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Das international besetzte Symposium in Wien "Lebendige Reformpädagogik" bildete eine Startlinie für eine Entwicklung in der Pädagogik, die nun nicht mehr aufzuhalten ist. Die Montessori-Kultur gilt als Beweis dafür, daß Veränderungen in der Methodik des Unterrichts möglich sind. "Montessori" und "Freinet" funktionieren sozusagen. Jetzt gilt es, die Ideen Peter Petersens, Helen Parkhursts und John Deweys in die heimische Schulwirklichkeit zu übertragen und in der Praxis erlebbar zu machen. In diesem Tagungsband berichten Pädagogen von ihren Erfahrungen mit der Freinet-Pädagogik, Montessori-Pädagogik, Jenaplan-Pädagogik und des Dalton-Planes.
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Seitenzahl: 341
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Harald Eichelberger (Hrsg.)
Lebendige Reformpädagogik
Harald Eichelberger (Hrsg.)
STUDIENVerlog
Innsbruck-Wien
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Lebendige ReformpädagogikI Harald Eichelherger (Hrsg.).- Innsbruck; Wien: StudienVerlag, 1997
ISBN 978-3-7065-5795-5
© 1997 by StudienVerlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
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FürRikke MulderundFroukje Bakker de Jong
Inhalt
Manfred TeinerDas Symposium „Lebendige Reformpädagogik“
Harald EichelbergerDie Aktualität der Reformpädagogik oder ihr Potential zur Erneuerung des Bildungswesens und für eine permanente Schulentwicklung
Anmerkungen
Gitta BintingerReformpädagogik und Integration im Kontext
Anmerkungen
Peter ZellmannPädagogik als Reformvorhaben im Freizeitbereich
Anmerkungen
Elisabeth FurchReformpädagogische Ansätze in der Interkulturellen Pädagogik
Anmerkungen
C. J. JanssenDer Daltonunterricht
Anmerkungen
Roel RöhnerDalton-Gruppenorganisation
Anmerkungen
Wolf-Dieter KohlbergWie modern ist die „ECOLE MODERNE“?
Anmerkungen
Jan MinnegalDie Freinet-Techniken
Anmerkungen
Michael Seyfarth-StubenrauchJenaplan-Pädagogik. Historischer Hintergrund – Aktuelle Konzepte
Anmerkungen
Thilo TraubBausteine einer jenaplan-orientierten Schulentwicklung – ein Workshop zum Einstieg
Anmerkungen
Gerard BrinkmannJenaplanunterricht in der Praxis
Anmerkungen
Ria GlaserMontessorierziehung und ihre didaktischen Auswirkungen auf Kinder im Alter von 0 – 6 Jahren
Anmerkungen
Martin BolzDie Pädagogik von Maria Montessori und religionspädagogische Theoriebildung
Anmerkungen
Juliane GroheWaldorfpädagogik im europäischen Kontext
Gabi BrühneDie reformpädagogischen Ansätze in ihrer Bedeutung für eine Didaktik der Lehrerbildung
Theo BolandDie Grundschule in Europa am Vorabend des 21. Jahrhunderts
Anmerkungen
Gé StoksWie kann Lehrplanentwicklung die Schulentwicklung fördern?
Chris WarrenReformpädagogik und das National Curriculum
Anmerkungen
Elisabeth NetterResümee zum Symposium „Lebendige Reformpädagogik“
Anmerkungen
AnhangAbbildungen
Manfred Teiner
The rational method is to work with the students, inspiring them with longing to delve into things for themselves and to make their contribution to the common fund of knowledge, to be discussed or clarified in the recitation (oral lessen). The didactic method belongs to the Middle Ages. It still dominates our schools, though the conditions that made it serviceable have long since passed. Mental expansion of the teachers themselves is the first step towards removing this mediaeval debris. They will then investigate their pupils, their schoolroom will become an educational laboratory, and activity will not be limited to the manual training department. The influence of suggestion through enviroment has never received its proper recognition in education.
Helen Parkhurst (Education on the Dalton Plan)
„Schools, from early childhood onwards, should provide learning environments where learners like to be, where these experience a sense of self-worth, of excitement and challenge in learning, and of success and achievement and pleasure of learning ...
Ways need to be found in some countries to introduce appropriate flexibility into practices that are at present characterised by detailed and standardised curricula, classrooms organised by age or grade divisions and ability tracking, fixed and narrow timetables, authoritarian teaching styles and assessments and rote learning. Further, steps need to be taken to link subject-based theoretical knowledge better to its practical applications and to provide sufficient opportunities for young people to enjoy learning while developing such critical „cross-curricular“ skills as inter-personal and social relations, communication, problem-solving and learning-to-learn.“ (OECD: Lifelong learning for all, Paris 1996)
Schulentwicklung in Österreich heute ist geprägt vom Leitbegriff der Schulautonomie. Unter dieser Prämisse wird vermehrt Bewegung in der pädagogischen Landschaft diagnostizierbar. Soll die Entwicklung nicht in einer neuen pädagogischen Unübersichtlichkeit enden, so sind Leitlinien zur Strukturierung des pädagogischen Denkens und Handelns gefragt. Sie finden sich auch in der Neubesinnung auf bewährte reformpädagogische Konzepte hin zu einer kindorientierten, individualisierenden Pädagogik.
Die Initiatorinnen und Initiatoren der Tagung zur „Lebendigen Reformpädagogik“ haben diese Entwicklung aufgegriffen und ihr einen bemerkenswerten Impuls verliehen. Das Trägheitsmoment schulischer Entwicklungsprozesse braucht solch deutlich spürbare Impulse, um über den Kreis der Engagierten hinaus auch jene miteinzubeziehen, die sich selbstgefällig im Besitz der pädagogischen Wahrheit wähnen.
Die im vorliegenden Band zusammengefaßten Texte legen zahlreiche Möglichkeiten offen, wie die Schule der Zukunft aussehen kann – ausgehend von der reformpädagogischen Gedankenwelt nach der Jahrhundertwende und deren Weiterentwicklung auf der Basis aktueller pädagogischer und psychologischer Forschungsarbeit. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Synergie, die sich aus dem Zusammenfließen pädagogischer Erkenntnisse aus verschiedenen europäischen Ländern im Rahmen der Tagung ergeben hat. In Zukunft wird es notwendig sein, die europäischen Dimensionen pädagogischer Fragestellungen und Strategien in nationale Schulreformen miteinzubeziehen. Grenzüberschreitendes Denken und Handeln wird somit auch dazu beitragen können, innerstaatliche Begrenztheit und Ressourcenverknappung in Frage zu stellen und zu überwinden. Die Pädagogische Akademie des Bundes in Wien wird als Substrat für fruchtbare Diskussionsprozesse dieser Art gerne auch in Zukunft dienen.
Dr. Manfred Teiner ist Direktor der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien
Harald Eichelberger
„Woran arbeiten Sie?“ wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: „Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“
Bert Brecht
Betrachtet man die Entwicklung mancher reformpädagogischer Richtungen im letzten Jahrzehnt in weiten Teilen Europas, so ist es sicherlich nicht übertrieben, wenn wir von einem neu erwachten Interesse an reformpädagogischen Modellen sprechen. Eltern wünschen sich eine reformpädagogische Schule für ihre Kinder, Lehrerinnen und Lehrer wollen in ihrer Schule nach reformpädagogischen Konzepten unterrichten und selbst in der Lehrerbildung wird in zunehmendem Maß von einer „Pädagogik vom Kinde aus“ gesprochen. Wir können gar nicht weit fehl gehen, wenn wir von einem aktuellen gesellschaftlichen und pädagogischen Trend sprechen.
Auch in Österreich konnten wir in den vergangenen zehn Jahren einen starken Trend zur Montessori-Pädagogik feststellen. Zahlreiche Montessori-Klassen wurden im Regelschulwesen eingerichtet, Montessori-Fortbildung wurde institutionalisiert, und andere reformpädagogische Richtungen, die in Europa schon lange etabliert sind, schafften den Schritt über die Grenze unseres Landes.
Woher kommt aber diese Begeisterung, mit der sich ein breites pädagogisches Publikum gegenwärtig auf die Unterrichtsmodelle und Erziehungskonzepte jener sogenannten Reformpädagogik stürzt, und die sonderbare Emphase, mit der sich die unter den Alltagsproblemen in der Schule leidenden Lehrerinnen und Erzieherinnen von den Erziehungsmethoden der zitierten Reformpädagogik Hilfe erwarten, fragt Winfried Böhm Ende 1995 in der Zeitschrift Schulmagazin.1 Und setzt dann fort: „Denn daß die Reformpädagogik nicht Denken und nicht Wirklichkeit von heute ist, das wird niemand bestreiten können.“2 Die Reformpädagogik (engl.: progressive education) ist eine eigenständige Periode der Pädagogik zwischen dem Ende des vorigen Jahrhunderts bis ungefähr 1938, verbunden mit den Namen großer Pädagoginnen und Pädagogen, wie z.B. Ovide Decroly, Adolphe Fernère, Paul Geheeb, Célestin Freinet, Maria Montessori, Peter Petersen, Paul Oestreich, Helen Parkhust, John Dewey, Henry Morris, Alexander S. Neill, Rudolf Steiner oder Otto Glöckel für Österreich, um nur einige zu nennen. Die Reformpädagogik ist unter Umständen sogar, wie der provozierende Titel eines 1993 erschienenen Buches lautet, „Schnee vom vergangenen Jahrhundert.“3
Der Untertitel des genannten Buches weist allerdings eindeutig in die Zukunft: Er verspricht „neue Aspekte der Reformpädagogik“. Doch bleiben wir noch ein wenig in der Gegenwart, bevor wir Zukunftsperspektiven entwerfen. Wenn wir uns jetzt intensiv mit Reformpädagogik beschäftigen, so muß uns bewußt sein, daß alleine schon der Begriff „Reform“ in die Vergangenheit weist. Er bezeichnet die rückwärts gewandte Wiederherstellung eines schon einmal dagewesenen, möglicherweise verlorengegangenen Zustandes, er verweist per se auf einen historischen Zustand. Doch dies wird nicht immer so gesehen, im Gegenteil: Aus vielen Gesprächen mit Lehrerinnen, Erzieherinnen und Eltern weiß ich, daß diese sogenannte „Erziehung vom Kinde aus“ als allgemein gültiges pädagogisches Konzept einer ganz aktuellen Kindererziehung angesehen wird. Diese historischen, heute vielleicht schon verklärt gesehenen Erziehungsentwürfe entsprechen für immer mehr Eltern und Lehrer den Erziehungsidealen der Gegenwart: Selbständigkeit, Selbstbestimmung, Eigenständigkeit, Verantwortung, Kooperation, Solidarität u.ä.m. sind heutige Erziehungsziele, die den reformpädagogischen Konzepten nachgerade immanent sind.
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