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Wir leben in turbulenten, in stürmischen Zeiten. Oft suchen wir unsere Sicherheit und Antworten im Außen. Dieses Buch richtet sich an die Leuchttürme da draußen, die sich oft alleine fühlen oder von ihrem Umfeld unverstanden. Immer mehr Menschen werden sich ihrer wahren Natur gewahr. Die Seele erwacht, das innere Feuer lodert auf und der Drang, aus dem alten Muster, der Matrix auszubrechen wird immer größer. Diese Menschen, sie fühlen sich manchmal wie nicht von dieser Welt- diese Welt, das Umfeld, das jedem Leuchtturm in seiner Einzigartigkeit oft mit Unverständnis, ja Ablehnung begegnet. Denen, die dabei sind, sich selbst zu erkennen. In ihrem Potenzial, ihrem Schöpferbewusstsein, ihrer ureigenen Kraft und Schönheit, die innerlich immer mehr erwacht. Solche Menschen lassen sich nicht mehr einengen, sich nicht mehr unterdrücken. Dein Leuchten, Deine Ausstrahlung möchte nun immer mehr nach außen dringen und sucht Ausdruck und Entfaltung, sucht ihresgleichen. Und inspiriert so andere Menschen, zieht positive Kreise. Dient als Vorbild, um das Licht in anderen Leuchttürmen zu entfachen. Eine Kettenreaktion entsteht, erhellt und erschafft dadurch unsere neue Welt. Es be-ginnt klein und durch Vernetzung und Zusammenschluss mit Gleichgesinnten wächst etwas Neues. Als ich, Bernd Kretzschmar letztes Jahr den Impuls, die Inspiration für dieses Buch bekam, merkte ich schnell, dass es nicht alleine von mir geschrieben werden möchte. Jedes Kapitel erzählt eine eigene Geschichte, von einem individuellen Weg. Und den Erkenntnissen daraus. Ein einmaliger Mosaikstein, der sich in ein größeres Ganzes einfügt. Denn jeder Mensch ist einzigartig und ein einzigartiger Kosmos. Auch Du Lass Dich gerne davon berühren und inspirieren.
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Seitenzahl: 273
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Vorwort von SEOM (Patrick Kammerer)
Alexandra Alïya Morgenstern
Alicia Frittang Eder
Andreas Falkenroth
Annette Stevenson
Christian Walz
Christiane Koehl
Christiane von Menschwaerts
Cornelia Fiedler
Denise Bitterlin
Jacqueline Hulinsky
Jörg Fred Nowack
Matthias Walter
Mayla Mo
Mignon Fuchs
Minje Langenbuch
Nicole Christin
Sabine Großmann
Sigrid Fandi-Kurz
Stephanie Schwarz
Susanne Kammer
Viola Meese
Yvonne Reichow (Buchcover & Textbeitrag)
Bernd Kretzschmar (Herausgeber & Textbeitrag)
Vorwort
Vorwort von SEOM
Gedichte. Von Mayla Abadi
Ablehnung als Geschenk! Von Christiane Koehl
Meine Geschichte. Von Cornelia Fiedler
Ohne Titel. Von Jörg Fred Nowack
Ohne Titel. Von Christian Walz
Botschaften an die Liebe. Botschaften der Pferde. Von Annette Stevenson
Gegenentwurf zu dem, was in der Welt passiert. Von Susanne Kammer
Die innere Leuchtkraft. Von Sabine Großmann
Ich geh meinen Weg, Du gehst Deinen Weg ... diese Welt braucht uns alle! Vom Sinn des Lebens. Von Denise Bitterlin
Mögest Du und ein jeder von uns füreinander eine Laterne, ein Friedensbringer und ein Leuchtturmsein. Von Viola Meese
SEELEN*REISEN. Von Alexandra Alïya Morgenstern
Ausgewählte Texte. Von Yvonne Reichow
Wenn wir uns erinnern. Von Andreas Falkenroth
Fenster und Türen auf! Von Minje Langenbuch
„Heil SEIN" und meine (Lebens)Geschichte. Von Mignon Alaîa Fuchs
Reise ins Licht. Von Nicole Christin
Leuchtturm der Transformation. Von Alicia Eder
LektI<ONEn eines Leuchtturms. Was bedeutet es, aus der Sicht eines Medizinmannes, ein Leuchtturm der neuen Zeit zu sein? Von White Lightfire (Medizinname von Matthias Walter)
Mutig die Welten verbinden. Von Sigrid Fandi-Kurz
Ausgewählte Texte. Von Bernd Kretzschmar
Dein Bewusstsein erschafft Deine Realität. Von Jacqueline Hulinsky
„Wurzeln & Sterne". Einblick in die Welt einer Sternenbotschafterin. Von Stephanie Schwarz
Kosmisches Herz. Von Christiane von Menschwærts
Anhang – Kontaktdaten der Autorinnen
Liebe Leserin, lieber Leser.
Schön, dass Du dieses Buch in Deinen Händen hältst. Danke für Dein Interesse.
Wir leben in turbulenten, in stürmischen Zeiten. Oft suchen wir unsere Sicherheit und Antworten im Außen. Und doch tragen wir einen großen Kraftort in uns, den wir immer besuchen können.
Dieses Buch richtet sich an die „Leuchttürme" da draußen, die sich oft alleine fühlen oder von ihrem Umfeld unverstanden.
Immer mehr Menschen werden sich ihrer wahren Natur bewusst. Die Seele erwacht, das innere Feuer lodert auf und der Drang, aus dem alten Muster, der Matrix auszubrechen wird immer größer.
Diese Menschen, sie fühlen sich manchmal wie „nicht von dieser Welt" – diese Welt, das Umfeld, das jedem Leuchtturm in seiner Einzigartigkeit oft mit Unverständnis, ja Ablehnung begegnet. Es sind Menschen, die dabei sind, sich selbst zu erkennen. In ihrem Potenzial, ihrem Schöpferbewusstsein, ihrer ureigenen Kraft und Schönheit, die innerlich immer mehr erwacht.
Solche Menschen lassen sich nicht mehr so leicht einengen, sich nicht mehr unterdrücken. Dein Leuchten, Deine Ausstrahlung möchte nun immer mehr nach außen dringen und sucht Ausdruck und Entfaltung, sucht ihresgleichen. Und Inspiriert andere Menschen, zieht positive Kreise. Dient als Vorbild, um das Licht in anderen Leuchttürmen zu entfachen. Eine Kettenreaktion entsteht, erhellt und erschafft dadurch unsere neue Welt. Es beginnt klein und durch Vernetzung und Zusammenschluss mit Gleichgesinnten wächst etwas Neues.
Als ich letztes Jahr den Impuls, die Inspiration für dieses Buch bekam, merkte ich schnell, dass es nicht alleine von mir geschrieben werden möchte.
Vielmehr liegt die große Kraft darin, dass hier viele Leuchttürme mit den unterschiedlichsten Lebenswegen und Erfahrungen in eigenen Worten und der ganz eigenen Schwingung ihre persönlichen Impulse weitergeben.
Jedes Kapitel erzählt eine eigene Geschichte, von einem individuellen Weg. Den Erkenntnissen daraus. Ein einmaliger Mosaikstein, der sich in ein größeres Ganzes einfügt. Die Bandbreite an unterschiedlichen Lebenswegen und Erfahrungen zeigt ein sehr schönes und umfangreicheres, größeres Bild. Denn jeder Mensch ist einzigartig und ein einzigartiger Kosmos.
Lass Dich gerne davon berühren und inspirieren. Und wenn Du den Drang in Dir spürst, wenn Dich Worte berühren, dann nimm gerne den persönlichen Kontakt auf. (Im Anhang findest Du die Kontaktdaten der Autorinnen.)
Viel Spaß beim Lesen. Ich bedanke mich aus ganzem Herzen bei allen, die an diesem Buch mitgewirkt haben. Bei meinen Liebsten für ihre Unterstützung und Liebe.
- Bernd Kretzschmar
In der heutigen Zeit gibt es nichts Wichtigeres, als zu leuchten. Und wenn du herausfinden möchtest, wie Du Dein Licht wieder in der vollen Pracht, in deiner kompletten Kraft zum Leuchten bringst, dann lass Dich auf diese Geschichten ein.
Lass Dich auf diese wundervollen Zeilen, die Worte und die berührenden Momente, die Dich hier erwarten, ein.
Alles geschieht für einen Grund. Den Grund, dass wir uns erinnern an das, was wir sind. Endlose Liebe und Licht, das durch uns strahlen möchte.
Also entfach Deine Leuchtkraft und genieße die Leuchttürme der neuen Zeit.
-SEOM (Oktober 2022)
Von Mayla Abadi
Gebet für Dich
Ein Tag voll Glück
möge dich begleiten,
dass du die Hand fühlst,
die dich begleitet.
Und deine Augen
sanft geküsst, dass deine Stirn
leichter wird von Gedanken.
Und Leichtigkeit dich hält
und alle Liebe, die dir geschenkt
wie Regentropfen in dir sinken.
Die Sonne ruf ich an, das Meer,
den Wind und alle Wesen,
die dich wollen beschenken.
Den schönsten Tag auf dich
herabzusenken, weil du
ein Königskind bist.
Und wenn dein Mund
ein neues Wort beginnt,
will ich von Herzen
dafür danken.
Dass du von Herzen sprichst
und deine Liebe
in die Welt uns bringst.
So lass uns in hohen Tönen
gemeinsam dafür danken,
dass für uns das Leben singt.
Und uns die Hände reichen,
dass durch uns die Erde
und der Himmel spricht
Die Liebenden
Wenn das Leben nur ein Traum
und die Liebe ein Gedicht ...
Möchte ich ewig träumen
und immerzu dichten
vom tiefen Liebesglück ...
Wenn das Herz voll Fülle
tanzend um sich selbst,
alles Leben ehrt und
im Glanz der Liebe
schwelgt ...
möchte ich immer tanzen,
bis der Morgen
in den Abend fällt ...
Was sind wir viel ...
Was sind wir nicht?
Wir sind die Sterne,
die voll Glanz
am Himmel gleiten ...
Sind die Blumen, die
duftend Herzen weiten ...
Sind das Feuer,
das voll Leben heilt
und schreitet ...
Und die Berge,
die anmutig die Schöpfung
zeigen ...
Wir sind die Liebenden,
die mit unserer Liebe
den Frieden verbreiten ...
Und mit all der Liebe,
die uns geschenkt
die Erde kleiden ...
Wir sind die, die die Wege
voll Liebe bereiten
und vollen Herzens
zueinander eilen.
Ineinander versinken,
weil wir den Ruf
der Liebe verkörpern,
auf unserer zauberhaften
Liebesreise ...
Trunken ist mein Herz
Trunken ist mein Herz
von deiner allgegenwärtigen
Güte, deiner erhabenen Hand.
Wie Frühlingswolken
ist es befüllt,
von deiner ewigen
Liebe, deiner
treuen Gestalt.
Wie weicher Sand,
der niemals trocknet
niemals auch vergeht.
Und in mir erblüht das Leben,
das jeden Tod überdauert
und jeden Verlust übersteht.
Denn jeder Schatten in mir
ist ein Ruf nach dir,
der mich weiter
zu dir schreiten lässt.
Und alle Liebe in mir
ist ein Gruß von dir
mit der du meine Seele
wäschst.
Sag Liebster,
was wäre mir das Leben,
wenn ich nicht deinetwillen
sterbe und in der Hingabe
eine Königin werde,
die ich doch schon lange bin?
So sterbe ich noch hunderte Tode
und erwache immer neu,
denn trunken ist mein Herz,
schwelgend in deiner
Liebeshand.
Wer um die Liebe weiß
Wer um die Liebe weiß
bringt zum Schmelzen
das härteste Eis.
Der härteste Stein
zerbricht mit der Weichheit
des liebenden Seins
und zergeht wie Butter.
Weich und samt,
wie goldener Sand -
dahingleitend,
auf tragender Hand
in die Himmelsweiten.
Verwandelt jede
geschaffene Wand,
um sich greifend
der Liebe weitend,
beginnt der Weltraum.
Weine hinauf ...
und fühle, die prachtvollen Sterne
über Dir, wie sie erleuchten
den dunklen Raum in Dir.
Wie sie Dir zeigen das Licht,
das immer leuchtende.
Leicht und gesichtlos.
Und in Dir beginnt
der hinreißende Traum,
des weiten Himmels.
Der Himmelsweiten.
Wer unterbricht?
Wer soll erlösen dich?
Wenn Du es nicht bist,
der mit Dir selbst ringt.
Wer steht dann Dir im Weg
und will Dich hindern?
Atme.
Atme in die Erde.
Wieder aufschauend.
Wieder fühlend.
Und Liebe.
Und die Liebe
gibt Dir den Raum,
damit Du sehen kannst.
Damit Du fühlst,
dass alles schon ist.
Weil Du Liebe bist.
Immer
Immer geliebt
Immer getragen
immer gehalten
immer gesehen
immer gefühlt
Bist du jetzt und ich alle Ewigkeit.
Immer.
Auch wenn das letzte Immer stirbt.
Kommt immer ein neues Immer,
dass dich durch alle Zeiten,
von tiefsten Erden
bis in die höchsten Himmeln hält.
Immer.
Von Christiane Koehl
Ein Thema, dass gerade sehr viele Menschen beschäftigt.
Wie oft im Leben werden wir abgelehnt? Ablehnung im Elternhaus, Du fühlst Dich alleine, bekommst nicht die Liebe, die Du brauchst ...
Im Kindergarten wirst Du vom Spielen ausgeschlossen ...
In der Schule bilden sich Gruppen, Du darfst nicht dabei sein ...
Im Job wirst Du in Projekten abgelehnt ...
In der Partnerschaft gibt es Tage, wo dein Partner Dich ablehnt, usw ...
Was passiert in diesem Moment mit Dir? Wir Menschen sehnen uns nach Anerkennung und Liebe, wir wollen dazugehören, wir wollen geliebt werden.
Wenn Ablehnung in unser Leben kommt, kommen Selbstzweifel hoch und wir sabotieren uns selber.
Tief in uns wissen wir, wir sind alle eins, wir kommen alle aus einer Quelle, deswegen fühlen wir uns bei einer Ablehnung sofort von der Quelle abgeschnitten.
Unser Selbstwert sinkt sofort, oft geben wir uns sogar die Schuld daran, dass Menschen uns ablehnen.
Wir fühlen uns alleine, nicht geliebt, nicht gesehen. Ein tiefer Schmerz macht sich im ganzen Körper breit.
In der heutigen Zeit wird die Getrenntheit über Social Media noch verstärkt. Überall im Netz siehst Du die heile Welt der Menschen, wie gut es ihnen geht, wie toll ihre Familien und ihre Freunde sind, sie haben ein tolles Leben, sie leben im totalen Überfluss und Luxus. Du fängst an, Dich zu vergleichen.
Du fühlst Dich dabei klein und abgetrennt. Du fühlst Dich als NICHTS, als Versager, als Opfer, als wärst Du in einem luftleeren Raum. Deine Welt ist klein, Deine Welt hat nicht das Leben, das Andere Leben.
Du denkst immer nur, was sein könnte, wie toll es in einer harmonischen Partnerschaft wäre, im Luxus zu leben, große Partys zu feiern...
Willst Du das wirklich??? Willst Du das Leben der anderen Menschen leben?
Was sagt Deine Seele?
Was will Deine Seele?
Warum bist Du hier auf der Erde?
Was sollst Du hier lernen?
Welche Erfahrung musstest Du machen, um zu wachsen?
Was bringt Dich weiter ins Bewusstsein, was bringt Dich zu Dir?
Ist es wirklich diese Scheinwelt, nach der Du Dich sehnst, ist es nicht wieder ein Weglaufen vor Dir selber?
Fühle in Dein Herz, ist es wirklich so schlimm, von Menschen abgelehnt zu werden, die vor sich selber weglaufen? Die sich selber jeden Tag von ihrer Seele trennen und sich ständig ablenken, um dieses Gefühl nicht fühlen zu müssen?
Warum wollen sie sich nicht fühlen? Weil sie Angst vor der Wahrheit haben, weil ihre Scheinwelt zusammenbrechen könnte.
Sie wollen dazugehören, Menschen die Dich ablehnen, wollen auch nur dazugehören. Sie wollen die Anerkennung, die Liebe von außen, die Liebe, die sie sich selber nicht geben können.
Was ist, wenn Du genau dann, wenn Du abgelehnt wirst, in die Stille gehst, wenn Du Dich genau in diesem Moment mit Deiner Seele verbindest?
Frag Dich, frag Deine Seele, frag Dein inneres Kind, was es möchte.
Kann genau dann in der Ablehnung ein Geschenk liegen??? Ein Geschenk an Dich!!
Nimm Dir genau jetzt die Zeit für Dich, fang an, Dich zu fragen, „warum bin ich hier"?
Fang an, Dir Fragen zu stellen, fang an, auf Deinen Körper zu hören, lass Deiner Seele mal Luft zu kreieren, fühle Dich mal wieder.
Jetzt hat die Seele die Möglichkeit, es Dir zu zeigen, weil genau jetzt Du mal nicht abgelenkt bist. Genau jetzt läufst Du mal nicht den Träumen Anderer hinterher.
Genau jetzt kann die Kraft in Dir hochsteigen, genau jetzt kann wieder Deine Energie fließen.
Genau jetzt kannst Du Dich wieder mit Mutter Erde und der Schöpferkraft verbinden.
Genau jetzt kannst Du Dir und Deiner Seele mal Ruhe gönnen.
Genau jetzt kannst Du mal Dein Leben Revue passieren lassen und verstehen und dankbar sein, was Du schon alles in Deinem Leben gelernt hast.
Zeig Deinem inneren Kind, dass es nicht alleine ist. Zeige Deinem Kind, wie stark Du bist, wie gut Du jetzt auf es aufpassen kannst.
Sag Deinem Kind: „Ich liebe Dich, ich beschütze Dich. Du brauchst Dir keine Sorgen mehr zu machen. Ich bin jetzt da und werde alles für Dich tun und Dich beschützen".
Genau jetzt wirst Du wieder in Dir LIEBE spüren! Wann hast Du Dich das letzte Mal gespürt und empfindest Du es nicht auch als Geschenk?
Also danke den Menschen, die Dich ablehnen, genau diese Menschen helfen Dir, wieder mit Dir verbunden zu sein.
Richte Deinen Fokus auf Dein Leben, wertschätze alles auf dieser Erde, alles ist Energie und wir alle sind verbunden.
Wir sind behütet und alles, was geschieht, hat einen Grund, auch wenn wir es manchmal nicht verstehen oder wir es als schlimm empfinden. Oft brauchen wir genau diese Erfahrung, um weiter zu wachsen.
Eine Krankheit ist oft ein Geschenk, weil dann Dein Körper Ruhe braucht, jetzt hat er die Möglichkeit, mit Dir in Kontakt zu treten. Wenn Du das weißt, dann wirst Du eine Krankheit ganz anderes wahrnehmen und sie willkommen heißen.
Und genau dann sagst Du zu ihr: „Danke, dass Du hier bist, ich sehe Dich. Ich verstehe, warum Du hier bist, ich lerne daraus und jetzt darfst Du wieder gehen".
Wieder bist Du ein kleines Stück in Deinem Bewusstsein gewachsen.
Ist das nicht WUNDERBAR???
Suche Dir jeden Tag Deine persönlichen Geschenke raus und wachse damit. Du bist das Licht, wenn Du leuchtest, werden sich alle Menschen in Deinem Umfeld wohl fühlen.
DAS IST LIEBE.
Genieße die Zeit hier auf Erden, wachse und nehme jeden Tag Dein Geschenk mit einem großen Herzen an.
Von Cornelia Fiedler
Hier meine Geschichte in meine Worte gelegt ...
Alles Liebe für Dich und Deinen seelenhellen Weg wünscht dir Cornelia.
Allein in die Fremde geboren,
das Band hin zur Mutter verloren,
den Vater nie wirklich gekannt,
die Seele vom Körper verbannt..
Zerrissen in Stücke und Wunden,
die Mitte nicht wieder gefunden,
durch Wände vom Leben getrennt,
Verzweiflung, die gegen sie rennt..
Von Wellen des Meeres geflutet,
aus Wunden der Erde geblutet,
die Schreie der Seelen im Herzen,
gespürte, getragene Schmerzen..
Das Ganze in mir so lebendig,
verlor ich mich darin doch ständig,
in Bildern und Farben und Klängen,
die sich in mein Innerstes drängen..
Mein Weg durch die Schichten nach innen,
so schmerzhaft und weit ins Be-sinnen,
ins Herz, das die Wahrheit gehütet,
durch Sturm in die Stille gewütet..
Gefunden am Grunde der Wellen,
die Hüterin himmlischer Quellen,
die Perle, so lange verborgen,
die Sonne der Mitte am Morgen..
Geburt aus der Tiefe geschehen,
ins herztiefe Spüren und Sehen,
ins Wort, dass der Schöpfer mir schenkt,
durch mich in das Leben gelenkt..
Bestimmung im brennenden Feuer,
das Herz und die Seele als Steuer,
die Früchte und Blüten und Samen,
gleich weiter verschenkt, wie sie kamen..
Die eigene Wahrheit ins Erden,
das eigene Sein hin zum Werden,
den Ruf meiner Seele gesungen,
die Wände der Trennung durchdrungen,
so hat mich das Leben gefunden,
ins Netz der Familie gebunden,
aus Seelen, die tief mich berühren,
und die mich erkennen und spüren..
Der Morgentau ist mein Gebet,
von goldenen Worten gesät,
mit Dankbarkeit ewig beseelt,
so hat mich mein Weg ausgewählt..
Von Jörg Fred Nowack
Die Zeit hat mich der werden lassen, der ich heute bin. Ohne die Zeit wäre ich nichts.
Die voranstehenden Worte fielen mir ganz intuitiv ein, als ich mich gerade hinsetzte, um diesen Beitrag zu schreiben.
In dieser Inkarnation kam ich als Sohn einer Buchhändlerin und eines Bergmanns zur Welt. Berufe, die unterschiedlicher nicht sein können und die mich dennoch beide geprägt haben. Ebenso unterschiedlich wie ihre Berufe waren meine Eltern.
Meine Mutter war ein Feingeist, sie liebte das Lesen und die Operette über alles.
Ihre Lieblingsmelodie war das Zwischenspiel aus dem Ballett »Der goldene Pavillon«.
Mein Vater dagegen war ein Mann der Tat. Er konnte einfach alles. Aufgrund seiner Kindheit während des 2. Weltkriegs hatte er stets unter anderem mit dem Trauma des Verlassenwerdens zu kämpfen. Wohl aus diesem Grund war er bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit seiner Frau gegenüber eifersüchtig. Ich stand als Kind sehr oft daneben, wenn sich eine solche Szene abspielte. Ich wollte meine Mutter vor den stets nur verbalen Ausbrüchen meines Vaters beschützen. Das war mir schon aufgrund meiner Körpergröße natürlich unmöglich. Und genauso natürlich litt ich unter dieser Ohnmächtigkeit, die ich später als meine erste Katastrophe erkannte. Diesem Beispiel folgend sollte ich noch einige Dramen erleben.
Bereits im Kindergarten hatte ich eine intellektuelle Freundin, mit der ich stundenlange Gespräche führte, während die anderen Kinder umhertobten und spielten. Leider kam sie ein Jahr früher in die Schule als ich und so musste ich mich fortan mit Kindern abgeben, die mich intellektuell nicht im mindesten erreichten. Ihr erging es wahrscheinlich ebenso und ich denke heute noch oft an sie und ihren weißblonden Pagenschnitt, unter dem sich ein großer Geist verbarg.
Sylvias Wegbleiben war für mich eine ernste Katastrophe, die zweite meines Lebens. Mir war tatsächlich, als wäre mir das Liebste genommen worden.
Während der Schulzeit galt ich als aufgeweckt, wenn ich den Einschätzungen meiner Lehrer glauben darf. Meine Hauptbegabung lag eindeutig im Gebrauch der deutschen Sprache, die zu schreiben ich sehr schnell erlernte und danach stets in hoher Qualität sowohl lesen als auch schreiben konnte. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter, einer mathematikbegeisterten Dame, reichte ich in genau diesem Bereich niemals an sie heran. Doch immerhin, sie konnte sich mit mir über meine Erfolge im Deutschunterricht freuen.
Ich las bald alles, was ich in die Finger bekam. Im zarten Alter natürlich Kinderbücher en masse und Märchen, viele Märchen. Ich tauchte geradezu in den Kosmos der Märchenerzähler ein.
Als ich gerade vierzehn werden sollte, erlebte ich die dritte Katastrophe: Meine geliebte Mutter starb an einem Tumor, nachdem sie sich fast ein Jahr lang unter ärztlicher Aufsicht herumgequält hatte, während ich sie pflegte, wenn niemand anders zugegen war. Das war aufgrund der Schichtarbeit meines Vaters ziemlich oft der Fall. Obwohl ich als Einziger in der Familie mit Sicherheit wusste, dass sie gehen würde, war ihr Tod natürlich ein riesengroßer Schock für mich.
Auch diese Katastrophe verarbeitete ich allein mit mir. Das Lesen half mir dabei, sie zu überleben. Mit meinem Vater habe ich bis zum heutigen Tag – ich befinde mich mittlerweile in meinem 60. Lebensjahr – nicht einmal über sie oder ihren Tod geredet. Das wäre für uns beide viel zu schmerzhaft gewesen. Für jeden von uns sicher auf andere Weise, aber dennoch: zu schmerzhaft.
Gehen wir nun in Gedanken in die Buchhandlung zurück, in der meine Mutter arbeitete, als ich ein Kind war.
In dieser Buchhandlung durfte ich bereits im Kindesalter ein- und ausgehen. Zuerst natürlich immer in Begleitung, doch je älter ich wurde, desto häufiger auch allein. Ich erinnere mich noch an einen meiner ersten Besuche. Mir war, als würde ich in einen Tempel oder in eine Kathedrale kommen – in meinen Tempel des Wissens.
Vieles, was ich heute über Menschen und über Bücher weiß, lernte ich im Lauf der Jahre von meiner Tante, der Leiterin dieser Buchhandlung und später durch meinen eigenen Umgang mit Kunden.
Ich wusste damals bereits intuitiv, dass ich später einmal mit Büchern arbeiten würde. Aber ich konnte zu jener Zeit natürlich nicht ermessen, in welcher Weise.
Da ich in den höheren Klassen in den Ferien in dieser Buchhandlung gearbeitet hatte, was mir sehr viel Freude bereitete, wollte ich gern Buchhändler werden.
Doch das Leben hatte anderes mit mir vor. Mein Seelenplan lautete zunächst, Eisenbahner zu werden. Während meiner Lehre wurde ich von meinen hauptsächlich weiblichen Mitlehrlingen »Professor« gerufen, da ich mein umfangreiches Allgemeinwissen sowie meine schnelle Auffassungsgabe, die mir im Unterricht oft sehr nützlich waren, nicht nur für mich nutzte. In kleinen Gruppen half ich meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, das Gehörte zu vertiefen und vor allem wirklich zu verstehen. Zu meiner großen Freude bestanden alle die Prüfungen, obwohl das vorher nicht unbedingt in jedem Fall so ausgesehen hatte. Noch während meiner Lehrzeit qualifizierte ich mich zum Fahrdienstleiter, einer sehr verantwortungsvollen Position im Betrieb einer Bahn. Doch ich merkte im Berufsalltag sehr schnell, dass ich lieber mit Menschen arbeiten wollte als mit leblosen Dingen, wie es bei der Eisenbahn nun einmal der Fall war. Während der langweiligen Nachtdienste las ich so manchen Klassiker. Einmal war meine Lektüre so spannend, dass ich einen Zug vollkommen vergaß. Daraus entwickelte sich eine Ereigniskette, die hier zu beschreiben mir nicht der richtige Ort zu sein scheint.
Doch bald flüchtete ich zum damals obligatorischen Wehrdienst zu den bewaffneten Kräften der Polizei. Dort wurde ich nach meiner eigenen Ausbildung für 2,5 Jahre Ausbilder. Und obwohl mir sicher noch einige pädagogisch-psychologische Grundlagen fehlten, war ich bei den mir Anvertrauten sehr geschätzt, denn ich nahm mir viel Zeit für sie, konnte gut zuhören und war von Anfang an empathisch. Und ich hatte gelernt, mich vor meine Leute zu stellen, falls es mal hart auf hart kam. Das alles dankten sie mir sehr.
Während meiner Dienstzeit bei der Polizei lernte ich meine erste Frau kennen und lieben. Wir heirateten, nachdem wir uns ein gutes Jahr zu kennen glaubten.
Unsere Trennung und die Scheidung nur zwei Jahre später kristallisierten sich zu meiner vierten und größten Katastrophe heraus. Und zunächst machte ich diese Katastrophe wie gewohnt mit mir allein aus.
Während ich anschließend endlich studieren durfte, gärte es immer weiter in mir. Das war mir aber nicht bewusst. Als sich dann auch noch die politische Wende dazugesellte, die sich genau im Jahr meines erfolgreichen Studienabschlusses ereignete, wonach dieser Studienabschluss plötzlich kaum noch einen Wert besaß, wurde ich seelisch krank und musste für viele Monate in eine Therapie. – Und endlich durfte ich all meine Katastrophen verarbeiten. Ich durfte erkennen, wie sehr ich an diesen Katastrophen gewachsen war, obwohl ich mich immer noch wie ein kleines Kind gefühlt hatte, das von seinem Vater wegen seiner Unvollkommenheit gemaßregelt wird. Mir wurde im wahrsten Sinn des Wortes eine ungeheure Last von den Schultern genommen. Ich verließ diese Therapie als ein völlig anderer, als ein neuer Mensch.
Die Veränderungen, die in mir vorgegangen waren, waren so gewaltig, dass ich mich an meinem Arbeitsplatz nicht mehr anpassen konnte, bald als Aufrührer und Aufwiegler galt und deshalb gekündigt wurde. Aus gesundheitlichen Gründen, wie es offiziell hieß.
Dass ich mich überhaupt in diese Therapie begeben hatte, war einem epileptischen Anfall zu danken, der sich während einer ärztlichen Untersuchung ereignete und in dessen Verlauf ich eine Nahtoderfahrung machte. Ich sah mich am Boden liegen und passierte gleichzeitig einen dunklen Tunnel, an dessen Ende ich ein helles Licht wahrnahm. Alles war sehr friedlich und ich hatte das wunderschöne Gefühl bedingungsloser Liebe. Am Ende dieses Tunnels stand jemand, den ich als Lichtwesen beschreiben möchte, denn seine Erscheinung blendete mich so stark, dass ich keinerlei Einzelheiten wahrnehmen konnte. Dieses Lichtwesen wies mich ab und schickte mich mit den Worten: »Du hast längst noch nicht alle Aufgaben erfüllt, die Du Dir gestellt hast«, zurück. Im nächsten Augenblick kam ich wieder zu mir. Einen solchen Anfall hatte ich übrigens niemals wieder.
Nun stand ich also da: Ich war gekündigt, doch ich wollte ja irgendetwas Sinnvolles tun. Zum Glück hatte ich mich schon vorher mit der Computertechnik vertraut gemacht, was mir jetzt zugutekam. Mein nächstes Ziel war nämlich ein IHK-Abschluss.
Ich begann also eine Umschulung zum Werbe- und Mediengestalter, an deren Ende ich vor der IHK geprüft werden sollte. Ich erlernte das Entwerfen und Setzen von Bildern, Texten und Grafiken am Bildschirm mit Hilfe professioneller Programme und noch vieles mehr. Am Ende der Ausbildung konnte ich Flyer, Broschüren und Bücher professionell setzen, sodass sie anschließend gedruckt werden konnten.
Während dieser Ausbildung war neben meinen Lehrern und meinen Kommilitonen auch mir einmal mehr mein exzellenter Umgang mit der deutschen Schriftsprache aufgefallen. Im Prüfungsdiktat hatte ich deutschlandweit als Einziger null Fehler. Nachdem ich vorher lange gedacht hatte, dass das fehlerfreie Schreiben-Können nichts Besonderes sei, wurde mir plötzlich bewusst, welchen Schatz ich damit besaß. Den hatte ich damals zum ersten Mal mit meinen Kolleginnen und Kollegen geteilt, denen ich einige Lektionen Deutschunterricht erteilen durfte. Deutsch, wie ich es verstand. Die wirklich anspruchsvolle IHK-Prüfung bestand ich durchweg mit überdurchschnittlichen Noten.
Kurz vor diesen Prüfungen hatte ich eines Nachts ein außergewöhnliches Erlebnis. Während ich wach im Bett lag, denn es war sehr warm, bemerkte ich, dass es in einer Ecke meines Schlafzimmers hell wurde, in der sich keinerlei Leuchtmittel befand. Gleichzeitig überfiel mich eine große Ruhe und ich hörte eine Stimme, die mich nach meinen Plänen für die Zukunft befragte. Diese Befragung, während der ich hellwach war und jederzeit klar und deutlich antworten konnte, gipfelte in der Frage, ob ich mich denn nicht einmal wieder nach einer lieben Frau umsehen wolle. Ich beantwortete diese Frage positiv, denn mittlerweile war ich glücklicherweise über die Scheidung hinweg. Nachdem ich alle Fragen beantwortet hatte, die mir gestellt wurden, gab die Stimme Ruhe, das Licht in meinem Schlafzimmer verlosch und ich schlief tief und traumlos bis zum nächsten Morgen. Schon am nächsten Tag durchforstete ich die Bekanntschafts-Annoncen der Tageszeitung. Mangels Erfolgs verlegte ich meine Suche nach einer Partnerin später in die virtuelle Welt.
Nun aber erstmal zurück zu meinem Schatz, den mit der Welt zu teilen ich noch nicht bereit war. Ich befand mich noch lange nicht am Ende meiner Heldenreise.
Nach meiner Ausbildung oder eigentlich noch währenddessen platzte die so genannte »IT-Blase« und sehr viele Betriebe, die sich mit dem beschäftigten, was ich nun konnte, verschwanden vom Markt. Hatte ich zuvor gute Aussichten gehabt, von einem Betrieb übernommen zu werden, tendierten meine Chancen plötzlich gen null.
Dessen ungeachtet hielt ich mich noch ein gutes Jahr mit Weiterbildungen über Wasser. Während dieser Zeit benutzte ich sehr gern das damals völlig neue Internet. Als Erster im Ort besaß ich eine schnelle DSL-Leitung und ich war einer der ersten Kunden des neuen Internetkaufhauses Amazon, das damals ausschließlich Bücher und CDs im Angebot hatte. Und da ich mich nun ja wieder auf der Suche nach einer Partnerin befand, lernte ich die irgendwann tatsächlich über das Internet kennen.
War ich in puncto Kennenlernen einer potenziellen Partnerin zuvor immer ziemlich aufgeregt, war das dieses Mal völlig anders. Mich überfiel geradezu eine große Ruhe. Ich »wusste« von dem Moment an, da ich ihr Profil gelesen hatte, dass sie genau die Richtige sein könnte. Und da wir beide neugierig waren, trafen wir uns bald.
Angelika war anders als alle anderen; schon meine erste Begegnung mit ihr fühlte sich an wie Nachhause kommen. Da sie dasselbe Gefühl erlebte, beschlossen wir sehr schnell, es miteinander zu versuchen. Und wir haben es beide bis heute noch keine Sekunde lang bereut. Wir führen eine wertschätzende Partnerschaft auf Augenhöhe, wir unterstützen uns gegenseitig und hatten während mittlerweile fast 20 Jahren tatsächlich nicht einen einzigen Streit. Natürlich sind wir längst nicht immer einer Meinung und sind beide oft erstaunt, wie unterschiedlich unsere Ansichten sind. Doch stets verläuft alles harmonisch und ohne ein böses Wort. Meinungsverschiedenheiten allein sind ja kein Grund zum Streit. Den gibt es nur, wenn man sich selbst zu ernst nimmt. Und das tun wir beide nicht. Im Gegenteil, wir können beide über uns selbst am meisten lachen. Wir geben einander starken Rückhalt, ohne den anderen einzuengen. Ich weiß nicht, ob ich meine Arbeit ohne Angelikas Unterstützung auf allen Ebenen leisten könnte.
Mit dieser neuen Partnerschaft war für mich auch ein Ortswechsel verbunden. Hatte ich zuvor in Sachsen-Anhalt gelebt, war ich der Liebe wegen nun nach Thüringen gezogen. Und da wir nicht nur von der Luft und der Liebe leben konnten, verdingte ich mich bald bei einem großen Verlag als Außendienstmitarbeiter. Als solcher bot ich Privatkunden hochwertige Bücher an. Da die Adressen der Kunden jedoch aus mehr oder weniger dubiosen Quellen stammten, wie ich heute weiß, hatten die Kunden oft gar kein Interesse an den wirklich schönen Büchern. Nichtsdestotrotz musste ich monatlich ein bestimmtes Umsatzziel erreichen, da ich sonst nichts verdiente. Nachdem ich das über einige Monate durchgezogen hatte, tendierte mein Konto gegen null und ich warf das Handtuch. Letztendlich war ich sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen hatte. Zum ersten Mal hatte ich eine mich negativ belastende Situation von mir aus und völlig ohne Drama beenden können.
Als ich an einem Sonntag vor mittlerweile weit über 10 Jahren gerade wieder mal ein Buch las, ereignete sich etwas, das sich für mich sogar heute noch wie eine glückliche Fügung anfühlt. In diesem Buch stolperte ich nämlich immer wieder über handwerkliche und sprachliche Defizite. Das erwähnte ich meiner Frau gegenüber ein ums andere Mal. Offensichtlich war sie ein wenig genervt von meinen wiederholten Unterbrechungen ihrer Lektüre, denn plötzlich sagte sie:
»... und morgen gehst Du los und wirst Lektor! ...«
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal genau, was alles zu den Aufgaben eines Lektors gehörte. Doch bereits am nächsten Tag telefonierte ich mit einigen Verlagen und wurde tatsächlich bald fündig. Bereits in der darauffolgenden Woche hatte ich einen persönlichen Termin bei einem Verleger, der dann mit meiner ersten Arbeit sehr zufrieden war und mir in der Folge noch einige Aufträge als Lektor gab. Leider gibt es diesen Verlag heute längst nicht mehr.
Inzwischen hatte ich einige andere Aufträge bekommen, mal von Autoren, mal von Verlagen. Deshalb fiel es mir nicht schwer, mich auch weiter als Lektor zu verdingen. Natürlich gab es wie immer wieder Wellenberge und Wellentäler. Besonders vor Buchmessen wollten meine Auftraggeber oft, dass ich Magie anwendete, denn ihre Terminvorstellungen waren mitunter äußerst knapp. Andererseits blieben etwa in der Urlaubszeit die Aufträge aus. Deshalb arbeitete ich oft viel für wenig Geld, mitunter war es so wenig, dass ich nicht wusste, wie ich meine paar Rechnungen bezahlen sollte und ob ich im nächsten Monat überhaupt einen Auftrag bekommen würde. Doch irgendwie ging es immer weiter.
Nachdem ich mit einer Kundin, die von Anfang an nicht sonderlich umgänglich war, Probleme hatte, die sich nur schwer lösen ließen, schwor ich mir, nur noch mit Menschen zusammenzuarbeiten, die mir menschlich sympathisch und gewillt waren, selbst an ihrem Text und an sich zu arbeiten. Diesen Schwur befolge ich noch heute und es hat sich gezeigt, dass ihm zu folgen ein guter Rat war, denn solchen Ärger hatte ich niemals wieder.
Im Lauf der Jahre erkannte ich immer deutlicher, welche wichtige Rolle ein Lektor für die Autorin/den Autor spielt. Dabei geht es gar nicht so sehr um Fragen der Rechtschreibung und Grammatik, denn die meisten Literaten sind sehr pflegeleicht und kompromissbereit. Vielmehr geht es vordergründig um den guten Kontakt zwischen Lektor und Autor. Der Autor soll vor seinem Lektor ja keine Angst haben, sondern darf ihn als Verbündeten, gern sogar als Freund, als Gleichgesinnten an seiner Seite wahrnehmen, der ihm Vorschläge macht, wie sein Text besser lesbar wird. Deshalb ist es mir beispielsweise sehr wichtig, vor Beginn der Arbeit an einem Text, aus dem ein Buch werden soll, ein persönliches Gespräch mit der Autorin zu führen. Tatsächlich arbeite ich seit vielen Jahren fast ausschließlich mit Frauen, da ich (siehe oben) schon immer besser mit Frauen auskam als mit Männern. Nur wenn beide – also Autorin und Lektor – dasselbe wollen und bereit sind, intensiv zu arbeiten, kann diese Arbeit gelingen. Ich bin stets bestrebt, den Text so zu bearbeiten, dass der Leser ihn ohne Stolpern lesen und seine Botschaft klar verstehen kann. Das zu erreichen ist mitunter gar nicht so einfach, funktioniert die deutsche Schriftsprache doch im Detail etwas anders als unsere Alltagssprache.
Außerdem bin ich immer bestrebt, dass meine Kundinnen bei der Arbeit an ihrem Buch etwas lernen können. Ob sie es dann tatsächlich tun, bleibt selbstverständlich ihnen überlassen. Ich habe schon sehr wissbegierige Damen erlebt, aber eben leider auch welche, die in jedem Text dieselben handwerklichen Mängel erkennen lassen.
Neben der guten Kenntnis der Regeln der deutschen Schriftsprache unterstützt mich seit vielen Jahren meine gut ausgeprägte Intuition bei meiner Arbeit. Ich schreibe hier Arbeit, dabei empfinde ich das, was ich tue, gar nicht als Arbeit im herkömmlichen Sinne. Ich lebe mit meiner Tätigkeit nämlich meine größte Freude, deshalb muss ich nicht arbeiten, sondern ich darf arbeiten und mit der Arbeit stellt sich in mir eine tiefe Zufriedenheit ein. Joseph Campbell, der große Mythenforscher, schrieb sinngemäß: »Suche Deine größte Freude und wenn Du sie gefunden hast, mach mehr davon. « Mit der Arbeit für Autorinnen, die ihnen dabei hilft, ihre Bücher noch etwas besser lesbar und verständlicher zu machen sowie ein schönes Äußeres für sie zu schaffen, habe ich meine größte Freude gefunden. Aber zurück zu meiner Intuition.