Kaltes Blut 2: Der verrückte Professor - Jørn Jensen - E-Book

Kaltes Blut 2: Der verrückte Professor E-Book

Jørn Jensen

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Beschreibung

Tobias wird in ein Krankenhaus eingeliefert, in dem es einige mysteriöse Todesfälle gegeben hat. Der Junge, mit dem er sich ein Zimmer teilt, ist schon auf dem Weg der Besserung und freut sich, bald entlassen zu werden. Plötzlich verschlechtert sich sein Zustand drastisch ..."Kaltes Blut" ist eine Reihe leicht verständlicher Schauerbücher für junge Leser ab 10 Jahren.

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Jørn Jensen

Kaltes Blut 2: Der verrückte Professor

Übersetzt von Alina Becker

Saga Kids

Kaltes Blut 2: Der verrückte Professor

 

Übersetzt von Alina Becker

 

Titel der Originalausgabe: Koldt blod 2 - Den gale professor

 

Originalsprache: Dänisch

 

Copyright ©2003, 2023 Jørn Jensen und SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728230077

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

KAPITEL 1

Die Fahrt ins Krankenhaus kommt ihm endlos vor. Tobias sitzt schweigend neben seiner Mutter im Auto. Alles flackert an seinem Blick vorbei. Häuser, Autos und Menschen auf den Straßen. Jungen, die im Park Fußball spielen. Sie haben keine Ahnung, wie viel Glück sie haben. Sie müssen nicht ins Krankenhaus.

Tobias seufzt. Für ihn geht es ins Krankenhaus, weil er schon seit längerer Zeit Bauchschmerzen hat.

Ihr Hausarzt hat ihnen geraten, Tobias im Krankenhaus gründlich untersuchen zu lassen. „Genau wie ein Auto“, hatte er gesagt. „Bei Autos müssen die Bremsen und Reifen überprüft werden und so weiter. Das muss ja nicht heißen, dass etwas nicht stimmt. Man sollte es sich nur mal ansehen.“

Er hatte Tobias angelächelt, während er das sagte. „Bei dir ist es dasselbe. Du musst dich mal richtig inspizieren lassen.“

Mama biegt in die Einfahrt zur Klinik ein. Es ist ein altes Krankenhaus und nicht sehr groß. Es gleicht eher zwei zusammengebauten Villen.

Vor einem Monat stand es sogar kurz vor der Schließung. Der Grund dafür war der Tod zweier Kinder. Niemand hatte eine Erklärung dafür. Alle gingen davon aus, dass es in dem Krankenhaus eine besonders gefährliche Art von Bakterien geben müsse.

Letzten Endes wurde es nicht geschlossen, sondern nur gründlich gereinigt. Der Leiter des Krankenhauses, Professor Hazel, versicherte, dass das Krankenhaus sicher sei und neue Patienten aufnehmen könne.

Tobias folgt seiner Mutter ins Krankenhaus.

Der Geruch jagt ihm einen Schauer über den Rücken. Es riecht nach Medikamenten und Reinigungsmitteln und nach kranken Menschen. An einer Tür ist ein gelbes Schild angebracht: Mobiltelefone verboten.

„Willkommen im Mittelalter“, denkt Tobias.

Sie gehen zur Rezeption. Tobias wird aufgenommen, und kurz darauf liegt er schon in einem Zimmer.

Eine Weile später kommt seine Mutter zu ihm.

„Ich habe mit dem Arzt gesprochen“, sagt sie. „Heute müssen einige Bluttests durchgeführt werden. Und dann wirst du geröntgt. Keine Angst, das kann nicht schaden. Ich muss jetzt los zur Arbeit, aber heute Nachmittag schaue ich wieder vorbei. Pass gut auf dich auf.“

Sie küsst Tobias und winkt ihm von der Tür aus zu. Dann verschwindet sie.

Tobias sieht sich im Zimmer um. In dem Bett neben ihm liegt ein Junge.

„Hi“, sagt sein Zimmergenosse. „Ich bin Jakob. Und du?“

„Hi. Tobias.“

„Und, was hast du so?“, fragt Jakob.

„Irgendetwas mit dem Magen“, sagt Tobias. „Ich weiß nicht, was es ist. Aber die Ärzte werden es wohl herausfinden.“

„Ich darf morgen wieder nach Hause“, sagt Jakob. „Das ist klasse, ich finde es nämlich ziemlich ätzend hier. Aber schön, dass du gekommen bist. Es ist langweilig, hier allein zu versauern. Du hast Nicks Bett bekommen. Er hätte heute entlassen werden sollen. Aber dann ist er plötzlich sehr krank geworden.“

„Das ist nicht gut“, sagt Tobias. „Was hat er denn?“

„Ihm wurden die Polypen entfernt. Dann hat er plötzlich Fieber bekommen. Sehr hohes Fieber. Er hat geredet wie ein Verrückter. Das war echt schade. Er wurde in ein anderes Zimmer verlegt. Ich glaube, er ist auf der anderen Seite des Flures.“

Ihr Gespräch wird unterbrochen, als ein Mann in einem weißen Kittel eintritt. Er ist groß, geht etwas gebückt und hat beide Hände in die Taschen des Kittels gesteckt. Seine rechte Schulter zuckt leicht, als er Tobias ansieht.

„Hallo“, sagt er. „Ich bin Professor Hazel. Und du bist Tobias, dessen Blut wir uns einmal genauer ansehen. Wir müssen herausfinden, was mit dir los ist. Bauchweh, richtig? Ich werde dir jetzt mal ein wenig den Bauch abtasten.“

Hazel drückt an verschiedenen Stellen auf Tobias’ Bauch herum. Aber Tobias findet nicht, dass es sonderlich wehtut.

„Gut“, sagt Hazel. „Jetzt muss ich deine Lunge abhören. Kannst du dich aufsetzen?“

Tobias schwingt die Beine über die Bettkante und beugt sich vor. Der Arzt hat einen seltsamen Geruch an sich. Einen starken, chemischen Geruch.

Dann sieht Tobias etwas in Hazels Hosenaufschlägen. Neugierig beugt er sich noch weiter vor. Es sind ein paar kleine Ringe. Tierfutter? Könnte es Katzenfutter sein?

„Das ist auch in Ordnung“, sagt Hazel jetzt. „Leg dich einfach wieder hin.“

Er lächelt Tobias an, aber die Freundlichkeit schafft es nicht bis in seinen Blick. Es ist nicht mehr als ein Zucken seiner schmalen Lippen. Tobias findet, dass er kalte, stechende Augen hat.

Nun geht Professor Hazel zu Jakob hinüber. „Wie geht es dir, Jakob?“

„Mir geht es gut“, sagt Jakob. „Ich werde morgen entlassen. Endlich.“

„Ja, das stimmt“, sagt er Arzt. „Ich schaue nur kurz in deinen Mund. Kannst du ausgiebig gähnen?“

Hazel leuchtet mit einer Lampe in Jakobs Mund. „Das sieht immer noch sehr rot aus. Und deine Mandeln sind geschwollen.“ Er holt eine Schachtel aus der Tasche. „Du brauchst eine Tablette. Sonst kann ich es nicht vertreten, dich morgen nach Hause zu schicken.“

Professor Hazel holt ein Glas Wasser und reicht Jakob die Tablette. Er beobachtet, wie Jakob sie schluckt. Dann verlässt er den Raum.

„Ich mag ihn nicht“, sagt Jakob. „Er ist der Leiter des Krankenhauses. Normalerweise ist er immer mit einer richtig strengen Krankenschwester unterwegs. Ich mag den anderen Arzt lieber. Er heißt Holm, und er ist sehr nett. Und die Krankenschwester, die ihn begleitet, ist auch nett.“

Jakob legt sich unter die Bettdecke. „Du kannst meine Zeitschriften lesen, Tobias. So vergeht die Zeit ein bisschen schneller.“