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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Osnabrück (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird der Frage nachgegangen, wie Gotthold Ephraim Lessing seine weiblichen Figuren in den beiden Trauerspielen des 18. Jahrhunderts "Miß Sara Sampson" und "Emilia Galotti" ausgestaltet und welche charakterlichen Eigenschaften vor allem den weiblichen Dramenfiguren zugeschrieben werden. Konstitutiv für das bürgerliche Trauerspiel dieses Jahrhunderts scheint die über alle Maße zu erhaltende Tugend zu sein, die sich stets durch die Verführung bedroht sieht und die erst im Tod der Protagonistinnen zu ihrer Vollkommenheit gelangt. Sowohl die Trauerspiele "Miß Sara Sampson" als auch "Emilia Galotti" verschreiben sich eben jener Konzeption. Zahlreiche Interpretationen kreisen um den Grund des Untergangs der tugendhaften Protagonisten, ohne dabei auf einen zufriedenstellenden Nenner hinsichtlich einer umfassenden Interpretation zu kommen. Besonders, so Fick, scheint sich Emilia Galotti eines richtigen Verstehens zu entziehen, obwohl die Grundzüge der Handlung von „großer Klarheit“ sind. Vor dem Hintergrund der großen Menge an Interpretationsansätzen der beiden Trauerspiele soll in dieser Hausarbeit der Versuch unternommen werden, aufzuzeigen, welche Rolle explizit den weiblichen dramatis personae zukommt. Aus der gegenwärtigen Forschungslage soll die Lektüre der oben genannten Trauerspiele vor dem Hintergrund einer konkreten Fragestellung erfolgen. Unter der Berücksichtigung des sozialen Rahmens, den Lessing seinen Stücken explizit zuweist, wenn er sie im familiären, patriarchal geprägten Raum verortet, werden die weiblichen Charaktere Sara Sampson, Marwood, Emilia Galotti und Gräfin Orsina hinsichtlich ihres Anteils am Konflikt und ihrer Position im Tugend-Laster-Schema untersucht und miteinander vergleichend in Beziehung gesetzt. Mit Blick auf die sprachliche Figurenkonzeption und -konstellation sowie der Motivation soll die unterschiedliche Akzentuierung und Entwicklung durch Lessing herausgearbeitet werden. Wichtig dabei ist, dass weniger ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen historischen und sozialen Zusammenhängen und den literarischen Entwürfen der Weiblichkeit zu sehen ist. Stattdessen werden die literarischen Weiblichkeitsentwürfe als Produkt eines äußeren und inneren Einflusses verstanden, der hier in seiner Bandbreite offengelegt werden soll. Zum Schluss erfolgen die vergleichende Zusammenschau und zugleich eine Konkretisierung der literarischen Weiblichkeitsentwürfe, wie sie in den Dramen vorkommen.
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