Kundalini II - Harry Eilenstein - E-Book

Kundalini II E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Dieses Buch enthält nicht die grundlegenden Wahrheiten und die effektivsten Methoden zur Erweckung der Kundalini. Es enthält auch keine uralten Weisheiten und keine Einweihungen. Es ist lediglich der Forschungsbericht über einen engagierten Selbstversuch. Ich habe dieses Buch eigentlich gar nicht schreiben wollen - das hat sich von selber ergeben, weil ich alle Kundalini-Methoden, die ich ausprobiert habe, und alle Phänomene, die dabei aufgetreten sind, für mich selber aufgeschrieben habe, um den Überblick zu behalten, um Muster erkennen zu können und um die Effektivität und die spezielle Wirkung der einzelnen Ansätze überprüfen zu können. Daher ist dies das persönlichste Buch geworden, das ich jemals geschrieben habe - das Tagebuch meiner Meditationen, Experimente und Erlebnisse. Das hat dazu geführt, daß ich mir letztlich auch die dunkelsten Ecken meiner Psyche angesehen habe. Doch diese Versuche und Betrachtungen haben auch dazu geführt, daß ich ganz neue Methoden der Erweckung der Kundalini entdeckt habe wie die Imagination der platonischen Körper in den Chakren. Durch meine vielen Traumreisen zu meiner Kundalini ist sie geradezu mein Freund geworden. Meine Motivation für die Kundalini-Meditationen und die vielen Experimente ist es, endlich wirklich vollkommen heil zu werden - innen und außen. Mein Ziel war es, eine effektive, aber sanfte und integrierende Methode der Kundalini-Erweckung zu finden - was mir auch gelungen ist. Die Erlebnisse dabei habe ich in zwei Bänden aufgeschrieben. Die wichtigsten Erlebnisse und Erkenntnisse habe ich in "Kundalini für Anfänger" und "Herz-Meditation für Anfänger" zusammengefaßt.

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für meinen besten Freund, Jörg Wichmann †

Inhaltsverzeichnis

IV Die Erweckung der Kundalini (Fortsetzung)

2. Jahr

13. Monat

14. Monat

15. Monat

16. Monat

17. Monat

18. Monat

19. Monat

20. Monat

21. Monat

22. Monat

23. Monat

24. Monat

3. Jahr

25. Monat

26. Monat

27. Monat

28. Monat

29. Monat

30. Monat

31. Monat

32. Monat

33. Monat

Bücherverzeichnis

2. Jahr

13. Monat

(22. 12. 2019 – 20. 1. 2020)(Sonne im Steinbock)

21. 12. 2019

Heute (in der Nacht zum 22. 12.) beginnt also das zweite Jahr. Nun, ich kann zumindestens sagen, daß ich mittendrin bin in dem Kundalini-Prozeß: Die letzten zwei, drei Wochen bin ich irgendwie gebremst, Emotions-taub, antriebslos gewesen und nun habe ich entdeckt, daß dahinter eine riesige Menge an Wut, Schmerz und Trauer in meinem Brustraum steht – Lebenskraft, die nlockiert ist und nicht frei fließen kann. Daran rüttelt die Kundalini und macht sie mir dadurch bewußt.

Das ist daher auch mein nächster Schritt: diese Lebenskraft wieder ganz bewußt und ins Fließen zu bekommen.

Vermutlich wird das noch recht „unterhaltsam“ werden …

- - -

Ich bin bei Sonnenuntergang draußen gewesen und habe dann spontan meinen „Jul-Eid-Ritual“ gemacht – schließlich gehörte der Jul-Eid auch bei den Germanen zu der Sonne, die ab der Julnacht wieder stärker wird (die Tage werden wieder länger).

Ich habe mir vorgenommen, ganz heil zu werden, meine Lebenskraft wieder frei fließen zu lassen, d.h. meine Kundalini zu befreien, und mein Leben zu genießen, also das zu tun, was ich wirklich will, und ein wirklich erfülltes Leben zu haben – letztlich also zu „strahlen“.

Meine Meditation werde ich leicht abändern: Ich werde zu dem mit dem Atem verknüpften „Feuer“-Mantra die Vorstellung hinzunehmen, daß von dem roten Feuer-Kegel in meinem Wurzelchakra Flammen bis über meinen Kopf hinauf emporlodern – dieses Bild habe ich in letzter Zeit mehrfach spontan beim Meditieren gesehen und ich habe es auch schon mal irgendwo in einem Buch gelesen. Das fühlt sich gut an – vor allem, daß die Flammen bis über meinen Kopf hinauflodern, scheint mir wichtig zu sein.

Als Hilfe für die Befreiung meiner Kundalini (aber nicht als festen Vorsatz) werde ich mich im Laufe des Tages immer wieder fragen, was sich gerade richtig anfühlt.

Das Ganze sollte etwas werden, was „power“ hat!

23. 12. 2019

Ich bin heute Nacht aufgewacht und hatte das Wort „disparagua“ im Kopf und konnte erst einmal nicht wieder einschlafen.

Heute morgen habe ich im Internet nachgesehen – es gibt das Wort im Spanischen und evtl. auch im Rumänischen. Im Spanischen ist es selten – es tritt nur in wenigen Texten auf und dort anscheinend nur im Plural und wie ein Eigenname großgeschrieben: „Disparaguas“.

Das spanische Wort „disparar“ bedeutet „schießen, knipsen, kopflos handeln“. Ein „paraguas“ ist ein „Schirm“ und „disparate“ ist eine „Verrücktheit“. Dann gibt es noch „Paraguay“ … Eine Übersetzung für „disparagua“ konnte ich jedoch nicht finden. Heißt „Disparagua“ in etwa „Schütze“?

Im Englischen hat „disparaging“ die Bedeutung „geringschätzig, herabsetzend“.

„Kundalini – hat das Wort 'disparagua' etwas mit Dir zu tun? Und warum träume ich auf Spanisch?“

„Es hat mit Dir zu tun und nur indirekt mit mir. Du wirst es noch merken.“

„Hat es damit zu tun, daß ich seit ein paar Tagen das Gefühl gehabt habe, daß meine Mutter heute stirbt?“

„Glaubst Du, daß es hilfreich ist, wenn ich Dir etwas dazu sage?“

„Hm … nein … eigentlich nicht. … Danke, Kundalini.“

„Bitte.“

„Ho.“

- - -

„Kundalini – ich bin nun schon etliche Tage erschöpft, ausgelaugt, k.o. und gleichzeitig unter Druck und habe in mir ziemlich viel Wut, Schmerz und Trauer gefunden … Was ist da los? Und was kann ich da machen?

Liegt das daran, daß die Spannung mit den zwölf Jahre, in denen ich meine 87-bändige Germanen-Reihe geschrieben habe, zu Ende ist? Ist das der wahrscheinlich bald bevorstehende Tod meiner Mutter? Habe ich zu viele Beratungen gemacht? Sind das Altlasten, die empor kommen? Oder alles zusammen?

Was ist da los, Kundalini?“

„Alles zusammen – aber die Altlasten haben bei dem das größte Gewicht.“

„Ich hab's vermutet … Was kann ich da tun? Auch die Erschöpfung in den Arm nehmen? Reicht das?“

„Das ist schon mal gut. Mach das jetzt mal – dann sprechen wir uns gleich wieder.“

„O.k. - dann mach ich das jetzt mal.“

… … …

„Kundalini – das ist der kleine Harry … der läßt den Kopf hängen – ganz wörtlich … was meinen Vater immer aufgeregt hat – der hat gesagt, daß ich doch kein Verbrecher wäre …

… … … … … … … … …

Kundalini – der kleine Harry hängt da völlig schlapp – keinerlei Körperspannung … ich halte ihn im Arm … jetzt weint er – aber nur kurz … da ist ein riesiges Ohnmachtsgefühl – das kenn ich gut … aus meinem ganzen Leben – immer, wenn es um Beziehungen, um andere Menschen geht … ich halte ihn weiterhin in meinem Arm … als ich ihn gefragt habe, was er möchte, hat er gesagt, daß er die ganze Zeit von mir getragen werden will … Ich ziehe mir ihn meiner Vorstellung eine Kiepe an und setze ihn da hinein – das findet er gut … da liegt er nun, seinen Kopf an mich gelehnt und tut gar nichts … er entspannt sich – das fühlt sich gut an …

Danke, Kundalini – das fühlt sich jetzt so an, als ob das erst mal so blieben könnte. Danke!“

„Bitte.“

„Ho!“

24. 12. 2019

So allmählich gelingt es mir, mein Inneres wieder zu entspannen und die Unruhe und den Druck in mir auf freundliche Weise aufzulösen.

Ich fand es verwirrend, im Zusammenhang mit dem Sterben meiner Mutter auch Wut und Aggression zu empfinden – aber das waren die alten Gefühle aus der Zeit, als ich drei Jahre alt gewesen bin. Es ist gut, daß ich die jetzt so direkt erleben kann – da kann ich sie sehen, fühlen und umarmen. Diese Gefühle werden langsam friedlich …

Die Meditation heute morgen hat sich anders angefühlt – das Sonnengeflecht ist „richtig“ heiß geworden, also diese innere Glut; dann hat mich das Feuer, das ich jetzt dabei imaginäre, richtig eingehüllt, d.h. es ist eigenständig geworden und war auch unabhängig von meiner Imagination da; und ich hatte den Eindruck, daß ich innerlich wieder weicher, geschmeidiger, elastischer, organischer geworden bin.

Das ist gut …

27. 12. 2019

Meine Mutter ist Heiligabend gestorben. Das hat noch mal ziemlich viele Gefühle aufgewühlt – sowohl alte Gefühle wegen dem, was ich mit meiner Mutter erlebt habe, als auch neue Gefühle, weil das nochmal die Frage betont, was ich in dem Rest meines Lebens noch tun, leben und erleben will. Das bringt mich gerade ziemlich ins Schwimmen, in einen Zustand teilweiser Struktur-Auflösung … aber das ist gut so – wie sollte sonst Neues, Heiles entstehen können?

- - -

Die „einhüllende Wärme“ bei meiner neuen Version der Kundalinimeditation (mit emporlodernden Flammen in mir und um mich herum) ist bisher jedesmal beim Meditieren entstanden. Das fühlt sich gut und richtig an.

Vermutlich hängt damit auch zusammen, daß in letzter Zeit meine „beiläufigen Wünsche“ immer häufiger in Erfüllung gehen – mehrmals pro Woche.

- - -

Ich frage mich immer wieder, was von meinen Erlebnissen in dieses Buch gehört und was nicht: Was ist für andere, die ihre Kundalini erwecken wollen, von Bedeutung und was ist nur mein eigenes „Tagebuch“?

Ich habe dieses Buch nicht geplant – anfangs waren das nur Notizen für mich selber. Daß daraus ein Buch geworden ist, hat sich erst nach zwei Monaten Meditation so nach und nach ergeben – und zudem entwickelt das Ganze eine ziemlich große Eigendynamik. Sonst schreibe ich Bücher mit einem Konzept, doch dieses Buch ist eine Art Expeditions-Bericht geworden, bei dem ich nie weiß, was als nächstes kommt, und was von dem, was ich erlebe, für das, was noch kommt, von Bedeutung ist und was nicht …

Nunja, ich werde am Schluß einen Zusatz-Band zu diesen zwei oder drei Bänden mit dem Expeditions-Bericht“ schreiben, in dem die Zusammenfassung aller wichtigen Erlebnisse und Erkenntnisse steht – den können dann die lesen, denen der Expeditions-Bericht zu lang ist.1

- - -

„Kundalini – ich könnte ein bißchen Orientierung brauchen.“

„Tu, was Du willst.“

„Ja … mir ist nur nicht mehr ganz klar, was ich will …“

„Das ist Deine Aufgabe, das zu erkennen – nicht meine.“

„Hm, ja … das sehe ich ja auch so … aber kannst Du mir vielleicht sagen, wie ich da Klarheit reinbekommen kann? Stockt da etwas bei mir?“

„Wenn Du nicht weiß, was Du willst, strahlt Dein Herzchakra nicht – und dann fließt auch Deine Kundalini nicht.“

„Ja, schon … doch wo stockt da das Strahlen meines Herzchakras bzw. das Fließen meiner Kundalini – also Dein Fließen?“

„Weißt Du das nicht?“

„Wenn ich nichts wünsche, nichts will, sollte wohl mein Wunschbaum blockiert sein … oder mein Nabelchakra. Im ersten Fall würde mir wohl das Vertrauen fehlen, daß ich überhaupt irgendwas erreichen kann; im zweiten Fall hätte ich nur die Hoffnung aufgegeben, in einem konkreten Fall etwas erreichen zu können.“

„Hast Du nicht Deinem Sohn vor zwei Tagen erklärt, was man da am besten macht?“

„Wenn etwas Konkretes nicht erreichbar ist, sollte man zu seinen allgemeinen Wünschen zurückkehren – also vom Hara und vom Dritten Auge zum Sonnengeflecht und zum Halschakra; wenn allgemein eine bestimmte Art von Wünschen nicht erfüllt werden kann, sollte man zu seiner Identität zurückkehren – also vom Sonnengeflecht und vom Halschakra zum Herzchakra. Dort sollte man sich besinnen und sich wieder sammeln und dann erneut aufbrechen – im Sonnengeflecht und im Halschakra allgemein wünschen und sich zeigen; im Hara und im Dritten Auge etwas Konkretes anstreben; und im Wurzelchakra und im Scheitelchakra das Erreichte körperlich und geistig erleben und genießen.“

„Und wo stehst Du gerade?“

„Wenn ich das mal wüßte …“

„Schau es Dir an – was hast Du in der letzten Zeit gewollt und gefühlt?“

„Was war das? … Ich habe an Menschen gedacht, mit denen ich gerne eine Freundschaft oder Beziehung hätte … meine Mutter ist gestorben … ich habe einige meiner Geschwister getroffen … mein bester Freund war oder ist sehr krank … die Auseinandersetzungen mit Rudolf … die Feststellung, daß ich zu viel diene und zu wenig 'nein' sage – was aber mittlerweile deutlich besser geworden ist … Ich glaube, das war das Wesentliche.

Während ich das geschrieben habe, habe ich einen Druck auf meiner Lunge gespürt, was auf einen Lebenskraft-Stau im Herzchakra-Bereich schließen läßt. Anscheinend ist unten am Brustbein mein Wunschbaum und oben am Brustbein mein Thymus-Nebenchakra ein wenig blockiert. Ich scheine also zu glauben, daß ich das, was ich bin, in dieser Welt und in diesem Leben nicht ausdrücken kann – zumindestens nicht in allen Lebensbereichen.

Der Lebensbereich, in dem der Selbstausdruck nicht funktioniert, sind ziemlich deutlich meine Beziehungen.“

„Überhaupt nicht?“

„Das kann ich eigentlich so auch nicht sagen – immerhin habe ich ja schon einige Beziehungen und Freundschaften gehabt. Sie sind nur wesentlich vergänglicher als mir das lieb ist … und ich muß immer wieder von neuem anfangen …“

„Das ist das Problem: Du tanzt zu wenig.“

„Tja … ich lasse mich zu wenig auf den Augenblick und auf den Wandel ein?“

„Ja … dadurch kannst Du nicht fließen …“

„Tja … was soll ich dazu noch sagen … da hast Du wohl recht … Nunja, ich habe ja wieder angefangen, Musik nicht nur zu komponieren, sondern auch wieder wie früher Musik zu improvisieren … Das tut schon mal gut.“

„Das ist gut – aber es ersetzt nicht das Tanzen.“

„Ja, gut, Kundalini … vielen Dank!“

„Bitte.“

„Ho!“

- - -

Ich habe einen kleinen Nachtspaziergang durch den Wald gemacht – das ist oft das Beste, um auf neue Gedanken zu kommen …

Dabei ist mir eine Einseitigkeit von mir aufgefallen: Ich betreibe Magie stets auf allgemeine Weise, d.h. ich wünsche mir Geld, eine Beziehung, ein Fahrrad, eine Mitnahmegelegenheit usw., also alles Dinge, die nicht an einen konkreten Menschen, Ort, Gegenstand o.ä. gebunden sind. Dadurch kann der 'magische Zufall' das passende zu mir führen, was auch ausgesprochen gut funktioniert, wenn ich wirklich offen bin und mein Wunsch nicht an etwas Konkretes gebunden ist. Diese Art Magie hat ihren Sitz im Sonnengeflecht und im Halschakra, also in dem allgemeinen Wünschen.

Im Hara und im Dritten Auge sind die Dinge an jemand oder etwas Konkretes gebunden. Daher spielt dort nicht nur der eigene Wille, sondern auch der Wille aller an dem betreffenden konkreten Wunsch beteiligten Menschen eine Rolle. Das führt unter Umständen zu einem Widerspruch im Willen, zu Konkurrenzsituationen und ähnlichem. Aus dieser Art von Wünschen habe ich mich bisher fast vollständig herausgehalten.

Das ist sehr einseitig und hat zu einigen sehr einseitigen Verhaltensweisen geführt und zudem meinen natürlichen, unbekümmerten Egoismus sehr stark gedämpft und verbeult. Deshalb kann man mich ziemlich leicht an den Rand drängen, deshalb kann ich in Gemeinschaften kaum reden, deshalb lasse ich mir fast ohne jeden Widerstand Dinge und Menschen wegnehmen, deshalb erkenne ich Verführungsabsichten von Frauen so gut wie nie, deshalb ziehe ich Menschen an, die entweder sehr dominant sind oder die sich schnell bedroht und bedrängt fühlen wie z.B. Vergewaltigungsopfer – eben Menschen, deren Willen genau wie bei mir nicht mehr in einem heilen, elastischen Zustand ist.

Es steht an, mein Hara und mein Drittes Auge zu heilen und in einen zumindestens annähernd normalen Zustand zu bringen. Daß da was nicht stimmt, weiß ich schon lange, aber jetzt sehe ich viel genauer, was da nicht stimmt, und ich sehe, daß diese Heilung jetzt der nächste Schritt sein muß – sofern ich nichts übersehen habe.

Das fühlt sich gut an, das klarer zu sehen.

Wenn das klappt, werde ich ein ziemlich anderer Mensch werden … das soll mir recht sein. Ich habe ja auch schon mit dem 'nein'-Sagen angefangen.

- - -

Ich habe nochmal das Buch „The Bliss of Inner Fire“ von Lama Yeshe gelesen. Er beschreibt die tibetische Methode der Erweckung des Tummo-Feuers (Kundalini) recht genau – die Art der Atmung, der Imaginationen usw. Der rote Feuer-Kegel, den ich in meinem Wurzelchakra imaginiere, ist eine 3D-Variante des spitzen, roten Dreiecks, das Lama Yeshe als Imagination empfiehlt.

Das Element, das er und auch viele andere Lamas als für die Erweckung des Inneren Feuers notwendig erachten, ist die Vereinigung mit einer Frau (wenn man ein Mann ist) und die gemeinsame Meditation. Das kann ich nicht wirklich einschätzen – meine bisherigen Versuche in dieser Richtung waren nicht besonders wirkungsvoll.

Mal sehen … Wenn das ansteht und das der nächste sinnvolle Schritt sein sollte, werde ich das schon merken …

- - -

„Kundalini – jetzt übe ich, auf mich zu achten und nur dann zu beraten und nur dann mit anderen zu telefonieren, wenn ich das auch will, aber das führt sofort zu Streß, Verzweiflung und Tränen auf der Gegenseite … worauf ich wiederum mit dem Gefühl reagiere, daß ich jetzt vielleicht wieder alle Kontakte verliere.

Ich kann wirklich nicht behaupten, daß ich wüßte, was da jetzt das richtige Verhalten oder das richtige Maß ist …“

„Wer bist Du?“

„Ich? … Ehm … Ich bin ich. … So genau weiß ich noch nicht, worauf Du hinaus willst …“

„Und was ist das Primäre, was Du tust?“

„Ausdrücken, wer ich bin – mit meinem Wollen, meinen Absichten, Gefühlen, Gedanken, Worten, Haltungen und Taten.“

„Wenn Du das weißt und zudem weißt, wer Du bist – was ist dann die Frage?“

„Ist das jetzt provokativ gemeint oder rhetorisch oder …“

„Helfend.“

„Hm … ja … Also geht es darum, mir treu zu sein und dabei jegliches Risiko einzugehen und den Gefühlen der anderen standzuhalten?“

„So in etwa.“

„Und genau?“

„Das kannst Du ja noch entdecken, wenn Du willst.“

„O.k. … meine Hauptangst, die bei diesem neuen Verhalten von mir, also dem 'nein'-Sagen in seinen verschiedenen Varianten, in mir aufkommt, ist das sofortige Verlassenwerden von allen Menschen – eben eine Wiederholung von dem, was ich mit meiner Mutter und in vielen Beziehungen erlebt habe.“

„Und wenn Du diese Angst jetzt erkannt hast – was willst Du da tun?“

„Nunja … 'schauen, fühlen, umarmen' … dann tue ich das jetzt mal.

… … … … … … … … …

Es war nicht ganz einfach – viele Gefühle … aber es ging. … Ich glaube, das reicht jetzt erst einmal.

Danke, Kundalini!“

„Bitte.“

„Ho!“

28. 12. 2019

Ich glaube, mir ist eben beim Meditieren wieder etwas über die Kundalini klar geworden.

Zur Zeit habe ich ziemlich viele mit Gefühlen aufgeladene Bilder in mir, die in einer eher chaotischen Weise kommen und gehen. Die Kundalini wird, wenn sie frei fließen kann, jedes dieser Bilder heilen und das dadurch dann mehr oder weniger stark verwandelte Bild wieder an seinen rechten Platz rücken.

Die Kundalini ist der freie Fluß des Lebens, der freie Fluß der eigenen Lebenskraft. Wenn ich dieses Fließen zulassen kann, bilden sich in mir die heilen Muster in meiner Lebenskraft – meine Chakren und Nadis und meine ganzen inneren Bilder werden dann ihr heiles Muster gefunden haben.

Das fühlt sich gut an. Dieses Bild erleichtert es mir, mich der Eigendynamik der Kundalini und ihrer Erweckung bzw. Befreiung anzuvertrauen.

29. 12. 2019

Heute habe ich beim Meditieren die Grenze zwischen dem Bereich des Dritten Auges und dem Bereich des Scheitelchakras gespürt, also den „Migräne-Ring“ am Haaransatz, auf dem das oberste Zwischenchakra liegt. Es war aber kein Migräne-Schmerz oder Druck, sondern ein angenehmes Gefühl.

30. 12. 2019

Diesmal ist die Hitze im Wurzelchakra viel deutlicher geworden. Ich habe zudem 'in der Meditation geruht', d.h. ich mußte die Meditation am Ende willentlich verlassen, weil sie ein stabiler Zustand geworden war, der sich selbst aufrechterhält. Das kannte ich in dieser Deutlichkeit bisher nur von der Stille-Meditation, in der man nichts wahrnimmt, denkt oder fühlt, sondern nur Bewußtsein ist, das sich seiner selber bewußt ist – also der „bewußte Tiefschlaf-Zustand“.

Sehr angenehm …

5. 1. 2020

„Kundalini – vorletzte Nacht habe ich von einem großen gestauten Fluß geträumt und von einer Höhle in dem Flußbett, in der ich ein Bild gemalt habe. Letzte Nacht habe ich von einer Art fliegendem Bett, in dem ich lag, geträumt, daß ich nur mit Mühe und mit der Hilfe von anderen schließlich auf den Boden zurückgeholt und dort mit meinem Gürtel festgebunden habe. Hatten diese Träume etwas mit einem gestauten Kundalini-Fluß und mit einem Verhindern des Kundalini-Aufstiegs zu tun?“

„Nein.“

„Was war dann die Bedeutung dieser beiden Träume?“

„Der erste Traum: Du läßt Dein Leben nicht so fließen, wie es eigentlich will. Das Bild: Dein Lebenskraftkörper, der sich entfalten will. Das ist dem Fließen der Kundalini ähnlich, aber nicht ganz dasselbe.

Der zweite Traum: Du hast eine Astralreise, also Dein Schweben über Deinem Leib während Deines Schlafes in Bilder gepackt. Die Mühe, wieder zur Erde zu kommen, war Deine Mühe aufzuwachen – Du hast sehr lange geschlafen.“

„Hm … klingt plausibel – also ist nicht alles, was fließt oder aufsteigt, unbedingt auch die Kundalini.“

„Nein.“

„Genaues Hinschauen und eine präzise Deutung lohnen sich … Danke, Kundalini.“

„Bitte.“

„Ho!“

6. 1. 2020

„Mann! … Puh! … Also, ich möchte etwas Klarheit darüber haben, was eigentlich los ist …

Also … ich fühl mich seit einigen Tagen … naja, 'depressiv' ist nicht richtig, irgendwie … 'in meiner Lebendigkeit blockiert' sag ich mal …

Puh! … ja … Letzte Nacht hab ich geträumt, ich hätte meine Mutter mit einem Hammer erschlagen – mit einem Schlag auf den Kopf … da scheint's offenbar noch ziemlich viel Wut in mir zu geben … ja – als ich das geträumt hab, ist mein Sonnengeflecht tierisch heiß geworden … das war so arg, daß ich davon sofort aufgewacht bin … ich bin dann 'ne Weile bei dieser Wut und dieser Hitze geblieben – halt so lange, wie ich diese Gefühle aushalten konnte … ja …

Ich hab ja schon ein halbes Jahr immer wieder mal Schmerzen am Zehnagel vom linken dicken Zeh … das hat sich jetzt seit ungefähr 'ner Woche ziemlich verstärkt … hm … eigentlich ein bißchen länger … ja, eigentlich seit dem Tod meiner Mutter … puh! …

Der Zehnagel des dicken Zehs entspricht von den Fußreflexzonen her dem Gesicht und der dicke Zeh insgesamt steht für den Kopf … das Gelenk unter dem Zehnagel steht für das Kiefergelenk … Das heißt, daß der Schlag auf den Kopf meiner Mutter in meinem Traum und die Entzündung an meinem Zehnagel möglicherweise im Zusammenhang stehen …

Ich hab meinen dicken Zeh schon ein paar mal gefragt, was da denn eigentlich los ist … da kam als Antwort halt … daß ich mich selber einenge … daß ich mir selber nicht die Freiheit gebe … daß ich mich selbst nicht liebe …

Puh! … ja … und dieses Blockiertsein, das heißt … das würde ich gern besser verstehen … denn eigentlich glaube ich nicht, daß daran liegt, daß meine Mutter gestorben ist, also … übermorgen wird sie begraben … aber es hängt damit zusammen …

Also: gibt's da was in mir, was dazu was sagen will?

In meiner Brust beginnt etwas zu schreien und zu brüllen wie wild.

Ich habe auch Atembeklemmungen – heute …

Puh! … Was ist das? Wer ist das, der da schreit?

… … …

Ein Harry, der siebzehn oder achtzehn Jahre als ist oder so was um den Dreh … … … …

Puh! … Und warum schreit der?

… … … … … … … … …

Der steht wegen seiner ersten Freundin unter Druck … … … … … … … … … …

Puh! … So dies Prinzip: Sie weiß genau, was richtig ist und ich hab nur 'ne Meinung … Oh Mann! … Was dann auf Anpassung meinerseits hinausgelaufen ist, ja …

Und diese Anpassung ist derselbe Mist, den ich als Kind gemacht hab nach dem Streit! … Naja, mir ist halt nichts anderes eingefallen …

Puh! Ich könnt jetzt hier auch in echt losbrüllen, aber … das kann ich in dem Haus hier, glaub ich, nicht machen … ich mach's nur innerlich … … …

Was brauchst Du denn, achtzehnjähriger Harry?“ …

„Platz!!!“ … … …

„Puh! … … … Wie kannst Du Dir den nehmen?“ …

„Indem ich Gerda (meine erste Freundin) vor's Schienbein trete!“ …

„O.k. – dann mach das mal …

Oh Mann! … Komisch – die rennt nicht weg, sondern fragt mich, warum ich das mache … Gut – dann erzähl ich ihr in meiner Vorstellung, daß ich Raum haben will … und daß ich nicht dauernd angegriffen werden will. … … …

Gegen Ende unserer Begegnung hat sie mir ja ganz klar gesagt: 'Entweder Du beweist mir, daß Du recht hast, oder Du hörst auf mit dem Mist und bleibst bei dem, wie ich das darstelle. Tja … und ich konnte ihr nicht beweisen, daß meine Meinung richtig ist – das ist ja bei Ansichten nicht so einfach – schon gar nicht, wenn's um Magie und Meditation geht … … … Tja … entweder ich bin ihrer Meinung oder ich gehe … … …

Puh! … also … Oh Mann! … Ich stehe neben diesem achtzehnjährigen Harry … und bin einfach bei ihm … und leg ihm eine Hand auf den Rücken … … … das reicht noch nicht – der ist immer noch am brüllen und schreien … … …

Jetzt kommen die Bilder und Gefühle von dem dreijährigen Harry … bei dem ist das richtig existentiell … tja … naja … da ich ja vorher ein Jahr lang von meinen Eltern weg und bei meinen Großeltern gewesen bin ohne meine Eltern ein einziges mal zu sehen, und dann mit zweieinhalb Jahren wieder bei meinen Eltern gewesen bin … da hab ich bei einem solchen Streit natürlich kein Vertrauen, daß meine Mutter und mein Vater da bleiben – egal was ich will und was ich zu ihnen sage … das hatte ich ja schon erlebt, daß die plötzlich einfach weg sein können …

Oh Mann! … Puh! … Gut, ich setz mich zu dem kleinen Harry auf den Boden …

Ich muß ganz tief gähnen … … …

Der ist wütend! Der ist so derartig wütend! Der könnte alles kurz und klein schlagen! … alles, was da ist …

Und worum geht's? Um meine Mutter. … Ich könnte die treten und schlagen und beißen. … Damit sie mich in Ruhe läßt … Puh! … Das ist der Traum von letzter Nacht? Wahrscheinlich, ne? … … … Mannomann! …

Hast Du das jetzt kapiert, Mama? … Puh!

„Ja …“

„Ich sehe, daß Du das mit dem Besitz einfach anders siehst … daß der ganze Besitz in der Familie erst mal Dir gehört … und daß Du darüber bestimmst … Spielsachen, Kleidung und alles … das hast Du ja noch gemacht, als ich schon zwanzig war … Puh!!! …

Nein, Mama! … Das läßt Du bleiben!!! … Verdammt noch mal! … … …

Puh! … Es ist … ein ungewohntes Gefühl … meine Mutter durch Wut zurückzuweisen … … …

Nein!!! Nein!!! Nein!!! … Und wenn Du mich grün und blau prügelst: Nein!!! … … … Nein!!! Nein!!! Nein!!! … Ich mach da nicht mit! … Egal, was Du machst! … … … Nein!!! Nein!!! Nein!!! … … …

Da fällt mir mein Großvater ein – der Vater meiner Mutter … Als seine Mutter, also meine Uroma gestorben ist, hat er zu meiner Mutter gesagt: 'Endlich frei!'

Diese Art der Unterdrückung der Kinder … hat in unserer Familie offenbar Tradition … Wobei ich nicht finde, daß das die prägende Seite meiner Mutter ist – das ist schon ihre Liebe zu ihren Kindern … aber dieses Eigentums- und Gehorsams-Verständnis … das hat sie schon noch …

Da mach ich nicht mit! Verdammt noch mal!!! … … … Egal, was Du da tust! … Und wenn Du mich rausschmeißt! … Oder weggehst! … Ich weiß – Du hast mich nicht zur Strafe verlassen … aber das ist das Erlebnis, was ich immer im Hintergrund stehen hab …

Puh … Und ich behalte meine Sachen! … Basta! … … … Und wenn Du sie meiner Schwester gibst, hol ich sie mir wieder! Und wenn Du sie irgendwo wegschließst in der Wohnung, hol ich sie mir auch! … Das sind meine! … … …

Mein Lippen zittern … vor allem meine Unterlippe … und mein Unterkiefer … Puh! … Nein!!! Nein!!! Nein!!! … … …

So langsam scheint's anzukommen … bei ihr … ja, bei mir auch … Mann!!! … … … Scheiße! … … … Ich will soviel fluchen wie auch immer ich will! Basta!!! Das reicht jetzt auch, daß ich das nie konnte! … Scheiße! … … … Platz da! … Laß mich in Ruhe! … Das heißt nicht, daß ich Dich aus meinem Leben rausschmeißen will – aber laß mir meinen Raum! … Den laß ich mir nicht wegnehmen! Und wenn Du Dich auf die Hinterbeine stellst und sonstwas tust! … Ich lebe mein Leben … und das auf meine Art! … So! … … … Puh! … … … Oh Mann! … … …

Ich sehe so was wie Feuer … das ist an der Stelle im Kinderzimmer, an der ich als Kind auf dem Boden gelegen und mit meinen Autos gespielt habe – damals, als der Streit war … und das Feuer ist auch in mir … puh … und mein Brustraum fühlt sich freier an …

Oh Mann … gut … ich denk, das reicht erst mal …

Ho!“

Daß das erst jetzt passiert, wo meine Mutter tot ist … so wie bei meinem Großvater, der auch erst frei geworden ist, nachdem seine Mutter im Grab lag … Das wäre mir anders lieber gewesen … Ich hoffe, ich bin jetzt trotzdem wirklich „aus eigener Kraft heraus“ frei … und nicht nur deshalb, weil meine „Bedrohung“ nicht mehr lebt …

7. 1. 2020

Die Entzündung in meinem linken dicken Zeh ist fast vollständig fort. Ich habe zwar gestern auch mal zehn Minuten lang ein Seifenlauge-Bad für meinen linken Fuß gemacht, aber mir scheint die eigentliche Ursache für die Heilung doch die Traumreise gestern gewesen zu sein.

8. 1. 2020

Ich habe nicht das Gefühl, daß mein Mutter-Thema mit der Traumreise von vorgestern zu Ende ist … heute morgen im Halbschlaf habe ich gemerkt, daß ich in emotionaler Hinsicht eigentlich wie ein mutterloses Kind, wie ein Waisenkind gelebt habe – damit hängt vermutlich auch mein Einsiedlertum zusammen …

Das Geschickteste scheint mir gerade zu sein, noch mal eine Traumreise zu machen.

„Also … puh … … … puh … also … … … Was ist da los in mir? Gibt es da einen Bereich, der gerade Aufmerksamkeit braucht? … Der mit diesem Waisenkind-Lebensgefühl zu tun hat? …

Ich spüre meine Brust … den Bereich zwischen Herzchakra und Wunschbaum, also die untere Hälfte der Brust … puh … Willst Du was sagen?“

„Scheiße! … Das ist völlig danebengegangen!“

„Was ist da völlig danebengegangen?“ …

„Ach …“ …

„Hm … magst Du irgendwas sagen?“ …

„Ach … Liebe, Geborgenheit, Beziehungen …“ … … …

„Puh! … Meine Seele – magst Du was dazu sagen?“

„Schau hin.“

„Wohin?“

„Auf den unteren Brustbereich.“

„O.k. … … … puh … Wenn ich dahin schaue, sehe ich die Straße, in der meine Eltern gewohnt haben, in der ich als Kind aufgewachsen bin … ich sehe den Schulhof … ich sehe Kinder miteinander spielen … und ich häng immer so'n bißchen draußen, daneben, gehöre nicht richtig dazu … hm … ich habe viel alleine gespielt … aber … ich meine … ich war ja zehn Jahre lang fast jeden Tag bei meinem Schulfreund … puh … Geht das konkreter, was da los ist? … … …

Puh … … … Also gut – wo ist denn meine Mutter? … Die ist da … und die guckt ja auch nach uns Kindern und … … … ich kann sie ja auch alles fragen und sie hat ja auch Einfühlungsvermögen … hm – komm ich da lang weiter? … … …

Ah – in meiner Brust ist ein Gefühl – eine Blase voll Druck … zwischen Herzchakra und Wunschbaum … … …

Oh – ich höre, wie ein kleiner Harry sagt: 'Mama, ich will auf Deinen Arm.'

Puh … … … oh Mann … … … puh … … …

Ja – Nähe zu meiner Mutter gab's ja nach dem Streit nicht mehr … einfach, weil ich's nicht ausgehalten hätte … … …

So ab fünfundvierzig Jahren oder so um den Dreh konnte ich meine Mutter schon wieder zur Begrüßung oder beim Abschied umarmen … vorher hab ich jede Berührung mit ihr so gut es ging vermieden … puh! …

Meine Seele – was wird hier gebraucht?“ …

„Geh in dieses Gefühl.“ …

„Puh … … … oh … da ist das, was ich heute morgen im Halbschlaf gesehen habe: Da ist ein kleiner Harry und der schreit verzweifelt nach seiner Mutter … … … dies Gefühl hab ich als Kind einmal gefühlt, aber ich habe nicht gewußt, worum es geht … … … Mama …“

„Komm …“

„Jetzt liege ich als kleiner Harry im Arm meiner Mutter und bin am Heulen wie ein Schloßhund … … … puh … … …

Ich bin vielleicht vier, fünf Jahre alt und sehe mich bei ihr auf dem Schoß … … …

Diese Blase mit dem Druck in meiner unteren Brusthälfte ist jetzt ziemlich deutlich geworden … Was willst Du?“

„Gesehen werden.“ … … …

„Ich gehe in die Blase hinein und schaue mir dies Gefühl an, diesen Druck … Sehnsucht … Sehnsucht nach Kontakt, nach Nähe … puh … … … puh! … … …

Möchtest Du noch etwas, Druck? …

Ich soll spüren, wie ich als Kind auf dem Schoß meiner Mutter sitze …

Puh … es ist gut, daß meine Mutter mein Distanz-Halten zwar bemerkt hat, aber mich nicht einfach gepackt und mich auf ihren Schoß gesetzt hat – ich glaube, da wäre ich zerbrochen oder ausgerastet …

Ich glaub, ich laß das erst mal so stehen …

Danke meine Seele! Danke, Mama!

Ho!“

9. 1. 2020

Ich habe gedacht, daß ich schon genug getan hätte – doch nach der Bestattung gestern Nachmittag bin ich in eine emotionale Gerölllawine geraten … Und jetzt bin ich im Tal angekommen und weiß nicht weiter. Vielleicht waren es in letzter Zeit einfach zu viele Dinge, die mir meinen Halt genommen haben: der Tod meiner Mutter, die lebensgefährliche Krankheit meines besten Freundes, die Trennung von mehreren lieben Menschen, die kühle Distanz einer nahen Verwandten, und dann gestern noch meine Projektion des Verhältnisses zwischen mir, meiner Mutter und meiner Schwester auf zwei neue Menschen aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis … und noch ein paar Sachen mehr …

„Sag mal, Kundalini – gehe ich mit all dem einfach falsch um? Oder muß mein gannes System zusammenbrechen, damit ich heil werden kann? Oder suche ich eine Harmonie, die es gar nicht gibt? Habe ich das Wesen von Begegnungen mit Menschen noch immer nicht begriffen? Jedesmal, wenn ich glaube, irgendetwas über Beziehungen verstanden zu haben und das formuliere, zeigt mir das Leben, daß es anders ist – das Leben widerspricht mir bei diesem Thema schon seit 40 Jahren systematisch – warum? Und was hat das alles mit Dir, Kundalini, zu tun? Hat das überhaupt was mit Dir zu tun?“

„Du bist gerade nicht mehr mit Deinen Füßen auf der Erde.“

„Ja …“

„Komm erst einmal wieder an.“

„Aber wie?“

„Mehrere Dinge:

Schreib ein bißchen – das ist Dir vertraut und Routine und erinnert Dich an Dich selber.

Geh raus in den Wald – wenn Dir danach ist, jogge ein bißchen. Dann spürst Du wieder Deinen Körper und bist nicht in Deiner Psyche gefangen.

Leg Dich noch mal hin und höre Musik und denk an gar nichts.

Und dann meditiere.“

„In dieser Reihenfolge?“

„Ja.“

„Und was hat das mit Dir zu tun? Das artet hier ja in seine Selbsttherapie aus …“

„Ich bin ein Teil des Flusses der Lebenskraft in Dir und die Lebenskraft in Dir enthält Deine Psyche – wenn Du mich befreien und dadurch selber heil und lebendig werden willst, wirst Du jeden Winkel Deiner Psyche kennenlernen, der noch Hilfe braucht.“

„Tja … dann gehören diese Beschreibungen meiner Psyche wohl mit in dieses Buch. Na gut. Ich hoffe, das ist für die eventuellen späteren Leser auch tatsächlich nützlich.

Danke, Kundalini.“

- - -

Ich habe die Ratschläge befolgt – jetzt ist es ein bißchen besser.

Mir ist auch noch ein Aspekt meines Horoskops klarer geworden. Obwohl ich nun schon seit 40 Jahren intensiv Astrologie betreibe, verstehe ich immer wieder noch mal etwas Grundlegendes in meinem eigenen Horoskop … Wie lange braucht man, um Astrologie zu erforschen und zu erlernen – 200 Jahre?

In Drehrichtung des Tierkreises (also gegen den Uhrzeigersinn) habe ich das folgende Aspekt-Gefüge: Venus – Halbsextil – Uranus – Halbsextil – Jupiter/Merkur. Das bedeutet nicht nur, daß sich die Gefühle (Venus) immer auf unvorhersehbare Weise (Uranus) weiterentwickeln, sondern auch, daß das Unvorhersehbare des Uranus regelmäßig neue Impulse in mein Weltbild (Jupiter Konjunktion Merkur) bringt und es daher unmöglich macht, etwas Beständiges über meine eigenen Gefühle zu sagen. Ich kann lediglich über Gefühle etwas Allgemeines sagen.

Tja: „Gefühls-Chaos forever!“ Vermutlich wird der Uranus mir noch heute auch diese Aussage widerlegen …

- - -

„Wie geht es jetzt weiter, Kundalini? Ich bin gerade ziemlich ratlos …“

„Geduld.“

„Hm … und was könnte ich tun, während ich geduldig bin?“

„Trinken – viel trinken und deutlich weniger essen.“

„Ja, das leuchtet mir schon ein – ich habe gestern viel zu viel gegessen, weil ich nicht mehr weiterwußte … Ich kann nur eine begrenzte Zeit schreiben und in den Wald gehen – und etwas, worauf ich mich freuen könnte, wäre auch ganz schön …“

„Warte mal drei Tage einschließlich heute ab – dann wird sich Deine 'emotionale Geröll-Lawine' beruhigt haben.“

„Na gut – Danke, Kundalini.“

„Bitte.“

„Ho!“

- - -

Mir fällt einfach nichts anderes als der Einsiedler ein – und Liebe und der Wunsch nach Nähe scheinen mir die größten Leid-Verursacher zu sein.

Aber das Leben scheint anderer Meinung zu sein – gestern und heute hat schon dreimal, wenn ich das gedacht habe, jemand angerufen und wollte mit mir sprechen oder mich besuchen …

Gibt es da irgendeine Haltung, die nicht sofort Leid verursacht?

Das Einsiedler-Dasein halte ich auch nicht gut aus …

- - -

„Kundalini – das ist ein ziemlich doofer Zustand, in dem ich da gerade bin. Eigentlich will ich Nähe, aber das funktioniert nicht, also spiele ich 'Einsiedler', aber das macht die Sache nur schlimmer, aber aushalten würde ich Kontakt gerade auch nicht. Ich kann schon sehen, daß das exakt der Zustand ist, in dem ich meine ganze Kindheit und Jugend verbracht habe, und naja, auch noch danach einen großen Teil meiner Zeit. Kann ich da nicht irgendetwas tun?“

„Du tust ja schon etwas – Du fängst an, Deinen Zustand zu verstehen.“

„Ja – das stimmt schon, aber besser wird er dadurch zunächst einmal nicht.“

„Der zweite Schritt ist fühlen. Bringe Dein Verstehen mit Deinem Fühlen zusammen. Fühle die Katastrophe, die dieser Zustand ist.“

„Hm, ja … der Wunsch nach einer schneller Lösung ist wohl ziemlich naiv, nicht wahr?“

„Aber verständlich.“

„Ist eine schnelle Lösung denn möglich?“

„Wunder sind möglich.“

„Ja – das war eine dumme Frage – Christus und einige Yogis haben Tote auferweckt und ich habe auch schon Materialisierungen u.ä. erlebt.“

„Die Frage war nicht dumm – Du bist in emotionaler Not.“

„Ja, das kann man so sagen. … Und wie komme ich an ein Wunder?“

„Glauben – entspannte Überzeugung – Vertrauen in die Götter und Göttinnen – einfach nebenher wünschen … wie auch immer Du es möchtest …“

„Das 'nebenher wünschen' und das 'Handeln aus tiefer Überzeugung' sind die beiden Methoden, die bei mir am besten funktionieren.“

„Dann benutze sie, wenn Du willst.“

„Nunja – das 'nebenher wünschen' geht bei einem solchen emotionalen Streß nicht, weil ich da fixiert und nicht entspannt 'nebenher' bin. Und für das 'Handeln aus tiefer Überzeugung' fehlt mir diese Überzeugung.“

„Hast Du sie schon gesucht?“

„Hm – nein.“

„Willst Du sie suchen?“

„Nunja … ja, gut … klingt nicht sehr einsgerichtet, nicht wahr?“

„Suche, in welche Richtung Du einsgerichet sein kannst.“

„Hm … ich will heil werden, ganz ich selber werden – dafür würde ich alles hergeben, loslassen und tun …“

„Ist das wirklich vollkommen einsgerichtet?“

„Hm … ich schaue mal … ich würde dafür die passenden Meditationen machen … ich würde dafür den Kontakt zu Menschen aufgeben … ich würde dafür auch umziehen, obwohl meine Wohnung immer mein letzter Halt gewesen ist … ich würde das Nötige erforschen … ich kann jetzt nichts finden, was ich dafür nicht tun würde …“

„Kannst Du diesen Wunsch jetzt einsgerichtet aussprechen?“

„Hm … es liegt noch ein großer Druck darin – das fühlt sich nicht einsgerichtet an … einsgerichtet sein fühlt sich eigentlich entspannt an und nicht leicht verkrampft oder verzweifelt … Was fehlt denn da noch?“

„Steht Dein Wunsch im Widerspruch zu irgendetwas?“

„Hm … es fühlt sich an, als würde ich dann den Wunsch nach Kontakt zu einigen bestimmten Menschen ganz aufgeben … da hackt es noch ein bißchen.“

„Gibt es dafür vielleicht eine Formulierung, die sich 'richtig' anfühlt?“

„Ich könnte alles loslassen und bitten, daß das, was 'richtig' ist, wieder zu mir zurückkehrt.“

„Mußt Du darum bitten?“

„Nein, eigentlich wird das, was 'richtig' ist, von selber da bleiben.“

„Kannst Du darauf vertrauen?“

„Einen Augenblick … … … ja, darauf kann ich vertrauen … aber es ist eine ziemlich kalte Perspektive, weil ich selber eigentlich nichts gestalten kann, so gut wie keinen Einfluß darauf habe, wer in meinem Leben ist und wer nicht …“

„Hilft Festhalten?“

„Nein … nicht wirklich …“

„Reicht das, um Deinen Wunsch einsgerichtet aussprechen zu können?“

„Hm … ich habe das Gefühl, daß sich das noch setzen muß.“

„Und Du willst noch vor Geschäftsschluß Schokolade kaufen.“

„Du bist ein bißchen indiskret – aber das ist o.k. Ja, da ist ein großer Mangel in mir, den ich mit Schokolade zu stopfen versuchen will … ein ziemlich schwachsinniger Heilungs-Ansatz …“

„Bleib freundlich zu Dir – der Mangel ist da und Du fühlst Dich ihm gegenüber hilflos.“

„Ja, das kann man so sagen.“

„Schauen, fühlen, umarmen?“

„Ja, gut … o.k. … … … da ist ein kleiner Harry in einem dämmrig-dunklen Raum – der wird seine Mutter jetzt nie mehr so umarmen können, wie er es jetzt gerne tun würde und wie er es nie getan hat … aber ich kann ihn so umarmen – so voller Freude und Liebe …“

„Das ist gut so … und jetzt hol Dir Deine Schokolade, wenn Du noch willst.“

„O.k. … Danke für Deine Hilfe, Kundalini!“

„Bitte.“

„Ho!“

10. 1. 2020

„Kundalini – wie geht das jetzt weiter? Mir wird zwar klarer, was da in mir gerade passiert, aber eine Vision, wo es hingehen könnte und wie es zu etwas Angenehmem führen könnte, habe ich gerade überhaupt nicht. Kundalini, was ist der nächste Schritt?“

„Meditieren.“

„Die Sache läßt sich von der Lebenskraft her lösen?“

„Ja.“

„Hm – ich sehe mehrere Ansätze:

- vom Verstehen her – das wäre das Element Luft;- von der Lebenskraft her – das wäre das Element Feuer;- vom Fühlen her – das wäre das Element Wasser;- vom Verhalten her – das wäre das Element Erde;- von meiner Seele her – das wäre dann das Licht, die Quintessenz.

Und mir scheint, daß in Deinem 'schauen, fühlen, umarmen' schon mal die Luft in dem Sehen, das Wasser im Fühlen und die Erde im Umarmen enthalten ist. Das Umarmen ist ja eine Re-Integration – deshalb scheint mir das zur Erde zu gehören.

Da würden dann noch Feuer und Licht fehlen. Ist das so?“

„Das Feuer ist das Meditieren über die Kundalini in Deinem Wurzelchakra und das Licht ist die Seele in Deinem Herzchakra – die steht immer im Hintergrund bei allem, was Du tust.“

„Sollte meine Seele, mein Herzchakra bewußter in dem ganzen Prozeß sein?“

„Konzentriere Dich erst einmal noch weiter auf Deine Kundalini.“

„Hm … sollte ich öfter oder länger meditieren?“

„Tu, was sich richtig anfühlt; tue alles in Deiner Geschwindigkeit, in Deinem Stil.“

„Ja … o.k. … das klingt gut … das würde ich so auch anderen sagen … Danke, Kundalini.“

„Bitte.“

„Ho!“

11. 1. 2020

Die Voraussage der Kundalini, daß ich drei Tage Ruhe brauche (also bis heute) und sich das dann wieder ein wenig beruhigt hat, hat gestimmt …

- - -

Ich habe heute mal öfter und länger meditiert als sonst – das scheint eine Wirkung zu haben: die Wärme-Hülle um meinen Körper wird viel deutlicher.

- - -

Wenn ich mir so anschaue, was mir in meinem Leben am meisten Schwierigkeiten macht, dann stehen die plötzlichen, grundlegenden Veränderungen ziemlich weit oben auf der Liste. Astrologisch gesehen ist das der Uranus am Anfang des 10. Hauses, also am MC, mit den drei Halbsextilen zu Venus, Jupiter und Merkur. Offensichtlich habe ich den Uranus bisher noch nicht wirklich bejaht und integriert – sonst würde er mir nicht solche Schwierigkeiten bereiten.

Da scheint mir eine Traumreise zum Uranus sinnvoll zu sein …

„Uranus – gibt es etwas, was Du mir sagen oder zeigen möchtest?“

„Ja: Dich selber.“

„Ehm … ja … gut … mach mal … … … … … … … … … …

Uranus? Es kommt kein Bild, keine Worte von Dir? Soll ich irgendetwas tun?“

„Nicht jetzt – Du wirst schon merken, wenn was passiert, wenn's was zu tun gibt …“

„Hm … das ist jetzt schon Uranus-like, also Uranus-Stil, aber das hilft mir gerade nicht wirklich weiter …“

„Gerade ist ja auch nicht Uranus-Time …“

„Hm – Du zeigst mir das, was Du mir zeigen willst, plötzlich und nicht systematisch, wenn ich danach Frage?“

„So ist es, kleiner Junge.“

„Warum nennst Du mich 'kleiner Junge'?“

„Das war's für heute.“

„Ehm … naja … Danke, Uranus. … … … Ho!“

Tja, die Idee mit der Traumreise zum Uranus war im Prinzip gut, hat aber nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe … nunja, mal sehen, was da noch so kommt …

12. 1. 2020

Ich habe heute Abend spontan meine Schutzgottheit Osiris, meine Seele, meine Wölfin (mein Krafttier), den Thuja (meine Kraftpflanze) und den Bergkristall (meinen Kraftstein) gebeten, mich zu heilen, mich wieder strahlen zu lassen. Als ich sie, um mich besser konzentrieren zu können, gefragt habe, wer von ihnen dafür am wichtigsten ist, haben sie gesagt, daß das die Mondwölfin sei, die Weiße Wölfin, die Muttergöttin der Wölfe, die auch die Muttergöttin meines Krafttieres ist. Ich bin ziemlich verwundert gewesen – deswegen werde ich jetzt eine Traumreise zu ihr unternehmen.

„Mondwölfin …“

„Ja?“ …

Ich sehe sie vor mir … das … ja, da ist Steppe mit Schnee oder Tundra … es ist Nacht, da hinten scheint der Vollmond am Himmel … sie kommt auf mich zu … in der Gestalt einer großen Wölfin, also … ihre Schulter ist ungefähr so hoch wie ich, also knapp 2m … … …

Vorhin hab ich erlebt, daß sie meine Brust abgeleckt hat … also vorhin, als meine Seele, mein Krafttier usw. mir gesagt haben, daß die Mondwölfin am wichtigsten ist – da ist sie auch zu mir gekommen …

„Mondwölfin …“

„Ja?“ …

„Ich häng irgendwie fest, das Strahlen fällt mir schwer oder das Wollen, und wenn ich Menschen liebe, die wieder loszulassen, und … mich wieder einer neuen Liebe zu öffnen – und das immer wieder auf's Neue … das fällt mir schwer. … Ich weiß nicht, ob es das ist, wo ich hänge, daß ich nicht strahle …

Hilf mir bitte, Mondwölfin!“

„Komm her!“

Sie legt sich hin, legt sich auf die Seite, biete mir die Zitzen zum Trinken an, ich lege mich an ihren Bauch und trinke ihre Milch … … … halb bin ich ich selber und halb bin ich die Wölfin, also mein Krafttier … das schwankt zwischen den beiden Bildern hin und her … … …

„Du bist die Mutter meines Krafttieres, meiner Wölfin … Seit meine Wölfin das erste mal bei Dir Milch getrunken hat, hat sie ein weißes Fell bekommen so wie Du und ist kräftiger geworden … vorher war sie ganz abgemagert – sie war die letzte ihres Rudels …“

Die Mondwölfin zeigt mir mit einem inneren Bild, daß das Trinken ihrer Milch mein Nabel-Zwischenchakra zwischen dem Sonnengeflecht und dem Hara heilt … durch das man ja als Kind ernährt wird, da ist ja die Nabelschnur fest …

Ich liege da an ihrem Bauch … hm … ne, inzwischen ich liege zusammengerollt zwischen ihren Vorderläufen … so an sie geschmiegt … … … und die Anstrengung fällt ab von mir … … …

Ich lasse meinen physischen Kopf (ich mache die Traumreise im Sitzen) nach vorne hängen, aber das fühlt sich nicht resigniert an, sondern wie das Loslassen einer Riesen-Anstrengung im Hals … das tut gut …

Ich gähne immer wieder auf dieser Traumreise …

„Da ist irgendwo ein Zusammenhang mit der Kundalini – ist das wichtig, daß ich den sehe, Mondwölfin?“ …

Sie sagt zwar nichts, aber ich kann spüren, daß das zwar wichtig ist, aber daß ich nicht danach suchen soll – das zeigt sich von selber …

O.k. … ist mir recht … … … Ich gähne und gähne … das ist entspannend …

„Wo ist mein Rudel, Mondwölfin?“

Sie lächelt … als hätte sie schon lange auf diese Frage gewartet … ich bin ja auch als Wölfin fast immer nur alleine unterwegs gewesen … … …

„Dein Rudel kommt – jetzt wo Du gefragt hast …“ … … …

Ich kann da einen recht kräftigen, großen Wolf … ja – halb sehen, halb spüren … ich liege ja noch zwischen den Vorderläufen der Weißen Wölfin … der ist in der Nähe von ihrem linken Vorderlauf … da rechts vorne ist noch ein Weibchen … da scheinen noch zwei Weibchen rechts neben ihr zu sein … links vorne ist noch irgendwo ein Männchen … und da rechts sind noch ein paar Junge, Welpen, vier, vielleicht fünf … … …

Da ist noch ein ganz alter Wolf … gehört der zum Rudel oder ist der mehr? … Der fühlt sich an, als wäre er mehr als nur ein Wolf aus dem Rudel … Der ist … der ist sehr alt, der ist größer als die anderen Wölfe , aber … ne, der ist nicht das männliche Gegenstück zur Wolfsmutter – der ist noch irgendwas anderes, … hm … der ist weise … der ist so richtig weise … der hat viel gesehen …

Ich frage ihn: „Warum bist Du gekommen?“

„Du hast gerufen.“

„Gehörst Du zum Rudel?“

„Manchmal.“

„Wer bist Du denn?“

„Der Wanderer.“

„Ehm … also das ist ja 'ne Vorstellung, die mir völlig neu ist … das fühlt sich so an, also seist Du so etwas wie der Schamane, der Priester der Wölfe – wobei das ja ein sehr menschliches Konzept ist …“

„Du brauchst nicht zu verstehen, wer ich bin.“

„Das ist schön.“

„Fühl einfach.“

„Du fühlst Dich gut an … Was ist das?! … Du fühlst Dich sehr ähnlich an wie mein Freund Jörg …“

„Ich bin aber nicht Dein Freund Jörg. … Und Du hast diese Qualität auch schon noch mal woanders gesehen.“

„Ja, das war auf La Palma … als ich auf dem Hof von Frank Duval war … der hat dort aus großen liegenden und stehenden Steinen, wie soll ich sagen, so was wie einen heiligen Platz gemacht, an dem er manchmal Leute berät oder ihnen meditieren beibringt … da war ich mal … Was ist das? Ist das das, was Jörg und ich manchmal als 'Druiden' sehen? Das hat auch ein bißchen diese Qualität …“

„Du versuchst gerade zu verstehen …“

„Ja … ich gucke, woher ich diese Qualität kenne … Ist das das Wichtige?“

„Nein.“

„Was ist denn wichtig? … Für mich ist gerade das wichtig, was Du mir für meine Heilung, für mein Strahlen sagen kannst, für meine Lebendigkeit … oder was Du mir dazu zeigen kannst.“

„Komm doch mal mit Deinem Bewußtsein in mich hinein.“

„Gerne.“

Ich wechsle mit meinem Bewußtsein zu diesem weisen Wolf hinüber … … … Da ist eine ganz große Gelassenheit, ein in-sich-Ruhen, eine Souveränität … Da muß nichts geschehen, nichts Großes, nichts Besonderes … Der ist einfach da … wenn was zu tun ist, tu er es … wenn nichts zu tun ist, liegt er da und ruht oder schaut … das ist einfach Da-sein ohne daß was Besonderes passieren muß … der muß nicht fressen, der muß sich nicht mit einer Wölfin paaren oder … irgendwas mit dem Rudel machen oder rennen … der ist einfach da …

Diese Qualität hat mir gestern Abend am Telefon eine Freundin beschrieben – daß Tiere diese Qualität haben … aber das lenkt jetzt ab … ich bleib lieber hier …

„Ich hab heute ein paar mal einfach da gelegen und garnichts getan … danach ist gerade einfach ein tiefes Bedürfnis in mir da … Ist das dasselbe?“

„Das ist dem nah verwandt. … Aber es reicht, wenn Du es tust – Du mußt es nicht einordnen.“

„Nichts brauchen … einfach da sein … ja … … … Möchtest Du mir noch etwas zeigen?“

„Werd mal still.“

„O.k. … … … hm … … … Wenn ich hier in dem Weisen Wolf bin und ganz entspannt bin, dann sehe ich die Kundalini fließen … dann ist da für sie kein Hindernis … … … da ist kein Brauchen … … … ich tue das, was im Augenblick auftaucht, was da kommt … was sich richtig anfühlt oder nötig ist … und wenn da gerade nichts zu tun ist, dann bin ich einfach da … … … und es reicht, da zu sein … … …

Das ist, ja, völlig entspannt … da ist keine Anstrengung, keine Verkrampfung, kein Anspruch, kein Ziel … da ist nichts da, was irgendwas hart oder steif werden lassen könnte … und deshalb kann die Kundalini frei fließen … und dann ist auch das Rudel da … und es ist gut, daß es da ist … aber ich brauche das Rudel nicht … ich bin auch ohne das Rudel da …

Ich kehre mit meinem Bewußtsein aus dem alten, weisen Wolf zurück und bin wieder in meiner Wölfin … und liege zwischen den Vorderbeinen der Mondwölfin …

Es muß nichts passieren … und wenn ich was will, tu ich das halt … und wenn ich gerade nichts will, tu ich halt nichts … hm … ja … … … dieser Ruhezustand – ist das die Meditation der Tiere?“

Irgendwas schmunzelt – ich weiß nicht genau, wer oder was … … … ja … das ist gut, diese Haltung … ich glaube, ich werd schauen, daß ich dafür in meinem Leben mehr Raum habe – daß ich einfach dasitze oder daliege … oder schaue, was passiert, was ich tun will … daß die Stille da ist, bevor die Musik beginnt, daß ich eine weiße Leinwand habe, bevor ich das Bild male, daß der Ton gut durchgeknetet ist, bevor ich mit der Skulptur anfange … ja, und daß ich ausgeschlafen bin, bevor ich etwas tue …

So einfach ist das! …

Vielen Dank! Vielen Dank, Mondwölfin! Und auch Dir, Weiser Wolf! Und auch euch, ihr Wölfe des Rudels!

Ich kehre jetzt zurück … Ho!“

13. 1. 2020

Mir wird das, was ich gestern auf der Traumreise erlebt habe, nach und nach immer klarer – dieses „einfach da sein“. Eigentlich habe ich ständig ein Ziel gehabt, habe irgendwo hingewollt, wollte mit einem geliebten Menschen zusammen sein, wollte ein wichtiges Buch schreiben usw. statt einfach „da zu sein“.

Ein Häuptling der Kwakiutl-Indianer hat gesagt „Wie sollen unsere Söhne und Töchter weise werden, wenn sie nicht jeden Tag ein paar Stunden Zeit haben, nichts zu tun?“ Fast dasselbe hat auch Astrid Lindgren gesagt: „Und dann braucht man ja auch noch Zeit, um einfach nichts zu tun.“ Das ist zwar nicht dasselbe wie Lao-tses „Wu-Wei“ („Nicht-Tun“), aber es ihm recht ähnlich.

Tja: Ich muß nichts erreichen – ich kann einfach da sein … Ich muß nicht einmal das Wollen wieder erlernen … und ich muß auch nicht die Welt retten …

Diese Haltung als Grundlage, als Fundament, als Ausgangspunkt und Rückkehr-Ort … das hat mir gefehlt … das habe ich nicht erkannt …

Ich habe schon ab und zu am Bach gesessen und mit Kieseln gespielt oder am Wald-rand gesessen und dem Wind zugehört … aber ich habe nicht gemerkt, daß das ja eigentlich meine Grundhaltung sein könnte, aus der heraus ich dann etwas tue und zu der ich anschließend zurückkehre …

Ich habe so etwas geahnt und mich danach gesehnt, aber ich habe es noch nicht wirklich erfaßt gehabt … In meiner Vorstellung kam dieser Zustand, wenn ich meine 87 Bücher über die Germanen fertig habe – aber nachdem ich sie vor einem Monat fertig geschrieben hatte, kam dieser Zustand nicht, sondern eher ein Loch und Unruhe …

Jetzt bin ich dem nähergekommen … Der Mahasidda Maitrepa hat diese Haltung vor 1000 Jahren so schön formuliert: „sich in das Hier und Jetzt hinein entspannen“. Ich wußte, daß das wichtig ist, aber ich habe nie erkannt, daß das kein punktförmiger Zustand in besonderen Augenblicken ist, sondern daß das der Grundzustand ist, der allem anderen zugrundeliegt – das fühlt sich noch mal ganz anders an.

Im Grunde ist das der Zustand, in den man in einer Schwitzhütte kommen kann – nur eben nicht als „angenehmer Ausnahmezustand“, sondern als „dauerhaftes Fundament und beständiger Hintergrund“.

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Ich habe mich heute morgen einfach mal so lange hingelegt, bis ich von mir aus Lust zum Aufstehen hatte … das ist ziemlich angenehm …

Dabei habe ich eine neue Körperempfindung gehabt: eine „sanfte, suchende, kribbelnde Hitze“ vom Nabel über das Sonnengeflecht bis zum Wunschbaum und gleichzeitig auch im oberen Hals. Das hat sich angefühlt, als ob sich die Kundalini da ganz friedlich einen Weg suchen würde und als ob sich dabei etwas stückchenweise entspannen würde. Davon darf's gern noch mehr geben …

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Bei dem Treffen mit meinem Freund Jörg haben wir festgestellt, daß wir gerade beide diesen entspannten Grundzustand entdeckt haben … aber wir machen ja schon seit 40 Jahren das meiste parallel …

15. 1. 2020

Gestern Abend ist mein Sonnengeflecht plötzlich heiß geworden – ohne jeden ersichtlichen Grund. Letzte Nacht ist es ebenfalls für recht lange Zeit heiß gewesen, sodaß ich einen großen Teil der Nacht im Halbschlaf verbracht habe.

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Da stimmt noch was nicht mit meiner Lebensweise – zuwenig Freude. Ich habe seit 15 Jahren, seit ich selbständig bin, sehr viel Zeit, aber ich arbeite, d.h. schreibe sehr viel. Das ist einerseits etwas, was ich ja auch will und gerne tue, aber andererseits ist das auch nicht wirklich „am Puls des Lebens“. Ich lerne seit einem Jahr auch mich besser abzugrenzen und entwickle einen etwas intakteren und direkteren Egoismus, aber sollte ich nicht eigentlich die Dinge tun, die ich gerne tue?

Was sind diese Dinge? Ich glaube, ich habe mich ein bißchen in mein Forschen und Schreiben zurückgezogen, weil es mit Beziehungen schwierig ist.

Das Tanzen ist noch das, was am direktesten und am fließendsten ist.

Ich glaube, da könnte ich noch ein paar Anregungen durch das Leben brauchen …

Ich könnte mich, bevor ich etwas tue, fragen, ob es das ist, was ich gerade wirklich am liebsten tun würde. Ich werde mal schauen, was dann passiert.

Also: Was würde ich gerade am liebsten tun? – Jetzt im Moment würde ich tatsächlich am liebsten mein kleines Buch über Hypnose fertig korrigieren … hm … fühlt sich so an … na, gut – ich werde mir diese Frage am besten mehrmals am Tag stellen.

Mal schaun …

17. 1. 2020

Mir fällt auf, daß ich gegenüber Menschen, die ich mag, immer leichter und ohne Verlassenheitsängste „nein“ sagen kann. Offenbar heilt da meine Erinnerung an den Streit mit drei Jahren.

- - -

Mit Anfang Zwanzig habe ich zwei Selbstmordversuche gemacht, aber dann damit aufgehört, weil ich fand, daß die Wahrscheinlichkeit, daß man nach dem Tod noch in irgendeiner Form weiterexistiert, einfach zu groß ist. Daraufhin habe ich beschlossen, hundert Jahre alt zu werden und in dieser Zeit zu erforschen, was hier in dieser Welt eigentlich vor sich geht.

So nach und nach wird mir bewußt, daß das ja eine ausgesprochen defensive Lebenseinstellung ist: Ich schaue in die Welt und versuche sie zu verstehen – was ich ja auch schon ziemlich gründlich getan habe.

Aber eigentlich geht es doch um etwas anderes: Die eigene Seele im Herzchakra leuchten zu lassen, ihr Wesen in jeder Haltung und Handlung auszudrücken und zu strahlen – und dadurch das Leben zu genießen. Das wird mir offenbar durch diese neue Haltung, die ich gerade entdecke, deutlich: einfach da sein, von sich selber erfüllt sein, nichts tun zu müssen, aber jederzeit etwas tun können …

Mir scheint, daß es an der Zeit ist, mir einen neuen Lebensentwurf zu erschaffen, der von meiner Seele, von meinem Herzchakra ausgeht – wobei ich glaube, daß ich das nicht als Konzept entwerfen muß, sondern daß sich das einfach ergeben wird. Wenn es dann reif ist, kann ich es ja mal in Worte fassen – aber es wird nicht durch Worte erschaffen werden.

19. 1. 2020

„Osiris, ich habe das Gefühl, daß da etwas stockt oder daß ich da etwas nicht sehe … Da Du die Quelle meiner Seele bist, kannst Du mir vielleicht etwas dazu sagen? … Und Du bist wie alle Gottheiten in Da'ath, im abgrenzungslosen Kontinuum – und die frei fließende Kundalini ist auch ein Kontinuum …“

„Was willst Du?“

„Leuchten – das kam jetzt sehr spontan …“

„Dann komme in mich.“

„In Dich?“

„Ja.“

„Ja, gut.“

… … …

Ich sehe Osiris vor mir … er steht nicht wie sonst mit gekreuzten Armen da, sondern er streckt sie mir mit leicht angewinkelten Ellbogen und den Handflächen nach vorne entgegen …

Ich gehe auf ihn zu … es wird schwer, es ist wie'n Widerstand da …

Normalerweise imaginiere ich Osiris in mir … so … wie bei einer normalen Invokation, also mit dem Imaginieren von Osiris vor mir im Außen und dann mit dem Vereinen mit ihm – ich weiß nicht, ob ich das mit Osiris schon mal so wie jetzt gemacht habe … und jetzt ist er auch einfach sofort da …