Rhetorik-Handbuch 2100 - Körpersprache einsetzen - Horst Hanisch - E-Book

Rhetorik-Handbuch 2100 - Körpersprache einsetzen E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

"Mit Händen und Füßen sprechen." Ihnen geht der Spruch 'mit Händen und Füßen sprechen' nicht aus dem Kopf. Bei der Beobachtung guter Redner fällt Ihnen auf, dass diese guten Blickkontakt zu allen Zuhörern pflegen und immer wieder gestikulierend das Gesagte passend unterstreichen. Sie wollen sich aus dem Schutz des Pults lösen, frei und überzeugend zu den Zuhörern sprechen. Wer auf andere zu-geht und sich bewegt, wird sein Publikum nicht nur mental bewegen, sondern auch mit-gehen lassen. Und zwar mitgehen entlang Ihres roten Präsentationsfadens, der zum gesteckten Ziel führt. Nicht umsonst wird von Körper-Sprache gesprochen - und diese wollen Sie in Zukunft aktiver in Ihre Präsentationen, Vorträge und Reden einfügen. Durch den richtigen Einsatz von Gestik, Mimik und des ganzen Körpers können Sie es schaffen, mit allen diesen Mitteln der nicht-gesprochenen Kommunikation Ihr Publikum lebhaft und beeindruckend zu überzeugen. Also: Packen Sie es an! Im vorliegenden Ratgeber "Rhetorik - Körpersprache einsetzen" wird schwerpunktmäßig auf folgende Themen eingegangen: Sprache des Körpers und kongruente Botschaften; Gesten machen das Gesagte greifbar; Lügt der Blick oder verrät das falsche Lächeln?

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

„Mit Händen und Füßen sprechen“

TEIL 1 – SPRACHE DES KÖRPERS UND KONGRUENTE BOTSCHAFTEN

D

ER

K

ÖRPER SPRICHT SEIT

E

WIGKEITEN

Körpersprachlich gewinnend auftreten

D

IE

S

PRACHE DES

K

ÖRPERS

Verbale und nonverbale Kommunikation

Ständige Kommunikation auch in ‚kritischen‘ Situationen

Ständige Kommunikation sichert das gesellschaftliche Überleben

7 Sekunden entscheiden über Sympathie

Das erste Erscheinen des Redners

Deutung nonverbaler Signale

Die menschliche Ausstrahlung – das Menschometer

Beeinflussung des Menschometers

Mimik

Lächeln entwaffnet

Gestik, Motorik

Nonverbale Fragen und Antworten

S

PRACHE UND

K

ÖRPERSPRACHE

Die 7/93–Regel

Reden ohne Pult

Das kleine ABC der Körpersprache in Bezug auf …

Gesichtsausdruck

Die entscheidenden ersten 7 Sekunden

Subjektiver erster Eindruck

Greifbare, nicht-greifbare und persönliche Komponenten

Körperdistanz – Distanzzonen

Distanzwolken

Privatdistanz und Un-Person

Gebietsbereich

TEIL 2 – GESTEN MACHEN DAS GESAGTE GREIFBAR

D

AS

V

ORGETRAGENE

BEGREIFEN

Stinkefinger und Victory-Zeichen

Lebhafter Einsatz von Gesten

Gesten verbinden

D

IE

G

ESTIK

Mit Hand und Fuß reden

Wohin mit den Armen und Händen beim Reden?

Die Arme in Bewegung

Lasst die Hände sprechen

Unwillkürliche Geste

Willkürliche Geste

I

M

A

USLAND WIRD EINE ANDERE

S

PRACHE DES

K

ÖRPERS GESPROCHEN

Körpersprachliche Missverständnisse vermeiden

Unterschiedliche Deutung bei Finger und Hand

Unterschiedliche Deutung bei Arm und Oberkörper

Unterschiedliche Deutung bei Kopf und Körper

Missverstehen bei ausländischen Gesprächspartnern

TEIL 3 – LÜGT DER BLICK ODER VERRÄT DAS FALSCHE LÄCHELN?

A

UGENKONTAKT HALTEN

Auf den Augen-Blick kommt es an

B

LICKKONTAKT

„Schau mir in die Augen“

Lächeln – und trotzdem ein Bösewicht?

Das ‚echte‘ Duchenne-Lächeln

Action Units

Das biometrische Überwachungssystem

Die unwillkürliche Veränderung der Pupillen

Die Stellung der Augen

Vor großem Publikum auf der Bühne

Grundemotionen – Von Freude bis Traurigkeit

Physiognomie

L

ÜGT DIE

K

ÖRPERSPRACHE

?

Oder lügt nur das gesprochene Wort?

Hinweise zur Deutung der Körpersprache

Reaktion auf Aktion

AUSLEITUNG

„Die Kunst, den Körper passend sprechen zu lassen“

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM

U

MGANG MIT

M

ENSCHEN

Einleitung

„Mit Händen und Füßen sprechen“

Ihnen geht der Spruch ‚mit Händen und Füßen sprechen‘ nicht aus dem Kopf. Bei der Beobachtung guter Redner fällt Ihnen auf, dass diese guten Blickkontakt zu allen Zuhörern pflegen und immer wieder gestikulierend das Gesagte passend unterstreichen.

Sie wollen sich aus dem Schutz des Pults lösen, frei und überzeugend zu den Zuhörern sprechen.

Wer auf andere zu-geht und sich bewegt, wird sein Publikum nicht nur mental bewegen, sondern auch mit-gehen lassen.

Und zwar mitgehen entlang Ihres roten Präsentationsfadens, der zum gesteckten Ziel führt.

Nicht umsonst wird von Körper-Sprache gesprochen – und diese wollen Sie in Zukunft aktiver in Ihre Präsentationen, Vorträge und Reden einfügen.

Durch den richtigen Einsatz von Gestik, Mimik und des ganzen Körpers können Sie es schaffen, mit allen diesen Mitteln der nicht-gesprochenen Kommunikation Ihr Publikum lebhaft und beeindruckend zu überzeugen.

Also: Packen Sie es an!

Praxisnah, zeitgemäß und kompakt. Das sind drei interne Vorgaben für unsere Rhetorik-Ratgeber. In unserer Reihe der kleinen Rhetorik-Handbücher wird jeweils ein wesentlicher Teil aus dem umfangreichen Bereich der Rhetorik kompakt vorgestellt.

Die Themenbereiche sind beispielsweise den Büchern ‚Das große Buch der Rhetorik 2100‘ oder ‚Trickreiche Rhetorik 2100‘ vom selben Autor entnommen. Die Zahl 2100 steht dabei für das 21. Jahrhundert, was die Aktualität der Themen unterstreicht. Diese entsprechen den heutigen Anforderungen im beruflichen Umgang miteinander.

Im vorliegenden Ratgeber „Rhetorik – Körpersprache einsetzen“ wird schwerpunktmäßig auf folgende Themen eingegangen:

Sprache des Körpers und kongruente Botschaften

Gesten machen das Gesagte greifbar

Lügt der Blick oder verrät das falsche Lächeln?

Viel Erfolg bei der Vertiefung bestehenden Wissens und erfolgreichen Einsatz im Berufsleben.

Teil 1 – Sprache des Körpers und kongruente Botschaften

Der Körper spricht seit Ewigkeiten

Körpersprachlich gewinnend auftreten

Dass ein Mensch mithilfe seines Körpers handeln, sich von A nach B bewegen kann, dass er etwas erschaffen – im Sinne von erbauen – kann, das ist wohl klar.

Aber wie soll der Körper sprechen? Natürlich durch seine körpereigene Sprache. Durch den Einsatz von Mimik und Gestik, durch die Körperhaltung und Körperbewegung, durch das ‚Auftreten‘, durch die Kopfhaltung, Augenkontakt, Lächeln und viele andere Verhaltensweisen mehr.

Egal an welchem Ort dieser Erde zwei Menschen aufeinandertreffen, haben sie die Möglichkeit miteinander durch Einsatz ihrer Körpersprache zu kommunizieren. Sie bedürfen dazu nicht zwangsläufig des gesprochenen Wortes. Das haben unsere Vorfahren erlebt, als sie auf ihren Entdeckungsreisen rund um den Globus neue Welten entdeckten, wobei sie mit Kulturen zusammenkamen, in denen exotische Sprachen gesprochen wurden.

Das zeigt, dass die Körpersprache so feinsinnig eingesetzt werden kann, dass auch zwei völlig Fremde – zumindest auf einer einfachen Stufe der Kommunikation – einen Austausch vornehmen können.

Verständigung in der Vorzeit

Gehen wir zeitlich noch weiter zurück, ganz ganz weit ein paar Jahrtausende, als sich die ersten Menschen entwickelten. Zweifelsohne darf davon ausgegangen werden, dass die Sprache im heutigen Sinne nicht im Geringsten existierte. Die damaligen Wesen tauschten sich sicherlich durch sogenannte paraverbale Kommunikation aus, nämlich durch Geräusche wie Knurren, Pfeifen, Schmatzen usw. Viel wichtiger war die Verständigung mithilfe des kompletten Körpers. Zum Beispiel während der Jagd, auch auf größere Distanz, konnten sich die Jäger verständlich machen. So durch Gesten, durch Zeichen, durch Andeutungen von Bewegungsabläufen. Das funktionierte über Jahrtausende so gut, dass sich die Menschen auf das heutige Niveau entwickeln konnten.

Die Körpersprache ist demnach nicht zu unterschätzen. Trotz der heutigen Möglichkeit des verbalen Austausches spielt sie im direkten zwischenmenschlichen Kontakt eine entscheidende und nicht zu unterschätzende Bedeutung.

Die tierischen Rivalen

Werfen wir kurz einen Blick in die Tierwelt, in der die Körpersprache gut zu erkennen ist. Greifen zwei Rivalen einander an, um die Führung der Herde zu übernehmen, setzen sie ihr ‚volles‘ Muskelspiel ein.

Angsteinflößend bewegen sie sich auf den Rivalen zu, reißen ihr Maul weit auf, um die kräftigen Zähne zu zeigen. Sie richten sich in voller Größe auf, um den anderen allein durch ihre kraftvolle Körperfülle einzuschüchtern. Bestimmte Tierarten stellen Nacken- oder Rückenhaare auf, was sie noch größer und dominanter erscheinen lässt.

Zwischendurch werfen die Kontrahenten siegesbewusst ihren Kopf nach oben, um zu zeigen, wie dynamisch sie sind und dass sie keine Furcht vor dem Gegenüber haben.

Bei einigen Tierarten fällt eine Art beachtlicher Halskrause auf, was jeglichen Angreifer automatisch erschrecken lässt.

Offensichtlich hat es die Natur perfekt und bis ins Detail eingerichtet, den Rivalen die eigene Überlegenheit körpersprachlich zu demonstrieren. Es brauchte dazu kein gesprochenes Wort.

Das Pokerface

Ist es bei den Menschen anders? Nein! Möglicherweise erachten wir die Körpersprache nicht so wichtig, scheinen wir uns doch mit gesprochenen Wörtern ausdrücken zu können. Obwohl das einleuchtend klingt, zeigt die zwischenmenschliche Kommunikation ein anderes Bild.

Betrachten wir eine Runde Pokerspieler, die angespannt oder scheinbar lässig um den mit grünem Filz ausgelegten Spieltisch Platz genommen hat.

Der eine trägt eine dunkle Sonnenbrille, um verräterisches Blinzeln der Augen oder Zucken der Muskeln rund um die Augenpartie zu verstecken.

Der andere hält sich krampfhaft am Getränkeglas fest, um ein nervöses Klopfen seiner Finger zu vermeiden und ein mögliches Zittern der Hand zu verstecken.

Der nächste lehnt sich lässig im Stuhl zurück. Will er den Mitspielern damit zeigen, dass er ein gutes Blatt hält? Oder ‚pokert‘ er nur?

Nicht umsonst findet sich im Sprachgebrauch das Wort Pokerface. Hat jemand dieses aufgesetzt, will er vermeiden, anderen seine Gefühle zu offenbaren. Er blockiert sozusagen bewusst seine sonst automatisch stattfindenden körperlichen Reaktionen, die von seinem Innenleben nach außen getragen werden. Bewusst setzt er die Körpersprache ein, um die anderen Spieler zu täuschen.

Manipulation mit der Körpersprache

Hierbei zeigt sich gut, dass die Körpersprache manipulieren kann, wenn sie entsprechend gezielt eingesetzt wird. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings, die Körpersprache sagt in der Regel die Wahrheit. Nämlich dann, wenn nicht geschummelt werden soll.

In der klassischen Kommunikation kann davon ausgegangen werden, dass das sichtbare Verhalten des Körpers – also die Körpersprache – die Wahrheit sagt. Somit ist sie verräterisch.

Kongruente Botschaft

Herr und Diener

Der ‚Herr‘ schreitet aufrecht und direkt auf sein Ziel zu. Er nimmt den kürzesten Weg, womit er nicht nur Zeit spart, sondern im Lauf des Lebens etwas schneller und auch mehr erreichen kann.

Sein Kopf ist gerade gehalten, sein Blick ist starr auf das Ziel gerichtet. Seine Arme bewegen sich frei und ausladend, so, als gehöre ihm die Welt.

Am Tisch nimmt er selbstverständlich den besten Platz ein, damit er alle anderen Gäste gut ‚im Auge hat‘ und somit gleichzeitig kontrollieren kann.

Selbstverständlich erhält er als erster das Essen. Er bekommt das beste und größte Stück. Auf Reisen wird ihm die bequemste Unterkunft zur Verfügung gestellt und selbstredend steht der aufmerksame Service bereit. Der Volksmund meint „Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin.“