Kreativitäts-Knigge 2100 - Horst Hanisch - E-Book

Kreativitäts-Knigge 2100 E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

Raus aus der Monotonie - Schwung ins Leben bringen Gehören Sie zu den Menschen, die jeden Wochentag zur selben Uhrzeit aufstehen? Verlassen Sie Ihr Haus auch immer zur selben Uhrzeit, um zu Ihrem Arbeitsort zu kommen? Immer auf demselben Weg - immer dieselbe Strecke, hin und zurück? Es kann auf die Dauer doch nicht abwechslungsreich sein, wenn Sie alle Abläufe sozusagen 'blind, mit geschlossenen Augen' erledigen können. Solche Vorgänge wirken gegebenenfalls einschläfernd. Vielleicht erscheint Ihnen Ihre Arbeit gegebenenfalls recht eintönig? Tagein - tagaus das Gleiche! So vergeht das Leben - schneller als gedacht. Das Gedächtnis erlebt immer wieder das, was es schon kennt. Wo bleibt die Abwechslung, wo der erfrischende Input, um das Gedächtnis auf Höchstleistungen zu bringen? Denken Sie, es ist langsam aber sicher an der Zeit, 'mal was anderes' zu machen? Vielleicht fehlt nur der kleine Anschubser, der kleine Denkanstoß, um loszulegen. Erkennen Sie, welche wunderbaren Fähigkeiten in Ihren 'grauen' Hirnzellen schlummern, wie Sie diese zur Höchstleistung anregen können, wie Sie kreativ, verrückt und visionär denken und handeln können. Lernen Sie 'querzudenken' (im positiven Sinn von 'unkonventionell'), um die Ecke zu denken, einschränkende Scheuklappen wegzuwerfen und den eigenen Denkrahmen zu sprengen - ja, mentales Risiko einzugehen. Weshalb bedeutet es ein gewisses Risiko, plötzlich anders zu agieren und dadurch aus der Masse der anderen Menschen zu treten? Inwieweit ist das Risiko (ein-)kalkulierbar? Welche hilfreichen Techniken gibt es, das kreative Denken zu fördern? Werden Sie kreativer und gestalten Sie Ihr Leben (noch) lebensfroher und abwechslungsreicher. Freuen Sie sich darauf.

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Inhaltsverzeichnis

PROLOG

PROLOG – ZUR EINLEITUNG

RAUS AUS DER FANTASIELOSEN MONOTONIE

Schwung ins Leben bringen

TEIL 1 – AUFWACHEN UND AUFSTEHEN

AUFWACHEN UND AUFSTEHEN

„IN DIE PUSCHEN KOMMEN“

Das eigene Leben bestimmen

NEUGIERDE, KREATIVITÄT, INNOVATION

„Mich packt die Neugier“ – die rätselhafte Silberkugel

KREATIVITÄT – AUS DEN WEITEN DER MÖGLICHKEITEN SCHÖPFEN

ETWAS NEU SCHÖPFEN

Originell und nützlich

Invention

Was ist Innovation?

Anders denken und nonkonform handeln

KREATIVITÄT: ZUFALL ODER GEZIELTE SUCHE?

Ist das Ziel diffus oder genau definiert?

Laterales und vertikales Denken

Die laterale Dame schlägt den vertikalen König

DENKRAHMEN SPRENGEN

WAS FRÜHER RICHTIG WAR, MUSS ES JETZT NICHT MEHR SEIN

Über den Tellerrand hinausschauen

Neue Ideen finden – andere Wege fahren

Aus dem ewigen Kreis-Lauf ausbrechen

DIE VIER GRUNDELEMENTE DER KREATIVITÄT

Das 4-P-Modell der Kreativität

KREATIVE BLOCKADEN

Was die Kreativität killt

KILLERPHRASEN WOLLEN KILLEN

Die destruktiven Killerphrasen schlagen zu

Die Killerphrasen werden gekillt – Einwandbehandlung

Positives Denken

KREATIVES DENKEN

VISIONÄRES VORGEHEN

Visionen sind gefragt

TEIL 2 – PHÄNOMENALE GEDÄCHTNISLEISTUNG

DIE GEHIRNZELLEN WARTEN AUF EINEN AUFTRAG

WIE DAS GEDÄCHTNIS ‚SEINEN‘ MENSCHEN AUSTRICKST

Das zwei Hemisphären-Modell

Die logische und die kreative Hirnhälfte

Optimale Zusammenarbeit beider Hemisphären

Training der rechten Hemisphäre

Verzerrung der Wahrnehmung

TEIL 3 – GEDANKLICHES RISIKO EINGEHEN

RISIKO WAGEN

VERRÜCKT SEIN – VERRÜCKT DENKEN

Verrückt sein

Außerhalb der Norm – normal, unnormal oder anormal?

Realist sein versus Verrückt handeln?

Unkonventionelles statt Altbackenes

ÜBER SICH HERAUSWACHSEN

Mut haben

Ins bessere Licht rücken – Image-Arbeit betreiben

RAUS AUS DER ROUTINE!

Tödliche Routine

Der kreative Elefant

RISIKO EINGEHEN

Das Wagnis, zu scheitern

Ist Kreativität riskant?

Profil zeigen – Aus der Masse ragen

Ehrgeizig sein

DAS EIGENE WISSEN VERMEHREN

Vom Wissen anderer profitieren

Erweitern des eigenen Denkrahmens und Vergrößern des eigenen Wissens.

Die kreative Wolke der Erkenntnis

PROKRASTINATION

Morgen ist auch noch ein Tag – die Aufschieberitis

NEIN SAGEN KÖNNEN

Nicht ausnutzen lassen

MUT, EIGENE ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN

So oder so?

Menschliches Intelligenz und Künstliche Intelligenz

Eigene Verantwortung

TEIL 4 – KREATIVITÄTS-TECHNIKEN

KREUZ UND QUER – UM DIE ECKE DENKEN

DEN ÜBLICHEN WEG VERLASSEN

Inneren Widerspruch erzeugen

DIE FARBIGEN DENKENDEN HÜTE

Sich in den Kopf einer anderen Person versetzen

ROLLENTAUSCH – PERSPEKTIVENWECHSEL

Sich in die Gedanken des Gegenübers versetzten – Perspektivenwechel

Schlag auf Schlag – Seriöser Journalismus und kreativer Rollenwechsel

Die zwei Seiten einer Medaille – Das eigene Denken hinterfragen

RHETORISCHE KREATIVITÄT AUS DEM STEGREIF

RHETORISCH UND GEISTIG FIT

Blitzschnell handeln

Stegreifrede – Weshalb ist die Kuh lila?

Lustige Geschichte – Kreativ kombinieren

Lieber … als

Dumme Frage

DAS GEHEIMNIS KNACKEN

Das Leben voller Rätsel

Geheimnis

Geheimschrift und Geheimsprache

BEGEISTERUNG ZEIGEN

Für eine Idee ‚brennen‘

EPILOG

EPILOG – ZUR AUSLEITUNG

HABEN SIE FEUER GEFANGEN?

Das farbenfrohe Leben genießen

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER

- UMGANG MIT MENSCHEN:

Adolph Freiherr Knigge

Prolog

Prolog – zur Einleitung

Raus aus der fantasielosen Monotonie

„Man braucht nicht immer denselben Standpunkt zu vertreten, denn niemand kann einen daran hindern, klüger zu werden.“

Konrad Hermann Joseph Adenauer, dt. Staatsmann und Bundeskanzler (1876 - 1967)

Schwung ins Leben bringen

Gehören Sie zu den Menschen, die jeden Wochentag zur gleichen Uhrzeit aufstehen? Verlassen Sie Ihr Haus auch immer zur selben Uhrzeit, um zu Ihrem Arbeitsort zu kommen? Immer auf demselben Weg – immer dieselbe Strecke, hin und zurück?

Es kann auf die Dauer doch nicht erfüllend sein, wenn Sie alle Abläufe sozusagen ‚blind‘, mit ‚geschlossenen Augen‘ erledigen können. Solche Vorgänge wirken gegebenenfalls einschläfernd.

Vielleicht erscheint Ihnen Ihre Arbeit gegebenenfalls recht eintönig? Tagein – tagaus das Gleiche!

So vergeht das Leben – viel schneller als gedacht. Das Gedächtnis erlebt immer wieder das, was es schon kennt. Es hat immer weniger zu tun.

Wo bleibt die Abwechslung, wo der erfrischende Input, um das Gedächtnis auf Höchstleistungen zu bringen?

Denken Sie, es ist langsam aber sicher an der Zeit, ‚mal was anderes‘ zu machen?

Vielleicht fehlt nur der kleine Anschubser, der kleine Denkanstoß, um loszulegen.

Erkennen Sie, welche wunderbaren Fähigkeiten in Ihren ‚grauen‘ Hirnzellen schlummern, wie Sie diese zur Höchstleistung anregen können, wie Sie kreativ, verrückt und visionär denken und handeln können.

Fantasie – Wie etwas sein könnte

Bringen Sie Fantasie (gr. ‚phantasia‘ für ‚Vorstellung‘, ‚Erscheinung‘) in Ihr Leben. Schlagen Sie unkonventionelle Wege ein. Zeigen Sie Kreativität, indem Sie sich vorstellen, ‚wie etwas sein könnte‘.

Gerade bei der phänomenal schnellen Entwicklung der ungeahnten Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) kann die durch den Menschen gelebte Kreativität einen lohnenswerten Wert darstellen.

Die eigenen mentalen Kräfte können sich auf den körperlichen Einsatz übertragen. Aus fantasievollem Denken wird kreatives Handeln.

Nun, der Ball liegt bei Ihnen! Werden Sie aktiv!

Kreatives Denken und Handeln

Der vorliegende Ratgeber führt in die Thematik des kreativen Denkens und Handelns ein.

Er ist in 4 Kapitel (Teile) gegliedert:

Aufwachen und Aufstehen

Phänomenale Gedächtnisleistung

Gedankliches Risiko eingehen

Kreativitäts-Techniken

Nutzen Sie die phänomenalen Möglichkeiten des Gedächtnisses, gedanklich Zukünftiges zu planen, sich etwas vorzustellen und beliebig ausmalen zu können.

Jonglieren Sie mit den Möglichkeiten

Lernen Sie ‚querzudenken‘ (im positiven Sinn von ‚unkonventionell‘), um die Ecke zu denken, einschränkende Scheuklappen wegzuwerfen und den eigenen Denkrahmen zu sprengen – ja, mentales Risiko einzugehen.

Risiko wagen? Weshalb bedeutet es ein gewisses Risiko, plötzlich anders zu agieren und dadurch aus der Masse der anderen Menschen zu treten? Inwieweit ist das Risiko (ein-)kalkulierbar? Welche hilfreichen Techniken gibt es, das kreative Denken zu fördern?

Diese und andere Bereiche mehr werden auf den folgenden Seiten beleuchtet. Sie werden sehen, so schwierig ist es gar nicht, Kreativität zu entwickeln und kreativ zu leben. Im Gegenteil: Es kann sogar recht kurzweilig und lustig sein.

Kurzfristig in eine andere Rolle zu schlüpfen oder für den Gesprächspartner mehr Empathie aufzuwenden schafft die Möglichkeit, Gegebenheiten aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können.

Dies und Ähnliches mehr hilft, andere Argumente, Gefühle und Vorgehensweisen besser zu verstehen. Gesellschaftlich geprägte Barrieren werden abgebaut.

Das ermöglicht Ihnen, bestimmte Situationen ganz anders zu bewerten als vorher und gleichzeitig mehr Verständnis für andere Verhaltensmuster aufzubringen.

Werden Sie kreativer und gestalten Sie Ihr Leben (noch) lebensfroher und abwechslungsreicher als bisher. Freuen Sie sich darauf.

Horst Hanisch

Teil 1 – Aufwachen und Aufstehen

Aufwachen und Aufstehen

„In die Puschen kommen“

„Gesetzt den Fall, wir würden eines Morgens aufwachen und feststellen, dass plötzlich alle Menschen die gleiche Hautfarbe und den gleichen Glauben haben, wir hätten garantiert bis Mittag neue Vorurteile.“

Georg Christoph Lichtenberg, dt. Physiker (1742 - 1799)

Das eigene Leben bestimmen

Die Natur hat es eingerichtet, dass der Mensch von Geburt an wissbegierig und neugierig ist. Der junge Mensch interessiert sich für die Umwelt und das Geschehen um ihn herum.

Er lernt, was die Gesellschaft als ‚richtig‘ und ‚falsch‘ bezeichnet. Auf die Dauer passt er sich weitestgehend der ‚sozialen Norm‘ an und findet so seinen geschützten Platz im zwischenmenschlichen Umfeld.

Ab einem gewissen Alter kann und wird der Mensch sich selbst infrage stellen, sich und sein Verhalten kritisch reflektieren.

Die allgemeingültige Meinung ist, dass sich der Mensch durch diese phänomenale Fähigkeit von vielen ‚niederen‘ Tieren abgrenzt.

Der Mensch wird in seinem sozialen Umfeld seinen Status ausbauen und seine Individualität stärken.

Was bedeutet das für die Menschheit?

Diese Entwicklung bedeutet, dass die Menschheit sich bekannterweise (im Vergleich zu anderen Lebewesen) soweit fortentwickelte, wie es den heute lebenden Menschen bekannt ist.

Hochkomplexe Zusammenhänge, regelnde Gesetze und überbrachte Rituale in der Gesellschaft sorgen für ein möglichst reibungsloses Zusammenleben.

Dass diese ständige Weiterentwicklung unter dem Wunsch der Bewahrung des Erreichten trotzdem neben Vorteilen auch Nachteile bringt, scheint den meisten Menschen bewusst zu sein.

Was bedeutet diese Erkenntnis für das Individuum?

Einerseits wird vom Einzelnen ein konformes Verhalten erwartet. Er soll sich ‚gefälligst‘ so verhalten, wie es gesellschaftlich erwartet wird. Er soll möglichst wenig ‚außer der Reihe‘ handeln, nicht ‚aus der Reihe tanzen‘.

Ansonsten erzeugt er schnell Missbilligung und fängt sich bald Kritik und Tadel ein:

„Das macht man nicht!“

Wer ist ‚man‘?

‚Man macht das nicht!‘ Wer ist ‚man‘? Nun, gemeint ist wohl der 08/15-Durchschnittsmensch, freundlich genannt Herr oder Frau Mustermensch inklusive aller ‚divers‘ lebender Menschen. Auf keinen Fall auffallen – und schon gar nicht negativ!

Der Mensch muss sich der Norm entsprechend verhalten – nach dem, was die Mehrheit als ‚normal‘ bezeichnet. Wer möchte schon als ‚anormal‘ angesehen werden?

Neugierde und Weiterentwicklung

Andererseits drängt der Einzelne danach, sich weiterzuentwickeln. Teilweise mögen die Neugierde – oder, wie entschuldigend behauptet wird, ‚die Gene‘ – hierfür verantwortlich sein.

Selbstbewusste, mutige, unerschrockene und andere ‚furchtlose‘ Personen drängen in neuartige Lebensmuster ein oder in unbekannte Gebiete vor.

Vor nicht allzu langer Zeit eroberte dieser Personenkreis unentdeckte Welten, revolutionierte medizinische und ärztliche Behandlungsmöglichkeiten, schaffte undenkbare technische Wunder, erkundete das menschliche Ego und so weiter.

Viele dieser Menschen werden heute noch als Visionäre bezeichnet und oft bewundert.

Die Verwirklichung der Visionen half der Menschheit, sich in immer größeren Sprüngen – bei gleichzeitig immer kürzeren Zeitintervallen – enorm weiterzuentwickeln.

Früher war alles anders

Nachvollziehbarer Weise war früher alles anders. Aber nicht unbedingt alles besser.

Der Vergleich zwischen heutigem Leben und dem Leben vor 100 Jahren (ca. 1924) zeigt auf den meisten Gebieten unglaubliche und kaum vorstellbar oder geahnte Veränderungen.

Beispielsweise gab es 100 Jahre zurück noch nicht (Stand 2024):

Tonband (1928)

Düsentriebwerk (1936)

Kugelschreiber (1938)

Farbfernsehen (1967)

Computer (1941)

Stollenschuh (1953)

Dübel (1958)

Chipkarte (1969)

Handy (1983), Smartphone (2007)

World Wide Web (1991)

Twin-Aufzüge (2002)

DNA-Sequenzierung (2003)

Kamera bestückte Drohne (2012)

ChatGPT (2022)

Trotz aller Schwarzseherei, konstruktiver Kritik und vergeblicher Warnungen Einzelner ist die (Weiter-)Entwicklung nicht zu stoppen. Einige Menschen haben Visionen, andere entwickeln Forscherdrang. Wieder andere finden etwas ‚aus Zufall‘.

Unabhängig gegebener rechtlicher oder moralischer Regeln: Das, was gemacht werden kann, wird gemacht (Sklavenhandel, Atombombe, Genmanipulation).

Die Gesellschaft passt sich an – der Einzelne auch

Obwohl der Einzelne sich nun anders verhält als einige Jahre zuvor, wird er sich in der Konformität (lat. ‚conformis‘ für ‚gleichförmig‘, ‚ähnlich‘) wiederfinden, die das soziale Zusammenleben in der Gesellschaft erst ermöglicht (zum Beispiel Impfschutz, Outfit, Smartphone).

Solange er nicht zum Außenseiter werden will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als das weitestgehende ‚Mitschwimmen‘ im bestimmenden Mainstream.

So leben die Menschen – so lebt das Individuum.

Das Bestreben dieses Ratgebers ist, den Einzelnen dazu zu ermuntern, aus der großen Masse des konformen Verhaltens herauszustechen. Stellvertretende Schlagwörter hierbei sind: Kreativität, Visionen, Profil zeigen.

Sie liebe Leserin, lieber Leser, werden in der Schule, in der Ausbildung oder an der Universität, am Arbeitsplatz und im gesellschaftlichen Leben dazu erzogen, ‚reibungsfrei‘ und ‚übereinstimmend‘ zu funktionieren. Sie werden geprägt, sich gesellschaftskonform zu verhalten.

Andere, beispielsweise die Gesellschaft, deren Vertreter und Gesetzeshüter sorgen dafür. Das eigene Leben wird an vielen Stellen von anderen bestimmt, gegebenenfalls eingeschränkt. Der Einzelne wird überwiegend fremdbestimmt.

Sie müssen nicht gleich ein Visionär werden. Trotzdem liegt es in Ihrer Hand, Ihr Leben so zu beeinflussen, wie es in Ihrem Sinne ist. Wohlgemerkt, ohne Gesetze zu missachten.

Schauen Sie einmal über den Tellerrand hinaus. Überspringen Sie klassische Denkmuster. Denken Sie anders als andere.

Lassen Sie die Masse der Menschen hinter sich liegen. Zeigen Sie Profil! Entwickeln Sie Fantasie! Handeln Sie kreativ!

Durchbrechen Sie die Fremdbestimmung! Leben Sie Ihr eigenes Leben! Wie erwähnt, ohne dabei in die Illegalität abzugleiten.

Der auf der Folgeseite zitierte Erziehungswissenschaftler Frederick Mayer (1921 – 2006) fordert dazu auf, „anders zu denken, anders zu fühlen, anders zu leben“.

Er hat recht mit seinem Appell.

Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Tipps, die als Denkanstoß dienen können. Viel Spaß beim Ausbau Ihrer Kreativität.

Neugierde, Kreativität, Innovation

„Kreativität ist der Versuch,

anders zu denken, anders zu fühlen, anders zu leben.

Der Versuch, das Neue zu entdecken und zu verwirklichen.

Der kreative Mensch ist unbequem,

stellt viele Fragen und glaubt nicht an Routine.“

Frederick Mayer, dt. Erziehungswissenschaftler

(1921 - 2006)

„Mich packt die Neugier“ – die rätselhafte Silberkugel

Stellen Sie sich vor, Sie finden vor Ihrer Wohnungstür eine silberfarbene Kugel. Sie hat die Größe eines Fußballs.

Sie sind überrascht – nähern sich vorsichtig der Kugel und heben sie dann auf. Die Kugel fühlt sich metallisch kühl an und ist weniger schwer, als Sie dachten.

Sie drehen die Kugel hin und her, um festzustellen, dass sie überall gleich glänzt und gleich aussieht. Sie halten die Kugel an Ihr Ohr, schütteln sie etwas, können aber nichts hören.

Noch einmal drehen Sie die Kugel in Ihren Händen und begutachten sie genau. Schließlich entdecken Sie eine dünne Rille, die um die Mitte der Kugel verläuft.

„Aha“, denken Sie. „Es handelt sich um zwei Halbkugeln.“

Da Sie wissen wollen, was sich in der Kugel befindet, versuchen Sie, die beiden Hälften in entgegengesetzter Richtung zu drehen. Nichts geschieht – die metallene Oberfläche lässt sich auch nicht so gut greifen.

Erneut versuchen Sie es und – jetzt – haben Sie den Eindruck, die Hälften lassen sich öffnen.

Tatsächlich können die beiden Kugelhälften nun entgegengesetzt gedreht werden. Die Kugel lässt sich öffnen.

Sie spüren, wie sich die Halbkugeln voneinander lösen. Vorsichtig, ganz sensibel, drehen Sie die Kugelhälften auseinander, um in das Innere zu schauen.

Ungläubig staunen Sie, als Sie den Inhalt erkennen. Eindeutig handelt es sich um …

Sind Sie neugierig geworden?

Mal ehrlich – wollen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, gerne wissen, was sich in der Kugel befindet?

Heißt es nicht:

„Neugier ist eine Zier, weiter kommt man ohne ihr.“ Oder war es die Bescheidenheit, die als Zier gilt? Egal.

Nein. Durch Neugierde (oder Neugier) schafft es die Menschheit, sich weiterzuentwickeln.

Wie das Wort Neugierde aussagt, ist der Mensch gierig nach Neuem. Er trachtet danach, Verstecktes, Verheimlichtes, Verborgenes zu finden, zu erforschen und da wo nötig, zu entlarven.

Mysteriöses, Geheimnisvolles oder Seltsames soll entschlüsselt werden.

Von der Neugierde gepackt

Manchmal berichtet eine Person, sie wurde von ‚der Neugierde gepackt‘. Sie kann sozusagen gar nichts dafür.

Sie hat sich schließlich passiv verhalten. Die Neugierde war schuld. Was bleibt ihr denn übrig, als ihre Neugierde zu befriedigen? Sie kann ja gar nicht anders.

Es gibt auch die Behauptung, ‚aus reiner Neugierde‘ gehandelt zu haben. Keineswegs aus Absicht oder weil es interessiert, nein, nein, eben mal so.

Fühlt sich jemand aufgrund seiner Neugierde ertappt, redet er sich gerne heraus, er habe aus ‚Wissbegierde‘ gehandelt. Wissbegierde klingt zumindest besser als Neugierde – kommt aber häufig auf dasselbe hinaus; Begierde nach Wissen.

Wie dem auch sei, der Mensch, vor allem der kreative Mensch, ist neugierig. Das ist gut so.

Ohne Neugierde gäbe es keine Kreativität. Ohne Kreativität gäbe es keine Innovation. Die Weiterentwicklung käme zum Erliegen.

Kreativität – aus den Weiten der Möglichkeiten schöpfen

Etwas neu schöpfen

„Kreativität ist nicht nur Inspiration, sondern auch Transpiration.“

Thomas Alva Edison, US-am. Erfinder

(1847 - 1931)

Originell und nützlich

Das Wort Kreativität kommt vom lateinischen Wort ‚creare‘ und heißt ‚etwas neu schöpfen‘, ‚erzeugen‘, ‚herstellen‘.

Um kreativ zu sein, wird schöpferische Kraft benötigt, weshalb auch manchmal Transpiration entsteht, wie der zitierte Thomas Alva Edison meint. Außerdem muss das Geschaffene neu oder originell und nützlich oder brauchbar sein.

Es wird etwas hergestellt/entwickelt, was es in dieser Art bisher noch nicht gab.

Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Kreativität als „die Fähigkeit, in fantasievoller und gestaltender Weise zu denken und zu handeln.“

Und was bedeutet Fantasie? Das ist schon etwas schwieriger zu beschreiben. Vielleicht so: Fantasie bedeutet die Kraft, Alternativen zur bestehenden Realität zu finden. Einen anderen Weg zu suchen und zu finden, als das bisherige Leben uns zeigt.

Sich vorstellen zu können, wie etwas sein könnte. Etwas nicht Vorhandenes gedanklich – vor dem inneren Auge – erscheinen lassen.

Invention

Invention (lat. ‚invenire‘ für ‚etwas auffinden‘) heißt Erfindung. Derjenige, der kreativ ist, intelligente Lösungen sucht und findet, kann Beliebiges erfinden.

Deshalb ist er allerdings noch nicht innovativ. Sobald bestehende Prozesse aufgrund einer Erfindung verändert werden, kann gegebenenfalls von einer Innovation gesprochen werden.

Was ist Innovation?

Im Lateinischen heißt ‚innovare‘ so viel wie ‚erneuern‘.

Bei Innovation verweist das Gabler Wirtschaftslexikon auf eine Neuerung.

Genau genommen ist eine geplante Innovation etwas, was es in dieser Art noch nicht gibt. Ein fliegendes Cabriolet ist eine kreative Idee. Es gibt Vorstellungen dazu, wie ein fliegendes Fahrzeug umgesetzt werden könnte.

Bei einer Innovation ist die technische Umsetzung anfangs nicht bekannt. Die Vorstellung des Ergebnisses ist allerdings vorhanden. Es wird angenommen, dass die Idee realisiert werden kann (im Gegensatz zur Fiktion). Beispielsweise einen 3D-Drucker, der auf dem Mars mit dort vorhandenen natürlichen Stoffen Unterkünfte für zukünftige Bewohner herstellt.

Einführung des Neuen

Die Neuerung – eine geplante Veränderung von Prozessen, Praktiken und Technologien – wird erst durch die Einführung der Erneuerung zu einer Innovation.

Eine Innovation gilt als solche, sobald die Idee am Markt eingeführt und akzeptiert wird.

Um eine Innovation auf den Markt zu bringen, werden zwangsläufig ‚verrückte‘ Ideen, Kreativität, Neugierde auf Veränderung und andere vorausgesetzt.

Dann kann die Innovation zwei Grundbedingungen erfüllen: Erstens wird von einer Neuigkeit beziehungsweise Neuartigkeit gesprochen und zweitens ist sie für den Anwender nützlich.

Grob lässt sich sagen, dass es kreativ wäre, beispielsweise mit einem kugelförmigen Smartphone zu arbeiten, innovativ hingegen, wenn der User damit arbeiten könnte, ohne dass es physisch greifbar vorhanden wäre.

Die Kreativität zeigt eine Alternative zur bestehenden Form, die Innovation bringt etwas komplett Neuartiges.

Exnovation – Ausführung des Alten

Innovation läuft immer in eine Richtung, nämlich nach vorn, in die Zukunft. Tatsächlich gibt es das Gegenteil von Innovation. Das ist die Exnovation. Diesen Begriff brachte der US-Amerikaner John Robbins Kimberly (1903 – 1992) im Jahre 1981 ins Unternehmens-Management ein.

Sie bedeutet Abschaffung von Altem. Systeme oder Arbeitsabläufe, die entweder nicht mehr nützlich oder wirksam sind.

Beispielsweise wird immer seltener ein CD-Player oder ein Fax-Gerät eingesetzt. Bald werden beide nicht mehr produziert werden.

Die Produktion von klassischen Schreibmaschinen wurde nach und nach eingestellt, nachdem der Personal-Computer die Haushalte eroberte.

Diese Geräte werden nicht mehr gebraucht. Das gilt auch für nicht mehr verwendete Praktiken oder Prozesse. Durch die Exnovation gibt es Platz für Neues.