Liebeskunst - Ovid - E-Book

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Ovid

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"Liebeskunst" von Ovid ist eine poetische und philosophische Leitfaden für Verführung.

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Table of Contents

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LIEBESKUNST

Vorwort

Ars Amatoria

Zweites Buch

Drittes Buch

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Copyright © 2014 / FV Éditions

Bild © wpclipart.com

Übersetz von H. Lindemann

ISBN 978-2-36668-857-3

Alle Rechte Vorbehalten

LIEBESKUNST

von

OVID

Publius Ovidius Naso

Vorwort

Indem wir rücksichtlich der Bedenken, welche gegen die Zugänglichmachung der Liebesgedichte Ovids für das größere Publicum sich erheben dürften, auf unser Vorwort zu den Liebesergüssen im vorigen Theile der Werke Ovids verweisen, können wir nicht umhin, über den Werth der Liebeskunst desselben Dichters auf das Urtheil Lessings, das auch auf die übrigen erotischen Erzeugnisse Ovids gleiche Anwendung findet, zurückzukommen. Vollkommen beizustimmen ist dem großen Kritiker, wenn er Ovids Kunst zu lieben unschätzbar nennt in Bezug darauf, daß wir durch sie und fast nur durch sie allein ein Bild von der gesellschaftlichen Cultur des Römervolkes, einen Begriff von der Artigkeit der alten Römer, von ihren feineren Sitten, von dem Geschmacke in ihren Ergötzungen, dem Tone in ihren Gesellschaften, der Wendung ihrer zärtlichen Empfindungen gewinnen. Wenn er aber hinzufügt, daß dieses Gedicht auch eine Seite habe, von welcher aus betrachtet das Urtheil anders lauten müsse, und das sei die Seite, auf welcher es seinem Titel widerspreche; lehrte Ovid die Kunst zu lieben, er würde der liebenswürdigste und unschuldigste Dichter sein; die schamhafte Jugend würde ihn lesen, und jener Trieb der Natur würde ein Führer zur Tugend werden, während er bei denen, die ihn nicht zurecht zu legen wüßten, ein Verleiter zu den unsaubersten Ausschweifungen werde; Ovid lehre die Wollust, jene sinnliche, die ohne Zärtlichkeit des Herzens vom Genusse zum Genusse schweife und selbst in dem Genusse schmachte: so ist dies zwar von dem Standpunkte unserer jetzigen sittlichen Bildung aus richtig, und es könnte das Lesen dieses und der übrigen Gedichte gleichen Inhalts unreife junge Leute, die keinen sittlichen Halt hätten, möglicherweise zu solchen unsauberen Ausschweifungen verleiten. Aber wer wird in unserer Zeit die Liebeskunst Ovids lesen, um die darin enthaltenen Vorschriften in Anwendung zu bringen? Wer wird überhaupt ernstlich glauben, daß sich die Kunst zu lieben in der jetzigen edleren Bedeutung des Wortes lehren lasse? Man muß doch jeden Schriftsteller nach seiner Zeit, nach den Vorstellungen, Verhältnissen, Sitten und Gebräuchen, nach dem Stande der Gesammtbildung derselben beurtheilen. Wir verweisen in dieser Beziehung auf die Anmerkung zu den Liebesergüssen I, 8, 19. Die edlere Liebe war dem Alterthum so gut als unbekannt und mußte es sein nach der Stellung des weiblichen Geschlechtes.

In der Art der Bearbeitung sind wir unseren in der Vorrede zu den Verwandlungen dargelegten Grundsätzen treu geblieben; nur daß wir uns bei der Übersetzung in einigen Beziehungen etwas mehr Freiheit gestattet haben; was sich durch die Natur des Lehrgedichtes, die eine freiere Bewegung zuläßt, entschuldigen lassen wird.

Den Grundtext haben wir von den so oft unbegründeten, unbefugten und unnöthigen Vermuthungen und Änderungen Heinsiussens, ohne dessen große Verdienste um Ovid zu verkennen oder schmälern zu wollen, gesäubert und können das Verdienst einer neuen Recension desselben in Anspruch nehmen.

Im Übrigen beziehen wir uns auf das Vorwort zum vierten Theile.

Plauen, im August 1860.

Ars AmatoriaErstes Buch

Wer in dem Römischen Volk die Kunst zu lieben nicht kennet,

    Lese nur mich, und belehrt lieb' er nach meinem Gedicht.

Kunst regiert das hurtige Schiff mit Segel und Ruder;

    Kunst das leichte Gespann : Amor'n auch lenke die Kunst.

Tauglich Autómedon war für Wagen und biegsame Zügel;

    Unter des Tiphys Befehl fuhr das Hämonische Schiff.

Mich hat Venus bestellt dem zarten Amor zum Bildner;

    Amors Autómedon wird nennen und Tiphys man mich.

Wild zwar ist er und oft zu widerstreben geneigt mir,

    Aber ein Knab', ein Kind, leicht zu regieren und weich.

Chiron bildete aus den Knaben Achill auf der Cither,

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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