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Es wird die groteske Karriere eines ambitionierten Offiziers der Waffen-SS enthüllt, der von Nazi-Ideologie und persönlichem Ehrgeiz angetrieben wird. Förster, einst ein verwöhnter Student, steigt durch Protektion und skrupellose Aktionen in die elitären Kreise des nationalsozialistischen Systems auf. Doch seine glänzenden Pläne enden im Fiasko, als er bei einem Raubzug im Kaukasus von einer Kosakenpatrouille gefangen genommen wird. Diese Geschichte beleuchtet den moralischen Verfall jener Zeit und zeigt den Kontrast zwischen den großen Versprechungen des Nationalsozialismus und der brutalen Realität an der Front. Eine packende und entlarvende Darstellung über Macht, Gier und Scheitern.
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Seitenzahl: 21
Friedrich Wolf
Leben und Taten des SS-Obersturmführers Förster
ISBN 978-3-68912-303-1 (E–Book)
Die Erzählung ist 1942 entstanden.
Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.
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Bei den Kämpfen im Nordkaukasus – bei Mursabek im Rayon Ambulak – wurde vor kurzem der Obersturmführer der Waffen-SS Dr. Norman Förster von einer Kosakenpatrouille gefangen genommen. Es war der erste und zugleich letzte Kampf dieses SS-Offiziers. Bei seinem Verhör gab dieser SS-Obersturmführer, der mit seiner 4. Kompanie des Bataillons der Waffen-SS z.b.V. ausgerückt war, über diesen für seine Einheit nicht gerade glorreichen Kampf folgendes an: „Unsre Kompanie sollte auf zwei schweren Lastwagen, ferner mit etlichen MGs, einer Pak, einem Stabswagen und einer Kavallerieabteilung zur Aufklärung in den Rayon Ambulak ausfahren. Zehn Kilometer ging alles gut und ruhig vor sich. Plötzlich wurden wir aus MGs beschossen. Der eine Lastwagen mit der Pak und dreizehn Mann wendete sofort, ließ uns im Stich und fuhr mit Vollgas zurück. Auch der Leutnant der Waffen-SS Grappert haute sofort ab und schrie mir bloß noch zu, dass er bald Verstärkung schicke. Ich saß mit meinen Leuten auf dem einen Lastwagen allein mit der Pak und den zwei MGs auf der engen Gebirgsstraße fest. Wir suchten die Pak schleunigst in Gefechtsstellung zu bringen; doch der Gegner war schneller, und die Pak wurde durch ein paar Schüsse außer Gefecht gesetzt, da die Bedienungsmannschaft getötet oder verwundet war. Auch der Leutnant der uns begleitenden Kavalleristen war gefallen. Schon galoppierten die russischen Reiter heran. Ich wollte aus meiner Parabellum feuern, doch ich war so erregt, ich hatte die Parabellum beim Abspringen vom Wagen verloren. Ich nahm die Maschinenpistole eines Verwundeten, aber sie hatte eine Ladehemmung. Da lag ich nun am Boden, verzweifelt, überzeugt, dass die Kosaken mich töten würden; unsre Propaganda hatte stets behauptet, dass die Russen keine Gefangenen machen und vor allem die Offiziere töten. Ich war derart erschöpft und mitgenommen, dass ich kurz das Bewusstsein verlor. Plötzlich merkte ich etwas. Über mir stand ein russischer Kavallerist, ich griff nach meiner Maschinenpistole; aber der Russe schlug mir mit dem Kolben seines Karabiners über den Kopf und nahm mich gefangen.“