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Die Kundalini ist ein Teil des "Lebenskraft-Kreislaufs" im Lebenskraftkörper des Menschen. Die Chakren sind die "Organe" dieses Lebenskraftkörpers. Die Lebenskraft selber ist ein Konzept bzw. ein Bild, das den Übergang zwischen Bewußtsein und Körper beschreibt. Das ungehinderte Fließen der Lebenskraft ist daher sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für den glücklichen Zustand der Psyche wesentlich. Es gibt viele verschiedene Ansätze, um die Kundalini wieder frei fließen zu lassen: Meditationen, Rituale, Therapien usw. Diese verschiedenen Ansätze haben verschiedene Wirkungen und können sich gegenseitig unterstützen. In diesem Buch werden die Grundzüge dieser Methoden beschrieben, sodaß eine grobe Orientierung möglich ist und man selber beginnen kann, seine Kundalini zu erwecken. Abgesehen von der Selbstheilung, die die Erweckung der Kundalini ermöglicht, gibt es jedoch auch viele weitere Wirkungen der erwachten Kundalini im Bereich der Magie. Das Weg endet nicht, wenn die Selbstheilung erreicht worden ist - das Leben beginnt erst richtig, wenn man zu dieser Heilung gelangt ist!
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Seitenzahl: 137
Die Geschichte der Kundalini
Die Kundalini in der Altsteinzeit
Die Kundalini in der Jungsteinzeit
Die Kundalini bei den Indogermanen
Die Kundalini in Mittelamerika
Die Kundalini bei anderen Völkern
Die Kundalini und die Kampfekstase
Der Charakter der Kundalini
Die Lebenskraft
Die Chakren
Der Lebenskraftfluß
Die Funktionen der Kundalini
Die Kundalini und das Herzchakra
Die Kundalini und der physische Körper
Kundalini, Chakren und Organe
Gehirnstruktur und Meditationshaltung
Die Dynamik der Kundalini
Die Chakren
Das Sonnensystem
Der Vajra
Die Kornkreise
Der heile Zustand
Die Vielfalt der Kundalini-Erlebnisse
Kultur und Tradition
Das Horoskop
Die Blockaden
Die Methode
Jenseits der Heilung
Möglichkeiten zur Erweckung der Kundalini
Der Lebenskraft-Druck
Mantra
Atemlenkung
Imagination
Asana
Bewegung
Motivation
Die Entwicklung der Psyche
Die integrierende Methode
Entspannung
Körperhaltung
Traumreisen
Gespräche mit der Kundalini
Klassischer Gesang
Homöopathie und Osteopathie
Kräuter und Drogen
Tanz
Ekstase
Tantra
Lehrer
Selbsttreue
Hier und Jetzt
Das Zünden der Kundalini
Wurzelchakra
Sonnengeflecht
Fußchakren
Kopf
Zusammenfassung
Das Erlebnis der Kundalini
Lebenskraft-Erlebnisse in den Chakren
Wurzelchakra
Hara
Sonnengeflecht
Herzchakra
Halschakra
Drittes Auge
Scheitelchakra
Handchakren
Fußchakren
Das Erlebnis der Kundalini
Elektrisches Prickeln
Hitze
Wärmehülle
Glühen
Die Kundalini außerhalb des Körpers
Schlangen-Vision
Das Erlebnis der Blockaden
Hauptblockade und Gegenpol
Sechs Wege der Heilung
Die drei Granthis
Reinkarnations-Trauma
Meditation
Individuelles
Die Motivation
der eigene Stil
Das Mantra
Der Atem
Die Körperhaltung
Die Imaginationen
Das Wurzelchakra
Die Sushumna
Ida und Pingala
Die drei Nadis
Innerer Mann und innere Frau
Das Sonnenkind
Feuer
Schlürfen
Das Wurzelchakra der Erde
Das Licht des Himmels
Feuer und Licht
Kundalini-Gottheiten
Das Aufsteigen der Kundalini
Die Dauer und Häufigkeit der Meditationen
Der Umgang mit den Wirkungen der Meditation
Elastische Beständigkeit
Freundlichkeit
Schauen, Fühlen, Umarmen
Krisen
Entwicklung in Wellen
Hilfen
Ekstase-Methoden
Die universelle Kundalini
X Rituale
Invokationen
Kundalini-Anrufungen
Tantra
innerliches Ritual
äußerliches Lebenskraft-Ritual
äußerliches Bilder-Ritual
Das Ritual des Beziehungs-Mandalas
Siddhis
Bücherverzeichnis
Die Kundalini ist keine indische Erfindung, sondern ein universelles Phänomen wie die Telepathie, die Astrologie oder die Astralreise. Daher lassen sich in vielen Kulturen Hinweise auf die Kundalini finden – wobei die Inder (und später dann die Tibeter) wie bei vielen magisch-spirituellen Dingen die gründlichsten Forscher gewesen sind.
Dieses Kapitel ist jedoch keine ausführliche „Geschichte der Kundalini“, sondern nur eine kurze Übersicht.
Man kann davon ausgehen, daß die Kundalini bereits in der Altsteinzeit gut bekannt gewesen ist, auch wenn es keine direkten Nachweise dafür gibt – es gibt jedoch einen sehr soliden indirekten Nachweis.
Die älteste Form der Religion ist der Schamanismus – er reicht bis mindestens in die mittlere Altsteinzeit zurück. Ein Schamane ist jemand, der ein Nahtod-Erlebnis gehabt hat und dabei erlebt hat, wie er seinen Körper verlassen hat und über sich selber geschwebt ist („Astralreise“). Dieses Erlebnis hat zu der Erkenntnis geführt, daß es mehr als nur den materiellen Körper gibt. Dieses bewußte Verlassen des eigenen Körpers ist der Ursprung der Vorstellung einer Seele, die aufgrund des Schwebens bei der Astralreise bei allen Völkern die Gestalt eines Vogels erhalten hat: den Seelenvogel. Diejenigen, denen es gelungen ist, dieses Erlebnis willentlich zu wiederholen, waren anschließend in der Lage, auch andere Seelenvögel (telepathisch) wahrzunehmen und wurden daher zu „Seelen-Spezialisten“.
Beim Erlernen der Astralreise übt man, sich seines eigenen Lebenskraftkörpers bewußt zu werden und ihn dann gezielt zu lenken – auch außerhalb des eigenen physischen Körpers. Die Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers ist jedoch das, was man auch beim Erwecken der Kundalini als erstes erlernen muß.
Die Anfänge der Weges beim Erlernen der Astralreise, der Erweckung der Kundalini und auch der Hypnose sind identisch: die Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers.
Vorgänge im Lebenskraftkörper
Ziel
Astralreise
Kundalini
Hypnose
Bewußtwerdung des Lebenskraftkörpers
1. Schritt
zur Ruhe kommen (sich setzen oder legen)
zur Ruhe kommen (sich setzen oder legen)
„Setzt Dich hin.“
2. Schritt
sich entspannen
sich entspannen
„Du bist entspannt.“
3. Schritt
das Erlebnis von Schwere
das Erlebnis von Schwere
„Du bist schwer.“
4. Schritt
das Erlebnis von Wärme
das Erlebnis von Wärme
„Du wirst warm.“
Handlung mit dem Lebenskraftkörper
5. Schritt
das Erlebnis eines Vibrierens mit 6Hz
das Erlebnis von Pulsieren, Prickeln, Hitze u.ä.
„Du wirst müde.“
6. Schritt
Bewegungen einzelner Glieder (Arm, Bein u.ä.) des Astralkörpers und/oder Schwanken des Astralkörpers wie bei hohem Seegang (man erlebt dies als vermeintliche Bewegungen des physischen Körpers)
Drehen und Winden im Wurzelchakra (Kundalini-Schlange)
„Du schläfst ein.“
7. Schritt
bewußtes Verlassen des physischen Körpers
das Erlebnis des Aufsteigens der Kundalini vom Wurzelchakra zum Scheitelchakra
Der Hypnotiseur übernimmt die Funktion des Wachbewußtseins des Hypnotisierten.
Aufgrund dieses engen Zusammenhangs zwischen der Astralreise, die die Grundlage der ältesten und weltweit verbreiteten Religionsform des Schamanismus ist, müssen die Schamanen schon früh beim Erlernen der Astralreise auch das Kundalinifeuer entdeckt haben – gut die Hälfte des Weges zu beiden Erlebnissen besteht in der Bewußtwerdung des eigenen Lebenskraftkörpers.
Die Schamanen beherrschen folglich nicht nur die Astralreise, sondern kennen auch das Kundalinifeuer – und diese Kenntnis reicht bis mindestens in die mittlere Altsteinzeit zu der Entstehung des Schamanismus zurück.
Zu Beginn der Jungsteinzeit, also um 10.000 v.Chr., wurden die Tempel von Göbekli Tepe, Nevali Cori, Jericho usw. im nördlichen Mesopotamien errichtet. In ihnen finden sich einige Darstellungen der Kundalini – insbesondere eine Kopf-Skulptur mit aufsteigender Schlange. Es gibt auch steinerne Totempfähle, Reliefs auf Tempel-Säulen, Ritzungen auf Steinplatten u.ä., auf denen Schlangen dargestellt worden sind, die zum Teil als Kundalini erkennbar sind.
Auf diesen steinernen Totempfählen und Tempelsäulen sind auch Seelenvögel dargestellt worden. U.a. findet sich der Seelenvogel als Vogel, der auf dem Nacken eines Menschen sitzt und über seinen Kopf hinweg nach vorne schaut. Genau dieselbe Darstellung findet sich auch noch 7000 Jahre später bei einer Statue des Pharaos Chephren, der eine der Pyramiden von Gizeh hat erbauen lassen.
Diese Seelenvogel-Statuen finden sich weltweit als Totempfahl: der Pfahl selber ist ein Mensch und der Vogel oben auf diesem Pfahl ist sein Seelenvogel. Die älteste Darstellung eines solchen Seelenvogels stammt aus den Höhlenmalereien von Lascaux.
Kundalini und Seelenvogel/Astralreise
steinerner Kopf mit aufsteigender Kundalini (Nevali Cori, Nordmesopotamien; ca. 9.000 v.Chr.)
Jagdunfall: (Beinahe-)Toter, Wisent, Speer, Vogelstab (Vorläufer des Totempfahls) mit Seelenvogel (Höhle von Lascaux, Südfrankreich; ca. 20.000 v.Chr.)
Um ca. 7000 v.Chr. sind die Vorfahren der Indogermanen von Nordmesopotamien aus über den Kaukasus in die südrussische Steppe gezogen und haben dabei das Weltbild von Göbekli Tepe, Nevali Cori usw. mitgenommen, also auch die Kenntnisse über die Kundalini und die Astralreise.
Ab 2800 v.Chr. haben sie sich in einzelne Völker aufgeteilt. Von diesen indogermanischen Einzelvölkern haben die Inder das Erlebnis des aufsteigenden Kundalini-Feuers am systematischsten erforscht. Daher denkt man heute bei dem Wort „Kundalini“ vor allem an Indien.
Aber auch bei den Kelten war die Kundalini gut bekannt, wie z.B. der Bericht der Kampfekstase des Helden Cú Chulain zeigt, der der Sohn des Sonnengottes Lugh gewesen ist. In der betreffenden Schilderung in dem irischen National-Epos „Der Rinderraub von Cuailgne“ werden insbesondere das Aufsteigen und die Hitze eindrücklich geschildert. Die Kampfekstase war eine Anwendung der erwachten Kundalini auf den Kampf.
Auch der keltische Schamanengott Cernunnos wird von einer gehörnten Schlange („Drache“) begleitet. Dieses Motiv findet sich auch in Mesopotamien: Der Sonnengott Marduk wird von einer gehörnten Schlange begleitet.
Bei den Germanen wird ebenfalls die Kampfekstase beschrieben, die offenbar von diesen beiden westlichsten Völkern der Indogermanen entwickelt worden ist. Es finden sich bei den Germanen jedoch auch außerhalb der Kampfekstase Darstellungen der Kundalini.
verschiedene Kundalini-Darstellungen
stilisierter Mann und Kundalini unter Wurzelchakra (Goldhorn von Gallehus, Dänemark; 400 n.Chr.)
Mann mit Kundalini-Schlange unter dem Wurzelchakra (Isle of Man; Großbritannien; ca. 950 n.Chr.)
Helm mit Schlange, die über den Kopf zum Dritten Auge kriecht (Schweden; ca. 700 n.Chr.)
Cernunnos (Gundestrup-Kessel, Dänemark, 400 v.Chr.)
Marduk (Mesopotamien, ca. 2500 v.Chr.)
Marduk (Mesopotamien, ca. 2500 v.Chr.)
Bei den Tolteken, Azteken, Mayas und einigen anderen Völkern in Mittelamerika ist Quetzalcoatl eine der wichtigsten Gottheiten. Dieser Gott hat die Gestalt einer Schlange, die mit den blauen Federn des Quetzal-Vogels bedeckt ist. Sein Name bedeutet „Federschlange“.
Er ist also eine Schlange/Vogel-Mischform, wie sie sich auch bei den Chinesen als fliegender Drache und in Europa als geflügelter Drache findet. Dieses Fabelwesen ist aus der Verbindung der Ahnenschlange bzw. der Kundalinischlange mit dem Seelenvogel entstanden. In vielen Fällen ist dieses Mischwesen mit dem Feuer assoziiert worden und kann z.B. Feuer spucken.
Bei den Azteken wird er u.a. als Schlange hinter einem Mann mit Jaguar-Maske, also hinter einem Schamanen dargestellt. Er war die Schutzgottheit der aztekischen Priester und auch der Hüter des Wissens. Er galt bei ihnen als „weisester Mann“, d.h. er kennt das Jenseits und somit auch die Magie.
Quetzalcoatl war auch der Windgott. Der Wind wurde über den Atem bei fast allen Völkern auch mit dem Leben und daher auch mit der Seele assoziiert – so heißen im alten Testament der Wind und die Seele beide „ruach“ und bei den Germanen war Tyr als Jenseitsgott auch der „Atem-König“, d.h. der Seelenkönig.
Bei den Tolteken war „Quetzalcoatl“ auch ein militärischer Rang – gab es auch bei den Tolteken Ekstasekrieger?
Quetzalcoatl
Kundalini hinter Schamane mit Jaguar- Maske (Azteken, 900 v.Chr.)
Visions-Schlange, die die Unterwelt zeigt (Mayas, ca. 400 n.Chr.)
Da sowohl die Astralreise als auch die Kundalini zu den grundlegenden magischspirituellen Erlebnissen zählen, finden sich in vielen Traditionen mehr oder weniger deutliche Hinweise auf sie.
Oft läßt sich jedoch nicht genau sagen, wie die Geschichte dieser Tradition aussieht, was vor allem daran liegt, daß diese Erlebnisse immer wieder auch unabhängig von einer Überlieferung entdeckt werden können.
Die Astralreise wird schon früh in der Altsteinzeit aufgrund der damals häufigen Nahtod-Erlebnisse bekannt gewesen sein. Derartige Ohnmachten, bei denen die Seele (Astralkörper) den physischen Leib verläßt, sind auch schon bei Tieren beobachtet worden. Der erste konkrete Hinweis auf einen Seelenvogel ist jedoch noch relativ jung: der Vogel auf einem Stab in der Höhle von Lascaux, der vor ca. 22.000 Jahren gemalt worden ist.
Es ist allerdings wahrscheinlich, daß es bereits um 50.000 v.Chr. klare Vorstellungen nicht nur über den Astralkörper („Seelenvogel“), sondern auch über die Kundalini gegeben haben wird. Zu dieser Zeit lebte in Eurasien der Homo erectus und der Neandertaler, zu denen aus Afrika der Homo sapiens hinzugewandert war. Aus der kulturellen Synthese dieser drei Menschenarten ist eine neue Kultur entstanden, die u.a. Göttinnenstatuetten, Musikinstrumente, Höhlenmalereien, Seelenvogel-Darstellungen, Totempfähle und vermutlich auch eine genauere Erforschung der Kundalini hervorgebracht hat.
Diese Elemente sind in Afrika, von wo der Homo sapiens stammt, garnicht oder nur in geringen Spuren zu finden – wenn man einmal von dem allgemeinen Schamanismus und der Muttergöttin absieht, die vermutlich bis in die früheste Altsteinzeit vor mehr als einer Millionen Jahre zurückreichen. Das spricht dafür, daß die oben genannten Elemente erst durch die Kultur-Synthese vor 50.000 Jahren entstanden sind.
Natürlich könnte es sein, daß es manche dieser Elemente schon vor 50.000 v.Chr. bei dem Homo erectus und beim Neandertaler gegeben hat, aber davon fehlen konkrete Spuren. Doch immerhin sind vom Homo erectus Altäre, Kult-Stierschädel, das Aufbewahren von Totenschädeln u.ä. bekannt, die 300.000 Jahre alt sind. Auch die Schwitzhütten stammen vermutlich zumindestens aus der mittleren Altsteinzeit vor ca. 600.000 Jahren – sie sind ebenfalls eine „Erfindung“ des Homo erectus. Die Neandertaler haben bereits vor 180.000 Jahren Ritual-Steinkreise in Höhlen angelegt. Religion ist also schon deutlich älter als die jüngere Altsteinzeit, die vor 50.000 Jahren begonnen hat.
Auch die Indianer stammen von dieser Mischkultur ab die vor allem dem Homo erectus und dem Homo sapiens, die vor 50.000 Jahren entstanden ist. Die Vorfahren der Indianer sie sind um 14.000 v.Chr. von Nordost-Asien über die während der Eiszeit trockenliegende Beringstraßen-Landbrücke nach Nordwest-Alaska und dann weiter bis hinunter nach Feuerland gewandert.
Diese Überlegungen beweisen natürlich nicht, daß die Kundalini seit ca. 50.000 Jahren (oder mehr) bekannt ist, aber dieses Datum hat zumindestens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, da die Kundalini in Eurasien, Amerika und Australien eine große Ähnlichkeit hat, aber in Afrika weitgehend fehlt. Sie könnte natürlich auch auf eine Tradition des Homo erectus, der in Eurasien gelebt hat, zurückgehen und dann deutlich älter als „nur“ 50.000 Jahre sein.
Die Kampfekstase ist recht sicher eine Weiterentwicklung der schamanischen Ekstase, die der Jenseitsreise diente. Sie findet sich bei den Germanen und Kelten sowie möglicherweise auch bei den Tolteken (was jedoch recht unsicher ist).
Im Prinzip werden bei der Kampfekstase zwei Elemente der frei fließenden Kundalini genutzt: zum einen die Einsgerichtetheit und zum anderen die Kraft der Kundalini selber. Die Kampfekstatiker, die bei den Germanen „Berserker“ („Bärenhaut-Männer“) oder Ulfhedinn („Wolfshaut-Männer“) genannt worden sind, haben verschiede Ekstasemethoden wie Stampfen, Brüllen oder das Beißen in den Schildrand benutzt, um sich in einen „außergewöhnlichen Zustand“ zu versetzen, durch den sie unempfindlich gegen Waffen und Feuer wurden und weit über das Normalmaß hinausgehende Kräfte erhalten haben.
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Der religions- und magiegeschichtliche Hintergrund ist hier nur kurz skizziert worden, da er nicht das Hauptanliegen dieser kleinen Einführung in die Phänomene und die Methoden der Kundalini-Meditationen ist.
Einige Aspekte habe ich in den folgenden Büchern ausführlicher dargestellt:
Kundalini allgemein: „Kundalini I“ und „Kundalini II“
die allgemeine Symbolik der Kundalini: „Drachenfeuer“
die Kundalini in der frühen Jungsteinzeit: „Göbekli Tepe“
die Symbolik der Kundalini bei den Germanen: „Die Götter der Germanen, Band 64a: Magie und Ritual I“ und „Die Götter der Germanen Band 42a: Die Symbolik der Schlangen und Drachen“
Um die Wichtigkeit der Kundalini für das eigene Leben einschätzen zu können, ist es notwendig, möglichst zutreffend zu verstehen, was die Kundalini eigentlich ist.
Die Kundalini ist kein physisches Organ und auch kein physischer Prozeß – sie ist ein Vorgang im Bereich der Lebenskraft.
Was ist nun die Lebenskraft? Sie wird im Allgemeinen wie eine „nicht-physische Substanz“ behandelt – obwohl sie als „Kraft“ bezeichnet wird. Vermutlich ist es am präzisesten, die Lebenskraft als die Phänomene an der Grenze zwischen Bewußtsein und Materie aufzufassen. Man kann mit der Lebenskraft alle Vorgänge beschreiben, in der das Bewußtsein direkt auf die Materie wirkt: Telepathie, Telekinese, Magie, Meditation, Geister, Geistheilungen, Wunder usw. Schon dieser Umstand legt nahe, die Lebenskraft als ein Bild aufzufassen, das der Beschreibung der Prozesse am Übergang von Bewußtsein zu Materie dient.
Die Lebenskraft ist nicht strukturlos, sondern bildet bestimmte Strukturen aus, die sich sowohl im Bewußtseins als auch in der Natur beobachten lassen – wie man es von einer „Substanz“, die den Übergang zwischen Bewußtsein und Materie beschreibt, auch erwarten sollte. Wenn die Lebenskraft keine Strukturen und Prozesse ausbilden würde, die sich sowohl im Bewußtsein als auch in der Materie wiederfinden lassen, könnte sie nicht die Grenze und die Verbindung zwischen Bewußtsein und Materie beschreiben.
Die wichtigste Struktur, die die Lebenskraft in dem menschlichen Körper ausbildet, sind die Chakren. Sie sind sozusagen die Lebenskraft-Organe im Menschen. Dies ist ein komplexes System, von dem jedoch vorerst nur die sieben Hauptchakren von Bedeutung sind.
Diese sieben Chakren sind auf eine einfache Weise Teil eines Systems:
Im Zentrum steht das Herzchakra, das die Identität eines Menschen enthält. Dies entspricht dem Tiefschlaf-Bewußtsein, das man in der Stille-Meditation bewußt erreichen kann. Das Herzchakra entspricht bei Freud der genitalen Ebene.
Nach unten hin folgen drei Chakren, die sich auf den eigenen Körper beziehen; nach oben hin folgen drei Chakren, die sich auf die Umgebung beziehen.
Unterhalb des Herzchakras ist das Sonnengeflecht und oberhalb des Herzchakras das Halschakra. Diese beiden Chakren sind im Idealfall der ungehemmte körperliche Selbstausdruck (Sonnengeflecht) und der ungehemmte soziale Selbstausdruck (Halschakra). In diesen beiden Chakren, die dem Traumzustand entsprechen, finden sich die Gefühle. Sie kann man durch Traumreisen erkunden. Dies ist der erste Konkretisierungschritt der Identität im Herzchakra: Aus der Identität werden Impulse. Sie entsprechen bei Freud der phallischen Ebene.