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Von Lampenfieber über Schlafstörungen, Schmerzen, Bluthochdruck bis hin zu Burn-out und Beziehungsproblemen – Meditationen mit Mudras und Mantras bieten effektive Hilfe in Krisensituationen. Selbst wer noch nie meditiert hat, kann die im Buch beschriebenen Kurzmeditationen anwenden, um sich selbst zu stabilisieren. Der Geist kommt zur Ruhe und man kann besonnen auf anstehende Herausforderungen reagieren. Die Heilmeditationen dauern zumeist elf Minuten und entstammen der indischen Yogatradition. Zeichnungen veranschaulichen die Haltungen – einfach und effektiv.
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Seitenzahl: 85
Kerstin Leppert
Kurz-Meditationen
für die kleinen und großen Krisen des Alltags
Mit 50 Zeichnungen von Mascha Greune
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung
© 2015 Nymphenburger im Langen Müller Verlag GmbH Titel der Originalausgabe: »Kurz-Meditationen für die alltäglichen Krisen und Notfälle«
© dieser Ausgabe 2022 by Anaconda Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlagmotiv: shutterstock / FoxyImage
Umschlaggestaltung: www.katjaholst.de
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-29731-2V001
www.anacondaverlag.de
Inhalt
Anstatt eines Vorwortes
Was ist Meditation und warum hilft sie in Krisen?
Positive Effekte von Meditation und der Umgang mit Hindernissen
Kurzanleitung zum Meditieren und Einsteiger-Meditation
Meditationen bei physischen Problemen und Krankheiten
Allergien
Erschöpfung
Fieber, Übelkeit und Unwohlsein
Bluthochdruck
Flugangst und Reisefieber
Schock
Schmerzen
Genesung nach einem Krankenhausaufenthalt
»Tershula: Shivas Paukenschlag für Heilung« zur Aktivierung des Selbstheilungsprozesses
Meditationen bei psychischen Problemen
Rastloser Geist
Einsamkeit und Unruhe
Sorgen
Niedergeschlagenheit und Energielosigkeit
Prüfungsangst und Lampenfieber
Schlafstörungen, Stress und Jetlag
Zukunftsangst
Niedergeschlagenheit bis hin zu akuter Depression
Depressionen, emotionale Instabilität und Drogenmissbrauch
Ängste, Phobien und Neurosen
Drogen- und Alkoholprobleme sowie andere Süchte
Meditationen bei beruflichen Krisen
Antriebslosigkeit
Negative Gedanken
Kraftlosigkeit
Geistige Übermüdung
Unausgeglichenheit und schwache Nerven
Fehlender Teamgeist
Konflikte und schwierige Situationen
Mobbing
Burn-out
Meditationen bei Beziehungsproblemen
Ratlosigkeit
Unangenehme Erinnerungen und schmerzhafte Erfahrungen
Wut und innerer Ärger
Ungelöste Konflikte und unausgesprochene Vorwürfe
Streit und Gefühlschaos
Entfremdung
Gebrochenes Herz
Meditationen in existenziellen Krisen
Unruhige Gedanken
Eskalation emotional aufgeladener Situationen
Absolute Hoffnungslosigkeit
»Letzte Rettung«
Meditationen für andere
Heilende Gedanken
Die Heilmeditation
Friedvolle Gedanken nach der Meditation
Literatur zum Thema
Musikempfehlungen
Über die Autorin
Anstatt eines Vorwortes
Meditation in schwierigen Zeiten
Ich weiß nicht, wie oft Meditation und Yoga mir schon das Leben gerettet haben. In den dunkelsten Augenblicken waren sie mein Anker, wenn ich es trotz bleierner Schwere und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit geschafft habe, mich auf mein Meditationskissen zu begeben. Nicht, dass es mir dann sofort gut ging – oftmals habe ich gekämpft, geweint und gehadert, bis zwischen den Wolken wieder ein Stück Himmel sichtbar wurde und das Gedankenkarussell schließlich zum Stillstand kam. Oder ich musste Yoga unterrichten, obwohl mir nur danach war, mich mit einer Wärmflasche ins Bett zu verkriechen – doch dann wurde das, was ich eigentlich für meine Schüler tat, zu einer Selbsttherapie, die mich auch ein Stück weit heilte. Und während der schwärzesten Nächte, in denen ich mich von allen und allem verlassen fühlte und der Schlaf des Vergessens vor lauter Angst und Sorge unerreichbar fern war, hat das stumme Rezitieren von Mantras mir geholfen, den Morgen zu erreichen.
Mein Lehrer Yogi Bhajan sagte einmal: »Wir bemühen uns und solange wir das tun, sind wir in Ordnung. Wir haben weder die Hoffnung aufgegeben noch klein beigegeben. Daher ist das stärkste Mantra dieser Zeit das altbekannte keep up – halte durch. Wenn du durchhältst, wirst du gehalten. Der Rest ist einfach nur das übliche Lebenskuddelmuddel.«
Meditation kann Ihnen dabei helfen, durchzuhalten, egal, wie schwierig Ihre Situation ist. Selbst wenn Sie noch nie zuvor meditiert haben, können Sie in Krisen und bei Krankheiten damit anfangen, um sich selbst zu stabilisieren, zu heilen und Ihren Geist zur Ruhe zu bringen. Die Stille, die Sie in sich selbst finden können, ist der größte Heiler. Fangen Sie einfach an – jetzt ist der beste Zeitpunkt!
Was ist Meditation und warum hilft sie in Krisen?
Normalerweise beginnen wir zu rotieren, innerlich und äußerlich, wenn etwas in unserem Leben aus dem Ruder läuft. So funktionieren die meisten von uns. Unser Geist spielt alle Alternativen des Handelns durch, dreht und wendet sich, kreist um das Problem, das wir möglichst schnell aus der Welt schaffen wollen. Wir bedenken die Gefahren, haben Angst oder sogar Panik und kommen nicht mehr zur Ruhe.
In diesem Buch zeige ich eine alternative Methode auf, um mit Krisen und Krankheiten umzugehen. Sie dient als schnelle Notfallhilfe, und zwar auf eine eher unübliche Weise. Es ist der nach innen gerichtete Weg der Meditation, ein Weg der Selbsterkenntnis und Sammlung, der Ihnen dazu verhilft, inmitten des Ansturms des Lebens mit all seinen Herausforderungen Ihr wahres Selbst zu finden – den Teil, auf den Sie sich immer verlassen können. Die Heilung und auch der Weg aus vermeintlich unlösbaren Krisen liegen in Ihrem eigenen Selbst.
Meditation ist eine uralte Methode geistiger Entspannung und bedeutet so viel wie »sinnendes Betrachten«. Sie führt zu innerer Stille und Achtsamkeit. Normalerweise sind wir mittendrin im Wirbel unseres eigenen Lebens mit all seinen Hoch- und Tiefpunkten, über die wir gern die Kontrolle behalten möchten. In Wahrheit können wir nichts kontrollieren, aber wir geben uns gern dem Trugschluss hin, dass alles planbar sei. Nicht umsonst sagt man, das Leben sei das, was geschehe, während wir andere Pläne machten. Meditation heißt, die Wirklichkeit zu betrachten und hilft dabei, bewusst zu werden.
Selbstheilung in Krisen
Es gibt höchst unterschiedliche Krisen und Krankheiten, sowohl vermeintlich harmlose als auch lebensgefährliche, akute und chronische, mit langem Leiden verbundene Zustände. Allen gemeinsam ist, dass sie höchst individuell erlebt werden und einer starken persönlichen Wertung unterliegen.
Vielleicht fragen Sie sich, weshalb Sie ausgerechnet dann mit dem Meditieren anfangen sollten, wenn es Ihnen sowieso schon schlecht geht und Sie wenig Energie haben. Die Antwort ist einfach: Meditation bedeutet Selbstheilung in Krisen. Sie stabilisiert in emotional turbulenten Zeiten und hilft dabei, mit starken Nerven und besonnen auf jedwede Anforderung zu reagieren. Meditation ist kein Luxus, sondern eine adäquate Selbsthilfe! Krisenzeiten, so unbequem und unerwünscht sie sind, bringen immer auch neue Sichtweisen mit sich, eine Wende im Leben, die mit der Suche nach neuen Wegen einhergeht. Meditation schafft Abstand und das ist genau das, was Sie brauchen, wenn die Wellen über Ihnen zusammenschlagen und Sie das Gefühl haben, gleich zu ertrinken.
Mit diesem Buch werden Sie lernen, sich aus einer problematischen Situation zu lösen, indem Sie sich einige Minuten hinsetzen und meditieren – dann können Sie wieder besonnen handeln und Entscheidungen treffen, die vielleicht schwierig und schmerzhaft sind, aber auch helfen, aus der extremen Stresssituation auszusteigen. Werden Sie zum Zuschauer des verrückten Theaterstückes, das auf der Bühne Ihres eigenen Lebens gespielt wird!
Glaube nicht alles, was du denkst
Normalerweise leben wir unsere Alltagsroutine, immer getrieben von äußeren und inneren Anforderungen, in unserem persönlichen Hamsterrad. Selbst in Momenten der Ruhe, gerade wenn der äußere Krach aufhört, bleibt der Lärm der Gedanken. Dabei identifizieren wir uns mit dem, was wir »Geist«, »ich« oder »Verstand« nennen, dem Konzept unserer Identität. Wir werden bestimmt durch das, was wir denken, planen, wollen und fühlen – und glauben, wir selbst seien es, die unsere Gedanken lenken. In Wahrheit sind wir jedoch nur ein Spielball unseres Geistes. Oft sind wir so gefangen in unserer eigenen Gedankenwelt, dass wir diese für die einzig mögliche Realität halten.
Spirituelle Lehrer raten immer wieder: »Glaube nicht alles, was du denkst«, denn das, was wir als unseren Geist bezeichnen, ist in Wirklichkeit ein höchst fragiles Konstrukt. Besonders anschaulich hat Yogi Bhajan (1929 – 2004), Meister des Kundalini Yoga, dies ausgedrückt, als er sagte: »Der Geist ist der Affe, der am Steuer sitzt.« Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit dem Auto irgendwohin fahren, doch als Sie einsteigen, sitzt ein Affe am Steuer, der sich überhaupt nicht an das hält, was Sie sagen, sich nicht um Verkehrsregeln kümmert und macht, was er will. Wie würden Sie das finden? Wahrscheinlich würden Sie entrüstet aussteigen. Und doch lassen Sie Ihren Affengeist über Ihren Weg bestimmen.
Zum Zuschauer werden und Achtsamkeit entwickeln
In jedem Moment unseres Lebens werden wir von tausend Gedanken, Eindrücken und Gefühlen überflutet, von denen nur ein Bruchteil an die Oberfläche des Bewusstseins dringt, und die dennoch unser Handeln bestimmen. Meditation ist die bewusste Entscheidung, innezuhalten und Abstand zur Seifenoper des eigenen Lebens zu gewinnen. Wer meditiert, wird zum Zuschauer. Er lernt, den Strom der Gedanken und Gefühle an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich damit zu verbinden, ohne in das Gedankenkarussell zu steigen und ohne zu bewerten. Das ist besonders in Krisen und bei Krankheiten wichtig.
Beim Meditieren lernt man, Bewusstheit für den Moment und damit pure Achtsamkeit zu entwickeln. Meditieren bedeutet nicht, sich in Tagträumen zu verlieren oder gar, sich die Krise schönzureden. Vielmehr bedeutet es, anzuschauen, was ist, und eine tiefe Akzeptanz für alles, was ist, zu entwickeln.
Nicht-Tun statt Nichtstun
Meditieren ist weder schwierig noch abgehoben. Jeder kann es erlernen. Es lässt sich ohne jegliches Hilfsmittel durchführen. Sie müssen sich nur dafür entscheiden, es zu tun. Wer meditiert, hat mehr vom Leben, so paradox es klingt, da es zuerst einmal nach Nichtstun, nach Rückzug von der Welt aussieht. Meditation, und das ist das Paradoxe, ist ein Nicht-Tun, aber kein Nichtstun. In der Meditation öffnen wir uns der Stille, die aus dem Nicht-Tun entsteht und kommen dabei mit unserem inneren Kern in Berührung.
Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass regelmäßiges Meditieren zu einem glücklicheren Leben verhilft, ganz unabhängig von den äußeren Umständen. Denn Zufriedenheit und Gelassenheit sind nicht vom Außen abhängig, sondern lassen sich vornehmlich im inneren Erleben finden. Schon Marc Aurel wusste das, als er sagte: »Du siehst die Welt nicht so, wie sie ist. Du siehst sie so, wie du bist.«
Training des Geistes