wären, das die Zeiten überdauern würde. Wir würden für immer zusammenbleiben, Kinder miteinander haben, ein Haus mit einer Familie und Haustieren und Lachen und Liebe erfüllen.

Ich bin in der Vorstadt aufgewachsen, weswegen ich völlig naiv war und niemals erwartet hätte, dass diese Frau, die ich mit meiner ganzen Seele und meinem ganzen Sein liebte, mich mal kaltherzig ansehen und sagen würde: »Es ging nie um Liebe, Liebster. Es ging immer nur um die nächste große Sache, darum, weiterzukommen, sich an die Spitze zu setzen. Das Einzige, wofür ich mich entschuldige, ist, so lange mit dir zusammengeblieben zu sein, dass du geglaubt hast, das zwischen uns wäre echt.«

Ich stöhnte und rieb mir mit der Hand über das Gesicht. Die Erinnerung an diesen Moment konnte ich nicht aus meinem Kopf löschen, egal wie viele Stunden ich es schon versucht hatte. Allein an ihre Worte zu denken traf mich wieder wie ein mieser Schlag gegen die Brust.

Gerade als die ganze Scheiße begann, sich wieder zu beruhigen, hatte Camilla vor etwa sechs Wochen einen neuen Zaubertrick aus dem Hut gezaubert – einen, mit dem sie es mir heimzahlen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten mich nicht nur sie, sondern auch die Paparazzi Tag und Nacht gejagt. Ich konnte nicht einmal in meinem eigenen Haus aufs Klo gehen, ohne dabei einen Fotografen zu sehen, der sich an der Mauer, die mein Grundstück umzäunte, herumdrückte.

Als Max an mich herantrat und praktisch verlangt hatte, dass ich zur Hölle noch mal für eine Weile aus dieser Stadt verschwinden sollte, war ich nicht unbedingt begeistert gewesen, aber hatte ich gleich nein gesagt?

Offensichtlich nicht, denn gerade wurde ich eine zweispurige Straße entlangkutschiert, und so weit das Auge reichte, war nichts anderes zu sehen als Zäune und grüne Weiden, dazwischen ein paar Kühe und Pferde, die zwischen den großen, eingezäunten Äckern grasten.

Aber dennoch – eine verdammte Ranch?

Die Hälfte meines Gehirns musste an dem Tag implodiert sein, als ich mir Camilla eingefangen hatte. Wie sonst wäre das hier zu erklären? Mochte ja sein, dass ich in einer mittelgroßen Stadt vor den Toren von Buffalo aufgewachsen war, aber nichts in meinem Leben oder während meiner Schauspielkarriere hatte mich auf das vorbereiten können, was vor mir lag.

Ich war ebenso im Umgang mit dem Hammer und der Säge bewandert wie darin, eine Rakete zu bauen, mit der man ins All fliegen konnte.

Eine Welle aus Panik traf mich, entzündete etwas in meiner Brust, und die Hitze breitete sich in mir aus. Meine Hände wurden klamm, und ich drückte eine auf mein Sonnengeflecht, um den aufsteigenden Druck in meinem Herzen unter Kontrolle zu bringen. Diese aufflackernde Panik war nicht zu ertragen.

Ich ließ die Fensterscheibe herunterfahren, um etwas frische Luft zu bekommen.

»Ist alles in Ordnung, Sir?«, fragte der Fahrer.

»Yeah.« Ich atmete tief ein, ein Hauch von Farmgeruch und von Dünger und was sonst noch in der Luft hing, stieg mir in die Nase, und rasch fuhr ich das Fenster wieder hoch. »Ich bin nur ein bisschen reisekrank«, sagte ich, als er durch den Rückspiegel zu mir sah.

Er nickte, aber in seinen Augen stand deutlich der Zweifel geschrieben.

Ich würde mich nicht übergeben. Nicht so wie sonst immer, wenn ich an Camilla dachte und mich eine Panikattacke überkam. Sie bauten sich langsam auf, so langsam, dass ich anfangs noch gedacht hatte, ich könnte mit ihnen fertigwerden, aber dann hatte sich das Gewicht eines Dutzends Elefanten auf meine Brust gelegt und gedroht, mich zu ersticken, meine Welt in Schwärze getaucht und dafür gesorgt, dass mir der kalte Schweiß ausbrach.

Es war immer wieder kräftezehrend, und alles, was ich wollte, war eine Flasche Whiskey und eine Zwei-Liter-Flasche Cola, damit ich meine Sorgen und die Wut auf meine Frau – meine Ex-Frau – darin ertränken konnte, bis ich irgendwann einfach bewusstlos werden würde und diese Gefühle verschwunden waren.

»Keine Sorge«, sagte der Mann. »In ein paar Minuten sind wir da.«

»Danke.«

Weniger als fünf Minuten später verließen wir die zweispurige Straße und bogen auf einen Schotterweg ein. Ein Metalltor öffnete sich gerade weit genug, um unser Auto hindurchzulassen. Die Reifen rumpelten über eine Art Gitter aus dicken Metallrohren im Boden, einem Viehrost. Ein gebogenes Schild hing über der niedrigen Einfahrt und glänzte, als wäre es gerade erst poliert worden.

Marx-Splendid Ranch

Max hatte mir erzählt, seine Schwester Diane hätte Robert Marx geheiratet, der in dieser Gegend praktisch eine Legende unter den Ranchern war. Max’ Schwester hatte sich in Robert verliebt, als beide frisch an der University of Kansas angefangen hatten zu studieren, und der Rest war Geschichte. Sie waren vor etwas über zwei Jahren gestorben, als sie auf dem Weg nach Oklahoma gewesen waren, um sich eine Pferdeshow anzusehen. Als er mir von dem, was seiner Schwester passiert war, erzählt hatte, konnte ich spüren, wie nah es ihm ging, wie sehr er sich um seine Nichte sorgte. Er bestand darauf, dass sie Hilfe brauchte und ich ihr unter die Arme greifen könnte, während ich wieder einen klaren Kopf bekam. Das war alles, was es gebraucht hatte, damit ich den Rat meines Agenten annahm.

Aber wer zur Hölle war Splendid?

Kaum, dass ich den Gedanken zu Ende gebracht hatte, hielt der Fahrer vor einem Haus, bei dem mir fast die Augen aus dem Kopf fielen. Ein Farmhaus.

Es war ein verdammtes Farmhaus, und es sah so aus, als hätte sich seit dem achtzehnten Jahrhundert nicht die geringste Kleinigkeit daran verändert. Ich hatte Fotos von Häusern wie diesem gesehen. Ich hatte sie in Zeitschriften und in Filmen und an Sets gesehen, und zur Hölle, es war auch nicht so, als wäre ich im Staat New York nicht schon an ehemaligen Farmhäusern vorbeigefahren, aber dieses hier hatte etwas an sich.

Dieses verflixte Farmhaus ließ mein Herz rasen.

Es war perfekt instand gehalten worden, sah aus wie aus einem Film, angefangen mit der leuchtend weiß gestrichenen Fassade über die rote Eingangstür bis hin zu den akkurat schwarz bemalten Fensterläden. Die vordere Veranda, die sich auch noch über die Seiten des Hauses erstreckte, besaß einen leuchtend grauen Anstrich, und an dem Geländer sowie an den äußeren Rändern jeder einzelnen Stufe standen rote und schwarze Blumentöpfe, in denen eine Vielzahl von weißen und gelben Blumen blühte. Ich hätte mir kein perfekteres Farmhaus vorstellen können.

»Wir sind da«, sagte der Fahrer, als ich keine Anstalten machte, aus dem Wagen zu steigen.

Ich war zu sehr damit beschäftigt, das Haus, die Veranda, die rot-weiße Scheune zur Linken, das kleinere Haus zur Rechten und eine Handvoll weiterer Gebäude anzustarren.

»Verstanden.« Ich zog einen Zwanziger aus der Tasche und reichte ihn dem Fahrer, bevor ich aus dem Auto stieg. Er folgte mir zum Kofferraum, holte meine beiden Koffer heraus und bedankte sich für das Trinkgeld. Ich hob meine übrig gebliebenen Reisetaschen aus dem Kofferraum.

Ich hatte so wenig eingepackt wie möglich, aber drei Monate waren eine lange Zeit, und wer wusste, was währenddessen passieren konnte. Außerdem hatte ich jedes persönliche Teil mitgenommen, das ich finden konnte, denn zur Hölle, ich würde nicht zulassen, dass Camilla auf die Idee kam, sie hätte noch irgendein Recht auf irgendetwas, was mir gehörte.

Der Fahrer ließ die Tür des Kofferraums zuknallen, ich schüttelte ihm die Hand und wünschte ihm alles Gute. Als er wieder in seinem Auto saß, drehte ich auf dem Absatz um und betrachtete die Veranda dieses Farmhauses, das aus einem Märchenbuch zu stammen schien.

»Also, was zur Hölle soll ich jetzt machen?« Ich fuhr mir wieder mit der Hand über das Gesicht. Die Perücke blieb an meinem Ohr hängen, und ich riss sie, mitsamt der Kappe, herunter.

Ich hatte sie für die Sicherheitskontrolle an den Flughäfen und in der Öffentlichkeit gebraucht, aber jetzt war sie überflüssig geworden.

Ich bückte mich nach beidem, schob Kappe und Perücke in meine Hosentasche, und als ich mich wieder aufrichtete, hörte ich, wie gerade eine hölzerne Tür zugeschlagen wurde.

Eine Frau, sehr viel jünger, als ich aus irgendeinem Grund erwartet hatte, kam die Veranda entlang auf mich zu und blieb an der kleinen Treppe stehen.

Ihr langes dunkles Haar bauschte sich im Wind, tanzte um ihre Schultern und legte sich wie ein Schal um ihren Hals, während wir einander ansahen.

Sie wirkte nicht begeistert, aber ich war Cooper Hawke. Ich war an Frauen gewöhnt, die so taten, als wären sie immun gegen mich. Camilla war das perfekte Beispiel dafür.

Etwas an der Art, wie diese Frau zögerte, mich zu begrüßen, ließ mich innehalten.

»Hallo«, sagte ich schließlich, als die Stille zwischen uns begann, unbehaglich zu werden. »Ich bin Cooper. Sind Sie Miss Marx?«

Aus Versehen hatte ich den Namen benutzt, den Max für seine Nichte benutzt hatte.

Sie zuckte zusammen und trat einen Schritt vor. »Splendid. Marx war mein Mädchenname.« Sie kam die Stufen herab. Dabei bewegte sie sich mit der Grazie einer Frau, die sich wohl in ihrer eigenen Haut fühlte, eine gepflegte Frau, die offensichtlich acht auf sich gab, angesichts der schlanken Schenkel und der leichten Wölbung ihrer Hüften, die sich deutlich unter ihrer hautengen Jeans abzeichneten und deren Beine sie in ausgetretene, von der Sonne dunkel verfärbte Cowboystiefel gesteckt hatte.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ein Cowgirl wie aus dem Bilderbuch passte perfekt zu diesem Haus.

Und etwas in mir kam zur Ruhe. Etwas in mir wurde befreit, als hätte der leichte Wind des Mittleren Westens all meinen Stress und meine Wut und das Gefühl betrogen worden zu sein, einfach weggeblasen.

Ich schüttelte das seltsame Gefühl ab. Der Diamantring an ihrem Finger sagte, dass sie verheiratet war.

Ich rekapitulierte in Gedanken noch einmal mein Gespräch mit Max, konnte mich aber nicht daran erinnern, dass er erwähnt hätte, sie sei verheiratet. Aber konnte ich das mit Sicherheit sagen? Die Idee, hierherzukommen, hatte mich derart überfahren, dass ich das wahrscheinlich überhört hatte.

Sie kam näher, und ihre Augen faszinierten mich. In ihnen war keine Wärme. Da war nichts.

Sie waren weder kalt noch wütend. Die dunklen, tiefen Seen waren leer, in ihnen war absolut nichts zu sehen.

So wie meine eigenen Augen mich ansahen, wenn ich in einen Spiegel blickte, seit ich Camilla verlassen hatte.

»Rebecca Splendid.« Sie blieb vor mir stehen und streckte mir die Hand entgegen. »Schön, dich kennenzulernen, Cooper.«

»Danke, dass ich herkommen durfte.« Ich hielt ihr meine eigene Hand hin und war nicht nur wegen der Wärme ihres Händedrucks überrascht, sondern auch darüber, wie fest er war. Ihr Händedruck war ganz anders als der der Frauen, mit denen ich meine Zeit sonst verbrachte. Die streckten einem kraftlos ihre schlanken und von der Sonnenbank gebräunten Finger entgegen und erwarteten, dass man ihnen einen Kuss darauf hauchte oder sie nur leicht schüttelte. »Ich weiß es zu schätzen, dass ich mich hier eine Weile verstecken darf.«

»Ja, also …« Ihr Blick wanderte links an mir vorbei, bevor er wieder zu mir zurückkehrte. »Es freut mich, dass du gekommen bist.«

Sie sagte es in einem liebenswürdigen Ton. Ich glaubte ihr keine Sekunde lang.

Ich ließ ihre Hand los und schnappte mir die beiden Griffe meiner Koffer. Meine Reisetaschen hatte ich mir bereits über die Schultern geschlungen. »Kann ich die irgendwo abstellen?«

Ich bewegte mich auf das Haus direkt vor meiner Nase zu – bis zu diesem Augenblick hatte ich noch überhaupt nicht daran gedacht, dass diese Frau und ich in den nächsten drei Monaten zusammenleben sollten – als sie sich plötzlich vor mich stellte und mir abrupt den Weg abschnitt.

»Es gibt ein Gästehaus. Hinter dem Haupthaus. Ich habe es bereits für dich vorbereitet.«

»Oh.« Mein Blick wanderte zu dem winzig kleinen Gebäude und dann wieder zu ihr. »Natürlich.«

Weil sie verheiratet war. Offensichtlich würde ich nicht mit ihnen zusammen in ihrem Zuhause wohnen, und auch wenn ich bei dem Gedanken, nicht in diesem wunderschönen Haus wohnen zu können, einen kleinen Stich der Enttäuschung verspürte, leuchtete mir doch ein, warum das Gästehaus eindeutig die bessere Wahl war.

Privatsphäre. Das war genau das, was ich brauchte und was mir schon seit Monaten fehlte. »Großartig. Danke.«

Kapitel Drei

Rebecca

Cooper sah mit den vier Gepäckstücken einfach lächerlich aus; zwei hatte er sich über die Schultern geschlungen, und zwei zog er auf ihren Rollen hinter sich her.

Einen Moment lang war ich beeindruckt. Das war ein Mann, der, wie ich kürzlich noch gelesen hatte, persönliche Assistenten und Putzfrauen besaß. Der einen Agenten und ein PR-Team hatte, außerdem noch einen Personal Shopper, der jederzeit für ihn einkaufen ging, wenn er neue Klamotten brauchte.

Ich hatte erwartet, dass er aus dem Wagen steigen, einen abfälligen Blick auf mein einfaches Zuhause werfen und dann die Nase rümpfen würde, weil der Geruch des Farmlebens in der Luft hing.

Ich hatte eine Diva erwartet.

Zu glauben, er wäre keine, nur weil er sein eigenes Gepäck trug, war dumm. Wenn ich wirklich sehen wollte, ob er eine Diva war, müsste ich ihn zum Ausmisten in den Pferdestall schicken. Oder zum Eiersammeln in den Hühnerstall. Oder er müsste einer kalbenden Kuh bei der schwierigen ersten Geburt helfen.

Mit einem Mal erschienen mir all die Aufgaben, die ich erledigen musste, all die bevorstehende, nie enden wollende Arbeit mit diesem Mann, der vor mir lief, ein ganz kleines bisschen weniger einschüchternd.

Dass er vor mir lief, bedeutete, ich musste mich beeilen und ihn überholen, damit ich die Tür aufschließen konnte.

Meine Stiefel verursachten klappernde Geräusche auf dem Steinweg. Joseph hatte ihn in dem Sommer angelegt, bevor er gestorben war, und ich schob die Trauer beiseite, die mich immer befiel, wenn ich etwas sah, was er gebaut hatte.

Ich bewegte mich schnell, meine langen Beine mussten sich doppelt so schnell bewegen, wenn ich vor Cooper an der Tür sein wollte. Dennoch kamen wir gleichzeitig an der Tür an, und ich zog den Schlüssel aus meiner Gesäßtasche.

Ich schloss die Tür auf, schob sie auf, und bevor einer von uns beiden eintreten konnte, reichte ich ihm den Schlüssel. »Der gehört dir. Um ganz ehrlich zu sein, es kommt selten vor, dass wir hier draußen abschließen, aber ich dachte, du hättest gern etwas Privatsphäre.«

Der Blick seiner leuchtend grünen Augen traf auf meinen, als er mir den Schlüssel aus der Hand nahm. »Danke. Hat Max dir viel über den Grund erzählt, aus dem ich hier bin?«

Er spannte seine Schulter an und verlagerte das Gewicht einer der Reisetaschen. Sein Blick schien etwas in meinem zu suchen.

Es gab keinen Grund zu lügen. Ich hatte es bereits einmal getan, und ich hasste es. Außerdem war ich nicht besonders gut darin. »Er hat mir erzählt, dass du gerade eine Scheidung durchmachst, die ziemlich hässlich ist, und du Zeit brauchst, um irgendwo unterzutauchen.«

»Das ist alles?« Er legte den Kopf schief.

Die Art, wie er meinen Blick gefangen nahm, war zermürbend, und ich blinzelte. Dann sah ich über seine Schulter. »Ich weiß nicht, was Max dir über mich erzählt hat«, sagte ich. »Aber ich kann dir verraten, dass ich nicht viel fernsehe, und ich für Filme habe ich sogar noch weniger Zeit. Ich weiß, wer du bist, weil mein Onkel es mir verraten hat, aber ich habe noch nie einen deiner Filme gesehen. Die Arbeit auf der Ranch ist hart, und das ist alles, was für mich zählt.«

Sein Blick ließ mich endlich los, und ich nutzte diesen Moment des Schweigens, um an ihm vorbei ins Gästehaus zu schlüpfen. Im Innern gab ich ihm einen kleinen Überblick. »Es ist nicht besonders groß, aber es gibt zwei Schlafzimmer. Nur ein Bad. Der Küchenbereich ist klein, aber dort solltest du alles finden, was du brauchst.«

Seine Koffer rumpelten ins Haus, und die Räder bewegten sich hörbar über den Holzfußboden. Dann landeten die Reisetaschen auf dem Boden.

Ich ging in Richtung der Küche. Die Küchenzeile war L-förmig angeordnet, und es gab einen Esstisch aus Mahagoni, mit genug Platz für vier Personen, der den Küchenbereich vom Wohnzimmer trennte. Das gesamte Gästehaus war nicht einmal hundert Quadratmeter groß und mit ziemlicher Sicherheit kleiner als jedes Zimmer, in dem dieser Mann bisher seine Nächte verbracht hatte.

Ich habe dieses Haus schon immer geliebt. Mein Großvater und Dad hatten es gebaut, als ich gerade alt genug gewesen war, um einen Hammer halten zu können. Das hatte meinen Dad aber nicht davon abgehalten, mir die Werkzeuge in die Hand zu drücken und mir zu zeigen, wie ich sie benutzen musste.

Ich öffnete den Kühlschrank und deutete auf die Lebensmittel, die ich für ihn eingekauft hatte. »Ich wusste nicht, ob du während deines Aufenthalts in die Stadt gehen willst oder was du sonst für Pläne hast, also habe ich die Küchenschränke mit Snacks und den Kühlschrank mit dem Nötigsten bestückt. Falls du etwas brauchst, sag mir Bescheid, und ich besorge es dir nächste Woche, wenn ich wieder in die Stadt fahre.«

Die Stadt war nur zehn Minuten entfernt, aber ich fuhr kaum noch hin. Früher waren Joseph und ich ständig dort gewesen, vor allem an den Wochenenden. Dann waren wir in die Bar oder essen gegangen, aber Carlton war klein, auch wenn es in den letzten zehn Jahren gewachsen war. Die Menschen dort kannten mich, und die Blicke, mit denen sie mich ansahen, beunruhigten mich.

Brooke, eine meiner besten Freundinnen, seit wir zusammen in der Highschool gewesen waren, sagte immer, der Grund dafür sei, dass ich zu einer starrköpfigen Einsiedlerin geworden wäre, und wenn ich mich nur öfter sehen lassen würde, würden die Menschen aufhören, mich die ganze verflixte Zeit über anzusehen, als hätte ich eine Umarmung nötig.

Ich glaubte ihr nicht. Sie kannte nicht die ganze Wahrheit, und dabei wollte ich es auch belassen. Ein Zusammenstoß mit der falschen Person, und meine ganze versteckte Schande würde ans Licht kommen.

»Gibt es etwas, was du brauchst?«, fragte ich. Er stand noch immer im Türrahmen, und seine Konzentration auf mich begann mir auf die Nerven zu gehen.

»Nein, aber danke. Max hat mir gesagt, ich soll dir hier zur Hand gehen, darum wäre es wohl besser, wenn ich dich frage, was ich machen soll.«

Ich hatte nicht erwartet, dass er sich gleich auf die Arbeit stürzen würde. »Ich dachte, du wolltest dich heute erst einmal ausruhen.«

»In letzter Zeit bin ich nicht besonders gut im Ausruhen. Um ganz ehrlich zu sein, es tut mir nicht besonders gut, allein mit meinen Gedanken zu sein.«

Dann hätte er in der Stadt bleiben sollen. Die ruhigen Nächte auf der Ranch waren am schlimmsten. Um einen herum gab es nichts außer Stille und die Musik der Kühe und der Zikaden. Ich machte mir aber nicht die Mühe, seine Vorstellungen platzen zu lassen.

Gestern war mir an der äußersten Grenze unseres achtzig Hektar großen Landes ein Stück des Zaunes aufgefallen, das repariert werden musste. Es würde mich nicht mehr als ein paar Stunden kosten, hinzufahren und ihn zu reparieren. Außerdem wollte ich das allein machen.

Ich mochte zugestimmt haben, dass er hierherkam, aber das bedeutete nicht, dass ich ihn hier haben wollte.

»Heute Nachmittag habe ich einiges zu erledigen. Warum packst du nicht erst einmal aus und richtest dich hier ein, und wenn du fertig bist, kommst du zu mir in den Pferdestall.«

»Den Pferdestall?«

»Ja. Das große rote Gebäude. Kannst es wirklich nicht übersehen.«

Seine Lippen öffneten sich, und ich hätte die Bewegung als Grinsen eingestuft, aber es erreichte seine Augen nicht, und auch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Großartig. Hatte er Angst vor Pferden?

»Okay. Ich treffe dich später im Pferdestall.« Seine Lippen teilten sich abermals, und dieses Mal war es eindeutig ein Grinsen.

Ich fragte ihn nicht, was an einem Stall so witzig war.

Ich drückte mich an ihm vorbei und lief rasch zurück in das Haupthaus – erst als ich die Hintertür meiner Veranda erreicht hatte, wurde mir bewusst, dass mein Magen sich komisch angefühlt hatte, als er gelächelt hatte.

Das gefiel mir nicht.

Das gefiel mir ganz und gar nicht.

Während ich den Draht neu spannte und ein paar neue Pfosten in den Boden hämmerte, löste sich das seltsame Gefühl in meinem Bauch auf. Bevor ich zum Stall zurückkehrte, fuhr ich rasch zu Gray. Es waren erst zwei Stunden vergangen. Den Zaun zu reparieren hatte mich nicht so viel Zeit gekostet wie erwartet, weil er nicht so stark beschädigt gewesen war, wie ich gestern noch gedacht hatte.

Das war keine wirkliche Überraschung. Farmer waren sehr hilfsbereite Menschen, und unser Land endete an einem Bach. Auf der anderen Seite des Baches befand sich das Land der Whitmans. Sie züchteten Mais, keine Kühe, aber sie hatten mich das letzte Jahr über überrascht, weil sie mir geholfen hatten, egal ob ich sie darum gebeten hatte oder nicht.

Dass die defekte Stelle im Zaum bereits repariert worden war, hatte das warme Gefühl in meinem Bauch mit Verärgerung ersetzt, und ich war den Zaun weiter entlanggegangen, bis ich eine andere Stelle gefunden hatte, die noch nicht repariert worden war, und mich dort an die Arbeit gemacht.

Es wäre höflich, Gloria Whitman anzurufen und mich bei ihr und ihrem Ehemann Peter für die Hilfe zu bedanken, aber ich hatte ihnen wieder und wieder gesagt, dass ich alles im Griff hatte.

Woraufhin sie regelmäßig erwidert hatte: »Süße, man akzeptiert die Hilfe der Menschen und die Gottes, wenn man sie braucht, damit man Zeit und Energie hat, wenn es nötig ist. Wir sind’s nur, das weißt du doch.«

Das Problem war, dass ich es wirklich wusste, denn Gloria und Peter Whitman standen meiner Familie so nah, dass sie schon Familie waren. Ihre Familie bestellte ihr Land sogar schon länger als meine Familie unser Land. Ich verstand sowohl, was sie sagte, als auch, was ihre Worte bedeuten sollten. Vor fünfzehn Jahren war ihr Haus in einem Feuer niedergebrannt, das von einem Blitz ausgelöst worden war, und meine Familie hatte ihnen dabei geholfen, es wieder aufzubauen und im folgenden Sommer und im Herbst die Ernte einzufahren. Wir hatten dieses Gespräch schon so oft geführt, dass, wann immer sie irgendetwas flickten, ich mir nicht einmal mehr die Mühe machte, sie anzurufen.

Ich brauchte ihre Sonntagspredigt zum Thema Demut nicht. Gott hatte mich in dieser Hinsicht genug gelehrt, indem er mir alles, was mir lieb und teuer gewesen war, einfach entrissen hat.

Was mein Blut zum Kochen brachte, waren nicht nur ihre Belehrungen oder ihre Hilfe. Hauptsächlich lag es an dem mitleidigen Blick auf ihren Gesichtern und an der Tatsache, dass sie mich hinter meinem Rücken immer im Flüsterton »das arme kleine Ding« nannten. Als würde niemand hier wirklich glauben, dass ich die Ranch betreiben könnte.

Möglicherweise hatte Brooke ja recht, und ich war dickköpfig, aber ich war auch eine Singlefrau, eine Witwe, die eine knapp fünfhundert Hektar große Rinderranch bewirtschaften musste.

Ich konnte das, ich wusste, dass ich es konnte. Ich brauchte nur mehr Zeit, um mich beweisen zu können.

»Komm schon, Gray« flüsterte ich, zog an seinem Zügel und führte ihn zurück zum Stall. »Besorgen wir dir etwas zu essen und reiben dich ab.«

Er schnaubte, und ich strich mit der Hand über seine Flanke. Ich führte ihn in den Stall, blieb aber abrupt stehen, als ich Cooper sah.

Er stand an Stormys Box, strich mit der Hand über ihren Hals und sprach so sanft zu der Stute, dass ich nicht verstehen konnte, was genau er sagte, aber was auch immer es war, es gefiel ihr. Sie drückte ihre Schnauze in seine Hand, so wie sie es immer bei Joseph getan hatte.

Meine Verärgerung auf die Whitmans verrauchte.

Ich hatte ein neues Ziel für meine Wut gefunden.

Dieser verdammte Max.

Kapitel Vier

Cooper

»Das ist das Pferd meines Mannes.«

Rebeccas Stimme ließ mich zusammenzucken, nicht nur, weil sie völlig unerwartet erklang, sondern auch wegen des kalten schnippischen Tons darin. Ich ließ meine Hand sinken und berührte das Pferd nicht mehr, mit dem ich versucht hatte, mich anzufreunden.

»Darf ich mich hier nicht aufhalten?«

Etwas Dunkles blitzte in ihren ohnehin dunklen braunen Augen auf, während sie das Pferd anstarrte, dessen Namen ich nicht kannte. Ich war dumm genug gewesen, zu versuchen, das Pferd dazu zu bringen, mir seinen Namen zu verraten, als könnte es in irgendeiner Sprache sprechen, die ich verstehen könnte.

»Ich dachte, du hättest mir gesagt, ich solle mich hier mit dir treffen«, sagte ich lahm, während Rebecca immer noch wie angewurzelt mitten im Stall stand. Neben ihr stand ein weiteres, wunderschönes Pferd, das sich gegen ihre Schläfe drückte, fast so, als wollte es sie trösten.

»Stormy.«

Sie zupfte am Zügel des Pferdes, und ich dachte über das seltsame Wort nach, das sie gerade ausgesprochen hatte. Ich wusste nicht, ob sie damit das hübsche graue Pferd gemeint hatte, das sie in eine der Boxen führte, oder das pechschwarze Pferd direkt vor mir.

Da die Stimmung im Stall sich dank Rebeccas düsteren Gedanken anfühlte, als würde sich ein Sturm zusammenbrauen, konnte es auch gut sein, dass sie nur laut gedacht hatte.

Ich trat von der Box zurück, um ihr Platz zu machen, aber wie sich herausstellte, gab es dafür keinen Grund.

Sie zog einfach eine Schiebetür auf, und das Pferd an ihrer Seite lief direkt in die Box. Rebecca folgte dem Tier und schlug die Tür hinter sich wieder zu. Die Wände der Box waren so hoch, dass man nur ihren Scheitel sehen konnte, aber sie machte keine Anstalten, mit mir zu reden.

Was zur Hölle? Das Letzte, was ich erwartet hatte, als ich den Stall betrat, war, mir von einem hübschen, kaum einen Meter fünfzig großen Cowgirl erst den Kopf abreißen zu lassen und dann von ihr ignoriert zu werden.

Ich schüttelte den Kopf, um den ungebeten aufgetauchten Gedanken abzuschütteln. Ja, sie war hübsch, aber sie war auch Max’ Nichte, und ich sollte nicht auf diese Weise an sie denken. Mein Kopf drehte sich noch immer wegen einer anderen Frau.

»Rebecca?«, fragte ich. »Kann ich irgendwie helfen?«

Sie schob sich mit dem Sattel des Pferdes auf den Armen wieder aus der Box und würdigte mich kaum eines Blickes. Das kurze Aufblitzen ihrer zu Schlitzen verengten Augen, die in meine Richtung deuteten, sagte mir genug. Tränen waren darin zu sehen, und die Art und Weise, wie sie sich auf die Lippen biss und gegen diese Tränen ankämpfte, machte mich sprachlos.

Was zur Hölle?

Irgendetwas übersah ich ganz eindeutig, irgendetwas Wichtiges. Sie verschwand um die Ecke und klatschte den Sattel auf den Halter, was mir klarmachte, dass ich keine Liste mit Aufgaben bekommen würde, die ich erledigen sollte, und falls ich es wagen würde, ihr Trost oder Gesellschaft anzubieten, würde sie mir wahrscheinlich die Hand abbeißen.

Ich wirbelte herum und verließ den Stall; mein Blick fiel auf meine Stiefel. Für die Arbeit auf einer Ranch brauchte ich robusteres Schuhwerk. Meine Stiefel waren zu modisch für diese Lebensweise, aber ich hatte keine anderen, und vor meiner Abreise aus L.A. hatte ich keine Zeit mit Shopping verschwenden wollen.

Ich ging zurück zum Gästehaus und öffnete den Browser auf meinem Laptop. Zum Glück brauchte das Wi-Fi vor Ort kein Passwort.

Dann öffnete ich mein E-Mail-Postfach und suchte die Adresse meines Aufenthaltsortes heraus.

In weniger als einer Stunde hatte ich mir Stiefel bestellt, bei denen ich mir keine Sorgen darum machen musste, ob sie schmutzig wurden, und ein Paar Arbeitshandschuhe aus dickem Leder.

Ich blieb bis zum Sonnenuntergang in meinem Zimmer. Zu dem Zeitpunkt waren mir auch die Serien, mit denen ich die Zeit totschlagen konnte, ausgegangen. Ich hatte sie auf dem Laptop gestreamt, weil der Fernseher im Gästehaus nur vier Kanäle empfing, und die zeigten nichts anderes als den lokalen Wetterbericht und die Nachrichten. Ich verlor schon den Verstand vor Langeweile, und Langeweile und ich waren noch nie eine gute Kombination gewesen.

Meine Mom pflegte immer zu sagen, dass ich nicht glücklich war, wenn ich still herumsitzen musste, und das stimmte. Ich war als Kind schon ständig in Bewegung und sehr aktiv gewesen, war ständig von irgendwelchen Möbelstücken gesprungen. Später wurde ich zu einem Jungen, der das ganze Jahr über Sport machte und ab und zu auch noch im Schauspielkurs aktiv war. Sport sorgte dafür, dass ich als Jugendlicher beschäftigt war, sorgte dafür, dass ich nicht in Schwierigkeiten geriet und gute Freunde fand. Er lehrte mich Disziplin und wie ich mich konzentrieren konnte.

Aber das Schauspielern lag mir schon immer im Blut, es war ein pulsierendes Verlangen, ein Juckreiz unter der Haut, der sich nicht lindern ließ, bis ich wieder auf der Bühne oder vor einer Filmkamera stand. Jemand anders zu sein machte Spaß, und es war eine Herausforderung.

Allein mit meinen Gedanken zu sein war schädlich für meine Gesundheit. Die Nacht brach herein, und das mittlerweile vertraute Gefühl, dass die Wände näher rückten, löste Platzangst in mir aus, was sich in stechenden Kopfschmerzen äußerte, die sich in meine Schläfen gruben.

»Scheiß drauf«, murmelte ich und schlug den Monitor des Laptops zu. Ich zog meine Stiefel an und nahm meinen Pullover aus dem Schrank. Dann verließ ich das Haus.

Ich brauchte frische Luft und musste raus. Falls Max falschgelegen hatte und seine Nichte überhaupt keine Hilfe wollte und sich weigerte, mich arbeiten zu lassen, würde ich noch wahnsinnig werden. Ich musste mich bewegen, brauchte Action. Ich brauchte den Adrenalinrausch, der sich einstellte, wenn man eine Herausforderung gemeistert hatte. Ich musste arbeiten, bis mir die Finger wehtaten und der Rücken schmerzte und die Gedanken in meinem Kopf sich nur darum drehten, in einem überraschend bequem aussehenden breiten Doppelbett einzuschlafen, sodass ich nicht mehr von Albträumen gequält wurde – von Camilla, von meiner Ehe, von der ich gedacht hatte, sie wäre das Beste, was mir in meinem Leben jemals passiert war, von allem, was ich verloren hatte, nachdem mir klar geworden war, dass diese Ehe nur eine Illusion gewesen war, und, am wichtigsten, von dem Bild, wie sie über die verdammte Arbeitsplatte in der Küche gebeugt war.

Ich stöhnte, rieb mir mit den Händen über das Gesicht, legte den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel hinauf. Es war Jahre her, seit ich das letzte Mal an einem Ort gewesen war, an dem die Sterne so deutlich zu sehen waren. Millionen und Abermillionen von hell leuchtenden Lichtern füllten den Nachthimmel.

Ich sah weiter zum Himmel hinauf, während ich weiterlief, und betrachtete dann den mit Solarlampen gut erleuchteten Pfad. Die Lampen waren im Boden eingelassen und flankierten den gepflasterten Weg, der mich entweder zur Vorderseite von Rebeccas Haus oder dem Stall führen würde. Ich entschied mich, die Abzweigung zum Stall zu nehmen, die hinter dem Haus entlangführte, aber ein seltsames Geräusch erregte meine Aufmerksamkeit, und meine Schritte verlangsamten sich.

Der Geruch eines Lagerfeuers stieg mir in die Nase, und ich sah einer kleinen Rauchwolke nach, die sich langsam in die Luft erhob. Das Prasseln von Feuer war zu hören, aber es wurde überlagert von einem anderen Geräusch.

Weinen.

Nein, kein Weinen, es war das Geräusch einer Frau, die versuchte, ihre Schluchzer zurückzuhalten. Das beständige Schniefen und das erstickte Keuchen wiederholten sich, als ich mich dem Haus näherte.

Einen Moment lang überlegte ich, zurück zum Gästehaus zu gehen und mich um meinen eigenen Kram zu kümmern. Bei der Frau musste es sich um Rebecca handeln, denn ich hatte sonst niemanden auf der Ranch gesehen, und sie hatte deutlich gemacht, dass, auch wenn sie mich hier willkommen geheißen hatte, ich nicht willkommen war.

Etwas zerbrach, sofort gefolgt von ihrem lauten »Scheiße!«.

Ich lief rasch zur rückseitigen Veranda.

Ich erreichte den Rand des erhöhten Bereichs und blieb angesichts der Schönheit des Anblicks vor mir stehen. Vor mir befand sich ein großer gepflasterter Bereich, der die Terrasse bildete, daneben eine Schutzmauer, und um das Ganze erstreckte sich eine große Grünfläche. Sie wurde von einem großen Lagerfeuer erleuchtet, und um das Feuer befanden sich mehrere Gartensessel und Tische und zwei Sofas.

Ein Laubengang grenzte einen Großteil des Bereichs ein. Er war bedeckt mit weißen Weihnachtslichtern, die einen eleganten Lichtschein verbreiteten.

An den Rändern der Veranda standen hier und da Topfpflanzen und Blumen.

Und Rebecca. Sie hockte am Boden und trug nichts als ein übergroßes Sweatshirt und enge, ausgefranste kurze Hosen. An den Füßen trug sie weder Schuhe noch Socken, und sie hob sanft Scherben eines Glases auf. Vermutlich war es das gewesen, was ich gehört hatte. Sie schniefte noch immer, hielt immer wieder inne beim Aufheben, um zu schniefen und sich die Nase abzuwischen.

Wenn sie nicht aufpasste, würde sie noch die ganzen Scherben auf ihrem Gesicht verteilen.

Ich räusperte mich, stellte den Fuß auf die erste Betonstufe, näherte mich ihr und sagte: »Ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich habe gehört, wie etwas zerbrochen ist, und wollte nur sichergehen, dass es dir gutgeht.«

»Okay.« Sie schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrer Arbeit. »Ich bin okay. Es geht mir gut. Ganz großartig.«

Wieder schniefte sie. Im Lichtschein des Feuers funkelte ihr dunkles haselnussbraunes Haar fast und – verdammt.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten.

Max’ Nichte. Verheiratete Nichte.

Und ich, der im Augenblick viel zu verkorkst war, um einer Frau irgendetwas Gutes schenken zu können. Eigentlich war ich nicht in der Verfassung, mich zu ihr hingezogen zu fühlen, aber ich konnte auch nicht verleugnen, dass ich ein Mann in Gegenwart einer wunderschönen Frau war.

Ich kämpfte diesen Gedanken nieder und bewegte mich weiter auf sie zu. Vorsichtig näherte ich mich ihr, ohne ihr zu nahe zu kommen, und beugte ich mich zu ihr herunter.

»Wo ist dein Besen? Lass mich das auffegen, bevor du dich noch schneidest.«

Sie hob ihre Hand, und etwas, das aussah wie Blut, zeichnete einen kleinen Pfad aus Tropfen an zwei ihrer Finger hinab. »Zu spät.« Sie sah mich, zum wahrscheinlich ersten Mal an diesem Tag, endlich an, und die Tränen strömten in dicken, nassen Linien ihre Wangen hinab.

»Verdammt.« Ich griff nach ihrer Hand, aber sie zog sie hastig wieder zurück und versteckte sie hinter ihrem Rücken.

»Schon okay. Es ist nur ein kleiner Schnitt.«

Scheiß drauf. Sie weinte noch immer, konnte vor Tränen kaum etwas sehen und zitterte noch dazu am ganzen Körper.

Ich hielt meine Hand mit der Handfläche nach oben weiter ausgestreckt. »Rebecca. Gib mir deine Hand.«

Sie sah zu mir auf. Dunkle braune Augen, lange Wimpern nass von Tränen, Augen rot und angeschwollen – das alles ließ einen Flammenstrahl durch meine Brust schießen. Langsam gab sie mir ihre Hand.

Ich drückte meine Finger, über die ich den Ärmel meines Pullovers gezogen hatte, gegen ihre Hand, und als ich noch mehr Blut hervorquellen sah, zog ich sie auf die Beine. »Bringen wir dich mal rein, damit ich mir das mal mit mehr Licht ansehen kann.«

»Es ist nicht –«

Ich hatte genug davon, mir das anzuhören. Ich drückte meine Hand weiter auf den Schnitt und zog sie zur Haustür, wobei ich darauf achtete, dass wir nicht noch in die Glasscherben auf dem Boden traten.

Mit der freien Hand zog ich die Fliegengittertür auf und hielt sie auf, bis Rebecca eingetreten war. Ich führte sie zu dem großen Farmhaustisch im Essbereich, zog einen Stuhl heran und starrte sie finster an, bis sie sich endlich daraufsetzte.

»Erste-Hilfe-Kasten?«

»Unter der Küchenspüle.«

Ich drehte mich um und fand, was ich suchte. Schnell öffnete ich den Kasten, um sicherzugehen, dass er vollständig ausgestattet war, ging zurück zum Tisch und zog mir den Stuhl neben ihr heran. »Hand.«

Auf ihrem Gesicht waren keine Tränen mehr zu sehen, aber ihre Augen waren noch immer rot und geschwollen.

Widerstrebend schob sie mir ihre Hand hin, und ich ergriff sie, während ich Gaze, entzündungshemmende Creme und Verbandszeug zusammensuchte.

»So schlimm ist es nicht«, sagte Rebecca.

Ich sah zu ihr auf. »Du hast Glück gehabt, dass es nicht genäht werden muss.«

»Es ist nicht die schlimmste Schnittwunde, die ich jemals gehabt habe, und ganz sicher wird es auch nicht die letzte gewesen sein.«

Ihre Dickköpfigkeit reizte mich zum Grinsen, aber ich unterdrückte es und konzentrierte mich auf die Schnittwunde, versuchte sie dazu zu bringen, aufzuhören zu bluten. »In Kansas leben die ganz Harten, was?«

»Härter zumindest als die Leute aus Hollywood.«

Freches Weib. Das gefiel mir. Es war besser als die Leere in ihren Augen und besser als die Tränen. Eine weinende Frau war das Kryptonit jedes Mannes. Wir wussten nicht, wie wir damit umgehen sollten, darum gaben wir ihnen einfach, was immer sie wollten, nur damit sie aufhörten.

Ich drückte die Gaze so hart auf ihren Finger, dass ich spüren konnte, wie sie zusammenzuckte, und konnte nicht widerstehen, sie ein wenig aufzuziehen. »Dann ist es wohl gut, dass ich nicht aus Hollywood komme, hm?«

Ein Moment des Schweigens verging, und ich fragte mich schon, ob sie mich überhaupt fragen würde, wo ich ursprünglich herkam. Aber warum sollte sie das?

Wahrscheinlich wusste sie, wie die meisten Menschen in Amerika, bereits alles über mich, und manchmal war dieser Teil des Berühmtseins und von Fans geliebt zu werden ziemlich beschissen. Musste immer gleich alles sofort publik werden? Angesichts der Paparazzi, die mich seit Monaten stalkten, wahrscheinlich ja.

Das Funkeln des bescheidenen Diamanten an ihrem Ringfinger erregte meine Aufmerksamkeit, als ich nach der Packung mit den Pflastern griff. Meine Neugierde war geweckt.

Möglicherweise hatte er sie verlassen. Möglicherweise betrank er sich auch jeden Tag in der örtlichen Bar.

»Max hat mir nicht gesagt, dass du verheiratet bist.«

Ich sprach die Worte leise aus, konzentrierte mich auf ihre Schnittwunde, während ich die Verpackung der Pflaster aufriss. Im Raum wurde es merklich kühler – sie hatte mich ganz eindeutig verstanden.

Rebecca sagte nichts, und kaum, dass ich die Pflaster auf ihre Finger geklebt hatte, riss sie die Hand aus meinem Griff.

»Onkel Max hat immer schon nur die Informationen rausgegeben, von denen er dachte, dass sie wichtig sind, und sonst nichts weiter. Schön zu wissen, dass sich das nicht geändert hat.«

»Was meinst du?«

Sie hatte den Kopf zur Seite gedreht, sodass ich nur ihr Profil sehen konnte, aber die Leere in ihrem Gesichtsausdruck war noch immer deutlich zu sehen, ebenso wie die Art und Weise, wie sie sich auf die Lippen biss, um ihr Kinn dazu zu bringen, aufzuhören zu zittern. Der sanfte Schwung ihrer Nase, die winzig kleinen Fältchen um ihre Augenwinkel, die Wölbung ihrer Lippen, als sie nicht weiter auf sie biss, und dann ihre leicht gebräunten Schultern und der Hals.

Scheiße.

Ich wandte den Blick ab, bevor sie mich noch dabei ertappen konnte, wie ich sie anstarrte. Ich sollte das nicht tun. Aber in ihrem Gesichtsausdruck lag ein Unbehagen, das sich so vertraut anfühlte, dass ich nicht anders konnte.

»Joseph starb letzten Herbst. Im November. Eine Woche vor Thanksgiving.«

Sie schob den Stuhl hart zurück und ging in die Küche. Der Stuhl balancierte noch auf seinen Beinen, während ihre Worte sich tief in mein Gehirn fraßen. Was zur Hölle? Max hatte nichts davon gesagt.

Sie war Witwe? Warum hatte Max mich nicht darauf vorbereitet? Mochte sein, dass ich mich nicht mehr an alles erinnerte, was er zu mir gesagt hatte, aber ich war mir verdammt sicher, dass ich mich daran erinnert hätte.

Es gab nichts, was ich sagen konnte, außer vielleicht »es tut mir leid«, aber ich war es selbst so leid, diese Worte zu hören. Man hatte sie mir zu oft gesagt, und die Menschen hatten mich dabei immer mit Mitleid und diesem betroffenen Ausdruck in den Augen angesehen. Ich weigerte mich, dass sie das auch sehen musste. Sie konnte das nicht gebrauchen, und so wie sie an der Arbeitsplatte der Küche stand, die Arme zittrig vor Emotionen, den Kopf gesenkt, bis das Haar fast auf die Arbeitsplatte reichte, wusste ich, dass diese Worte die Stärke zum Einsturz bringen würden, die sie versuchte aufrechtzuerhalten.

Ich stand auch auf, räumte das Verbandszeug und den Müll zusammen, verstaute die Reste im Erste-Hilfe-Kasten, warf den Müll in den Abfalleimer auf der anderen Seite der Kochinsel und ging dann zu ihr zur Arbeitsplatte. Den Besen fand ich in der Vorratskammer. Ich wollte ihr Raum lassen, um mit dem fertigzuwerden, was sie gerade empfand, darum ging ich hinaus auf die Veranda und fegte die Glasscherben auf. Als ich zurückkehrte, um die Scherben in den Müll zu werfen, stand sie noch immer an der Arbeitsplatte, die Hände um die Kante geklammert, den Kopf zur Seite gedreht, und starrte aus dem Fenster über der Spüle.

Rebecca griff nach der Weinflasche, die auf der Arbeitsplatte stand. Ihre Hände zitterten, als sie versuchte, sie zu entkorken. Ich lehnte den Besen gegen die Wand und bewegte mich rasch auf sie zu. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen konnten, waren noch mehr Scherben auf dem Boden, aber zumindest verstand ich jetzt, warum sie vorhin wegen des Pferdes so wütend gewesen war.

Ich war in ihren Bereich eingedrungen, in den Bereich ihres Ehemannes.

»Lass mich das machen.« Ich hielt meinen Blick auf sie gerichtet, bis sie den Kopf senkte.

Sie blinzelte ihre Tränen zurück und deutete über meine Schulter. »Gläser stehen hinter dir, auf dem Regal über dem Brotkorb.«

Ich drehte mich um, fand die Gläser und nahm mir auch eins für mich herunter. Ein Drink war eine gute Idee. Ich schenkte uns beiden jeweils ein großes Glas voll ein und suchte nach irgendetwas, was ich sagen konnte, was angemessen gewesen wäre. Mir wollte einfach nichts einfallen. »Ich wusste es nicht, und wenn ich es gewusst hätte, hätte ich es nicht angesprochen.«

»Ich schätze, du kennst dich damit aus, reden zu müssen, wenn du es eigentlich nicht willst.« Sie führte das Glas an ihre Lippen. Als sie es wieder senkte, schüttelte sie den Kopf. »Es tut mir leid. Das war gemein von mir.«

»Offensichtlich weißt du also, warum ich hier bin.«

»Max hat es mir erzählt.«

»Dann weißt du auch, dass ich keine Schwierigkeiten machen oder dir Probleme bereiten will, aber ich will ehrlich sein: Es ist besser, wenn ich beschäftigt bin. Auch wenn ich absolut keine Ahnung habe, wie zur Hölle hier alles abläuft. Gib mir etwas zu tun, und sei es auch nur, Pferdescheiße zu schaufeln. Ich werde keine weiteren Grenzen überschreiten, wie es heute offensichtlich im Stall passiert ist.«

»Das hast du nicht. Der Grund, warum ich sauer geworden bin, war dämlich, es war nur –«

»Das Pferd gehörte deinem Mann, und es hat dir nicht gefallen, zu sehen, wie ein anderer Mann es berührt. Das verstehe ich.« Wahrscheinlich sogar besser, als sie sich vorstellen konnte. Nichts brachte einen schneller in Rage als ein Mensch, der etwas berührte, das jemandem gehörte, den man liebte … wie der Arsch oder die Hüften oder der Mund der eigenen Frau.

»Ja. So etwas in der Art.«

Ich nahm einen Schluck. »Ich kann gehen, wenn du willst. Aber wenn du Gesellschaft willst, und sei es auch nur stumme Gesellschaft, würde ich gern noch eine Weile das Lagerfeuer genießen.«

Kapitel Fünf

Rebecca

Meine Finger pochten, und mir tat der Kopf weh vom Weinen und der Scham und dem Schmerz – dem emotionalen und dem physischen.

Cooper sprach mir nicht sein Mitleid aus, wie es alle anderen getan hatten, er spulte nicht einfach irgendwelche bedeutungslosen Phrasen ab. Er stand einfach da, seine grünen Augen suchten immer wieder den Blick in meinen, wartete auf eine Antwort, und ich wusste, egal welche ich ihm geben würde, er würde sie ohne jede Widerrede akzeptieren.

Gott. Entweder akzeptierte ich seine Anwesenheit auf der Ranch endlich oder ich schmiss ihn raus und sagte Max, dass es einfach nicht funktionierte. Aber ich war auf seine Hilfe angewiesen, und er wirkte, als wäre er in der Lage, mit jeder Aufgabe fertigzuwerden, die ich ihm übertrug.

Der verdammte Max, der mich in diese Lage gebracht hatte, der mich überhaupt erst um meine Hilfe gebeten hatte, der genau wusste, wie schwer es mir fiel, nein zu sagen, wenn er mich um etwas bat.

»Du kannst bleiben.« Ich drehte mich um und ging zur Tür, ohne noch einmal zurückzublicken. Meine Einladung war weder freundlich noch besonders auffordernd gewesen, aber zu mehr reichte meine Kraft einfach nicht.

Cooper folgte mir kurz darauf. Als ich mich wieder auf meinen Sessel setzte, schlug die Tür des Hauses zu. Ich legte mir eine Decke auf den Schoß, obwohl es Mai und die Sommerhitze bereits auf dem Weg hierher war.

Aber wenn die Sonne untergegangen war, konnte es kühl werden. Außerdem konnte es auch über dreißig Grad sein, ich würde trotzdem noch frieren.

Etwas klickte auf den Steinen aus Zement, und ich senkte den Blick. Cooper hatte die Weinflasche auf die Veranda gestellt und ließ sich gerade in den Sessel neben mir sinken.

»Gut mitgedacht«, murmelte ich und wandte mich wieder dem Feuer und dem Himmel darüber zu. Er war wolkenlos, und Millionen von Sternen leuchteten, funkelten mir zu, als würden sie ein Geheimnis hüten, das nur für mich bestimmt war.

Als ich noch klein war, hatte Jordan mich immer damit aufgezogen, dass ich mit dem Kopf in den Wolken steckte und dachte, das Leben würde nur aus Rosen und Herzen bestehen, aber genau so war das Leben gewesen, das ich bis dahin geführt hatte. Meine Eltern hatten einander geliebt und auch keine Scheu gehabt, es offen zu zeigen. Meine Mutter konnte den Einwohnern unserer kleinen Stadt gegenüber recht voreingenommen sein, und auch da hatte sie selten Scheu, es offen zu zeigen, aber trotz ihrer Fehler liebte sie uns innig. Leidenschaftlich. Fast so sehr, wie sie ihren Ehemann liebte.