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Klar, übersichtlich und in verständlicher Sprache führt dieses Buch in traditionelle und aktuelle Themen der Lern- und Gedächtnispsychologie ein. Es vermittelt Verständnis für die verschiedenen Fragestellungen und macht mit den grundlegenden Fakten dieser zentralen Bereiche vertraut. Im lernpsychologischen Teil werden die klassischen Paradigmen Kontiguität, Verstärkung und Beobachtung erörtert, im gedächtnispsychologischen Teil geht es um Verbales Lernen, Speichermodelle, semantisches und implizites Gedächtnis sowie um Modellvorstellungen zu Vergessen und falscher Erinnerung. Erweitert wurde die Neuauflage um Vertiefungen zur operanten und sozial-kognitiven Lerntheorie.
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Seitenzahl: 352
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Herausgegeben von Bernd Leplow und Maria von Salisch
Begründet von Herbert Selg und Dieter Ulich
Diese Taschenbuchreihe orientiert sich konsequent an den Erfordernissen des Bachelorstudiums, in dem die Grundlagen psychologischen Fachwissens gelegt werden. Jeder Band präsentiert sein Gebiet knapp, übersichtlich und verständlich!
H. E. Lück
Geschichte der Psychologie
D. Ulich/R. Bösel
Einführung in die Psychologie
K. Rentzsch, A. Schütz
Psychologische Diagnostik
F. Rheinberg/R. Vollmeyer
Motivation
D. Ulich/P. Mayring
Psychologie der Emotionen
J. Kienbaum/B. Schuhrke
Entwicklungspsychologie der Kindheit
T. Faltermaier/P. Mayring/W. Saup/P. Strehmel
Entwicklungspsychologie des Erwachsenenalters
H. M. Trautner
Allgemeine Entwicklungspsychologie
T. Greitemeyer
Sozialpsychologie
S. Trepte/L. Reinecke
Medienpsychologie
H.-P. Nolting/P. Paulus
Pädagogische Psychologie
L. Laux
Persönlichkeitspsychologie
J. Felfe
Arbeits- und Organisationspsychologie, Bd. 1 und 2
L. v. Rosenstiel/W. Molt/B. Rüttinger
Organisationspsychologie
F. J. Schermer
Lernen und Gedächtnis
R. Guski
Wahrnehmung
T. Faltermaier
Gesundheitspsychologie
U. Ehlert/R. La Marca/E. A. Abbruzzese/U. Kübler
Biopsychologie
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
5., überarbeitete und erweiterte Auflage 2014
Alle Rechte vorbehalten
© 1991/2014 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Umschlag: Data Images GmbH
Gesamtherstellung:
W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-022013-3
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-023910-4
epub: ISBN 978-3-17-025414-5
mobi: ISBN 978-3-17-025415-2
1 Einführung
1.1 Zum Alltagsverständnis von Lernen und Gedächtnis
1.2 Lernen und Gedächtnis als Themen der Psychologie
1.3 Ein kurzer Blick in die Geschichte
1.3.1 Einflüsse aus Philosophie und Naturwissenschaft
1.3.2 Psychologische Schulen
1.4 Forschungsparadigmen
1.4.1 Lernpsychologie
1.4.2 Gedächtnispsychologie
2 Lernen durch Kontiguität
2.1 Klassische Konditionierung: Pawlow
2.1.1 Standardexperiment
2.1.2 Ausweitung, Differenzierung und Rückbildung bedingter Reaktionen
2.1.3 Formen bedingter Reaktionen
2.1.4 Theorie der höheren Nerventätigkeit
2.1.5 Weiterentwicklungen
2.1.6 Anwendung in der Klinischen Psychologie
2.2 Lernen von Bewegungen: Guthrie
2.3 Stimulus-Auswahl-Theorie: Estes
2.4 Bewertung
3 Lernen durch Verstärkung
3.1 Gesetz des Effektes: Thorndike
3.2 Systematische Verhaltenstheorie: Hull
3.3 Operantes Konditionieren: Skinner
3.3.1 Experimentelle Analyse des Verhaltens
3.3.2 Grundlegende Lernprinzipien
3.3.3 Positive Verhaltenskontrolle
3.3.4 Aversive Verhaltenskontrolle
3.3.5 Anwendungsbeispiele
3.4 Bewertung
4 Lernen durch Beobachtung
4.1 Vorbemerkungen
4.2 Sozial-kognitive Lerntheorie: Bandura
4.2.1 Modelllernen
4.2.2 Selbstregulation
4.2.3 Selbstbezogene Gedanken
4.3 Bewertung
5 Reproduktive Gedächtnisforschung: Die Tradition von Ebbinghaus
5.1 Lernmaterial und dessen Kontrolle
5.2 Lern- und Prüfsituationen
5.3 Befunde der klassischen Gedächtnisforschung
5.4 Praktische Anwendung: Einfache Lernhilfen
5.5 Bewertung
6 Gedächtnissysteme und Verarbeitungstiefen
6.1 Mehrspeichermodelle
6.2 Sensorisches Gedächtnis
6.3 Kurzzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis
6.4 Langzeitgedächtnis
6.5 Empirische Belege für die Unterscheidung von Speichern
6.6 Mehrebenenansatz (»levels of processing«)
6.7 Bewertung
7 Semantisches Gedächtnis: Repräsentation von Wissen
7.1 Vorbemerkungen
7.2 Repräsentation von Begriffen
7.3 Repräsentation von Begriffsrelationen
7.3.1 Merkmalsvergleichsmodell
7.3.2 Semantische Netzwerkmodelle
7.3.3 Neuronale Netzwerkmodelle
7.4 Propositionales Wissen
7.5 Schemata und Skripts
7.6 Bewertung
8 Vergessen und falsche Erinnerung
8.1 Interpretationen des Vergessens
8.1.1 Spurenzerfallstheorie
8.1.2 Interferenztheorie
8.1.3 Vergessen und Emotion
8.1.4 Vergessen von Prosatexten
8.2 Das Phänomen der falschen Erinnerung (»false memory«)
8.2.1 Befunde aus dem Paradigma des Verbalen Lernens
8.2.2 Falsche Erinnerung bei schemabezogenem Informationsabruf
8.2.3 Falsche Erinnerung in Zusammenhang mit autobiographischen Gedächtnisinhalten
8.2.4 Theoretische Erklärungsversuche
8.2.5 Praktische Bedeutung
8.3 Bewertung
9 Implizites Gedächtnis
9.1 Implizite Gedächtnistests
9.2 Empirische Befunde
9.3 Theoretische Modelle: Prozess versus System
9.4 Bewertung
Literaturverzeichnis
Sachregister
Der Begriff des Lernens wird bereits im Alltagsverständnis in vielfältiger Weise benutzt. Aufs engste ist er wohl mit der Institution Schule verknüpft, in der das Lernen für viele Jahre zur hauptsächlichen Beschäftigung wird. So erinnert sich der Erwachsene an Fremdsprachengrammatik, komplizierte mathematische und physikalische Formeln, Geschichtszahlen und vieles mehr, womit er sich als Schüler auseinandersetzen musste. Da diese Auseinandersetzung oft mit einem gerüttelten Maß an Anstrengung verbunden ist, wurden und werden immer wieder alternative Lernmethoden angepriesen, welche vorgeben, den Schüler ohne große Mühe und Anstrengung, quasi im Schlaf, zu beträchtlichem Wissenszuwachs zu führen.
Neben der Aneignung von Wissen verstehen wir im Alltag unter Lernen auch die Aneignung bestimmter motorischer Fertigkeiten, wie sie z. B. für das Führen eines Fahrzeuges oder die Ausübung einer Sportart notwendig sind. Die gedankliche Verbindung zur Schule kommt in diesem Zusammenhang sprachlich noch deutlich in Wörtern wie Fahr-, Flug-, Tennis-, Reitschule etc. zum Ausdruck.
Sind die genannten Lernsituationen noch an eine vermittelnde Person, den Lehrer, gebunden, kennt die Alltagssprache auch eine weitere Bedeutungsart des Lernbegriffs, die ohne den Bezug zu einem persönlichen Lehrer auskommt und in Aussagen wie »Jemand hat aus einer bestimmten Situation etwas gelernt«, deutlich wird. Gemeint ist ein Einstellungs- oder Verhaltenswandel aufgrund vorausgegangener – oft schmerzlicher – Erfahrungen.
Der Alltagsgebrauch des Lernbegriffs orientiert sich demnach weitgehend an den Inhalten, die gelernt werden: Wissen, Fertigkeiten, Einstellungen etc. Wie wir sehen werden, spielen die Inhalte auch bei der wissenschaftlichen Betrachtung des Lernens eine Rolle, sie bedürfen aber weiterer Spezifizierungen, denen im Alltag nicht explizit nachgegangen wird.
Während das Thema »Lernen« in unserem Alltag eine dominierende Stellung einnimmt, fällt eine vergleichsweise undifferenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema »Gedächtnis« auf. Die Gedächtnisfunktionen des Merkens, Behaltens und Erinnerns werden uns in der Regel erst bewusst, wenn sie uns im Stich lassen und dadurch unsere Handlungsroutine stören, oder wenn wir auf Personen mit auffallend guten Gedächtnisleistungen treffen. Zwar unterscheiden wir auch bezüglich des Gedächtnisses verschiedene Inhalte und sprechen beispielsweise von einem guten Personen- oder Zahlengedächtnis, aber im Großen und Ganzen scheint das Alltagsbewusstsein über das Gedächtnis eher qualitativ strukturiert und mit einer schlichten Differenzierung in »gut« bzw. »schlecht« meist zufrieden zu sein.
An den Inhalten der beobachtbaren Gedächtnisausfälle lassen sich aber schon im alltäglichen Bereich die Komplexität des Gedächtnisses und seine grundlegende Bedeutung für unser Handeln erkennen: So geht das Identitätserleben, d. h. die Antwort auf die Frage: »Wer bin ich?«, ohne Gedächtnis verloren, wie spektakuläre Zeitungsberichte oder Filme gelegentlich drastisch vor Augen führen. Routinehandlungen (z. B. Lesen, Einkaufen, Verabredungen einhalten) werden durch Gedächtnisausfälle blockiert, frühere Erfahrungen sind plötzlich nicht mehr zugänglich, räumliche Orientierung (Weg zur Arbeit etc.) und Problemlösen werden erschwert oder gänzlich unmöglich. Diese wenigen Beispiele mögen genügen, die Bedeutung des Gedächtnisses für planvolles Handeln und routiniertes Verhalten zu veranschaulichen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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