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Ersetzt der Damenstrumpf wirklich den gerissenen Keilriemen? Soll man Radschrauben immer möglichst fest anziehen? Und ist man bei einem Alkoholpegel unter 0,5 Promille rechtlich auf der sicheren Seite?Wer diese Fragen mit Ja beantwortet, braucht sich nicht wundern, wenn es teuer oder sogar gefährlich wird. »Autopapst« Andreas Keßler und Patricia Pantel benennen und klären in ihrem Buch die populärsten Fehlannahmen deutscher Autofahrer –kenntnisreich und mit viel Humor.
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Das Buch
Radschrauben immer möglichst fest anziehen? Klar, das Rad soll ja halten, oder? Ein Damenstrumpf ersetzt den Keilriemen – sagte man zumindest immer. Und heißt es nicht, mit 0,5 Promille Alkohol im Blut sei man rechtlich auf der sicheren Seite? Dies sind nur ein paar der populären Missverständnisse, denen das Autorenpaar dieses Lexikons auf den Grund geht – wobei Radiomoderatorin Patricia Pantel zu denen gehört, die manchen Irrtümern gerne schon mal aufsitzen, während Autopapst Andreas Keßler es sich zur Aufgabe macht, für Aufklärung zu sorgen. Denn wer erst einmal weiß, dass man ein neues Auto nicht mehr mit Samtgasfuß einfahren muss, Inspektionen nicht zwingend teure Vertragswerkstätten auf den Plan rufen und selbst größere Dellen nicht unbedingt eine Neulackierung erfordern, schont seine Nerven und seinen Geldbeutel. Das gilt auch für jene, die sich über die landläufigsten Irrtümer aus dem Straßenverkehrsrecht im Klaren sind, bevor sie sich mit Polizei, Versicherungen und anderen Verkehrsteilnehmern anlegen.
Die Autoren
Andreas Keßler ist Journalist und Maschinenbauingenieur. Wenn er nicht gerade im Blaumann unter irgendeinem Auto liegt, tritt er im Fernsehen auf (etwa als Kfz-Fachmann bei WiSo im ZDF und in Hier ab vier im MDR) oder ist auf radio eins (RBB) in der sonntäglichen Sendung Die Sonntagsfahrer zu hören.
Patricia Pantel ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Wenn sie sich nicht gerade um die Malaisen ihres alten Minis kümmert, arbeitet sie als Redakteurin, Moderatorin und Reporterin fürs Radio und Fernsehen (RBB, WDR, HR, Deutschlandradio, ARD, ZDF). Auf radio eins (RBB) moderiert sie jeden Sonntag mit Andreas Keßler Die Sonntagsfahrer.
In unserem Hause ist von Andreas Keßler bereits erschienen:
Fährt man rückwärts an den Baum, verkleinert sich der Kofferraum
Andreas Keßler
Patricia Pantel
Lexikon der Auto-Irrtümer
Von Damenstrümpfen, Stotterbremsen
und anderen Dingen, die man sich und seinem Wagen
ersparen sollte
Ullstein
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www.ullstein-taschenbuch.de
Die Angaben und Ratschläge in diesem Buch sind von den Autoren und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft; dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch
1. Auflage April 2012
© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012
Umschlaggestaltung: Zero Werbeagentur, München
Titelabbildung: FinePic®, München
Abbildungen im Innenteil: Fotolia (© GiZGRAPHICS)
Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach
ISBN 978-3-8437-0272-0
Vorgespräch
Patricia: So, dann leg mal los.
Andreas: Nee … Ladies first.
Patricia: Aber DU bist der Autopapst, und es geht in diesem Buch nun mal um Autos. Also fängst du an!
Andreas: Ja, stimmt …. Aber sag dann nicht wieder, ich sei unhöflich und ein Rüpel. Bin ich nämlich nicht. Guck, sinnbildlich halte ich dir sogar die Tür auf.
Patricia: Vielen Dank! Also, mein Name ist Patricia Pantel, und ich mag Autos. Also nicht so doll im Sinne von »Ich leg mich direkt unter jeden Wagen, der mir vor die Nase kommt«, aber ich würde schon sagen, dass ich Autos wirklich gut finde. Nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch, weil ich Auto fahren an sich gut finde. Tatsächlich glaube ich, dass ich sogar Rennfahrerin geworden wäre, wären ein paar Weichen in meinem Leben anders gestellt gewesen – wenn beispielsweise meine Mutter mir nach bestandenem Führerschein öfter ihr Auto geliehen hätte, anstatt immer zu sagen: »Du, echt gerne. Aber ich hab gerade so ’nen guten Parkplatz …«
Andreas: Was heißt »Du wärst Rennfahrerin geworden«! Wer von uns rast denn in jede Radarfalle? Da darf die Menschheit dankbar sein, dass deine Mutter immer so gute Parkplätze hatte!
Patricia: Haha … Aber ich hatte dann später ja doch noch richtig Glück im Leben – denn ich habe dich getroffen!
Andreas: Ja, ich erinnere mich noch genau: Es war in der Hitze des Sommers 2006 – erste Besprechungen für ein neues Radio-Auto-Magazin. Du saßt da mit Baby im Arm, und mir fuhr durch den Kopf: »Die??«
Patricia: Und ich dachte mir: Was für ein Clown nennt sich eigentlich »Autopapst«?
Andreas: Der Name ist nicht von mir, du brauchst mir also keine maßlose Selbstüberschätzung vorwerfen. Eigentlich war es ein Kollege von uns, seines Zeichens Fotograf bei der Berliner Morgenpost, der anlässlich einer »Außensendung« in einer riesigen Menschenmenge nach mir suchte und genau hinter mir stand, ohne es zu wissen. Dabei murmelte er: »Wo ist der denn nun, dieser Autopapst …« So schnell wird man zur Marke.
Patricia: Ich fand dich dann ja auch ganz nett. Und lustig, dass gerade ich – die ich Autos zwar mag, aber auch denke: Ein gutes Auto erkennt man an der Farbe – mit dir eine Autosendung machen sollte.
Andreas: Aber genau das war und ist ja der Clou der »Sonntagsfahrer«: You’ve got the look, I’ve got the tools. Ich hab Ahnung von Autos und du nicht!
Patricia: Danke, das hast du wirklich toll zusammengefasst. Ich würde ja eher sagen: Du bist ein Freak, und ich erde dich!
Andreas: Genau, du holst die Radiohörer da ab, wo ich sie fallen lasse. Also, im übertragenen Sinne …
Patricia: Gern geschehen. Kommen wir zu den Autos. Meine diesbezügliche Vita ist überschaubar: Ich hatte in meinem Leben eine Ente (die mir meine Mutter trotz der »guten Parkplätze« irgendwann tatsächlich vermachte), einen Mini, dann noch einen Mini und jetzt – einen Mini. Ende. Jetzt du – was hat der Autopapst zu bieten?
Andreas: Wenn du eine Liste aller meiner Autos erwartest: Vergiss es! Ich habe schon Mitte der 80er mit dem Zählen aufgehört. Mein erstes Auto überhaupt war eine Isetta. Die gehörte meinem Onkel und war das Vehikel, mit dem ich zur Taufe gefahren wurde. Anschließend fuhr ich in Käfern, NSU »Prinz«, Opel Rekord und so manchem Mercedes und sogar im Porsche 356 B meines Onkels – das war wahrscheinlich der Nukleus meiner Autopapstwerdung. Mein erstes eigenes Auto war ein VW 1300, Baujahr 69, mit roten Kunstledersitzen, der in der Farbe »Chinchilla-Beige« lackiert war. Ein Geschenk meines Opas, weil ich bis 18 nicht mit dem Rauchen angefangen habe. Das hält übrigens bis heute vor.
Patricia: Und der Käfer?
Andreas: Den hatte ich nach sechs Monaten so kaputt repariert, dass ich ihn verkaufen musste. Von dem Geld kaufte ich mir dann einen dunkelblauen Opel Rekord C Caravan. Der hielt allerdings auch nicht besonders lange …
Patricia: Und was hast du jetzt für ein Auto?
Andreas: Fahren würde ich am liebsten mit meiner Mercedes G-Klasse von 1984, aber die ist seit ewigen Zeiten ein Pflegefall: Erst sollte nur an der Hinterachse eine neue Bremsleitung verlegt werden, inzwischen bin ich am Vorderachsdifferential angekommen … Wenns warm wird, hol ich mein 3er-BMW-Cabrio raus. Dann hab ich noch einen Golf 2, aber den hebe ich für meine Tochter auf. Gleich dahinter steht der Golf GTI, mit Getriebe-Schaden, an den ich mich irgendwie nicht rantraue. Und der Peugot 205 GTI braucht einen neuen Zahnriemen … Außerdem gibt es da noch irgendwo einen MGB GT, der gerne als »poor man’s Aston Martin« bezeichnet wird. Meiner allerdings ist komplett pures Eisenoxid – völlig verrostet! Deshalb fahre ich momentan einen Golf 5. Mit Autogas als Treibstoff.
Patricia: Und all diese Autos stehen in einer riesigen alten Garage im Brandenburgischen – und außerdem noch so ungefähr zwanzig weitere. Ich würde ja Auto-Friedhof dazu sagen. Du aber nennst das …
Andreas: … leicht patinierte Privatsammlung.
Patricia: Ich persönlich glaube sogar, dass in den Tiefen deiner Halle noch einige völlig vergessene Vehikel stehen, die quasi schon eins mit dem Mauerwerk geworden sind.
Andreas: Stimmt nicht. Ich erinnere mich an jedes einzelne. Persönlich und mit Namen. Alle meine Autos werden regelmäßig von mir besucht! Der Autopapst kümmert sich um seine Schäfchen.
Patricia: Wieso bist du eigentlich so ein Autoauskenner? Ich werde das immer wieder gefragt: Was hat der Autopapst eigentlich gelernt? Ist der Automechaniker?
Andreas: Nein, mein »Zivilberuf« ist Maschinenschlosser. Die grundsolide Ausbildung war nach dreijähriger Lehre die Basis der späteren Meisterprüfung und des krönenden Maschinenbau-Studiums. Selbiges wurde mit Autogeschäften jeder Art finanziert, über deren Details ich trotz der inzwischen eingetretenen Verjährung den Mantel des Schweigens breiten möchte. Diese Zeit war unheimlich lehrreich, in jeder und vor allem automobiltechnischer Beziehung.
Patricia: Bringst du deshalb immer diesen Spruch: »Ein Auto ist auch nur ein Mensch?« Der ist ja auf den ersten Blick lustig, auf den zweiten Blick aber auch irgendwie beängstigend. Denn ganz ehrlich: Ein Auto ist vielleicht praktisch, schick oder schnell oder kaputt – aber definitiv kein Mensch!
Andreas: Eben doch! Zwar keiner wie du und ich, aber oft schon eine Art Familienmitglied – und zwar ein teures. Und intelligenter als viele Menschen scheinen die Autos auch noch zu werden, wenn es so weitergeht mit der Entwicklung. Das will heute natürlich keiner glauben – aber die Geschichte des Automobils und des Autofahrens ist ja auch so schon eine Geschichte voller Irrtümer. Und ich weiß, wovon ich rede: Ich befinde mich jetzt seit 35 Jahren in einer Autonutzer und -beobachterposition und stelle fest: Es wird total viel Quatsch geglaubt und dann auch gemacht.
Patricia: Zum Beispiel: Ein gutes Auto erkennt man an der Farbe?
Andreas: Oder: Nur ein neues Auto ist ein zuverlässiges Auto. Oder: Mit dem Sprit von einer freien Tankstelle erreicht der Motor nicht seine voll Leistung. Oder: Warmlaufen lassen im Winter ist notwendig. Oder …
Patricia: Stopp! Das steht doch alles gleich in diesem Buch!
Andreas: Und was macht du eigentlich hier?
Patricia: Ich? Ich erzähl aus meinem Auto-Leben. Und das ist ebenfalls – wie du gerade gesagt hast – eine Geschichte voller Irrtümer. Und ich glaube, da werden sich viele wiedererkennen …
Rund ums Fahren
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