KI-Knigge 2100 - Horst Hanisch - E-Book

KI-Knigge 2100 E-Book

Horst Hanisch

0,0
7,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Künstliche Intelligenz - Gefahr oder Gewinn? Ein heftig brennendes Regierungsgebäude, der Papst im aufregenden Outfit, ein Ex-Präsident in orangefarbener Gefängniskleidung, der von der Polizei mit Gewalt abgeführt wird. Was ist geschehen? Was ist los auf dieser Welt? Keine Panik! Alles ist nur Fake. Ganz ruhig bleiben. Das sind alles Fotos, die mithilfe der Künstlichen Intelligenz erstellt werde. Sie verbreiten sich in unglaublicher Schnelle über die sozialen Medien und setzen eine Desinformation oder Manipulation in Gang. Künstliche Intelligenz (KI) - eine unterschätzte Gefahr für die ahnungslose Gesellschaft? Wird die Menschheit nun mit Unwahrheiten überschüttet? Auf der anderen Seite: In Sekundenschnelle werden dank der KI Krankheiten diagnostiziert, nahezu eindeutige Gesichtserkennung für Sicherheitsschleusen erfasst, autonomes und selbst entscheidendes Steuern eines Fahrzeugs ermöglicht. Es entwickelt sich ein unbestechliches System, das 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, selbstständig dazulernt, Informationen kombiniert und nach den Wunschvorgaben des Menschen entscheidet. Welche Arbeitsentlastung, welcher Zeitgewinn, welche Genauigkeit. Künstliche Intelligenz - ein unterschätzter Gewinn für die wachsende Gesellschaft? Ist das nicht fantastisch? Trotz aller Manipulationsgefahr sieht es so aus, als unterstütze die Künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz. Dann stellt sich fast automatisch die Frage: Wie verändert sich durch den Einsatz virtueller und künstlicher Intelligenzen der zwischenmenschliche Umgang? Bleiben die sozialen Kontakte unverändert oder steht ein Wechsel des menschlichen Verhaltens untereinander bevor? Der vorliegende Text soll etwas Licht in die unsichtbare Intelligenz bringen. Das Thema ist in folgende Kapitel geordnet: - Menschliche und tierische Intelligenz - Schwache und starke Künstliche Intelligenz - Veränderung des Umgangs in der realen Welt? - Vorteile der Künstlichen Intelligenz wahrnehmen Viel Spaß beim Gedanken rund um die Künstliche Intelligenz.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

PROLOG

REDUZIERT DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ DIE MENSCHLICHE DUMMHEIT?

Künstliche Intelligenz – Gefahr oder Gewinn?

TEIL 1 – MENSCHLICHE UND TIERISCHE INTELLIGENZ

WAS BEDEUTET INTELLIGENTES VERHALTEN?

Unkontrollierter Einsatz Künstlicher Intelligenz

SKEPSIS VOR NEUEM

Neues wird skeptisch beäugt

WAS IST INTELLIGENZ?

Dummheit und Intelligenz

Verschiedene Arten von Intelligenz

Wie kann Intelligenz gemessen werden?

Der IQ-Quotient

Emotionale Intelligenz (EQ)

Autonomie

TIERISCHE INTELLIGENZ

Schwarm-Intelligenz

Intelligenz eines Insekten-Staats

Tierische Intelligenz

KONFORMES VERHALTEN

„Du bist wie ich bin.“

Zwang der Gruppe

Aus Angst die Meinung anderer annehmen?

Anspornung der Gruppe – Gruppen-Intelligenz

TEIL 2 – SCHWACHE UND STARKE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

DIE LERNENDE MASCHINE

Wenn …, dann …

Die maschinelle Intelligenz

Intelligente Kombinationen

Problem – Lösung

DER FREUNDLICHE KÜNSTLICHE ASSISTENT

Die Künstliche Intelligenz soll den Menschen verstehen

Eliza

Kommunikation mit demkünstlichen Assistenten

Turing-Test

KI – AI , Künstliche Intelligenz – Artificial Intelligence

Wer bestimmt? Mensch oder Maschine?

Algorithmus

WAS LEISTET DIE SCHWACHE KÜNSTLICHEINTELLIGENZ?

Die schwache Intelligenz ist schon ‚unter uns‘

Texterkennung

Spracherkennung

RankBrain

Bilderkennung

Gesichtserkennung in Echtzeit

Lippenlesen

Gang-Erkennung

ÜBERGANG ZUR STARKEN KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ

Tiefgreifende Fälschung

Deepfake

Die Trilogie der Erpressung dank digitaler Fälschung

DIE STARKE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Superintelligenz

TEIL 3 – VERÄNDERUNG DES UMGANGS IN DER REALEN WELT?

WIRD DAS KÜNSTLICHE DIE NEUE REALITÄT?

Effizienz der künstlichen Intelligenz

Arbeitsplatzverlust

Steigt die Desinformation an?

Beeinflussung bei der Kreditvergabe

Religiös und sexuell bedingte Einwände

Wirtschaftlich bedingter Einsatz

Bildmanipulation – Elvis lebt!

Unliebsamer Nebeneffekt: Steigender Stromverbrauch

DAS DENKEN ABGEBEN

Zaubermaschinen?

Fehler werden zur Wahrheit

Fremdsprache lernen – überflüssig?

ANGST VOR DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ

Ängste, die entstehen

Wertevorstellung bei der Programmierung

Die erschreckende Kraft der Bots

Auslöschung der Menschheit?

TEIL 4 – VORTEILE DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ WAHRNEHMEN

FREUDE ÜBER DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Positive Überlegungen

Vorteile: Schnell und überall

Veränderungen: Schnell und überall

Vorteile: Wissen und Bildung

Veränderungen: Wissen und Bildung

Vorteile: Schutz und Sicherheit

Veränderungen: Schutz und Sicherheit

Vorteile: Dienstleistung und Service

Veränderungen: Dienstleistung und Service

Vorteile: Gesundheit und Vorsorge

Veränderungen: Gesundheit und Vorsorge

Vorteile: Arbeit und Management

Veränderungen: Arbeit und Management

Vorteile: Bauen und Stadtplanung

Veränderungen: Bauen und Stadtplanung

Vorteile: Ernährung und Landwirtschaft

Veränderungen: Ernährung und Landwirtschaft

Vorteile: Hobby und Freizeit

Veränderungen: Hobby und Freizeit

Veränderung des Zusammenlebens

LEBEN MIT ROBOTERN, AVATAREN UND HUMANOIDEN.

Von ‚dummen‘ Maschinen bis zu ‚hochintelligenten‘ Wesen

Was die KI nicht kann

INTENSIVES UND EMPATHISCHES LEBEN MIT MENSCHEN!

Wie kann sich der Einzelne vor dem Missbrauch von KI schützen?

EPILOG

DIE REALITÄT NICHT AUS DEN AUGE VERLIEREN

Intelligent Leben

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER – UMGANG MIT MENSCHEN

Adolph Freiherr Knigge

Prolog

Reduziert die künstliche Intelligenz die menschliche Dummheit?

„Gott hat der Intelligenz des Menschen Grenzen gesetzt, der Dummheit nicht.“

Elbert Green Hubbard, US-am. Schriftsteller (1856 - 1915)

Künstliche Intelligenz – Gefahr oder Gewinn?

Ein heftig brennendes Regierungsgebäude, der Papst im aufregenden Outfit, ein Ex-Präsident in orangefarbener Gefängniskleidung, der von der Polizei mit Gewalt abgeführt wird. Was ist geschehen? Was ist los auf dieser Welt?

Keine Panik! Alles ist nur Fake. Ganz ruhig bleiben. Das sind alles Fotos, die mithilfe der Künstlichen Intelligenz erstellt werden. Sie verbreiten sich in unglaublicher Schnelle über die sozialen Medien und setzen eine Desinformation oder Manipulation in Gang.

Ist die Künstliche Intelligenz (KI) eine unterschätzte Gefahr für die ahnungslose Gesellschaft? Wird die Menschheit nun mit Unwahrheiten überschüttet?

Auf der anderen Seite: In Sekundenschnelle werden dank der KI Krankheiten diagnostiziert, nahezu eindeutige Gesichtserkennung für Sicherheitsschleusen erfasst, autonomes und selbst entscheidendes Steuern eines Fahrzeugs ermöglicht.

Es entwickelt sich ein unbestechliches System, das 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, selbstständig dazulernt, Informationen kombiniert und nach den Wunschvorgaben des Menschen entscheidet.

Welche Arbeitsentlastung, welcher Zeitgewinn, welche Genauigkeit.

Künstliche Intelligenz – ein unterschätzter Gewinn für die wachsende Gesellschaft? Ist das nicht fantastisch?

Trotz aller Manipulationsgefahr sieht es so aus, als unterstütze die Künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz.

Dann stellt sich fast automatisch die Frage: Wie verändert sich durch den Einsatz virtueller und künstlicher Intelligenzen der zwischenmenschliche Umgang? Bleiben die sozialen Kontakte unverändert oder steht ein Wechsel des menschlichen Verhaltens untereinander bevor?

Der vorliegende Text soll etwas Licht in die unsichtbare Intelligenz bringen. Das Thema ist in folgende Kapitel geordnet:

Menschliche und tierische Intelligenz

Schwache und starke Künstliche Intelligenz

Veränderung des Umgangs in der realen Welt?

Vorteile der Künstlichen Intelligenz wahrnehmen

Viel Spaß bei den Gedanken rund um die Künstliche Intelligenz

Horst Hanisch

Teil 1 – Menschliche und tierische Intelligenz

Was bedeutet intelligentes Verhalten?

„Rettungslose Dummheit ist eigentlich nur da zu finden, wo sie durch Intelligenz verdeckt wird.“

Paul Richard Luck, dt. Schriftsteller (1880 - 1940)

Unkontrollierter Einsatz Künstlicher Intelligenz

Leo schreibt ganz aufgeregt seinen besten Freund Nico an. „Hast du gesehen?“, fragt er, „Die haben das Regierungsgebäude in Brand gesetzt!“ Ein Foto ist dieser Nachricht beigefügt.

„Um Himmelswillen,“ schreibt Nico nach wenigen Augenblicken zurück. „Das ist ja schrecklich! Ist schon bekannt, wer das war?“

„Nein, keine Ahnung! Was ist nur los in dieser Welt?“

Leo wird keine vernünftige Antwort auf seine Verzweiflung ausdrückende Frage erhalten. Wer steckt hinter diesem fürchterlichen Brand? Terroristen oder politische Randgruppen? Ein Verrückter oder ein technischer Mangel?

Die Aufregung der beiden hält noch eine gewisse Zeit an. Sie werden ihren Bekanntenkreis schnellstens informieren und nicht vergessen, das ‚Beweisfoto‘ mitzusenden.

Es dauert nicht lange, dann überschlagen sich in den Medien und auf den sozialen Plattformen die Nachrichten regelrecht. Wilde Theorien werden aufgestellt, wer hinter diesem Anschlag stehen könnte.

Die Kurse an der Börse sacken augenblicklich ins Bodenlose ab. Einige versuchen schnellstmöglich, ihren Wohnort zu erreichen. Andere entscheiden sich für Hamsterkäufe. Wasser, Nudeln, Toilettenpapier … „Man kann ja nie wissen …“

Was war geschehen? Nichts! Irgendein ‚Witzbold‘ hatte ein KI-generiertes Foto verbreitet. Kein Feuer – kein Anschlag – kein Terrorist. Alles nur Fake. Das Regierungsgebäude strahlt unversehrt in der Sonne. Einmal tief ausatmen und sich beruhigt zurücklehnen.

Mithilfe ‚einfacher‘ und frei verfügbarer Technik hat eine unbekannte Person das Foto erstellt. Genauer gesagt, erstellen lassen. Die KI hat auf Aufforderung des Nutzers hin ein täuschend echt wirkendes Szenario in wenigen Minuten zusammengestellt.

Virale Verbreitung

Dieses Foto hat sich in Windeseile über die sozialen Netze verbreitet. In kürzester Zeit wurde es über 1.000.000 Mal angeklickt.

Nur das Anschauen des Bildes löste bei vielen Menschen Schrecken aus, unterbrach Arbeitsprozesse, sorgte für extreme Verwirrung und löste Hals über Kopf unüberlegte Aktionen aus, wie möglicherweise spontan Aktien zu verkaufen. Nicht auszuschließen ist, dass der eine oder andere einen Schwächeanfall oder sogar eine Herzattacke erlitt.

Glücklicherweise fand kein Anschlag statt. Trotzdem erzeugte das verbreitete Bild Reaktionen, die gegebenenfalls vom Erzeuger erhofft waren (beispielsweise die Beeinflussung der Aktienkurse).

Mit diesem Beispiel soll gezeigt werden, wie einfach es dank der Unterstützung der KI ist, erhebliche Verwerfungen im gesellschaftlichen Leben zu erzielen.

Weiter zeigt das Beispiel, wie gefährlich der unkontrollierte Einsatz der KI auf den Einzelnen und damit auf die Gesellschaft sein kann.

Kein Wunder, dass viele Menschen Furcht vor der scheinbar überkräftigen und ominös wirkenden Künstlichen Intelligenz haben. Wie ist mit der Angst und der bedrohlich wirkenden Intelligenz umzugehen?

Skepsis vor Neuem

„Die Vergangenheit ist das einzig Wirkliche im Leben. Alles was ist, ist Vergangenheit.“

Anatole France (eigentlich François Anatole Thibault), frz. Erzähler (1844 - 1924)

Neues wird skeptisch beäugt

Lässt sich dem zitierten französischen Erzähler Anatole France vorbehaltlos zustimmen? Das einzig Wirkliche im Leben ist die Vergangenheit? Naja, zumindest hat der Mensch das Vergangene erlebt und weiß, was geschehen ist. Je länger ein Mensch lebt, umso mehr Erlebnisse konnte er sammeln, die nun alle in der Vergangenheit liegen.

Aber wie sieht es mit der Zukunft aus? Hier steht die Ungewissheit ganz vorne.

Je älter der Mensch wird, umso komplizierter wird es für ihn, sich an Neuigkeiten zu gewöhnen. Das ist seit alters her so und scheint demnach zum menschlichen Verhalten zu gehören.

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Diese Aussage wird immer wieder dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. (Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Preußen, 1859 – 1941) zugeschrieben. Falls der Kaiser tatsächlich diese Meinung vertreten hat, würde er sich heute die Augen reiben, könnte er den Straßenverkehr beobachten.

„Fax-Gerät? Unnütz.“

„Smartphone? Ich kann auch so telefonieren.“

„Künstliche Intelligenz? Gibt es nichts Wichtigeres zu tun?“

Das, was der Mensch kennt, verleiht ihm Sicherheit. Mit Bekanntem (Vergangenem) weiß er in der Regel umzugehen.

Denn Vergangenes wurde erlebt beziehungsweise bewältigt. Wiederholt sich ein Geschehen, weiß der Mensch damit umzugehen. Ein stressfreies und relativ bequemes Leben scheint möglich.

Anders sieht es aus mit Neuem, Unbekanntem. Hier besteht immer ein Risiko, sich zu vertun, sich zu verletzen, Nachteile zu erleiden. Bekanntes Terrain wird verlassen, was auf dem Neuen geschieht, ist nicht vorherzusehen. Weshalb solch eine Mühe und ein Risiko eingehen? „Man hat nur ein Leben. Also lieber ‚auf sicher‘ gehen.“

Überzeugungsarbeit

Nach diesen Überlegungen zum Sicherheitsgedanken muss speziell der älter werdende Mensch unter Umständen mühsam davon überzeugt werden, dass Neuerungen einen Vorteil bringen können. Immerhin ist er mit Bekanntem gut alt geworden. Ist der Mensch hingegen überzeugt, wird er sich der Neuerung widmen, Neues ausprobieren und lernen damit umzugehen.

Neuerungen, Erfindungen, Weiterentwicklungen und andere sollen in der Regel einen Vorteil bringen und das Leben erleichtern. Somit werden sie weder erfunden noch weiterentwickelt. Ergeben sich erkennbare Vorteile für den Konsumenten, ist dieser bereit, Geld zu investieren. So lohnt es sich für Forscher, Trendsetter, Visionäre und andere, ständig an Neuerungen zu arbeiten und diese auf den Markt zu bringen.

Ein Manager drückte es kürzlich leicht spaßig, vielleicht aber doch ernst gemeint aus: Vielleicht schafft es die Künstliche Intelligenz, die menschliche Dummheit zu kompensieren. Dann sollte niemand etwas gegen die Einführung neuer, intelligenter Systeme haben. Es hört sich wie eine Utopie an: eine Gesellschaft ausschließlich intelligenter Menschen?

Gutgemachtes und bös Umgesetztes

Andererseits ist bekannt, dass viele Erfindungen, die helfen sollten, das menschliche Leben zu verbessern, großes Unglück über die Menschheit brachten. Beispielsweise: die Atombombe.

Niemand kann sicher sein, dass Neues für alle einen Vorteil bringen wird. Der Volksmund weiß: „Wo Sonne ist, ist auch Schatten.“ Anders ausgedrückt: Alles hat seine Schattenseite. Neues kann unerwünschte Nachteile bringen. Gegebenenfalls ergeben sich solche erst später – sie waren vorab nicht abzusehen.

Das Gutgemeinte kann auch in Böses umgewandelt werden. Bösewichte nutzen seit jeher das Neue für ihre eigenen Interessen, zulasten anderer.

Andere meinen zur neuartigen Intelligenz: „Was ich nicht sehen kann, existiert für mich nicht.“ Na gut, jedem seine Meinung. Wie sieht es aus mit Verständnis, Vertrauen und Liebe? Existieren die nicht?

Solange etwas im wahrsten Sinne des Wortes greifbar ist, kann es leichter ‚begriffen‘ (im Sinn von verstanden) werden. Der frühere, klassische Automotor konnte von Interessierten (zumindest gedanklich) auseinandergenommen werden, um zu verstehen, wie er funktioniert. Der Mensch hat Handfestes in der Hand.

Die Kontrolle über den Motor ist gewährleistet. Es wird verstanden, wie er funktioniert. Es ist nachvollziehbar, was bei einem Aussetzer getan werden muss. Ein Defekt kann ‚gesehen‘ werden.

Angst vor Kontrollverlust

Alles das, was sich in der sogenannten virtuellen Welt bewegt, ist physisch nicht mehr greifbar. Viele Menschen können nicht nachvollziehen, wie die einzelnen Arbeitsschritte oder Ablaufprozesse sind.

Es entsteht bei ihnen das Gefühl, die Kontrolle über Systeme zu verlieren. Es wird nicht mehr ‚gesehen‘, wie etwas funktioniert. Kontrolle ist nicht mehr möglich. Das Risiko des Kontrollverlusts schürt Angst.

Sobald klar ist, wie einzelne Schritte aufeinander aufbauen, wie ein Individuum diese beeinflussen könnte, würde die Angst genommen.

Intelligenz wird entfacht, die nicht mehr kontrolliert werden kann

Der deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) lässt seinen Zauberlehrling die Besen arbeiten. „Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; bist schon lange Knecht gewesen: Nun erfülle meinen Willen!“

Bald merkt er, dass er keine Kontrolle mehr über den Besen hat, der zu einem Knecht verzaubert wurde. Selbst als er in Panik das Zauberwesen halbiert, beendet er nicht die Aktion, sondern hat nun zwei Besen, also zwei Knechte, die unermüdlich Wasser holen und den Raum vollständig unter Wasser setzen.

Voller Entsetzen ruft er: „In die Ecke, Besen! Besen! Seids gewesen.“ Die entfachte Kraft lässt sich nicht mehr einfangen, so die Befürchtung.

Wenn die Besen schon so schwierig zu handhaben waren, wie sieht es dann mit der Künstlichen Intelligenz aus? Der Meister des Lehrlings kann glücklicherweise mit einem Zauberspruch die entfesselte Kraft bändigen. Wer hält die KI unter Kontrolle? Was geschieht, wenn deren entfesselte Kraft nicht mehr zu stoppen ist?

Eine vergleichbare Einstellung (wie der Zauberlehrling zum Besen) haben viele Menschen heutzutage, wenn sie die Fähigkeiten, die Macht der Künstlichen Intelligenz (an-)erkennen. Sie befürchten, dass sie dem (nicht greifbaren) System keinen Halt mehr gebieten können.

Die Künstliche Intelligenz übernimmt die Handlung – so wird befürchtet – und lässt sich nicht mehr stoppen. Einmal die zauberhaften Kräfte entfesselt, lassen sie sich nicht mehr einfangen. Oder braucht es dazu einen ‚Meister‘, zum Beispiel in Form des Gesetzgebers?

Überwiegt die Skepsis, ja die Ablehnung vieler Menschen zu allem, was die KI anzubieten hat?

Werden die Vorteile beim Einsatz der KI nicht deutlich wahrgenommen, weil sie problemlos (und damit unauffällig) funktionieren?

Oder sind es nur Einzelne, die Schreckensbilder malen, um Verwirrung (gegebenenfalls zum eigenen Vorteil) zu stiften?

Grenzenloses Vertrauen?

Viele nachwachsende junge Leute verspüren diese Angst der älteren Personen rund um die virtuelle Welt nicht mehr oder nicht im gleichen Ausmaß. Sie hinterfragen oftmals gar nicht, ‚wie‘ etwas funktioniert. Sie gehen davon aus, dass ‚alles seine Richtigkeit‘ hat. „Wird schon nichts schiefgehen.“

Durch die Annahme, ein sicheres und vertrauensvolles Arbeiten in der virtuellen Welt sei uneingeschränkt möglich, zeigen sie problemlos die Bereitschaft, mit neuen Systemen sorglos umzugehen. Bei Hinweisen auf eine mögliche Gefahr des Ausgenutzt-Werdens oder des Datenmissbrauchs heißt es dann: „Ich habe nichts zu verbergen.“

Der eine muss intensiv überzeugt werden, der andere lässt sich hemmungslos hinreißen. „Es wird schon gut gehen.“ Dieses grenzenlose Vertrauen hilft denjenigen von der ‚Schattenseite‘, neue Systeme für sich auszunutzen. Wohlgemerkt zum Schaden anderer.

Sie schaffen es zu manipulieren, zu desinformieren, zu desillusionieren. Die Gefahr steigt, dass komplette Systeme gestürzt werden, dass Menschengruppen gegeneinander aufgehetzt werden, dass der Einzelne die ‚wahre‘ Wahrheit nicht mehr erkennen kann.

Schon jetzt äußern sich Fachleute in der Richtung, dass im Jahr 2100 niemand mehr die Lüge von der Wahrheit unterscheiden kann.

Diese entstehende Konstellation verändert zwangsläufig das zwischenmenschliche Verhalten. Baut sich Misstrauen auf, wird gnadenlos die Wahrheit gebogen. Es werden Menschen betrogen.

Sind neue Erfindungen auf den Markt gebracht, mit möglicherweise guten oder schlechten Auswirkungen, lässt sich die Benutzung nicht mehr stoppen. Der Mensch muss lernen, mit diesen Neuigkeiten sinnvoll umzugehen. Vielleicht wird die Welt dadurch tatsächlich intelligenter?

Die Ausbreitung der KI lässt sich jedenfalls nicht mehr stoppen.

Was ist Intelligenz?

„Nicht die Intelligenz beherrscht den Menschen, sondern der Wille, dem die Intelligenz nur dient. Man kann deshalb auch nicht die Intelligenz zum Maßstab nehmen für den moralischen Fortschritt des Menschen.“

Heinrich Gotthard von Treitschke, dt. Historiker (1834 - 1896)

Dummheit und Intelligenz

„Der ist dumm wie Bohnenstroh!“ Das behauptet ein Gast am Stammtisch, der mit seinen Freunden ordentlich dem Alkohol zuspricht, und der seinen Bierhumpen mit einem lauten Knall auf die Tischplatte absetzt. „Stimmt“, bestätigt ein anderer aus der Runde und ergänzt: „Der kann ja noch nicht mal ein Loch in den Schnee pinkeln.“

Allgemeine Zustimmung, erkennbar durch das Kopfnicken der Anwesenden.

Braucht es tatsächlich eine hohe Intelligenz, ein Loch in den Schnee zu pinkeln? Viele Tiere, die in schneeverwöhnten Landschaften zu Hause sind, müssten demnach hochintelligent sein.

Was ist mit dem Bohnenstroh? Wie dumm ist Bohnenstroh überhaupt? Hat sich mit dieser Frage schon einmal jemand ernsthaft wissenschaftlich beschäftigt?

Was ist Bohnenstroh? Das sind nährstoffreiche getrocknete Blätter, Halme und Hülsen der Bohnenpflanze. An sich sind sie ohne besonderen Wert. Über 2.000 Jahre zurückliegende Berichte erwähnen die Nutzung von Bohnenstroh für die Düngung und Fütterung. Außerdem diente Bohnenstroh bis ins Mittelalter für viele als preiswerte, praktische und einfach zu besorgende Schlafunterlage.

Bohnenstroh kostete so gut wie nichts, war aber sehr gut und vielseitig einsetzbar.

Es wird angenommen, dass die relative Wertlosigkeit des Strohs mit einer geringen geistigen Intelligenz gleichgesetzt wurde. „Jemand hat Stroh im Kopf.“ – Also bleibt wenig Platz für Geistreiches.

Die Vogelscheuche ist aus Stroh, sozusagen ein Strohmann. Im übertragenen Sinn gibt es auch den nach außen sichtbaren Strohmann, der die tatsächlich Verantwortlichen, die ‚Hintermänner‘ verstecken soll.

„Heiliger Strohsack!“, mag jemand ausrufen und überlegen: „Ist Bohnenstroh tatsächlich dumm?“

Verschiedene Arten von Intelligenz

Die meisten Menschen haben eine ungefähre Vorstellung davon, was Dummheit bedeutet. Glücklicherweise gibt es offensichtlich nur eine Dummheit, aber viele Intelligenzen.

Virtuelle Intelligenz

So findet sich zwischen allen Intelligenzen die virtuelle Intelligenz.

Vereinfacht gesagt lässt sich eine Basisaussage für diese Intelligenz heranziehen: „Wenn …, dann …“

Das sind die Grundschritte eines Baukastens aus den siebziger Jahren. „Wenn du den Schalter nach oben klappst, dann leuchtet das Licht. Das ist die Sprache, die die Entstehung der Computerarbeit versteht: Nullen und Einsen. Diese beiden Zahlen bilden die Grundlagen der Digitalisierung und der heutigen Künstlichen Intelligenz.

Eine Befehlsfolge könnte lauten: I 0 0 I I I 0 I 0 I I. Die virtuelle Intelligenz stellt ein Computerprogramm dar, das solch einem vorprogrammierten Weg folgt.

Je komplexer das System wird (programmiert wurde), umso mehr unterschiedliche Antworten/Ergebnisse liefert die virtuelle Intelligenz.

Die Intelligenz geht autonom (eigenständig) einen Schritt nach dem anderen ab, unabhängig der Komplexität (Vielschichtigkeit). Allerdings: Das Ergebnis einer Arbeit der virtuellen Intelligenz kann immer nur eines sein, dass vorher programmiert wurde.

Im Gegensatz zur virtuellen Intelligenz steht der Begriff der Künstlichen Intelligenz.

Wird von Künstlicher Intelligenz gesprochen, muss zuerst der Begriff ‚Intelligenz‘ beleuchtet werden. Was ist Intelligenz? Das Gegenteil von Dummheit? Nein, eher das Gegenteil von Klugheit.

Neben dem Wort intelligent finden sich Wörter, die eine ähnliche, manchmal überschneidende Bedeutung haben, beispielsweise gescheit (blitzgescheit), scharfsinnig, gewitzt, listig und andere.

Wie vielfältig der Bereich der Intelligenz ist, zeigt sich an der Menge der Begriffe und Bedeutungen, die mit intelligentem Verhalten zu tun haben.

Raffiniert

„Das ist ein raffiniert ausgeklügelter Plan. Er ist gut durchdacht.“ Der Vorgesetzte von Jan betrachtet einen Moment lang das präsentierte Ergebnis.

Bewundernd und mit einem Kopfnicken stimmt der Vorgesetzte stumm zu. Er betrachtet die mitarbeitende Person wohlwollend. Offensichtlich dachte er nicht, dass Jan die Intelligenz hätte, solch einen raffinierten Plan zu erstellen.