Liebesinseln: Erotische Novelle - Alexandra Södergran - E-Book

Liebesinseln: Erotische Novelle E-Book

Alexandra Södergran

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Die Flucht zweier Insassen des Kumla-Gefängnisses macht landesweite Schlagzeilen. Als sie spurlos verschwinden, sind die Behörden machtlos. Während weiterhin nach den als äußerst gefährlich geltenden Häftlingen gefahndet wird, steuern die beiden mit einem Segelboot auf ein sorgenfreies Dasein in der Südsee zu. Sie freuen sich auf ein Leben mit hemmungslosen schönen Frauen, gutem Essen, Sonne und Strand, bei dem der Genuss im Vordergrund steht.-

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Seitenzahl: 39

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Alexandra Södergran

Liebesinseln: Erotischer Roman

Lust

Liebesinseln: Erotischer RomanOriginaltitel:KärleksöarnaÜbersetzt vonAlina BeckerCopyright © 2016, 2019 Alexandra Södergran und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726023626

1. Ebook-Auflage, 2019Format: EPUB 2.0

Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.

Liebesinseln

Es geschah im Jahr 1982. In der schwedischen Heimat glänzte der Asphalt unter dem geschmolzenen Schnee und der Wind peinigte alle, die sich hinaus auf die Straße wagten. In diesem Winter verbreitete sich eine Nachricht wie ein Lauffeuer. Es ging um die spektakuläre Flucht aus der Kumla-Gefängnisanstalt und die darauffolgende Verbrechenswelle, die größte und beispielloseste in der Geschichte Schwedens. Elf Banken in fünf Städten wurden überfallen, Beute in Millionenhöhe geraubt und ein Polizeiwagen wurde mit einer vermutlich selbst gebauten Handgranate in die Luft gesprengt. Auf wundersame Weise kam niemand bei der dramatischen Verfolgungsjagd ums Leben, und innerhalb weniger Wochen wurde ein Geflohener nach dem anderen gefasst, bis nur noch zwei übrig waren.

Aber die beiden Häftlinge blieben verschwunden und mit ihnen ein Großteil der Beute.

Die Polizei führte auf allen größeren Straßen in Südschweden Routinekontrollen durch und besonders in Malmö füllte das Geräusch von Hubschrauberrotorblättern Tag und Nacht die Luft. Interpol wurde eingeschaltet und eine spezielle Ermittlungseinheit gegründet, aber die Zeit verging, ohne dass es eine brauchbare Spur gab, ohne einen einzigen Hinweis, der sie einer Gefangennahme auch nur einen Schritt näherbrachte.

Melker „Pingel“ Gabrielsson und Sten „Tornado“ Jonsson blieben wie vom Erdboden verschluckt.

Ungefähr zehntausend Seemeilen entfernt, vor der Küste von Chile, glitzerte das Wasser idyllisch unter einem strahlend blauen Himmel. Das Segelboot Freeman glitt majestätisch über den nahezu spiegelglatten Pazifik und nichts war zu hören, außer einem leisen Gluckern vom Rumpf und dem gelegentlichen Flattern des Großsegels, wenn es von einer seltenen lauen Brise erfasst wurde.

„Ich fasse es einfach nicht“, sagte Sten und nahm einige Schlucke aus seiner Flasche Johnnie Walker. „Das ist ja, als würdest du wollen, dass es schiefgeht. Vielleicht bist du ja so ein Typ. Es gibt viele Leute, die so drauf sind, die einfach wollen, dass es scheiße läuft. Die haben keinen Erfolg, kriegen Schiss – was weiß denn ich! Und du bist bestimmt so einer. Glaube ich. Das ist die einzig vernünftige Erklärung, oder?“ Sten blinzelte, während er angespannt zu Melker hinüberschaute. Einen Moment lang sah es aus, als schliefe er, aber er hielt die Augen nur ungewöhnlich lange geschlossen.

„Wir haben das Tausend Mal besprochen, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Gemacht ist gemacht“, antwortete Melker, während er zum schlaff herunterhängenden Großsegel hinaufschaute. Er korrigierte den Kurs um ein paar Grad.

„Ich habe das Geld in Plastik geschweißt“, fuhr Sten mit höherer Stimme fort. „Ich habe es eingeschweißt, bis alles dicht war, und zwar mit drei Schichten. Mindestens drei Schichten.“

„Wir müssen das Segel reffen, das funktioniert so nicht“, sagte Melker.

„Und erst nachdem ich das Geld eingeschweißt hatte, habe ich es zurück in die Taschen gesteckt. Und die habe ich dann mit einem Seil zusammengebunden.“

„Hey, kannst du mal anpacken? Wir müssen das Segel reffen und dann wieder gegen den Wind segeln – das hier klappt nicht, wir kommen nicht voran. Hey, hörst du mich?“

„Nein-nein-nein-nein-nein. Nein. Ich sage dir jetzt mal was. Und zwar, was ich schon alles gemacht habe. Nachdem ich die Taschen zusammengeknotet hatte, habe ich sie an eine Boje gebunden. Und an ein paar Fender. Und an alles Mögliche, was nicht untergeht!“

„Ich hätte dich in Chile lassen sollen“, murmelte Melker in sich hinein. Er reffte das Segel selbst, justierte den Baum und setzte sich wieder ans Ruder.

Plötzlich türmten sich am Horizont Wolken auf und Melker spürte wieder, wie sich seine Eingeweide angstvoll verkrampften. Weder er noch Sten waren routinierte Segler und nur durch eine lange, unglaubliche Serie von Versuchen und Missgeschicken, hatten sie es ans andere Ende der Welt geschafft. Es war alles andere als einfach gewesen, besonders im Golf von Biskaya und bei der anschließenden Atlantiküberquerung. Melker hatte eine intensive Hassliebe zum Meer entwickelt. Das große Blau hatte viele Gesichter. Die meisten davon waren ganz schön, aber das Meer konnte auch launenhaft und unberechenbar sein. Von jetzt auf gleich konnte seine Stimmung umschlagen. Und bei schlechter Wetterlage war es vollkommen gnadenlos. Das zerrte an den Nerven. Außerdem waren sie nirgendwo lange genug geblieben, um sich zu erholen und zur Ruhe zu kommen.

Gerade sah es so aus, als würde der Pazifik nicht so ruhig bleiben, wie er sich in den vergangenen Stunden gezeigt hatte. Der Horizont färbte sich langsam schwarz. Ganz kurz durchbrach noch ein Schimmern die Dunkelheit.