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In einem angesagten italienischen Restaurant - ein Liebespaar, das sich mit heißem Sex an ungewöhnlichen Orten vergnügt …
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Seitenzahl: 89
Tracy Wolff
Keine Entschuldigungen
IMPRESSUM
TIFFANY HOT EDITION erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2008 by Tracy Wolff Originaltitel: „No Apologies“ erschienen bei: MIRA, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY HOT EDITIONBand 1 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Jule Winter
Fotos: Conrado/ Shutterstock, iStockphoto/Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-95446-684-9
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY
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Er starrte sie an. Obwohl sie nicht hinschaute – warum sollte sie das Spiel so schnell verderben? –, spürte sie seine schokoladendunklen Augen, die heiß auf ihrem Körper ruhten und von ihrem Hals hinab zu ihren teilweise entblößten Brüsten glitten und jedes Detail ihres neuen Kleides und ihres Körpers darunter in sich aufnahmen. Sie hatte an ihn gedacht, als sie sich für die rote Seide entschied. Hatte sich seinen Gesichtsausdruck vorgestellt, wenn er sie zum ersten Mal in diesem Kleid sah. Die unvorstellbare Lust, die sie verspüren würde, wenn er sie langsam aus dem Stoff schälte.
Er rutschte auf seinem Stuhl herum. Allein diese Bewegung beobachten zu dürfen, ließ zitternd die reine Lust durch ihren Körper schießen, obwohl sie die Bewegung nur aus dem Augenwinkel wahrnahm. Sie sollte ja nicht so verrückt nach ihm sein. Das war nicht normal, egal was für geile, herrliche Sachen sie ihn mit ihrem Körper anstellen ließ. Und, gestand sie sich ein, sie hatte ihn schon eine Menge tun lassen. Sie hatte ihm alles gegeben, worum er sie gebeten hatte. Und mehr; so viel mehr, dass es sie manchmal beunruhigte.
Sie wusste nicht, wie sie mit dieser … Besessenheit umgehen sollte. Annalise krümmte sich innerlich, während sie an dieses Wort dachte, aber es gab kein anderes, das besser das Verlangen beschrieb, das sie jeden Moment eines Tages für diesen Mann namens Gabe empfand. Kein anderer Mann konnte dieses Verlangen stillen, auch wenn sie sich reichlich Mühe gab, jemanden zu finden, der es konnte. Und bei Gott, wie sie sich um einen anderen bemühte – sie nutzte jede sich ihr bietende Chance. Fast jede Nacht, die er nicht mit ihr verbrachte, ließ sie sich von einem anderen flachlegen. Eine kurze Ablenkung, ein letzter, angestrengter Versuch, das Verlangen aufzuhalten, das er so heftig und mühelos in ihr entfachte.
Doch so wie ihre Mutter zu werden, weigerte sie sich. Ihre schöne, junge, vollkommen wahnsinnige Mutter. Sie lebte mit dem einen Mann zusammen, während sie schon dem nächsten nachstieg, wechselte die Ehemänner wie andere Frauen die Unterwäsche – sie trieb es so weit, bis ihr Leben nichts anderes mehr war als ein einziger Nervenzusammenbruch. Nein, danke. Das kannte sie schon.
Dennoch blieben ihre Gefühle für Gabe so viel mächtiger, als ihr lieb war. Besessenheit. Verlangen. Die Worte flüsterten in ihrem Kopf, und das Einzige, woran sie denken, was sie fühlen konnte, war Gabe.
Der Abstand zwischen ihren Tischen war in diesem verschlafenen, kleinen Restaurant ohne Bedeutung. Er saß am anderen Ende des Raumes und war in eine geschäftliche Diskussion vertieft, in der es um Waren und Lagerbestände ging und um so viele andere Dinge, die sie kaum weniger interessieren konnten, dennoch spürte Annalise jeden seiner Blicke wie eine Liebkosung.
Obwohl sie sich weigerte, von der Speisekarte aufzusehen, die sie ach so sorgfältig studierte, zerrte seine Anziehungskraft an ihrer Abwehrhaltung. Umwob sie, bis sie feucht war und sich nach ihm verzehrte. Sie war bereit für ihn, er konnte sie direkt hier, mitten im Speisesalon von Emilios exklusivem Restaurant, ficken. Als sie jedoch vorhin einen Blick in seine Richtung riskierte, hatte er auf sie einen völlig ungerührten Eindruck gemacht. Wie konnte er sie in eine rasende, sexsüchtige Verrückte verwandeln und trotzdem so unberührt von ihr bleiben?
Verflucht noch mal. Sie griff nach ihrem Wein und nahm einen ordentlichen Schluck. Sein Spiel konnten sie auch zu zweit spielen. Schließlich hatte sie dieses Spiel schon vor Jahren gespielt, und zwar mit mehr Männern, als sie zählen konnte. Sie musste sich einfach nur daran erinnern, dass Gabe nur ein weiterer unter ihnen war.
Zentimeter für Zentimeter schob sie ein Bein vom anderen herunter, glücklicherweise trug sie sinnliche Seidenstrümpfe. Nun lehnte sie sich leicht in ihrem Stuhl zurück und ließ ihre Knie auseinandergleiten. Sie machte es nicht zu offensichtlich, das wäre wohl zu viel für Emilios kleines Restaurant – gerade so weit, dass sie die glatte Haut ihres Beins zeigte und der Schatten aufblitzte, wo ihre Beine zusammentrafen.
Sie benutzte einen schlanken Finger, um mit ihrem Wasserglas zu spielen – ein nachlässiges Kreisen um den Rand, ein kurzes Eintauchen der Fingerspitze in das kalte Wasser, ein selbstvergessener Zug um die karmesinroten Lippen. Nachdenklich betrachtete sie ihre Speisekarte, obwohl sie die Gerichte auswendig kannte. Und er wusste, dass sie sie auswendig kannte.
Aber es war für sie eine Entschuldigung, warum sie ihn ignorierte, als sein Blick einen flammenden Weg entlang ihrer Beine nach oben nahm. Ihre Beine, die zu küssen er so sehr liebte und die noch länger wirkten, weil sie die neuen Schuhe von Jimmy Choo mit ihren knapp dreizehn Zentimeter hohen Absätzen trug. Sie hatte viel zu viel Geld ihres letzten Gehaltsschecks für diese Schuhe ausgegeben, aber in dem Augenblick, als sie die Schuhe gesehen hatte, war es um sie geschehen. Liebe auf den ersten Blick.
Annalise konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Was sagte es wohl über sie, dass sie eine emotionalere und längere Beziehung mit ihren Schuhen pflegte als mit jedem Mann? Nicht mal Gabe blieb so lange.
Eine kluge Entscheidung, befand sie, als sie auf die dunkelrot schimmernden Wunder an ihren Füßen herabblickte. Bei ihrer neuesten Errungenschaft vereinigten sich pure Schönheit und Handwerkskunst. Und es war auf jeden Fall klüger, Geld in Schuhe zu investieren als in einen Mann, so wie manch andere Frau es tat, der gegenüber sie im Nachtleben einen erheblichen Vorteil verbuchen konnte.
Als ihr Kellner auftauchte, blickte sie hoch. „Darf ich dir noch einen Chardonnay bringen, Annalise?“, fragte Angelo. Vertraut legte er die Hand auf ihre Schulter und beugte sich zu ihr herab, um leise in ihr Ohr zu sprechen.
Sie trank den letzten Schluck, ehe sie ihm mit einer überschwänglichen Geste das Glas reichte. „Darauf kannst du wetten, Süßer. Aber nur noch ein Glas – ich fahre heute.“
Er blickte zur anderen Seite des Restaurants. „Gabe scheint heute beschäftigt zu sein, hm?“
„Oh ja. Du kennst doch Gabe und seinen eingleisigen Verstand.“ Obwohl sie ihr Bestes gab, ihn abzulenken. Sie lehnte sich bei Angelo an, lachte atemlos und legte ihre manikürte Hand auf seinen Unterarm.
Er nickte. Seine blauen Augen verdunkelten sich, als sie ihn durch den dünnen Stoff seines Anzugs streichelte. „Wenn er für den Rest des Abends beschäftigt ist … ich habe ab halb elf frei.“ Seine Hand glitt von ihrer Schulter zu ihrem Rücken hinab.
Annalise grinste ihn an. Sie konnte nicht anders, er war einfach unbezähmbar. Und aus genau diesem Grund war er einer ihrer liebsten Fickfreunde. „Es ist eine Weile her, stimmt’s?“, flüsterte sie und wandte sich ihm zu, sodass ihre Brüste seinen Arm streiften.
„Zu lange“, antwortete er. Seine Stimme wurde leiser, als ihr Nippel sich gegen seinen muskulösen Bizeps drückte und hart wurde. Gabe und sein brennender Blick hatten sie in so eine heftige Erregung gestürzt, dass allein die leise, zufällige Berührung von Angelo ihre Nippel in Habachtstellung brachte.
Aber sie hatte größere Pläne. Mit einem bedauernden Seufzen löste sie sich von ihm. „Ich habe heute Nacht noch was vor, Süßer. Aber wenn du am Montag freihast …“
Sein Grinsen war offen wollüstig. „Ich ruf dich an.“
„Das tust du sicher.“ Sie schenkte ihm ein leises Lächeln und zwinkerte ihm zu, ehe sie ihre Hand ohne Eile von seinem Arm gleiten ließ. „Und ich nehme die Pasta Primavera, wenn’s möglich ist.“
„Schon unterwegs.“ Er drückte ein letztes Mal ihre Schulter, dann ging er in Richtung Küche davon. Seine Schritte waren eindeutig beschwingt.
Annalise musste unwillkürlich grinsen. Männer waren ja so leicht zu durchschauen. Oder zumindest die meisten Männer. Sie verbrachte die nächste Minute damit, Angelo zu beobachten und gab damit sowohl Gabe als auch sich selbst die Gelegenheit, ihr Zusammenspiel zu verarbeiten.
Nicht dass Gabe viel Zeit brauchte, um diese Angelegenheit zu verarbeiten, dachte sie. Sein Zorn war ein lebendiges Wesen, das die Distanz zwischen ihnen überwand und sie wortlos aufspießte. Sie spielte mit dem Feuer, und sie wusste es – aber der lustvolle Schmerz, der mit der Verbrennung einherging, machte es für sie unmöglich, dem Spiel zu widerstehen.
Im Übrigen begann Gabes besitzergreifende Natur an ihr zu nagen. Sie hatte es ihm unmissverständlich klargemacht, ehe sie zusammenkamen, und hatte es in den Monaten danach ebenso wenig versäumt, ihn daran zu erinnern, dass es auf sie kein Exklusivrecht gab. Das hier war nichts Ernstes. Und es waren ganz bestimmt keine Gefühle mit im Spiel. Seit acht langen Jahren hatte sie nichts mehr für einen Mann empfunden, und das sollte so bleiben. Zudem war Gabe mit den von ihr diktierten Regeln einverstanden gewesen.
Er war einverstanden gewesen, verdammt, und er hatte ihr darin zugestimmt – dass sie nur eine gute Zeit haben wollten, ohne damit verknüpfte Bindungen. Das war es, was sie so perfekt füreinander machte. Er wusste, dass sie nebenher was mit anderen Kerlen hatte – hin und wieder ließ sie Bemerkungen in die Richtung fallen, sagte manchmal eine Verabredung mit ihm ab, weil sie bereits ein Date hatte, oder nahm gelegentlich die Anrufe anderer Männer entgegen, wenn sie mit ihm unterwegs war. Nur kleine Hinweise, die aber genügten, damit er wusste, dass sie nicht irgendwelchen märchenhaften Träumereien nachhing, dass sie glücklich bis an ihr Lebensende zusammenblieben – wie es so viele Frauen in seinem Leben bisher getan hatten. Und er traf auf jeden Fall auch andere Frauen – sie war nicht so naiv, zu glauben, es gebe keine. Außerdem kümmerte es sie nicht. Warum auch? Schließlich blieb ihr immer noch mehr als genug von ihm, und er gab ihr immer das, was sie wollte.