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Vom gigantischen Eierfall und vom tückischen Honig-See "Der geringste Mensch kann komplett sein, wenn er sich innerhalb der Grenzen seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewegt." Der hier zitierte Johann Wolfgang von Goethe, (1749 - 1832), hat das schon richtig in Worte gefasst: Jeder kann komplett sein. Allerdings zeigt das Wort 'Grenzen' auf, dass hier etwas Einschränkendes in die Überlegung gebracht wird. Oder umgekehrt ausgedrückt: Werden die Grenzen niedergerissen, öffnen sich ganz andere Möglichkeiten des Austausches, des geistigen wie des materiellen Gewinns. Der Gedanke der Team-Arbeit drängt sich auf. Der Mensch ist aber nun mal nicht als Team-Arbeiter geboren, sondern als Individuum. Im vorliegenden Buch wird deshalb zuerst auf das Individuum eingegangen mit seinen eigenen und typischen Verhaltensmustern. "Welch ein Typ bin ich eigentlich?" Und "Welch ein Typ ist der andere?" Lassen wir es zu, dass beide Typen mit ihren jeweiligen Stärken zusammenkommen, kann sich die Team-Arbeit entwickeln. So haben wir in diesem Buch einen weiteren Schwerpunkt auf verschiedene Team-Modelle gelegt. Die Modelle sollen helfen zu erlernen, wie Team-Work und die Entwicklung im Team funktioniert. Den abschließenden und weiterhin wichtigen Teil in diesem Buch nimmt der Bereich der Team-Übungen ein. So der 'Gigantische Eierfall', der 'Tückische Honig-See', das 'Magische Dreieck' und andere mehr. Das theoretische Wissen kann mithilfe dieser ausgesuchten Übungen erlebt werden. Es verknüpft die angelesenen Theorien der Typologien nun mit der theoretischen Idee der Team-Modelle zur praktischen, erfahrbaren und zielorientierten Zusammenarbeit im Team. Beachten Sie hierzu immer auch die mögliche Transfer-Leistung: Wie lässt sich das angelesene Wissen und die erlebte Umsetzung auf die praktische Arbeit im Beruf oder in der Partnerschaft übertragen? Überwinden Sie Ihre eigenen, von Ihnen selbst oder von der Gesellschaft gesteckten Grenzen! Verstärken Sie in Ihrem sozialen Austausch den Team-Gedanken und profitieren Sie von der facettenreichen Vielfalt der menschlichen Stärken. Viel Vergnügen und viel Erfolg bei der Arbeit positiv gemeinter Auseinandersetzungen zur eigenen Team-Entwicklung. Und passen Sie auf, dass Sie sich nicht durch die verlockende Süße des Honig-Sees in den Abgrund ziehen lassen.
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Seitenzahl: 118
Vorwort
Hinweis zum Thema Team und Typ-Knigge
2100
Soft Skills oder ‚Vom gigantischen Eierfall‘ und vom ‚tückischen Honig-See‘
Kapitel 1 – Ich und Wir
Ich alleine und Wir zusammen
Das Individuum im sozialen Umfeld
Nur durch das Wir können wir uns entwickeln
Konflikte im Team
Vertrauen ist gut
Blindes Vertrauen oder gesundes Misstrauen?
Fremdvertrauen und Selbstvertrauen
Dimensionen des Vertrauens – Vertrauensgeber und Vertrauensnehmer
Das ABCD-Vertrauens-Modell nach Blanchard
Vertrauen aufbauen
Kapitel 2 – Typen und Charaktere
Typologien und Umgang mit Charakteren
Der eigene und der fremde Typ
Welcher Typ bin ich?
Die Temperamentenlehre nach Hippokrates
Persönlichkeitseigenschaften nach Jung
Anima und Animus nach Jung
Konstitutionstyp nach Kretschmer
Das 3-H-Modell
Wertschätzung und Freundschaft
Was sind Freunde? Was bedeutet gute Freundschaft?
Der Freundschafts-Check
Kapitel 3 – Team-Entwicklung
Team-Training, Team-Arbeit und Team-Entwicklung
Gedanken zum Zusammenspiel mit anderen
Bin ich ein guter Teamer?
Gruppe und Team
Team-Dimensionen
Das 5-Phasen-Modell der echten Team-Arbeit
Vorteile und Nachteile einer ‚echten’ Team-Arbeit
Vernünftige Team-Größe
Mein Beitrag zur erfolgreichen Team-Arbeit
Gruppen-Dynamik in einer Gruppe und in einem Team
Das Verhalten der Teilnehmer in einer Gesprächsrunde
Team-Struktur und Team-Captain
Die fünf Phasen einer Team-Besprechung
Team-Modelle
Die Team-Entwicklungs-Uhr nach Tuckman
Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Cohn
Das Team-Management-Rad nach Margerison und McCann
Das DISG-Persönlichkeitsprofil nach Marston
Kapitel 4 – Team-Übungen
Team-Erfahrungen sammeln
Übung macht den Teamer
Teamfähigkeit erfahren, erleben und erlernen
Voraussetzungen für die praktische Umsetzung einer Team-Übung
Basis-Team-Übung: Blindes Vertrauen – Der Blinde und der Sehende
Packen wir es an – Team-Übungen praktisch
Der tückische Honig-See
Das magische Auge
Das ganze Leben ist ein Spiel
Ball-Koordination
Castingshow des Jahres
Die Quadratur des Kreises
Gigantischer Eier-Fall
Fantastische Kullerbahn
Verbindender Brückenbau
Stichwortverzeichnis
Knigge als Synonym und als Namensgeber
Umgang mit Menschen
Adolph Freiherr Knigge
Der geringste Mensch kann komplett sein,
wenn er sich innerhalb der Grenzen seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewegt.
Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter,
(1749 - 1832)
Soft Skills oder ‚Vom gigantischen Eierfall‘ und vom ‚tückischen Honig-See‘
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich freue mich, dass Sie ein Buch mit dem Thema Team und Typ-Knigge in den Händen halten, oder als E-Book vor sich haben.
Der eben oben Goethe hat das schon richtig in Worte gefasst: Jeder kann komplett sein. Allerdings zeigt das Wort ‚Grenzen‘ auf, dass hier etwas Einschränkendes in die Überlegung gebracht wird. Oder umgekehrt ausgedrückt: Werden die Grenzen niedergerissen, öffnen sich ganz andere Möglichkeiten des Austausches, des geistigen wie des materiellen Gewinns. Der Gedanke der Team-Arbeit drängt sich auf.
Der Mensch ist aber nun mal nicht als Team-Arbeiter geboren, sondern als Individuum. Im vorliegenden Buch wird deshalb zuerst auf das Individuum eingegangen mit seinen eigenen und typischen Verhaltensmustern. „Welch ein Typ bin ich eigentlich?“ Und „Welch ein Typ ist der andere?“ Lassen wir es zu, dass beide Typen mit ihren jeweiligen Stärken zusammenkommen, kann sich die Team-Arbeit entwickeln.
„Kann ich doch alles besser selbst erledigen. Bis ich das den anderen erklärt habe … das ist mir zu umständlich.“ So mag ein Einzelkämpfer denken. Tatsächlich gibt es viele Arbeiten, die allein besser oder schneller erledigt werden können als in einem Team.
Wer also lieber allein durch die Arbeitswelt gehen will, soll das tun. Andererseits zeigen sich in vielen Beispielen optimale Bedingungen (und Ergebnisse) in der Team-Arbeit.
Deshalb wird in diesem Ratgeber vorwiegend ‚pro‘ Team geschrieben. Wir suchen und erkennen viele Vorteile des gemeinsamen Handelns Team.
So haben wir in diesem Buch einen weiteren Schwerpunkt auf verschiedene Team-Modelle gelegt. Die Modelle sollen helfen zu erlernen, wie Team-Work und die Entwicklung im Team funktioniert.
Den abschließenden Teil in diesem Buch nimmt der Bereich der Team-Übungen ein. So der ‚Gigantische Eierfall‘, der ‚Tückische Honig-See‘, das ‚Magische Auge‘ und andere mehr. Das theoretische Wissen kann mithilfe dieser ausgesuchten Übungen erlebt werden.
Es verknüpft die angelesenen Theorien der Typologien nun mit der theoretischen Idee der Team-Modelle zur praktischen, erfahrbaren und zielorientierten Zusammenarbeit im Team.
Beachten Sie hierzu immer auch die mögliche Transfer-Leistung: Wie lässt sich das angelesene Wissen und die erlebte Umsetzung auf die praktische Arbeit im Beruf oder in der Partnerschaft übertragen?
Überwinden Sie Ihre eigenen, von Ihnen selbst oder von der Gesellschaft gesteckten Grenzen! Verstärken Sie in Ihrem sozialen Austausch den Team-Gedanken und profitieren Sie von der facettenreichen Vielfalt der menschlichen Stärken.
Viel Vergnügen und viel Erfolg bei der Arbeit positiv gemeinter Auseinandersetzungen zur eigenen Team-Entwicklung. Und passen Sie auf, dass Sie sich nicht durch die verlockende Süße des Honig-Sees in den Abgrund ziehen lassen.
Horst Hanisch
Eine Anmerkung: Die Personen, die sich zu einem Team zusammenfinden werden in dieser Unterlage als Teamer (m, w) bezeichnet. Das ist ein Kunstwort, da beispielsweise ein (Team-)Mitglied in einem Verein zu binden. Ein Team einfach Verein. Deshalb Teamer.
Studierende überreichen nach einem Seminar zum Thema Teamentwicklung als Geschenk ein Foto mit dem Namen ‚HANISCH‘.
Das Einmalige an einer Freundschaft ist weder die Hand, die sich einem entgegenstreckt, noch das
freundliche Lächeln oder die angenehme Gesellschaft. Das Einmalige an ihr ist die
geistige Inspiration, die man erhält, wenn man merkt, dass jemand an einen glaubt.
Ralph Waldo Emerson, US-amer. Philosoph,
(1803 - 1882)
Nur durch das Wir können wir uns entwickeln
An anderer Stelle, zum Beispiel in unserer Ego-Management-Reihe, haben wir uns deutlich und intensiv über das Individuum und dessen Persönlichkeitsbildung ausgelassen. Also über das ICH. So wird es Zeit darüber nachzudenken, dass ein Ich alleine nicht leben kann. Es benötigt ein weiteres Ich, um sich austauschen und weiterentwickeln zu können. Ein Ich und noch ein Ich ergeben ein Wir. Adam sollte nicht alleine leben. Er bekam Eva zur Seite. Seitdem gibt es viele Wirs. Robinson konnte alleine auf seiner Insel nicht existieren. Schriftsteller Daniel Defoe, sein Erfinder, schickte ihm nach einigen Jahren Freitag. Jetzt konnten die beiden einander helfen. Konkret bedeutet das: Nur dem Wir war es zu verdanken, dass die beiden die Insel verlassen konnten.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, Sie wären allein auf der Welt. Sie könnten alle möglichen ersten Plätzen erhalten, da es keine Mitstreiter gäbe. Sie brauchten sich niemals mehr über einen verbohrten Nachbarn, einen drängelnden Hintermann auf der Straße, einen unfreundlichen Verkäufer zu ärgern. Wie schön das klingt.
Der Einzelkämpfer als Gewinner?
Wie öde es wäre! Sie müssten sich selbst die Haare schneiden. Na gut. Allerdings auch einen faulen Zahn selbst ziehen (das bekam ja auch Tom Hanks im Kino-Film Cast Away hin). Sie müssten sich gegebenenfalls selbst operieren, wobei eine Vollnarkose natürlich ausgeschlossen wäre. Spaß beiseite. Es würde einfach nicht klappen, so ganz alleine auf der Welt. Sehr wahrscheinlich würde es auch alsbald ausgesprochen langweilig. Halten wir fest: Durch den menschlichen Austausch – und wohl ausschließlich durch diesen – wird Wissen von Generation zu Generation weitergetragen, sowie Erfahrungswerte vermittelt. Nebenbei: Wissen (2 plus 2 gleich 4) lässt sich lernen. Erfahrung (wie sich ein Stück glühend heiße Kartoffel in der Mundhöhle anspürt) lässt sich nur erfahren. Generationen für Generationen neu. Immer wieder.
Durch den sozialen Austausch kann das Individuum beobachten und Schlüsse ziehen. Durch Kombination kann es zu ganz neuen Erkenntnissen kommen und sich dabei weiterentfalten beziehungsweise weiterentwickeln.
Betrachten wir den Lauf der Historie, so lässt sich unendlich oft belegen, dass durch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen beide von der jeweils anderen profitieren können. Dinge, die einmal erfunden wurden – einmal – müssen an anderer Stelle nicht ein zweites Mal erfunden werden. Einverstanden, das Geschäft mit der Industrie-Spionage gilt nicht als Vorreiter der Fairness. In der Entwicklung des Spionage-Auftraggebers hilft es hingegen weiter.
Bringen wir es auf eine andere Ebene: Unser komplettes Aus- und Weiterbildungssystem basiert darauf, der nachfolgenden Generation Fertigkeiten und Fähigkeiten zu vermitteln. Glücklicherweise hat die Natur dem Kind, wie auch dem Erwachsenen, die Neugierde in die Wiege gelegt. Profitieren wir vom Austausch. Profitieren wir vom Wir.
Übrigens: In diesen ausgesuchten Texten kommen folgende Wörter so oft vor:
ICH
WIR
Die Bremer Stadtmusikanten (Brüder Grimm)
16
5
Hänsel und Gretel (Brüder Grimm)
18
29
Luther Bibel 1. Korinther Kapitel 1.1
18
3
Alice im Wunderland (Lewis Caroll)
496
37
Moby Dick, Kapitel 1 (engl. Text)
43
3
Griechischer Wein (Udo Jürgens)
7
0
Nun haben wir eine Menge Vorteile gehört, die vom Ich-Leben auf das Wir-Leben verweisen.
Betrachten wir in diesem Zusammenhang einen anderen Gesichtspunkt. Ein Individuum ist ja nicht mit endlos vielen Menschen zusammen, sondern mit einer mehr oder weniger überschaubaren Zahl. Im Laufe der Entwicklung wird es sich ein soziales Umfeld aussuchen, in dem es angstfrei leben kann. Ein Umfeld, in dem es beachtet und geachtet wird, Lob empfindet, sagen wir, in dem es sich wohlfühlen kann. So bilden sich Gruppierungen und Freundschaften, die sich gegenseitig mental befruchten. So weit, so gut.
Der Wahrheitspool
Durch dieses soziale Zusammensein unter gleichzeitiger, gegenseitiger Achtung und Austausch auf gleicher Ebene entwickelt sich der Einzelne (gedanklich) in eine bestimmte Richtung. Die Beeinflussung durch andere trägt dazu bei. Im Laufe der weiteren Entwicklung, also des weiteren Lebens, werden sich das Wissen und die Erfahrungswerte immer weiter ausbauen. Aber verständlicherweise nicht so, wie sich das Wissen und die Erfahrungswerte anderer, aus einem anderen sozialen Umfeld entwickeln. Konsequenz: Die eigenen Erfahrungswerte und das, was als subjektive Wahrheit gespeichert ist, müssen nicht mit der subjektiven Wahrheit des Gegenübers übereinstimmen.
Treffen zwei Individuen aufeinander, haben sie zwei subjektive Wahrheitspools. Deren Inhalte sind nicht deckungsgleich. Es wird Überschneidungen geben – ja. Aber es wird eine Menge Bereiche geben, die dem jeweils anderen fremd sind beziehungsweise fremd sein müssen. Treffen nun zwei verschiedene – vielleicht sogar entgegengesetzt verlaufende Wahrheiten aufeinander, kann es zu Missverständnissen, Missstimmungen, Reibereien, ja sogar zu Konflikten kommen. Die beiden verstehen einander nicht, weil sie, auf die eigene subjektive Wahrheit vertrauend, annehmen müssen, dass die nicht dieser Wahrheit entsprechenden Informationen schlicht falsch sind.
Eigener Wahrheitspool
Fremder Wahrheitspool
Hier zeigt sich der Knackpunkt. Wenn der Einzelne akzeptiert, dass der andere mit seiner Wahrheit nicht falsch liegt, sondern anders denkt, öffnen sich grandiose Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Der Einzelne kann unglaublich profitieren vom Wissensschatz und den Erfahrungen des anderen. Der eigene Pool kann immens an Fähigkeiten und Fertigkeiten zunehmen.
Das Gegenüber hat dieselben Möglichkeiten der Optionserweiterung. Und nun stellen Sie sich vor, Sie tauschen sich nicht nur mit einer Person, sondern mit mehreren aus. Ihr Pool wächst an. In der Zusammenarbeit im Team zeigt sich diese Option, wie weiter unten beschrieben. Sie werden erkannt haben, dass eine relativ große Bereitschaft eines jeden aufgebracht werden muss. Jeder muss diese Bereitschaft einbringen. Für sich selbst sind allerdings nur Sie selbst verantwortlich.
So sind wir beim Ziel des vorliegenden Buches angekommen. Aufgrund der Bedeutung der Erkenntnis zum Wir wird beleuchtet, wie das Ich sich idealerweise verhält, um mit dem Wir optimal zusammenarbeiten beziehungsweise zusammenleben zu können. Hierbei kommt der Bezug zum Namen Knigge: Freiherr von Knigge machte sich Gedanken zum Umgang zwischen den Menschen. Das Verhalten zu- und untereinander. Wir spinnen hier den Faden weiter. Wie kann sich ein Ich in ein Team (Wir) gut einbringen? Was kann das Ich tun, um die Entwicklungen im Team voranzutreiben und dann alle im Team Tätigen erfolgreich werden zu lassen?
Das vorliegende Buch ist in vier Schwerpunkte, gleich Kapitel, gegliedert, wohl wissend, dass sich teilweise Inhalte berühren oder sogar überschneiden.
Begonnen wird mit den Vorteilen des sozialen Zusammenseins. Im nächsten Schritt werden verschiedene Charaktere beziehungsweise Typen und Modelle der Typologie beschrieben. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, können Ihr Ich leichter zuordnen und – vielleicht noch wichtiger im Sinne des Team-Gedankens – andere leichter einschätzen und deren Verhaltensmuster unterstützen oder im Sinne der Team-Arbeit nutzen.
Im dritten Teil betrachten wir wichtige Überlegungen zur Team-Entwicklung, zur Team-Arbeit und zu den Stärken der Einzelnen im Team.
Das abschließende Kapitel zeigt mehrere Team-Übungen auf. Weiter oben wurde erwähnt, dass Wissen erlernbar ist. Die Erfahrung der Zusammenarbeit im Team lässt sich zwar rational anlesen, muss zwangsläufig aber emotional erfahren werden, um sie begreifbar zu machen.
Die angegebenen Team-Übungen lassen sich ab zwei Personen (Blindes Vertrauen) bis zu größerer Teilnehmerzahl in einem Team umsetzen.
Genieren Sie sich nicht; wenn es möglich ist, nutzen Sie die Chance, an einer der beschriebenen Team-Übungen oder an einer der unzählbaren anderen die es noch gibt, teilzunehmen und Team-Arbeit zu erfahren.
Sie werden erleben und fühlen, welch tolles und aufbauendes Gefühl sich beim Erreichen eines Team-Ziels einstellt.
Denken Sie daran: Nur durch das Wir können wir uns entwickeln.
Konflikte im Team
Wir wollen direkt darauf hinweisen, dass es natürlich zu Konflikten im Team kommen kann. Bei dem bisher Beschriebenen wurde klar, dass in einem Team mehrere Individuen aufeinandertreffen. Mit allen ihren Stärken und Schwächen. Reibereien bleiben nicht aus. Das Team soll allerdings so stark sein, Konflikte zeitnah und konstruktiv bewältigen zu können. Carola Bohren Meyer und Rita-Maria Züger Conrad beschreiben hierzu verschiedene Konflikte.
Rang- oder Rollen-Konflikt. Wer übernimmt welche Rolle im Team? Auch wenn alle Teamer ‚gleich‘ sind, entwickeln sich durch individuelle Charakter-Eigenschaften bestimmte Rollen im Team.
Beispiel: Herr Mertens hat gleich zu Beginn der neuen Projektarbeit die Leitung des Teams beansprucht. Es gab keine Abstimmung darüber. Allerdings widersprach auch niemand. Herr Schulte würde gerne auch das Team leiten. Deshalb lässt er hin und wieder kritische Bemerkungen über Herrn Mertens fallen. Solange Herr Mertens nicht wirklich von allen im Projektteam als Leiter akzeptiert ist, wird es immer wieder zu Unstimmigkeiten kommen. Es gibt Klärungsbedarf.
Loyalitäts-Konflikt. Der gemeinsame Team-Gedanke steht an höchster Stelle. Vertrauen untereinander ist sehr wichtig. Gerät ein Team durch einen ‚Angriff‘ von außen in Bedrängnis, muss sich das komplette Team hinter den Betroffenen stellen, um den Loyalitäts-Konflikt zu vermeiden.
Beispiel: Frau Schulte vom Vertrieb beschwert sich immer wieder über das Marketing-Team. Sie fühlt sich bei neu eingeführten Produkten/Angeboten nicht gut informiert. Sonderaktionen würden nicht mit ihr abgesprochen. Das Marketing-Team fühlt sich angegriffen. Nach außen muss es wie eine Einheit dastehen. Allerdings ist unbedingt mit Frau Schulte zu sprechen, um die Beschwerden aus der Welt zu bringen.