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Carmen Oppermann und Moritz Leushuis begegnen sich auf einer Singlebörse im Internet. Beide haben ihre midlife-crisis hinter sich, beide sind Lehrer und beide sind beziehungs- und ehegeschädigt. Da sie einander auf Anhieb mögen, gehen sie eine Beziehung ein, die wegen der unterschiedlichen Wohnorte allerdings nur an den Wochenenden gelebt werden kann. Moritz’ Kinder sind längst flügge, während zu Carmens Haushalt noch die Söhne Raoul (19) und René (14) gehören. Letzteres ist der Grund, weshalb das Paar die Wochenenden in der Regel in Carmens Haus verbringt. Die Familie, in die Moritz da gerät, erweist sich allerdings nach und nach als hochproblematisch. Die Söhne verfolgen rücksichtslos ihre persönlichen Vorteile. Raoul, der ältere, empfindet Moritz zudem als Konkurrenten um seinen Rang bei der Mutter. Diese blendet die Schattenseiten ihrer Söhne konsequent aus. Insgesamt nimmt sie ihnen gegenüber eine Haltung ein, in der sich Indifferenz und Angst mischen. Sie leugnet die emotionale Verwahrlosung ihrer Kinder und flüchtet sich in Rationalisierungen. Moritz ist nicht bereit, sich dieser Strategie zu beugen. Er nennt die Probleme beim Namen und versucht, bei Carmen Einsicht in ihre blinden Flecken zu bewirken. Buchstäblich um Leben und Tod geht es in dieser Novelle Maarten van den Broeks. Kinderlähmung 2.0 zeigt eindringlich, dass dass nicht nur gute Krimis von der ersten bis zur letzten Zeile spannend sind.
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Seitenzahl: 159
Titelseite
Impressum
Widmung
1
2
3
4
5
6
Dank
Besonderer Dank
In diesem Werk wurde aus folgenden Quellen zitiert
Maarten van den Broek
Novelle
Kinderlähmung 2.0
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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©2012 by Anno-Verlag, Rheinberg
Titelillustration: Bernd Krümmer
eISBN: 978-3-93925-655-7
E-Mail: [email protected]
Web: www.anno-verlag.de
Für Rüdiger und René
Nachdem sie mich in ihren Hofstaat von Verehrern aufgenommen hatte, fing sie an, mich als ihrer nicht würdig zurückzuweisen.
„Das macht gar nichts“, sagte Monsieur Ibrahim. „Deine Liebe zu ihr gehört dir. Die kann dir keiner nehmen. Auch wenn sie sie nicht annimmt, kann sie daran nichts ändern. Ihr entgeht nur was, das ist alles. Was du verschenkst, bleibt immer dein Eigen; was du behältst, ist für immer verloren!“
Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Wann haben Sie zuletzt einen HIV-Test machen lassen?“ Der Arzt hatte diese Frage völlig unvermittelt gestellt.
Ich schluckte. „Das weiß ich so auf die Schnelle nicht,“ stotterte ich in meiner Verblüffung, „lassen Sie mich nachdenken; das wird jetzt …“, ich überschlug die Zeit, „etwa drei Jahre her sein. Ja, drei Jahre.“
„Und seither? Kein Wechsel der Partnerin?“
„Doooch.“, dehnte ich meine Antwort. „Aber …“
„Aber was?“
„Die war okay.“
„Wissen Sie oder glauben Sie?“
Gute Frage. Sicher war ich mir, nach allem, was passiert war, nicht mehr.
Der Arzt rief nach seiner Helferin. „Wir brauchen bitte ein großes Labor. Mit HIV, Hepatitis und allen anderen üblichen Verdächtigen. Borreliose auch; zur Sicherheit.“ Er schickte sich an, mich seiner Helferin zu überlassen, die mit Injektionsnadel und mehreren beschrifteten Röhrchen zur Stelle war.
„Worauf wollen Sie denn hinaus?“, hielt ich ihn zurück. „Ich sehe da keinen Zusammenhang.“
„Aber ich. Was ich bei Ihnen sehe, verweist auf eine Autoimmunreaktion infolge einer akuten oder überstandenen Infektion. Es kommt gelegentlich vor, dass dann Nervenknoten unter Stress kommen und zu Symptomen führen, wie Sie welche haben. Momentan ist dies für mich die einzig plausible Erklärung. Deshalb muss ich da nachfassen.“
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