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Das Kennenlernen des eigenen Krafttieres ist einer der direktesten Wege der Selbsterkenntnis, da das Krafttier die eigenen körperlichen, psychischen, sozialen und magischen Neigungen und Fähigkeiten zeigt. Die Indianer haben sich oft nach ihren Krafttieren benannt: "Schwarzer Hirsch", "Sitting Bull", "Crazy Horse" ... Es gibt viele Möglichkeiten, sein Krafttier zu finden, von denen die Traumreise die einfachste ist. Es kann zu einem ständigen Begleiter werden, der nicht nur durch Rat, sondern auch durch Tat helfen kann. So ist man z.B. beim Laufen sehr viel ausdauernder, wenn man sich dabei vorstellt, die Gestalt des eigenen Krafttieres anzunehmen – wenn dies z.B. ein Hirsch, Wolf o.ä. ist. Man kann sein Krafttier auch bitten, bestimmte Situationen oder "Zufälle" im eigenen Leben herbeizuführen. Die wichtigste Methode, das Krafttier in sich wachzurufen ist der Tanz, bei dem man sich aus der inneren Wahrnehmung seines Tieres heraus bewegt. Solche Tiertänze kann man bei fast allen Völkern finden. So wie die Menschen in ihrem Innersten das Bild der Mutter tragen, die kollektiv die Muttergöttin ist, so hat auch jede Tierart eine solche Tiermutter-Göttin. Der Kontakt mit der Tiermutter des eigenen Krafttieres ist die wirkungsvollste Weise, das eigene Krafttier bzw. das eigene Verhältnis zu ihm zu heilen. Diese Tiermütter finden sich in den Mythen als "Weiße Wölfin", "Weißer Elefant", "Weiße Büffelfrau" usw., da man sie in den Visionen als groß und weißleuchtend erlebt. Man findet sie als die Tiergötter in allen alten Religionen. Das Krafttier kann das eigene Leben lebendiger und deutlich leichter machen ... elegant wie den Sprung einer Katze ...
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Bücher von Harry Eilenstein:
- Astrologie (496 S.)
- Photo-Astrologie (428 S.)
- Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)
- Der Lebenskraftkörper (230 S.)
- Die Chakren (100 S.)
- Meditation (140 S.)
- Drachenfeuer (124 S.)
- Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)
- Schwitzhütten (524 S.)
- Muttergöttin und Schamanen (168 S.)
- Göbekli Tepe (472 S.)
- Hathor und Re:
Band 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Band 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
- Isis (508 S.)
- Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)
- Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)
- Der Kessel von Gundestrup (220 S.)
- Cernunnos (690 S.)
- Christus (60 S.)
- Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)
- Eltern der Erde (450 S.)
- Blüten des Lebensbaumes:
Band 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Band 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Band 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
- Über die Freude (100 S.)
- Das Geheimnis des Seelenfriedens (252 S.)
- Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)
- Das Beziehungsmandala (52 S.)
Kontakt
für alle, die auf meinem Weg zu den Krafttieren mit mir gingen:
Jörg Wichmann, Frater Thot, Frater V.D.,
Gabi Cramer, Silke Maillard
und viele andere ...
... und vor allem für meine Wölfin
Danke, Kornelia Grunwald, für das Korrekturlesen.
1. Was ist ein Krafttier?
2. Welche Krafttiere gibt es?
3. Wie kann man sein Krafttier finden?
4. Wie kann man sein Krafttier richtig kennenlernen?
5. Tiergesänge
6. Tiertänze
7. Eigenschaften der Krafttiere
8. Schamanen
9. Trance
10. Tiere und Tiergottheiten
11. Tiermasken und Medizinbeutel
12. Das Großraubtier
13. Der Tierclan
14. Die Muttergöttin der Tiere
15. Die drei Verbündeten
16. Die Krafttiere in den verschiedenen Inkarnationen
17. Tierfreunde und anderes
18. Die fünf Ebenen
19. Die eigene Mythologie
20. Krafttiere? Im Internet-Zeitalter?
weitere Informationen
Aus Indianergeschichten ist fast jedem bekannt, daß die Indianer sich meistens nach einem Tier benennen: „Weißer Büffel“, „Vier Bären“, „Schwarzer Hirsch“ u.ä. Wenn man viele Indianergeschichten gelesen hat, wird man wahrscheinlich auch einmal auf die Schilderung einer Visionssuche gestoßen sein, bei der ein Indianer sich zu Beginn seiner Pubertät für einige Tage in die Einsamkeit zurückzieht und dort Träume oder Visionen hat und aufgrund dieser Traumbilder dann seinen Namen erhält. Da in diesen Träumen und Visionen oft ein Tier als Helfer erscheint, sind die meisten Indianernamen eine Bezeichnung dieses Tieres und seiner Eigenschaften.
Dieses Tier bleibt dann ein Leben lang (innerlich) bei dem betreffenden Indianer und hilft ihm in allen Lebenslagen, wenn er es darum bittet, weshalb dieses Tier oft „Krafttier“ genannt wird.
Die Bezeichnung „Krafttier“ verleitet zu der Annahme, daß ein solches Tier sehr viel Kraft hat und (hoffentlich) auch sehr viel Kraft gibt – ein Elefant wäre also einer Schnecke deutlich überlegen und daher vorzuziehen.
Diese naheliegende Vermutung ist jedoch irreführend, da ein Krafttier eine Qualität und keineswegs physische Kraft oder gar Macht über andere bezeichnet. Es gibt also keine „besseren“ oder „schlechteren“ Krafttiere.
Das Krafttier eines Menschen beschreibt die Fähigkeiten, Eigenschaften und Verhaltensweisen des betreffenden Menschen, aber nicht das Niveau, zu dem dieser Mensch diese Fähigkeiten und Eigenschaften entwickelt hat – das ist eine Frage des freien Willens und der Bewußtheit dieses Menschen.
Oft werden diese Krafttiere auch Totem oder Totemtier genannt. Die Totemtiere einer Sippe, einer Familie oder eines Stammes oder auch einfach die wichtigsten Totemtiere eines Volkes werden bei den Indianer im Nordwesten von Nordamerika dann oft übereinanderstehend aus Holz geschnitzt und in der Dorfmitte aufgestellt: der Totempfahl, der sozusagen ein Bild der Fähigkeiten der betreffenden Gemeinschaft ist. Vor solchen Totempfählen werden oft Opfergaben für die Krafttiere gelegt und sie um Hilfe gebeten. Ein solcher Totempfahl entspricht also recht genau den Heiligenstatuen in christlichen Kirchen.
Es ist ein weitverbreiteter und naheliegender Brauch, daß ein Mensch, der z.B. ein Reh als Krafttier hat, keine Rehe jagen oder verspeisen darf.
Da Menschen mit gleichen Krafttieren ähnliche Eigenschaften und Fähigkeiten haben, haben sich diese Menschen (früher) oft zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen, die heute meistens Clan genannt werden. Daher werden die Krafttiere manchmal auch als „Clantiere“ bezeichnet.
Wenn man Indianergeschichten liest, kann man den Eindruck gewinnen, daß die Krafttiere allesamt eine imposante Erscheinung haben und vor allem Bären, Adler, Büffel und ähnliches sind. In den meist weniger bekannten Geschichten, die von den Indianern selber geschrieben worden sind, tauchen jedoch auch kleinere und unscheinbarere Krafttier wie verschiedene Singvögel, Fischotter, Füchse u.ä. auf.
Letztlich ist bezüglich der frage, welche Krafttiere es gibt, vor allem die Kenntnis der Krafttiere verläßlich, die man konkret bei Menschen, die man kennt, angetroffen hat. Da ich schon seit langem unter anderem Menschen dabei helfe, ihr Krafttier zu finden, habe ich in den letzten Jahren damit begonnen, mir eine Liste dieser Krafttiere anzulegen, die dabei aufgetreten sind.
Natürlich ist eine solche Liste nicht ganz objektiv, da ich z.B. selber aufgrund meines Wolf-Krafttieres natürlich andere Menschen, deren Krafttier ebenfalls ein Wolf ist, besonders anziehe. Ich hoffe jedoch, daß dieser Effekt nicht allzugroß ist und dadurch die Übersicht verfälscht. Ideal wäre es, wenn mindestens ein Dutzend Menschen solche Listen anlegen und sie dann zu einer Übersicht zusammenfassen würden. Dann könnte man einen Eindruck davon gewinnen, welche Krafttieres es alles gibt und wie häufig sie sind. Da ich aber nur meine eigene Liste habe, stelle ich sie hiermit allen zur Verfügung, die sie mit ihren eigenen Beobachtungen kombinieren ollen.
(Über die Zusendung solcher Listen per E-mail an „[email protected]“ würde ich mich natürlich sehr freuen! Ich revanchiere mich dann mit einer Zusammenstellung aller mir bis dahin bekannten Listen.)
Neben diesen eigenen Beobachtungen gibt es noch vereinzelte Hinweise z.B. aus der Literatur, in die eine oder andere Person meist ganz am Rande bemerkt hat, welches Krafttier er oder sie hat. Zu diesen Personen gehören z.B. der Adler des Musikers Frank Duval, der Falke des „Gabelbiegers“ Uri Geller, der Schmetterling der „Baumfrau“ Julia Butterfly Hill und der Hirsch des Dakota-Schamanen Black Elk („Schwarzer Hirsch“).
Zunächst kann man die Tiere grob in Säugetiere, Reptilien, Vögel, Amphibien, Fische, Insekten, niedere Tiere und mythologische Tiere einteilen. Die Häufigkeit der mir bekannten Krafttier-Gruppen läßt sich aus der nachstehenden Tabelle ersehen. Da es zufällig 103 Krafttiere sind, die mit „persönlich bekannt sind“, entspricht die Anzahl der Tiere auch ihrem prozentualen Anteil an den gesamten Krafttieren – die Wahrscheinlichkeit, ein Säugetier als Krafttier zu haben, liegt also bei ca. 50%, während die Wahrscheinlichkeit, bei sich einen Fisch eigene Krafttier zu entdecken, lediglich 2% beträgt.
Im Detail sind mir folgende Krafttiere bekannt:
Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig, denn es gibt mehr als diese 58 verschiedenen Krafttiere – aber die Existenz dieser 58 Krafttiere kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Möchten Sie sich einmal einen Eindruck von dieser bunten Mischung aus 102 Krafttieren machen, von der Sie vermutlich in jeder größeren Menschenansammlung ungefähr in dieser Zusammenstellung (natürlich unsichtbar) umgeben sind?
Dann betrachten Sie einmal das Bild auf der folgenden Seite, in dem sich diese Krafttiere versammelt haben. ... so bunt sind die Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen der Menschen ...
Es ist zwar ganz interessant, zu wissen, welche Krafttiere es allgemein gibt, aber am spannendsten ist es natürlich, herauszufinden, welches Krafttier man selber hat.
Am einfachsten und zunächst auch am sinnvollsten ist es, zunächst einmal darum zu bitten, das eigene Krafttier kennenzulernen.
Für eine solche Bitte sucht man sich einen passenden Platz und einen passenden Zeitpunkt und kleidet sich dann so, wie es einem für eine solche Bitte angemessen zu sein scheint. Das kann z.B. ein langes Kleid sein, das man dann am nächsten Vollmond anzieht und dann zu dem verborgenen kleinen Waldsee geht, an dem man oft sitzt, wenn man sich auf das Wesentliche besinnen will. Dort wendet man sich dann an Mutter Erde, an Christus, an die eigene Seele oder an welche geistigen Wesen man auch immer glaubt, und spricht laut seine Bitte aus.
Solche „zeremoniellen Bitten“ kann man natürlich auch zu anderen Themen an die geistigen Wesen richten, deren Existenz man bereits erfahren hat und deren Realität man daher zumindest mit einen größeren Wahrscheinlichkeit kennt und denen man daher vertraut.
Die Effektivität einer solchen Bitte wird noch verstärkt, wenn man dabei einen Zeugen hat: Innerlich gesprochene Worte bleiben im Inneren, laut ausgesprochene Worte gehen ins Außen, aber können ins Innen zurückkehren, und in Anwesenheit eines Zeugen laut ausgesprochene Worte bleiben im Außen und haben daher die größte Wirkung. Deshalb sagte auch Christus, daß er dann, wenn zwei oder mehr in seinem Namen versammelt sind, er mitten unter ihnen sein wird – der Zeuge verankert die Worte und ihre Kraft in der Welt.
Anschließend an eine solche Bitte schaut man dann, welche Ereignisse auf einen zukommen und nutzt sie dann so gut man kann. Das eigene Wachbewußtsein ist der „Manager vor Ort“, aber die eigene Seele, Mutter Erde und andere „nichtkörperliche Wesen“ erfassen einen weiteren Bereich als das Hier und Jetzt und können daher die passenden Ereignisse und Begegnungen herbeiführen.
Diese Wesen mischen sich aber nicht ein, wenn man sie nicht darum bittet, da sie den freien Willen eines jeden Menschen achten. Lediglich in Gefahrensituationen greifen sie schon mal von sich aus in die Ereignisse ein.
Eine direktere Methode, die man anschließend an eine solche Bitte (oder auch ohne eine solche zeremonielle Bitte) benutzen kann, ist die Traumreise zum Weltenbaum.
Eine Traumreise ist eine der Methoden, die man am besten von anderen Personen lernen kann, die sie schon beherrschen – ganz einfach, weil es auf diese Weise sehr viel schneller geht. Man kann diese Fähigkeit mit mehr oder weniger viel Übung durchaus auch alleine erlernen, aber es geht in der Regel deutlich schneller, wenn man dies beim ersten mal mit jemand Erfahrenem zusammen versucht.
Auch wenn Sie vielleicht noch keine Traumreisen gemacht haben, werden Sie diesen Zustand vermutlich schon kennen: Sind Sie schon einmal an einem Sonntagmorgen ohne Weckerklingeln aufgewacht und haben auf einmal gemerkt, daß Sie zwar schon wach sind, aber gerade noch ein bißchen weiterträumen und dem inneren Kino bewußt zusehen? Oder haben Sie schon mal in der Eisenbahn gesessen und über alte Zeiten nachgedacht und sich plötzlich lebhaft an Szenen aus ihrer Schulzeit erinnert?
Rein technisch gesehen sind Traumreisen, das bereits bewußte gerade-nocheinbißchen-Weiterträumen und Tagträume alle dasselbe: die Koordination zwischen Wachbewußtsein und Unterbewußtsein. Das Unterbewußtsein ist dasselbe wie das Traumbewußtsein. Das Besondere an den Traumreisen ist lediglich, daß man sie ganz bewußt und geplant beginnt und beendet und daß man selber gezielt das Thema festlegt, das man sich in dieser Traumreise anschaut.
Wenn Sie das Traumreisen alleine erlernen wollen, können Sie wie folgt vorgehen: Wählen Sie ein Thema (Essen, Grenzen setzen, ihren Vater, eine Krankheit ...) oder ein Symbol (astrologisches Planetenzeichen, Elementsymbol, Tarotkarte, mathematisches Symbol, physikalische Formel, Zeichen eines chemischen Elementes, u.ä.) aus. Ein gutes Symbol für erste Versuche ist auch ein I Ging -Hexagramm, daß sie gezogen haben, zu dem Sie aber noch nicht die Bedeutung nachgeschlagen haben, sodaß Sie anschließend an Ihre Traumreise die erlebten inneren Bilder mit der Bedeutung des Hexagramms in dem I Ging-Buch vergleichen können.
Legen oder setzten Sie sich bequem hin und schließen Sie Ihre Augen. Stellen Sie sich vor, daß vor Ihnen eine Tür oder ein Vorhang oder etwas Ähnliches ist, auf dem das Symbol abbildet ist oder auf dem das Thema geschrieben steht.
Gehen sie in Ihrer Vorstellung durch diese Tür hindurch in den Bereich dahinter. Man kann auch einfach beschließen, in welchen inneren thematischen Bereich man eintreten will, aber solch eine „beschriftete Tür“ ist zumindest am Anfang ein gutes Hilfsmittel, um sowohl das Thema als auch den Anfang der Traumreise klar zu definieren.
Schauen Sie, welche Bilder und Eindrücke auftauchen. Nehmen Sie diese Bilder und Klänge, Wörter, Gerüche usw. zunächst einmal einfach als ein interessantes Phänomen ohne sich groß zu fragen, ob das nun Ihr Verstand ist oder Ihre Phantasie oder Ihr Unterbewußtsein oder was auch immer – zunächst einmal geht es darum, diese Bilder zu sammeln, denn sonst kann man anschließend nichts, was man betrachten und verstehen kann.
Sollten nur wenige oder keine Bilder auftauchen, können Sie sich in Ihrer Vorstellung hinhocken und mit ihren (imaginären) Händen den Boden berühren und tasten, ob er warm oder kalt, hart oder weich, Sand oder Fels oder Gras oder Holz usw. ist und dann von dort aus weiter umherschauen – das hat bisher noch immer geholfen.
Sollte Ihnen nicht klar sein, wohin Sie sich in der Bilderwelt, in der Sie sich befinden, wenden sollen, können Sie sich ein rotes Wollknäuel herbeiwünschen, das Ende an Ihr linkes Handgelenk binden, dem Wollknäuel sagen, daß es dort hinfliegen soll, wo das Wichtigste für Sie zu erleben ist, und es dann emporwerfen – und anschließend diesem Roten Faden folgen.
Handeln Sie in der Traumreise so, als wenn Sie im Traum, in einem Märchen oder in einer Fantasy-Geschichte wären: Sie können hier in ihrer Vision fliegen, durch die Erde selber tauchen, sich größer machen, Gegenstände herbeiwünschen usw.
Sollten Sie einmal an einem Punkt stehen, der Ihnen bedeutsam vorkommt, von dem Sie aber nicht erkennen können, was an ihm bedeutsam ist, hilft es fast immer, an dieser Stelle ein Loch in die Erde zu graben und zu schauen, was man dort findet.
Wenn Sie das Gefühl haben, genug gesehen zu haben, kehren Sie zur Eingangstür zurück, treten wieder durch sie hindurch – und bleiben Sie dann ohne sich zu bewegen liegen bzw. sitzen! Erzählen Sie sich erst einmal selber laut alles, was Sie gesehen haben, denn dadurch wird das Gesehene fester im normalen Wachbewußtsein verankert. Für Traumreisen gilt dasselbe wie für die Träume in der Nacht: Wenn Sie beim Aufwachen erst einmal still liegen bleiben und sich den nächtlichen Traum erst noch einmal erzählen, dann wird er nach dem Aufstehen nicht so schnell verloren gehen.
Schreiben Sie dann Ihre Bilder auf, denn es können sonst wertvolle Details in Vergessenheit geraten. Nun können Sie diese Bilder betrachten und schauen, was sie bedeuten.
Manchmal ist es am Anfang auch hilfreich, wenn Sie das, was Sie auf ihrer Traumreise sehen, während Sie es sehen, einem Freund erzählen, der neben Ihnen sitzt – das bringt sehr viel mehr Stabilität in die Traumreise.
Wenn Sie mithilfe einer Traumreise ihr Krafttier finden wollen, können Sie, anstatt eine Symboltür zu benutzen, sich in eine Landschaft “hineinwünschen” und dann in der Mitte dieser Landschaft nach dem Weltenbaum suchen. Rufen Sie dort nach ihrem Krafttier und warten Sie, wer kommt.
Eine andere Methode ist die “Meditation über den Sonnentempel”. Diese Methode gibt es in vielfältiger Form. Die folgende Variante stammt von dem Magier-Orden des Golden Dawn, der um 1900 die bis dahin bestehenden magischen und spirituellen Traditionen und Erkenntnissen zusammenfaßte. Auf dieser Reise begegnet man in den meisten Fällen nach einiger Zeit nicht nur der eigenen Seele, sondern (meist kurz vorher) auch dem eigenen Krafttier.
Diese Meditation besteht darin, daß man sich vorstellt, durch eine Wüste zu gehen und schließlich eine mittelalterlich oder noch älter wirkende Stadt zu erreichen.
Dort wird man durch ein Stadttor eingelassen und sieht, daß es im Inneren viele Kanäle, Teiche und Bäume an den Straßen gibt. Nun geht man zur Mitte der Stadt und trifft nach einer Weile immer häufiger andere Menschen, die einen erst nicht zu bemerken scheinen, aber mit der Zeit einen offenbar wahrnehmen und bisweilen auch grüßen. Schließlich erreicht man in der Mitte der Stadt einen weißen, kreisrunden Tempel mit einem goldenen, in der Mitte zum Himmel hin offenen Kuppeldach. Dort tritt man ein, schaut sich um, und geht dann zum Zentrum des Tempels und "entflammt sich im Gebet an die eigene Seele".
Dieses "Sich mit Gebet entflammen" mag etwas altmodisch oder auch etwas fremd klingen, aber wenn man in seiner Traumreise in dem Herzchakra-Sonnentempel steht und zu der eigenen Seele, die man möglicherweise noch überhaupt nicht kennt, zu sprechen beginnt, und sie darum bittet, einem zu erscheinen und einen zu erfüllen, und wenn man sich mit der Zeit jedesmal, wenn man in diesem Tempel ist, immer mehr Gefühl in seine innerlich gesprochenen Worte zu legen traut und sich der ganze Frust und die Enttäuschung über das eigene bisherige Leben und all die Ängste und Süchte und das schon erlebte Leid in Sehnsucht nach der eigenen innersten Wahrheit und nach einem Leben aus dem eignen Herzen heraus voller Freude und Glück zu verwandeln beginnen, dann wird man erleben, was mit "sich im Gebet entflammen" gemeint ist.
Eine Möglichkeit, die ich selber entwickelt habe, ist die „Traumreise zur eigenen Mitte“. Bei dieser Methode benutzt man als Torsymbol ein Hexagramm, also einen sechsstrahligen Stern, der in seiner Mitte das Zeichen der Sonne (Kreis mit Punkt im Zentrum) hat. Dieses Symbol findet sich ebenfalls beim Golden Dawn, aber auch schon sehr viel früher in Indien und im Nahen Osten.
Andere Symbole für die Mitte sind das Kien-Hexagramm aus dem I Ging, die Sephirah Tiphareth aus dem kabbalistischen Lebensbaum und der Kreis, der durch ein Kreuz in vier gleiche Viertel geteilt wird. Sie funktionieren alle, aber das Sonnenhexagramm scheint das passendste, „rundeste“ Torsymbol zu sein.
Auf dieser Traumreise sucht man in der Vision, in die man nach dem Durchschreiten des Symboltores gelangt ist, den Weg zur Mitte. Man kann diese Traumreise durchaus auch alleine versuchen, aber vermutlich ist es doch deutlich einfacher, sie mit jemandem zusammen durchzuführen, der diese spezielle Traumreise schon selber gemacht hat und Übung darin hat. Auch auf dieser Reise begegnet man in der Regel erst seinem eigenen Krafttier und dann der eigenen Seele.
Die klassische Methode das eigene Krafttier zu finden, ist die Visionssuche. Dabei zieht man sich für drei bis vierzig Tage in die Einsamkeit zurück und meditiert, betet, schaut, wartet und fastet, bis schließlich im Wachen Visionen oder im Schlaf Träume auftreten, in denen die eigene Seele und das eigene Krafttier erscheinen. Manchmal erscheint das eigene Krafttier dabei auch ganz konkret als materielles Tier im Außen.
Man kann eine solche Visionssuche durchaus auch alleine durchführen, aber die Unterstützung von einem Kreis von Menschen, die schon Erfahrungen mit Visions- suchen haben, ist recht förderlich.
In den Kulturen, in denen der Umgang mit dem eigenen Krafttier noch ein fester Bestandteil des Lebens ist, erhalten die Jugendlichen, wenn sie ihr eigenes Krafttier gefunden haben, meistens einen neuen Namen, der sich auf dieses Krafttier bezieht.
Der erste Name, den z.B. ein Indianer bei seiner Geburt erhält, bezieht sich fast immer auf etwas Auffälliges, das während der Geburt geschehen ist – z.B. der Schrei eines Bussards, ein besonders schöner Sonnenaufgang oder ein Traum, den die Mutter in der Nacht vor der Geburt gehabt hat und der sich auf das Neugeborene bezog.
Zu Beginn der Pubertät erhält der Jugendliche dann nach seiner Visionssuche seinen „Tiernamen“. Wenn man möchte, kann man sich auch heute noch durchaus eine Namen geben, der sich auf das Krafttier bezieht (und dann schauen, in welchem Zusammenhang man ihn benutzen möchte). Viele Ordensnamen von Mitgliedern von magisch-spirituellen Vereinigungen beziehen sich auf das Krafttier des Betreffenden.
Schließlich erhalten Indianer und auch Menschen anderer Naturvölker oft noch weitere Namen, wenn sie etwas Besonderes getan oder erlebt haben. Diese Namen werden dann bei feierlichen Gelegenheiten alle wie eine Reihe ausgesprochen, die dann sozusagen eine Kurzbiographie dieser Person ist. Ein solcher Name einer Frau, die nach ihrer Pubertät bisher zwei wichtige Ereignisse erlebt hat, könnte z.B. „Morgenröte – weißer Marder – die-einen-Mond-fastet – die-die Zukunft-träumt“ lauten.