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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Spanisch, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht (FSU). Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erstvermittlung neuer Lexik. Dabei werden die verschiedenen Möglichkeiten der Bedeutungsvermittlung näher betrachtet und die einzelnen Phasen im Unterricht vorgestellt. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die sich dem Lehrer dabei auftun, stellt sich die Frage, wie neue Wörter am besten eingeführt werden sollen und worauf dabei geachtet werden muss. Soll die Vermittlung einsprachig oder zweisprachig erfolgen? Welche Faktoren beeinflussen die Behaltensleistung der Lerner und wie wird der Wortschatz einer Person im Gehirn gespeichert? Im Anschluss an eine kurze Einführung wird zunächst auf den Begriff ‚Wortschatz‘ und seine Klassifikation eingegangen. Dabei soll auch die lexikalische Einheit erklärt und mit ihren einzelnen Komponenten vorgestellt werden, da diese bei der Wortschatzvermittlung berücksichtigt werden sollten. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden außerdem die Prozesse des Lernens im Gehirn sowie das mentale Lexikon von Interesse sein. Im vierten Kapitel steht schließlich die Wortschatzvermittlung im Mittelpunkt und es werden anhand der Erkenntnisse zur Lernforschung Prinzipien für die Vermittlung neuer Lexik abgeleitet. Zudem werden verschiedene Methoden der Wortschatzarbeit vorgestellt und kritisch betrachtet. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Trotz der Erkenntnis, dass eine gut strukturierte Wortschatzarbeit das Erlernen der fremdsprachlichen Lexik erleichtert, wird das Wörterlernen i.d.R. „aus dem Unterricht ausgelagert“. So sind Lehreräußerungen wie: „Lernt die Vokabeln zu dieser Lektion bis nächste Woche auswendig!“ oder „Schaut euch jetzt die Vokabeln an. Gibt es Fragen dazu? Keine Fragen, gut, dann lernt sie auswendig!“ keine Seltenheit. Durch diese gängige Unterrichtspraxis werden Schüler mit dem Erlernen des fremdsprachlichen Wortschatzes weitgehend allein gelassen, was wiederum meist zum sturen ‚Pauken‘ von Vokabellisten führt und das Behalten der Wörter erschwert. Zudem umfasst der Wortschatzerwerb „weit mehr als das Wissen um die Entsprechung des einzelnen Wortes in der Muttersprache“ (Hutz, Kolb, 2010: 6).
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Überblick
2. Der Wortschatz
2.1 Begriffsklärung und Klassifikation
2.2 Die lexikalische Einheit
3. Kognitionspsychologische Grundlagen zum Wortschatzlernen
3.1 Wie lernen wir?
3.2 Das mentale Lexikon
4. Wortschatzvermittlung
4.1 Phasen
4.2 Verfahren
4.3 Allgemeine Prinzipien
5. Fazit
6. Bibliografie
Die folgende Arbeit soll sich mit der Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht (FSU) beschäftigen. Trotz der Erkenntnis, dass eine gut strukturierte Wortschatzarbeit das Erlernen der fremdsprachlichen Lexik erleichtert, wird das Wörterlernen i.d.R. „aus dem Unterricht ausgelagert“ (Sommerfeldt, 2011: 117)[1]. So sind Lehreräußerungen wie: „Lernt die Vokabeln zu dieser Lektion bis nächste Woche auswendig!“ oder „Schaut euch jetzt die Vokabeln an. Gibt es Fragen dazu? Keine Fragen, gut, dann lernt sie auswendig!“, keine Seltenheit. Durch diese gängige Unterrichtspraxis werden Schüler[2] mit dem Erlernen des fremdsprachlichen Wortschatzes weitgehend allein gelassen, was wiederum meist zum sturen ‚Pauken‘ von Vokabellisten[3] führt und das Behalten der Wörter erschwert. Zudem umfasst der Wortschatzerwerb „weit mehr als das Wissen um die Entsprechung des einzelnen Wortes in der Muttersprache“ (Hutz, Kolb, 2010: 6)[4].
Im Unterricht selbst, wird das Augenmerkt zumeist auf die Grammatikarbeit gelegt, obwohl die Kommunikation auch bei fehlenden Grammatikkenntnissen durchaus gelingen kann, beim Fehlen von Lexik jedoch meist ins Stocken gerät oder gänzlich zum Erliegen kommt (Sommerfeldt, 2011: 117). Angesichts dieser Tatsache, zeigt sich die Wichtigkeit eines sicheren Grundwortschatzes bei Lernern, was zur Folge hat, dass der hohe Stellenwert der Wortschatzarbeit auch im Unterricht mehr Umsetzung finden muss, da insbesondere die semantische Komponente von zentraler Bedeutung für die Verwirklichung von Äußerungsabsichten ist (vgl. Reinisch u.a., 2013: 97)[5]. Dies erfordert jedoch Regelmäßigkeit und eine gewisse Vorbereitung durch die Lehrkraft, da die Wörter systematisch wiederholt und variationsreich geübt werden müssen. Da der Rahmen dieser Arbeit nicht ausreicht, um sich mit allen Punkten und Facetten der Wortschatzarbeit zu beschäftigen, soll das Hauptaugenmerk auf der Erstvermittlung neuer Lexik liegen. Dabei sollen die verschiedenen Möglichkeiten der Bedeutungsvermittlung näher betrachtet werden und die einzelnen Phasen im Unterricht vorgestellt werden. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die sich dem Lehrer dabei auftun, stellt sich die Frage, wie neue Wörter am besten eingeführt werden sollen und worauf dabei geachtet werden muss. Soll die Vermittlung einsprachig oder zweisprachig erfolgen? Welche Faktoren beeinflussen die Behaltensleistung der Lerner und wie wird der Wortschatz einer Person im Gehirn gespeichert?
Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden. Daher soll im nächsten Kapitel zunächst auf den Begriff ‚Wortschatz‘ und seine Klassifikation eingegangen werden. Dabei soll auch die lexikalische Einheit erklärt und mit ihren einzelnen Komponenten vorgestellt werden, da diese bei der Wortschatzvermittlung berücksichtigt werden sollten. Im weiteren Verlauf der Arbeit sollen außerdem die Prozesse des Lernens im Gehirn sowie das mentale Lexikon von Interesse sein. Schließlich soll im vierten Kapitel die Wortschatzvermittlung im Mittelpunkt stehen und anhand der Erkenntnisse zur Lernforschung Prinzipien für die Vermittlung neuer Lexik abgeleitet werden. Zudem werden verschiedene Methoden der Wortschatzarbeit vorgestellt und kritisch betrachtet. Abschließend sollen die Ergebnisse zusammenfassend dargestellt werden.
Aus linguistischer Sicht stellt der Wortschatz „die Menge der Wörter einer Sprache und deren lexikalisch-semantische Beziehung zu einem bestimmten Zeitpunkt“ (Bergmann, 2014: 190)[6] dar. Diese Wortmenge ist nicht genau erfassbar, da der Wortschatz einer Sprache kein statisches Gebilde ist und sich durch Wortschatzerweiterung und Wortschatzverlust unablässig verändert. Kurz, es handelt sich um die Gesamtheit der Wörter einer Sprache (Kabatek; Pusch, 2009: 43)[7].
Betrachtet man den individuellen Wortschatz einer Person, so spricht man vom ‚mentalen Lexikon‘. Dieser individuelle Wortschatz ist ebenfalls durch seine Offenheit bezüglich Erweiterung und Verlust gekennzeichnet. Zudem lässt sich das mentale Lexikon nochmals in zwei Gruppen unterteilen, welche eine Aussage über die Verwendung der im individuellen Wörterbuch präsentierten Lexeme treffen (vgl. Sarter, 2006: 82)[8].