Kommunikationspraxis - Reinhard Röde - E-Book

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Reinhard Röde

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Beschreibung

Skript aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: keine, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Ethik: "Nachdenken über Moral." -- Medienethik (ME) hat zwei Grundfunktionen: 1) eine Steuerungsfunktion (normativ) hinsichtlich des Mediensystems; diese bezieht sich sowohl auf die institutionelle als auch auf die individuelle Ebene 2) eine Reflexionsfunktion: sie betrachtet einserseits kritisch das Mediensystem unter ethischen Gesichtspunkten, andererseits die Medienethik selbst. [...]

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Veröffentlichungsjahr: 2001

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Skripte aus dem ThemenbereichKommunikationspraxis

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Der Kern:

Ethik: "Nachdenken über Moral." -- Medienethik (ME) hat zwei Grundfunktionen: 1) eine Steuerungsfunktion (normativ) hinsichtlich des Mediensystems; diese bezieht sich sowohl auf die institutionelle als auch auf die individuelle Ebene 2) eine Reflexionsfunktion: sie betrachtet einserseits kritisch das Mediensystem unter ethischen Gesichtspunkten, andererseits die Medienethik selbst.

Die Nachricht

Bestimmung der Medienethik nach funktionalen Gesichtspunkten

(= mit Rücksicht auf die von der Medienethik erwarteten Leistungen)Medienethik hat

1) eineSteuerungsfunktion- die ME dient als integrierendes, legitimierendes und motivbildendes Element im Mediensystem;

2) eineReflexionsfunktion- dort hat die ME zum einen die medienkritische Aufgabem die Operationen und Selektionen des Mediensystems und seiner Akteure unter ethischem Gesichtspunkt zu reflektieren; zum anderen hat sie die moralphilosophische Aufgabe, ihre eigenen medienethischen Prinzipien zu begründen.

1. Steuerungsfunktion der Medienethik - Ethos und Moral

a) Institutionell-organisationsinterne Ebene der Steuerungsfunktion (Ethos)umfasst:

1)Die an ethischen Prinzipien orientierte Verfasstheit der Massenmedien(z.B. gesetzliche Bestimmungen wie Presse- und Meinungsfreiheit, Rundfunkgesetze, Staatsverträge und Rundfunkurteile);

- Satzungen, Programmgrundsätze und Geschäftsordnungen (in denen Normen wie wahrheitsgemäße Berichterstattung, Sorgfaltspflicht, Menschenwürde, Diskriminierungsverbot, Recht auf Kritik öffentlicher Vorgänge festgelegt sind); - ethische Institutionen und Kontrollgremien wie Presserat oder Werberat; 2)Medienspezifische Berufsnormen,die in Ethikkodizes wie dem Pressekodex verankert sind, sowie das tradierte Ethos journalistischer Berufskultur, das in Werten wie Wahrheit, Objektivität, Richtigkeit, Sorgfaltspflicht, Kritik und Fairness zum Ausdruck kommt; 3)Ethische Selbstverpflichtungen auf Organisationsebene,die in formellen Organisationssatzungen niedergelegt oder informell als Organisationskultur gepflegt werden. (Z.B. Verzicht auf Gewalt- und Pornographiedarstellungen, Sensationalismus usw; Verpflichtung auf bestimmte Informations- und Recherchepraktiken).

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b) Individuelle Ebene der Steuerungsfunktion (Moral)umfasst:

1)Allgemeine moralische Überzeugungen und Gewissensnormendes Individuumsalso jene moralischen Intuitionen, Werte und Normen, die als motivationale Handlungsorientierung und interne Steuerung des Individuums fungieren; 2)Medienspezifische moralische Normen und Wertedes Individuumsetwa der „kritische Anspruch“, die Selbstverpflichtung auf freie Information und Gegenonformation, die Norm der richtigen Berichterstattung oder die Idee der kritischen Öffentlichkeit;

3)Konkrete journalistische Praktiken und Verhaltensweisen,die vom Ethos des jeweiligen Individuums abhängen - z.B. die individuelle journalistische Sorgfalt, Arbeits- und Recherchepraktiken, Unbestechlichkeit, Fairness, Rücksichtnahme etc.

Wichtig für das Verhältnis von insitutioneller und individueller Ethik:DieinsitutionellenWerte und Normen sind als Steuerungspotenzial an sicheher schwach.IhreStärkeliegt aber darin, dass sie einenotwendige Bedingung,ein Rahmen für ein an moralischen Prinzipien und Werten orientiertes journalistisches Handeln des Individuums sind. Institutionelle und individuelle Ebene der Medienethik könnenohne einander nicht funktionieren.

2. Reflexionsfunktion der Medienethik - Kritik und Ethik

a) Ethische Reflexion des Mediensystems (Kritik)

umfasst die Reflexion und Bewertung...

1)der durch die medialen Operationen und Selektionen erzeugten Kontingenzen(= Zufälligkeiten, Möglichkeiten): wer macht was, warum, wie und mit welchen Folgen? Auf allgemeiner Ebene geht es hier auch um dieRealitätskonstruktiondurch die Medien. 2)ethisch problematischer Inhalte, Vorgänge und Handlungen im Mediensystem- fallstudienorientierte kommunikationswissenschaftliche Medienethik; im weiteren Sinne geht es auch um die kritische Analyse problematischer medialer Formen (z.B. Unterhaltung, Werbung, Gewaltdarstellungen) und kritische Diskurs- und Sprachanalyse (z.B. Demagogie, geschlechtsspezifische Kommunikationsformen). 3)technischer, institutioneller, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher Strukturen des Mediensystems- die kritische Auseinandersetzung mit neuen Informations- und Kommunikationstechniken, medienpolitischen Prozessen und massenmedielen Organisationsformen, Konzentrations- und Kommerzialisierungsbewegungen, Markt- und Machtabhängigkeit der Medien.

b) Ethische Begründung und Reflexion der Medienethik selbst (Ethik)hat das Ziel,

1) verschiedeneAnsätze und Begründungsstrategien der (allgemeinen) Ethikfür die Medienethik fruchtbar zu machen,

2)Bezüge zu anderen Teilethikenwie z.B. der Technikethik, Wirtschafts- und Umweltethik herzustellen,

3) methodisch fundiertePerspektiven für die Kommunikationswissenschaftund die öffentliche Kommunikation zu entwerfen. Hierzu gehören Konzepte für dieImplementierung ethischer Wertein die Institutionen des Mediensystems (z.B. über die Journalistenausbildung), Fragen derVerrechtlichung und Formalisierungindividueller medienethischer Normen und Werte.