Kundalini für Anfänger - Harry Eilenstein - E-Book

Kundalini für Anfänger E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Die Kundalini ist ein Teil des "Lebenskraft-Kreislaufs" im Lebenskraftkörper des Menschen. Die Chakren sind die "Organe" dieses Lebenskraftkörpers. Die Lebenskraft selber ist ein Konzept bzw. ein Bild, das den Übergang zwischen Bewußtsein und Körper beschreibt. Das ungehinderte Fließen der Lebenskraft ist daher sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für den glücklichen Zustand der Psyche wesentlich. Es gibt viele verschiedene Ansätze, um die Kundalini wieder frei fließen zu lassen: Meditationen, Rituale, Therapien usw. Diese verschiedenen Ansätze haben verschiedene Wirkungen und können sich gegenseitig unterstützen. In diesem Buch werden die Grundzüge dieser Methoden beschrieben, sodaß eine grobe Orientierung möglich ist und man selber beginnen kann, seine Kundalini zu erwecken. Abgesehen von der Selbstheilung, die die Erweckung der Kundalini ermöglicht, gibt es jedoch auch viele weitere Wirkungen der erwachten Kundalini im Bereich der Magie. Das Weg endet nicht, wenn die Selbstheilung erreicht worden ist - das Leben beginnt erst richtig, wenn man zu dieser Heilung gelangt ist!

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Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Kundalini

Die Kundalini in der Altsteinzeit

Die Kundalini in der Jungsteinzeit

Die Kundalini bei den Indogermanen

Die Kundalini in Mittelamerika

Die Kundalini bei anderen Völkern

Die Kundalini und die Kampfekstase

Der Charakter der Kundalini

Die Lebenskraft

Die Chakren

Der Lebenskraftfluß

Die Funktionen der Kundalini

Die Kundalini und das Herzchakra

Die Kundalini und der physische Körper

Kundalini, Chakren und Organe

Gehirnstruktur und Meditationshaltung

Die Dynamik der Kundalini

Die Chakren

Das Sonnensystem

Der Vajra

Die Kornkreise

Der heile Zustand

Die Vielfalt der Kundalini-Erlebnisse

Kultur und Tradition

Das Horoskop

Die Blockaden

Die Methode

Jenseits der Heilung

Möglichkeiten zur Erweckung der Kundalini

Der Lebenskraft-Druck

Mantra

Atemlenkung

Imagination

Asana

Bewegung

Motivation

Die Entwicklung der Psyche

Die integrierende Methode

Entspannung

Körperhaltung

Traumreisen

Gespräche mit der Kundalini

Klassischer Gesang

Homöopathie und Osteopathie

Kräuter und Drogen

Tanz

Ekstase

Tantra

Lehrer

Selbsttreue

Hier und Jetzt

Das Zünden der Kundalini

Wurzelchakra

Sonnengeflecht

Fußchakren

Kopf

Zusammenfassung

Das Erlebnis der Kundalini

Lebenskraft-Erlebnisse in den Chakren

Wurzelchakra

Hara

Sonnengeflecht

Herzchakra

Halschakra

Drittes Auge

Scheitelchakra

Handchakren

Fußchakren

Das Erlebnis der Kundalini

Elektrisches Prickeln

Hitze

Wärmehülle

Glühen

Die Kundalini außerhalb des Körpers

Schlangen-Vision

Das Erlebnis der Blockaden

Hauptblockade und Gegenpol

Sechs Wege der Heilung

Die drei Granthis

Reinkarnations-Trauma

Meditation

Individuelles

Die Motivation

der eigene Stil

Das Mantra

Der Atem

Die Körperhaltung

Die Imaginationen

Das Wurzelchakra

Die Sushumna

Ida und Pingala

Die drei Nadis

Innerer Mann und innere Frau

Das Sonnenkind

Feuer

Schlürfen

Das Wurzelchakra der Erde

Das Licht des Himmels

Feuer und Licht

Kundalini-Gottheiten

Das Aufsteigen der Kundalini

Die Dauer und Häufigkeit der Meditationen

Der Umgang mit den Wirkungen der Meditation

Elastische Beständigkeit

Freundlichkeit

Schauen, Fühlen, Umarmen

Krisen

Entwicklung in Wellen

Hilfen

Ekstase-Methoden

Die universelle Kundalini

X Rituale

Invokationen

Kundalini-Anrufungen

Tantra

innerliches Ritual

äußerliches Lebenskraft-Ritual

äußerliches Bilder-Ritual

Das Ritual des Beziehungs-Mandalas

Siddhis

Bücherverzeichnis

I Die Geschichte der Kundalini

Die Kundalini ist keine indische Erfindung, sondern ein universelles Phänomen wie die Telepathie, die Astrologie oder die Astralreise. Daher lassen sich in vielen Kulturen Hinweise auf die Kundalini finden – wobei die Inder (und später dann die Tibeter) wie bei vielen magisch-spirituellen Dingen die gründlichsten Forscher gewesen sind.

Dieses Kapitel ist jedoch keine ausführliche „Geschichte der Kundalini“, sondern nur eine kurze Übersicht.

I 1. Die Kundalini in der Altsteinzeit

Man kann davon ausgehen, daß die Kundalini bereits in der Altsteinzeit gut bekannt gewesen ist, auch wenn es keine direkten Nachweise dafür gibt – es gibt jedoch einen sehr soliden indirekten Nachweis.

Die älteste Form der Religion ist der Schamanismus – er reicht bis mindestens in die mittlere Altsteinzeit zurück. Ein Schamane ist jemand, der ein Nahtod-Erlebnis gehabt hat und dabei erlebt hat, wie er seinen Körper verlassen hat und über sich selber geschwebt ist („Astralreise“). Dieses Erlebnis hat zu der Erkenntnis geführt, daß es mehr als nur den materiellen Körper gibt. Dieses bewußte Verlassen des eigenen Körpers ist der Ursprung der Vorstellung einer Seele, die aufgrund des Schwebens bei der Astralreise bei allen Völkern die Gestalt eines Vogels erhalten hat: den Seelenvogel. Diejenigen, denen es gelungen ist, dieses Erlebnis willentlich zu wiederholen, waren anschließend in der Lage, auch andere Seelenvögel (telepathisch) wahrzunehmen und wurden daher zu „Seelen-Spezialisten“.

Beim Erlernen der Astralreise übt man, sich seines eigenen Lebenskraftkörpers bewußt zu werden und ihn dann gezielt zu lenken – auch außerhalb des eigenen physischen Körpers. Die Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers ist jedoch das, was man auch beim Erwecken der Kundalini als erstes erlernen muß.

Die Anfänge der Weges beim Erlernen der Astralreise, der Erweckung der Kundalini und auch der Hypnose sind identisch: die Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers.

Vorgänge im Lebenskraftkörper

Ziel

Astralreise

Kundalini

Hypnose

Bewußtwerdung des Lebenskraftkörpers

1. Schritt

zur Ruhe kommen (sich setzen oder legen)

zur Ruhe kommen (sich setzen oder legen)

„Setzt Dich hin.“

2. Schritt

sich entspannen

sich entspannen

„Du bist entspannt.“

3. Schritt

das Erlebnis von Schwere

das Erlebnis von Schwere

„Du bist schwer.“

4. Schritt

das Erlebnis von Wärme

das Erlebnis von Wärme

„Du wirst warm.“

Handlung mit dem Lebenskraftkörper

5. Schritt

das Erlebnis eines Vibrierens mit 6Hz

das Erlebnis von Pulsieren, Prickeln, Hitze u.ä.

„Du wirst müde.“

6. Schritt

Bewegungen einzelner Glieder (Arm, Bein u.ä.) des Astralkörpers und/oder Schwanken des Astralkörpers wie bei hohem Seegang (man erlebt dies als vermeintliche Bewegungen des physischen Körpers)

Drehen und Winden im Wurzelchakra (Kundalini-Schlange)

„Du schläfst ein.“

7. Schritt

bewußtes Verlassen des physischen Körpers

das Erlebnis des Aufsteigens der Kundalini vom Wurzelchakra zum Scheitelchakra

Der Hypnotiseur übernimmt die Funktion des Wachbewußtseins des Hypnotisierten.

Aufgrund dieses engen Zusammenhangs zwischen der Astralreise, die die Grundlage der ältesten und weltweit verbreiteten Religionsform des Schamanismus ist, müssen die Schamanen schon früh beim Erlernen der Astralreise auch das Kundalinifeuer entdeckt haben – gut die Hälfte des Weges zu beiden Erlebnissen besteht in der Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers.

Die Schamanen beherrschen folglich nicht nur die Astralreise, sondern kennen auch das Kundalinifeuer – und diese Kenntnis reicht bis mindestens in die mittlere Altsteinzeit zu der Entstehung des Schamanismus zurück.

I 2. Die Kundalini in der Jungsteinzeit

Zu Beginn der Jungsteinzeit, also um 10.000 v.Chr., wurden die Tempel von Göbekli Tepe, Nevali Cori, Jericho usw. im nördlichen Mesopotamien errichtet. In ihnen finden sich einige Darstellungen der Kundalini – insbesondere eine Kopf-Skulptur mit aufsteigender Schlange. Es gibt auch steinerne Totempfähle, Reliefs auf Tempel-Säulen, Ritzungen auf Steinplatten u.ä., auf denen Schlangen dargestellt worden sind, die zum Teil als Kundalini erkennbar sind.

Auf diesen steinernen Totempfählen und Tempelsäulen sind auch Seelenvögel dargestellt worden. U.a. findet sich der Seelenvogel als Vogel, der auf dem Nacken eines Menschen sitzt und über seinen Kopf hinweg nach vorne schaut. Genau dieselbe Darstellung findet sich auch noch 7000 Jahre später bei einer Statue des Pharaos Chephren, der eine der Pyramiden von Gizeh hat erbauen lassen.

Diese Seelenvogel-Statuen finden sich weltweit als Totempfahl: der Pfahl selber ist ein Mensch und der Vogel oben auf diesem Pfahl ist sein Seelenvogel. Die älteste Darstellung eines solchen Seelenvogels stammt aus den Höhlenmalereien von Lascaux.

Kundalini und Seelenvogel/Astralreise

steinerner Kopf mit aufsteigender Kundalini (Nevali Cori, Nordmesopotamien; ca. 9.000 v.Chr.)

Jagdunfall: (Beinahe-)Toter, Wisent, Speer, Vogelstab (Vorläufer des Totempfahls) mit Seelenvogel (Höhle von Lascaux, Südfrankreich; ca. 20.000 v.Chr.)

I 3. Die Kundalini bei den Indogermanen

Um ca. 7000 v.Chr. sind die Vorfahren der Indogermanen von Nordmesopotamien aus über den Kaukasus in die südrussische Steppe gezogen und haben dabei das Weltbild von Göbekli Tepe, Nevali Cori usw. mitgenommen, also auch die Kenntnisse über die Kundalini und die Astralreise.

Ab 2800 v.Chr. haben sie sich in einzelne Völker aufgeteilt. Von diesen indogermanischen Einzelvölkern haben die Inder das Erlebnis des aufsteigenden Kundalini-Feuers am systematischsten erforscht. Daher denkt man heute bei dem Wort „Kundalini“ vor allem an Indien.

Aber auch bei den Kelten war die Kundalini gut bekannt, wie z.B. der Bericht der Kampfekstase des Helden Cú Chulain zeigt, der der Sohn des Sonnengottes Lugh gewesen ist. In der betreffenden Schilderung in dem irischen National-Epos „Der Rinderraub von Cuailgne“ werden insbesondere das Aufsteigen und die Hitze eindrücklich geschildert. Die Kampfekstase war eine Anwendung der erwachten Kundalini auf den Kampf.

Auch der keltische Schamanengott Cernunnos wird von einer gehörnten Schlange („Drache“) begleitet. Dieses Motiv findet sich auch in Mesopotamien: Der Sonnengott Marduk wird von einer gehörnten Schlange begleitet.

Bei den Germanen wird ebenfalls die Kampfekstase beschrieben, die offenbar von diesen beiden westlichsten Völkern der Indogermanen entwickelt worden ist. Es finden sich bei den Germanen jedoch auch außerhalb der Kampfekstase Darstellungen der Kundalini.

verschiedene Kundalini-Darstellungen

stilisierter Mann und Kundalini unter Wurzelchakra (Goldhorn von Gallehus, Dänemark; 400 n.Chr.)

Mann mit Kundalini-Schlange unter dem Wurzelchakra (Isle of Man; Großbritannien; ca. 950 n.Chr.)

Helm mit Schlange, die über den Kopf zum Dritten Auge kriecht (Schweden; ca. 700 n.Chr.)

Cernunnos (Gundestrup-Kessel, Dänemark, 400 v.Chr.)

Marduk (Mesopotamien, ca. 2500 v.Chr.)

Marduk (Mesopotamien, ca. 2500 v.Chr.)

I 4. Die Kundalini in Mittelamerika

Bei den Tolteken, Azteken, Mayas und einigen anderen Völkern in Mittelamerika ist Quetzalcoatl eine der wichtigsten Gottheiten. Dieser Gott hat die Gestalt einer Schlange, die mit den blauen Federn des Quetzal-Vogels bedeckt ist. Sein Name bedeutet „Federschlange“.

Er ist also eine Schlange/Vogel-Mischform, wie sie sich auch bei den Chinesen als fliegender Drache und in Europa als geflügelter Drache findet. Dieses Fabelwesen ist aus der Verbindung der Ahnenschlange bzw. der Kundalinischlange mit dem Seelenvogel entstanden. In vielen Fällen ist dieses Mischwesen mit dem Feuer assoziiert worden und kann z.B. Feuer spucken.

Bei den Azteken wird er u.a. als Schlange hinter einem Mann mit Jaguar-Maske, also hinter einem Schamanen dargestellt. Er war die Schutzgottheit der aztekischen Priester und auch der Hüter des Wissens. Er galt bei ihnen als „weisester Mann“, d.h. er kennt das Jenseits und somit auch die Magie.

Quetzalcoatl war auch der Windgott. Der Wind wurde über den Atem bei fast allen Völkern auch mit dem Leben und daher auch mit der Seele assoziiert – so heißen im alten Testament der Wind und die Seele beide „ruach“ und bei den Germanen war Tyr als Jenseitsgott auch der „Atem-König“, d.h. der Seelenkönig.

Bei den Tolteken war „Quetzalcoatl“ auch ein militärischer Rang – gab es auch bei den Tolteken Ekstasekrieger?

Quetzalcoatl

Kundalini hinter Schamane mit Jaguar- Maske (Azteken, 900 v.Chr.)

Visions-Schlange, die die Unterwelt zeigt (Mayas, ca. 400 n.Chr.)

I 5. Die Kundalini bei anderen Völkern

Da sowohl die Astralreise als auch die Kundalini zu den grundlegenden magischspirituellen Erlebnissen zählen, finden sich in vielen Traditionen mehr oder weniger deutliche Hinweise auf sie.

Oft läßt sich jedoch nicht genau sagen, wie die Geschichte dieser Tradition aussieht, was vor allem daran liegt, daß diese Erlebnisse immer wieder auch unabhängig von einer Überlieferung entdeckt werden können.

Die Astralreise wird schon früh in der Altsteinzeit aufgrund der damals häufigen Nahtod-Erlebnisse bekannt gewesen sein. Derartige Ohnmachten, bei denen die Seele (Astralkörper) den physischen Leib verläßt, sind auch schon bei Tieren beobachtet worden. Der erste konkrete Hinweis auf einen Seelenvogel ist jedoch noch relativ jung: der Vogel auf einem Stab in der Höhle von Lascaux, der vor ca. 22.000 Jahren gemalt worden ist.

Es ist allerdings wahrscheinlich, daß es bereits um 50.000 v.Chr. klare Vorstellungen nicht nur über den Astralkörper („Seelenvogel“), sondern auch über die Kundalini gegeben haben wird. Zu dieser Zeit lebte in Eurasien der Homo erectus und der Neandertaler, zu denen aus Afrika der Homo sapiens hinzugewandert war. Aus der kulturellen Synthese dieser drei Menschenarten ist eine neue Kultur entstanden, die u.a. Göttinnenstatuetten, Musikinstrumente, Höhlenmalereien, Seelenvogel-Darstellungen, Totempfähle und vermutlich auch eine genauere Erforschung der Kundalini hervorgebracht hat.

Diese Elemente sind in Afrika, von wo der Homo sapiens stammt, garnicht oder nur in geringen Spuren zu finden – wenn man einmal von dem allgemeinen Schamanismus und der Muttergöttin absieht, die vermutlich bis in die früheste Altsteinzeit vor mehr als einer Millionen Jahre zurückreichen. Das spricht dafür, daß die oben genannten Elemente erst durch die Kultur-Synthese vor 50.000 Jahren entstanden sind.

Natürlich könnte es sein, daß es manche dieser Elemente schon vor 50.000 v.Chr. bei dem Homo erectus und beim Neandertaler gegeben hat, aber davon fehlen konkrete Spuren. Doch immerhin sind vom Homo erectus Altäre, Kult-Stierschädel, das Aufbewahren von Totenschädeln u.ä. bekannt, die 300.000 Jahre alt sind. Auch die Schwitzhütten stammen vermutlich zumindestens aus der mittleren Altsteinzeit vor ca. 600.000 Jahren – sie sind ebenfalls eine „Erfindung“ des Homo erectus. Die Neandertaler haben bereits vor 180.000 Jahren Ritual-Steinkreise in Höhlen angelegt. Religion ist also schon deutlich älter als die jüngere Altsteinzeit, die vor 50.000 Jahren begonnen hat.

Auch die Indianer stammen von dieser Mischkultur ab die vor allem dem Homo erectus und dem Homo sapiens, die vor 50.000 Jahren entstanden ist. Die Vorfahren der Indianer sie sind um 14.000 v.Chr. von Nordost-Asien über die während der Eiszeit trockenliegende Beringstraßen-Landbrücke nach Nordwest-Alaska und dann weiter bis hinunter nach Feuerland gewandert.

Diese Überlegungen beweisen natürlich nicht, daß die Kundalini seit ca. 50.000 Jahren (oder mehr) bekannt ist, aber dieses Datum hat zumindestens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, da die Kundalini in Eurasien, Amerika und Australien eine große Ähnlichkeit hat, aber in Afrika weitgehend fehlt. Sie könnte natürlich auch auf eine Tradition des Homo erectus, der in Eurasien gelebt hat, zurückgehen und dann deutlich älter als „nur“ 50.000 Jahre sein.

I 6. Die Kundalini und die Kampfekstase

Die Kampfekstase ist recht sicher eine Weiterentwicklung der schamanischen Ekstase, die der Jenseitsreise diente. Sie findet sich bei den Germanen und Kelten sowie möglicherweise auch bei den Tolteken (was jedoch recht unsicher ist).

Im Prinzip werden bei der Kampfekstase zwei Elemente der frei fließenden Kundalini genutzt: zum einen die Einsgerichtetheit und zum anderen die Kraft der Kundalini selber. Die Kampfekstatiker, die bei den Germanen „Berserker“ („Bärenhaut-Männer“) oder Ulfhedinn („Wolfshaut-Männer“) genannt worden sind, haben verschiede Ekstasemethoden wie Stampfen, Brüllen oder das Beißen in den Schildrand benutzt, um sich in einen „außergewöhnlichen Zustand“ zu versetzen, durch den sie unempfindlich gegen Waffen und Feuer wurden und weit über das Normalmaß hinausgehende Kräfte erhalten haben.

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Der religions- und magiegeschichtliche Hintergrund ist hier nur kurz skizziert worden, da er nicht das Hauptanliegen dieser kleinen Einführung in die Phänomene und die Methoden der Kundalini-Meditationen ist.

Einige Aspekte habe ich in den folgenden Büchern ausführlicher dargestellt:

Kundalini allgemein: „Kundalini I“ und „Kundalini II“

die allgemeine Symbolik der Kundalini: „Drachenfeuer“

die Kundalini in der frühen Jungsteinzeit: „Göbekli Tepe“

die Symbolik der Kundalini bei den Germanen: „Die Götter der Germanen, Band 64a: Magie und Ritual I“ und „Die Götter der Germanen Band 42a: Die Symbolik der Schlangen und Drachen“

II Der Charakter der Kundalini

Um die Wichtigkeit der Kundalini für das eigene Leben einschätzen zu können, ist es notwendig, möglichst zutreffend zu verstehen, was die Kundalini eigentlich ist.

II 1. Die Lebenskraft

Die Kundalini ist kein physisches Organ und auch kein physischer Prozeß – sie ist ein Vorgang im Bereich der Lebenskraft.

Was ist nun die Lebenskraft? Sie wird im Allgemeinen wie eine „nicht-physische Substanz“ behandelt – obwohl sie als „Kraft“ bezeichnet wird. Vermutlich ist es am präzisesten, die Lebenskraft als die Phänomene an der Grenze zwischen Bewußtsein und Materie aufzufassen. Man kann mit der Lebenskraft alle Vorgänge beschreiben, in der das Bewußtsein direkt auf die Materie wirkt: Telepathie, Telekinese, Magie, Meditation, Geister, Geistheilungen, Wunder usw. Schon dieser Umstand legt nahe, die Lebenskraft als ein Bild aufzufassen, das der Beschreibung der Prozesse am Übergang von Bewußtsein zu Materie dient.

II 2. Die Chakren

Die Lebenskraft ist nicht strukturlos, sondern bildet bestimmte Strukturen aus, die sich sowohl im Bewußtseins als auch in der Natur beobachten lassen – wie man es von einer „Substanz“, die den Übergang zwischen Bewußtsein und Materie beschreibt, auch erwarten sollte. Wenn die Lebenskraft keine Strukturen und Prozesse ausbilden würde, die sich sowohl im Bewußtsein als auch in der Materie wiederfinden lassen, könnte sie nicht die Grenze und die Verbindung zwischen Bewußtsein und Materie beschreiben.

Die wichtigste Struktur, die die Lebenskraft in dem menschlichen Körper ausbildet, sind die Chakren. Sie sind sozusagen die Lebenskraft-Organe im Menschen. Dies ist ein komplexes System, von dem jedoch vorerst nur die sieben Hauptchakren von Bedeutung sind.

Diese sieben Chakren sind auf eine einfache Weise Teil eines Systems:

Im Zentrum steht das Herzchakra, das die Identität eines Menschen enthält. Dies entspricht dem Tiefschlaf-Bewußtsein, das man in der Stille-Meditation bewußt erreichen kann. Das Herzchakra entspricht bei Freud der genitalen Ebene.

Nach unten hin folgen drei Chakren, die sich auf den eigenen Körper beziehen; nach oben hin folgen drei Chakren, die sich auf die Umgebung beziehen.

Unterhalb des Herzchakras ist das Sonnengeflecht und oberhalb des Herzchakras das Halschakra. Diese beiden Chakren sind im Idealfall der ungehemmte körperliche Selbstausdruck (Sonnengeflecht) und der ungehemmte soziale Selbstausdruck (Halschakra). In diesen beiden Chakren, die dem Traumzustand entsprechen, finden sich die Gefühle. Sie kann man durch Traumreisen erkunden. Dies ist der erste Konkretisierungschritt der Identität im Herzchakra: Aus der Identität werden Impulse. Sie entsprechen bei Freud der phallischen Ebene.